10.07.13 – Friede beginnt da, wo wir leben-

Friedensgebet Kaunitz 10.07.2013

Begrüßung

 

In allen Kirchen, auch in Kaunitz wurde zu Gott gebetet: „Herr, schenke uns Frieden!“ Und aus jedem Palast und jeder Hütte falteten sich die Hände empor: „Friede, Herr, gib uns Frieden!“ Da hatte Gott erbarmen und der liebste seiner Engel schwebte hinab auf die Erde. Aber schon nach wenigen Tagen kehrte der Friede zurück. In seinen Zügen war eine tiefe Trauer zu lesen und auf seiner Stirn klaffte eine blutige Wunde.
„Verzeihe, Herr!“ sagte er bittend, „Die Menschen bedürfen meiner nicht.“ „Sie bedürfen deiner nicht? Sie, die täglich um Frieden bitten?“
„Lass dir erzählen, Herr, wie es kam“ antwortete der Engel. „Ich war nicht säumig, ich bin zu allen gegangen, aber nirgends konnte ich helfen, nirgends war ich willkommen. Ich kam zu Nachbarn, die im Zank lagen und jeder sagte mir: „Gib mir mein Recht!“ Ich ging zu streitenden Eheleuten, zu Eltern und Kindern und jedes verlangte nur seinen Willen. Ich ging zu den Armen und sie sagten „Mach‘ uns reich!“ Ich ging zu den Reichen und sie sagten: „Lass die Armen in Fesseln!“ Ich ging zu den Priestern und sie forderten nur Gläubige für ihre Kirchen. Ich ging zu den Führern der Nationen und sie zeigten mir unermessliche Magazine voll von Mordwerkzeugen und sie sagten: „Gib uns noch mehr!“  „Keiner hieß mich willkommen; alle meinten, wenn ich nur ihre Wünsche erfüllte, dann hätten sie ja den Frieden. Das aber vermochte ich nicht, Herr, und so…so kam ich wieder.“
„Und die Wunde, die Wunde auf deiner Stirn?“ fragte der Herr traurig und zärtlich zugleich.
Da neigte der Engel den Kopf und sagte leise, zitternd: „Ich stieß wider einen Baum…verzeih mir.“
Und der Herr trat näher…sah ihn lange an… und küsste ihn auf die Wunde.

 

Lied: 944 Gib uns Frieden jeden Tag 1-3

 

Wir beten zusammen:

Vieles, was ich rede, kommt aus meiner Eitelkeit.

Vieles sage ich, weil ich meine Wichtigkeit überschätze.

Ich möchte aber, dass mein Urteil barmherzig ist,

meine Entscheidung vorsichtig,

meine Antwort abgewogen.

Ich werde es nur erreichen,

wenn mein Wort aus dem Schweigen kommt.

Ich möchte mit meinem Wort

anderen Menschen gerecht werden.

Ich möchte, dass es sie nicht verletzt,

erniedrigt oder entmutigt.

Ich möchte mit meinem Wort heilen.

Ich möchte reinigen,

möchte Frieden stiften und Kraft geben.

Das kann ich nur, wenn ich nicht alles ausspreche,

das zu sagen naheläge.

Was zu sagen lohnt, liegt nicht nahe, sondern fern.

Ich möchte schweigen,

weil ich Zeit brauche, um zu warten,

bis mein Wort aus seiner Ferne herkommt,

bis ich es höre und es sagen kann.

 

 

 

 

Friede beginnt da, wo wir leben

Wir vertrauen fest darauf, dass Frieden möglich ist.

Vor fünfzig Jahren gab es kein Schützenfest ohne Schlägerei – heute gibt es das wohl.

Für unsere Großväter waren die Franzosen Erbfeinde – heute

ist kein Krieg zwischen Frankreich und Deutschland mehr denkbar.

Die Abrüstung beginnt in unserem Herzen.

Gütige und versöhnende Gedanken in sich hegen!

Wir leben unter lauter Menschen, für die Jesus am Kreuz starb.

Seine vergebende, verwandelnde und rettende Gnade

ist viel weiter verbreitet und steht vor viel mehr Herzen,

als unser enges Herz es gerne zugesteht.

Verbündete Gottes sein durch gütige Gedanken.

Friede ist keine Windstille zwischen zwei Kriegen.

Friede ist eine Bewegung von Herz zu Herz, von Volk zu Volk.

Geht diese Bewegung auch durch dein Herz hindurch?

Bist du ein Friedensstifter?

Bist du eine Friedensstifterin?

Es gibt keine Neutralität zwischen Frieden und Krieg.

