WzS 6.11.16 „Die letzte Reise“

Wort zum Sonntag 5./6. 11.2016 – „Die letzte Reise“

Hoffentlich dauert es noch ein paar Jahre, aber dann werde selbst ich zu den Menschen gehören, an die man an Allerheiligen denken soll. Ein bisschen freue ich mich auch schon darauf, zu den Heiligen zu zählen, habe ich doch in meinem Leben hier vergeblich versucht das zu erreichen. Sie halten mich jetzt für verrückt? Bin ich – an dieser Stelle gerne! Ich bin so „verrückt“ zu glauben, dass der Gott an den ich glaube, mich bei sich haben will. Und alle die bei Gott sind, sind heilig, haben wir gelernt. Natürlich wird er mir erst ein spezielles „Wort zum Sonntag“ sagen, aber dann wird er mich in die Arme nehmen und sagen: „Schön, dass du da bist, du gehörst jetzt auch dazu!“ Mit diesem Glauben bin ich auch gerne evangelisch, denn, dass ich mir den Himmel nicht verdienen kann, habe ich längst begriffen. Und so können der Gedenktag der Reformation, das Fest Allerheiligen und das Hochfest Allerseelen ihnen und mir die Angst nehmen, irgendwann die „letzte Reise“ selbst anzutreten.

„Es ist geschafft, das Ziel steht fest, das Herz pumpt noch den letzten Rest,
gleich geht es los, Gott freut sich schon, ist an der Tür – nicht auf dem Thron.

Wer will auf dieser Erde bleiben, wo Angst und Sorge uns oft treiben?
Wer will denn hier auf ewig leben, und nicht nach Gottes Wohnung streben?

Gott hat uns das Leben anvertraut, die Welt auf seinem Plan gebaut,
den Nächsten lieben und sich auch, die Kraft gibt uns des Geistes Hauch.

Die letzte Reise kommt für jeden, wir wissen von dem Garten Eden,
den Gott den Kindern wird dann schenken, wenn sie im Leben an ihn denken.

Und was tun die, die ihn nicht kennen, die ihn nicht wollen, nicht bekennen?
Gott sagt, dass er die Menschen liebt, und zwar jeden so, wie es ihn gibt.

Traurig wird schauen das Gesicht, wenn wir dann stehen vor Gericht,
doch Gott wird lachen, die Arme ausbreiten, und freudig mit uns durch das Himmelstor schreiten.

Die Schuld wird uns klar vor Augen erscheinen, das Herz wird Tränen der Einsicht weinen,
doch Gott wird sagen, nun ist alles doch gut, bis in Ewigkeit bist du bei mir, in sicherer Hut.

Den Zeitpunkt der Reise, den kennen wir nicht, der Koffer wird leer sein, ganz ohne Gewicht,
das, was wir brauchen, hält Gott schon bereit, drum lebe die Liebe, noch hast du die Zeit.

Das letzte Atmen am Ende dieses Lebens, ist das erste von vielen, im Garten Eden,
dort triffst du die Lieben, die alle gestorben, in Gottes Armen für ewig geborgen.“ (AS)

Wahrscheinlich werde ich zwar bei den Heiligen nur in der letzten Reihe stehen, egal, ich glaube, ich werde auch von diesem mir zugewiesenen Platz einen guten Blick auf Gott haben und bis in Ewigkeit seine Nähe spüren. Das ist alles, was ich mir wünsche und mein Gott wird das erfüllen, weil er es versprochen hat. Und sehr schön ist, dass wir uns dort irgendwann alle treffen. Und wenn auch Paderborn oder Rom vielleicht anders glauben, ich brauche diesen Glauben an den Gott, der mich liebt und zu mir Ja sagt. Nur damit kann ich mein Leben annehmen und es gestalten. In diesem Glauben wünsche ich allen (Mit)Heiligen in Verl und überall einen gesegneten Sonntag.

Ihr Arthur Springfeld (Diakon)


Totengebet 2

Totengebet für Hans Peitz gest. 30.09.16

 

Heute Abend wollen wir in Gedanken Hannes, wie ihn viele nannten ganz nahe sein. Wollen ihm danken für die Zeit die wir mit ihm verbringen durften, als Ehepartner, Kinder, Enkelkinder oder auch als Nachbar, Freund oder guter Bekannter.

Wir dürfen ihm das sagen, was uns am Herzen liegt, auch den Wunsch nach Vergebung, da wo wir uns nicht gut verhalten haben. Wir dürfen uns erinnern an viele Begebenheiten, die wir gemeinsam erlebet haben und ihm danken für all die Hilfe, die wir durch ihn in vielen Jahren erfahren haben in unserer Gemeinde, aber auch auf der politischen Ebene.

Und wir dürfen ihn bitten, in der Gewissheit unseres Glaubens, dass er einen guten Platz beim Vater im Himmel gefunden hat, dass er Fürsprache bei Gott für seine Familie und für uns einlegt, dass er uns auch weiter in guten und in schlechten Zeiten begleite.

Übergeben wir jetzt auch Gott im gemeinsamen Beten unsere Trauer und unsere Gedanken. Möge uns die Botschaft Jesu Christi helfen, dass Er auch und gerade jetzt sein Kind Hans Peitz in seinen Händen geborgen hält.

Im Namen des Vaters, …………………

 

Lied: Ich steh vor Dir mit leeren Händen Herr GL 621

 

Derr Herr ist mein Hirte,

nichts wird mir fehlen.

Herr erbarme Dich!

 

Er leitet mich auf rechten Pfaden,

treu seinem Namen.

Christus erbarme Dich!

 

Lauter Güte und Huld werden mir folgen mein Leben lang

und im Haus des Herrn darf ich wohnen für lange Zeit.

Herr erbarme Dich!

 

Das Lebensbuch von Hans ist zugeschlagen.

Es ist sein eigenes Buch voller Erfahrungen und Bilder.

Manche Seiten darin kennen wir,

die einen mehr, die anderen weniger.

In unterschiedlicher Form und Nähe

haben wir manche Seiten mit beschrieben.

Dennoch war es sein Lebensbuch.

Keiner von uns kennt alles, was darin steht, selbst wenn wir noch so

nahe und lange mit ihm zusammengelebt haben.

Denn auch die Fragen und Sehnsüchte, die Hoffnungen und das

Unausgesprochene: All das ist enthalten im Buch des Lebens.

Und dieses Buch ist jetzt geschlossen.

Aber einer öffnet und liest das Buch,

während wir nur in Erinnerung leben.

Es ist unser Gott.

Der Gott des Lebens von Anfang an.

Der Gott des Lebens jeden Tag und jeden Augenblick.

Der Gott des Lebens auch in dunklen Stunden.

Der Gott des Lebens auch und gerade über den Tod hinaus.

Dieser Gott sieht tiefer und liebt mehr als wir das vermögen.

