Frühschicht am 11.12.2013

Frühschicht am 11.12.2013

 

Begrüßung

Wir begrüßen euch ganz herzlich zu der zweiten Frühschicht. Schön, dass ihr da seid, dass ihr euch heute so früh die Zeit genommen habt und wir gemeinsam in den Tag zu starten können. Wir beginnen diese Frühschicht in dem Zeichen, das Erde und Himmel verbindet: „Im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes. Amen.“

 

Lied:    „Wir sagen euch an den lieben Advent“;     Nr. 115; Strophen 1, 2

 

Am 13.12. feiern wir den Namenstag der Heiligen Lucia, was „die Leuchtende“ oder „das Licht“ bedeutet. Auch wenn heute ein anderer Namenstag ist, wollen wir uns mit dem Thema „Licht – Dunkelheit“ auseinandersetzen.

 

Text: Wir hören viel vom Licht

Wir hören viel vom Licht.

Licht! – Das Gegenteil ist die Dunkelheit. Dunkelheit?

Um zu empfinden, wie es ist, im Dunklen zu leben,

was Dunkelheit bedeutet, müssen wir unser elektrisches Licht ausmachen.

Denn wo erleben wir noch wirkliche Dunkelheit?

Dunkel macht uns Angst.

Unsere Städte machen wir des nachts hell wie am Tag,

unsere Häuser, unsere Wohnungen, unseren Lebensraum,

um nicht über Unvermutetes zu straucheln.

Unser Leben wird damit berechenbar,

wo Dunkelheit es unberechenbar macht.

Dunkelheit bedrückt uns, fordert uns.

  1. Licht aus

Dunkelheit.    

Finsternis.    

Nacht.

Es fehlt das Licht!

Finsternis ist die Erfahrung unseres Lebens.

Wir leben in der Finsternis.

Uns fehlt das Licht! Wir brauchen das Licht.

Finsternis bedeutet Angst.

Angst vor der Zukunft.

Angst vor Krieg.

Angst vor dem Tod.

Angst vor dem Versagen.

Angst vor dem Alter.

Uns fehlt das Licht, das die Angst vertreibt.

Wir brauchen Licht! Wo ist das Licht?

Finsternis bedeutet Ziellosigkeit.

Wo ist ein Ziel, mit dem es sich zu leben lohnt?

Wo ist der Sinn des Lebens?

Wir haben die Orientierung verloren.

Wer gibt uns das Licht? Wir brauchen das Licht:

Finsternis kommt mit der Schuld.

Schuld bedroht unser Leben.

Sie bringt uns unruhige Stunden.

Sie bringt uns schlaflose Nächte.

Sie macht unser Leben unsicher.

Sie nimmt uns die Freude am Leben.

Wir brauchen das Licht. Kennst du das Licht?

Finsternis bedeutet Einsamkeit.

Keiner findet den anderen.

Wenn er zufällig jemanden findet, sieht er ihn nicht,

weil es dunkel ist.

Finsternis bedeutet Einsamkeit.

Wenn du dich allein gelassen fühlst,

wenn du mit jemanden in Streit lebst,

wenn dich keiner mag, so wie du bist,

wenn einfach alles schief läuft,

im Beruf,

in der Familie.

Wir brauchen das Licht. Hast du dieses Licht?

Das die Angst vertreibt?

Das dir das Ziel zeigt?

Dass die Schuld wegleuchtet?

Das dich aus der Einsamkeit befreit?

Gibt es dieses Licht?

Gott ist Licht, und in ihm ist keine Finsternis.

Jesus sagt, „Ich bin das Licht der Welt“

Advent – und diese Worte Jesu.

Machen sie schon unser Leben hell?

Wir wollen doch nicht im Dunklen bleiben?

  1. Licht an

Text: Nun sehen wir Licht

Nun sehen wir Licht, das Licht einer Kerze.

Wir sehen wieder etwas. Wir sehen auch den Anderen.

Die Kerze ist plötzlich mehr als ein Gegenstand.

Sie ist fast etwas Lebendiges.

Ihre Gegenwart bedeutet nicht nur, dass ein leuchtender Gegenstand im Raum vorhanden ist,

es ist vielmehr so, als ob jemand gegenwärtig wäre.

Das ist die Kerze. Diese eine Kerze, nur ein Licht.

Ganz bewusst wollen wir erkennen – nur ein Licht.

Alle hier im Raum sehen Licht, das Licht ist nicht nur für einen oder zwei.

 

So groß ist ein Licht – soviel kann es geben.

 

Wie angenehm wir dieses Licht der Kerze nach der Dunkelheit empfinden.

Wieviel können wir von einer Kerze, von dem Licht einer Kerze lernen.

 

Jesus ist Mensch geworden, er hat gesagt: „Ich bin das Licht für euer Leben“.

So wie diese Kerze für uns alle hier in der Kirche leuchtet, so ist Gott Licht für alle Menschen.

 

Jesus ist Licht für alle. Wir brauchen Licht für unser Leben.

Immer wieder gibt es Menschen, die sagen:

„Ich sehe nicht mehr durch, um mich ist alles dunkel. Ich weiß nicht mehr, wohin es geht.“

Ihnen hilft unsere künstlich geschaffene Helle nicht,

sie suchen nach einem anderen Licht, eines, das ihr Leben hell werden lässt.

 

Lied:
„Du bist das Licht der Welt“, Nr. 968; Strophe 2

 

Geschichte von Mutter Theresa von Kalkutta

Mutter Theresa erzählte: In Melbourne habe ich einen alten Mann besucht, von dessen Existenz niemand wußte; ich habe gesehen, dass sein Zimmer in einem erbärmlichen Zustand war un wollte es aufräumen. Er hat mich daran gehindert : „Mir geht es sehr gut.“ ich habe nichts gesagt, und zuletzt hat er es erlaubt. In seinem Zimmer stand wunderschöne, ganz verstaubte Lampe. Ich fragte ihn: „Warum zünden sie diese Lampe nicht an?“ „Für wen? Mich braucht ja niemand. Ich brauche keine Lampe.“ Da habe ich ihn gefragt: „Werden sie die Lampe anzünden, wenn die Schwestern sie besuchen kommen?“ „Ja, wenn ich eine menschliche Stimme höre, werde ich sie anzünden.“

Und unlängst hat er mir sagen lassen: „Sagen sie meiner Freundin, dass die Lampe, die sie in meinem Leben entzündet hat, immer weiter brennt.“

 

Durch die Geburt Jesu ist Licht in unser Leben gekommen.

Auch gerade dort, wo es gar nicht danach scheint.

Selbst in noch so dunkler Zeit – nichts bringt es zum Erlöschen.

Vielmehr hat Jesus alles Leid, Tod, Freude und Glück, in ein neues Licht gestellt,

indem Er gesagt hat:

Ich bin es, dieses Licht, Ich bin derjenige, der Aussicht gibt, der Hoffnung und Zukunft geben kann. Alle Tage.“

 

Damit das Licht unserer Kerze brennen kann, müssen wir es annehmen.

 

Unsere Aufgabe im Advent ist es, Licht weiterzugeben, damit die Dunkelheit vertrieben wird.

 

Licht herum geben

 

„Du helles Licht, du helles Licht, du Licht das Dunkelheit durchbricht“

 

 

Lied: „Tragt in die Welt nun Licht“; Nr. 979,6; alle Strophen

 

Gedicht: Ein Licht

Manchmal fühle ich mich wie ein Licht. Wie eine Kerze, die im Dunklen leuchtet.

Ich habe genug Wachs, um zu brennen.

Aber mit meiner Flamme habe ich es oft schwer.

Kommt ein Luftzug oder ein stärkerer Wind, dann flackere ich, dann werde ich unruhig

und habe Angst, im nächsten Augenblick zu verlöschen.

Manchmal brenne ich aber auch hell.

So hell, dass das Dunkel um mich ein bißchen heller und wärmer und freundlicher wird.

Manchmal ist meine Flamme groß und stark. Manchmal ist sie winzig klein.

So klein, dass sie kaum noch zu sehen ist. So klein, dass sie fast aus ist.

Guter Gott, schenke mir Kraft, wenn die kleine Flamme ganz winzig wird und angstvoll flackert,

wenn es immer dunkler und kälter wird.

Mach mich so stark, dass ich wieder aufflackern kann, wieder groß und hell werden darf.

Hilf mir, Gott, dass ich weiter brennen kann.

Hilf mir, Gott, dass ich für dich brennen werde.

 

 

Gebet:

Herr, Du bist das Licht der Welt,

der uns kleine Lichter zum Leben erweckt hat und am Leben erhält.

Hilf uns, gerade jetzt im Advent, uns auf unser „Licht-sein“ zu besinnen.