So wenig wie zwischen Gut und Böse.

Gott ist Frieden, Freude, Liebe.

Satan ist Feindschaft, Streit, Neid, Eifersucht, Zank.

Auf welche Seite schlägst du dich?

Völkermord beginnt im Kleinen, da wo wir leben.

Friede beginnt im Kleinen, da wo wir leben.

Wenn du Argwohn und Misstrauen in dir nährst

und in deiner Umgebung ausbreitest,

bereitest du Kriege vor.

Vertraust du, weckst du Vertrauen.

Wer wie in einem Staffellauf von Vertrauen zu Vertrauen eilt,

erobert die Welt für den Frieden.

Menschliche Gemeinschaft, Friede unter Menschen, entsteht durch Gespräch.

Echtes Gespräch gibt es nur da, wo jeder redlich dafür offen ist,

dass der andere auch ihm etwas zu sagen hat.

 

Lied: 262 1+3 Nun singt ein neues Lied

 

Alle: Seligpreisungen

Selig, die das Interesse des anderen lieben wie ihr eigenes;

Denn sie werden Frieden und Einheit stiften.

Selig, die immer bereit sind, den ersten Schritt zu tun;

Denn sie werden entdecken, dass der andere viel offener ist, als er es zeigen konnte.

Selig, die nie sagen: Jetzt ist Schluss!;

Denn sie werden den neuen Anfang finden.

Selig, die erst hören und dann reden;

Denn man wird ihnen zuhören.

Selig, die das Körnchen Wahrheit in jedem Diskussionsbeitrag heraushören;

Denn sie werden integrieren und vermitteln können.

Selig, die ihre Position nie ausnützen; denn sie werden geachtet werden.

Selig, die nie beleidigt und enttäuscht sind;

Denn sie werden das Klima prägen.

Selig, die unterliegen und verlieren können; denn der Herr kann dann gewinnen.

 

Verpflichtung zum Frieden

Der Friede beginnt mit der Vergebung, er beginnt mit dem Freispruch.

Zur Freiheit hat uns Gott befreit und zum Frieden hat er uns fähig gemacht.

Fangt bei euch selber an:

Euren Hass zu besiegen,

andere nicht mehr zu zerstören,

sie nicht mehr fertig zu machen.

Fangt bei euch selber an:

Euren Mut umzuwandeln in phantasievolle Kraft,

durchbrecht das alte Prinzip:

Auge um Auge – Zahn um Zahn.

Ihr fangt dann an, so zu leben, wie Jesus lebte.

Wenn ihr für den Frieden eintretet, – dann ohne Hass,

wenn ihr für den Frieden arbeitet, – dann ohne Streit,

wenn ihr auf den Frieden hofft, – dann ohne Angst,

denn Gott sagt:

Fürchte dich nicht, ich habe dich erlöst,

ich habe dich bei deinem Nahmen gerufen,

du bist mein.

 

Lied: 245 1+5+6 Komm Schöpfer Geist

 

Herr, allmächtiger Gott,
der Verwandlung wirkt und Neues schafft,
du Gott des väterlichen Friedens
und der mütterlichen Liebe.
Unsere Herzen sind voller Hoffnung
auf dich gerichtet:

Deine Kirche hat am Ufer des Mittelmeeres
die Geburtswehen und ihre Kinderjahre durchlebt.
Bleibe bei deiner Kirche, die weltweit weiterwächst,
dass sie zu voller Einheit reift.

In dieser Zeit des Wachsens bitten wir dich
um die Gabe der Verwandlung.
Erneuere in uns den Geist der Gemeinschaft.
Forme unsere Gedanken zu Gedanken der Liebe.
Schenke uns die Erfahrung deines Friedens.

Gib uns den Mut und die Beweglichkeit,
Verwandlung anzunehmen
bei uns selbst und bei anderen,
bei denen, die leiden,
und bei denen die Leiden verursachen,
bei Opfern und Tätern
und bei deinem ganzen Volk.

In einer Welt voller Gewalt und Hass
schenke uns den Mut,
Liebe und Eintracht zu säen.
Nähre in uns die Saat der Einheit
und schenke uns Einsicht,
dass wir die Konflikte unter uns sehen
und lösen lernen.

Bereite unseren Geist, unsere Herzen und Hände,
dass wir deine Ernte einbringen.

Amen

 

FÜRBITTEN

Guter Gott, damals hast du deine Jünger ausgesandt, um die Herzen der Menschen auf dein Kommen vorzubereiten und zu öffnen. Auch heute sind viele Menschen gerufen, in deinem Auftrag den Frieden weiterzugeben. Für sie beten wir:

 

  • Für unsere Gemeinden: dass sie lernen, sich mit neuen Situationen in unserer Kirche zurechtzufinden und offen sind für ungewohnte Wege.