Dieser Gott des Lebens – darauf vertrauen wir –

hat Hans in das göttliche Buch des ewigen Lebens

eingeschrieben.

 

Lesung – Offb 21, 1-5a

In wunderbaren Bildern beschreibt die Heilige Schrift das ewige Leben. Die Verheißung des neuen Jerusalem als Wohnort Gottes unter den Menschen gehört zu den schönsten Stellen.

 

Hören wir jetzt diesen Abschnitt aus der Offenbarung des Johannes:

Dann sah ich einen neuen Himmel und eine neue Erde;

denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen,

auch das Meer ist nicht mehr.

Ich sah die heilige Stadt,

das neue Jerusalem,

von Gott her aus dem Himmel herabkommen;

sie war bereit wie eine Braut,

die sich für ihren Mann geschmückt hat.

Da hörte ich eine laute Stimme vom Thron her rufen:

Seht, die Wohnung Gottes unter den Menschen!

Er wird in ihrer Mitte wohnen, und sie werden sein Volk sein;

und er, Gott, wird bei ihnen sein.

Er wird alle Tränen von ihren Augen abwischen:

Der Tod wird nicht mehr sein,

keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal.

Denn was früher war, ist vergangen.

Er, der auf dem Thron saß, sprach:

Seht, ich mache alles neu.

 

Hans war ein sehr aktives Mitglied in unserer Kirchengemeinde von Anfang an. Solange seine Gesundheit es zu ließ, konnte man sicher sein, ihn am Wochenende in der Kirche zu treffen. Seinen Glauben hat er gelebt, wenn er sich aktiv in der Gemeinde, im Pfarrgemeinderat, im Kirchenvorstand, bei Pfarrfesten und jeder Gelegenheit, wo hilfreiche Hände gebraucht wurden, einbringen konnte, wenn er nahezu jeder Bitte um Hilfe nachgekommen ist und den Seinen ein treusorgender Vater, Ehemann und Opa war. Wir nehmen ihn jetzt in unser Beten, in unser Denken in unsere Nähe zu Gott mit hinein.

 

Ich glaube an Gott ………….

 

Vater unser ………………

Gegrüßet seist du Maria, …………….., der auch für uns gestorben ist.

 

Vater unser ………………

Gegrüßet seist du Maria, …………….., der uns alle Schuld vergibt.

 

Vater unser ………………

Gegrüßet seist du Maria, …………….., der uns mit ausgebreiteten Armen erwartet.

 

Lied: Segne Du Maria GL 999

Fürbitten
Gott, wir können außer beten nichts mehr für Hans tun. Wir hätten ihm gerne geholfen. Er ist gegangen, nach langer bedrückender Krankheit, ohne sich von seiner Gemeinde verabschieden zu können. Sein Leben ist in den letzten Jahren unserer Nähe entglitten, auf einmal ist Hans nicht mehr da.

 

Wir können dich nur bitten, ihn in deine liebenden Arme aufzunehmen. Schütze ihn mit deiner liebenden Hand. Schenke ihm ein neues zu Hause in deiner wohltuenden Nähe.

 

Hilf uns Gott, dass wir über seinen Tod nicht sein Leben vergessen. Und da gibt es viel, was uns dankbar macht. Wir danken dir für alles, was Hans aus deiner Hand empfangen durfte. Wir danken dir für alles, was wir durch seine Nähe erhielten und was wir ihm geben durften.

 

Gott, sei du mit allen, die Hans nahe stehen, besonders mit Gertrud und Udo, Rita, Herwart und Ralf, all seinen Enkelkindern, sowie allen Verwandten Freunden und Nachbarn. Schenk ihnen jetzt deine Kraft, diesen Tod anzunehmen. Schenke ihnen Offenheit für Trauer und gib du ihnen Halt.

 

Und wir bitten für uns alle. Jeder von uns hier könnte der Nächste sein. Schenke uns deinen Segen gerade in diesen Tagen. Lass uns wieder bewusster leben.

 

Wir bitten Dich für all die Menschen in den Kriegsgebieten dieser Erde, die entsetzlichen aushalten müssen und oft unter furchtbaren Umständen sterben. Ebenso bitten wir für alle Flüchtlinge, dass sie liebevoll in den Ländern aufgenommen werden, die auf der Flucht gestorbenen gib Heimat bei Dir.

Wir bitten für die Armen in der Welt. Sei du auch mit ihnen. Schenke ihnen Freude und Brot. Segne die, die ihnen helfen Hunger, Ungerechtigkeit, Unfriede und Tod die Stirn zu bekämpfen. Amen.

Gott unser Vater,

über einer Welt von Gräbern steht das Kreuz deines Sohnes und es verbindet alle Menschen, alles Leid, alle Trauer und allen Schmerz.

Wenn wir deine Wege auch nicht verstehen können, so vertrauen wir doch der Botschaft deines Sohnes, dass wir von deiner väterlichen Liebe gehalten sind.

So haben wir in diesem Totengebet für Hans Peitz gebetet.

Nimm ihn auf und lass ihn auf ewig bei dir geborgen sein.

Uns aber lass so leben, dass Du Freude an uns hast.

Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn.

 

Vor dir, Herr, bedenken wir unser Leben, denn rasch geht es dahin. Die Dauer ist ohne Belang und keiner kann sie verändern.

 

Doch jeden Tag zu gestalten und jede Tat zu verantworten vor dir, unserem Schöpfer, das ist uns aufgetragen.

 

Mache kurz die Zeit unserer Trauer, und lass dankbare Erinnerung wachsen. Lass uns unsere Tage zählen, damit wir ein weises Herz gewinnen.

 

Wende dich uns zu, du guter Gott, und lass das Werk unserer Hände gelingen. Bleibe bei uns, bis ans Ende unserer Tage und segne, was wir zu tun beginnen,

 

ja, segne unser Leben, Herr – im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen

 

Lied: 955 1+2+4+5 Von guten Mächten

Trauung Texte

HOCHZEIT INGA UND DOMINIK ——- 22.10.2016

Einzugsmusik: Everything I do    MVV (Musikverein Verl)

Lied: 798 1+2 Wo Menschen sich vergessen

Pater Subhash: Liebes Brautpaar Inga und Dominik ——!

Ihr Beide seid gekommen, um vor Gott und der Kirche die Ehe zu schließen
und für sie den Segen Gottes zu erbitten.

Ich heiße euch, eure Angehörigen, Gäste und alle Mitfeiernden in unserer Kirche herzlich willkommen.

Wir nehmen teil an eurer Freude und sind mit euch in Dank und Bitte verbunden.

So lasst uns diese Feier beginnen im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Der Herr der Herrlichkeit und Spender jeder Gnade sei mit euch!

ARTHUR: Liebe Inga, lieber Dominik, liebe Familien unserer beiden glücklichen Menschen, liebe Freunde, Nachbarn und Sympathisanten. Herzlich willkommen hier in unserer Pfarrkirche St. Anna.

