Ihr Menschen nun kommet – wo bist Du?

Ihr Menschen nun kommet – wo bist Du?

Ihr Menschen nun kommet, macht zum Fest euch bereit,
wo bleibt ihr denn, Menschen, der Weg ist so weit,
wir treffen die Kinder in Hunger und Not,
unsere Liebe kann leben, wo das Leben bedroht.

Oh, seht in der Krippe, liegt traurig das Kind,
wir könnten gut helfen, denn viele wir sind,
wir jubeln gemeinsam, das Kind hört es nicht,
wenn wir beginnen zu teilen, erst wird leuchten das Licht.

Da liegt es das Kindlein, schaut traurig auf mich,
es möchte sich freuen, auf den es wartet, bin ich,
Wir haben die Chance, wenn wir geben mit Herz,
sehen leuchtende Augen, verschwindet der Schmerz.

Oh, beugt wie die Hirten, das Haupt und schaut froh,
es sucht eure Hände, das Herz ebenso,
es bringt der Welt Frieden, wir müssen es tun,
es steht uns zur Seite, nur die Liebe bringt Ruhm.

Hoch oben schweben jubelnd, die Engel in Scharen,
Angst und Schmerzen sind weg, die Liebe erfahren,
denn nun ist es gekommen, das heil macht die Welt,
es hat die Hände geöffnet, und das Tor weit gestellt.

AS 21

Selbstmord – nicht mit uns!

Selbstmord – nicht mit uns!

Soll ich nun schreien oder fluchen,
mir Trost bei andern Göttern suchen,
soll ich nun beten oder weinen,
und alles erlebte nur verneinen.

Die Wut ist groß und auch die Trauer,
im Kopf entsteht die neue Mauer,
wie kann der Glaube das verkraften,
wenn die von oben hier mithaften.

Der Wert des Menschen ist zu achten,
der Schutz der Kinder zu beachten,
die uns als Beispiel vorgegeben,
als Messlatte auch für unser Leben.

Die Liebe ist das höchste Gut,
das Beispiel vieler macht mir Mut,
doch weiter unserm Gott zu glauben,
und niemand kann die Liebe rauben.

Gott schuf den Menschen ihm zur Ehre,
dass niemandem der Schutz verwehre,
ich diene weiter, ich kann hoffen,
das Tun von manchen macht betroffen.

Doch seine Botschaft gibt mir Kraft,
die Liebe leben, schafft mir Haft,
nach Vorne schauen, auf seinen Bund,
mit ihm im Boot, das gibt mir Grund.

Seine Liebe, die ist meine Stärke,
durch all mein Tun, ich immer merke,
mein Gott ist da, trotz aller Bürde,
mit Ihm schaff ich auch jede Hürde.

Drum glaub ich weiter, jeden Tag
ich werde kämpfen, bis zum Sarg,
lass mir nicht meinen Glauben stehlen,
wenn andere ihr Ziel verfehlen.

Und – er ist doch da!

Und – er ist doch da!


Wie kann man diese Wut noch steuern,
die hochkommt wie mit Sturmgebraus,
da sollte mancher gern abheuern,
verlassen dieses werte Haus.

Doch Schuld liegt auch auf unseren Rücken,
die wir geschwiegen so oft schon,
Verantwortung kann schmerzhaft drücken,
wenn wir verraten Gottes Sohn.

Er ist es, der uns schenkt Versöhnung,
wenn wir ergreifen seine Hand,
denn seine Liebe ist die Krönung,
die Schuld durch seinen Blick verbannt.

Er schenke uns den neuen Anfang,
lässt leben uns die Liebe neu,
den Grund legte er in seinem Kreuzgang;
und macht dadurch uns Menschen frei.

Lasst uns gemeinsam neu bezeugen,
dass Liebe über allem steht,
wenn immer neu das Haupt wir beugen,
er mit uns durch das Leben geht.

AS 2.22

Danke mein Freund!

Danke mein Freund!

Danke mein Freund!

Mein Freund, Du warst so nah,
ich konnt‘ Dich riechen,
doch, wenn du zu uns kommst,
kann sich niemand verkriechen.
Ohne Anmeldung bist Du plötzlich im Raum,
auch wenn man erst denkt,
es ist nur ein Traum.

