Friedensgebet in St. Marien Kaunitz am 26.08.2020 (Coronazeit)

Friedensgebet in St. Marien Kaunitz am 26.08.2020 (Coronazeit)

Begrüßung: Herzlich willkommen zum Friedensgebet. Lasst uns in Gottes Namen beginnen.
Das schöne Friedensgebet von Erika in der letzten Woche hat mir so gut gefallen, dass ich da anknüpfen möchte. Was wir Menschen brauchen, um diese Welt zu gestalten, zu verschönern, Licht reinzubringen – das ist der Frieden in uns selbst. Der Ruf: „Herr gib Frieden meiner Seele“, ist das Kernziel, das zu erreichen ist. Darum wollen wir auch heute beten – beten in einer besonderen Form. Ich möchte mit Euch ein Experiment machen und hoffe, Ihr kommt damit klar. Vielleicht lasst Ihr euch einfach darauf ein. Bitte!

MEDITATION 15 Minuten     (https://www.youtube.com/watch?v=J35wBoJc9F0)

HERZINTELLIGENZ
Je reicher die Menschen sind,
desto eher betrachten sie ihre Privilegien und Vorzüge
als eine Selbstverständlichkeit.
Wenn wir uns bester Gesundheit erfreuen
und das Leben uns zudem mit vielen günstigen
Gelegenheiten beschenkt,
nehmen wir diese wahrscheinlich ebenfalls für selbstverständlich,
was nicht gerade unsere Zufriedenheit mehrt.
Zufriedenheit wächst vielmehr aus der Dankbarkeit,
die wir für alle positiven Lebensumstände fühlen.
Wir können nirgendwo zu Hause sein,
wenn wir uns nicht selbst Zuflucht und Heimat sein können,
wenn wir uns nicht entspannen, in uns keine Ruhe finden.
Wo unser Herz ist, fühlen wir uns zu Hause,
nicht wo unser Körper ist.
Deswegen sind wir endlich zu Hause angekommen,
sobald wir unser Herz öffnen,
sobald wir ein Gefühl liebevoller Wertschätzung spüren,
sobald wir dankbar, zufrieden, erleichtert und sorglos sind.

SONG: Frieden beginnt in mirSuppihuhn und die Kinderkönige https://www.youtube.com/watch?v=cn-0z4iXmIY

FRIEDE

Die Frucht der Stille ist das Gebet.
Die Frucht des Gebetes ist der Glaube.
Die Frucht des Glaubens ist die Liebe.
Die Frucht der Liebe ist das Dienen.
Die Frucht des Dienens ist der Friede.    Mutter Teresa

Und Mutter Teresa sagt auch:
PEACE BEGINNS WITH A SMILE

Friede beginnt mit einem Lächeln – auch über uns selbst.

Wir wollen gleich das VATER UNSER beten und darum lasst uns nun unsere Hände öffnen wie Schalen, damit Gott sie füllen kann und langsam gemeinsam beten: VATER UNSER

GEBET
Ich komme in die Gegenwart Deines heiligen Geistes, o Herr,
um den Weg zu erkennen, auf dem ich Dir am meisten dienen kann,
und um mich auf die Aufgabe vorzubereiten,
die meine göttliche Bestimmung ist.

In meinem Bewusstsein ist die Wahrheit geboren,
dass der vollkommene Ausdruck Deines Menschenbildes abhängt
von der Erfüllung der Aufgabe, für die ich geschaffen wurde;
und all mein eigenes Wünschen und Streben ist still geworden
vor dem Verlangen meiner Seele, Deinen vollkommenen Willen zu tun.

Die Mauern, die Eigensucht um meine Welt errichtet hat,
sind zerbröckelt,
und ich sehe jetzt die Grenzenlosigkeit Deines Universums.
Lass mich in mein Leben nur noch das einbauen,
was mit dem einen großen Plan in Einklang steht
und für das Vollkommene gut ist.

Nimm mein Herz und mache es zu einem Heiligtum der Liebe,
das so grenzenlos ist, dass keines Deiner Kinder von seiner Wärme
unberührt bleibt, so einladend, dass jeder gerne darin willkommen
sein möchte. Mache es zu einem Platz, an dem jeder Verständnis
für seine Seele und sein Herz, für seine Nöte und Fragen findet.
Fülle es bis zum Überströmen mit Deinem Geiste des Erbarmens
und der Menschenliebe.
Nimm aus ihm, was Du willst, und fülle es mit dem, was Dir gefällt.

Meine Hände, o Herr, sind zwei geweihte Diener: Mache sie bereit,
jedem zu dienen, geschickt zu sein zur Erfüllung ihrer Pflichten.
Segne sie mit der Kraft, Strauchelnde zu stützen,
und mit der Bereitwilligkeit, die zu führen,
die das Licht Deiner Gegenwart suchen.
Segne sie auch mit Zartheit, damit alle die, auf denen sie ruhen,
die Weihe Deiner Güte spüren.

Segne meine Augen mit dem Blick, der durch allen äußeren Schein
in die Seele dringt, damit ich nicht falsch urteile oder handle.
Mache sie bereit, stets zu sehen, wo ein Wort, eine Handlung
oder ein Gedanke einen anderen segnen würde,
und lass sie niemals müde werden,
die kleinen Freuden des Lebens,
die aus der Erkenntnis erwachsen,
zu sehen und sie mit anderen zu teilen.

Segne meine Ohren, dass sie nicht nur die Worte vernehmen,
die von den Lippen gesprochen werden,
sondern auch die Stimmen des Herzens
und des Geistes, damit ich ihnen die rechte Auslegung geben kann
und so das vollkommene ICH des anderen in Erscheinung treten lasse.

Segne meine Lippen, dass von ihnen nur gute und heilsame Worte
ausgehen, damit durch meine Rede
auch andere dahin gebracht werden, dass sie Gutes reden.
Gebrauche mich ganz, o Herr, für Deine eigene große Güte
und Herrlichkeit; denn in Deiner Freude an mir
ist meine eigene Freude willkommen.

Darum bitte ich Dich – im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen

Gehet hin und haltet Frieden

LIED: Herr gib uns Deinen Frieden 3x

Taufe von Theo

Taufe von Theo Eikelbaum am 23.08.2020 in der
St. Judas Thaddäuskirche in Verl – Sürenheide

(identtisch mit der Taufe meines 7.Enkelkindes Theo)

A:Begrüßung + Kreuzzeichen

Liebe Tanja, lieber Niels, wir alle haben unser Leben von Gott. So sollt ihr euern Theo als Gabe des Schöpfers annehmen. Durch eure Liebe soll er das erste Zutrauen zur Güte Gottes gewinnen. Aber noch größer als unsere Liebe ist die Liebe Jesu Christi. Darum sollt ihr Theo zum Glauben an Jesus Christus hinführen, zum Beten anleiten und ihm helfen, ein lebendiges Glied der Gemeinschaft der Kirche Jesu Christi zu werden. Seid ihr dazu bereit?

