Friedensgebet 01.06.16 zum Gedenken an ertrunkene Flüchtlinge (Ps.69,16)

Friedensgebet St. Marien Kaunitz 01.06.16 zum Gedenken an ertrunkene Flüchtlinge

Lass die Tiefe mich nicht verschlingen… Ps.69,16

LIED: 422 1-3 Ich steh vor Dir mit leeren Händen Herr

A: Liebe Freunde des Friedens, schön, dass ihr da seid.Wir sind versammelt zu diesem Gedenkgottesdienst im Namen Gottes, der sich um jedes seiner Geschöpfe wie ein Vater und eine Mutter sorgt, der sich in Jesus Christus an die Seite der Schwachen und ungerecht Behandelten stellt, und der uns in seinem Heiligen Geist die Fähigkeit der Anteilnahme und die Kraft des Widerstands verleiht gegen alles, was Leben bedroht und zerstört. Wir vertrauen darauf, dass unsere Hilfe von dem Herren kommt, der Himmel und Erde gemacht hat.

Und so beginnen wir in seinem Namen: Im Namen des Vaters und des Sohnes ….. Der Herr sei mit euch!

„Lass die Tiefe mich nicht verschlingen …!“, unter diesen Gebetsruf aus dem 69. Psalm ist dieser Gottesdienst gestellt. Ich denke, dass mit dieser Formulierung der Beter des Psalms seine Stimme jenen Menschen leiht, an die wir heute in diesem Gottesdienst denken wollen. Es sind Menschen, zumeist Flüchtlinge aus Afrika, die im buchstäblichen Sinn des Wortes in der Tiefe versanken, in den Tiefen des Mittelmeeres und des Atlantik.

Sie wurden schiffbrüchig oder ertranken in den Fluten teils vor den Augen der Weltöffentlichkeit,

teils aber auch unbemerkt und unbekannt. Sie sind nicht Opfer tragischer Unglücksfälle geworden. Sie sind auch nicht leichtgläubig gewissenlosen Menschenhändlern ins Garn gegangen.

Sie haben sich frei und oft im Wissen um die Gefahren zur Flucht entschlossen, weil die Verhältnisse in ihren Heimatländern ihnen keine andere Wahl ließen, weil, wie mir einmal ein Flüchtling so eindrucksvoll sagte, „ich einfach nur leben will!“.

Sie nahmen für sich ein Recht in Anspruch, das das oberste aller Menschenrechte ist, das Recht auf Leben. Sie suchten dieses Leben – ein klein wenig Glück und eine kleine Chance für sich und ihre Familien – bei uns im reichen Europa.

Aber sie fanden stattdessen den Tod. Wir wissen nicht, wie viele die Tiefe verschlang.

An sie denkt – außer ihrer Familie, die auf ein Lebenszeichen wartet, sonst niemand, da wir sie in Europa ja nicht einmal zu Gesicht bekommen haben, es sei denn sie und ihre geringe Habe wurden an den Strand gespült.

Von der Öffentlichkeit werden sie nur sporadisch – bestenfalls in Zahlen – wahrgenommen und von der Politik als Kollateralschaden der Globalisierung scheinbar billigend in Kauf genommen.

Ihrer wollen wir in diesem Gottesdienst gedenken.

Sind sie doch einmalige Geschöpfe Gottes mit Fähigkeiten, die sich nicht entfalten konnten, mit Träumen, die sich nicht erfüllten und Chancen, die sie nie erhielten.

Sie waren Gottes geliebte Kinder, um die er trauert, und nach denen er uns fragen wird, wie er einst den Kain fragte: Wo ist dein Bruder Abel?

Aber wir wollen ihrer nicht nur gedenken, sondern wir wollen sie auch beklagen. Denn sie sind ja nicht Opfer eines tragischen Geschicks, sondern eines ganz bewusst ausgebauten Systems, um uns die Armen vom Leibe zu halten, koste es, was es wolle.

Die Festung Europa wird immer unzugänglicher und wir alle leben irgendwie davon und dann auch damit. Diese unsere Verstrickung in ein System, das Arme ausgrenzt und tötet, wollen wir beklagen, auch um der Vielen willen, die tagtäglich an dieser Festung scheitern.

Wir wollen uns und sie dem Erbarmen Gottes befehlen, dessen Barmherzigkeit grenzenlos ist und der auch die bei ihren Namen rufen wird, deren Namen wir nicht kennen, weil er nicht nur ein Gott in der Höhe, sondern auch in der Tiefe ist.

Gott der Herr begleite uns in diesem Gottesdienst durch sein aufrüttelndes und aufrichtendes Wort.

Er sei mit seinem Segen bei uns.

LIED: 450 Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht (Kanon)

Psalm 69 (gemeinsam)

Gott, hilf mir!

Denn das Wasser geht mir bis an die Kehle.

Ich versinke in tiefem Schlamm, wo kein Grund ist;

ich bin in tiefe Wasser geraten, und die Flut will mich ersäufen.

Ich habe mich müde geschrien,

mein Hals ist heiser.

Meine Augen sind trübe geworden,

weil ich so lange harren muss auf meinen Gott.

Ich aber bete zu dir, Herr, zur Zeit der Gnade;

Gott, nach deiner großen Güte erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Errette mich aus dem Schlamm,

dass ich nicht versinke,

dass ich errettet werde vor denen, die mich hassen,

und aus den tiefen Wassern,

dass mich die Flut nicht ersäufe und die Tiefe nicht verschlinge

und das Loch des Brunnens sich nicht über mir schließe.

Erhöre mich, Herr, denn deine Güte ist tröstlich;

wende dich zu mir nach deiner großen Barmherzigkeit

und verbirg dein Angesicht nicht vor deinem Knechte,

denn mir ist angst; erhöre mich eilends.

Nahe dich zu meiner Seele und erlöse sie,

Gott, deine Hilfe schütze mich!

Musik meditativ (leise)

Gott, wir bringen vor dich unsere Klagen über die Leiden und die Not deiner Kinder in Afrika und so vielen Plätzen der Erde. Sieh an ihre Verzweiflung, höre ihre Schreie nach Leben in Gerechtigkeit und Frieden.

Warum können sie im Land, das du ihnen gegeben hast, nicht von ihrer Hände Arbeit und dem Reichtum ihrer Erde leben?

Warum lässt du Gott zu, dass sie die Elendsten unter der Sonne sind: gepeinigt, ausgeraubt und in ihrer Würde missachtet?

Gott, mach ein Ende damit, dass Menschen aus ihrer Heimat fliehen und auf der Suche nach neuem Leben sterben müssen.

