Ich würde so gerne nach emmaus gehen
mal wieder das licht am ende sehn
dem himmel so nah dann, dem dunkel so fern
erkennen des lebens bestimmender kern
die hoffnung erblicken, die liebe verstehn
mit anderen augen den nächsten sehn
und kraft aufzunehmen in düsterer zeit
das licht zu verschenken, der weg ist nicht weit
die augen zu öffnen, die hände sind auf
mit mir geht doch einer, er nimmt mich in kauf
um liebe zu schenken, der welt und auch mir
er kann gar nicht anders, das ist seine Gier
dann bekommt mein leben des geistes hauch
ich kann dann begeistern, die anderen auch
ich kann täglich spüren, dass emmaus ist nah
denn der herr, er geht mit und ist immer da.
Author Archives: aspringfeld
Osterbrief 2020 Kindergarten
Hallo Kinder! – Ich höre nichts – nochmal: Halllooo Kinder !!!! – Jetzt habe ich Euch gehört. Weil wir uns im Kindergarten nicht zum Gottesdienst treffen können, wollte ich Euch mit diesem Brief eine Freude machen und ein schönes Osterfest wünschen. Ostern ist mein Lieblingsfest. Nicht wegen der Eier und auch nicht wegen des Osterhasen. Ich freue mich über Ostern, weil wir Christen ganz fest glauben, dass wir alle, wie Jesus nach dem schlimmen Tod am Kreuz, nicht tot im Grab bleiben, sondern auferstehen und in den Himmel kommen. Aber wo genau der Himmel ist und was da genau los ist, das weiß ich auch nicht. Ich freue mich trotzdem – ganz toll! |
Vielleicht
kann uns die kleine Geschichte von der Raupe Arthur und dem Schmetterling
helfen.
In der Ritze eines Baumstammes lag
ein winziges kleines Ei. Aus diesem Ei schlüpfte eines Tages eine winzige Raupe.
Sie hieß Arthur. Und Arthur hatte großen Hunger und suchte etwas zu fressen.
Unter dem Baum gab es Veilchenblätter, die schmeckten der Raupe Arthur
besonders lecker. Überhaupt hatte Arthur nur eines im Sinn: fressen, fressen
und nochmals fressen. Eines Tages war die Raupe Arthur ganz groß und dick
geworden. Sie spuckte nun ganz feine Fäden aus, band sich an einem Ast fest und
wickelte sich rundum in eine Hülle ein, wie in eine Decke. Aber dann passierte
etwas ganz Tolles unter dieser Decke! Darunter verwandelte sich nämlich die
Raupe Arthur. Von außen konnte man nichts sehen. Aber eines Tages im Frühling, als
es warm wurde, platzte die Hülle auf, und heraus kam ein zarter wunderschöner Schmetterling.
Unser Schmetterling, der vorher die Raupe Arthur war, flog nun von einer Blüte
zur anderen. Die leere Hülle aber fiel bald vom Ast ab.
Weil Jesus von den Toten auferstanden ist, feiern wir Ostern ein schönes Fest. Es gibt ein paar kleine Geschenke, wie Ostereier oder Schokoladen Hasen. Wenn man jemanden trifft, sagt man „Frohe Ostern!“, oder man schickt sich eine Postkarte, oder ruft seine Freunde an.
Wichtig ist auch, dass man mit Gott spricht, ihm erzählt, dass man sich freut über Ostern.
Wenn wir im Kindergarten zusammen beten und das
Kreuzzeichen machen, sagen wir immer gemeinsam:
GOTT – HAT –
MICH – LIEB!
Und weil Gott uns liebhat, schenkt er uns den Himmel. Aber erst mal
leben wir hier auf der Erde und versuchen uns gegenseitig zu helfen, vertragen
uns schnell wieder und versuchen, auch anderen eine Freude zu machen.
Vielleicht macht es Euch auch Freude, wenn Ihr den Schmetterling schön bunt
malt und dann an die Wand hängt. Ich freue mich auch, wenn der Kindergarten
bald wieder aufmachen kann. Dann treffen wir uns wieder und können gemeinsam
singen und beten.
Bis dahin wünsche ich Euch eine schöne Zeit und ein
GESEGNETES
OSTERFEST
Gott beschütze Euch und Eure ganze Familie
Arthur Springfeld (Diakon)
OSTERN findet statt! 2020
OSTERN findet statt! (Hompage der Pfarrgemeinde St. Anna Verl)
„Frohlocket, ihr Chöre der Engel, …… !„ Über 30 mal habe ich
das in der Osternacht schon gesungen, manchmal ist mir dabei fast die Luft
ausgegangen. Dieses Jahr wird das nichts, denn die Gottesdienste in der Kirche
fallen zu Ostern aus. Und dabei könnte ich dieses Jahr das „Exsultet“ aus besonders
frohem Herzen singen. Natürlich ist das „Sch……“, was in diesen Tagen um uns
herum passiert. Gruselig, wenn Angehörige keinen Abschied nehmen können, nicht
mehr beim Sterben der Lieben deren Hand halten. Kein dankendes, kein
versöhnendes Wort mehr austauschen können ist schlimm. Und die vielen
Existenzen, die bedroht sind, furchtbar. Kein Kindergarten, keine Freunde
treffen, keine Schule – ok, das können die meisten Schüler aushalten, für die
Abiturienten ist es eher schwierig. Viele Menschen gibt es, die wahrscheinlich
ihren Job verlieren, mit allem, was da dranhängt. Und so viel
Perspektivlosigkeit.
Warum ich trotzdem „Frohlocken“ möchte?
Es gibt für mich so viele Gründe. Ich lebe noch!
In unserer Großfamilie ist bisher niemand betroffen.
Klopapier und Mehl haben wir genug, auch ohne hamstern.
Wenn um 19.30 Uhr der Wecker klingelt und meine Frau und ich, und wer von der
Familie dazu kommt, gemeinsam beten und dabei die vielen Katastrophen in den
Blick nehmen. Neuerdings gibt es bei uns eine „Familienrudelgruppe“ bei
WhatsApp. Über 20 Geschwister, Partner, Nichten und Neffen gehören dazu. Nie
war unsere Familie so eng verbunden.