A: Liebe Nicole, du vertritts bei diesem Kind die christliche Gemeinde. Deshalb frage ich Dich: Bist Du bereit, die Patenschaft an diesem Kind zu übernehmen, für Theo zu beten, ihm in Notlagen beizustehen und ihm zu helfen, ein lebendiges Glied der Kirche Jesu Christi zu werden?

A: Liebe Freunde und Verwandte von Tanja, Niels, Tim und Theo. Theo soll einmal selbst auf den Ruf Jesus Christi antworten. Dazu braucht es die Gemeinschaft der Kirche, dazu braucht es unsere Mithilfe und Begleitung. Für diese Aufgabe stärke uns Gott durch seinen Heiligen Geist.

Guter uns liebender Gott,

dir wird heute durch die Taufe Theo anvertraut.
Segne und behüte ihn.
Bleibe bei ihm auf allen Wegen und
sei bei ihm alle Tage und Stunden.
Segne aber auch seine Eltern und Freunde,
dass sie Theo das, was er an Liebe braucht,
behutsam und verlässlich geben. Amen.

Bezeichnung mit dem Kreuz:
A:  Theo, mit großer Freude empfängt dich die Gemeinschaft der Glaubenden. Im Namen der Kirche bezeichne ich dich mit dem Zeichen des Kreuzes.

Aus dem Evangelium nach Markus (nacherzählt)

Am Rande des Dorfplatzes haben sich die Männer versammelt. Es waren sehr viele. Sie standen rund um Jesus aus Nazareth herum. Sie redeten miteinander. Manchmal waren sie so aufgeregt, dass sie wild gestikulierten, dann wieder hörten sie gefesselt zu, was dieser bekannte Wanderprediger aus Nazareth redete.

Alle wollten seine Geschichten hören. Jesus erzählte den Menschen von Gott, dem guten Vater im Himmel. Er heilte Kranke und tröstete die Traurigen. Er gab Hungrigen zu essen und sprach mit Zweiflern und Kritikern über ihre Fragen. Für alle hatte er ein offenes Ohr.
Da kamen Frauen mit ihren Kindern auf der Straße daher. Die einen führten sie an der Hand. Die andern trugen sie auf dem Arm. Sie wollten auch zu Jesus.
Und Jesus sollte ihre Kinder segnen. Denn es war auch damals nicht leicht, Kindern ein gutes Zuhause zu schenken und ihnen den Weg in das Leben zu zeigen.
Erst standen die Mütter mit ihren Kindern weit hinten. Niemand machte ihnen ein wenig Platz. Und als sie näher an Jesus herankamen, mussten sie hören, wie hier und da getuschelt wurde: „Was wollen denn die hier? Kinder haben hier doch nichts verloren.“
Aber die Mütter mit ihren Kindern blieben da. Sie wussten: morgen ist Jesus vielleicht schon wieder anderswo. Heute ist der Tag, um ihm zu begegnen.
So drangen sie langsam zu Jesus vor. Und als sie endlich in der ersten Reihe standen, schon ganz nah bei Jesus, da wurden sie plötzlich ganz unwirsch angefahren: „Was sucht ihr denn hier? Kinder gehören hier doch nicht her. Ihr Geplapper und ihr Lachen stören hier nur. Und richtig still sitzen können sie auch nicht. Außerdem verstehen sie ja nicht, worum es hier bei Jesus geht. Geht am besten wieder heim. Die Kinder sollen zuhause spielen.“
Die Männer machten ärgerliche Gesichter. Ihre Hände waren wie eine Mauer, wie ein Zaun. Undurchdringlich. Abweisend.
Doch plötzlich, da wurden sie von hinten auseinander geschoben.
Jesus war das. Mit energischen Händen zerbrach er die abweisende Mauer.
Er rief:
„Lasst die Kinder zu mir kommen. Weist sie nicht ab. Denn sie sind bei Gott, meinem Vater herzlich willkommen. Sie gehören zu Gott. Gott ist bei ihnen. Ihnen gehört das Reich Gottes. Habt ihr noch so wenig von Gottes Reich verstanden?
Ich sage euch: Die Kinder sind nicht nur willkommen; ihr sollt sie euch zum Vorbild nehmen. Schaut sie an, wenn sie etwas geschenkt bekommen. Und wie selbstverständlich sie sich versorgen und helfen lassen. Sie rechnen nicht auf, ob das, was sie bekommen, verdient ist oder erstattet werden muss.
Wer sich so von Gott beschenken lässt wie diese Kinder, der empfängt von Gott alles, was er zum Leben braucht, der bekommt das Himmelreich geschenkt.
Mit vollen Händen, die viele Dinge festhalten wollen, mit Händen, die gefüllt sind mit dem, was wir vorweisen wollen, mit abweisenden oder abwartenden Händen können wir nichts empfangen.
Ihr müsst werden wie diese Kinder, euren leeren Hände Gott entgegenstrecken, dann erlebt ihr, dass Gott wie ein guter Vater für euch sorgt.“
Und dann ging Jesus zu den Kindern, schloss sie liebevoll in seine Armen, legte ihnen die Hände auf und segnete sie.

Ansprache
Liebe Kinder, Liebe Tanja und Niel, liebe Nicole und alle Freunde und Verwandte von Theo.

TIM, weißt Du was da ist? Ein Absperrband! Wofür braucht man das?

Als Jesus lebte, da gab es so etwas noch nicht. Aber wenigstens einmal, Ich habe das gerade vorgelesen, da hätten sich die Freunde von Jesus, seine Jünger, sich so ein Absperrband gewünscht. Es waren so viele Väter und Mütter mit Babys auf dem Arm und kleinen Kindern an der Hand, die zu Jesus wollten. Eine richtig bunte, lustige und laute Menge war das.

Alle wollten hören, was Jesus über Gott erzählte. Sie wollten ganz nahe zu ihm hin, ihn am liebsten anfassen. Und die Jünger sahen, dass es immer mehr wurden und wurden ganz ärgerlich. Was wollen denn diese Kinder alle von Jesus. Der hat doch wirklich genug zu tun. All die Kranke, die er noch heilen sollte und dann die Männer aus den Tempeln, die mit ihm schlaue Gespräche führen wollten und nun auch noch die quiekenden Kinder?! So kann das nicht gehen.