Lass uns entdecken, dass wir nicht nur Materielles schenken können,

sondern auch all das, was uns als „Lichter“ auszeichnet:

Unsere Talente und Fähigkeiten,

unsere Gedanken und Wünsche,

unsere Hoffnung und unser Gebet.

Erleuchte unsere Dunkelheiten.

Steck uns an mit Deinem Licht,

immer wieder neu,

damit unsere kleinen Flammen nicht erlöschen können. Amen

Wortgottesfeier 18.02.2014

 

Wortgottesfeier 18.02.2014

Lied:

 

Begrüßung

Im Evangelium werden wir heute lesen:
Wer die Gebote hält und halten lehrt, der wird groß sein im Himmelreich.
Groß sind bei uns Menschen,
die etwas Besonderes leisten,
die hohe Ziele erreicht haben,
die erfolgreich sind.
Gott aber sieht anders auf uns Menschen.
Groß in seinen Augen ist, wer sich an sein Wort hält und sich ihm anvertraut.
Wir bitten ihn um sein Erbarmen:

 

Bußakt:

Herr,
manchmal sind wir in dem, was wir sagen, ganz groß.
Aber wir verstecken Unsicherheit und Angst.
Herr, erbarme dich.

Herr,
mit unseren Blicken schätzen wir Leute ab.
Viele von ihnen machen wir klein, ziehen sie nackt aus.
Christus, erbarme dich.

Herr,
du hast dich für uns klein gemacht.
Gib uns Worte, die von Herzen kommen
und Blicke, die den Himmel öffnen.
Herr, erbarme dich.

 

Tagesgebet:

 

Treuer Gott,
wir danken dir für den Wortschatz,
uns auszudrücken und miteinander zu reden.
Wir danken dir auch für die vielen Blicke,
uns zu Recht zu finden und in Gesichtern zu lesen.
Wir danken dir, dass du freundlich mit uns redest
und gnädig auf uns siehst.
Hilf uns, gute Worte für einander zu finden
und schenke uns Augen, in jedem Menschen
dein Kind zu sehen.
In Christus, unserem Herrn.


Evangelium

 

 

Ansprache:

Meine lieben Freunde!

Offensichtlich ist es Jesus ein ganz wichtiges Anliegen, dass wir gut und friedlich miteinander umgehen. Aber – übertreibt er da nicht?

Im Alltag rutscht uns doch bei Ärger, schlechter Laune oder Stress schon einmal eine handfeste Beschimpfung eines Anderen heraus.

 

Vielleicht sollen wir aber erkennen, dass das Unrecht oft schon lange vorher in unseren Herzen beginnt. Zeigt sich unsere Wut dann in Gewalt, also mit hässlichen Worten oder Taten, geht womöglich ein tiefer Groll voraus.

Gewalt gibt es zu Hause, im Kindergarten, in der Schule, im Verein, in der Firma … und geht weiter in Fernsehfilmen, Fußballspielen und in den Nachrichten über Kriege und Vertreibungen.

Gewalt beginnt schon mit lieblosen Ausrutschern. In unseren Augen sind sie oft nicht so gemeint. Aber wissen wir, wie sie bei einem Anderen ankommen und was sie auslösen? Manch tiefsitzender Groll hat seinen Anlass in Kleinigkeiten, die aber in den Herzen weiterwirken.

 

Jesu Mahnung „Wenn du deine Opfergabe zum Altar bringst und dir dabei einfällt, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, so lass deine Gabe dort vor dem Altar liegen;

geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder, dann komm und opfere deine Gabe“

zeigt uns eindringlich, was wir tun sollen.

Meinen wir also nicht, bei unseren kleinen Ausrutschern käme es nicht so darauf an. Auch sie können verletzen, nahe gehen und nachwirken.

Wichtig ist deshalb, dass wir uns immer wieder auf den Weg zum Anderen machen, um etwas in Ordnung zu bringen. Zugegeben, das ist oft nicht leicht, aber es trägt wesentlich zu einem besseren Miteinander bei.

Für Jesus ist es genauso wichtig wie das Friedenschließen, auf das wir uns sogar noch auf dem Weg zum Gericht, also in letzter Minute, einlassen sollen. Amen.

 

Lied:

 

Fürbitten:

Im Evangelium wird uns gesagt, Worte, Blicke und Beziehungen liebevoll zu pflegen. Uns wird auch der Geist geschenkt, Gottes Gebot zu hören und auf seinem Weg zu gehen. Lasst uns beten:

Für die Menschen, die unter Worten leiden,
sich nicht verstanden fühlen,
verunsichert sind.
Schenke ihnen Mut, mit anderen zu reden.
Wir rufen zu dir:

Für die Menschen, die viel reden müssen,
ständig gefragt werden,
auf alles eine Antwort haben müssen.
Schenke ihnen eine Verschnaufpause, zu sich selbst zu finden.

Für die Menschen, die die Blicke der anderen fürchten,
sich ausgezogen fühlen,
sich ihrer Würde beraubt sehen.
Schenke ihnen ein neues Gewand für die Seele, sich zu schützen.

Für die Menschen, die mit Blicken ihre Ansprüche untermauern,
Angst machen,
Gehorsam heischen.
Schenke ihnen Augenklappen, Menschen in Ruhe zu lassen.

Für die Menschen, die ein „Ja“-Wort gegeben haben,
Glück in einer Ehe suchen,
Kindern das Leben schenken.
Schenke ihnen Freude aneinander.

Für die Menschen, die mit ihrer Liebe an ein Ende gekommen sind,
nur noch böse Worte für einander haben,
auch für gute Tage nicht mehr dankbar sind.
Schenke ihnen die Kraft, liebevoll miteinander umzugehen.

Du, Gott, hast „Ja“ zu uns gesagt.
Dein erstes Wort für uns war: es werde Licht.
Lass uns behutsam und sorgfältig
Worte, Blicke und Beziehungen pflegen,
bis du vollendest, was wir nicht vollenden können.
In Christus, deinem Wort für uns.

 

Lobpreis:

 

„Alles, was atmet, lobe den Herrn“ (GL 678)

Guter Gott und Vater,
wir sind zusammengekommen, um dir zu danken
und unseren Lobpreis darzubringen.
In deiner Weisheit hast du die Welt geschaffen und geordnet.
Den Menschen gabst du Gebote und Vorschriften,
damit es ihnen wohl ergehe auf Erden.

Deinen Sohn Jesus Christus hast du in die Welt gesandt,
damit er erfülle, was das Gesetz und die Propheten
angekündigt und verheißen haben.
Er hat uns den Sinn deiner Gebote erschlossen
und uns den Weg gewiesen, wie wir vor dir gerecht werden können.

Dein Geist führt uns auch heute.
Er leitet uns an, Hass und Zorn zu überwinden,
Frieden zu suchen und uns miteinander zu versöhnen.
Er mahnt uns zur Gerechtigkeit.
Er bestärkt uns, Verantwortung zu tragen in allem, was wir tun.
Er lehrt uns, die Würde jedes Menschen zu achten.

Wir preisen deine Weisheit und deine Treue
und stimmen ein in das Lob der ganzen Schöpfung.

Lied:

 

Mahlspruch:

Gott hat die Welt so geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab,
damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht,
sondern das ewige Leben hat.

Schlussgebet:

Geh du mit, treuer Gott,
wenn wir uns auf den Weg machen.
Ohne deinen Beistand,
ohne dein Geleit können wir nicht leben.
Was wir nicht wissen, ist bei dir gut aufgehoben:
Die Tage, die vor uns liegen,
die Menschen, denen wir begegnen werden,
die Worte, die wir noch finden müssen.
Lass dein Angesicht über uns leuchten
und schenke uns deinen Frieden.
In Christus, unserem Herrn.

 

Lied:

1. Frühschicht Fastenzeit 2014

1. Frühschicht Fastenzeit 2014 – 12.03.2014

 

BEGRÜSSUNG
LIED: 994 Herr Deine Liebe

Ich weiß, dass die Zeit unaufhaltsam läuft.

Vielen Menschen scheint es jedoch nicht schnell genug zu gehen, also legen sie noch einen „Zahn“ zu.

Erinnern Sie sich an die Zeitenwende von 1999 zu 2000? Da wurde jeder Tag gezählt, bis zum großen „Knall“, so wie die Sekunden vor dem Start einer Rakete. Mit der „Zeit“ ging mir das voll auf die Nerven. Fast panisch dachte ich: „Mensch wie die Zeit vergeht“!

Aber damit nicht genug, denn plötzlich war in den Geschäften schon Ostern, obwohl der Kalender eine ganz andere Meinung hatte. Kurze Verschnaufpause, Ostern abgehakt, dann schnell auf die neusten Urlaubsmoden gestürzt und ab zu den Sommerreisezielen. Da hat man echt zu tun, oder?