Ein schlechter Traum, es geht zu Ende,
man sträubt sich stark,
dann kommt auf einmal die Wende.
Jetzt Augen auf, ein neues Leben,
geschenkt, von Gott uns dann gegeben.

Nur Dank ist nun in meinem Herzen,
wie weggeweht, die bösen Schmerzen,
geschenkte Zeit, hat man in Händen,
ein neuer Start, der wird es wenden,
mit Gott im Rücken, wird es gut,
was wir erlebt, gibt neuen Mut.

04.11.22
Kurz nachdem meine Frau dem Freund noch grad
von der Schüppe gesprungen ist. (Corona)

Vorwort zum Pfarrblatt 01.09.2024

Vorwort zum Pfarrblatt 01.09.2024

„Nichts, was von außen in den Menschen hineinkommt, kann ihn unrein machen, sondern was aus dem Menschen herauskommt, das macht ihn unrein“.

Der Evangeliums Text des heutigen Sonntags ist, wie andere Schimpfreden Jesu gegen Pharisäer und Rechtsgelehrte, schwere Kost. Dieser Jesus des Markus hat mit dem „lieben Jesulein“, wie wir es uns gerne ausmalen, nichts, ja gar nichts zu tun.

Im ältesten der Evangelien ist Jesus ein eher rauer Prophet, der sich kein Blatt vor den Mund nimmt und der den Menschen seiner Zeit schonungslos den Spiegel vorhält.

Detaillierte Regeln einhalten genügt Gott nicht. Ohne inneren Anstand und Rechtschaffenheit ist das alles sinnlos.
Nicht auf die äußere, sondern auf die innere Ordnung kommt es an. Das alles klingt hart.

Sieht man sich heute um, ahnt man ganz deutlich, wie Recht Jesus hatte. Der Hass auf andere -vor allem im Netz – wächst wie eine Epidemie. Eine zunehmende Gereiztheit allem und jedem gegenüber macht das Leben oft ganz schön schwer.

Wieviel Mist ist da, wieviel sinnlose Wut, wie viel Schädliches und Böses, das alles drin im Menschen steckt. Und nicht nur in den Anderen, auch in mir.
Gut-Werden verlangt einen lebenslangen Prozess der Selbsterziehung. Man kann nicht nur von anderen verlangen, dass sie sich an Moral und Regeln halten.                                                                  

Zuerst geht es um mein eigenes Inneres. Dieser ehrliche Blick auf mich selbst ist nicht leicht. Besonders wenn die Angst vor einem kleinlichen und tyrannischen Gott ihn erschwert. Doch in allen Kulturen ist die Kunst, sich selbst realistisch zu sehen, Inbegriff der menschlichen Weisheit.

Wenn diese Fähigkeit zur Innenschau wegbricht oder vernachlässigt wird, schießt das Üble ins Kraut. Bei mir wie bei anderen.

Menschen brauchen Regeln. Dem heutigen Evangelium ist deshalb auch ein Text aus dem Buch Deuteronomium vorangestellt. In ihm wird das Gesetz gerühmt als Inbegriff der Weisheit Israels vor allen anderen Völkern.

Doch Gesetze allein genügen nicht. Mehr noch braucht es ethisch handelnde und fühlende Menschen, die die Kunst der Innerlichkeit und Menschlichkeit verstehen. Es braucht beides: eine äußere wie eine innere Ordnung.

Jesus will uns klarmachen, dass die innere Ordnung wichtiger ist und wir – jeder von uns –  dafür verantwortlich ist.  

Lasst uns heute noch anfangen!

Ihnen allen einen schönen Sonntag und einen Herbst der Besinnung.