Und dann – keine Caritastermine für meine Frau, keine Gottesdienstvorbereitung oder
Predigtplanung, keine Hochzeitstermine oder Taufgespräche, obwohl wir das
eigentlich gerne machen.
Mein Garten sieht endlich mal wieder (fast) super aus.
Täglich telefonieren wir mit andern Freunden und Bekannten.
Ok, und das Wetter passt auch.
Das Christentum gibt es seit über 2.000 Jahren. Wahrscheinlich ist bei Pest und
Pocken auch schon mal der Ostergottesdienst ausgefallen. Wir können heute wenigstens
die Messe aus Wien oder den Gottesdienst in der evangelischen Kirche im TV sehen
und hören. Großartige Menschen, denen man da begegnet.
Einverstanden, wenn es einen selbst, oder jemand aus der Familie oder dem
Freundeskreis erwischt, wird’s doch ganz schön düster, das tut sehr weh. Aber
hat es andere nicht noch bösartiger getroffen? Im Mittelmeer, in den Lagern in
Griechenland, der Türkei oder Syrien? Oder in den Ruinen von Kundus, oder den
Slums von Calcutta?
Den Virus werden wir besiegen – keine Frage. Das schaffen wir! Aber besiegen
wir auch unsern Egoismus und unsere Gier?
Können wir es schaffen, diese Hilfsbereitschaft, diese Nächstenliebe, diese
Nähe zur Familie und zu Freunden zu bewahren? Oder wird der Vorrat an Klopapier
die Messlatte bleiben?
Die Welt und das Miteinander werden sich nach der Krise bleibend verändern,
aber ich hoffe, dass ich dennoch noch oft mein „Frohlocket“ singen kann.
Mit Gott an der Seite, und seinen Vorgaben im Herzen und im Tun, wird alles
gut.
Ihnen und allen für die Sie beten, an die Sie denken, die Sie mögen (den andern
auch), Ihrer ganzen Familie, wünsche ich ein gesegnetes Osterfest.
Denn der Herr ist immer da, denn er ist wahrhaft auferstanden. Halleluja –
Frohlocket!
Ihr Arthur Springfeld (Diakon)
Osterbrief 2020 an Pfarrgemeinde aufstehen-auferstehen
aufstehen – auferstehen einmal mehr aufrecht als am boden zu liegen einmal mehr die angst besiegen einmal mehr hoffen als enttäuscht werden einmal mehr vertrauen wagen einmal mehr verzeihen als schuld zu erahnen einmal mehr lächeln aus liebe einmal mehr heimkommen als von sich fortgehen einmal mehr stolz überwinden einmal mehr lachen über sich als weinen über das leben einmal mehr von vorn beginnen einmal mehr danken als fremden reichtum zu beklagen einmal mehr die augen zu öffnen. AS |
Christus ist auferstanden, damit wir auferstehen!
Liebe Mitchristen unserer St. Judas Thaddäus Gemeinde!
und Mitchristen aus anderen Gemeinden!
Ganz schön schwierig diese letzten Wochen vor Ostern und wie und wann es wieder normal weitergeht, ist noch unsicher. Unser Bruder und Heiland Jesus Christus hat auch viel Leid ertragen und ist als Sieger zum Vater heim-gekehrt. Darum wollen auch wir uns nicht unterkriegen lassen und voller Hoffnung nach vorne schauen. Christus ist unser Vorbild und unser Ziel.
Im Gebet bleiben wir untereinander verbunden und unser Patron, Judas Thaddäus – zuständig für besonders schwierige Situationen, wird diesen Weg mit uns gemeinsam gehen. Die Menschen damals jubelten mit Palmzweigen. Unser Lob und unseren Dank können wir im gemeinsamen Gebet, verbunden als Pfarrgemeinde, abends um 19.30 Uhr, wenn die Glocken erklingen und zu jeder anderen Zeit vor unseren Gott bringen.
Pastor Korsus und ich, Arthur Springfeld, wünschen Ihnen/Euch
ein gesegnetes Osterfest
und das Spüren von Gottes Nähe, auch in schwierigen Zeiten.
OSTERN 2020
CORONA – Geistliches Wort 20.03.2019
Geistliches Wort
Wahrscheinlich gehören Sie auch zu denen, die in diesen Tagen laut „Scheiße“ geschrien haben. Ganz schön einschränkend und bedrohlich die Situation. Auch ich bin Mitte 70 mit einigen Vorschäden. Was noch kommt, auch für uns – weiß im Moment niemand. Menschliche Kontakte werden gegen Null reduziert, Gottesdienste finden nicht mehr statt und am Telefon kann man manches auch nicht austauschen. Unsere Großeltern sagten immer „Not lehrt beten“, da ist schon was dran. Aber beten löst zunächst nicht die Probleme und unser aller Gott wird den Coronavirus nicht verhindern, sonst hätte er oder sie auch die Kinder, nicht nur im Jemen vor dem Verhungern gerettet, oder die Menschen im Mittelmeer oder die explodierenden Familien in den Terrorgebieten.
Aber, wenn wir beten – mit ihm sprechen, auf ihn hören – sagt er uns, wie wir uns verhalten müssen. „Liebt einander!“, „Seid verantwortungsvoll!“, Unterstützt Euch gegenseitig!“, „Nehmt Rücksicht!“, das ist seine Botschaft, die Jesus uns hinterlassen hat. Das ist die Lösung, die die jetzige Situation entschärfen kann. Hören und Befolgen von dem, was die Fachleute uns jetzt raten. Dazu gehört auch, Hilfe durch Andere anzunehmen, den Nachbarn, oder die alleinstehenden Senioren mal anrufen und vielleicht auch gemeinsam „Sch …..“ sagen. Natürlich werden wir manches Drama nicht verhindern können. Aber durch unser Tun, durch unser Vorbild, können wir noch Schlimmeres verhindern. Lasst uns Alten doch eine Solidargemeinschaft werden, die zusammenhalten – auch im Aushalten. Lasst uns gemeinsam Kraft und Motivation schöpfen aus dem aneinander Denken und im Gebet. Gerne möchte ich mich mit Ihnen treffen, jeden Tag um 19.30 Uhr, in einem gemeinsamen Gebet, dem „Vater Unser“, oder auch „Allahu akkbar“, oder auch „Schma Jisrael“, und jedes andere Gebet geht natürlich auch. Wir sollten es „CORgebet“ nennen, denn Cor bedeutet Herz. Machen Sie mit? Wir „hören uns“ – heute fangen wir noch an.