Im Urlaub angekommen holt uns der Sommerschlussverkauf ein. Blödes Wort „Sommerschlussverkauf“, denn der Sommer hatte ja erst mal angefangen.

Aus dem Urlaub zurück, müssen wir uns schnell Gedanken machen, wo wir wohl den Winter verbringen, denn die Winterreisekataloge sind da. Wer keinen Winterurlaub plant, der wird durch die Schaufenster eindeutig darauf hingewiesen, dass die kalte Jahreszeit schon begonnen hat, obwohl das Wetter echte Zweifel aufkommen lässt. Ende August kann man bei 30°C schon den ersten Weihnachtsstollen auf dem Balkon oder am Badestrand genießen.

Bei dem Tempo können wir gleich mal die Stiefel für den Nikolaus vor die Tür stellen. Und passen wir nicht auf, wird Weihnachten einfach zwei Monate vorgezogen. Sind wir dabei die Zeit zu überholen?

Es nervt ständig zu hören, nur noch ein paar Tage und dann…! Was dann…? Unsinn!

Wir haben Zeit, die wir nutzen können. Zeit zu leben ohne Hast und Eile.

Es ist an der Zeit anzuhalten, dass unsere Seele wieder ihren Platz in uns einnehmen kann. Bei all der Eile haben wir unsere Seele ständig im Schlepptau.

Außerdem bin ich mir sicher, dass Gott uns nicht nach-läuft, nein er wartet auf uns. Das jedoch nicht im „Übermorgen“, sondern im „Jetzt“ und „Heute“. Gestern ist vorbei, Morgen ist noch nicht und Heute ist jetzt.

Kostet diesen einen Tag voll aus.

Wenn Ihr Euch aber schon „Heute“ im „Morgen“

oder „Übermorgen“ befindet, werdet Ihr das „Heute“ nicht erleben, denn Ihr seid ja nicht da, sondern Eurer Zeit voraus.

Ich wünsche Euch einen schönen Tag mit ganz viel innerer Ruhe für tolle Momente der Gelassenheit.

Kurze Stille

 

LIED 521 Herr gib mir Mut zum Hören

 

Der entspannt Bogen

Es heißt, dass der alte Apostel Johannes gern mit seinem zahmen Rebhuhn spielte.

Nun kam eines Tages ein Jäger zu ihm. Verwundert sah er, dass ein so angesehener Mann wie Johannes einfach spielte. Konnte der Apostel seine Zeit nicht mit viel Wichtigerem als mit einem Rebhuhn verbringen?

So frage er Johannes: „Warum vertust du deine Zeit mit Spielen? Warum wendest du deine Aufmerksamkeit einem nutzlosen Tier zu?“

Verwundert blickte Johannes auf. Er konnte gar nicht verstehen, warum er nicht mit dem Rebhuhn spielen sollte.

Und so sprach er: „Weshalb ist der Bogen in deiner Hand nicht gespannt?“

Der Jäger antwortete: „Das darf nicht sein. Ein Bogen verliert seine Spannkraft, wenn er immer gespannt wäre. Er hätte dann, wenn ich einen Pfeil abschießen wollte, keine

Kraft mehr. Und so würde ich natürlich das anvisierte Ziel nicht treffen können.“

Johannes sagte daraufhin: „Siehst du, so wie du deinen Bogen immer wieder entspannst, so müssen wir alle uns immer wieder entspannen und erholen. Wenn ich mich nicht entspannen

würde, indem ich z.B. einfach ein wenig mit diesem – scheinbar so nutzlosen – Tier spiele,

dann hätte ich bald keine Kraft mehr, all das zu tun, was notwendig ist. Nur so kann ich meine Ziele erreichen und das tun, was wirklich wichtig ist.“

 

Kurze Stille

 

LIED: Der mich atmen lässt 1 – 4

 

Wir alle wissen, dass die Zeit unaufhaltsam läuft. Trotz allem ist es wichtig, auch immer mal wieder die Notbremse zu ziehen.

Kurz inne halten, obwohl vielleicht noch vieles zu erledigen ist. Ein jeder von uns muss

seinen Bogen mal entspannen, abschalten und neu auftanken, um später neu durchzustarten. Ruhe und Entspannung sind wichtig, gerade wenn alles hektisch wird. Zeit füreinander ist wichtig, um nicht im Alltagsstress zu versinken. Wir wünschen allen heute einen entspannten Tag mit vielen frohen und hellen Stunden.

 

Kurze Stille

 

(Impuls:)

Halte einen Moment inne und kümmere dich um dich selbst, wenn es dir seelisch nicht gut geht.

Wenn du merkst, dass du wütend, ängstlich, einsam, gestresst oder unglücklich bist, dann nimm dir etwas Zeit für dich, für die Pflege deiner Gefühle und deines Wohlbefindens.

Halte einen Moment inne in dem, was du gerade tust, und frage dich:

Was brauche ich?

Was fehlt mir?

Was würde/könnte mir jetzt guttun?

Was könnte mir helfen, mich besser zu fühlen?

Deine Antworten auf diese Fragen werden dir den Weg zeigen, wie du dein seelisches und körperliches Gleichgewicht wieder zurückerobern kannst.

 

LIED: Der mich atmen lässt 5-8

 

Gemeinsames Vater Unser

 

Ergreife Du die Macht über mich

Du – von Dir kommt alles, was gut ist, guter Gott!

Ergreife Du die Macht über mich:
über meine Gedanken, dass ich Gutes denke –
über meine Augen, dass ich Gutes sehe –
über meine Ohren, dass ich Gutes höre –
über meinen Mund, dass ich Gutes rede –
über meine Gefühle, dass ich Gutes erspüre –
über mein Herz, dass ich Gutes liebe –
über meine Hände, dass ich Gutes tue –
über meine Füße, dass ich gute Wege gehe –

Ergreife Du die Macht über mich – damit ich gut bin.

Ergreife Du die Macht über die ganze Welt – damit das Gute siegt.

Gott gebe uns, was uns guttut.

Gott mache uns stark, dass wir seinen Willen erfüllen können.

Gott führe uns, wohin er uns haben will.

So segne und begleite uns der uns liebende Gott,

+ der Vater, der Sohn und der Hl. Geist. Amen.

 

LIED 987 1+4 Christen singt ein Lied der Freude

 

GUTEN APPETIT!

Maiandacht 2014 -Maria, du Schöne-


Maria, du Schöne
doch gehalten Frauengemeinschaft verl 5.2014
Begrüßung

LIED: Sagt an, wer ist doch diese (GL Nr. 588, Str. 1 + 2)

Eröffnung

Wir sind als Getaufte versammelt im Zeichen unseres Heiles, im Zeichen des Sieges über den Tod: im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes! Im Mai – so sagt man oft – trägt die Natur ihr Festgewand. Viele Pflanzen blühen. Alles sprießt und wächst. Das empfinden wir als schön, einfach schön. Der Mai ist in der christlichen Tradition auch eine Zeit der besonderen Marienverehrung. Das Eingangslied nennt Maria „die Schönste aller Frauen“. Es ist überraschend: Obwohl wir kein Portrait – und schon gar kein Foto – von Maria besitzen, wird sie „schön“ genannt. Der Schönheit Marias wollen wir in dieser Andacht ein bißchen nachspüren.

Fraglos ist die Schönheit der Gottesmutter nicht mit vergänglicher Attraktivität zu verwechseln. Maria ist schön, weil sie den Glanz Gottes in sich trägt und aus sich heraus strahlen lässt. Diese Geisteskraft Gottes will auch uns erfüllen – trotz unserer Zweifel, trotz unserer Mängel, trotz unseres Gefühls von Minderwertigkeit, trotz unserer Angst. So können wir gemeinsam rufen:

Liedruf: Dich als Mutter zeige, o Maria hilf ….. 879.7

Wo menschliches Leben kalt und starr wird – genau dort will Gott sein. Wo der Glaube schwach wird oder verdunstet – dort wirkt die göttliche Geistesgegenwart. So können wir rufen:

Liedruf: Dich als Mutter zeige, o Maria hilf …..

Wenn uns ein versöhnendes oder verzeihendes Wort nicht über die Lippen kommen will, dann spricht Gott in uns. Wenn ich zerschlagen, antriebslos oder ohne Perspektive bin, dann richtet die göttliche Weisheit mich auf. So können wir rufen:

Liedruf: Dich als Mutter zeige, o Maria hilf …..

Wenn Menschen in der Isolation versinken und kein gutes Wort mehr hören können, dann weckt Gott die Liebe neu. Wenn ich friedlos umherirre und niemand ist da, der mir Anerkennung schenkt, dann rührt die Zärtlichkeit Gottes mich an und macht mich frei von mir selbst. So können wir rufen:

Liedruf: Dich als Mutter zeige, o Maria hilf …..