Wir rufen zu dir: Herr erbarme Dich

Gott, wir halten inne, es verschließt uns den Mund, wenn wir erkennen, wie viele Menschen um unseres Wohlstands Willen, um unserer Unfähigkeit Willen, die Welt zu ändern, umkommen.

Gott, du weißt um jeden Toten, der verdurstet oder ertrinkt, auf seinem Weg scheitert, strandet, – stirbt.

Du weißt um jeden Menschen, Du Liebhaber der Menschen, bei Dir sind geborgen alle Träume.

Du sammelst, Gott, alle Tränen der Mütter und Väter, die zurück bleiben, der Kinder, die ihre Eltern betrauern.

Du sammelst, Gott, unser aller Tränen. Vor Dir schweigen wir und gedenken der Toten.

Wir rufen zu dir: Herr erbarme Dich

Gott, in Jesus Christus hast Du alle Menschen befreit, Du hast uns befreit und zur Versöhnung bereit gemacht.

Deinen Geist gieße über uns aus, damit wir die Trauer, die Scham und die Wut verwandeln in ein Handeln,

das Liebe und Frieden, Gerechtigkeit und Erneuerung ermöglicht.

Hilf uns, Handlungsschritte zu sehen, Mut zu haben, sie zu wagen und mit Freundinnen und Freunden gemeinsam neue Wege zu gehen.

Wir rufen zu dir: Herr erbarme Dich

LIED: 440 Hilf Herr meines Lebens

A: Liebe Gemeinde,

Gott, hilf mir! Denn das Wasser geht mir bis an die Kehle.

Ein so alter Psalm. Und doch so nah, so berührend. Der Psalmbeter weiß, wovon er redet.
Das Wasser steht ihm bis zum Hals. Und bei ihm ist das kein Spruch, mal eben so gesagt.
Über all die Jahrhunderte spüren wir die große Angst. Ja, Angst.
Angst, die so gern verdrängt wird, belächelt.
Aber wer Angst kennt, weiß, wie das ist. Sie packt dich vom großen Zeh bis in die Haarspitze.
Du wirst geschüttelt, du kriegst dich eben nicht in den Griff, du gerätst in Panik, deine Welt gerät aus den Fugen, und Angst bestimmt dich.
Da ist ein Zittern im ganzen Körper, das nicht unter Kontrolle zu bringen ist. Ja, Angst kann die Seele aufessen.
In einer Situation der Angst beginnt ein Mensch zu Gott zu schreien.
Das ist heute so wie in den Zeiten des Psalmbeters.
Selbst Menschen, denen Religion nichts bedeutet, rufen in der Not manches Mal Gott an.
Und diejenigen, die glauben, sie flehen ganz bewusst zu Gott.
Ja, wenn wir Angst haben, beten wir: Gott verschon mich, bitte! Ich will nicht scheitern. Oder: Ich will nicht sterben.
Wer leidet, ruft zu Gott. Und Tausende von Flüchtlingen, die im Mittelmeer ertrinken, sie werden nur noch diesen Schrei kennen. Gott, hilf mir. Gleich welcher Nationalität, gleich welchen Glaubens: Gott, hilf mir!
Wie kann nur es sein, dass wir diese Dramen so verdrängen?
Es sind Dramen, menschliche Tragödien, die sich abspielen vor den Inseln, auf denen viele von uns so gerne Urlaub machen.
Und da stoßen dann plötzlich um ihr Leben bangende, halb verhungerte Menschen auf wohlgenährte Urlauber im Badeanzug.
Die einen suchen Entspannung, die anderen kämpfen um ihr Leben.
Die ganze Ungerechtigkeit dieser Welt tritt in so einem Bild vor Augen.

Auge in Auge, von Mensch zu Mensch die abgrundtiefen Spannungen unserer Welt, die wir so oft verdrängen.

So lasst uns beten, dass Gott den Flüchtlingen und uns am sicheren Ufer gnädig sei.

Und lasst uns handeln, damit Menschen ans sichere Ufer gelangen. Und lasst uns dafür eintreten, dass Menschen dort, wo sie leben, eine gerechte Lebenschance erhalten.

Lasst uns dazu beitragen, dass wir Menschen auf der Suche nach einer Lebenschance nicht zu Objekten machen, sondern für die Gerechtigkeit Sorge tragen, die ihnen eine eigene Chance eröffnet, ihr Leben zu gestalten. Amen.

Bekenntnis zu Frieden und Gerechtigkeit (gemeinsam)

Ich glaube an Gott,
der die Liebe ist,
und der die Welt allen Menschen geschenkt hat.
Ich glaube nicht an das Recht des Stärkeren,
an die Stärke der Waffen,
die Macht der Unterdrückung.
Ich glaube an Jesus Christus,
der gekommen ist, uns zu heilen,
und der uns aus allen tödlichen Abhängigkeiten befreit.
Ich glaube nicht, dass Kriege unvermeidlich sind,
dass Friede unerreichbar ist.
Ich glaube an die Gemeinschaft der Heiligen,
die berufen ist, im Dienste der Menschheit zu stehen.
Ich glaube nicht, dass Leiden umsonst sein muss,
dass der Tod das Ende ist,
dass Gott die Zerstörung der Erde gewollt hat.
Ich glaube, dass Gott für die Welt eine Ordnung will,
die auf Gerechtigkeit und Liebe gründet,
und dass alle Männer und Frauen gleichberechtigte Menschen sind.
Ich glaube an Gottes Verheißung eines neuen Himmels und einer neuen Erde,
wo Gerechtigkeit und Friede sich küssen.
Ich glaube an die Schönheit des Einfachen,
an die Liebe mit offenen Händen,
an den Frieden auf Erden. Amen.

Fürbittengebet (meditative Musik)

Teelichter stehen bereit, die angezündet werden können und mit einem gesprochenen
Gebet oder still vor dem Altar abgestellt werden können.

Gott, gib uns Kraft zur Trauer, Kraft für Phantasie und Hilfe, um Abhilfe zu schaffen und
tatkräftige Unterstützung zu leisten.

LIED: 430 Von guten Mächten 1+2+5

Gemeinsames Vaterunser

Segen

Gott, segne unsere Hände
dass sie behutsam seien,
dass sie halten können ohne Fessel zu werden,
dass sie geben können ohne Berechnung,
dass ihnen innewohne die Kraft zu trösten
und zu segnen.

Gott, segne unsere Augen,
dass sie Bedürftigkeit wahrnehmen,
dass sie das Unscheinbare nicht übersehen,
dass sie hindurchschauen durch das Vordergründige,
dass andere sich wohlfühlen können unter unserem Blick.