Jetzt ist er da, der große Tag. Der Tag, den ihr lange geplant habt, auf den ihr Euch gefreut habt und für den es viel vorzubereiten gab.

Einen großen Schritt in Euer neues gemeinsames Leben habt Ihr schon gemacht, als Ihr Euch im Standesamt das JA-Wort gegeben habt. Und jetzt, in diesem Gottesdienst, wird es noch einmal bekräftigt: Ihr wollt Euern zukünftigen Weg nicht nur miteinander gehen, Ihr wollt Gott hineinnehmen in Eure Mitte, ihm einen festen Platz in Eurer Ehe und Familie geben.

An Gottes Segen ist alles gelegen – diesen Segen Gottes, seine Nähe, seine Hilfe, seine Liebe in guten und in weniger guten Zeiten wollen wir alle hier in diesem Gottesdienst besonders für Euch Inga und Dominik, aber auch für uns erbitten.

Kyrie:
Nur wenn wir bereit sind, Gottes Segen in uns aufzunehmen, dann können wir seine Boten sein und selbst zur Melodie, zum Lied seiner Liebe werden.

Herr, du hast jedem von uns zwei Augen gegeben für den Blick der Liebe:

Öffne unsere Augen, damit wir sehen, worauf es ankommt, damit wir nicht übersehen, wo der andere uns braucht, damit wir nicht blind füreinander werden. Herr, erbarme dich!

Herr, du hast jedem von uns zwei Ohren gegeben für den Klang der Liebe: Öffne unsere Ohren, damit wir hören, was du uns sagst, damit wir nicht überhören, was der andere von uns braucht,

damit wir nicht taub füreinander werden. Christus, erbarme dich.

Herr, du hast jedem von uns zwei Hände gegeben für die Zeichen der Liebe: Öffne unsere Hände und unser Herz, damit wir spüren, wo menschliche Not ist, damit wir feinfühlig und liebevoll sind, wenn

der andere es braucht, damit wir nicht gefühllos füreinander werden. Herr, erbarme dich.

Gloria: 383 1+3 Ich lobe meinen Gott

Pater: Allmächtiger Gott, der Du unser Vater und unsere Mutter bist; du stehst denen bei, die mit aufrichtigem Herzen vor dich treten. Hilf Inga und Dominik, einander die Treue zu bewahren, in deinem Frieden zu bleiben und deine Nähe zu suchen, besonders aber, dass sie sich immer lieb haben. So bitten wir Dich Gott in der Gemeinschaft mit dem Heiligen Geist und durch Christus unseren Herrn und Bruder. Amen!

Lesung: Der erste Brief an die Korinther

  • 1.Kor 13

    Wenn ich in den Sprachen der Menschen und Engel redete, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich dröhnendes Erz oder eine lärmende Pauke.

    Und wenn ich prophetisch reden könnte und alle Geheimnisse wüsste und alle Erkenntnis hätte; wenn ich alle Glaubenskraft besäße und Berge damit versetzen könnte, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich nichts.

    Und wenn ich meine ganze Habe verschenkte und wenn ich meinen Leib dem Feuer übergäbe, hätte aber die Liebe nicht, nützte es mir nichts.

    Die Liebe ist langmütig,

    die Liebe ist gütig.

    Sie ereifert sich nicht,

    sie prahlt nicht,

    sie bläht sich nicht auf.

    Sie handelt nicht ungehörig,

    sucht nicht ihren Vorteil, lässt sich nicht zum Zorn reizen, trägt das Böse nicht nach.

    Sie freut sich nicht über das Unrecht,

    sondern freut sich an der Wahrheit.

    Sie erträgt alles,

    glaubt alles,

    hofft alles,

    hält allem stand.

    Die Liebe hört niemals auf.

    Lied:     1+2 Herr Deine Liebe

        483 Halleluja von Taize (nur KV)

    Evangelium nach Johannes 15, 9-12

    Wie mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt.

    Bleibt in meiner Liebe! Wenn ihr meine Gebote haltet, werdet ihr in meiner Liebe bleiben, so wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe. Dies habe ich euch gesagt, damit meine Freude in euch ist und damit eure Freude vollkommen wird.

    Das ist mein Gebot: Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe.

    Predigt:

    Liebe Inga, lieber Dominik,

    liebe Eltern und Freunde unserer Beiden hier, liebe Festgemeinde, weiß Jemand von Ihnen ein gutes Rezept für eine glückliche Ehe? Wenn man Koch heißt, müsste man doch auch Rezepte kennen.

    Liebe Inga, lieber Dominik, bei der Suche bin ich nicht auf ein Kochrezept sondern auf ein Backrezept für eheliches Glück gestoßen. Das geht so:

    „Man nehme Liebe und einen verträglichen Charakter und schütte als erstes zwei bis drei Pfund Hoffnung hinein.

    Weiter füge man hinzu:

    eine Menge Vertrauen,

    eine ordentliche Portion Frohsinn,

    ein Litermaß voll Nachsicht,

    ein Pfund kleiner netter Aufmerksamkeiten,

    ein Teepott voller Selbstlosigkeit und mixe dann alles miteinander.

    Um einen faden Geschmack zu vermeiden, gebe man eine Prise Widerspruchsgeist und – gar nicht so wenig – auch noch Verrücktheit dazu.

    Dann bitte unter ständigem Rühren ganz waches Herz hinein tropfen.

    Das Ganze ist mit gleichmäßiger Wärme auf kleiner Flamme zu backen.

    Viel Geduld gehört dazu!

    Von diesem köstlichen Kuchen braucht man morgens nur ein kleines Stück zu nehmen, um allen Gefahren zum Trotz, in der Ehe glücklich zu bleiben.“

    Zwar kein Backrezept aber eine Grundregel für gelingende Beziehungen steckt in einem Ausspruch von Mark Twain:

    Freude lässt sich nur voll auskosten,

    wenn sich ein anderer mitfreut.

    Bildet Euch nicht ein, dass das immer einfach ist!

    In den Grundzügen kann man sich schnell einig sein, aber der Teufel – oder auch der Ärger – steckt bekanntlich im Detail, im Kleinkram des Alltags. Ist mir oft so gegangen, dass man am Ende gar nicht mehr wusste, wie der Streit begonnen hat.

    Dass eine Beziehung, eine Ehe gelingt, ist alles andere als selbstverständlich.

    Glückliche Ehen sollen, so behaupten manche, eher die Ausnahme als die Regel sein.

    Die kennen alle meine Predigt und mein Backrezept noch nicht.

    Ihr Beide habt erkannt: „Ja der Dominik ist mein Mann, der gehört zu mir Ja, die Inga ist meine Frau, mit der will ich alt werden“.

    Damals, am Anfang der Welt, kurz nachdem alles noch öde und leer war, da war das mit der Entscheidung, mit wem man alt werden will eigentlich schnell klar.