Gebet

Lasst uns beten:
Unfasslicher Gott,
du bist die Quelle aller Schönheit.
In deine Geschöpfe hast du einen Widerschein deiner Erhabenheit gelegt.
In Maria, der Mutter Jesu, erkennen und spüren wir deine Anmut,
deine Gunst und deine Gnade.
So ist sie uns Zeichen und Hinweis auf den Weg des Glaubens.
Dafür danken wir dir durch Jesus Christus,
der in der Einheit deiner Geisteskraft lebt und Leben schafft in Zeit und Ewigkeit.
Amen.

Schrifttexte

Immer wieder wird in unserer Heiligen Schrift von Frauen gesagt, dass sie schön sind. Als Isaak, der Sohn Sarahs und Abrahams, eine Frau sucht, trifft er auf die junge Rebekka. Von ihr heißt es: „Das Mädchen war sehr schön.“
Auch die Frau, die Jakob, den Sohn Rebekkas und Isaaks, für sich einnimmt, gilt als schön:
„Rahel war schön von Gestalt und hatte ein schönes Gesicht.“
In einem kleinen Buch des Ersten Testaments, dem so genannten „Hohenlied“, sind Liebesgedichte gesammelt, die zu den schönsten der Weltliteratur gehören. Ein junger Mann preist seine Geliebte:
„Schön bist du, meine Freundin. Ja, du bist schön!“
„Alles an dir ist schön, meine Freundin. Kein Makel haftet an dir.“
„Schön bist du meine Freundin. Lieblich wie Jerusalem, prächtig wie Himmelsbilder.“
„Wer ist, die da erscheint wie das Morgenrot, wie der Mond so schön?“
„Wie schön sind deine Schritte in den Sandalen, du Edelgeborene!“
„Wie schön bist du und wie reizend, du liebevoller Wonnen!“
Die Rede von der Schönheit ist unserer Glaubenstradition also nicht fremd. Es geht dabei um die Erfahrung, dass ein Mensch in seiner inneren und äußeren Erscheinung „stimmig“ ist. Schönheit wächst dort, wo ich z. B. in einem Gesicht mehr als nur das Ebenmaß – oder auch Verzerrungen – entdecke. Schön ist der Mensch, der über sich hinausweist.
Maria von Nazareth weist über sich hinaus. Sie ist ein Mensch mit einem Geheimnis, das ich nur staunend erahnen kann. Darum ist sie schön.
Ich lade Sie ein, ihr Lob zu singen.

Maria, dich lieben (GL Nr. 594, Str. 1 und 2 und 3 und 6)

In uns – in jeder und jedem von uns – spiegelt sich die Größe, die Schönheit unseres Gottes. Der achte Psalm besingt den Schöpfungswillen Gottes und die Ehre der Menschen. Der Psalm staunt über die Zuwendung Gottes und die schöne Gestalt seiner Werke. Wir können diesen Lobpreis staunend mitbeten.

Psalm 8
(GL Nr. 710)
im Wechsel

Fürbitten:

Maria, Du Mutter Gottes, wir wenden uns mit unsern Anliegen an dich: Gott hat zur Rettung der Welt sich nicht an die Mächtigen der Welt gewandt, sondern auf dich vertraut. Wir bitten Dich:

  • Maria, du stehst Menschen bei, die sich in ihrem Suchen alleine gelassen fühlen. Du hast ja gesagt zum Plan Gottes. Hilf auch uns, Gottes Plan zu erkennen.

Mutter Gottes, wir rufen zu dir

  • Maria- du stehst Eltern bei die ihre Kinder oft nicht mehr verstehen können. Du warst Begleiter von Jesus und hast dabei viele Höhen und Tiefen erlebt, sei du unser Begleiter in allen Lebenslagen.
  • Maria, du stehst Menschen bei, die sich in Not und Trauer alleine gelassen fühlen. Hilf allen, die durch die derzeitigen Krisen in Bedrängnis geraten sind.
  • Maria, auch Du hast an der Schöpfung Gottes Gefallen gefunden. Hilf auch uns, die schöne Natur zu achten und zu bewahren.
  • Das Leben vieler Menschen ist geprägt durch Krankheit und Leid. Lass sie Trost finden in Dir und auch Hilfe durch uns erfahren.
  • Wir bitten für die Verstorbenen, mit denen wir verbunden sind.

So bitten wir Dich Maria, durch Jesus, unsern Herrn und Bruder. Amen

Ich lade Sie ein, sich in das große Gebet Marias einzuschwingen. Magnificat (GL Nr. 689)

Maria war auch ein hoffender, ein betender Mensch. So wollen wir gemeinsam beten, wie uns ihr Sohn Jesu zu beten gelehrt hat:  Vater unser im Himmel …

Maria war immer voller Hoffnung. Voller Hoffnung können wir alle sein, ganz egal, ob Frau oder Mann, jung oder schon etwas älter, weil jede und jeder von uns von einer Frau geboren ist, die uns getragen und in die Welt gesetzt hat, die es für uns gewagt hat, so wie Maria für Jesus.

Wir sind heute berufen, Gott in die Welt zu tragen, jede und jeder in ganz eigener und besonderer Art.

Wenn wir selber in guter Hoffnung leben, trotz aller Schwierigkeiten, sind wir ein Segen für unsere Familie, für unsere Arbeit, für unsere Welt – so wie Maria und ihr Sohn Jesus.

Unsere Schönheit vor Gott, entwickelt sich durch unser Tun. Mariens und Gottes Schönheit können wir nicht erreichen, aber wir können ihnen durch unser Tun, auch im Alltag, immer ähnlicher werden.

So segne uns und alle, mit denen wir verbunden sind, der dreieinige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.

LIED: Segne Du Maria 1+2

ALLERSEELEN – 1. November 2014

 

ALLERSEELEN – 1. November 2014

 

LIED: GL 422 1-3 Ich steh vor Dir ……

 

Vor ihm stehen wir – mit leeren Händen und doch voll Vertrauen – und beginnen und feiern den Tag Allerseelen + im Namen des Vaters und des Sohnes und des Hl. Geistes. A: Amen.

 

Jesus Christus spricht: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der hat das ewige Leben. Dieser Gott des Lebens sei mit euch!

Wir sind heute hier auf unserem Friedhof zusammen gekommen, um unserer Verstorbenen zu gedenken.
Bei manchen von uns sind die Wunden des Todes noch ganz frisch, bei anderen brechen sie heute vielleicht wieder neu auf.
Was uns eint in unserem Befinden und unseren Gedanken, ist das Bewusstsein der eigenen Vergänglichkeit. Was uns Trost, Zuversicht und Hoffnung schenken will, ist unser gemeinsamer Glaube an die Auferstehung der Toten und ein ewiges Leben bei Gott.
Unsere Verstorbenen, um die sich unsere Gedanken jetzt drehen, sind uns vorausgegangen, sie haben die Schwelle des Todes überschritten.

Dies einfach nur als irdische Tatsache zu interpretieren wäre falsch:
Unsere Verstorbenen fordern uns heraus: Sie haben nicht nur einen Anspruch darauf nicht vergessen zu werden – sie stoßen uns vielmehr immer wieder an, uns selbst mit unserem Glauben auseinander zu setzen.

 

So rufen wir zu Jesus Christus, dem Sieger über Leid und Tod:
Herr Jesus Christus, du bist uns vorausgegangen durch Tod und Auferstehung.
Hol uns heraus aus unserer Gedankenlosigkeit!
Herr, erbarme dich unser!
Du bist der Weg, die Wahrheit und das Leben.
Zeige uns die richtige Art der Lebensführung!
Christus, erbarme dich unser!
Durch dich haben wir die Hoffnung, zur Vollendung unseres Lebens zu kommen.
Lehre uns zu entscheiden, was wirklich wichtig ist im Leben!
Herr, erbarme dich unser!

 

Guter, barmherziger Gott!
Wir wissen, dass zu unserem Leben auch das Sterben gehört.
Schritt für Schritt gehen wir unserem eigenen Tod entgegen.
Wir trauern um viele unserer Angehörigen, Freunde und Bekannten, wir beten für sie und hoffen auf dein Erbarmen.
Denn du bist ein Gott der Lebenden, nicht der Toten.
Durch deinen Sohn hast du den Tod endgültig überwunden, endgültig besiegt.
Wir bitten dich: Nimm unsere Verstorbenen in Deine liebenden Arme und schenke auch uns, die wir noch unterwegs sind irgendwann ein Leben mit Dir und all unsern Verstorbenen. Amen

Lied: 430 1+5+6 Von guten Mächten

 

Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Thessalonicher:
Schwestern und Brüder!
wir wollen euch über die Verstorbenen nicht in Unkenntnis lassen,
damit ihr nicht trauert wie die anderen, die keine Hoffnung haben.
Wenn Jesus – und das ist unser Glaube – gestorben und auferstanden ist,
dann wird Gott durch Jesus auch die Verstorbenen zusammen mit ihm zur Herrlichkeit führen.
Denn dies sagen wir euch nach einem Wort des Herrn:
Wir, die Lebenden, die noch übrig sind, wenn der Herr kommt,
werden den Verstorbenen nichts voraushaben.
Denn der Herr selbst wird vom Himmel herabkommen,
wenn der Befehl ergeht, der Erzengel ruft und die Posaune Gottes erschallt.
Zuerst werden die in Christus Verstorbenen auferstehen;

 

 

dann werden wir, die Lebenden, die noch übrig sind,
zugleich mit ihnen auf den Wolken in die Luft entrückt, dem Herrn entgegen.
Dann werden wir immer beim Herrn sein.
Tröstet also einander mit diesen Worten!