Ihr Arthur Springfeld, Diakon

Vorwort zum Pfarrbrief 11.02. – 25.02.2023 – Karneval

Vorwort zum Pfarrbrief 11.02. – 25.02.2023 – Karneval

Wie heißt der älteste Taxifahrer? Steht schon in der Bibel!“
Die Antwort: „Schlimmes“
Der Büttenredner schaut verschmitzt in die Runde, sieht viele fragende Gesichter und ergänzt dann im wunderbarsten Kölsch: „Schlimmes wird Euch wieder fahren“.
Jetzt bitte nicht an die korrekte Rechtschreibung denken.
Ok, ich gebe zu, ein wenig platt. Eben von einer Karnevalssitzung. Und doch mit einem wahren Kern.
Sie lachen? Das ist die Kraft von Karneval. Die Kraft des Humors. Und einmal gelacht, zumindest geschmunzelt, fällt es einfacher auf sich zu schauen: Welche Ängste und Sorgen sind wirklich so real, dass sie mein Leben so stark bestimmen müssen.
„Schlimmes wird Euch wieder fahren.“ Ich möchte kein Elend, keine Not runterspielen.
Aber Mut möchte ich machen, auch in Gottes Namen mancher Angst ihre Spitze zu nehmen. Damit Menschen einmal wieder unbeschwert durchatmen können.
Unser Glaube ist kaum zum Lachen, aber ganz sicher aller Grund fröhlich und dankbar zu sein. Jesu Botschaft ist eine „Frohe Botschaft!“ Eine Botschaft die uns ein Lächeln in unser Gesicht zaubern soll. Gerade auch im Gottesdienst.
Sicher kommen die Kinder unserer Gemeinde dann lieber in den Gottesdienst, wenn sie fröhliche, strahlende Gesichter sehen, die den Glauben an unsern Gott widerspiegeln.
Ein Versuch wäre es sicher wert, gerade jetzt, wo unsere neuen Kommunionkinder hoffentlich öfter kommen.
Lasst es uns gemeinsam versuchen, unseren Glauben an den liebenden Gott auch zu zeigen.
Dann kann es auch frohen Herzens Ostern werden, dann dürfen wir Auferstehung feiern.
Ihnen allen wünsche ich fröhliche Tage in dieser Karnevalszeit. Lachen tut so gut!
Helau und Alaaf, Ihr Arthur Springfeld (Diakon)

Ein Missionar wird in der Wüste von einem Löwen überrascht. Er kniet nieder und betet „Oh, Herr, bitte mach, dass dieser Löwe christlich wird!“ Und als er die Augen wieder aufschlägt, hat der Löwe die Pfoten gefaltet und sagt: „Komm, Herr Jesus, sei unser Gast, segne, was du uns bescheret hast!“

Friedensgebet St. Marien Kaunitz 13.12.2023

Friedensgebet St. Marie Kaunitz 13.12.2023

Begrüßung und Kreuzzeichen

Eine bessere Welt ist möglich
Es wirkt fast naiv angesichts des schrecklichen Geschehens: Wie seit 30 Jahren verteilen derzeit Pfadfinder das Friedenslicht aus Bethlehem in Deutschland und Österreich. Ein Kerzenlicht, das in der Geburtsgrotte Jesu angezündet wurde, soll ein Symbol des Friedens sein? Die Grotte liegt im Westjordanland, in einer Weltregion, in der seit dem Angriff der Hamas-Terroristen Krieg herrscht.

„Auf der Suche nach Frieden“ haben die Pfadfinder ihre Aktion überschrieben. Das Leitwort drückt aus, dass Frieden nicht einfach geschieht, sondern dass Menschen etwas für ihn tun müssen. Nach dem Auslaufen des Waffenstillstands im Gaza-Streifen ist schwer vorstellbar, wie der Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern ein friedliches Ende finden kann. Aber wie könnten wir Menschen leben ohne diese Hoffnung? Irgendwann werden die Waffen schweigen. Dauerhaften Frieden wird es dann nur geben, wenn Menschen bereit sind zur Versöhnung und aufhören, das Gegenüber als Unmenschen zu sehen, und stattdessen auch dessen Leid und Geschichte wahrnehmen. Das klingt im Moment utopisch. Aber das war es zwischen Deutschen und Franzosen oder Polen auch einmal. Für viele Christen ist es schwer zu ertragen, dass Gewaltlosigkeit an Grenzen kommt. Die Ukraine etwa muss sich gegen die russischen Invasoren wehren und Israel eben gegen die Terroristen der Hamas. Dennoch können wir die Perspektive auf Frieden offenhalten. Das Friedenslicht soll uns erinnern: Eine bessere und friedlichere Welt ist möglich!

Lied: 218 1+2 Macht hoch die Tür

Mein Bekenntnis von Michael Blum

Ich setze auf die Liebe,
das ist das Thema.
Den Hass aus der Welt zu entfernen,
bis wir bereit sind zu lernen,
dass Macht, Gewalt, Rache und Sieg,
nichts andere bedeuten als ewiger Krieg
auf Erden und dann auf den Sternen.