Bleiben Sie gesund. Unser Gott, Euer Gott, möge uns alle schützen.
Ihr Arthur Springfeld (Diakon in Verl)
7. So. Jks A – 23. 02.20 – Seine Liebe leben – Mt 5,38-48
7. So im Jahreskreis – 23. Februar 2020 – Seine Liebe leben – Mt 5,38-48
Lasst uns doch mal einen Moment darüber nachdenken: Habe ich selbst eigentlich Feinde?
Ein Moment der Stille
Wirkliche ‚Feinde‘ habe ich nicht und Sie sicher auch nicht.
Aber eins stimmt sicher:
Wir kommen nicht mit allen Menschen gut aus und wir finden bestimmt nicht alle, nett und sympathisch, die uns täglich im Alltag begegnen.
Und das müssen wir auch gar nicht!
Aber, was will Jesus wirklich mit seinen Worten bei uns erreichen? Was ist seine Idee? Was ist sein Plan?
Die Antwort ist eigentlich schnell klar. Jesus will unser Herz erreichen:
Dass wir Menschen – trotz allem – zueinander gut sind, liebevoll, einander helfen.
Dass wir einander annehmen, achten und respektieren.
Dass wir Verzeihung schenken, dem Andern wertschätzend und wohlwollend begegnen.
Dass wir immer mehr das Verbindende suchen, und nicht das, was uns vom anderen Menschen trennt.
Dass wir Menschen einander zutrauen, dass auch in dem Andern ein guter Kern zu finden ist.
Dass wir untereinander immer wieder einen neuen Anfang ermöglichen.
Jesu Worte und seine Ziele – wie wir sie eben gehört haben – sind aber auch so radikal, so grundlegend, dass es einem fast den Atem nehmen kann.
Und darum sagen auch viele Menschen schon im Voraus: „So
etwas könnte ich nie schaffen!“
Auch unsere Kirche tut sich oft mit der Verwirklichung dieser geforderten Liebe
schwer und scheitert bis heute an ihr immer wieder.
Für die Vergangenheit fällt einem da schnell ein:
Wie unchristlich haben sich Christen verhalten in der Verfolgung von Juden, Hexen oder Ketzern, wie in Kreuzzügen und Glaubenskriegen?
Wie brutal ist unsere Kirche im Mittelalter mit der Missionierung vorgegangen?
Wie geht unsere Kirche um, auch mit Menschen in ihren eigenen Reihen – denken Sie an Drewermann oder Küng?
Denken sie an die vielen hochmotivierten Frauen, die wir so gut gebrauchen könnten.
Jesu Wunsch und unsere Wirklichkeit liegen auch bei uns
in Verl, auch hier in der Kirche, oft sehr weit auseinander.
Denken Sie an ihren unfreundlichen Nachbarn.
Denken sie an den Hickhack zwischen den Parteien selbst hier in Verl.
Denken Sie an Ihre Meinung über die vielen Flüchtlinge.
Denken sie an manche kaputt gegangene Freundschaft,
manchmal wegen Peanuts.
Denken sie nur an den einen oder anderen Christen hier in der Kirche, ein
paar Reihen vor oder hinter ihnen – oder in der gleichen Reihe, sind Ihre
Gedanken da immer liebevoll und christlich?
Natürlich frage ich mich auch immer wieder, ob Jesu Botschaft, ob sein Liebesplan für die Menschen, wirklich umsetzbar ist.
Sind seine Forderungen heute nicht absolut weltfremd und überholt?
Warum sollen wir so blöd sein und von unserem Geld was für die verhungernden Kinder im Jemen geben?
Warum sollen wir die Freiheit suchenden Menschen aus dem Mittelmeer retten?
Warum sollen wir die gute Idee der anderen Partei loben, wenn wir selbst nicht drauf gekommen sind.
In vielen Situationen versage ich auch – aber ich bin so dankbar für die Regeln, die Jesus uns für ein gelingendes Leben gegeben hat.
Wohin kämen wir, wenn wir dem Bösen keinen Widerstand entgegensetzten,
wenn wir alles tolerieren, nur um Streit zu vermeiden, oder wenn wir nur verzeihen,
statt Gerechtigkeit einzufordern?
Würde dadurch nicht derjenige, der Unrecht getan hat auch noch belohnt?
Leute – es ist gut, dass es Jesu Botschaft an uns gibt! Gott sei Dank!
Denn, wohin kämen wir, wenn jeder nur an sich selbst denkt und die Augen verschließt, vor der Not, dem Elend und den Katastrophen auf dieser Erde?
Wohin würden wir und mit uns die Welt abstürzen, wenn es kein Verzeihen und keine Vergebung gäbe und wenn wir Unrecht durch neues Unrecht vergelten würden?
Möchten Sie in so einer Welt leben?
Jesu Barmherzigkeit und seine Liebe, seine Vergebung
und sein Verzeihen grenzen manchmal schon an übermenschliches Tun, – ist es manchmal
vielleicht für uns auch.
Es ist oft aber für uns die einzige Möglichkeit und darum unbedingt
erforderlich, um einem neuen Anfang, und einer liebenswürdigen Erde überhaupt eine
Chance zu geben.
Nur wenn wir Menschen uns über alte, oft tiefe Gräben
hinweg, neu die Hände reichen, um Vergebung bitten und vor allem Vergebung
gewähren, können böse und verletzende Streitereien beendet werden.
Nur wenn Gottes Liebe durch uns in das Miteinander gebracht werden, können Heilungsprozesse
geschehen und die Spirale von Gewalt und Gegengewalt, aber auch der Teufelskreis
von Schuld und Rache durchbrochen und beendet werden.
Nur wenn wir die Not der anderen im Blick und im Herzen haben, können wir die not-wendigen Schritte unternehmen, damit Gottes Liebe bei allen Menschen ankommt.
Ein Beispiel möchte ich Ihnen zumuten: Sie kennen das Stalag 326 in Stukenbrock – zigtausend Kriegsgefangene aus Russland, elendig gestorben, sind dort beerdigt.