 

ERINNERUNG AN UNSERE VERSTORBENEN

Ich entzünde nun die Osterkerze und lade sie ein, in Stille für die Frauen und Männer aus unserer Gemeinde, die seit dem letzten Allerseelentag verstorben sind, zu beten.

Das Licht, das wir dabei von der Osterkerze entzünden, soll uns sagen: Sie sind nicht tot, sondern leben in Christus, weil er von den Toten auferstanden ist. Unser Gott ist kein Gott der Toten, sondern der Lebenden.

Wir denken an unsere Verstorbenen in Ehrfurcht und Zuneigung:

Namen verlesen und Kerze anzünden.
(18 Verstorbene der Gemeinde in 2014)
Dabei meditatives Orgelspiel

  • und zusätzlich: eine Kerze für alle anderen Verstorbenen, deren Namen nicht genannt worden sind, aber an die wir uns dankbar erinnern.
  • eine für alle Kinder, die vor, während oder nach der Geburt verstorben sind.
  • eine für all jene, die in Vergessenheit geraten sind.
  • eine für alle Menschen die Auf der Flucht vor Hunger und Not elendig umgekommen sind.
  • eine Kerze für denjenigen, der in dieser Stunde gerade im Sterben liegt.
  • eine für den nächsten aus unserer Gemeinde, den Gott zu sich heimholen wird.

Guter, Gott, erinnere dich ihrer Namen, die sie von ihren Eltern empfangen haben, unter denen sie bekannt und beliebt waren und es bleiben auch nach ihrem Tode, jene Namen, die du nun für immer geschrieben hast in deine gütigen Vaterhände.

 

Wir wollen sie aber auch dem Schutz der Gottesmutter anempfehlen:

Gegrüßet seist du Maria, voll der Gnade …

 

Niemand lebt für sich selbst, niemand stirbt für sich selbst. Wir leben und sterben für Gott, unsern Herrn. Er ist mit uns, hier und jetzt und in Ewigkeit. Amen.

 

LIED: 423 1-3 Wer unterm Schutz ….

 

FÜRBITTEN

Zu Gott, unserem Vater, der uns Heimat und Geborgenheit schenken will über den Tod hinaus, lasst uns beten:

 

  • Für unsere Verstorbenen, derer wir heute besonders gedenken, die wir geliebt haben und am heutigen Tag besonders vermissen, und denen wir viel Gutes verdanken. Belohne ihren Einsatz mit dem Leben bei dir. Vater im Himmel:

 

  • Für alle Verstorbenen, an die niemand mehr denkt, um die niemand mehr trauert, und für die verstorbenen Mitglieder unserer Gemeinde, die heute in unserer Mitte fehlen.

 

  • Für alle Menschen, die Sterbende begleiten, Trauernde trösten oder bei Unglücken Tote und Sterbende bergen.

 

  • Für die vielen Opfer der Kriege, Unfälle, Gewalttaten, des Terrors und der Katastrophen: Schenke ihnen den Frieden, den du uns durch deinen Tod ermöglicht hast.

 

  • Für alle, die um einen lieben Menschen trauern, die sich einsam und verlassen, leer und enttäuscht fühlen: Lass sie Menschen finden, die ihre Not und Trauer verstehen.

 

 

 

 

  • Für alle, die durch den Tod eines Menschen aus ihrer Lebensbahn geworfen sind und nach dem Sinn ihres Lebens fragen: Schenke ihnen Zuversicht und Hoffnung.

 

  • Für alle, die leben müssen mit einem leeren Platz an ihrer Seite und daran zu zerbrechen drohen: Lass sie Menschen finden, die sie tragen und stützen.

 

Jesus, du unser Freund und Bruder, durch dich finden unsere Bitten Erfüllung. Du schenkst uns das neue Leben heute und alle Tage. Dafür preisen wir dich jetzt und allezeit. Amen.

 

Wir wollen beten:
Gott, unser Vater im Himmel,
wenn ein Menschenleben hier auf der Erde zu Ende geht, bleibt von dem Menschen, den wir geliebt haben, immer etwas in unseren Herzen zurück:
etwas von seinen Träumen,
etwas von seinen Hoffnungen,
etwas von seinem Leben,
ALLES von seiner Liebe.
Herr, lass uns aus dieser Liebe Kraft schöpfen,
lass uns mit dieser Liebe neu orientiert weiter leben.
Lass uns spüren, dass der Tod nicht trennt, was zusammengehört.
In diesem Vertrauen, in dieser Zuversicht wollen wir gemeinsam das große Bittgebet beten, das uns Jesus selbst gelehrt hat:
Vater unser….

 

Bevor wir nun zu den Gräbern unserer Verwandten und Freunde gehen, erbitten wir uns den Segen Gottes:
Gott segne uns, damit wir singen können,
auch wenn uns das Herz schwer ist,
damit wir sehen können,
auch wenn Tränen unsere Augen verschleiern,
damit wir hören können,
auch wenn unsere Ohren verstopft sind,
damit unser Mund reden kann,
auch wenn uns das Wort im Mund stecken bleibt,
damit wir gehen können,
auch wenn unsere Schritte schleppend werden,
damit wir Gutes tun können,
auch wenn unsere Hände schmerzen.
Gott segne uns, denn du schaffst Veränderungen,
die wir nicht einmal ahnen.
Schweren Herzens können wir wieder singen
und uns wird wieder leichter ums Herz.
Unsere Tränen trocknen
und unsere Augen
sehen deine überraschenden Wunder.
Unsere Ohren lauschen,
hoffend hören sie die Stimme der anderen.
Unser Mund öffnet sich,
er kann dein Lob singen und trösten.
Unsere Füße gehen und die Hände tun,
was gut ist für andere.
Zu all dem brauchen wir deinen Segen,
den du uns, dreifaltiger Gott,
auf uns legen möchtest:
Du bist die Begleitung unseres Lebens in leichten und schweren Tagen!
So segne uns alle der Vater, der Sohn und der Hl. Geist. Amen.


 

 

 

SENDUNG

Wir wollen nun zu den Gräbern gehen in Vertrauen und Frieden und unsere Verstorbenen in Gottes Barmherzigkeit und Liebe loslassen.
Wir geben sie aus unseren Händen und legen sie voll Vertrauen in die Hände unseres himmlischen Vaters.

Unser Gebet mögen sie begleiten:

 

Herr, schenk Du ihnen die ewige Ruhe.         A: Und das ewige Licht leuchte ihnen.

Dann werden sie bei leben in Frieden.      A: Amen.

 

LIED:
Meditationsmusik


 

PREDIGT 2014 1.Advent

AUS DEM HL. EVANGELIUM NACH MARKUS 13,3337

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Seht euch vor, und bleibt wach!

Denn ihr wisst nicht, wann die Zeit da ist.

Es ist wie mit einem Mann, der sein Haus verließ, um auf Reisen zu gehen:

Er übertrug alle Verantwortung seinen Dienern, jedem eine bestimmte Aufgabe;

dem Türhüter befahl er, wachsam zu sein. Seid also wachsam!

Denn ihr wisst nicht, wann der Hausherr kommt, ob am Abend oder um Mitternacht, ob beim Hahnenschrei oder erst am Morgen. Er soll euch, wenn er plötzlich kommt, nicht schlafend antreffen. Was ich aber euch sage, das sage ich allen: Seid wachsam!

 

PREDIGT 2014 1.Advent

 

Ist doch mal was Neues – mit Warnweste auf der Kanzel!

An was denken sie, wenn sie so eine orange Warnweste sehen?

Vielleicht an: Vorsicht, aufpassen, Achtung, …!

 

Vor allem im Straßenverkehr begegnet uns oft dieses Orange. Im Dunkeln viel zu selten. Immer dann, wenn diese Farbe aufleuchtet heißt das für uns, dass Gefahr droht und wir besonders aufpassen müssen.