Ich setze auf die Liebe,
wenn Sturm mich in die Knie zwingt,
und Angst in meinen Schläfen buchstabiert,
ein dunkler Abend mir die Sinne trübt,
ein Freund im anderen Lager singt,
ein junger Mensch den Kopf verliert,
ein alter Mensch den Abschied übt.

Ich setze auf die Liebe,
das ist das Thema.
Den Hass aus der Welt zu vertreiben,
ihn immer neu zu beschreiben.
Die einen sagen, es läge am Geld,
die andern sagen, es wäre die Welt,
sie läge in den falschen Händen.

Jeder weiß besser, woran es liegt,
doch es hat noch niemand den Hass besiegt,
ohne ihn selbst zu beenden.
Er kann mir sagen, was er will,
er kann mir singen, wie er es meint,
und mir erklären, was er muss,
und mir begründen, er`s braucht,
Ich setzte auf die Liebe. Schluss!

Gott schütze euch.
Gott schütze und befreie uns.

Lied: 218 3+5 Macht hoch die Tür

PREDIGT 1. Advent 23 – Kolpinggedenktag

PREDIGT 1. Advent 23 – Kolpinggedenktag

„Steht auf und gebt der Welt ein Lebenszeichen in jedem von euch brennt dasselbe Licht. Noch ist es dunkel, doch die Nacht wird weichen. Schenkt der Welt ein menschliches Gesicht.“


Diese Zeilen, verehrte Gemeinde und liebe Kolpingschwestern und -brüder,, stammen von dem Lied „Lebenszeichen“ aus dem Musical „Kolpings Traum“. Dieses Lied erzählt vom Wirken Adolph Kolpings und von den schwierigen Umständen in der Mitte des 19. Jahrhunderts, in denen damals die Menschen leben mussten.

Die Sehnsucht der Menschen nach Freiheit und Gerechtigkeit, nach Hoffnung und Zuversicht, nach Sorglosigkeit und besseren Lebensverhältnissen war unendlich groß.
Adolph Kolping hat es durch sein Wirken als „Handwerker Gottes“ geschafft, der Sehnsucht der Menschen ein zu Hause zu geben.
In ihm brannte das Licht Jesu Christi.
Kolping gab dieses Licht auf vielfältige Art und Weise weiter und schenkte so der Welt wieder ein menschliches Gesicht.

Und heute? Die Sehnsucht der Menschen ist heute nicht viel anders als damals. Auch wir leben in ungewissen Zeiten und sehnen uns nach Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit, nach Hoffnung und Zuversicht, nach Sorglosigkeit und einer guten Zukunft.

Als Menschen brauchen wir Gemeinschaft, Geselligkeit, Begegnung, Kontakt, … Wir sind so geschaffen. Es ist in uns grundgelegt.

Wir brauchen, einfach gesagt, ein menschliches Gesicht. Gott weiß das! Deswegen sucht er auch die Begegnung mit uns Menschen.
Unser Gott will uns als Mensch begegnen.
Genau das ist das Geheimnis der Heiligen Nacht, auf die wir warten: Gott schenkt der Welt ein menschliches Gesicht.
Dieses menschliche Gesicht blickt uns an und sagt:
„Du bist einzigartig und wertvoll. So wie du bist, bist du gut.“

Gott schenkte der Welt ein menschliches Gesicht.
Das heißt auch, wenn wir in ein menschliches Gesicht blicken, dann können wir auch unserem Gott begegnen.
Das hat Kolping irgendwann verstanden und vor allem auch gespürt.
Deswegen wurde er vom Schuster-Handwerker zum Handwerker Gottes.
Er hat verstanden, dass überall dort, wo Güte und Liebe herrscht, Gott wohnt. Mit seinem Reden, Wirken und Handeln hat Kolping Gott wieder ins Spiel gebracht.
Er hat seinen Mitmenschen somit zu verstehen gegeben, dass sie nicht in Stich gelassen werden, dass ihre zum Himmel schreiende Not gehört wird.
Kolping hat seiner Welt wieder ein menschliches Gesicht geschenkt.