Der deutsche Schriftsteller Werner Bergengruen
erzählte Folgendes: Auf meiner Flucht aus Russland kam ich zu Ostern
1919 – hungrig und ausgemergelt – in ein russisches Dorf bei Minsk.
Eine alte Bäuerin sagte zu mir: „Ich habe einen Sohn in deutscher Gefangenschaft, von dem ich
nichts höre.
Ich werde jetzt denken, du bist dieser Sohn.“
Sie umarmte mich, gab mir ein Bett und beschenkte mich reichlich.
Wort zum Sonntag, 29.02.2020 – „Wer aufgibt, hat schon verloren!“
Wort zum Sonntag, 29.02.2020 – „Wer aufgibt, hat schon verloren!“
„Wer aufgibt, hat schon verloren!“ Das Westfalen Blatt hat
nach vielen Jahren aufgegeben und wird kein „Wort zum Sonntag“ für Verl mehr
veröffentlichen. Heute lesen Sie es zum letzten Mal. Schade, war zwar manchmal
ganz schön stressig, sich was einfallen zu lassen, aber die einzelnen Echos,
die man erhalten hat, haben einen dann froh gemacht. Und darum, aufgeben,
möchte Ich nicht. Ich möchte auch in Zukunft meinen Glauben weitersagen und auch
in der Öffentlichkeit leben und bekennen.
Es haben leider so viele schon aufgegeben und ich meine nicht nur die, die aus
unseren Kirchen ausgetreten sind, – die haben sich sicher genauso geärgert wie
ich. Nein, ich meine jetzt die, die innerlich ihren Glauben gekündigt haben.
Und das sind nicht nur zahlende Gläubige, dazu zählen auch Profis, wie Kirchenmitarbeiter
und Priester. Natürlich kann man frustriert und enttäuscht sein über all die
teils furchtbaren Geschehnisse im Bereich unserer Kirchen. Natürlich kann man –
mit mir – sauer sein über manchen Pfarrer oder Bischof, oder über monarchische
Strukturen, oder über vergoldete Kirchen und selbstverliebte Kirchengremien. Denn, wenn im Jemen die Kinder verhungern,
Säuglinge im Sudan keine ärztliche Versorgung haben und Flüchtlinge auf Lesbos
im Dreck schlafen müssen und wir Reichen unser Geld mehrheitlich für uns
behalten wollen, wer soll das denn noch verstehen, wo wir alle wissen, dass
Jesus gesagt hat: „Liebe Deinen Nächsten – so wie ich euch liebe!“ Das bedrückt
mich und macht mich fast krank, dann schreie ich manchmal zuhause laut Sch….., aber
– aufgeben, werde ich nicht, jetzt extra nicht!
Ich fühle mich von diesem unserm Gott geliebt, an jedem Tag und in jedem
Moment. Und jeden Gottesdienst im Kindergarten beginne ich mit den Kleinen mit unserem
besonderen Kreuzzeichen: „Gott – hat – mich – lieb!“ Und so beginne ich für
mich auch jeden Tag auf der Bettkante. Und diese seine Liebe spüre ich, jeden
Tag, – in der Familie, im Garten, bei meinen Kranken, mit meinen Flüchtlingen,
unter unsern Freunden, beim leckeren Essen meiner Frau, wenn ich zum Arzt gehen
kann, beim Einkaufen, wenn ich ein Kind trösten darf, wenn ich dem Bettler vorm
Edeka einen Euro gebe, wenn es regnet, wenn ich einfach nur „Danke“ sage …..
und noch lebe. Und seine Liebe spüre ich
auch, wenn ich an die vielen Fehler denke, die ich schon gemacht habe und hier
nicht aufzählen werde. „Gott – hat – mich – lieb!“ Und darum werde ich nicht
aufgeben, sondern versuchen nach besten Kräften etwas davon weiter zu geben.
Aufgeben – von etwas, von dem ich eigentlich zutiefst überzeugt bin, ist immer
die falscheste Lösung. Mein Glaube, meine Beziehung zu unserm Gott, hat mir in
meinem Leben in so vielen, teils bösen und schweren Situationen, so unendlich
gutgetan. Gottes Hand hat mich an manchem Abgrund gehalten und seine Liebe hat
mich durch andere Menschen immer wieder getroffen. Darum hoffe ich, dass
niemals der Tag so dunkel wird, dass ich diese Hand loslasse und seine Liebe
vergesse.
„Wer aufgibt – hat schon verloren!“ Vielleicht können wir uns gegenseitig
helfen und ermuntern, uns gegenseitig stärken, wenn es schwer wird und uns immer
wieder erinnern, dass der Gott dieser Welt jeden Menschen liebt.
„Danke“, dass Sie dem „Wort zum Sonntag“ so lange die Treue gehalten haben.
Ihnen und Ihren Familien wünsche ich, auch im Namen aller „SchreiberInnen“ eine
gesegnete Zeit. Bleiben Sie behütet. Ihr Arthur Springfeld (diakon-arthur.de)
Wortgottesfeier 11.02.2020 – „Bringt reiche Frucht!“
Wortgottesfeier 11.02.2020 – „Bringt reiche Frucht!“ (Weintrauben mitbringen)
LIED: 422 1-3 Ich steh vor dir mit leeren Händen
Begrüßung:
Alleine beten, zuhause, im Bett, im Sessel, tut auch gut. Aber schön
ist auch, wenn man merkt, trotz aller Zweifel, so vieler Kirchenaustritte,
soviel Ärger in und um Kirche, es gibt Menschen, die wollen weiter glauben,
geben nicht auch auf, sondern glauben wie wir an den lebendigen Gott, den Jesus
uns versprochen hat. Ein Gott, der zu uns hält, der uns trägt, auch in schweren
Stunden und der uns nicht aufgibt, auch wenn unsere Gedanken manchmal ganz
schön traurig oder dunkel und weit von ihm weg sind.
Unser Gott hält die Verbindung mit uns – wie der Weinstock mit den Reben – und
wenn wir unser Herz öffnen, gibt er uns die Kraft weiter zu machen und reiche
Frucht zu bringen.