     

  • Für alle, die deine Botschaft verkünden: dass sie nicht müde werden, immer neue Worte zu finden, um den Menschen deine Botschaft nahe zu bringen.

     

  • Für alle, die für den Frieden Verantwortung tragen: dass sie bereit werden, aufeinander zuzugehen.

     

  • Für alle, die in diesen Wochen auf Urlaub fahren: dass sie offen sind für die Menschen, denen sie begegnen und gesund und froh heimkehren.

     

  • Erfülle die Verkündiger deiner Frohen Botschaft – Männer und Frauen, Mütter und Väter, Diakone und Priester – mit Freude über ihren Dienst und stehe ihnen bei, wenn sie an ihrer Berufung und Sendung zweifeln.

     

    Denn du bist uns nahe, um was auch immer wir dich bitten. Dir sei Ehre und Dank, jetzt und in Ewigkeit. Amen.

    Vater Unser ……………….

     

    ZUM FRIEDENSGRUSS

    Einer muss anfangen aufzuhören, aufzuhören mit Rechthaberei und Falschheit, mit Blauäugigkeit und verkrampftem Festhalten am Bestehenden, aufzuhören mit der Gewalt von Worten und der Zerstörungskraft von Taten. Wir wollen uns aufmachen zum Frieden und spüren unsere eigenen Grenzen, die Überforderung, im Letzten den Frieden zu schaffen.

    Deshalb beten wir um das Geschenk der Liebe Gottes:

    Herr Jesus Christus, schenke uns deinen Frieden, der verwandelt.

    „Wenn ihr in ein Haus kommt, so sagt als erstes: Friede diesem Haus.“

    Diesen Frieden schenkt uns Jesus.

    Er hilft uns, mit uns selbst und mit anderen Menschen in Frieden zu leben.

    Dieser Friede des Herrn sei allezeit mit euch! A: Und mit deinem Geiste!

    Setzen wir ein Zeichen unseres Willens zum Frieden und reichen einander die Hand!

     

    Lied: Wir wollen Frieden für alle 3x

     

    SEGENSBITTE

    Bitten wir Gott nun um seinen Segen für uns und unsere Mitmenschen: Hier bin ich, Gott, ich stehe vor dir – sende mich.

    Lass mich dich erkennen, in den Menschen, denen ich heute begegne. Lass mich still werden, damit ich auf dich hören kann.

    Lass mich dir folgen, ich will dein Jünger, deine Jüngerin sein.

    Hier bin ich – sende mich! Dazu segne uns der allmächtige und uns liebende Gott,

    + der Vater, der Sohn und der Hl. Geist. Amen.


     

04.09.13 – Und der Friede liegt an uns-

Friedensgebet Kaunitz 04.09.2013

Begrüßung:

Lied: Wir wollen Frieden für alle

 

Der alte Apfelbaum und der Friede

„Ich glaube“, sagt Papa eines Tages, „wir müssen den alten Apfelbaum fällen.“ „Unseren Apfelbaum?“, ruft Anna entsetzt. „Er stört doch nicht hinten im Garten!“
Papa lacht bitter auf. „Die Nachbarn schon. Immer wieder beschweren sie sich.“
Anna kann es nicht glauben. „Er ist doch so ein schöner, großer Baum!“
„Eben“, meint Papa. „Seine Zweige stören. Wegen des Schattens und des Herbstlaubs.“ „Und deshalb soll unser Baum sterben? Weil die da drüben zu faul zum Kehren sind?“ Anna ist sauer. „Na ja“, meint Mama. „Es ist ärgerlich, wenn ein Baum der Sonne den Weg versperrt und dazu noch Arbeit macht, nicht?“
Und Papa sagt entschieden: „Ich will meinen Frieden mit den Nachbarn haben. Der Baum kommt weg. Basta!“
Anna kämpft mit den Tränen. Was hat ein Baum mit Friede zu tun?
Außerdem ist die Apfelbaumecke ihr liebster Platz zum Spielen und Träumen, zum Nachdenken und zum ´In-die-Luft-gucken´. Dieses Plätzchen soll sie nun verlieren? Und was würde aus den Tieren werden, die im Baum wohnen? Müssen die auch sterben? Und das Amselpärchen? Wo würde es im nächsten Jahr sein Nest bauen?
„Was ist Friede?“, fragt Anna. „So viele Bäume sterben. Ich mag nicht, dass bloß wegen der Nachbarn auch unser Apfelbaum sterben muss. Das ist ein falscher Friede!“
„Friede hat eben einen hohen Preis“, sagt Papa.
Darüber denkt Anna lange nach. Dann hat sie eine Idee: „Wäre es auch ein Friede, wenn ich das Herbstlaub im Nachbargarten wegkehrte? Dann müsste unser Baum nicht sterben und der Friede wäre nicht so teuer.“
„Das ist eine gute Idee“, freut sich Mama. „Wir sollten mit den Nachbarn noch einmal reden!“ „Hm.“ Papa zuckt mit den Schultern. „Und der Schatten?“ „Da findet sich bestimmt auch eine Lösung“, meint Mama. „Und die überlegen wir uns gemeinsam mit den Nachbarn. Einverstanden?“ „Einverstanden.“ Papa nickt und Anna klatscht vor Freude in die Hände.
„So mag ich den Frieden leiden“, sagt sie. Dann gehen Mama, Papa und Anna mit ihrem Friedensangebot zu den Nachbarn hinüber.