Und heute? Gerade zu Beginn der Adventszeit sind wir es, die der Welt wieder ein menschliches Gesicht schenken sollen.
Und wir können das – trotz allem!
Wir, die sich Kolpingschwestern und -brüder, und alle, die sich Christen nennen, haben allen Grund dazu, so zu handeln.
Dieser Grund ist Jesus Christus selbst.
Sein Licht, das im Stall von Bethlehem zu leuchten begann, hat immer schon unzählige Menschen angesteckt.
Immer und immer wieder haben Menschen durch tätige Nächstenliebe dieses Licht weitergeschenkt.
Und wenn es noch so dunkel ist, dieses Licht Jesus Christi hat die Kraft, die Dunkelheit zu vertreiben – wie ein kleines Streichholz, das in einem stockfinsteren Raum plötzlich aufflackert.

Wenn wir uns mit allen Kräften und Mitteln in unsere Gemeinde einbringen, dann können wir viel bewirken, dann bekommt unsere Welt wieder ein menschlicheres Gesicht.
Nehmen wir uns dabei Adolph Kolping zum Vorbild. „Die Nöte der Zeit, werden uns lehren, was zu tun ist.“
So hat er es uns ins Stammbuch geschrieben.

Hören wir endlich auf, darüber zu diskutieren, warum etwas NICHT geht. Sondern lasst uns einfach anfangen, lasst uns neue Wege gehen, Wege, die uns wieder zueinander führen.
Denn wir brauchen ein menschliches Gesicht.
Das ist das schönste und wertvollste Geschenk, das wir einander schenken können.

Wir schenken der Welt ein menschliches Gesicht,

  • wenn wir über unseren Schatten springen und um Vergebung bitten.
  • wenn wir dem anderen ein offenes Ohr für seine Sorgen und Ängste schenken.
  • wenn wir dem anderen das geben, was er zum Leben braucht.
  • wenn wir den Ärmsten und Schwächsten wieder ihre Würde zurückgeben.
  • wenn wir damit anfangen in jedem Menschen Gottes Ebenbild zu sehen.
  • wenn Gott in unserer Welt durch uns Mensch wird.

Kolping sagt: „Steht auf und gebt der Welt ein Lebenszeichen. 
In jedem von euch brennt dasselbe Licht.
Noch ist es dunkel, doch die Nacht wird weichen.
Schenkt der Welt ein menschliches Gesicht.“


Amen.

Wortgottesdienst 15.10.23 -Segnungsgottesdienst für Liebende

Abendgottesdienst 15. 10.23 – Gott liebt jeden Menschen

LIED: GL 458 1-3 Selig seid ihr

Begrüßung:
Guten Abend! Schön, dass Sie da sind.

Wir sind heute Abend zusammengekommen, um uns bewusst Zeit zu schenken
und füreinander und vor Gott da zu sein. Am heutigen Sonntag wollen wir die Liebe
und das Segnen in den Mittelpunkt stellen. Die Liebe ist jene Kraft, die uns zueinander führt, die uns die Verantwortung füreinander erkennen lässt und die uns oft auch entgegen aller Logik dazu befähigt, zueinander zu stehen, einander zu vergeben und füreinander einzutreten.
In seinem Namen feiern wir diesen Gottesdienst für Liebende.

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Gebet:

Gott der Liebe, da sind wir:
Vor dir, voreinander und vor uns selbst.
Mit unserem Leben,
mit unseren Lebensgeschichten,
mit unserer Beziehungsgeschichte.
Du hast uns ins Dasein gerufen.
Du befähigst uns, einander zu mögen, zu achten, zu ehren und zu lieben.
Doch nicht immer setzen wir die von dir geschenkten Fähigkeiten ein:
Wir erleben auch Streit, Krisen und Missverständnisse.