Gott, segne unsere Ohren, dass sie deine
Stimme zu erhorchen vermögen, dass sie hellhörig seien für die Not, dass sie verschlossen seien für den Lärm und das Geschwätz, dass sie das Unbequeme
nicht überhören.

Gott, segne unser Herz,
dass es Wohnstatt sei deinem Geist,
dass es Wärme schenken und bergen kann,
dass es reich sei an Verzeihung,
dass es Leid und Freude teilen kann.

Dies gewähre uns der gütige und
menschenfreundliche Gott, den wir erfahren mütterlich und väterlich, geschwisterlich in Jesus Christus und als Beziehungsgeschehen im Heiligen Geist,
heute und alle Tage in Zeit und Ewigkeit.
Amen.

LIED: 453 Bewahre uns Gott

DER DIAKON

DER DIAKON

Im Zirkus spaßt der tolle Clown,
am Altar steht oft der Diakon,
wer beide kann nicht unterscheiden,
der sollte Kirch und Zirkus meiden.

Vom Clown sieht man nur das Gesicht,
der Diakon glaubt, was er spricht,
und seine Freude öffnet Herzen,
der Clown überspielt nur deine Schmerzen.

Denn wahre Freude, die hält lange,
beim Clown wird schnell dir wieder bange,
die Frohe Botschaft, hilft dir weiter,
der Clown macht dich nur kurz auch heiter.

Doch hat der Clown auch Recht zu leben,
doch Frohe Botschaft kann dir geben,
ein festes gutes Fundament,
das Hilfe dir zum Leben nennt.

Drum hört auf euern Diakon,
auch wenn er freut sich wie ein Clown,
denn seine Predigt will dir sagen,
mit Gott kannst du dein Leben wagen.

Eins, zwei, drei – ein Gott ?

Eins, zwei, drei – ein Gott ?

One, two, three – ich frag mich immer wie,
ist Gott in drei Personen Einer,
mein Bild ist unklar, wird nicht feiner,
er lebt auf Erden und im Himmel,
ist bei den Menschen, auch bei mir,
ist er in China und auch hier?

Un, deux, trois – ist wirklich alles wahr,
was Kirche uns erzählt seit Jahren,
wer hat denn schon mal selbst erfahren,
dass Gott ihm dreifach ist begegnet,
als Vater, Sohn und Heil’ger Geist,
der ‚Ich bin da‘ für Menschen heißt?

Eins, zwei, drei – sind alle stets dabei,
wenn ich zu Gott mein Beten richte,
ist Teamarbeit des Wirkens Dichte,
weil einer nicht die Lösung schafft,
muss Vater den Sohn dann unterstützen,
wird’s ohne Geist trotzdem nichts nützen?

Unus, duo, tres – bevor ich dann verwes,
würd ich noch gern erkennen,
wie soll ich Gott nun nennen.
Hört er auf jeden Namen auch,
wenn ich um seine Hilfe schrei,
hilft jeder einzeln von den Drei?

ένα, δύο, τρία – und was ist mit Maria,
als Mutter Gottes uns verbunden,
durch Jesu Tod schon arg geschunden,
hat sie erkannt, wer Gott nun ist,
sieht man im Himmel alles wahrer,
wird Glaube nach dem Tode klarer?

Wer ist nun dieser Gott für alle,
den unser Lob auf Erden preist,
die Bibel schreibt– in jedem Falle
ist er Vater, Sohn und Heiliger Geist.
Ich will ihm folgen so gut ich es kann,
ER wird es mir sagen – irgendwann!


21. Mai 2016 – Dreifaltigkeit –

Wort zum Sonntag 21. Mai 2016 – Dreifaltigkeit –

 

Was ist Trinität? Bei Günther Jauch wäre diese Frage bestimmt 8.000 Euro wert. – Natürlich hätten Sie das gewusst: Dreifaltigkeit oder Dreieinigkeit ist die richtige Antwort.

Der Gott, an den wir glauben ist jetzt von den Festtagen her komplett. Pfingsten feierten wir das Kommen des Heiligen Geistes und somit bilden der Vater, dem Mose im Dornbusch erschien, Jesus, der für uns gestorben und auferstanden ist und der uns von ihm gesandte Heilige Geist die Einheit, mit der wir jeden Gottesdienst in der evangelischen und katholischen Kirche beginnen. Und dieses Fest feiern wir heute: Dreifaltigkeitssonntag oder Trinitatis.

Und falls ich dieses Fest noch genauer erklären soll, habe ich ein Problem. (Nicht wirklich, weil ich das für meinen Glauben und mein Leben nicht wirklich begreifen muss.)

Für die ersten Christen und Kirchenlehrer aber war dieses Thema sehr wichtig – für manche Theologen noch heute, weil sie dadurch die nahe Beziehung Gottes zu den Menschen erklären wollen, nämlich dass Gott helfend bei uns ist, und nicht nur über allem thront und schaut, welche Fehler wir machen, um uns hinterher zu sortieren in Kandidaten für Himmel oder Hölle.

Für meinen kindlichen Glauben reicht es, dass Gott in meinem Freund und Bruder Jesus Mensch geworden ist und in seinem Geist im Alltag mit mir ist. Und das immer – wenn es mir gut geht, wenn ich traurig bin und auch wenn ich Schuld auf mich geladen habe.

Über Jahrhunderte bis heute gibt es Gespräche auch mit anderen Religionen, die wie wir an den einen Gott glauben, über sein Wesen und die Eigenschaften Gottes. Und auch, wenn wir Christen an den dreifaltigen Gott glauben, er im Islam 99 Namen hat, ist und bleibt er für alle der eine Gott, der „Ich bin für Euch da!“, wie er es Moses schon im Dornbusch für die Juden gesagt hat. Jeder darf Gott den Namen geben, der ihm hilft das Leben zu meistern. Jeder darf die Erklärung sich zu Eigen machen, die ihm Kraft gibt, Gottes Wünsche an uns Menschen zu leben.

Am Ende sind alle meine Worte nur Versuche und immer auch nur die Bitte, er unser aller Gott möge mich ahnen lassen, dass er da ist und seine Hand mich trägt durch jede Dunkelheit. Und wenn ich diese Nähe dann spüre, dann ist das sicher mehr wert als 8.000 Euro, ich würde sogar sagen, weit mehr als die gelöste Millionenfrage.