Lied: 262 1+3 Nun singt ein neues Lied …..

Und der Friede liegt an uns

Es gibt noch Bäume, die in Blüten lächeln,

es gibt noch Fische, die im Wasser springen,

es gibt noch Vögel, die sich Nester bauen,

es gibt noch Wälder, die das Leben wiegen.

lasst es nicht die letzten sein

lasst es nicht die letzten sein

zum Leben sind wir einander gegeben

zum Lieben, zum Leben

und der Friede liegt an uns.

Es gibt noch Wasser, das wir trinken können,

es gibt noch Felder, die uns Körner tragen,

es gibt noch Luftstrom, der uns Atem spendet,

es gibt noch Tiere, die uns nicht verklagen.

lasst es nicht die letzten sein

lasst es nicht die letzten sein

zum Leben sind wir einander gegeben

zum Lieben, zum Leben

und der Friede liegt an uns.

Es gibt noch Hände, die ihr Haben teilen,

es gibt noch Rücken, die den Schwachen tragen,

es gibt noch Stimmen, die für Stumme sprechen,

es gibt noch Menschen, die einander trauen.

lasst es nicht die letzten sein

lasst es Samen sein für viele

zum Leben sind wir einander gegeben

zum Lieben, zum Leben

und der Friede liegt an uns.

Es gibt noch Herzen, die den Himmel suchen,

es gibt noch Augen, die sich liebend grüßen,

es gibt noch Jugend, die sich Zukunft träumt,

es gibt noch Kinder, die vor Freude tanzen.

lasst es nicht die letzten sein

lasst es Samen sein für viele

zum Leben sind wir einander gegeben

zum Lieben, zum Leben

und der Friede liegt an uns.

 

Lied: Herr gib uns Deinen Frieden (2x)

 

Vater unser im Himmel: (abwechselnd rechts und links, letzte Abschnitt zusammen)

du bist aber nicht nur „unser“ Vater

du bist auch der Vater von

Alessandro und von Massimo

Mohammed und Francesca

Ivan und Yonatan,

du bist der Vater aller Menschen

der Außenseiter und der Ausgegrenzten

der Fixer und der Aidskranken

der Hilfsarbeiter und der Bettler in den Slums.

Geheiligt werde dein Name:

du hast viele Namen, alle sind mir heilig

gerechter Richter

liebender Vater

verzeihender Gott

Ich bin DA für dich.

Dein Reich komme:

ein Reich des Friedens, der Liebe, des unbeschwerten Glücks

ein Reich der Hilfsbereitschaft und der Rücksicht

ein Reich der Hoffnung und der Zukunftserwartung

ein Reich ohne leere Worthülsen.

Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden:

gegen Krankheit

gegen Not

gegen Elend

gegen Einsamkeit

gegen Arbeitslosigkeit

gegen Versagen

gegen Tod.

Unser tägliches Brot gib uns heute:

das Brot der Partnerschaft

das Brot der Freundschaft

das Brot der Liebe

das Brot des Verzeihens

das Brot der Nähe

das Brot des Festes

das Brot, das satt macht.

Und vergib uns unsere Schuld:

Phantasielosigkeit für dich

Misstrauen gegeneinander

Oberflächlichkeit

Sprachlosigkeit

Stöhnen und Wehklagen

„no future“-Denken.

Wie auch wir vergeben unseren Schuldigern:

die uns ihren Hochmut spüren lassen

die uns ihre Überlegenheit spüren lassen

die uns ihre Distanz spüren lassen

die uns ihren unerschütterlichen Glauben aufdrängen

die uns ins Abseits stellen

die unsere Natur ausbeuten und die Luft verpesten.