Deshalb bitten wir Dich um Dein Erbarmen…
Deine Liebe Gott gebe uns Kraft, unsern Nächsten zu lieben! Herr, erbarme Dich!
Deine Botschaft gebe uns Kraft, die Hand zur Versöhnung zu reichen! Christus, erbarme dich!
Dein Vorbild gebe uns Kraft, deine Liebe weiter zu schenken! Herr, erbarme Dich!
Der gute und jeden Menschen liebende Gott erbarme sich unser, er nehme von uns alle Schuld, er mache heil was wir kaputt gemacht haben und schenke uns gemeinsam ein Leben in Liebe und Frieden. Amen

LIED: GL 798 1-3 Wo Menschen sich vergessen

Lesung aus dem ersten Korintherbrief – Das Hohelied der Liebe

Stark wie der Tod ist die Liebe, die Leidenschaft ist hart wie die Unterwelt.
Ihre Gluten sind Feuergluten, gewaltige Flammen.
Auch mächtige Wasser können die Liebe nicht löschen;
auch Ströme schwemmen sie nicht weg.

LIED: GL 468  1-3 Gott gab uns Atem

Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Korinther.

Die Liebe ist langmütig,
die Liebe ist gütig.
Sie ereifert sich nicht,
sie prahlt nicht,
sie bläht sich nicht auf.
Sie handelt nicht ungehörig,
sucht nicht ihren Vorteil,
lässt sich nicht zum Zorn reizen,
trägt das Böse nicht nach.
Sie freut sich nicht über das Unrecht,
sondern freut sich an der Wahrheit.
Sie erträgt alles,
glaubt alles,
hofft alles,
hält allem stand.

LIED: abspielen:  Keinen Tag soll es geben

Fürbitten

• Guter Gott, wir bitten für alle Liebenden, die als Paar ihren Weg miteinander gehen. Lass
sie miteinander Freude und Glück erfahren und für andere Menschen Hoffnung und Hilfe
sein.

• Liebender Gott, wir beten für die Menschen in den unterschiedlichen Formen des
Zusammenlebens und für uns: Stärke du in uns den Blick für das Wertvolle und Kostbare in
jeder Beziehungsform. Lass das Vertrauen wachsen, dass du jede Liebe mit deinem Segen
begleitest und stärkst.

• Lebendiger Gott, wir bitten dich für alle Menschen, die in Beziehungen leben. Sei du ihnen
nahe in allen Höhen und Tiefen ihres Beziehungsalltages. Schenke du ihnen Kraft für die
schweren Zeiten, für die Durststrecken, für die Momente, in denen mehr Distanz als Nähe
spürbar ist.

• Gütiger Gott, wir bitten dich für alle hier Anwesenden: schenke ihnen in den Momenten
des Alltags immer wieder die Erfahrung deiner Nähe und deiner Liebe, so dass daraus Halt,
Zuversicht und echte Freude wachsen können.

• Starker Gott, wir bitten für die Menschen, die Ausgrenzung und Diskriminierung erfahren,
weil sie von einer vermeintlichen Norm abweichen. Stärke du sie in ihrem aufrechten Gang,
heile du ihre Verwundungen und schenke du ihnen Kraft und Hoffnung auf vollkommende
Akzeptanz ihrer Würde.

• Liebender Gott, wir bitten dich um deine Geistkraft für unsere Gesellschaft: Dass Akzeptanz
von Vielfalt Wirklichkeit wird, dass wir unsere Vorurteile und Grenzen überwinden, dass
wir lernen immer wieder aufeinander zuzugehen und dich im Gegenüber entdecken.

Gemeinsam beten stärkt die Verbindung zu unserm Gott und bindet uns ein in eine große liebende Gemeinschaft. So beten wir nun, wie Jesus mit seinen Freunden auch schon gebetet hat.: Vater unser …….

Friedensgruß:
Ich lade ein, sich Ihrem Partner, ihrer Partnerin zuzuwenden, um sich in die Augen, ins Gesicht zu schauen. Gönnen Sie sich diesen Augenblick. Schauen Sie sich an.
Vielleicht gehen Ihnen dabei Gedanken durch den Kopf:
Wann haben Sie sich das erste Mal gesehen?
Wann haben Sie einander das erste Mal tief in die Augen geschaut?
Können Sie in den Augen Ihres Partners, ihrer Partnerin lesen wie in einem Buch?
Schenken Sie sich die Zeit für Ihre Augenblicke:
Einander ansehen heißt sich Ansehen schenken, Ansehen erlangen, wertvoll und wichtig
füreinander zu sein.
Nachdem Sie sich liebevoll angeschaut haben, reichen Sie sich die Hände.
Ich möchten Sie ermutigen, sich jetzt an etwas zu erinnern, was Ihnen in den letzten Tagen von Ihrem Partner, ihrer Partnerin gut getan hat.
Sagen Sie es einfach ihrem Partner/ihrer Partnerin!