Es kann sein, dass Autofahrer auf Fußgänger achten müssen, oder dass ein Schwertransport unseren Weg kreuzt.

Die Farbe Orange zeigt uns auch an, wohin unser Vordermann fahren will – nach rechts oder links und wir können uns darauf einstellen.

Wenn ein Auto mit Warnblinker am Straßenrand steht, dann bedeutet das, dass jemand eine Panne hat oder ein Unfall passiert ist und unsere Hilfe gebraucht wird.

Menschen, die solch eine Warnweste tragen, wollen auf sich aufmerksam machen. Sie wollen damit sagen: Achtung, ich bin auch noch da, bitte fahr langsam und vorsichtig, damit uns nichts passiert.

Die Weste mit diesem grellen Orange will also

  1. Aufmerksamkeit wecken
  2. warnen
  3. auf Gefahren hinweisen
  4. zur Vorsicht mahnen!

    Aufmerksamkeit wecken, warnen, auf Gefahren hinweisen, zur Vorsicht mahnen, genau das will auch der Evangelist Markus. Im heutigen Evangelium will er auf das Kommen des Menschensohnes, also auf Jesus Christus aufmerksam machen.

    Jesus mahnt uns deswegen zur, Wachsamkeit. Er sagt: „Seit wachsam! Kehrt um, Paßt auf“ Wenn Jesus uns zur Wachsamkeit mahnt, dann drängen sich mir folgende Fragen auf:

  5. Ja, habe ich denn bis jetzt gepennt?
  6. Ja, bin ich denn bis jetzt falsch gelaufen?
  7. Habe ich in meinen Leben einen falschen Weg eingeschlagen?
  8. Habe ich den entscheidenden Moment verschlafen?
  9. Lebe ich mein Leben nicht richtig?

     

    Ich denke diese Fragen dürfen und sollen uns in der Adventszeit schon beschäftigen.

    Denn in der Nacht zum 24. auf den 25. Dezember feiern wir nicht irgendetwas, sondern die Menschwerdung Gottes.

    Gott wird in Jesus einer von uns.

    Er wird Mensch. Johannes beschreibt dieses wunderbare Ereignis mit dem Kommen des Himmelreiches.

    Jesus Christus verbindet Himmel und Erde, durch ihn dürfen wir schon ein kleines bisschen Himmel auf Erden erleben.

    Damit wir eben erkennen, dass auch wir schon den Himmel auf Erden haben, müssen wir unsere Sinne schärfen.

    Gerade der Advent bietet uns die Zeit und die Möglichkeit über uns und unser Leben nachzudenken.

    Wenn wir erkennen, dass etwas nicht richtig läuft, wenn wir auf Fehler und Schwächen stoßen, dann ist es gut zu wissen, dass es nie zu spät ist für einen Neuanfang.

    Der Advent schenkt uns jetzt die Gelegenheit umzukehren, um wieder auf den richtigen Weg zu kommen. Wir sollen unser Herz aufmachen, sensibel sein, spüren wo wir gebraucht und gefragt sind. Es ist wichtig, die Warnhinweise, die wir hören und sehen zu beachten und sie ernst zu nehmen.

     

    Der Advent will genau so wie diese Weste mit dem grellen Orange Aufmerksamkeit wecken – wir sollen aufmerksam den Alltag leben:

    Wie gehe ich mit meinen Mitmenschen um?

    Nehme ich mir Zeit für sie?

    Nehme ich meine Mitmenschen überhaupt wahr?

     

    Der Advent will also genau so wie diese Weste mit dem grellen Orange warnen – warnen vor den Tücken des Alltags: Einkaufstress, Hektik, Geschenke besorgen, Plätzchen backen, von einer Weihnachtsfeier zur anderen hetzen, usw.

     

    Der Advent will genau so wie diese Weste mit dem grellen Orange auf Gefahren hinweisen – die Gefahr, dass wir ganz vergessen, worum es an Weihnachten eigentlich geht, nämlich um die Menschwerdung Gottes und das ist das eigentliche Weihnachtsgeschenk.

     

    Der Advent will genau so wie diese Weste mit dem grellen Orange zur Vorsicht mahnen – pass auf dich auf, dein Leben ist wertvoller als du denkst. Es gibt Menschen, denen du sehr wichtig bist, die dich so lieben, wie du bist.

     

    Auch dieses Orange mahnt uns – nämlich zu unserem Christsein.

    Wir sind alle aufgerufen unser Christsein nicht nur am Sonntag zwischen Halbzehn und Halbelf zu leben, sondern immer und überall – in der Familie, in der Schule, in der Arbeit, in der Nachbarschaft, bei den Kameraden, überall dort wo wir Menschen begegnen.

     

    Wir sind aufgerufen vor Unmenschlichkeit zu warnen.

    Wir müssen vorsichtig und hellhörig werden, wenn Geld, Macht und Profit wichtiger werden als das menschliche Leben.

    Wir sollen auf Ungerechtigkeiten aufmerksam machen und müssen auf die Gefahren der Gleichgültigkeit hinweisen.

    Aber dieses Orange der Warnweste will nicht nur warnen.

    Orange ist auch die Farbe der Lebensfreude.

    Wir Christen haben allen Grund zu Freude.

    Warum?

    Ganz einfach: Gott zeigt uns in Jesus Christus, wie sehr er uns Menschen liebt, wie wichtig wir ihm sind.

    Gott will uns helfen, unser Leben sinnvoll zu gestalten und Gott schenkt uns Leben, Leben das über den Tod hinausgeht.

    Unser Leben ist oft reicher als wir meinen.

    Es sind nicht die großen und teuren Dinge, die unser Leben wertvoll machen, es sind die kleinen und unscheinbaren Dinge: ein Lächeln, ein unerwarteter Besuch, helfende Hände, Zeit, die mir jemand schenkt, Freundschaft und Liebe.

    Diese Weste mit dem grellen Orange will uns auf diese kleinen Dinge aufmerksam machen, damit wir zum Weihnachtsfest wieder mehr Lebensfreude ausstrahlen.

     

    Darum lasst uns leben: Miteinander und Füreinander – Alle!

    Amen

FRÜHSCHICHT 1 ADVENT 2014 (3.12)

FRÜHSCHICHT 1 ADVENT 2014 (3.12)

 

Zu unserer ersten Frühschicht im Advent 2014 darf ich euch alle herzlich begrüßen. Schön, dass ihr gekommen seid und dass wir uns gemeinsam auf den Weg durch den Advent machen können. Wir wollen diese erste Frühschicht beginnen im Zeichen, das Himmel und Erde verbindet: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

 

Lied Menschen auf dem Weg

 

A: Jeder Tag unseres Lebens bringt Neues und Unvorhergesehenes. Tag für Tag wagen wir uns mehr oder weniger unser Leben zu gestalten und zu bewältigen.

Oft gelingt uns nicht alles und nicht immer fallen wir abends zufrieden und müde ins Bett. Manches wühlt uns auf und beschäftigt uns über einen längeren Zeitraum und macht uns sogar Angst.

 

U: Gerade in der turbulenten Adventszeit bleibt oft vieles einfach auf der Strecke. Man rennt von Termin zu Termin, lernt für Arbeiten und Tests und versucht, das ein oder andere noch vor Weihnachten schnell zu erledigen. Es ist kaum noch Zeit zum Durchatmen und Innehalten.

 

A: Wir wollen einen genauen Blick auf unser Leben werfen, unseren Blick weiten, uns gegenseitig Mut zusprechen und es wagen neue Wege zu betreten.

Wege, die uns neues Leben bringen. Neues Leben, das wir mit anderen Menschen und mit Gott teilen wollen. Neues Leben, das uns in dem kleinen Kind im Stall geschenkt wird.

 

Heute Morgen wollen wir unser Leben ganz genau anschauen.

Jeden Tag sehen wir unser Spiegelbild: Im Spiegel morgens im Bad, in einer Scheibe im Schulbus, in einem blank polierten Auto …! Meist ist es nur eine flüchtige Begegnung.

Ich lade euch ein, einen Spiegel in die Hand zu nehmen und euch genau anzuschauen. Nehmt euch Zeit und verweilt einen Moment. Dann gebt den Spiegel weiter.

meditative Musik

 

In dem Spiegel waren Momentaufnahmen aus eurem Leben zu sehen. Unser Leben besteht aus unendlich vielen dieser Augenblicke und Momente.

Jeder dieser Momente und Augenblicke ist einzigartig.

 

GESCHICHTE

An einem schönen Tag im Spätherbst um die Mittagszeit war große Stille am Waldesrand. Die Vögel hatten ihre Köpfe unter die Flügel gesteckt und alles ruhte.