Am liebsten hätten die Jünger so ein Absperrband gehabt und zwischen die Kinder und Jesus gezogen. (Absperrband ziehen)

Und dann hätten sie laut gerufen, Mikrofone gab es damals noch nicht:

  • Halt, Stop, keinen Schritt weiter!
  • Weg mit euch – ihr habt hier nichts zu suchen!
  • Jesus hat keine Zeit für Euch – ihr seid noch viel zu klein!
  • Ihr kennt ja nicht mal die 10 Gebote!
  • Ihr wisst ja nicht mal, wie man sich in einem Gottesdienst benimmt!
  • Ihr stört nur – weg mit euch – lasst unsern Jesus in Ruhe!

Liebe Tanja, lieber Niels, liebe anderen Eltern, ich ahne wie es Ihnen/euch geht, manchmal würdet ihr sicher auch gerne mal ein Absperrband ziehen, wenn alles durcheinander geht,

  • wenn ihr eure Ruhe mal haben wollt.
  • wenn ihr all die Probleme mit den Kindern auch mal aussperren wollt.
  • wenn ihr nur mal unter Euch sein wollt oder nur mit Freunden

Zumindest für begrenzte Zeit, sollen andere nicht reinkommen, nicht eindringen in eure Intimsphäre.
Die Jünger würden nicht gerne ein Absperrband ziehen, sie haben praktisch eins gezogen, nicht so ein weiß/rotes, eher ein unsichtbares.
Klare Meinung – klare Entscheidung – die Kinder haben bei Jesus nichts zu suchen!
Ihr beide, Tanja und Niels bringt den Theo heute hier zur Taufe. Wenn man für euch einen Platz in der Geschichte sucht, dann seid ihr mit vielen anderen Eltern, nicht auf der Seite der Jünger, sondern bei denen, die die Kinder zu Jesus bringen wollen.
Damit habt ihr nicht alle Eltern auf eurer Seite. Viele denken und handeln:

  • Taufe JA – aber mit einem Säugling schon beten?
  • oder sogar christliche Lieder singen beim ins Bett bringen!?
  • oder jeden Abend das Kind segnen und ein Kreuz auf die Stirn machen!?

Das versteht so ein kleines Kind sowieso nicht. Später mal, aber jetzt doch noch nicht! – Ein Absperrband, nicht rot weiß, aber unsichtbar im Kopf!
Natürlich kann Theo nicht, Tim sicher auch noch nicht und die größeren Kinder nur teilweise erfassen und begreifen, was passiert, wenn wir mit ihnen beten, am Bett oder bei Tisch.
Aber jedes, jedes Kind spürt dabei,

  • meine Eltern sind da,
  • da ist Nähe, da ist Wohlwollen und Geborgenheit,
  • da ist tiefstes Vertrauen zu jemandem der noch mit da ist.
  • Da ist Gott, bei uns und mit uns.

Für Gott sind alle Menschen wichtig und wertvoll – er liebt sie alle!“
Als Jesus das sagte, das war, als wenn das Absperrband zerschnitten wurde (durchschneiden).
Jetzt konnten auch die Kinder zu Jesus kommen, er nahm sie in den Arm und zeigte ihnen, wie lieb sie auch Gott hatte.
Seit Jesus die Kinder eingeladen hat, gibt es keine Absperrung mehr zwischen Kindern und Gott. Mit Jesus hat sich das Denken gewandelt, wenn vielleicht auch noch nicht in allen Köpfen.
Was Jesus da tut, geschieht auch in der Taufe:

  • Gottes Liebe spüren
  • seinen Segen, seine dauernde Nähe zugesprochen bekommen
  • angenommen werden ohne Vorbedingungen

Und ihr hier, ihr Großen, auch ihr werdet das alles richtig verstanden haben. Jesus sagt zu jedem von uns, ohne Vorbedingung:

  • Kommt doch alle zu mir, die ihr Sorgen und Angst habt, die ihr traurig seid, kommt einfach.
  • Und wenn ihr euch freut, teilt die Freude mit mir – macht es wie die Kinder.
  • Wenn ihr nicht mehr könnt, sagt es mir.
  • Wenn ihr keinen Ausweg wisst, nehmt meine Hand

bei mir dürft ihr euch ausruhen, könnt ihr durchatmen, und wenn ihr nicht mehr könnt, werde ich euch tragen. Das verspreche ich euch.

Gott aber will unsere Armut, unsere Leere, unsere Suche beschenken.
Er sucht immer wieder die leeren Hände, die sich ihm entgegenstrecken.
Gott hat immer Sprechstunde – bei ihm wird nie jemand abgewiesen.

Es ist nie zu spät!

AMEN

Taufwasserweihe:

Herr, unser Gott, du hast das Volk Israel durch das Rote Meer geführt, um es zu retten. Dein Sohn Jesus ist im Wasser des Jordan von Johannes dem Täufer getauft worden. Aus der geöffneten Seite deines Sohnes am Kreuz floss Wasser heraus. So ist uns das Wasser zum Zeichen des Heils geworden. Segne das Wasser, mit dem Theo getauft wird. Uns aber lass unserer eigenen Taufe gedenken und versuchen ein Leben zu führen das Gott gefällt. Amen.

Taufe (Arthur gemeinsam mit Tanja und Niels)

Chrisam Salbung: Theo, du bist was ganz besonderes. Du bist wertvoll, wie ein Kaiser oder König. Mit Gott an der Seite kannst Du alles schaffen.

Weißes Kleid: Theo, Du bist heute besonders schön angezogen. Du bist heute und für Dein ganzes Leben bekleidet mit der Würde Gottes. Bewahre Dir diese Würde das ganze Leben.

Taufkerze: So wie diese schöne Taufkerze leuchtet und wärmt, so soll Dein Leben sein. Die Menschen sollen sich freuen, wenn sie Dich sehen und Du in ihrer Nähe bist.

Fürbitten (Familie)

Vater Unser

Gegrüßet seist Du Maria

Segen für Theo

Theo: Es segne dich

mit allem Guten, das dein Körper, dein Geist und deine Seele benötigt

und behüte dich

vor allen Bedrohungen auf allen deinen Wegen

der allmächtige Gott

der dich in diese Welt schickte und dich begleitet

der Barmherzige

der dich trägt, wenn deine Kräfte versagen, der dir den Weg zeigt, wenn du dich verläufst, der dich neu anfangen lässt, wenn du Fehler machst

der Vater

der Ursprung allen Seins, ohne den diese Welt nicht bestehen würde

der Sohn

der Mensch wurde, um dir nahe zu sein, der dich willkommen heißt, der dich einlädt in das Reich Gottes, dich berührt, dich herzt und täglich neu segnet

und der Heilige Geist

der immer schon bei den Menschen war und der auch jetzt nahe ist und der bleiben wird und als gute Kraft dein Leben immer bereichern wird.