    Wen hätte Eva denn heiraten sollen, wenn nicht den Adam?

    Da war bei euch jedenfalls die Auswahl größer, was nun aber auch heißt: Jeder ist jetzt der oder die Erwählte des anderen.

    Auserwählt habt ihr euch, nicht nur für ein paar schöne Stunden, sondern für eine ganze Lebenszeit, für gute und für schlechte Tage.

    Für Zeiten, wo die Sonne scheint, aber auch für Zeiten wo es stürmt und dunkel ist.

    So kommt ihr heute hier in die St. Anna Kirche, um Gott zu danken, euch zueinander zu bekennen und um seinen Segen zu bitten, für alles was kommt.

    Ihr wollt, dass Gott mit seinem Segen und mit seiner Hilfe in Eurer Beziehung eine Rolle spielt. Glaubt mir, mit ihm als Freund braucht Ihr keine Angst zu haben.

    Aber lasst auf dem Weg zu diesem Freund kein Gras wachsen.

    In dem kleinen Wort „Ja“, das ihr gleich zueinander sprechen werdet, ist all der Dank zusammengefasst für die vergangenen Jahre, für die guten Tage und Stunden, für die schönen Erfahrungen miteinander, aber auch für manche schwere miteinander zu lösende Aufgabe.

    Mit dem kleinen Wort „Ja“ bittet ihr aber zugleich auch um Gottes Segen für das weitere gemeinsame Leben, das noch lange dauern soll – und vielleicht auch Frucht bringt.

    Die Basis dafür ist Eure Liebe, die mit den Jahren noch tiefer und reifer wird und dabei aber auch ihre Gestalt verändert – und die, die das erleben können bestätigen, wie gut das tut.

    Liebe, ist nicht nur Schmetterlinge im Bauch, das ist ein schönes Gefühl. Aber Liebe ist nicht nur gemeinsame Freude.
    Liebe, ist dem Anderen zu vertrauen, den Anderen annehmen auch wenn er sich verändert. Liebe ist, im Streit nicht die Sonne untergehen lassen, wie mein Papa immer sagte.
    Liebe ist, wenn man miteinander alt wird, jeden Tag den Anderen anschaut und sagt: Ich hab Dich lieb – gut, dass Du da bist.

    Sorgt dafür, dass in eurer Ehe immer noch eine Überraschung drin ist. Macht auch mal was Verrücktes – aber zusammen!

    Auch die Beziehungen zu Freundinnen und Freunden, zu Eltern, zu Schwiegereltern, Verwandten und Bekannten können eure Ehe bereichern.

    Für Dich liebe Anette und Sie, liebe Eltern von Dominik, mag diese Feier und das schöne Fest heute auch ein wenig über den Verlust des heutigen Tages hinwegtrösten. Sie verlieren ja ein Stück eine Tochter, einen Sohn, aber, keine Angst, – und Sie wissen das längst – Sie gewinnen auch etwas: einen netten und tüchtigen Schwiegersohn, eine gute und engagierte Schwiegertochter.

    Alles was heute, auch hier im Gottesdienst passiert, legt für Euch Beide Inga und Dominik ein solides stabiles Fundament, auf dem Ihr weiter bauen und planen könnt – und wenn die Alten sagen: An Gottes Segen ist alles gelegen, dann steckt da drin ganz sicher mehr als nur ein Körnchen Wahrheit.

    Dieser Segen wird Eure Ehe Inga und Dominik gelingen lassen.
    Gebt Gott eine Chance Euch zu helfen. AMEN

    LIED: 3 Minuten Orgel (dabei Anzünden der Traukerze!)

    Bereitschaftsfragen: (Die Trauzeugen kommen nach vorne)

    Liebe Inga, lieber Dominik, ihr habt Gottes Wort gehört, euch beiden ist seine Frohe Botschaft zugesagt worden. Gott hat die Ehe zu einem Abbild seiner Liebe zu den Menschen gemacht. Er segnet und begleitet eure Liebe und mach die Ehe deshalb unauflöslich, weil auch seine Liebe zu uns niemals aufhört. Das Sakrament der Ehe spenden sich Brautleute gegenseitig ist aber auch an Vorrausetzungen geknüpft und darum frage ich euch:

    Inga und Dominik, wollt ihr euch immer lieb haben, euch gegenseitig die Treue halten und euch immer wieder verzeihend in die Arme nehmen solange ihr lebt? (JA)

    Wollt ihr die Kinder, die Gott Euch schenken möchte annehmen, ihnen von Gott und seiner Liebe erzählen und sie verantwortlich bewahren? (JA)

    Seid ihr euch bewusst, dass ihr euch das Sakrament der Ehe nur spenden könnt, wenn ihr euch frei entschieden und das reiflich überlegt habt? (JA)

    Seid ihr ehrlich bereit, Verantwortung zu übernehmen und euch mit euren Kräften an der Ausbreitung der frohen Botschaft in Kirche und Staat zu beteiligen? (JA)

    Ringesegnung:

    Nachdem alle gehört haben, dass ihr eine christliche Ehe führen wollt, werden jetzt die Ringe gesegnet. Ihr kennt Beide den Satz, „das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar“, so steht es im kleinen Prinzen.

    Uns fehlen manchmal die Worte um das auszudrücken, was wir mit unserem Herzen sehen. Wir brauchen Hilfen, wir brauchen Zeichen, um auf das Antwort geben zu können, was wir wollen und was uns vertraut worden ist.

    Auch diese Ringe, die keinen Anfang und kein Ende haben, die eure Finger ganz umschließen, sind so ein Zeichen, Zeichen der Einmaligkeit und Verbindlichkeit.

    Und so bitten wir: Guter und liebender Gott, segne du diese Ringe, damit sie für Inga und Dominik, aber auch für uns alle zum Zeichen deines Urvertrauens werden können.

    Liebe Inga, lieber Dominik,

    was ihr Beide scheinbar am ersten Tag eures Kennenlernens gewusst habt, dass ihr zusammengehört, dass eure Beziehung dauerhaft sein soll, das bringt ihr heute in eurem Trauversprechen auf den Punkt. Und niemand darf diese Beziehung stören oder verletzen.

    Ich weiß, dass ihr viele Gespräche miteinander geführt habt und noch führt.

    Wichtige und wertvolle Dinge und Gedanken habt ihr über eure Beziehung ausgetauscht und ausgesprochen.

    All das und das alle hier Versammelten euch auch noch wünschen, nehmt mit hinein auf euren gemeinsamen Weg und in euer Trauversprechen und das anschließende Anstecken der Ringe:

    Innige Stunden möchtet ihr zusammen intensiv erleben um eure Ruhe und Geborgenheit, eure Liebe und euer Vertrauen bewahren zu können.

    Offenheit soll euer größtes Gebot sein, das ihr zusammen zu leben versucht.