Vom heiligen Augustinus wird erzählt, dass er am Meer spazieren ging – damals, als er an seinem großen Werk über die Dreifaltigkeit arbeitete – und ein Kind beobachtete. Das Kind hatte ein Loch in den Sand gegraben und lief nun mit einer Muschel in der Hand immer wieder zum Wasser, schöpfte mit seiner Muschel, rannte zurück und goss das Wasser in das Loch. Darauf lief es wieder zum Wasser, schöpfte und wiederholte das Ganze immer aufs Neue. Nach einiger Zeit fragte Augustinus: „Was machst Du denn da?“ Und das Kind antwortete ihm: „Ich schöpfe das Meer in dieses Loch!“ Augustinus schüttelte den Kopf und sagte: „Du kleiner Narr, das ist doch unmöglich. Du kannst das große, weite Meer, doch nicht in dieses Loch füllen!“ „Aber du bildest dir ein“, meinte daraufhin das Kind, „dass du das große Geheimnis der Dreifaltigkeit mit deinem Kopf erfassen kannst!?“ Ihnen einen gesegneten Sonntag, behütet durch den dreifaltigen Gott! Ihr Arthur Springfeld (Diakon)

Wortgottesfeier 17.5.2016 – Mutter Teresa

Wortgottesfeier 17.5.2016 – Mutter Teresa

Glaubenszeugen sind brennender als Feuer

LIED: 347 1+4 Der Geist des Herrn

 

Begrüßung:

 

Einführung

Wir alle kennen solche Menschen, die ganz Feuer und Flamme sind. Die durch ihr Leben Großes in Gang gesetzt haben. Die uns zum Vorbild wurden. Die zu Glaubenszeugen wurden.

„Brennender als Feuer wirst du in seiner Nähe“, so schreibt Andreas Knapp, in einem seiner geistlichen Gedichte.

Brennender als Feuer wird, wer sich von Jesus Christus berühren und mitreißen lässt.

Brennender als Feuer wird, wer sich von Gott begeistern lässt.

Und wer brennender ist als Feuer, der wird andere wärmen und entflammen.

An eine solche Frau wollen wir uns heute im Gottesdienst erinnern: an Mutter Teresa.

Sie lebte ganz aus der Beziehung zu Jesus Christus und wurde durch diese Nähe brennender als Feuer, sie wärmte und entflammte ihre Mitmenschen.

 

Wir alle kennen aber auch die Erfahrung, dass es
an Feuer fehlt, dass wir manchmal um innere Lebendigkeit ringen. Und so bringen wir uns
nun im Kyrie vor den Herrn, so wie wir heute da sind: Unser Feuer, aber auch unser Erloschensein und unsere mangelnde Entschlossenheit und wir bitten Ihn, dass Er gnädig auf uns schauen und uns entgegenkommen möge.

 

Kyrie

  • „Herr Jesus Christus, du bist in die Welt gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Herr, erbarme dich.
  • Herr Jesus Christus, du hast uns die Liebe und Leidenschaft Gottes für uns Menschen offenbart. Christus erbarme dich.
  • Herr Jesus Christus, du schenkst uns deinen Geist und machst uns fähig, deine frohe Botschaft zu bezeugen. Herr, erbarme dich.“

     

Gebet

Gott, unser Licht, du machst unsere Finsternis hell.

Entzünde in uns das Feuer deines Geistes, damit wir deine Botschaft weitersagen und Christus verkündigen.

Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus, deinen Sohn, der mit dir und dem Heiligen Geist

lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit.

 

Lesung Berufung des Mose (Ex 3,1-14)

1Mose weidete die Schafe und Ziegen seines Schwiegervaters Jitro, des Priesters von Midian. Eines Tages trieb er das Vieh über die Steppe hinaus und kam zum Gottesberg Horeb. 2Dort erschien ihm der Engel des Herrn in einer Flamme, die aus einem Dornbusch emporschlug. Er schaute hin: Da brannte der Dornbusch und verbrannte doch nicht. 3Mose sagte: Ich will dorthin gehen und mir die außergewöhnliche Erscheinung ansehen. Warum verbrennt denn der Dornbusch nicht?

4Als der Herr sah, dass Mose näher kam, um sich das anzusehen, rief Gott ihm aus dem Dornbusch zu: Mose, Mose! Er antwortete: Hier bin ich. 5Der Herr sagte: Komm nicht näher heran! Leg deine Schuhe ab; denn der Ort, wo du stehst, ist heiliger Boden. 6Dann fuhr er fort: Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs. Da verhüllte Mose sein Gesicht; denn er fürchtete sich, Gott anzuschauen. 7Der Herr sprach: Ich habe das Elend meines Volkes in Ägypten gesehen und ihre laute Klage über ihre Antreiber habe ich gehört. Ich kenne ihr Leid.

8Ich bin herabgestiegen, um sie der Hand der Ägypter zu entreißen und aus jenem Land hinaufzuführen in ein schönes, weites Land, in ein Land, in dem Milch und Honig fließen, in das Gebiet der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter. 9Jetzt ist die laute Klage der Israeliten zu mir gedrungen und ich habe auch gesehen, wie die Ägypter sie unterdrücken. 10Und jetzt geh! Ich sende dich zum Pharao. Führe mein Volk, die Israeliten, aus Ägypten heraus!

11Mose antwortete Gott: Wer bin ich, dass ich zum Pharao gehen und die Israeliten aus Ägypten herausführen könnte? 12Gott aber sagte: Ich bin mit dir; ich habe dich gesandt und als Zeichen dafür soll dir dienen: Wenn du das Volk aus Ägypten herausgeführt hast, werdet ihr Gott an diesem Berg verehren. 13Da sagte Mose zu Gott: Gut, ich werde also zu den Israeliten kommen und ihnen sagen: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt. Da werden sie mich fragen: Wie heißt er? Was soll ich ihnen darauf sagen? 14Da antwortete Gott dem Mose: Ich bin der «Ich-bin-da». Und er fuhr fort: So sollst du zu den Israeliten sagen: Der «Ich-bin-da» hat mich zu euch gesandt.

 

LIED: 351 1-3 Komm Schöpfer Geist

 

MUTTER TERESA

Mose wird am brennenden Dornbusch von Gott berufen – dieser Text ist uns ebenso vertraut wie das lächelnde Gesicht Mutter Teresas, die sich um einen Sterbenden in den Straßen Kalkuttas kümmert.

Beide sind für uns große Gestalten des Glaubens, und obwohl 3.500 Jahre zwischen ihnen liegen, faszinieren uns an ihnen ähnliche Aspekte:

Mose ging seiner alltäglichen Arbeit nach, als er etwas Ungewöhnliches bemerkte. Er wollte sich den brennenden Dornbusch, der doch nicht verbrannte, näher anschauen. Da hörte er Gott zu sich sprechen, er hörte, wozu er berufen war.