Amen!

A: Segen über alle:

Gottes Segen begleite euch alle in die neue Woche,
begleite euch in eure eigene Zukunft!
Gott segne euch und schütze euch vor den bösen Mächten,
auch auf den Straßen, in der Schule und bei der Arbeit, im Internet und anderswo!
Christus segne euch und lasse Euch seine Nähe spüren,
auch da wo ihr euch einsam und verlassen fühlt!
Die heilige Weisheit segne euch
und stärke das Licht auf eurem Weg
und das Licht, das in euch selbst leuchtet!

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes! Amen

GOLDENE HOCHZEIT Hildegard und Otto Hagenlüke

GOLDENE HOCHZEIT
Hildegard und Otto Hagenlüke

Wort Gottes Feier
LIED: Lobet den Herren

Begrüßung:

Kyrie:
Begrüßen wir den Auferstandenen in unserer Mitte.
Christus, du bist unsere Hoffnung und unser Rückhalt. Herr erbarme dich.
Christus, du bist unsere Stärke und unsere Zuversicht. Herr, erbarme dich.
Christus, du bist die Liebe, die wir einander schenken. Herr, erbarme dich.

Der jeden Menschen liebende Gott erbarme sich unser. Er nehme von uns alles, was uns von ihm trennt, er mache heil, was wir kaputt gemacht haben und schenke uns seine Nähe für unser ganzes Leben. Amen

Alles ist Gnade
Zufrieden alt und älter werden,
sich freuen können trotz Beschwerden
und die Menschen nehmen wie sie sind
und trösten können ein trauriges Kind: – Das ist Gnade.
Zurück zu denken voll Dankbarkeit
an die durchschrittene Lebenszeit,
das Gute, das ihr erfahren habt, nicht vergessen,
das Leid, das es zu tragen galt, nicht messen: – Das ist Gnade.

Sich selber nicht allzu wichtig wissen,
sich zu Freundlichkeit auch bei Ärger beflissen,
auch einmal über sich selber lachen,
mit Humor den anderen Freude machen: – Das ist Gnade.

Nicht auf vergängliche Dinge bauen,
zu allen Zeiten dem Gott der Liebe vertrauen,
um unserer Schuld Vergebung wissen,
drum niemals je verzagen müssen: – Das ist Gnade.

Und schaut nun hin auf euer Leben,
auf die vielen Jahre, die Gott euch gegeben,
dann könnt ihr im Buch der Vergangenheit lesen:  Es ist alles aus Gottes Gnade gewesen!

Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Korinther (1 Kor 12,31b-13,13)
Ich zeige euch jetzt noch einen anderen Weg, einen, der alles übersteigt: Wenn ich in den Sprachen der Menschen und Engel redete, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich dröhnendes Erz oder eine lärmende Pauke. Und wenn ich prophetisch reden könnte und alle Geheimnisse wüsste und alle Erkenntnis hätte; wenn ich alle Glaubenskraft besäße und Berge damit versetzen könnte, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich nichts. Und wenn ich meine ganze Habe verschenkte, und wenn ich meinen Leib dem Feuer übergäbe, hätte aber die Liebe nicht, nützte es mir nichts. Die Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig. Sie ereifert sich nicht, sie prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf. Sie handelt nicht ungehörig, sucht nicht ihren Vorteil, lässt sich nicht zum Zorn reizen, trägt das Böse nicht nach. Sie freut sich nicht über das Unrecht, sondern freut sich an der Wahrheit. Sie erträgt alles, glaubt alles, hofft alles, hält allem stand. Die Liebe hört niemals auf. Prophetisches Reden hat ein Ende, Zungenrede verstummt, Erkenntnis vergeht. Denn Stückwerk ist unser Erkennen, Stückwerk unser prophetisches Reden; wenn aber das Vollendete kommt, vergeht alles Stückwerk. Als ich ein Kind war, redete ich wie ein Kind, dachte wie ein Kind und urteilte wie ein Kind. Als ich ein Mann wurde, legte ich ab, was Kind an mir war.   Jetzt schauen wir in einen Spiegel und sehen nur rätselhafte Umrisse, dann aber schauen wir von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich unvollkommen, dann aber werde ich durch und durch erkennen, so wie ich auch durch und durch erkannt worden bin.  Für jetzt bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; doch am größten unter ihnen ist die Liebe.

ANSPRACHE

LIED: Herr, Deine Liebe ist wie Grass und Ufer

Gemeinsames Gebet: Hildegard und Otto

Herr, wir sind heute zusammengekommen,
um unser gegebenes JA-WORT nochmal zu unterstreichen.
Wir blicken zurück auf viele Jahre und sehen dankbar,
was alles an Liebe und Hoffnungen wachsen durfte.
Unser Weg führte nicht allein über Höhen,
auch durch Tiefen mussten wir gehen.
Wir lernten Erfüllung und Enttäuschung kennen.
Unsere Liebe wurde reifer, die Freundschaft tiefer.
Wir glauben, dass du uns auf unserem Weg begleitet hast. Dafür danken wir dir.
Sei auch weiterhin unser Weggefährte.
Lass uns spüren, dass wir in keiner Situation allein gelassen sind.
Stärke in uns die Hoffnung und das Vertrauen,
dass deine Liebe uns verbindet – auch über den Tod hinaus. Amen.

Arthur:
Wir wollen Gott um seinen Segen bitten, damit ihr in ihm geborgen bleibt und in dieser Geborgenheit die Liebe leben könnt bis ans Ende eures Lebens.

Segensgebet
Der Herr segne und behüte euch.
Er hat vor langer Zeit eure Wege zusammengeführt.
Es war ein Weg mit Freude und Vertrauen, wohl auch mit Mühe und mit Not.
In Erinnerung an die vergangenen Jahre, bitten wir Gott um seinen Segen für euch:
Er schenke euch heute von seinem Frieden und seiner heiteren Gelassenheit.
Er gebe euch ein versöhntes Herz, wenn ihr zurückdenkt an die Mühsal vergangener Tage.
Er schenke euch Frieden mit euren Kindern und Enkeln
und lasse euch Freude spüren über das, was ihr gesät habt,
und gebe euch ein weises Herz, das loslassen kann.
Er versöhne euch mit den Enttäuschungen eures Lebens
und mit dem, was ihr schuldig geblieben seid,
euch selbst und vielen anderen trotz allem guten Willen.
Und was ihr nicht mehr ändern könnt, das möge er zum Besten wenden.
Er gebe euch ein großes Maß an Freude und Zuversicht für die weiteren Jahre eures Lebens.
Das schenke euch Gott, der wohnt, wo man ihn einlässt,
der mit euch geht heute und alle Tage bis über den Tod hinaus ins neue Leben. Amen.