Und führe uns nicht in Versuchung:

der Bequemlichkeit

der Falschanzeige

des Geizes

der Eigenliebe

des Stolzes

des Neides

der großen Reden

der Untreue.

Sondern erlöse uns von dem Bösen:

nicht mehr zu glauben

nicht mehr zu hoffen

nicht mehr zu lieben

nicht mehr zu dienen

nicht mehr zu sehen.

Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit:

du hast das Leben in der Hand

du kannst die Not lindern

du wirst uns Sinn geben

du machst alles neu

du lässt uns teilhaben an deiner Liebe

du schenkst uns Heimat

(zusammen) Amen:

gut, ich bin einverstanden

gut, ich bin dabei!

 

Fürbitten

 

Wir wollen beten

 

–    für die Menschen, die unter Gewalt und Unterdrückung leiden, die in Angst und Unfrieden leben müssen, denen nach dem Leben getrachtet wird, im Großen und im Kleinen, für die, die Opfer sind von Hass, Krieg und Terror.

 

–    für die Menschen, die sich auf der Flucht vor Krieg und Gewalt befinden, die ihre Angehörigen verloren haben und ihre Heimat, für die Kinder, deren Leben schon zerstört ist, bevor es begonnen hat, die nichts anderes lernen als Hass und Gewalt.

 

–    für die Menschen, die alle Hoffnung auf Frieden verloren haben, die müde geworden sind, dafür zu kämpfen, dass der Mensch nicht Opfer des Menschen werde, die nicht mehr glauben, dass es anders werden könne.

 

–    aber auch für die Menschen, die nicht klein zu kriegen sind, die verantwortlich leben wollen und sich einsetzen für Gerechtigkeit und Frieden, die wissen, was es heißt gegen Unverständnis und Dummheit anzugehen.

 

–    für die Menschen, die vom Friedensgeist des Evangeliums angesteckt sind, die überall auf der Welt Zeichen des Friedens und der Hoffnung pflanzen, die es wagen, in einer Welt der Gewalt gewaltlos zu leben.

 

–    für unsere Gemeinden, dass sie Orte des Friedens seien und der Versöhnung, dass sie sich öffnen dem Geist des Friedens und die Botschaft Jesu hinaustragen.

 

–    für uns selbst, dass wir der Gewalt und dem Bösen widerstehen, dass wir die Kraft besitzen, auch weiterhin an einer Welt mitzubauen, in der Frieden und Gerechtigkeit wohnen, das wir es schaffen, die Mauern von Angst, Gewalt und Hass zu durchbrechen,

 

Herr, lenke Du unsere Schritte auf den Weg des Friedens durch Christus, unseren Herrn.

 

Psalm 4 Gottes Schutz in der Nacht
(abwechselnd rechts und links, letzte Vers zusammen)

Wenn ich rufe, erhöre mich, Gott, du mein Retter! Du hast mir Raum geschaffen, als mir angst war. Sei mir gnädig und hör auf mein Flehen!

 

Ihr Mächtigen, wie lange noch schmäht ihr meine Ehre, warum liebt ihr den Schein und sinnt auf Lügen?

 

Erkennt doch: Wunderbar handelt der Herr an den Frommen; der Herr erhört mich, wenn ich zu ihm rufe.

 

Ereifert ihr euch, so sündigt nicht! Bedenkt es auf eurem Lager und werdet still!

 

Bringt rechte Opfer dar und vertraut auf den Herrn!

 

Viele sagen: «Wer lässt uns Gutes erleben?» Herr, lass dein Angesicht über uns leuchten!

 

Du legst mir größere Freude ins Herz, als andere haben bei Korn und Wein in Fülle.

 

In Frieden leg ich mich nieder und schlafe ein; denn du allein, Herr, lässt mich sorglos ruhen.

 

„Ich liege und schlafe ganz mit Frieden.“
Ein wohltuender Satz am Ende des Tages.
In den Klöstern und beim Klerus ist es üblich, regelmäßige Gebetszeiten zu halten.

Morgens, mittags, nachmittags, abends. Jede Gebetszeit hat ihre eigenen Themen.

Das Abendgebet heißt „komplet“. Es macht den Tag komplett.

Der Tag wird vollständig.

Und in diesem Gebet blickt der betende Mensch zurück auf den Tag.

Lässt alles los, was war. Auch das Unvollständige.

So wie es jetzt ist, will ich es für heute sein lassen. „Ich liege und schlafe ganz mit Frieden; denn allein du, HERR, hilfst mir, dass ich sicher wohne.“ (Psalm 4,9) wird dann gesungen.
Schlafen können, das ist für viele Menschen etwas ganz Alltägliches.