Darum lasst uns unserm Nachbarn/Nachbarin zu Beginn dieses Gottesdienstes zur
Stärkung, zum Mut machen, das Zeichen des Kreuzes auf die Stirn zeichnen. Im Namen des Vaters ……
Herr Jesus Christus,
du bist der wahre Weinstock, der uns Menschen die Kraft zum Glauben und Leben schenkt. – Herr, erbarme dich
Wenn wir mit dir im Geist und im Gebet verbunden sind, dann blühen wir auf und tragen reiche Frucht. – Christus, erbarme dich
Wer in dir bleibt und in wem du bleibst, der muss keine Angst haben, denn er kann nicht verloren gehen. – Herr, erbarme dich
Der jeden Menschen liebende Gott erbarme sich unser, er nehme von uns alle Schuld, er mache alles heil, was wir kaputt gemacht haben und schenke uns irgendwann – nicht so schnell – das ewige Leben. Ame
LIED: 389 1+4+5 Dass du mich einstimmen lässt
Herr Jesus Christus, du hast versprochen, bei uns zu bleiben alle Tage bis zum Ende der Welt. Du hast uns nicht hilflos in dieser Welt zurückgelassen, sondern uns deinen Geist geschenkt. Wir bitten dich: Lass uns auch in diesen schwierigen Zeiten spüren, dass du da bist. Stärke uns untereinander im Denken und Tun und gib uns die Kraft, dass wir unseren Mitmenschen und somit der Welt verkünden und bezeugen, wie du liebevoll durch uns am Werk bist. Denn Du Jesus Christus bist mit Gott dem Vater und dem Heiligen Geist, die liebende Einheit, die immer bei uns ist. Amen
Was wir in unserem Glauben in uns tragen und was wir dann auch in unserem Alltag tun, das muss zusammenpassen. Sonst wäre unser Glaube nur eine billige Fassade – und nichts wäre dahinter.
Lesung aus dem ersten Johannesbrief
Meine Kinder, wir wollen nicht mit Wort und Zunge lieben, sondern in Tat und Wahrheit. Daran werden wir erkennen, dass wir aus der Wahrheit sind, und werden unser Herz in seiner Gegenwart beruhigen. Denn wenn das Herz uns auch verurteilt – Gott ist größer als unser Herz, und er weiß alles.
Wenn das Herz uns aber nicht verurteilt, haben wir gegenüber Gott Zuversicht; alles, was wir erbitten, empfangen wir von ihm, weil wir seine Gebote halten und tun, was ihm gefällt. Und das ist sein Gebot: Wir sollen an den Namen seines Sohnes Jesus Christus glauben und einander lieben, wie es seinem Gebot entspricht. Wer seine Gebote hält, bleibt in Gott und Gott in ihm. Und dass er in uns bleibt, erkennen wir an dem Geist, den er uns gegeben hat. – Wort des lebendigen Gottes
LIED: 448,1+4 Herr, gib uns Mut zum Hören
Aus dem heiligen Evangelium nach
Johannes
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ich bin der wahre
Weinstock, und mein Vater ist der Winzer. Jede Rebe an mir, die keine Frucht
bringt, schneidet er ab, und jede Rebe, die Frucht bringt, reinigt er, damit
sie mehr Frucht bringt. Ihr seid schon rein durch das Wort, das ich zu euch
gesagt habe. Bleibt in mir, dann bleibe ich in euch. Wie die Rebe aus sich
keine Frucht bringen kann, sondern nur, wenn sie am Weinstock bleibt, so könnt
auch ihr keine Frucht bringen, wenn ihr nicht in mir bleibt. Ich bin der
Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der
bringt reiche Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen. Wer
nicht in mir bleibt, wird wie die Rebe
weggeworfen, und er verdorrt. Man sammelt die Reben, wirft sie ins Feuer, und
sie verbrennen. Wenn ihr in mir bleibt und wenn meine Worte in euch bleiben,
dann bittet um alles, was ihr wollt: Ihr werdet es erhalten. Mein Vater wird
dadurch verherrlicht, dass ihr reiche Frucht bringt und meine Jünger werdet.
ANSPRACHE
Liebe Früchte des Glaubens!
Weinstöcke gibt es in unserer Gegend nur selten. Und wenn, dann ist es schon
ein Glücksfall, wenn sie auch noch gute Früchte tragen. Aber wir können sie uns
wenigstens vorstellen: Weinstöcke, übervoll mit süßen Früchten, soweit das Auge
sieht.
Von solchen saftigen Früchten am Weinstock spricht Jesus, damals, als er
Abschied nimmt von seinen Freunden, von seinen Jüngern. Bevor er geht, möchte
er seinen Freunden in dem berühmten Vergleich mit dem Weinstock mitteilen,
worauf es ankommt. „Ich bin der wahre Weinstock, ihr seid die Rebzweige.
Bleibt in mir, dann tragt ihr reiche Früchte“ so sagt er.
Nur wenn wir die Verbindung zu Jesus pflegen und leben, dann bewegt sich etwas. Nur dann bringen wir Frucht, reiche Früchte. Jesu Worte sind sein Testament, sein Erbe, das er an uns weitergibt. Er hat diese Worte uns gleichsam als Tatoo, ins Herz geschrieben, ja eingebrannt.
Aber worin besteht diese Frucht? Ganz
einfach – Sie besteht in der Liebe zu ihm und wenn wir diese Liebe weiter geben
zu unseren Nächsten. Und darum müssen wir seine Nähe suchen, auf ihn hören, von
ihm erzählen.
Jesus hat den Menschen von unserm Vater im Himmel erzählt und gleichzeitig
diese Verbindung – nämlich diese Liebe ohne Einschränkung – gelebt.
Jesus sagt darum auch zu uns:
Liebt einander, dann erfüllt ihr euren Auftrag. Dann werden wir zu seiner
Frucht, so wie die Trauben am Rebstock.
Und manchmal spüren wir diese Verbindung, diese Nähe zu Gott ganz besonders.
Manchmal müssen wir lange aus solchen Begegnungen Kraft schöpfen. Mutter Teresa
sagte, dass sie Gott fast 10 Jahre nicht gespürt hat, bis er wieder ganz nahe
war. Manchmal geht es uns sicher auch so. Manchmal spüren wir ihn aber sicher
auch besonders nah.