Fürbitten: Arthur Einleitung und Ende – Enkelkinder Hagenlüke

Gebet der Kinder für Ihre Eltern (Kinder Hagenlüke)

VATER UNSER

Schlußgebet:

Barmherziger, liebender Gott, Du bist uns Menschen nahe, näher als wir uns selber sind.
Als liebende Wesen hast Du uns geschaffen, als Dein Ebenbild sollen wir auf dieser Erde leben. Hier und heute danken wir Dir für Hildegard und Otto Hagenlüke, die seit über 50 Jahren ihren Weg miteinander gehen. Sie zeigen uns durch ihr Leben, was Liebe aushält und schaffen kann, in guten und in schweren Tagen. Wir danken Dir für alles was sie an uns weitergeben an Erfahrung, Weisheit und gutem Rat. Lass sie noch lange in Zufriedenheit leben und begleite all ihre Wege, heute, morgen und in Ewigkeit. Amen

Und so segne Euch alle, der treue und immer liebende Gott, der Vater mit dem Sohn und dem Heiligen Geist. Amen.

LIED: Großer Gott wir loben Dich

TERESA – Erinnerung von Opa

Logo: Mother teresa of Calcutta Center Mutter Teresa hat von 1910 – 1997 gelebt. In 97 habe ich sie noch getroffen.
„Friede beginnt mit einem Lächeln“ Mutter Teresa
Rose als Zeichen der Liebe. „In jedem Kranken, den wir aus den Strassen mitgebracht haben, habe ich das Gesicht Jesu Christi gesehen“

Sieben mal war ich mit Mitgliedern der Familie und mit Freunden in Indien. Immer auch in Calcutta und jedesmal haben wir Mutter Teresa getroffen. Ein bewundernswerte heilige Frau. Unsere Tochter Verena hat auch einige Wochen in ihrer Organisation gearbeitet. Darum heißt eine ihrer Töchter auch TERESA (Enkelkind 4). Für sie habe ich dieses „Kunstwerk“ geschaffen.

Friedensgebet St. Marien Kaunitz, 3. Juni 2020 – Corona

Friedensgebet St. Marien Kaunitz, 3. Juni 2020

Begrüßung und Eröffnung

Im Namen Gottes, des Vaters. 
Alle: Er hat uns erschaffen. Er hält uns und die ganze Welt in seinen Händen. 
Im Namen des Sohnes. 
Alle: Er ist in unsere Welt gekommen und hat uns mit Gott versöhnt, 
Im Namen des Heiligen Geistes. 
Alle: Er erfüllt uns mit Leben, verbindet uns mit der Gemeinschaft der Christen und stiftet uns zum Frieden mit allen Völkern der Erde an. Amen.

Lieber Gott, die Gebete zu Dir sind in den letzten Wochen lauter geworden.
Mit vielen Menschen auf Deiner Erde suchen auch wir Deine Hilfe.
Einige von uns sind erschöpft vom ständigen Strom schlechter Nachrichten
Einige von uns sind erschöpft von der Anstrengung, bei den vielen Kranken und Toten nicht auszuflippen.
Einige von uns sind erschöpft, weil sie nicht wissen, wie sie die Miete bezahlen sollen.
Einige von uns sind erschöpft von der Anstrengung, Kinder, die zu Hause festsitzen, zu unterhalten, zu erziehen, zu ernähren und zu lieben.
Einige von uns sind erschöpft von den 13-Stunden-Schichten in einem Krankenhaus, das wir nicht mehr wiederkennen, während wir einen Job haben, von dem wir befürchten, dass er uns töten könnte.
Einige von uns gerieten in diese Pandemie mit bereits bestehenden körperlichen und geistigen Erkrankungen, die schon vorher anstrengend waren.
Einige von uns sind von der Einsamkeit erschöpft.
Einige von uns sind erschöpft, weil wir so lange auf einen Neuanfang von Nachfolge warten.
Einige von uns sind erschöpft, weil ihnen der Gottesdienstbesuch in der Gemeinschaft fehlt.
Und einige von uns sind erschöpft von der Anstrengung, dies alles für andere erträglicher zu machen.
Das Leben ist gerade so angespannt und zart.
Ich weiß, dass keinem von uns ein anderer Tag versprochen wird, Gott.
Aber ich bitte um die Kraft nur für den einen, in dem wir uns befinden.
Gib uns heute unsere tägliche Kraft.
Kraft für heute, und wenn du sie über hast, strahlende Hoffnung für morgen. AMEN.

Musik: Schweige und höre, neige deines Herzens Ohr, suche den Frieden

Höre die Stille!
Still werden und hören.
Das Beten ist sehr schwer, wenn man nicht weiß, wie man beten soll,
aber wir müssen einander helfen, es zu lernen.
Das Wichtigste ist die Stille.
Menschen, die das Gebet lieben, lieben die Stille.
Wir werden uns nicht in die Gegenwart Gottes versetzen können,
ohne uns zu einer inneren und äußeren Stille zu zwingen.
Deshalb müssen wir uns an eine Stille des Geistes, der Augen und der Zunge gewöhnen.
Gott ist der Freund der Stille.
Wir müssen Gott finden,
wir können ihn aber weder im Lärm noch in der Betriebsamkeit finden.
Seht, wie die Natur, die Bäume, die Blumen, das Gras in einer tiefen Stille wachsen, wie Sterne, Mond und Sonne in der Stille auf- und untergehen.
So – Mutter Teresa von Kalkutta