Für manche ist es aber überhaupt nicht selbstverständlich.

In Frieden schlafen – das kann man nicht erzwingen.
Die Bibel erzählt viele Geschichten von Schlafenden. Interessante Dinge passieren da.
Denn oft ist der Schlaf die Zeit, in der den Menschen Gott begegnet:
Als Jakob, der Enkel Abrahams, auf der Flucht war zum Beispiel. Voller Schuldgefühle im Herzen hat er sich am Abend erschöpft niedergelegt.

Und dann träumte er von Gott und hat im Schlaf erfahren, dass Gott trotz allem einen Weg voller Segen für ihn hatte.
Offenbar sind manche Erfahrungen nur möglich, wenn wir schlafen.

Und manche Aufgaben kann ich nur schaffen, wenn ich ausgeschlafen bin.
Wie gut, wenn ich es vor dem Einschlafen schaffe, alles, was morgen kommt, in Gottes Hand zu legen.

Wie der Psalm Vers es formuliert: ganz mit Frieden.
Ich wünsche Euch, dass das gelingt: Es am Ende des Tages gut sein lassen. Versucht Euch darauf zu verlassen, was auch andere schon erfahren haben. „Den Seinen gibt Gott es im Schlaf“.
Vielleicht könnt ihr dann sagen: „Nimm du es in die Hand, Gott. Hilf mir.“

Und dann erleben, was der Psalmbeter von sich gesagt hat: „Ich liege und schlafe ganz mit Frieden.“
Schlaft heute Nacht besonders gut!

Dazu segne Euch und uns der treue und liebende Gott: Der Vater ……..

Geht nun hin und schlaft in Frieden!

Lied: 965 1-5 Du hast uns deine Welt geschenkt

11.12.13 -Advent-

Friedensgebet St.Marien Kaunitz 11.12.13

 

Begrüßung: Ein tolles Bild, dass wir unser letztes Friedensgebet dieses Jahr im Advent, kurz vor dem Fest der Geburt unseres Friedensfürsten begehen. Das ganze Jahr haben wir um Frieden gebetet. Frieden an allen möglichen Orten der Welt, Frieden in allen nur denkbaren Situationen, Frieden in unseren Familien, zwischen Pfarrgemeinden und Freunden und auch Frieden in uns Selbst.

Heute wollen wir besonders beten, dass ein tiefer Frieden zwischen uns und Gott herrscht, dass wir voller Vertrauen zu ihm aufblicken, dass wir ohne Furcht mit ihm sprechen und zutiefst gläubig all unsere Sorgen in seine Krippe legen.

Stellen wir uns unter den Schutz des barmherzigen Vaters:
Im Namen des Vaters ………………………..

 

Lied: Kündet allen in der Not 106 1+2

 

Advent hat mit Unterwegssein zu tun.

Unterwegs sind wir, wohl wissend, dass es Wege gibt

jenseits von Zeit und Raum.

 
 

Begegnen können wir dem,

der längst bei uns angekommen ist.

Er kann uns Wege ebnen und zeigen, die gangbar sind.

Schmal können sie sein, weit, steil
und manchmal schlecht zu überschauen.

 
 

Pilgerschaft ist nun mal das Los des Pilgers.

Das eigentliche Ziel ist nicht so recht greifbar – und doch mobilisieren wir unsere Kräfte,

um nicht zu verharren.

 
 

Wohin trägt uns das Leben?

Können wir absehen von allen Erfahrungen, Fragen, Zweifeln und Vorbehalten?

Ankommen ist eine Option!

 
 

Wie wird es sein, wenn wir angekommen sind

am Ziel unserer Pilgerreise?

 

Lied: Du bist da wo Menschen leben …… 973 1-3

 

Adventlich leben,

um bereit zu sein für das,

was manchmal so überraschend in unser Leben tritt,

was uns anrührt und bewegt,
was uns angeht und persönlich meint.

 
 

Adventlich leben,

um hellwach zu sein für das,

was es neu zu erkennen gilt in dieser Zeit

der seltenen oder verloren gegangenen Visionen,
die aber Gottes Zeit mit uns und für uns ist.

 

Adventlich leben,

um ganz Ohr zu sein für jene,
die uns von ihrem Kummer und ihrer Mühsal

ihrer Hoffnung und ihren Nöten, ihrer Sehnsucht

und ihrer Enttäuschung erzählen wollen.