LIED: GL 474 1-4 Wenn wir das Leben teilen

Segenslitanei „Füreinander zum Segen werden“:

Wir können füreinander als Paar und für andere zum Segen werden. Durch vielerlei Gesten

im Kleinen und Alltäglichen kann auf diese Weise Gottes Liebe durch uns wirklich werden.

Folgende Litanei bringt das zum Ausdruck.

Wir antworten immer: Werden wir zum Segen!

· Durch ein nettes Wort … werden wir zum Segen

· Durch eine zärtliche Geste … werden wir zum Segen

· Durch das Kreuzzeichen … werden wir zum Segen

· Durch einen Brief, der Mut macht … werden wir zum Segen

· Durch aufmunternde Sätze … werden wir zum Segen

· Durch einen stillen Händedruck … werden wir zum Segen

· Wenn wir Tränen mit aushalten … werden wir zum Segen

· Durch unser Lachen … werden wir zum Segen

· Durch unser Gehen auf diesem Weg … werden wir zum Segen

· Durch unser Verzeihen … werden wir zum Segen

· Durch unsere Standfestigkeit … werden wir zum Segen

· Durch ein rechtes Wort zur rechten Zeit … werden wir zum Segen

· Wenn wir die Lasten von anderen mittragen helfen … werden wir zum Segen

· Wenn wir uns Klatsch und böser Nachrede widersetzen … werden wir zum Segen

· Wenn wir miteinander teilen … werden wir zum Segen

· Wenn wir gemeinsam beten und singen … werden wir zum Segen

· Wenn wir Schwächere in Schutz nehmen … werden wir zum Segen

· Wenn wir nicht wegsehen … werden wir zum Segen

· Wenn wir nachfragen, ob Hilfe gebraucht wird … werden wir zum Segen

· Wenn unser Herz offen ist für Christus und den Nächsten … werden wir zum Segen

Segen

Der Segen Gottes ist die Liebe, die euch miteinander verbindet und die Freude, die wir alle auf dieser Erde, untereinander und aneinander haben.

Der Segen Gottes ist die Kraft und die Lust, die euch beflügelt und uns alle bereichert; er ist wie der Friede, der uns alle zufrieden und glücklich miteinander leben lässt.

Der Segen Gottes ist die Sorge, die euch sorgsam macht und uns alle wachhält; wie auch die Kraft, die uns das Leid, das wir bekämpfen geduldig ertragen lässt.


Der Segen Gottes ist die Gemeinschaft unter uns und mit Gott, die uns trägt.
Der Segen Gottes ist die Zuversicht und der Glaube an uns selbst / und
die Hoffnung auf Gott, der uns zur Vollendung führen wird.
Und so segne Euch der treue und jeden Menschen liebende Gott, der Vater ………..…


Wer möchte kann jetzt zum Einzelsegen nach Vorne kommen uns sonst :

Geht hin und haltet Frieden!

Jetzt sind alle Paare eingeladen, nach vorn zu kommen und sich segnen zu lassen. Der Segen
ist die Zusage Gottes, dass er Ihnen beistehen und helfen will, dass ihre Partnerschaft gelingt!

„Gott, der die Liebe ist, segne euch als Paar, damit ihr füreinander und für andere zum Segen werdet.“

LIED: abspielen: Mary Rose: Nur die Liebe läßt uns leben
anschließend ggfs. noch ein bisschen Orgel.

22. Sonntag A 2023 – „Der nehme sein Kreuz auf sich“

22. Sonntag A 2023 – „Der nehme sein Kreuz auf sich“

Eigentlich kann Petrus einem leidtun, dass Jesus ihn so hart herunterputzt. Und das auch noch im Beisein der anderen, also quasi in aller Öffentlichkeit.
Verdient hat er das nicht.
Er hat es doch nur gut gemeint, als er Jesus von seinem Leidensweg abhalten wollte.
„Du denkst nicht, was Gott will, sondern was die Menschen wollen.“
Damit wendet sich Jesus nicht nur an Petrus und die Jünger damals, sondern an das gesamte christliche Volk – bis heute.
Er ruft alle, die bei ihm und mit ihm sein wollen, zur Nachfolge auf, und das ist immer auch Kreuzesnachfolge.
„Wer mein Jünger sein will, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach!“

Mal ehrlich – hätte das, was Petrus gesagt hat, nicht auch von uns kommen können?