GLAUBENSBEKENNTNIS

Ich glaube an Gott, den Vater, den Schöpfer dieser Welt, der uns mit seiner Liebe in seinen Händen hält.
Er schuf aus Nichts das Leben, den Menschen als Frau und Mann:
die Krone seiner Schöpfung. Daran glaube ich.
Ich glaube auch an Jesus Christus, der auf die Erde kam,
der Mensch wie wir wurde, und die Sünde auf sich nahm.
Er ist am Kreuz gestorben, für uns: und dann er ist auferstanden. ‚
Ich glaube an den Hl. Geist, den man im Herzen spürt,
der überall zugegen ist, und der uns Gottes Wege führt.
Ich glaube an diesen Hl. Geist!
Ich glaube, dass er meine Vorurteile abbauen kann.
Ich glaube, dass er meine Gewohnheiten ändern kann.
Ich glaube, dass er meine Gleichgültigkeit überwinden kann.
Ich glaube auch, dass er mir Phantasie zur Nächstenliebe geben kann.
Ich glaube, dass er mich vor dem Bösen warnt.
Ich glaube, dass er mir Mut für das Gute geben kann.
Ich glaube, dass er meine Niedergeschlagenheit besiegen kann.
Ich glaube, dass er mir hilft, meine Schwächen zu ertragen.
Ich glaube, dass er mir die Arme stützt für meine Schwestern und Brüder.
Ich glaube, dass er mich verwandeln kann.
Er wird die Welt verwandeln und treibt uns an,
im Sinne Gottes zu handeln.
Ich glaube auch an die Gemeinschaft mit Gott –
als Fundament meines Lebens.
Ich glaube an die Liebe, die eint, was uns trennt.
Und wir werden auferstehen, so wie Christus es getan hat:
Und die Schuld wird uns vergeben. An all das glaube ich. Amen.

Musik: Frieden (Fendrich)

Weniger ist mehr – ein Versuch (Dorothee Sölle)

War geplant, aber nicht genommen – dafür Geschichte: „Das kleine Frieden“ – steht am Ende
„Wir leben das Leben in wachsenden Ringen“ (Rilke)
und werden darin nicht alles vollbringen
was wir uns träumen und wünschen und denken,
doch sind es wir selber, die wir uns lenken.
Wir können Neues ins Auge fassen,
selbst wenn es bedeutet, Geplantes zu lassen.
Manches gelingt zu ganz anderen Zeiten
Wir müssen dazu unseren Horizont weiten
Was einmal nicht wird, das kann neu gelingen,
Wir leben das Leben in wachsenden Ringen.

Manchmal sind wir richtig beschenkt,
– als wären die Schritte heilvoll gelenkt –
wenn aus Schwäche eine Kraft entsteht,
eine Kraft, die wir teilen, weil sie alles durchwebt –
die trägt und segnet und heilvoll belebt …

sie kommt auch in Stille, im Lassen, im Ruh´n,
zuweilen müssen wir dafür gar nichts tun.
Paulus nannte sie Gnade, diese Segenskraft,
weil sie aus dem Nichts alles erschafft.
Sie ist unser Grund – wie eine Hand, die uns hält
und uns ganz neu auf die Füße stellt.

Vielleicht werden nicht alle Pläne gelingen,
wir leben das Leben in wachsenden Ringen
doch: Was nicht ist, das kann noch werden
zum Beispiel der große Frieden auf Erden,
wir brauchen Geduld – und einen Atem ganz lang
wir werden und sind ein Lobgesang,
der die Schöpfung besingt und das Leben,
in Schwächen und Stärken die Güte als Segen.

Die Güte sucht und findet das Gute.
Mit Güte ist uns ganz anders zumute,
Wir können so lernen, mit vielem anders umzugeh’n
und sogar zu unseren Schwächen zu steh’n.
Denn es muss nicht immer alles gelingen
Wir leben das Leben in wachsenden Ringen …

Am Ende ist vielleicht Nichtkönnen eine Stärke
weil wir nicht vertrauen auf unsere Werke,
Leistung und Kraft und Pläne und Ziele,
die sollen sofort – und möglichst ganz viele –
gelingen.
Was ist mit dem Leben in wachsenden Ringen?

Manches braucht Zeit, um kraftvoll zu werden,
wie zum Beispiel der Frieden auf Erden.
Manches muss man auch lassen –
Und etwas neu ins Auge fassen.
Wir brauchen Geduld – und einen Atem ganz lang,
wir werden und sind ein Lobgesang,
der die Schöpfung besingt und das Leben,
in Schwächen und Stärken die Güte als Segen.

Die ganze Schöpfung ist voll Gesang,
das Leben ist ein weiter Klang,
wir sind nur ein Teil von alledem
geschaffen aus Erde, aus einer Handvoll Lehm
wir sind nicht das Ganze, nur ein Teil,
wir sind nicht die Schöpfung und nicht ihr Heil.

Darum gilt es, mit Grenzen zu leben.
Die Schöpfung, sie zeigt, was wird, wenn wir streben
nach Mehr und Weiter und Jetzt und Sofort.
Am Ende ist es, als wäre es Mord.
Weil wir das Lassen nicht lernen wollen
und Grenzen keinen Respekt mehr zollen.
Als wären Bescheidenheit und Begrenzungen kein Ziel,
weil wir in ihnen nicht die Größe sehn,
die es braucht, um zu verstehen:
„Alles“ zu wollen ist einfach zu viel.
Es bewirken Zeit und Raum,
um etwas anderem zu trau’n,
das entsteht, wenn wir lassen und ruhen und ändern
in uns, in Gesellschaft und ganz vielen Ländern,
es klingt ganz einfach und ist doch schwer:
Am Ende ist einfach weniger mehr.

Das gilt auch für das persönliche Leben,
in dem wir oft nach Dingen streben,
die wir wollen und denken, wir müssten sie machen,
es ist wie mit allen anderen Sachen
jetzt und sofort und schnell und mehr
als gäbe es keine Wiederkehr
als lebten wir nicht in wachsenden Kreisen
und müssten es uns selber beweisen,
dass wir alles können und tun,
nur nicht lassen – oder ruh’n.

Wie können wir andere Wege beschreiten
und unseren engen Horizont weiten,
indem wir lassen – und nicht mehr tun,
vielleicht müssen wir dazu mehr im Inneren ruh’n
Es ist auch hier – wie im großen Ganzen
sehr schwer, aus der Reihe zu tanzen
und etwas zu beginnen, was neu ist und schwer:
Am Ende ist einfach weniger mehr.