Da streckte die Kohlmeise ihr Köpfchen hervor und fragte: „Was ist eigentlich das Leben?“ Alle waren betroffen über diese schwierige Frage. Im großen Bogen flog die Kohlmeise über die weite Wiese und kehrte zu ihrem Ast im Schatten des Baumes zurück.

Die Heckenrose verlor gerade ihre letzten schon ganz vertrockneten Blütenblätter.

Sie sprach: „Das Leben ist eine Entwicklung.“

Weniger tief veranlagt war das Wildschwein. Es durchpflügte mit seiner Nase den lockeren Boden am Waldrand und sagte: „Das Leben ist ein Suchen und Finden.“

Drunten im Gras mühte sich eine Ameise mit einem Strohhalm, zehnmal länger als sie selbst, und sagte: „Das Leben ist nichts anderes als Mühsal und Arbeit.“

Geschäftig nagte ein Eichhörnchen an einem Tannenzapfen und meinte dazu: „Nein, das Leben ist ein Wechsel von Arbeit und Vergnügen.“

Daneben räkelte sich ein Murmeltier in den letzten Sonnenstrahlen und murmelte vor sich hin: „Das Leben ist ein wunderbarer Traum.“

Wo so weise Reden geführt wurden, steckte auch der Maulwurf seinen Kopf aus der Erde und brummte: „Das Leben? Es ist ein Alleinkampf im Dunkeln.“

Eine Spinne beobachtete dieses Treiben sicher aus ihrem Netz und sagte nur: „Das Leben besteht aus vielen Fäden, die sorgsam miteinander verbunden sind.“

Nun hätte es fast einen Streit gegeben, wenn nicht ein feiner Regen eingesetzt hätte, der sagte: „Das Leben besteht aus Tränen, nichts als Tränen.“

Dann zog er weiter zum Meer.

Dort brandeten die Wogen und warfen sich mit aller Gewalt gegen die Felsen und stöhnten: „Das Leben ist ein stets vergebliches Ringen nach Freiheit.“

Hoch über ihnen zog majestätisch der Adler seine Kreise. Er frohlockte: „Das Leben, das Leben ist ein Streben nach oben.“

Nicht weit vom Ufer entfernt stand eine Weide. Sie hatte der Sturm schon zur Seite gebogen. Sie sagte: „Das Leben ist ein sich Neigen unter einer höheren Macht.“

Dann kam die Nacht. Mit lautlosen Flügeln glitt der Uhu über die Wiese dem Wald zu und krächzte: „Das Leben heißt: die Gelegenheit nutzen, wenn andere schlafen.“

Und schließlich wurde es still in Wald und Wiese. Nach einer Weile kam ein junger Mann des Weges. Er setzte sich müde ins Gras, streckte dann alle viere von sich und meinte erschöpft vom vielen Tanzen und Trinken: „Das Leben ist das ständige Suchen nach Glück und eine lange Kette von Enttäuschungen.“

Auf einmal stand die Morgenröte in ihrer vollen Pracht auf und sprach: „Wie ich, die Morgenröte, der Beginn des neuen Tages bin, so ist das Leben der Anbruch der Ewigkeit!“

 

Das Leben ist … Mein Leben ist …

Ich lade euch ein darüber nachzudenken was eure Antwort bei diesem Wiesengespräch ist.

Das Leben ist … Mein Leben ist …

Ihr könnt eine oder auch mehrere Antworten finden. In der Mitte liegen Kärtchen und Stifte, damit könnt ihr eure Antworten aufschreiben. Das Leben ist … Mein Leben ist …

Meditative Musik

 

Unser ganzes Leben ist eine stetige Entwicklung. Kaum halten wir einen Augenblick fest, ist er auch schon vorbei und wird mit anderem überlagert.

Gott begleitet uns bei dieser Entwicklung und hilft uns unser Leben zu wandeln.

 

Fürbitten

Guter Gott, du bist das Licht in unserem Leben, dir vertrauen wir, auf dich

bauen wir, darum tragen wir unsere Bitten zu dir:

1. Begleite unsere Frühschichtgemeinschaft auf dem Weg durch den Advent:

Gib uns Atempausen, die uns aus der Hektik herausholen und uns durchatmen lassen.

Gott, du Licht unseres Lebens:

Wir bitten dich – erhöre uns.

2. Für uns alle: Lass uns immer wieder neu deine Botschaft entschlüsseln, die Botschaft deiner Liebe, die unser Leben lebenswert macht.

Gott, du Licht unseres Lebens:

Wir bitten dich – erhöre uns.

3. Für alle Menschen, die ihren Lebensweg aus den Augen verloren haben:

Schenke ihnen neuen Mut ihr Leben in die Hand zunehmen und

schicke ihnen Menschen, mit denen sie sich gemeinsam auf den Weg

machen.

Gott, du Licht unseres Lebens:

Wir bitten – dich erhöre uns.

 

Wir wollen uns die Hände reichen und uns verbinden. In dieser Verbundenheit untereinander und mit Gott wollen wir alle ausgesprochenen und unausgesprochenen Bitten, unser Lob und unseren Dank mit hinein nehmen in das Gebet das Jesus uns gelehrt hat.

 

Vater unser

 

Gebet

Ewiger Gott,

Du hast die Erde geschaffen,

und die Menschen ins Leben gerufen.

Du hast allen die Wahl überlassen,

für oder gegen Dich zu sein.

Du erträgst Fehler und Unvollkommenheiten.

Du bist zur Versöhnung bereit,

wenn jemand Deine Nähe sucht.

Lass uns nicht an der Oberfläche stehen bleiben,

sondern zeig uns durch Deinen Geist die Tiefe deiner Wahrheit.

Amen.

 

 

Segen

Guter Gott,

wir warten auf Dich!

In Deinem Sohn bist du unserer Welt

ganz nahe gekommen;

komme nun auch in unsere eigene Welt,

komme Du in unser Leben,

dass wir Dich erfahren,

dass wir in diesen Wochen erfüllte Zeit erleben,

die nicht von Hektik bestimmt ist,

sondern durch Besinnung auf Dich!

Gib uns offene Herzen und Geduld für Dich,

Du erfüllst die Welt mit Deinem Geist,

Du schaffst Leben in Ewigkeit!

So segne uns heute der liebende Gott,

der Vater, der Sohn und der heilige Geist.

Amen.

 

Lied: Mache Dich auf und werde Licht

Ökumenischer Gottesdienst 3. Advent 2014 Erlöserkirche – Herbergssuche – Flüchtlinge

Ökumenischer Gottesdienst 3. Advent 2014 Erlöserkirche – Herbergssuche –

Liebe Mitchristen,

liebe Freunde,

liebe Mitschwestern – und brüder,

liebe Menschen.

Sie haben das Bild noch? Zwei Menschen mit einem Holzkarren suchen einen Platz für die Nacht. Die junge Frau – fast thronend auf der Karre. Man ahnt den Lärm den die Räder machen, wenn sie über das Pflaster rattern. Ihre Arme hat die Frau um ihren Leib gelegt, als ob sie etwas wertvolles noch unsichtbares beschützen will. Sie erinnert uns an Maria, die mit ihrem Mann auf Herbergssuche ist. So heißt dieses Bild von Beate Heinen auch. Sie hat den Weg von Maria in unsere heutige Zeit verlagert.

Mit diesem fast schrottigen Karren, auf dem Maria durch die Straßen gezogen wird, mit dem ganzen Umfeld hat sie die Armut, die Armseligkeit des Kommen Jesu in unserer Welt dargestellt.

„Nun komm, der Heiden Heiland!“ heißt es in einem alten Adventslied von Martin Luther. Natürlich soll er kommen. Aber so?

Im Lied heißt es „Ja!“ – „Dass sich wundert alle Welt, dass Gott solch Geburt ihm bestellt!“

Sehen sie auf dem Bild die Häuser, an denen der Karren vorbeizieht? Sie haben keine Türen! Sie haben hell erleuchtete Fenster – man kann rausschauen.

Die Schattenrisse einzelner Menschen sind zu erkennen, die wohl von dem Karrengeräusch neugierig geworden sind.

Es gibt nur Fenster um zu schauen, zu beobachten – keine Türen.

Die drinnen – aber auch die draußen – sind ausgesperrt. Es kann sich keine Tür öffnen um sie aufzunehmen, sie reinzulassen.

Auf dem Bild wird klar, was Jesus von Anfang an war. Er bleibt draußen, ausgesperrt von der Gemeinschaft der Menschen, zu der er geschickt worden war.

In den Häusern von Bethlehem, später in Nazareth wo sie die Türen vor ihm verschlossen haben, dann in Jerusalem, wo Jesus über die Stadt weint und später wird er draußen vor den Toren der Stadt Jerusalem gekreuzigt.

„Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf!“ so könnte dieses Bild auch heißen. Dieses Bild zwingt uns fast dazu darüber nachzudenken, wo denn unser Platz in der Adventszeit ist.