Auch Mutter Teresa stand mitten im alltäglichen Leben, auch ihr begegnete im Gewöhnlichen das Ungewöhnliche. Sie wollte für ihre jährlichen Exerzitien mit dem Zug von Kalkutta nach Darjeeling fahren, als ihr auf dem Bahnsteig in einem der zahllosen Armen, denen sie schon so oft begegnet war, ihre Berufung deutlich wurde: sich denen zuzuwenden, die von allen missachtet werden.

 

„Ich habe das Elend meines Volkes in Ägypten gesehen und ihre laute Klage über ihre Antreiber habe ich gehört. Ich kenne ihr Leid“, spricht Gott zu Mose und sendet ihn daraufhin zum Pharao, um das Volk Israel aus der Knechtschaft zu befreien.

Diese Sendung teilt Mutter Teresa mit Mose: Ihre neu gegründete Ordensgemeinschaft soll den Ärmsten der Armen dienen, jenen, die niemanden haben, der sich um sie kümmert, jenen, die am meisten leiden.

 

Mose wie auch Mutter Teresa waren keine Übermenschen. Nicht von Anfang an war klar, welch bedeutende Menschen sie werden würden – wenngleich Gott ihnen von Anfang an den Boden bereitete, sie gleichsam befähigte für das, wozu er sie berief. Beide standen geradezu übermenschlich großen Aufgaben gegenüber. Und beide mussten ihr persönliches „Ja“ sagen zu ihrer Berufung.

Wie konnten sie das tun angesichts ihrer augenscheinlichen Unzulänglichkeit? Schließlich trat Mose vor den mächtigsten Mann der damaligen Welt und Mutter Teresa begann ganz allein und ohne finanzielle Mittel, sich um die Ärmsten in Kalkutta zu kümmern.

„JA“ sagen zu ihrer Berufung – Mose und auch Mutter Teresa konnten es, weil sie GOTT erfahren hatten. Den unendlich großen und den unendlich nahen Gott. Und sie spürten, was Andreas Knapp in seinem Gedicht beschreibt:

„Brennender als Feuer wirst du in seiner Nähe.“

Die Begegnung mit Gott, die Erfahrung seiner Liebe und das Vertrauen auf sein Dasein
machen Menschenunmögliches möglich.

 

Gott zeigt Mose, dass der Ort, auf dem er steht, heiliger Boden ist. Auch wir dürfen darauf vertrauen, dass dort, wo wir in unserem Alltag stehen, heiliger Boden ist. Dass wir im Alltag Gott finden und ihm begegnen können, dass wir dort seine Nähe erfahren – und brennender als Feuer werden.

Zusammen mit Mose und Mutter Teresa sind wir berufen, für diese Wahrheit Glaubenszeuginnen und Glaubenszeugen zu sein.

 

LIED: 351 4-6

 

BEKENNTNIS DES GLAUBENS

 

Ich glaube nicht an einen perfekten Menschen,

an einen geklonten Menschen, an einen Übermenschen.

Ich glaube an einen menschlichen Menschen.

Ich glaube an Jesus Christus.

 

Ich glaube nicht daran, dass der Mensch alles machen darf, was er kann.

Aber ich glaube daran, dass der Christ noch viel mehr machen sollte,

dass er in seiner Liebe bis an die Grenzen gehen sollte.

Bis es wehtut, so wie Jesus es gemacht hat.

 

Ich glaube daran, dass Jesus in den Himmel gegangen ist,

damit wir einander ein Stück zum Himmel werden,

wie ein guter Vorgeschmack auf das, was uns bei Gott erwartet.

 

Ich glaube daran, dass jeder Mensch ein Stück von Jesus in sich trägt.

Ich glaube daran, dass Gott in einem jeden Menschen ist.

In dir und in mir.

Und dass ich Gott in dir erkennen möchte.

 

Ich glaube daran, dass Jesus wiederkommen wird.

Ich glaube daran, dass er schon da ist,

mitten unter uns, hier in unserer Gemeinde.

 

Ich glaube an Gott. Ich glaube an Jesus. Ich glaube an mich.

Ich glaube, dass das Leben Sinn macht.

Ich glaube nicht an alles, was man mir sagt,

aber ich glaube an das Unglaubliche, dass Gott mich liebt und dich.

 

Ich glaube an die Liebe, denn ich will leben.

Ich glaube an die Hoffnung, denn ich will vertrauen.

Ich glaube an Gottes Geist, denn er wird mir all das schenken. Amen.

 

Fürbitten

Bitten wir nun in den Fürbitten für all jene Menschen um Licht und Feuer, in deren Leben Dunkelheit und Kälte vorherrschen und für jene, die sich für diese Menschen einsetzen.

 

Wir bitten für alle, in denen der Funke der Lebensfreude zu verlöschen droht: dass sie Menschen finden, die sich ihnen zuwenden und sie wieder etwas von der Schönheit des Lebens erfahren lassen.

346 Liedruf: Atme in uns Heiliger Geist …….

Wir bitten für alle Menschen, die sich für andere einsetzen und Burn-out-gefährdet sind: dass sie Zeiten und Räume finden, in denen sie sich erholen können und neue Begeisterung für ihren Einsatz spüren.

Liedruf: Atme in uns Heiliger Geist …….

Wir bitten für alle Gefangenen und jene, die dem läuternden Feuer des eigenen Gewissens ausgesetzt sind: dass sie sich selbst verzeihen können und Schritte des Neuanfangs wagen.

Liedruf: Atme in uns Heiliger Geist …….

Wir bitten, dass der „Zündstoff“ des Evangeliums zu Reformen in Kirche und Staat führt, dass die Armen in den Blick genommen werden und größere Gerechtigkeit herrscht.

Liedruf: Atme in uns Heiliger Geist …….

Wir bitten darum, dass das Feuer des Evangeliums sich auf der ganzen Welt ausbreitet und die Menschen sich für Jesus und seine Botschaft begeistern lassen.

Liedruf: Atme in uns Heiliger Geist …….

Wir bitten für die Schwestern des von Mutter Teresa gegründeten Ordens der „Missionarinnen der Nächstenliebe“, und für alle, die ihren Glauben leben, dass sie in Freude ihre Berufung leben.

Liedruf: Atme in uns Heiliger Geist …….