    Offenheit zwischen euch, und offene Herzen auch für eure Mitmenschen, offene Türen für Hilfesuchende, besonders für Kinder und Jugendliche.

    Die Chance der Vergebung sucht ihr immer wieder untereinander aber auch von anderen.

    Gegenseitig wollt ihr euch immer und zu jeder Zeit ein offenes und hörendes Ohr schenken.

    Eure Unstimmigkeiten wollt ihr immer aussprechen, damit sich keine Berge von unguten Gefühlen anstauen können.

    Ihr werdet fest dran glauben, dass ihr vor Stürmen und Unwettern in eurer Beziehung keine Angst zu haben braucht.

    Ihr wollt nicht kapitulieren vor den Problemen eurer Zeit.

    Ihr wollt euren Kindern, Eltern und Mitmenschen helfend und unterstützend zur Seite stehen.

    Ihr wollt das Leben achten und daraus gegenseitige Kraft und Lebensfreude schöpfen.

    INGA: Text zu Dominik

    Im Vertrauen, gemeinsam mit Gott diese Liebe und Hoffnung leben zu können, dürft ihr euch jetzt vor Gott und vor allen hier Versammelten das Vertrauen zusprechen:

    Vermählung:

    INGA / DOMINIK

    ich nehme Dich an als meine Frau (als meinen Mann)

    und verspreche Dir treu zu sein

    in guten und in schlechten Zeiten,

    in Gesundheit und wenn Du krank wirst.

    Ich will Dich immer lieb haben

    Und Dich achten und ehren,

    solange ich lebe.

    Beim Anstecken des Ringes:

    Trag diesen Ring als Zeichen

    Meiner Hoffnung, Liebe und Treue

    Für das ganze Leben.

    Im Namen des Vaters und des Sohnes und

    des Heiligen Geistes. Amen

    A: Jetzt reicht euch beiden die Hand, zum Zeichen, dass ihr euch auch gegenseitig in die Hand geben wollt:

    Im Namen Gottes und seiner Kirche, zu der wir alle gehören und in der wir alle unterwegs sind, bestätige ich, dass ihr euch getraut habt und somit auch öffentlich vor Gott den Bund der Ehe geschlossen habt.

    Wir alle hier sind Zeugen dieses Bundes und vertrauen darauf, dass die verbindende Kraft Gottes das gegenseitige Vertrauen in euch stets erneuert, euch Wegbegleiter ist und euch in der Treue und in der Liebe immer wieder neu bestärkt. „Was Gott verbunden hat, darf der Mensch nicht trennen.“

    LIED: Highland Cathedral MVV
    (Unterschrift der Trauzeugen)

    Fürbitten:

    Gabenbereitung: Lied: 470 1+2+3 Wenn das Brot, das wir teilen

    Gabengebet:

    Gott des Lebens und der Liebe,
    nimm das alltägliche Brot, wandle es
    und heilige darin auch unseren Alltag.
    Nimm den festlichen Wein, wandle ihn
    und heilige darin auch unsere Festzeiten.
    Vor allem aber nimm uns, wandle uns,
    heile und heilige unser Miteinander,
    damit wir gestärkt durch dich,
    durchdrungen von deinem Geist der Liebe
    einander beglücken,
    heute und alle Tage unseres Lebens,
    für Zeit und Ewigkeit. Amen.

    Sanctus: 719 Heilig, Herr, heilig bist du

    Hochgebet:

    VATER UNSER:

    So wie wir immer wieder um das tägliche Brot bitten, so bitten wir auch um das tägliche gute Wort, um die tägliche Geste des Vertrauens und der Zärtlichkeit.

    Alle sind eingeladen beim gemeinsamen Gebet, das alle Christen untereinander und mit allen Menschen guten Willens auf der Welt verbindet, sich jetzt die Hand zu reichen, damit wir spüren, wie Gott die verbindende Kraft in unserem Leben ist: Vater unser ……….

    Agnus dei: beten

    Kommunion:    Hallelujah (Cohen) MVV

    Lied: Ins Wasser fällt ein Stein

    Arthur: Großer Trausegen:

    Lasst uns nun beten zu Gott, dass er Inga und Dominik auf ihrem Weg begleite und ihnen die ganze Kraft seines Segens schenkt. Tun wir nach besten Kräften das Beste, und Gott wird das Gute nie ohne Segen lassen. (Dazu knien die Brautleute nieder)

    Es segne euch der lebendige und gute Gott.
    Er lasse Euer beider Leben bei allen Gegensätzen zu EINEM zusammenwachsen.

    Seid gesegnet in Euren Kindern und die Liebe, die Ihr Ihnen erweist,
    möge hundert- und tausendfach auf Euch zurückkommen.

    Wahrer Friede sei das Fundament Eures Hauses,
    treue Freunde mögen Euch in Freude und Leid zur Seite stehen

    Wer in Not ist, finde bei Euch Rat, Trost und Hilfe.

    Die Sorge soll Euch nicht über Maß quälen, eure Arbeit nehme nicht überhand,
    und das Ergebnis Eurer Arbeit soll Euch erfreuen und lange erhalten bleiben.

    Das Vergängliche verführe Euch nicht, denkt vielmehr an die Dinge,
    die in dieser Welt und in diesem Leben unvergänglichen Wert behalten.

    Der lebendige Gott erhalte Eure Liebe lebendig und phantasievoll bis ins hohe Alter,
    und ob euer Leben kurz oder lang, Gott möge Euer unvollendetes Leben zur Vollendung führen.

    Habt keine Angst vor dem Tod – Und keine Angst vor dem Leben.
    Gott ist treu und er wird alles zum Guten lenken, und alles was er versprochen hat,
    wird er Euch über alles Hoffen und Begreifen hinaus auch geben
    durch Christus, unseren Herrn, Amen.

    Lied: 380 1+2+5 Großer Gott wir loben Dich

    Pater: Schlussgebet und Segen

    Wir danken dir, guter Gott, für diese Stunde,
    in der du Inga. und Dominik als Mann und Frau für immer verbunden hast.

    Bleibe bei ihnen. Begleite sie auf ihrem Weg.

    Sei du im Dunkeln ihr Licht, in der Mühe ihre Kraft,
    in der Erschöpfung ihre Rast und alle Tage ihr Ziel,
    in dem sie das Glück und den Frieden finden.

    Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

    Amen.

    Segen:

    So segne euch alle der Herr.

    Er erfülle eure Füße mit Tanz und eure Arme mit Kraft,

    eure Hände erfülle er mit Zärtlichkeit und eure Augen mit Lachen.

    Eure Ohren erfülle er mit Musik und eure Nase mit Wohlgeruch.

    Er erfülle euren Mund mit Jubel und euer Herz mit Freude,

    im Namen des Vaters …………..