 
 

Adventlich leben,

um ganz da zu sein für den,
der neu ankommen will in mir persönlich

als menschenfreundlicher Gott,

als vertrauenswürdiger und liebevoller Freund.

 
 

Adventlich leben,

um wartend zu wachen
und wachsam zu warten auf den,

der sich mir neu zuwenden will,

im Geheimnis seiner Menschwerdung.

 

Lied: Der mich atmen lässt ….. 1-3

 

ALLE: HERR, brich ein in unser Leben

 
 

HERR,
brich ein in unser Leben,

das geprägt ist von Angst und Ohnmacht,

von Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit,

von Kälte und Hartherzigkeit.

 
 

HERR,

brich ein in unsere Welt

des Ständig-Leistung-erbringen-Müssens,

der gnadenlosen Konkurrenz,

des gierigen Strebens nach Gewinn.

 
 

HERR,
brich ein in unsere Welt

der verschobenen Werte:

Wir sind geneigt, zu verschwenden,

anstatt zu teilen.

Wir isolieren uns häufig,

anstatt solidarisch zu sein.

Uns liegt mehr daran, zu besitzen,

als etwas zu sein.

 
 

HERR,

brich uns Menschen auf,

brich unsere Herzen auf,

brich unsere Seelen auf,

bringe uns das Licht Deines Geistes,

damit wir dem Menschen

und dem Leben

wieder mehr Raum geben!

 
 

HERR,

komm DU zu uns herab, denn in DIR ist Hoffnung für eine bessere Welt,

Zuversicht in ein menschenwürdiges Leben

und Wärme für ein sinnvolles Menschsein.

 

Lied: Der mich atmen lässt ………. 4-6

 

An Weihnachten sagt Gott ganz leise

(Ursel und Arthur abwechselnd) 

In die Lichtblicke deiner Hoffnung
und in die Schatten deiner Angst,
in die Enttäuschung deines Lebens
und in das Geschenk deines Zutrauens
lege ich meine Zusage:

 Ich bin da.

 

 

 

In das Dunkel deiner Vergangenheit
und in das Ungewisse deiner Zukunft,
in den Segen deines Wohlwollens
und in das Elend deiner Ohnmacht
lege ich meine Zusage:

Ich bin da.

In das Spiel deiner Gefühle
und in den Ernst deiner Gedanken,
in den Reichtum deines Schweigens
und in die Armut deiner Sprache
lege ich meine Zusage:

Ich bin da.

 In die Fülle deiner Aufgaben
und in deine leere Geschäftigkeit,
in die Vielzahl deiner Fähigkeiten
und in die Grenzen deiner Begabung
lege ich meine Zusage:

    Ich bin da. 

In das Gelingen deiner Gespräche
und in die Langeweile deines Betens,
in die Freude deines Erfolgs
und in den Schmerz deines Versagens
lege ich meine Zusage:

Ich bin da. 

In das Glück deiner Begegnungen
und in die Wunden deiner Sehnsucht,
in das Wunder deiner Zuneigung
und in das Leid deiner Ablehnung
lege ich meine Zusage:

Ich bin da.

In die Enge deines Alltags
und in die Weite deiner Träume
und in die Kräfte deines Herzens
lege ich meine Zusage:

Ich bin da.

 
 

Meine Antwort:

In das aufgehende Licht

deiner tröstenden Zusage
stelle ich meine Frage:

Wo bist du?

In den lichtvollen Abgrund
deiner Gedanken und Pläne
lege ich meine Bedenken:
Wie soll es weitergehen?

   In die tiefe Quelle
deiner unerschöpflichen Phantasie
weine ich meine Traurigkeit:
Ich bin so allein

In die weite Schale

deiner wohltuenden Stille
lasse ich meine Belastungen fallen:

Es ist alles so schwer.

In die bergenden Hände

deiner behutsamen Zuwendung
bringe ich meine Unsicherheit:

Verlass mich nicht.

In den langen Atem
deiner verborgenen Treue
setze ich mein Vertrauen:
Du sorgst für mich. 

In das große Ohr

deiner schweigenden Nähe
flüstere ich meine Dankbarkeit:

Du bist bei mir.

In die befreiende Melodie

deiner frohen Botschaft
 summe ich meine Freude:

 Du bist so gut zu mir.

 

In Dein menschgewordenes

JA-Wort,

Deine Zusage an mich,

Deine Frage nach mir

buchstabiere ich die Zusage

meiner Antwort:

 
 

Ich bin da.

 
 

Im Wunder der Weihnacht

fällt ein gutes Licht

auf die Welt

und öffnet Augen und Ohren,

Mund und Hände,

damit wir im Gesicht

eines jeden Menschen

göttliche Züge erkennen

und lieben können.