Ich habe Euch Trauben mitgebracht. Nehmt sie,
esst sie und erinnert Euch an die schönsten Momente, wo Ihr gespürt habt, dass
Jesus Christus, dass Gott Euch ganz nahe war. (5 Min. mit
Musik)
Es wäre schön, wenn der eine oder andere uns
von einem dieser Momente erzählen würde.
GLAUBENSBEKENNTNIS (Kopie für alle)
Ich glaube an Gott, den Vater, die Allmacht der Liebe.
Er ist der Schöpfer des Himmels und der Erde;
dieses ganzen Universums,
mit all seinen Geheimnissen dieser Erde, auf der wir leben,
und der Sterne, zu denen wir reisen.
Er kennt uns von Ewigkeit, nie vergisst er,
dass wir aus dem Staub der Erde gemacht sind,
und einmal als Staub zu ihr zurückkehren werden.
Ich glaube an Jesus Christus, den einzig geliebten Sohn Gottes.
Er hat, aus Liebe zu uns allen, unsere Geschichte,
unser Dasein mit uns teilen wollen.
Ich glaube, dass Gott auf menschliche Weise auch Gott für uns sein wollte.
Er hat als Mensch unter uns gewohnt, ein Licht in der Finsternis.
Aber die Finsternis hat es nicht begriffen.
Wir haben ihn ans Kreuz geschlagen und er ist gestorben und begraben worden.
Aber er hat auf Gottes letztes Wort vertraut und ist auferstanden, ein für alle Mal,
er sagte, er werde uns einen Platz bereiten im Haus seines Vaters,
in dem er jetzt wohnt.
Ich glaube an den Heiligen Geist, der Herr ist und Leben schenkt.
Und den Propheten unter uns ist er Sprache, Kraft und Feuer.
Ich glaube, dass wir als Pilger gemeinsam unterwegs sind,
gerufen und versammelt, um Gottes heiliges Volk zu werden.
Denn ich bekenne die Befreiung vom Bösen,
den Auftrag zur Gerechtigkeit und den Mut zur Liebe.
Ich glaube an das ewige Leben, an die Liebe,
die stärker ist als der Tod,
an einen neuen Himmel und eine neue Erde.
Und ich glaube, dass ich hoffen darf auf ein Leben mit Gott
und miteinander bis in alle Ewigkeit;
Herrlichkeit für Gott und Friede für die Menschen. AMEN
LIED: Der mich atmen lässt (Kopien)
Fürbitten:
Herr Jesus Christus, du bist der Weinstock. Wir sind die Reben. Wenn wir mit dir in Verbindung bleiben, dann bringt unser Leben reiche Frucht. Wir bitten dich:
– Für die Bischöfe und Priester, die versuchen, die Botschaft vom Heil immer wieder neu für uns auszulegen, damit sie uns hilft, unser Leben in Jesu Sinn zu gestalten. – Christus höre uns!
– Für alle Frauen und Männer, die sich in den kirchlichen Organisationen unseres Landes engagieren und ihren Glauben bezeugen, dass ihr Kraft nicht erlahmt. – Christus höre uns!
– Für die Armen mit ihrem Hunger, für die Fremden mit ihren Enttäuschungen und für die Verzweifelten mit ihrem Schweigen, dass Menschen sie in ihrer Not nicht alleine lassen. – Christus höre uns!
– Für die Frauen und Kinder, wenn sie körperliche und seelische Gewalt ertragen müssen, dass ihre Umwelt sensibel reagiert und ihnen helfen kann. – Christus höre uns!
Herr, nicht aus eigener Kraft, sondern weil du es willst sind wir gerettet. Sehe uns immer wieder neu unsere Fehler nach und lass uns als glaubhafte Zeugen deiner Liebe leben.
Sei gelobt in Ewigkeit. Amen
VATER UNSER
Beten heißt, mit unserm Gott sprechen. Wir sagen Worte und hören zu, was er antwortet. Darum lasst uns unsere Hände öffnen wie eine Schale, die Gott mit Frucht füllt. Lasst uns unsere Augen schließen und zu ihm sagen: Vater unser im Himmel …..
Schlussgebet:
Gott unser himmlischer Vater, du hast uns angenommen als deine von dir geschaffenen und von dir geliebten Kinder. Du hast uns hinein genommen in die große Lebensgemeinschaft mit deinem Sohn. Er ist der Weinstock, wir sollen die Frucht seines Tuns sein. Bewahre uns in der Treue zu dir auch wenn die Glaubenswelt zurzeit durch ein Erdbeben geht. Gib uns die Kraft, dass wir uns auch untereinander Stärken, durch Worte, durch Beispiele durch Hilfe im Gebet, damit wir die Frucht bringen, die du von uns erwartest und so die Welt ein bisschen schöner und heller machen. Amen
Allmächtiger Gott,du hast die Erde gesegnet, weil du sie erschaffen hast.
Du hast die Erde gesegnet, weil du zu den Menschen gesprochen hast.
Du hast die Erde gesegnet, weil du uns in deinem Sohn deine ganze Liebe geschenkt hast. Durch ihn gibst du uns Leben und Kraft.
Es segne und beschütze uns der allmächtige Gott,
der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
Als Boten und Zeugen für Christus sind wir hinein gesandt in diese Welt.
So lasset uns gehen in Frieden.
LIED: 456 1+2+4 Herr, du bist mein Leben
26. 01. 2020 – 3. So. Jks – A – Folgt mir nach!
26. 01. 2020 – 3. So. Jks – A – Folgt mir nach!
Sind Sie in Ihrem Leben schon mal mit dem Auto in einer Sackgasse gelandet? Und?
Haben Sie dann gewartet, bis sich irgendwas ändert – oder sind sie richtigerweise umgedreht?
Man könnte natürlich auch sagen: „So ein Mist. Was soll der Blödsinn? Hier bin ich doch immer durchgefahren. Mein ganzes Leben schon“. Und dann kommen ihre Beifahrer, Ehefrau und Kinder und machen auch noch schlaue Vorschläge.
Und sie sagen dann: Das lass ich mir nicht gefallen! Hier bleibe ich jetzt stehen, bis dieses Hindernis da weg ist.