DAS KLEINE FRIEDEN

Da saß es still und leise. In einer kleinen Ecke. Eigentlich war es hier dunkel doch es selbst verbreitete Licht. Es hat sich hier her verkrochen, weil es einen Schutzraum suchte. Zu viele wollten ihm an den Kragen. Nun saß es hier in der Ecke. Abgehetzt. Unruhig. Gejagt. Das kleine Frieden. Gejagt von den Großen und Lauten. Mal wieder grölten sie und stritten miteinander. Die aggressive Wut mit der hinterhältigen Lüge. Die unbändige Habgier mit dem lieblosen Neid. Das schuldige Nachtragen mit dem trotzigen Stolz. Immer wieder ging es um dieselben Themen: Wer ist größer? Wer hat den meisten Einfluss? Wer kann am besten für das Wohl des einzelnen Menschen sorgen? All dies wurde für das kleine Frieden zu viel. Es verschwand und versteckte sich. Es fühlte sich von ihnen gejagt. Irgendwo auf der Flucht sah es die Zuversicht davonhoppeln. Es kam an der Hoffnung vorbei. Sie lag reglos am Boden. Hier in der dunklen Ecke fühlte sich das Frieden sicher. Hier wollte es bleiben. Bloß nicht mehr zu den anderen. Hier war es weit weg von dem Geschrei. Hier hatte es Ruhe. Vor den anderen und auch vor den Menschen. Hier konnte es sein Friedenslicht in Ruhe flackern lassen, ohne dass es jemand auspusten würde. Hier konnte es in den weichen Boden ein kleines Peace-Zeichen malen. Und auch die weiße Taube entspannte sich. Warum jagte man das Frieden? Es war doch so klein … so zerbrechlich … so unbedeutend …?? Nein, bei diesem Gedanken musste es selbst etwas schmunzeln. Es war zwar klein und zerbrechlich. Das bestimmt. Aber unbedeutend? Das war es auf keinen Fall! Ganz im Gegenteil: Im Grunde schätzen es alle. Im Kleinen, wie im Großen. Eigentlich wollten es alle haben. Und vielleicht war genau das das Problem. Alle wollten das kleine Frieden haben. Es besitzen. Es für die eigenen Zwecke ge- und eventuell sogar missbrauchen. Und das nervte das Frieden sehr. Wenn zwei verschiedene Seiten das kleine Frieden für die persönlichen Interessen beanspruchten, fühlte es sich zerrissen. Es hielt nicht mehr. Es wurde gejagt, weggedrängt und zog sich zurück. Ein kleines Frieden auf der Flucht. Manche sagten sogar, sie würden es irgendwo hinbringen. Sie sagten, „wir bringen euch Frieden.“ Dabei hatten sie das Frieden nicht im Gepäck, sondern politische, wirtschaftliche oder militärische Interessen. Das kleine Frieden hatten sie dabei vertrieben. Andere hatten das Frieden vergessen. Vermutlich war es schon zu lange bei ihnen. Man sprach von 73 Jahren gemeinsam mit dem Frieden. Doch über die Jahre wurde es als selbstverständlich wahrgenommen und nicht mehr mit Leben gefüllt. Es fühlte sich bei ihnen innen hohl. Nicht mehr als eine Hülle. Dabei wollte es doch einfach groß sein. Sich mit der Hoffnung freuen und mit der Versöhnung Feste feiern. Das war doch eigentlich das Ziel des Friedens. Bei ihnen sein. Leben. Frei sein. Es wollte nicht gejagt, erlegt oder benutzt werden. Es wollte nicht in Vergessenheit geraten oder einfach nur hingenommen werden. Es wollte wertgeschätzt werden. Liebevoll umsorgt. So saß das Frieden in der Ecke. Es begann sich umzugucken und war überrascht: Da waren ja noch andere. Die Liebe und die Leidenschaft. Das Vertrauen und das Staunen. Die Vergebung und auch die Würde. Sie alle waren da. Selbst die Hoffnung kam gestützt von dem Mut und der Kraft langsam auf das Frieden zu. Da wollte das Frieden wieder raus aus der Ecke. Hin zu den anderen. „Wir sind mehr“ sagte es sich. Mehr als die Lauten und Großen. Wir haben mehr zu sagen. Mehr zu geben. „Das wird mein Jahr“, sagte sich das Frieden und ging los.

Eine Geschichte zur Jahreslosung 2019 ev. Kirche:
Suche Frieden und jage ihm nach. (Psalm 34,15)

Musik: Schweige und höre, neige deines Herzens Ohr, suche den Frieden

Ökumenisches Gebet in Zeiten der Corona-Krise
Guter und barmherziger Gott!
In Zeiten von Verunsicherung und Krankheit kommen wir gemeinsam zu dir und werfen alle unsere Sorgen auf dich.
Du schenkst uns neue Zuversicht, wenn uns Misstrauen und Unsicherheit überwältigen.
Du bleibst uns nahe, auch wenn wir Abstand voneinander halten müssen.
Wir sind in deiner Hand geborgen, selbst wenn wir den Halt zu verlieren drohen.

Wir bitten dich:
für alle Menschen, die sich mit dem Corona-Virus angesteckt haben und erkrankt sind;
für alle Angehörigen, die in tiefer Sorge sind;
für alle Verstorbenen und für die, die um sie trauern;
für alle, die Angst um ihren Arbeitsplatz haben und um ihre Existenz fürchten.
Sei ihnen allen nahe, gib ihnen neue Hoffnung und Zuversicht,
den Verstorbenen aber schenke das Leben in deiner Fülle.

Wir bitten dich:
für alle Ärztinnen und Ärzte, für alle Pflegenden in den Kliniken, Heimen und Hospizen;
für alle, die Verantwortung tragen in Staat, Gesellschaft und Wirtschaft;
für alle, die uns Tag für Tag mit dem Lebensnotwendigen versorgen;
für alle Seelsorgerinnen und Seelsorger, die den Menschen Gottes Frohe Botschaft zusagen.
Sei auch ihnen nahe und schenke ihnen Kraft, Mut und Zuversicht.

Wir bitten dich:
für die jungen Menschen unter uns, die Kinder und Jugendlichen,
für alle, die um ihre Zukunft fürchten,
für die Familien, die die erzwungene Nähe nicht gewohnt sind,
für alle, die die Betreuung von Kindern und Jugendlichen übernommen haben.
Sei ihnen allen nahe, schenke ihnen Geduld und Weitsicht, Verständnis und Hoffnung.

Wir bitten dich:
für die Menschen weltweit, deren Gesundheit an jedem Tag gefährdet ist,
für alle, die keine medizinische Versorgung in Anspruch nehmen können,
für die Menschen in den Ländern, die noch stärker von der Krankheit betroffen sind.
Sei ihnen allen nahe und schenke ihnen Heilung, Trost und Zuversicht.