    Arthur: Nun geht, trinkt, freut Euch und esst und feiert ein großes Fest. Amen

    Pater Subhash und Arthur runter gehen zum gratulieren!

    Lied: 795 1+2+4 Irische Segenswünsche

    Auszug: The power of love MVV

Psalm 10 000

Psalm 10 000

Ich rufe, ich schreie, ich weine,
ich suche Dich Herr, in Deinem Haus,

ich höre die ewig alten Lieder,
viele Worte werden mir vorgetragen,

aber ich spüre Dich nicht,
nicht unter Brokat, hinter goldenen Bildern,

Du gibst mir keine Antwort,
ich kann Dein Gesicht dort nicht erkennen.

Wohin bist Du gegangen,
warum hörst Du mein Schreien nicht,

meine so schmerzhafte Verzweiflung,
die die Nacht zum furchtbaren Tag macht?

Du hast doch immer wieder versprochen,
in jeder Situation bei den Menschen zu bleiben,

Du wolltest doch meine Hand liebevoll führen
und alle meine Lebenswege begleiten,

doch Du bist für mich nicht zu finden,
hast Du eine andere Wohnung gefunden?

Mein Suchen währt schon so lange,
doch meine Hoffnung ist nicht gestorben,

und dann weicht die schreckliche Dunkelheit,
ich sehe Licht durch all meine Zweifel,

eine dunkle Hand streckt sich flehentlich aus,
und ich erkenne endlich Dein Lächeln!

Du kommst mir voll Freude entgegen,
gebeugt auf der Flucht von weit her,

die geschwächten Körpern der Entkommenen,
sind Dein neues zuhause geworden.

Welche Freude, dass die Krippe nun leer ist,
Dein Bett steht im schlichten Container,

ein neuer Anfang mit den Menschen beginnt,
mit all den Verzweifelten und auch mit mir,

Du hast mich endlich wieder gefunden,
in neuem geschundenem Körper gehst Du umher,

nicht neu ist Deine frohe Botschaft an alle,
Du willst lieben, Dein Leben teilen mit uns,

denn nicht im abgeschlossenen Schrank ganz allein,
nicht im ehernen Tempel aus historischem Stein,

auf den Strassen und im Asylheim auf kleinstem Raum,
auf dem Boot und im Schlamm vieler Lager,

hast Du Wohnung genommen bei Deinen Kindern,
Deine Botschaft zu leben, als Geschenk an die Welt.

Die Ehre und Dank an jedem Ort, gehören dir Vater
und Dir Bruder und Freund und Dir helfender Geist,

wie schon früher bei den Alten, so auch heute
und an jedem Platz, solange wir leben auf dieser Erde.
AMEN !

(10 000 und mehr sind auf der Flucht verschwunden)

FRIEDEN

FRIEDEN

Man glaubt es kaum, man sieht sie liegen,
Löwe und Lamm, sie halten Frieden,
jeder den andern respektiert,
nur so ist Frieden garantiert.


Wir Menschen müssen noch viel lernen,
von Neid und Streit uns schnell entfernen,
denn Terror, Krieg, Hass und Gewalt,
lässt nirgendwo die Menschen kalt.


Die Hand sich zur Versöhnung reicht,
das Böse schnell dem Guten weicht,
der Blick den Nächsten akzeptiert,
kein Herz begreift, was grad passiert.


Der Mensch in neuem Glanz erscheint,
die Seele lacht, kein Auge weint,
kein Elend mehr, weg ist der Zorn,
das Leben ist wie neu geboren.


Was gestern war, ist längst vorbei,
verklungen ist der böse Schrei,
die Zukunft scheint in neuem Licht,
Gott leuchtet auf in dem Gesicht.


Die Angst ist weg, der Kopf ist frei,
schlaflose Nächte sind vorbei,
ein neuer Tag, ein neues Leben,
lasst uns noch mehr nach Frieden streben.

Hallo Maria! (Ave Maria, modern)

Hallo Maria!

Ich spreche gerne mit Dir, Maria.
Du bist eine wundervolle Frau,
von Gott beschenkt mit Freude und Schmerz,
immer war er an Deiner Seite.
Er hat Dich erwählt aus der Vielzahl von Frauen
und Dir einen Sohn geschenkt,
der die Welt reich gemacht hast.
Mutter des Erlösers wirst Du gerufen,
erbitte Kraft und Hilfe für uns,
weil uns die Fehler erdrücken.
Wir brauchen Deine Hilfe täglich,
ohne Unterbrechung,
bis zum Abend im Leben.
Amen

„VATER UNSER“

„VATER UNSER“

 

DU, der da ist, was wir Himmel nennen.

Ich sage Gott, lieber Gott,

oder auch Vater zu Dir.

Ich weiß Deinen richtigen Namen nicht,

ich suche nach Worten,

sage ihn mir!

Ich habe von Dir gehört,

vielleicht Dich auch gespürt.

Es tut so gut, was Du sagst.

Alles müsste so sein,

wie Du es für uns Menschen willst.

Es wäre so schön,

wenn es mir mit allen gelingen würde,

Deinen Willen zu tun.

Dann ist die Erde der Himmel

und Dein zuhause bei uns.

Ich habe Hunger,

nach Liebe und Versöhnung,

ich brauche das jeden Tag.

Aber wie könnte ich das verdienen?

Mein Beispiel steckt keinen an.

Ich will anfangen zu lieben,

meine Augen öffnen für den Anderen.

Du kannst meine schlechten Gedanken vernichten

und mein Herz füllen mit Deiner Botschaft.

Dir gehört diese Welt

Du gibst uns die Kraft,

weil Du der Liebende bist

und nicht anders kannst,

bis wir Deinen Namen gefunden haben.

Amen

Wunder

WUNDER

 

An Wunder glauben, das ist schwer

und bei den Heiligen noch viel mehr,

wird viel erzählt, wo sie geholfen,

selbst „hole in one“ beim schönen golfen.

 

Ob Gott durch Wunder Heilung bringt,

und nicht dem Schiff, das tödlich sinkt,

mein Kopf könnt solche Tat nicht fassen,

dann kann mein Bild von Gott nicht passen.

 

Mein Wunder jeden Tag geschieht,

wenn Blick Versöhnung nach sich zieht,

wenn Liebe Handeln folgen lässt

dann steht mein Herz im Glauben fest.

 

Die Welt gibt Gott nicht schnell verloren,

ein Wunder, wenn ein Kind geboren,

Geschenk von Gott, auch wenn so klein,

der Anfang eines jeden Sein.

 

Als Geschenk den Eltern anvertraut,

ein Mensch dir in die Augen schaut,

so hilflos und doch voll Vertrauen,

wird dieses Kind an Zukunft bauen.

 

An Wunder glauben, ist nicht schwer,

es gibt so viel, wie groß das Meer,

öffne das Ohr, das Herz die Augen,

dann wirst du auch an Wunder glauben.