Meinen wir nicht auch manchmal genau zu wissen, was sein soll und sein darf und was nicht?
Und ist nicht gerade, besonders in der heutigen Zeit, die Versuchung groß, sich einen Glauben zurecht zu kloppen, der ganz behaglich und bequem ist.
So ein richtiger Wohlfühlglaube, möglichst leicht, möglichst angenehm, ohne Pflichten und Aufgaben?

Ist es nicht so, dass auch wir manchmal – wie Petrus – dem Herrn entgegentreten, um ihm zu sagen, wo der Spaß aufhört und wo es unserer Meinung nach, lang gehen soll, anstatt ihm nachzufolgen?

Wir sind doch gar nicht so viel anders als Petrus.

Auch wir sträuben uns gegen das Leid und scheuen vor dem Kreuz zurück.

Auch wir möchten am liebsten auf bequemen Wegen zum Ziel gelangen.

Aber, liebe Schwestern und Brüder, es gibt keine heile Welt.
Es gibt nicht wirklich den Himmel auf Erden.

Ich bin sicher: Auch jeder von uns hier hat seine Sorgen und seine Not, vielleicht auch ganz schön Schweres zu tragen.
Mit dem Päckchen, das manche tragen, tragen müssen, möchte keiner von uns tauschen.

Immer wieder erleben wir, wie uns etwas gegen den Strich geht.

Immer wieder erfahren wir, wie unser Leben durch-kreuzt wird.

Immer wieder führt unser Leben in Krisen, in Sackgassen, in Dunkelheiten.

Es gibt kein Leben ohne Leid.
Es gibt kein Leben ohne Schmerzen, ohne Verwundungen, ohne Enttäuschung.

Es gibt kein Leben ohne Schuld, ohne Trauer, Einsamkeit oder Krankheit.

Und am Schluss der Tod.
Kein Weg führt daran vorbei.
Kein Menschenleben bleibt davor bewahrt. Jeder ist mal dran.

Jesus hat das Leiden nicht gesucht.
Wie sehr war seine Seele erschüttert, wie sehr litt er am Ölberg Todesängste!

Aber er stellte sich der nicht änderbaren Realität des Leidens.

Er ist nicht davor geflohen.
„Vater, nimm diesen Kelch von mir, aber nicht wie ich will, sondern wie du willst!“

Auch wir brauchen das Kreuz nicht zu suchen. Wir brauchen uns keines zu zimmern.
Es ist einfach da, und das in vielfältiger Form.

Auf einem Abreißkalender fand ich den Satz: „Gott bewahrt nicht vor allem Leid, – aber in allem Leid.“ Wie wahr! Gott hilft uns nicht am Leid vorbei, – aber er hilft uns dadurch.

Wir können in dem Leid, das wir selbst erfahren oder das wir bei anderen sehen, oft keinen Sinn entdecken.
Doch all das, was wir nicht verstehen, können wir im Glauben unserm Gott anvertrauen.

Jesus kennt den Weg vom Leiden zum Leben.
Sein Kreuz wurde zur Brücke des Lebens, sein Tod zum Tor des Himmels.

Wenn ich mit Jesus seinen Weg gehe, dann verspricht er mir nichts Geringeres, als dass ich durch Kreuz und Leid auch zur Auferstehung komme.

Diesen Weg mit Jesus gehen, wird nicht ohne Spannungen, ohne Reibungen und Konflikte gehen.

Ich werde immer wieder meinem Egoismus absagen müssen.

Ich werde auf die eine oder andere Weise bestimmt die Härte des Kreuzes spüren, aber auch die befreiende und erlösende Kraft des Kreuzes erfahren.

„Ich bin bei euch alle Tage“, verspricht Jesus den Seinen.

Seien wir gewiss: Er, der Herr ist immer bei uns und er geht alle Wege mit, auch die rauen und steilen und schweren.

Von dem Jesuiten Alfred Delp stammt das Wort:

„Wir können dem Leben trauen, weil wir es nicht allein zu leben haben, sondern weil Gott es mit uns lebt“.

Amen.