Auch bitten wir dich für uns selbst:
Lass uns trotz aller Sorgen den Blick für die anderen nicht verlieren und ihnen beistehen.
Mache uns bereit, Einschränkungen in Kauf zu nehmen
und lass uns dazu beitragen, dass andere Menschen nicht gefährdet werden.
Erhalte in uns die Hoffnung auf dich, unseren Gott,
der uns tröstet wie eine liebende Mutter und der sich aller annimmt.
Dir vertrauen wir uns an.
Dich loben und preisen wir, heute und alle Tage unseres Lebens bis in Ewigkeit.

Wir beten mit der ganzen Christenheit auf Erden: Vater unser…

Gott, an diesem Abend bitten wir dich:
Bleibe du uns nah, auch wenn wir uns weiterhin voneinander fernhalten müssen.
Bleib uns nah, auch im Zweifel. Stille.
Für die Traurigen beten wir um Zeichen, die auch auf Abstand Nähe schenken und Trost.
Für die Fröhlichen beten wir und danken für alle Oster- und Pfingststimmung in diesen Tagen, für allen Humor. Stille.
Wir beten für alle, die Leben schützen und retten. Für den Frieden und das Recht. Stille.
Für die schaukelnden Boote auf offenen Meeren und all die gebeugten Menschen darin.
Führe sie an rettende Ufer. Stille.

Musik: Ein bißchen Frieden (Nicole)

Ich wünsche Euch nicht ein Leben ohne Entbehrung, ein Leben ohne Schmerz, ein Leben ohne Störung. Was solltet Ihr mit einem solchen Leben?

Ich wünsche Euch aber, dass Ihr bewahrt sein möget an Leib und Seele. Dass Euch einer trägt und schützt und Euch durch alles, was Euch geschieht, euerm Ziel entgegenführt.

Dass Ihr unberührt bleiben möget von Trauer, unberührt vom Schicksal anderer Menschen, das wünsche ich Euch nicht. So unbedacht soll man nicht wünschen.

Ich wünsche Euch aber, dass Euch immer wieder etwas berührt, das ich Euch hier nicht recht beschreiben kann.  –    Es heißt Gnade.

Es ist ein altes Wort, aber wer sie erfährt, für den ist sie wie ein Morgenlicht.

Man kann sie nicht wollen und erzwingen, aber wenn sie dich berührt, dann weißt du: Es ist gut. Es ist wirklich gut.

Gott schenke Euch seine Gnade durch seinen Segen:
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen

Geht hin, und haltet Frieden!

CORONASONG

CORONA

Bei Tag und Nacht denk ich an Dich CORONA,
seh´ ich ne Frau, glaub ich, sie heißt: CORONA
und wird mir warm, befürcht ich gleich: CORONA
Doch Du bist und bleibst für uns ein blödes Vir.

Bei Tag und Nacht bedrohst du uns CORONA,
du machst mich krank, ich will dich nicht CORONA
und kommst du doch, bekämpf ich dich CORONA
und die Welt wird endlich frei von dir.

CORONA, CORONA, CORONA,
hau ab und sterb endlich bald aus
CORONA, CORONA, CORONA,
wir tun es und bringen dir den Graus.

Du klitzekleines Virchen,
bist ein blödes Tierchen
und keiner will dich haben
o No No No No
o No No No No
Melodie: Marina, Marina (Rocco Granata)
Text: Natürlich Arthur

Ostern 2020 – wie geht das?

Ostern 2020 – wie geht das?

  • aufstehen und DANKE sagen
  • das Fenster öffnen und frische Luft tief einatmen
  • den ersten Menschen, dem ich begegne, freundlich anschauen
  • mit Freude das alte Brötchen essen
  • Musik erklingen lassen, auch im Herzen
  • an die Menschen denken, die ich geliebt habe
  • sich über die Blaumeise am Fenster freuen
  • die dicker werdenden Knospen am Flieder erkennen
  • sich freuen, dass nur die Knie weh tun
  • sich am Sonntag auch über einen ev. Gottesdienst freuen
  • aufkommende düstere Gedanken verjagen
  • jemanden einen Ostergruß schicken
  • den Papstsegen wichtiger nehmen als pünktliches essen
  • einfach sich nur über die Sonne freuen
  • Entscheidungen von Virologen und Politikern zu verstehen suchen
  • mit Freude der Enkelin beim turnen zuschauen
  • Dankbar sein, dass man manchmal glauben kann
  • sich vom Lachen der Kinder anstecken lassen
  • Vögel beim Füttern der Jungen zuschauen
  • keinen Groll auf andere haben
  • zum Leben „Ja“ sagen
  • die Flöte vom anderen Ufer hören
  • versuchen schwierige Menschen zu verstehen
  • nicht Halbwahrheiten weitererzählen
  • täglich einen neuen Anfang machen
  • bei der Predigt eine Zigarette rauchen
  • dem Nachbarn die Brötchen mitbringen
  • dankbar über die Gesundheit sein
  • mit den Kindern und Enkeln telefonieren
  • einfach nur spazieren gehen
  • sich über den helfenden Gottesdienst freuen
  • allein hinten in der Kirche beten
  • in der Sonne ein Geschenk sehen
  • Luft und Zeit zum Danken haben AS

Drei tage bis zum leben!

Drei tage bis zum leben!

Düster, öde, hoffnungslos, stille herrscht im land
angeheftet, durchgeschnitten, das erhoffte band
trübe augen, weiße haut, der anblick so brutal
die zukunft, schwarz und ungewiss,
allein im tiefen tal

Wo ist er denn, was bleibt, wo ist sein ziel
er tat so gut, die worte brachten viel,
sein blick voraus, erkannten alle schnell
nur so und gar nicht anders
wird diese erde hell

Alles ist fort, die höhle selbst ist leer
ein tuch, begreifen, ist das denn so schwer
der Gärtner selbst klärt das geschehen auf
die welt fängt neu zu atmen an
verändert ihren lauf

Wo zwei sich treffen, natürlich bin auch ich
du hörst die Stimme, siehst auch im andern mich
ahnst meine botschaft und erkennst beim brechen
all das was vorher dir bewußt
du kanntest mein versprechen

Dann wird es hell, und zaghaft kommt die sonne
und tief in dir steigt zögernd auch die Wonne
und dann wird wahr, die botschaft seines lebens
das was du tust, auch wenn nur klein
in ewigkeit ist nie vergebens

Die liebe gilt, in wahres leben umzusetzen
nicht endlos mammon hinterher zu hetzen
sein tun wird mein tun, jeden tag
er nimmt die hand, er hält zu dir
egal was immer kommen mag

dann kann aus erde plötzlich himmel werden
sein stern löst knoten in alltäglichen Beschwerden
nur so geht leben, welches leben gibt
er starb für dich, du kannst ihn leicht erkennen
er ist es, der dich liebt. AS