Sind wir die Beobachter hinter den Fenstern? Halten wir uns im Schatten, damit wir nicht bemerkt werden?

Natürlich nicht! Werden sie sagen. Aber wie kommen wir dann raus aus unserer Rolle, aus der Rolle des Beobachters, des Unbeteiligten?

Die Botschaft dieses Bildes und die Botschaft des Evangeliums sagt uns: Es müssen Türen eingebrochen werden in die Häuser, damit Gott dort Mensch werden kann.

Auch bei uns hier in Verl, egal welcher Konfession, müssen Türen geöffnet werden, Türen die verschlossen, abgeriegelt sind. Diese „Tür des Herzens“, die offen stehen muss, wie es in einem Adventslied auch heißt, damit Christus dort einziehen kann, dass er dort Platz und Wohnung findet.

Und dort wo sich das Herz öffnet, da gehen viele andere Türen mit auf. Da wachsen Verständnis und Offenheit füreinander, da erkennen wir die Not, die Ängste, die Sorgen und Bedürfnisse unserer Mitmenschen.

Und da haben wir alle die Bilder von Flüchtlingen, von Aussiedlern, von riesigen Zeltlagern, von Bettlern vor Edeka, Bilder von absaufenden Booten im Mittelmeer, von Ruinen und Toten und schreienden Kindern vor Augen.

Sie haben am Anfang einen Steckbrief bekommen.

Oder wie man heute sagt: ein Profil.

Wie ist das, wenn einem plötzlich wichtiges daraus entrissen wird?

 

Die Heimat, die Familie, der Beruf.

Wenn plötzlich ganz andere Stationen darin stehen: Gefängnis in der Türkei, Flüchtlingslager Lampedusa, vorläufige Adresse Wideischule…

Können wir uns das überhaupt vorstellen?

Und wie es dann sein muss, wenn sich die Türen vor einem schließen?

Weil man nicht arbeiten darf und einem der Stolz genommen wird.

Wenn man als gebildeter, ausgebildeter Mensch nicht mehr in seinem Beruf arbeiten kann? Und viele denken: der will nur unser Sozialsystem ausnutzen?

 
 

Aber da fragt uns der Herr auch, er der selber ein Flüchtling, er der später selber Asylsuchender in Ägypten war, er fragt uns und nicht nur zu Weihnachten, wie wir mit seinesgleichen umgehen, mit welcher Gesinnung und Liebe wir denen begegnen.

Herbergssuche kann auch anders noch aussehen. Es muss nicht immer Unterkunft sein, die der andere benötigt.

Vielleicht braucht auch einer meine Zeit.

Vielleicht braucht einer mein Ohr.

Vielleicht sucht einer meinen Rat.

Vielleicht freut sich einer auch nur über mein Lächeln.

Offene Herzen und Sensibilität für den anderen werden erwartet.

Eigentlich haben wir das alle.

Vielleicht ein bisschen versteckt, oder auch untergebuddelt.

Aber es ist da!

Das ist das Geschenk von Weihnachten an uns.

 

Der Evangelist Johannes schreibt:

Wir alle dürfen, wenn wir wollen, seit Weihnachten „Kinder Gottes“
sein, denn

„Er kam in sein Eigentum und die Seinen nahmen ihn nicht auf!“

Und dann heißt es:

„Die ihn aber aufnahmen, gab er die Macht, Kinder Gottes zu werden“

Amen

 

Bitte um Segen

Gott segne diese Zeit des Advents,
damit sie für uns eine Zeit
der liebevollen Zuwendung werde.

Berühre unsere Augen,
damit alle Blindheit von uns abfalle.

Segne unsere Ohren,
damit sie hellhörig werden
für die Menschen um uns.

Öffne unsere Lippen,
damit wir Worte sprechen, die Gemeinschaft stiften.

Wecke in uns die Kräfte des Herzens,
damit wir Menschen der Hoffnung
und der Zuversicht sein können.

Gott segne diese Zeit des Advents
Und segne uns
Im Namen des Vaters………..

Kurzansprache Osternacht 2015

Kurzansprache Osternacht 2015

In der orthodoxen Ostkirche rufen sich die Menschen noch Tage nach dem Gottesdienst zu:

Christus ist auferstanden – Er ist wahrhaft auferstanden.

„Jesus Christus lebt; der Tod hatte keine Macht über ihn! Diese unerhörte Nachricht – sofern wir es wirklich glauben, muss uns überwältigen, muss uns veranlassen diese Freude hinaus zu rufen, hinaus zu singen. Christus lebt!

Und er schickt uns los in die Häuser und Straßen, jeden, die alten und die jungen, die Männer und Frauen, auch die Kinder um der Welt diese Hoffnung zu sagen. Christus lebt.

Darum müssen wir uns einsetzen, dass der Unfriede unter den Menschen ein Ende nimmt, auch in unserer Gemeinde und unseren Familien. Dass die, die Hilfe brauchen unsere Unterstützung erhalten. Dass die Einsamen und Traurigen unsere Liebe spüren und die Kranken unsere Nähe.

Darum lasst uns jetzt untereinander die Freude des Osterfestes wünschen. Dass wir die Kraft haben Gottes Liebe weiterzugeben an alle und Jeden.

Mit Gottes Hilfe schaffen wir das.

(Alle wünschen sich jetzt ein gesegnetes Osterfest – wir gehen alle – auch die Messdiener – kurz zu einigen Gottesdienstteilnehmern runter)


 

Träume von meiner Kirche ( in Verl – Sürenheide )

Träume von meiner Kirche ( in Verl – Sürenheide )

St. Judas Thaddäus – Patron in schwierigen und ausweglosen Situationen –

Ich träume von meiner Kirche, die in Bewegung ist, nach vorne schaut und die Menschen, mit all ihren Stärken und Schwächen, mitnimmt auf dem Weg zu Gott.

 

Ich träume von meiner Kirche, der die alltägliche und selbstlose Liebe wichtiger ist als die Lehren aus dem Katechismus und die Normen des Kirchenrechts.


Ich träume von meiner Kirche, die nicht immer auf die Antworten aus Rom oder Paderborn wartet, sondern sich auf den schöpferischen Geist verlässt, der allen Christen, Männern und Frauen, auch Kindern gegeben ist.

 

Ich träume von meiner Kirche, die immer wieder neue Wege zu den Menschen sucht, und die mit der ihr geschenkten Phantasie, die frohe Botschaft frisch, lebendig und menschennah lebt.

 

Ich träume von meiner Kirche, die in der Liturgie und in den Verkündigungen eine Sprache spricht, die Kinder und Jugendliche auch verstehen.

 

Ich träume von meiner Kirche, in der die Menschen feiern und lachen, tanzen und weinen können, aber immer auch in Gemeinschaft mit anderen.

 

Ich träume von meiner Kirche, in der das Evangelium so verkündet wird, dass es den Menschen hilft zu leben, in der die Menschen von Jesu Botschaft begeistert sind, man es ihnen ansieht und sie anderen von ihrer Freude erzählen.

 

Ich träume von meiner Kirche, die sich von den Menschen in die Pflicht nehmen lässt: von den Armen und Kranken, von den Flüchtlingen, von den wiederverheiratet Geschiedenen, von den ungeborenen Kindern, von den Hungernden in der weiten Welt und von der nach Sinn verlangenden Jugend.

Ich träume von meiner Kirche des Amtes, die es der Wahrheit und Einheit wegen immer geben wird, die aber weiß, dass Autorität mit Liebe übersetzt werden muss und dass Amt nichts anderes als Dienst meint.

Ich träume von meiner Kirche, die eine anziehende und wärmende Gemeinde ist, die jeden einlädt und willkommen heißt, der die Liebe Gottes sucht.

Ich träume von meiner Kirche, die mit der Kraft des Heiligen Geistes alle Spannungen aushält, die Konflikte bearbeitet und mit allen gemeinsam die Lösung in einem Weg der Liebe sucht.


Ich träume von meiner Kirche, die Hoffnung hat für die Welt und für einen jeden Menschen, weil sie den in ihrer Mitte spürt, der alle Hoffnung dieser Welt begründet.

Ich träume von meiner Kirche, die mich am Ende meines Lebens begleitet und mir in meinen letzten Atemzug hineinruft: Du wirst ewig leben – denn Du bist sein geliebtes Kind.

 

Ich glaube an diesen Traum von meiner Kirche (in der Sürenheide und weltweit), in der Jesus und seine Botschaft von Gott im Mittelpunkt stehen, in der ich mit meinen Schwächen getragen bin, mit meinem Glauben, mit meinen Stärken und mit meiner Begeisterung aber auch mit bauen kann, dass mein Traum von Seiner Kirche wahr wird.

 

Arthur Springfeld, Diakon