Und ihre Mitfahrer – haben die Schnauze voll, steigen aus und gehen ihre eigenen Wege.
Finden sie das jetzt bescheuert, dieses Beispiel?
Dieses Bild lässt sich ohne große Mühe auch auf unsere Kirche und viele pastorale Räume übertragen. Sie sind in eine Sackgasse geraten, aus der sie nicht rauskommen.
Hier ist jetzt nicht klagen, sondern Umkehr angesagt und das ziemlich bald – sonst sind alle weg.
An entscheidender Stelle im Matthäusevangelium heißt es: „Kehrt um, denn das Himmelreich ist nahe!“ Etwas weiter sagt Jesus: „Folgt mir nach!“
Und bei diesen Worten „Umkehr“ und „Folgt mir!“ – Ja, Leute, damit meint Jesus uns – hier und heute, auch in Verl.
Wir, – wir Christen brauchen:
– eine egoismuslose Umkehr in unserm Denken
– eine Umkehr zu mehr Familie in unserm Miteinander
– eine gemeinschaftliche Umkehr beim Tun
– eine Umkehr in den Zielsetzungen unserer Pfarrgemeinden
– eine Umkehr in unseren Diözesen in ihren Strukturen und Gesetzen
– ja, wir brauchen eine Umkehr in unserer ganzen christlichen Kirche.
Viele Christen, auch Priester und Bischöfe merken den
falschen Weg erst, wenn sie am Ende der Sackgasse angelangt sind.
Die Not – wendige Umkehr erfordert von uns eine neue Sicht, eine neue
Offenheit auf das, was Gott von uns will.
Und das ist schwierig für Traditionalisten und Konservative, denn solche Umkehr
fordert Mut.
Mut – Neues zu denken und zu Tun.
Mut die Sackgasse zu verlassen und einen neuen Weg zu fahren, um das richtige
Ziel zu erreichen.
Und warum sollen wir das tun?
Papst Franziskus sagt uns: „Ich bitte euch, nicht
in der Erlahmung zu verfallen und immer wieder alte Antworten auf neue
Fragen zu geben.“
Das ist genau unser Problem.
Daran sterben wir – wir Kirche – im Moment und zwar ganz schnell.
Es ist schon fast eine Form des Unglaubens, wenn wir sagen: „War doch schon immer so!“ Aber – viele spüren das sicher
auch – das steckt tief in unseren Knochen, auch bei manchen Priestern und
Bischöfen, bis nach Rom.
Also – Sackgasse! Umdrehen ist angesagt!
Aber ganz schön eng diese Straße, da kann es ganz schön klemmen. Da gibt es vielleicht auch Beulen. Aber da müssen wir durch – es geht auf dem alten Weg nicht weiter!
Umdrehen – und wir Christen können
das – weil das, wie Jesus sagt, Rezept so einfach ist!
Er gibt uns vor:
Leben – was wir glauben!
Leben – was wir beten!
Leben – was wir hier feiern!
Leben – was wir von Jesus hören!
Bei der nötigen Umkehr, bei der „Nachfolge“, die Jesus meint, geht es vor allem um einen neuen Umgang mit den Menschen.
Umkehr, das ist wirklich glauben an die Worte Jesu.
Das bedeutet: glauben, nicht nur mit frommen Worten und frommen Gesicht, sondern es geht um den ganzen Menschen.
Wir sollen glauben mit unserm Körper, mit unserm Geist, mit unseren Worten und vor allem durch unser Tun.
Was meinen Sie?
Leben wir hier in St. Judas Thaddäus, hier in Verl, so wie Jesus es gewünscht und uns vorgelebt hat – als er sagte „Folgt mir nach!“
Nehmen die vielen Kinder, Jugendlichen und jungen Familien, die nicht, oder nicht mehr zu uns kommen, nehmen die uns so wahr, sehen die uns das an, spüren die Gottes Liebe – durch unser Tun?
Unsere Aufgabe als Kirche, als Getaufte, als Christen, als Berufene, und das ist jeder von uns hier, unsere Aufgabe ist es Not-leidende, Geflüchtete, Kranke, Hilf – lose, Arme, Traurige, Einsame zu suchen, auf sie zuzugehen und ihnen zuzuhören, nicht nur mit Ohren, sondern auch mit dem Herzen.
Ja – Hören, Zuhören, ist ein Werk der Barmherzigkeit – und danach kommt das Tun in unserm Leben – als Konsequenz.
Unsere not-wendige Umkehr hat mit
unserer Neubesinnung auf Jesus Christus zu tun.
Umkehr hat mit Liebe und Hilfsbereitschaft zu tun.
Umkehr hat mit Glaub-würdigkeit und Ehrlichkeit des gelebten Glaubens zu tun.
„Folgt mir
nach!“ haben wir heute von Jesus im Evangelium gehört – und damit meint er
„Kehrt um!“
Wir, auch hier in der Sürenheide müssen endlich zeigen
und leben, zu welcher Liebe und Hoffnung und Tun wir durch unsern Gott berufen
sind.
Es geht langsam, nein es geht schnell – um alles –
oder nichts!
Aber Aufgeben in der Sackgasse –
das ist genau das Gegenteil der Frohen Botschaft Jesu Christi!
Friedensgebet St. Marien Kaunitz 15.01.2020 – In manibus tuis –
Friedensgebet St. Marien Kaunitz 15.01.2020 – In manibus tuis –
Jeder steckt eine kleine Kerze vor der Krippe an! (Meditationsmusik )
Begrüßung:
Wir wollen für den Frieden beten.
Bilder der Gewalt und der Brutalität stehen uns vor Augen. Wir wollen den Blick und unsere Gedanken
hinwenden zu den Menschen in Not, wollen nicht blind sein für die Menschen, die
unser Gebet brauchen. Wir bitten Gott um seine Hilfe und um seinen Trost, um
Fantasie und Mut, um Schritte des Friedens und der Versöhnung zu suchen und zu
gehen.
Wir haben jeder ein Licht angezündet – die Flammen sind zur Ruhe gekommen. Von diesem Lichtermeer, das von der Krippe her strahlt, wollen wir das Licht nehmen für die Menschen, an die wir denken.
Das ist unser Gebet, das es hell und warm werden möge bei den Menschen, die im Dunkel von Gewalt, Krieg, Vertreibung oder Hunger leben müssen.