 

Denn du bist gekommen, um Feuer auf die Erde werfen und um uns mit deiner Liebe zu entflammen. Durch dich preisen wir den Vater im Heiligen Geist, von nun an bis in Ewigkeit. Amen.“

 

Lobpreis

Gepriesen seist du, Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus.
Du hast uns mit allem Segen deines Geistes gesegnet
durch unsere Gemeinschaft mit Christus im Himmel.
Ihn hast du von den Toten auferweckt
und im Himmel auf den Platz zu deiner Rechten erhoben.
Alles hast du ihm zu Füßen gelegt
und ihn als Haupt über die Kirche gesetzt.

In ihm hast du uns erwählt vor der Erschaffung der Welt,
damit wir heilig und untadelig leben vor Gott.
Aus Liebe hast du uns im voraus dazu bestimmt,
deine Söhne zu werden durch Jesus Christus
und nach deinem gnädigen Willen zu dir zu gelangen,
zum Lob deiner herrlichen Gnade.

Du hat uns deine Liebe geschenkt in deinem Sohn;
durch sein Blut haben wir die Erlösung,
die Vergebung der Sünden nach dem Reichtum deiner Gnade.
Durch ihn sind wir als Erben vorherbestimmt und eingesetzt.
Sein Geist ist der erste Anteil des Erbes, das wir erhalten sollen,
der Erlösung, durch die wir dein Eigentum werden zum Lob deiner Herrlichkeit.

Du, Vater der Herrlichkeit,
gibst uns den Geist der Weisheit und Offenbarung, damit wir dich erkennen. 
Er erleuchtet die Augen unseres Herzens, damit wir verstehen,
zu welcher Hoffnung wir durch Christus berufen sind,
welchen Reichtum die Herrlichkeit deines Erbes den Heiligen schenkt
und wie überragend groß deine Macht sich an uns, den Gläubigen, erweist
durch das Wirken deiner Kraft und Stärke. Darum wollen

wir dich loben mit festlichem Gesang:

 

LIED: 768

 

VATER UNSER Alle Anliegen, die wir laut ausgesprochen haben oder die wir still in unserem Herzen tragen, fassen wir nun zusammen in jenem Gebet, das Jesus uns beigebracht hat: Vater unser im Himmel, …

 

 

Anstelle FRIEDENSGRUSS

„Friede soll mit euch sein, Friede für alle Zeit. Nicht so wie ihn die Welt euch gibt, Gott selber wird es sein“, heißt es in einem modernen Kirchenlied.

Dieser Friede, den Jesus seinen Jüngern verspricht, ist eine Gabe des Hl. Geistes. Wo dieser Geist wirkt, verwandelt sich das menschliche Herz und die Hände öffnen sich zu Versöhnung und Vergebung.

Wenn ich Kindern begegne lege ich ihnen oft meine Hand auf den Kopf, als Zeichen, dass ich sie mag, ähnlich tun das viele, wenn Kinder traurig sind. Der Bischof legt bei den Firmbewerbern auch die Hand auf den Kopf und sagt: Sei bestärkt durch den Heiligen Geist. Wir alle hier sind gefirmt, dennoch kann uns die Zusage der Kraft des Heiligen Geistes Mut und Kraft geben unser Leben mit allem was noch kommt, zu bewältigen.

Darum wollen wir dem Nächsten die Hand auf den Kopf legen und ihm sagen:

„Der Geist Gottes stärke dich!“

 

LIED: 766 1-3

 

Gebet / Segen

Mutter Teresa sagt:

Es ist wunderbar zu wissen, dass Gott uns liebt.

Ich möchte, dass möglichst viele Menschen Gott kennen, ihn lieben, ihm dienen lernen, denn das ist wahres Glück.

Mit Gott glücklich sein bedeutet lieben, wie er liebt, helfen, wie er hilft, geben wie er, dienen wie er, heilen wie er…

Gott hört nicht auf, die Welt zu lieben:

Er sendet uns in die Welt, um seine Liebe zu sein, sein Erbarmen.

 

Und so bitten wir Gott nun um seinen Segen und seine Sendung, dass Er uns mit dem Feuer seiner Liebe entzünde und wir es weitergeben können an die Menschen, denen wir in unserem Alltag begegnen.

Dazu segne uns der dreifaltige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen

 

SENDUNG

Gott traut uns vieles zu, eines jedoch nicht:

Er sendet uns niemals alleine ins Leben los.

Sein Hl. Geist ist uns ein sicherer Begleiter.

Das ist seine Zusage für unsere Wege!

 

So lasst uns nun gehen in seinem Frieden!

A: Dank sei Gott, dem Herrn!

 

LIED: 346 1-3 Atme in uns

 


 

Pfingsten 2016 „Der Clown in uns“

Pfingsten 2016 „Der Clown in uns“

Liebe Freunde von Jesus!

Ich hoffe, Sie glauben auch fest daran! Pfingsten ist nämlich mal ein Fest das wirklich Mut macht, das uns antreibt ja hoffentlich auch mal wirklich in den Allerwertesten tritt. Denn Pfingsten macht endlich Schluss mit allem Kleinmut und alle Angst, die in jedem von uns steckt.

Wir brauchen so dringend diese Befreiung aus dieser Begrenztheit und Belastung, die uns auch unsere Kirche so lange Zeit vermittelt hat.

Ja selbst den Papst hat’s wieder mal erwischt, will er doch jetzt mit all den violetten Kollegen in Rom darüber nachdenken, ob es nicht eine gute Idee wäre, wenn es auch Diakoninnen gibt. Hat man doch lange gedacht, der Heilige Geist hätte Rom nicht gefunden.

Aber vielleicht hilft uns zu dem ganzen Thema zunächst die folgende Erzählung:

Ein junger Mann ging einmal zu einem Psychiater. Er hatte Angst, mit seinem Leben nicht fertig zu werden. Er war ganz verzweifelt. In einem langen Gespräch schilderte er dem Arzt sein Leid und seine Not. Er stehe vor einer Wand und wisse nicht, wie es in seinem Leben weitergehen sollte. Der Psychiater hörte dem jungen Mann aufmerksam zu, ohne ihn zu unterbrechen. Dann gab ihm der Arzt folgenden Rat: „In unserer Stadt gastiert gerade ein Zirkus. Gehen Sie in diesen Zirkus und schauen Sie sich die Darbietungen an. In einer der Vorstellungen tritt ein ganz großartiger Clown auf. Er wird Sie aufheitern und zum Lachen bringen.“ Der junge Mann erschrak und sagte: „Herr Doktor, dieser Clown bin ich!“ –

Na – mit dieser Antwort haben sie nicht gerechnet. Diese Antwort macht uns ganz schön betroffen.