FRIEDENSGEBET 21. September 2016

FRIEDENSGEBET 21. September 2016 – St. Marien Kaunitz

ARTHUR: Begrüßung: +

 

A: Deine Stimme hat uns gerufen, Gott,

auch an diesem Tag.

Du sprichst und rufst uns Worte zu,

die Antworten verlangen.

Wo Taubheit ist,

wo keiner Dich hört, da bist du nicht.

 

Deine Stimme hat uns gerufen, Gott.

Dein Wort hat uns geschaffen.

Du hast uns zusammengefügt als Menschen,

die gemeinsam auf dieser Welt leben.

Lass uns Menschen sein, die Deine Stimme hören.

 

Wir haben ein Ziel, deinen Auftrag auszuführen.

Wir wollen jeden Tag an einer guten Zukunft arbeiten,

an einer Zukunft des Miteinander und Füreinander.

Wir bitten darum, dass wir einander nicht schaden,

sondern uns und unser Leben mit Sinn und Fruchtbarkeit erfüllen,

überall da, wo es heute noch sinnlos und unmenschlich ist.

 

Du hast deine Wohnung unter uns genommen, Gott.

Und überall, wo Menschen leben, bist du auch – immer.

Lass uns deshalb deine Gegenwart spüren und erleben

und gib uns Kraft, einander zu helfen und aufzubauen

deine Stadt auf Erden,
wo du uns Licht bist und in der die Liebe wohnt.

U: Ein Vater und sein Sohn lebten friedlich und in völliger Eintracht. Sie lebten von dem Ertrag ihrer Felder und Herden. Sie arbeiteten miteinander und teilten gemeinsam, was sie ernteten.
Alles fing durch ein kleines Missverständnis an. Dann kam es zu gegenseitigen Vorwürfen.

Eine immer größer werdende Kluft bildete sich zwischen ihnen, bis es zu einem heftigen Streit kam. Fortan mieden sie jeglichen Kontakt und keiner sprach mehr ein Wort mit dem anderen.

Eines Tages klopfte jemand an der Tür des Sohnes…

Es war ein Mann, er suchte Arbeit. „Kann ich vielleicht einige Reparaturen bei Ihnen durchführen?“ „Ich hätte schon Arbeit für dich“, antwortete der Sohn. „Dort, auf der anderen Seite des Baches steht das Haus meines Vaters. Vor einiger Zeit hat er mich schwer beleidigt. Ich will ihm beweisen, dass ich auch ohne ihn leben kann.“

„Hinter meinem Grundstück steht eine alte Ruine, und davor findest du einen großen Haufen Steine. Damit sollst du eine 2 Meter hohe Mauer vor meinem Haus errichten. So bin ich sicher, dass ich meinen Vater nicht mehr sehen werde.“

„Ich habe verstanden», antwortete der Mann. Dann ging der Sohn für eine Woche auf Reisen. Als er wieder nach Hause kam, war der Mann mit seiner Arbeit fertig. Welch eine Überraschung für den Sohn! So was hatte er nicht erwartet. Denn anstatt einer Mauer hatte der Mann eine schöne Brücke gebaut.

Da kam auch schon der Vater aus seinem Haus, lief über die Brücke und nahm seinen Sohn in die Arme. „Was du da getan hast, ist einfach wunderbar! Eine Brücke bauen lassen, wo ich dich doch schwer beleidigt hatte! Ich bin stolz auf dich und bitte dich um Verzeihung.“

Während Vater und Sohn Versöhnung feierten, räumte der Mann sein Werkzeug auf und schickte sich an, weiter zu ziehen. „Nein, bleib doch bei uns, denn hier ist Arbeit für dich“, sagten sie ihm. Der Mann aber antwortete: „Gerne würde ich bei euch bleiben, aber ich habe noch anderswo viele Brücken zu bauen …“

 

LIED: 809 Wie ein Fest nach langer Trauer

ALLE:
Wir reden viel vom Frieden.

Wir beschreiben ihn mit beredeten Worten

und sind stolz darauf,

wie viel mehr wir über ihn wissen als

Generationen vor uns.

Wir verstehen es gut,

die zu brandmarken,

die den Frieden stören.

Mit Fingern zeigen wir auf sie

und haben schnell Namen bei der Hand,

wenn es um jene geht,

die schuld sind an Spannungen und Streit.

Doch wir sind nicht anders.

Unser Mund stößt Worte aus,

die raketengleich Unheil und Zerstörung anrichten.

Unsere Hände helfen mit umzustoßen,

Barrieren zu bauen.

Auf unseren Füßen sind wir unterwegs, Gerüchte zu verbreiten.

Unsere Ohren spitzen sich gierig

nach den Worten hinter vorgehaltener Hand.

Unsere Augen sind in ihrem abweisenden Blick

die Fenster unserer Vorurteile.

Unser Gehirn sammelt und stapelt

die Pannen und Versäumnisse

unserer Untergebenen

und Vorgesetzten

für die Stunde der Vergeltung.

Wir selbst sind es, die dem Frieden im Wege stehen.

Wir bitten dich, Gott,

dass unsere Worte wie Brücken werden,

auf denen Menschen zueinanderfinden;

unsere Ohren unterscheidungsfähig werden

für die Stimme des Friedens;

unser Gehirn mit Phantasie und Liebe erfüllt wird

zu einem Denken,

das deine Gedanken des Friedens verbreitet;

unsere Augen wach werden für das,

was Menschen zu Feinden macht;

unsere Hände sich öffnen zu vergebender Gebärde;

unsere Füße beflügelt werden,

um die Brände des Unfriedens auszutreten.

 

LIED: 459 Selig seid ihr 1-4

 

A: Gott, die Welt ist voller Feindschaft und Krieg,

und doch ist jeder Krieg ein Verbrechen:

Denn Krieg sät Hass und zerstört das Leben der Menschen.

Lass uns den Krieg nicht länger für unvermeidlich halten

und all unsere Kraft der Erhaltung des Friedens widmen.

Zu schwer, fast unmöglich,

scheint uns die Forderung deines Sohnes,

den Kreislauf des Bösen und der Gewalt

durch unsere Gewaltlosigkeit zu durchbrechen.

Lass uns dennoch kein Opfer für den Frieden scheuen,

damit nicht von neuem ein Krieg

seine sinnlosen und weit größeren Opfer von uns fordert.

 

 

Lass das Mahl deines Sohnes,

so oft wir es miteinander feiern,

ein Mahl der Versöhnung sein.

Hilf allen, die um Frieden und Wohlfahrt der Menschen bemüht sind

und lass unsere Welt erkennen, was ihr zum Frieden dient.

 

ALLE: Kraft zum Frieden

Um deine Kraft zum Frieden bitten wir, Gott:

Wir erkennen dankbar, dass es unter uns Menschen gibt

-einflussreiche und unbekannte -,

die Spannungen überbrücken,

die nicht aufhören zu verhandeln,

die überall Frieden suchen.