Wir wissen, es gibt das Licht der Welt, an den wir glauben, Jesus Christus. Wir wollen jetzt neu Mut schöpfen, dass dieses Licht der Welt uns gemeint hat, als er sagte: „Ihr seid das Licht der Welt!“ Dass dieser Christus uns an seiner Hand hält und uns führt, dass wir unseren Beitrag zum Frieden und zur Versöhnung mit liebendem Herzen leisten können.
Darum beginnen wir im Namen des Gottes, der auch
Friedensfürst heißt:
Im Namen Gottes, des Vaters, des Sohnes und des
Heiligen Geistes. Amen
In manibus tuis Wir beten gemeinsam (langsam)
(Bild von Habdank auf Liederzettel)
Gott,
ich suche eine Hand,
die mich hält und ermutigt,
die mich beruhigt und beschützt.
Ich taste nach einer Hand,
die mich begleitet und führt,
die mich heilt und mich rettet.
Ich brauche eine Hand,
die stark ist und mich trägt,
die mich ergreift, nicht mehr loslässt.
Ich möchte eine Hand,
die es gut mit mir meint,
die sich zärtlich um mich legt.
Ich sehne mich nach einer Hand,
der ich mich restlos anvertrauen kann,
die treu ist, die mich liebt.
Ich suche eine große Hand,
in die ich meine kleinen Hände
und auch mein Herz
hineinlegen kann,
eine Hand,
in der ich geborgen bin – ganz.
Gott,
Deine Hand lädt mich ein:
Komm!
Deine Hand läßt mich spüren:
Fürchte dich nicht!
Deine Hand schenkt die Gewißheit:
Ich liebe dich.
In Deiner Hand bin ich geborgen
und aufgehoben für immer.
Und wenn ich dennoch
in einen Abgrund stürzte –
ich weiß:
am Grund dieses Abgrunds
wartet auf mich
Deine Hand,
Deine gütige, alles bergende Hand.
Und Deiner liebenden Hand –
kann mich niemand entreißen.
Gott,
in Deine Hand – lege ich alles.
Deine Hand – läßt mich nicht mehr los.
Danke, Du gute zärtliche Hand, danke.
Jesus,
kranke Menschen
erfasst Du mit Deiner Hand
und richtest sie auf.
Nach dem sinkenden Petrus
streckst Du Deine Hand aus
und rettest ihn.
Den Kindern
legst Du zärtlich die Hand auf
und segnest sie.
Den traurigen Jüngern
zeigst du Deine wunden Hände
und sagst: Seht und begreift!
Jesus, ergreife auch mich mit Deiner Hand.
Denn in Deiner Hand – ist alles gut.
LIED: Er hält die ganze Welt in seiner Hand
Frieden
Frieden ist ein Geschenk Gottes, aber
er kommt nicht schön verpackt vom Himmel gefallen.
Man kann ihn auch nicht mit noch so viel Geld kaufen.
Auch im Lotto kann man ihn nicht gewinnen.
Er ist nicht wie ein Schatz, irgendwo auf der Welt vergraben.
Frieden ist ein Geschenk, ein Geschenk in uns.
Wir müssen ihn in uns finden, ihn herauslassen, unseren Egoismus überwinden,
den Frieden verbreiten.
Für den Frieden müssen wir alle etwas tun, er ist nicht nur Sache der
Politiker.
Wir alle können etwas für den Frieden tun, den Menschen zeigen, wie man in
Frieden zusammenleben und eine neue Welt schaffen kann.
Wir können Frieden schaffen, indem wir Menschen dieser Welt miteinander
sprechen, einander zuhören, Freude und Kummer teilen, uns gegenseitig helfen,
uns immer wieder die Hände reichen!
LIED: Der mich atmen läßt, ….
Wir bilden eine lange Kette vor der Krippe, nehmen uns an die Hand und beten gemeinsam das Gebet unseres Gottes: Vater Unser ….
Euch fällt jetzt bestimmt noch ein netter Wunsch ein, den Ihr Eurem Mitbeter rechts und links sagen könnt.
Wir wollen jetzt die Hände zum Christuskind hin öffnen:
Herr, ich halte dir meine Hände hin, alles, was sie heute in die Hand genommen haben, alles, was mir gelungen und misslungen ist.
Ich halte dir die Menschen hin, denen ich heute die Hand gereicht habe, und die, denen ich sie verweigert habe.
Ich halte dir hin, was ich geformt und gestaltet habe und was mir aus der Hand geglitten ist. Ich halte dir in meinen Händen diesen Tag hin, so wie er war.
Ich verzichte darauf, zu beurteilen und zu bewerten, was war.
Ich überlasse dir das Urteil.
Ich vertraue dir, dass du alles verwandeln kannst, was heute war.
Ich übergebe dir den Tag.
Manchmal hatte ich das Gefühl, dass mir alles zwischen den Fingern zerrinnt, dass der Tag nur Stückwerk war. Füge du zusammen, was zerstückelt ist.
Ich lege meinen Tag und alles, was ich heute in die Hand genommen habe, in deine guten und zärtlichen Hände.
Halte du deine schützende Hand über mich.
Lass mich heute Nacht in deiner guten Hand geborgen sein.
Du hast deinen Namen in meine Hand geschrieben und meinen Namen in deine Hand.
So lass mich in dieser Hand spüren, dass ich in dir bin und du in mir.
In dir darf ich nun ruhen. Und du wirst bei mir und in mir sein, wenn ich nun schlafe.
Lass dein Licht in meinem Herzen leuchten, wenn ich mich nun der Dunkelheit der Nacht anvertraue.
Und halte deine schützende Hand über meine Familie und über alle, die mir lieb sind. Amen
SEGEN
Unser Gott, Vater und Freund, segne uns und unsere Familien, segne unsere
Freunde und all die Menschen, die wir nicht leiden können. Segne alle, die sich
für den Frieden einsetzen und die unter den Kriegen leiden. Segne die Liebenden
und die Zerstrittenen, die Kranken und Sterbenden und die Gesunden. Segne alle
Menschen dieser Erde: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen
Geistes. Amen
LIED: Hevenu shalom alechem – Wir wollen Frieden für alle