Fragen wir uns doch selbst mal: Steckt in uns allen nicht so was wie dieser Clown?

Denn wir alle haben doch unsere Ängste und unsere Sorgen. Gerade in unserer Zeit entsteht der Eindruck, als ob in unserer Gesellschaft die Ängste der Menschen sich immer weiter ausweiteten.

Es gibt aber auch viele Betroffene, die meinen, Angst dürfe man nicht zeigen, man müsse sie überspielen oder verdrängen.

Mitten in unserer Depression, in der Dunkelheit, in der Angst, in unseren Sorgen sollen wir das Lächeln des Clowns im Gesicht tragen.

In der schwersten Erkrankung dürfen wir nicht über den Tod sprechen.

In der beruflichen Krise müssen wir Stärke zeigen.

Die Partnerschaft knistert und wir reden drüber nicht.

Was Gott mit unserer Schuld macht – lieber keinen danach fragen.

Von Kindheit an hat man uns gelehrt, dass wir keine Angst haben dürfen, jedenfalls zeigen tut man sie nicht – immer schön einen auf Clown machen.

Heute wissen wir: Die Angst vor der Angst knallt alle Türen zu, verrammelt jeden Zugang — so wie die Jünger im Evangelium aus Angst vor den Juden ihre Türen verschlossen hielten.

Aber was sollten wir tun? Wer kann das ändern, wer kann uns dabei helfen?

Niemand kommt durch die Türen unserer Seele, wenn wir sie nicht aufmachen, zumindest den Riegel wegschieben.

Menschen, die sich anderen- auch ihrem Arzt, ihrem Therapeuten, vielleicht auch ihrem Seelsorger nicht öffnen, sich ihnen nicht mitteilen, können keine Heilung finden.

Auch die Jünger damals haben es nicht gewagt, sich den anderen anzuvertrauen; ihre Angst war überwältigend groß.

Und dann spricht das Evangelium aber von einem, der das schafft, der sogar durch verschlossene Türen geht. „Jesus trat in ihre Mitte“. Und er kam nicht, um ihre Angst herunter zu spielen oder klein zu machen, sondern um sie durch seine Friedensbotschaft und durch das Versprechen seines
Geistes aufzurichten und ihnen dadurch von innen her neue, starke, ausdauernde Kraft zu geben: „Friede sei mit euch!“ und: „Empfangt den Heiligen Geist“.

Und Jesus meint nicht den Frieden in Syrien oder Afghanistan, sondern meinen Frieden, den inneren Frieden, den keiner sich selbst geben kann. Auch nicht der Partner, oder der Priester oder der Freund.

Dies ist ein Friede, den nur Gott geben kann.

Und dieser innere Friede ist es, der uns wirkliches Leben schenkt. Zufriedenes Leben, erfülltes Leben, dankbares Leben und dieser Friede ist untrennbar verbunden mit dem Geist Jesu, des besten Freundes, den wir haben können.

„Empfangt den Heiligen Geist.“ Welch ein Geschenk! Welch eine Liebe zu uns Menschen!

Niemand kann Ängste einfach verscheuchen, Ängste kann man nicht weg reden – auch Arthur nicht mit irgendwelchen Sprüchen – auch ein Clown schafft das nicht mit all seinem oft klamottigen Humor. Vielleicht vergessen seine Zuschauer für einen Augenblick ihre Angst; aber sofort nach der Vorstellung ist sie wieder da.

Liebe vom Geist Gottes Beschenkte!

Das Pfingstfest hat nur eine Botschaft, das Pfingstfest fordert uns auf, ja das Pfingstfest ordnet für uns Christen an: Nun habt doch keine Angst! Jesus Christus hat die Welt erlöst und so seinen Frieden längst in Dein Herz gelegt.

Seine Freundschaft zu uns, seine Barmherzigkeit, seine Liebe ist größer als DU Mensch dir in Deinem Kopf vorstellen kannst.

Und auch wenn deine Tür noch zu ist. Jesus geht durch verschlossene Türen.

Er will bei dir, bei jedem von uns sein, nein falsch, er ist da — mit seiner Kraft, mit seinem Leben und mit seinem Geist.

Er ist die Mitte in deiner eigenen Mitte.

Tiefer kann keiner ein Herz besetzen, als Gott es kann.

Pfingsten ist so ein tolles, so ein ermutigendes Fest, für mich viel schöner als Weihnachten oder Ostern.

Pfingsten durchbricht alle Enge.

Pfingsten macht Schluss mit der Angst.

Pfingsten macht Mut.

Pfingsten gibt neue Luft zum Atmen.

Pfingsten öffnet die Augen unseres Herzens ganz, ganz weit.

Dieses große Fest macht die Tür der Hoffnung auf, damit wir die herrlichen Aussichten erkennen, die wir mit Gott haben und das nicht erst im Himmel, sondern hier bei uns, auf der Erde und das heute schon.

Und wenn wir singen: „Komm Schöpfer Geist kehr bei uns ein!“, dann ist das im Grunde total unchristlich.

Der Heilige Geist ist längst da – wir dürfen nur nicht die Tür von unserer Seite zuhalten.

Wir müssen wollen und zulassen, das Gott sie öffnet und dann – ,

Frohe Pfingsten!!


DU

DU –

wie heißt DU?
Die einen sagen ABBA,
die anderen MUTTER,
die anderen BRUDER oder
auch HEILIGER GEIST.

DU hast viele Namen.
Wo DU bist,
möchte ich sein.

Komm DU doch zu mir.
Sag mir,
was ich tun soll.

DU weißt was richtig ist,
in jeder Situation.

Ohne Liebe werden wir sterben.
Unsere Schuld wird uns töten,
wenn wir die Liebe
nicht großzügig verteilen.

Zeige uns den Weg,
damit wir das Ziel erreichen.

Denn wo DU bist,
sind wir zuhause.

Mit DIR,
schaffen wir alles.

So geht das Leben!

Amen

Modernes VATER UNSER A.S.

Träume von meiner Kirche

Träume von meiner Kirche St. Judas Thaddäus (in Verl–Sürenheide)

St. Judas Thaddäus – Patron in schwierigen und ausweglosen Situationen –

Ich träume von meiner Kirche, die in Bewegung ist, nach vorne schaut und die Menschen, mit all ihren Stärken und Schwächen, mitnimmt auf dem Weg zu Gott.

Ich träume von meiner Kirche, der die alltägliche und selbstlose Liebe wichtiger ist als die Lehren aus dem Katechismus und die Normen des Kirchenrechts.