Um deine Kraft zum Frieden bitten wir, Gott:

um den Mut, allen entgegenzutreten,

die an gewaltsame Lösungen denken,

die mit Gedanken an Krieg ihr Spiel treiben,

die durch spannende Schilderungen den Krieg verharmlosen.

Um deine Kraft zum Frieden bitten wir, Gott:

Wir möchten noch mehr darauf achten,

wo wir – persönlich und als Deutsche – uns zu breit machen,

wo Unsicherheit in der eigenen Überzeugung uns dazu verleitet,

in Andersdenkenden Feinde zu sehen.

Um deine Kraft zum Frieden bitten wir, Gott:

dass wir die schrecklichen Folgen der Kriege

nicht vergessen oder verschweigen;

dass wir eintreten für Versehrte und Verstörte,

für Opfer trennender Grenzen,

für Minderheiten und Flüchtlinge –

dass wir sie verstehen und unter uns aufnehmen.

Um deine Kraft zum Frieden bitten wir, Gott.

 

LIED: 453 Bewahre uns Gott 1-4

 

U: Frieden beginnt in unserer Beziehung zu anderen Menschen

Gott,

ich denke viel nach über den Frieden

und rede viel davon.

Ich träume vom Frieden zwischen den Völkern,

vom Frieden im eigenen Land.

Großer, allumfassender Friede.

Und während ich träume, lege ich dem Frieden Fesseln an,

verschließe ihm die Türen,

mache ich den Frieden klein, trete ihn mit Füssen

Gott,

wir bekenne vor dir und voreinander:

Ich habe den verurteilt, der anders dachte, als ich.

Ich habe die verurteilt, die sich anders verhielt,
als ich es von ihr erwartete.

Ich habe verurteilt, wer anders war, als ich wollte.

Ich habe Menschen verurteilt zu dem Bild,
dass ich von ihnen hatte.

Ich habe sie gefesselt an ihrem Geiz,
an ihrer Vorbildlichkeit, an ihrem Stolz,

an ihr sonniges Gemüt, an ihren Mut,
an ihre Ängstlichkeit….

 

Damit habe ich den Frieden gefesselt.

Ich habe festgehalten, statt zu geben:

meine Fähigkeiten –

das Wort, das anderen geholfen hätte,

mein Lob für die Leistung anderer,

die Bestätigung, die andere gebraucht hätten,

die Kritik, die hätte verändern können,

meine Neutralität, wo ich hätte Stellung beziehen müssen,

meine Zeit – mich selbst.

 

Ich habe mich dagegen gesträubt,

mich zu öffnen und so ganz zu geben.

Damit habe ich dem Frieden die Tür verschlossen.

 

Ich habe mit meinem Maßstab gemessen:

Den Erfolg der anderen als Zufall,

die Schmerzen anderer als halb so schlimm,

Ängste als unbegründet,

Träume als Hirngespinste

Engagement als selbstverständlich;

die guten Taten anderer als nicht der Rede wert,

Schuld als schwerwiegend

und unverzeihbar.

 

Auf dieser Messlatte ist der Frieden ganz klein.

Ich wollte mehr sein, als ich bin –
genauso viel, vielleicht noch mehr als andere.

Ich habe sie einholen wollen
und mich dabei über sie gestellt.

Ich habe andere ins Unrecht gesetzt,
damit ich selbst Recht behalten konnte.

Ich habe andere gedemütigt,
damit ich stark sein konnte.

Ich haben andere schlecht gemacht,
weil sie mir im Wege standen.

Ich habe mich über sie gestellt
und damit den Frieden mit Füßen getreten.

Gott, lass uns erkennen,

wo wir den Frieden zerstört haben.

Frieden beginnt in unserer Beziehung zu anderen Menschen.

Wir wollen anfangen, den Frieden zu befrieden,

ihm die Türen zu öffnen,

ihn groß und wichtig zu machen,

ihn in unserem Leben zu verwurzeln,

dass er in die Welt hineinwachsen kann.

LIED: 535 Segne Du Maria 1+2

VATER UNSER

 

SEGENSBITTE (Alle)

Der Herr segne uns! Er lasse seinen Atem durch seinen guten Geist,

den Hl. Geist, durch uns hindurch wehen,

er erwecke in uns die Sehnsucht und mache unser Herz unruhig.

Er gebe uns Zeit zum Träumen und zündende Ideen.

Er gebe uns Mut und Kraft, unseren eigenen Weg zu gehen:

den für uns bestimmten Weg zu ihm zu suchen und zu finden.

Der Herr schenke uns ein feuriges Herz und eine entflammte Seele,

und ein Lachen, das andere begeistert und freimacht.

Der Herr behüte uns! Er stelle jedem von uns einen guten Menschen zur Seite,

Zuversicht und Hoffnung sollen uns begleiten.

 

U: Es bewahre uns der Herr, unser Gott, der uns ins Leben rief und will, dass wir leben und glücklich sind. So segne und behüte uns der gütige und uns liebende Gott,

+ der Vater, der Sohn und der Hl. Geist. Amen.


U: Schlusswort

WAHRHEIT

WAHRHEIT

Was ist Wahrheit, was ist richtig,
was ist am Glauben wirklich wichtig,
was hilft leben, was hilft sterben,
was will unser Gott bewerben?

Ich suche schon seit 70 Jahren
und werde sicher bald erfahren
was richtig war, was er gewollt
ob meine Arbeit ihm gezollt.

Ich wollte immer richtig glauben,
nicht meinen Gott zusammenklauben
mit Inhalten, die mir gefallen,
und meinen Wunsch zusammen ballen.

Sein Vorbild soll mir Hilfe sein,
doch oft im Glauben bin ich allein,
wenn Nächste Glauben anders leben,
ich will doch meinen Gott nicht weben!

Sein Wort, sein Leben tun mir gut,
im Dunkel schenken sie mir Mut,
doch Kirche lebt mir anders vor,
so sing ich oft allein im Chor.

Ich möchte gern mit vielen glauben,
mir Kraft aus seinem Vorbild saugen,
doch manchmal scheint, ich such das Beste,
für mich als meine weiße Weste.

Ich geb nicht auf, ich suche weiter,
sein Echo stimmt mich sehr oft heiter,
dass Lächeln derer, die ich liebe,
bleibt stets zurück in meinem Siebe.

Die Wahrheit wird sein, wenn die Sonne scheint,
wenn Augen strahlen und niemand mehr weint,
wenn jeder zuerst an den Nächsten mit denkt,
wenn der Glaube den andern mit Liebe beschenkt.

So glaube ich weiter und hoffe darauf,
dass Gott akzeptiert meinen Lebenslauf,
dass das Gute das Falsche stets überwiegt,
und am Ende mein Glaube das Dunkel besiegt.

9.16