Ich träume von meiner Kirche, die nicht immer auf die Antworten aus Rom oder Paderborn wartet, sondern sich auf den schöpferischen Geist verlässt, der allen Christen, Männern und Frauen, auch Kindern gegeben ist.

Ich träume von meiner Kirche, die immer wieder neue Wege zu den Menschen sucht, und die mit der ihr geschenkten Phantasie, die frohe Botschaft frisch, lebendig und menschennah lebt.

Ich träume von meiner Kirche, die in der Liturgie und in den Verkündigungen eine Sprache spricht, die Kinder und Jugendliche auch verstehen.

Ich träume von meiner Kirche, in der die Menschen feiern und lachen, tanzen und weinen können, aber immer auch in Gemeinschaft mit anderen.

Ich träume von meiner Kirche, in der das Evangelium so verkündet wird, dass es den Menschen hilft zu leben, in der die Menschen von Jesu Botschaft begeistert sind, man es ihnen ansieht und sie anderen von ihrer Freude erzählen.

Ich träume von meiner Kirche, die sich von den Menschen in die Pflicht nehmen lässt: von den Armen und Kranken, von den Flüchtlingen, von den wiederverheiratet Geschiedenen, von den ungeborenen Kindern, von den Hungernden in der weiten Welt und von der nach Sinn verlangenden Jugend.

Ich träume von meiner Kirche des Amtes, die es der Wahrheit und Einheit wegen immer geben wird, die aber weiß, dass Autorität mit Liebe übersetzt werden muss und dass Amt nichts anderes als Dienst meint.

Ich träume von meiner Kirche, die eine anziehende und wärmende Gemeinde ist, die jeden einlädt und willkommen heißt, der die Liebe Gottes sucht.

Ich träume von meiner Kirche, die mit der Kraft des Heiligen Geistes alle Spannungen aushält, die Konflikte bearbeitet und mit allen gemeinsam die Lösung in einem Weg der Liebe sucht.

Ich träume von meiner Kirche, die Hoffnung hat für die Welt und für einen jeden Menschen, weil sie den in ihrer Mitte spürt, der alle Hoffnung dieser Welt begründet.

Ich träume von meiner Kirche, die mich am Ende meines Lebens begleitet und mir in meinen letzten Atemzug hineinruft: Du wirst ewig leben – denn Du bist sein geliebtes Kind.

Ich glaube an diesen Traum von meiner Kirche (in der Sürenheide und weltweit), in der Jesus und seine Botschaft von Gott im Mittelpunkt stehen, in der ich mit meinen Schwächen getragen bin, mit meinem Glauben, mit meinen Stärken und mit meiner Begeisterung aber auch mit bauen kann, dass mein Traum von Seiner Kirche wahr wird.

Arthur Springfeld, Diakon

Himmelfahrt für Mama

Himmelfahrt für Mama

So gerne würd ich Mama noch mal „sorry“ sagen
und würde sie gerne auch so vieles noch fragen,
möchte von der neuen Wohnung so vieles wissen,
ich würde auch gern sagen, dass sie alle vermissen.

Ob alle auch bei ihr sind, die ich mal kannte,
unser Papa, mein Freund, meine Patentante,
und all die Menschen, die ich auf Erden geliebt hab,
und begleitet oft, auf den letzten Metern zum Grab?

Ist es dort wirklich so schön, nur mit Freude und Singen,
braucht um Liebe bei euch kein Mensch mehr ringen,
oder ist die Zukunft der Toten ganz anders gedacht,
und wird über uns Glaubende bei euch nur gelacht?

Hab ich wirklich die Chance, dich noch einmal zu küssen,
und Gott auch zu schauen, ohne Angst haben müssen,
ist Jesus der Bruder bei Gott wirklich angekommen,
ist Himmelfahrt nicht nur ein Fest für die Frommen?

Ich hoffe und glaube und noch leb ich so gerne,
und heut ist der Himmel für mich noch so ferne,
doch manchmal erschrickt mich, wie die Zeit schnell verrinnt,
ich weiß nicht ob schon morgen der Himmel beginnt.

Mein Glaube an Gott, den von dir ich bekommen,
hat Kraft mir geschenkt und Zweifel genommen,
drum werd ich, wenn die Zeit kommt, aber bitte nicht morgen,
dich umarmen und küssen – dann sind weg alle Sorgen.

Weil ichglaube, dass Jesus zum Vater gegangen,
durch seine Liebe den Weg hat zur Hölle verhangen,
klingt mein Lob, Gott zur Ehre aus tiefster Brust,
die Zeit dann im Himmel, darauf hab ich echt Lust.

Und „sorry“ zu sagen entfällt dann bestimmt,
weil Mama mit offenen Armen mir winkt,
vergessen ist alles, was auf Erden geschehen,
was immer auch war, wird mit Liebe gesehen.


Maria, Du bist die Mutter des Herrn (Lied)

Maria, Du bist die Mutter des Herrn

(Melodie: Die Erde ist schön, ….)

Maria, Du bist die Mutter des Herrn,
Jesus, das ist Dein Sohn.
Maria, wir Kinder haben Dich gern,
bitte für uns bei Gott dem Herrn.

1.Und in Nazareth war Josef,
Zimmermann und Vater gern,
und Ihr beide hattet Jesus,
als Geschenk von unserm Herrn.
Maria, Du bist die Mutter des Herrn,………

2.In der Krippe arm geboren,
auch die Hirten waren da.
Jesus brauchte Deine Hilfe,
und Du sagst zu allem Ja.
Maria, Du bist die Mutter des Herrn,………

3.Jesus war ein guter Junge,
hilfsbereit und auch sehr schlau,
manchmal machte er Euch Sorgen,
Eure Haare wurden langsam grau.
Maria, Du bist die Mutter des Herrn,………

4.Er ging gerne in den Tempel,
hörte andern artig zu,
und Ihr musstet ihn dann suchen,
denn Ihr hattet keine Ruh.
Maria, Du bist die Mutter des Herrn,………

5.Als er groß war tat er Wunder,
heilte Kranke und gab Trost,
vielen hat er gern geholfen,
denn die Not, die war sehr groß.
Maria, Du bist die Mutter des Herrn,………

6.Jesus starb dann an dem Kreuze,
nahm auch unsere Schuld gleich mit,
Du Maria warst sehr traurig,
denn Du hast ihn sehr geliebt.
Maria, du bist die Mutter des Herrn,………

Melodie: Sœur Sourire, belgische Dominikanerin Text: A.S.