 

 Lied: Der mich atmen lässt ………7+8

Wenn du dich satt gesehen hast …

Wenn du dich satt gesehen hast
an dem schönen Kind in der Krippe,
gehe noch nicht fort!

Mache erst Seine Augen zu deinen Augen,
Seine Ohren zu deinen Ohren
und Seinen Mund zu deinem Mund.

Mache Seine Hände zu deinen Händen,
Sein Lächeln zu deinem Lächeln
und Sein Herz zu deinem Herzen.

Dann erkennst du in jedem Menschen
deinen Bruder, deine Schwester.

Wenn du ihre Tränen trocknest
und ihre Freude teilst,
dann ist Gottes Sohn in dir geboren
und du darfst dich freuen.

 

 

Ich wünsche Dir Frieden da,

wo Du lebst in der Welt.

Ich wünsche Dir Menschen,

vor denen Du denken und reden kannst,

ohne selbst verraten zu werden.

Ich wünsche Dir ein gutes Verhältnis zu allen,

mit denen Du täglich zusammen bist.

Ich wünsche Dir, dass Du an Gott glauben kannst

wie ein Blinder, der zwar die Sonne nicht sieht,

aber ihre Wärme spürt.

Ich wünsche Dir, Zeit zu haben

für Dich und für die anderen.

Vor allem viel Zeit, um zuhören zu können.

Ich wünsche Dir Menschen, die zu Dir sagen:

„Es ist gut, dass es DICH gibt.“

Ich wünsche Dir, nie verlassen zu werden,

den richtigen Weg zu finden,

und dazu den Mut, ihn auch zu gehen.

Ich wünsche Dir Menschen,

die auch dann Deine Freunde sind,

wenn Du sie wirklich brauchst.

Ich wünsche Dir Gesundheit und Zufriedenheit,

einen frohen Tag und zu allem den Segen Gottes.“

Den Segen des Vaters und des Sohnes und

Des Heiligen Geistes. Amen

Lied: Macht hoch die Tür 107 5

14.01.14 – Schrei nach Frieden-

Friedensgebet 14.01.2014

Begrüßung:

Liebe Brüder und Schwestern, guten Tag! (1.09.13)

Heute, liebe Brüder und Schwestern, möchte ich mir den Schrei zu eigen machen, der von jedem Winkel der Erde, von jedem Volk, aus dem Herzen eines jeden und von der einen großen Menschheitsfamilie mit immer größerer Ängstlichkeit aufsteigt. Es ist der Schrei nach Frieden. Es ist der Schrei, der laut ruft: Wir wollen eine friedliche Welt; wir wollen Männer und Frauen des Friedens sein; wir wollen, dass in dieser unserer Weltgemeinschaft, die durch Spaltungen und Konflikte zerrissen ist, der Friede aufbreche und nie wieder Krieg sei! Nie wieder Krieg! Der Friede ist ein zu kostbares Gut, als dass er nicht gefördert und geschützt werden müsste.

Mit leidvoller Sorge verfolge ich die vielen Konfliktsituationen auf dieser unserer Erde. Doch in diesen Tagen geht mir besonders schmerzlich ans Herz, was in Syrien passiert. Ich ängstige mich angesichts der dramatischen Entwicklungen, die bevorstehen.

Ich erhebe einen nachdrücklichen Friedensappell, einen Appell, der aus meiner tiefsten Seele kommt! Wie viel Leid, wie viel Zerstörung, wie viel Kummer hat der Gebrauch der Waffen in diesem gepeinigten Land und insbesondere unter der wehrlosen Zivilbevölkerung verursacht. Wie viel Qualen ruft er weiter hervor! Machen wir uns bewusst: Wie viele Kinder können nicht mehr das Licht der Zukunft erblicken! Mit besonderer Schärfe verurteile ich den Gebrauch chemischer Waffen: Ich sage euch, ich habe noch ständig jene schrecklichen Bilder der vergangenen Tage in meiner Erinnerung und in meinem Herzen! Es gibt ein Urteil Gottes und auch ein Urteil der Geschichte über unsere Taten, dem man nicht entrinnen kann! Niemals wird der Gebrauch der Gewalt zum Frieden führen. Krieg weckt Krieg, Gewalt weckt Gewalt!

Mit all meiner Kraft rufe ich die Konfliktparteien auf, der Stimme des eigenen Gewissens zu folgen, sich nicht in egoistische Interessen zu verschließen, sondern den Anderen als Bruder zu betrachten und mit Mut und Entschiedenheit den Weg der Kontakte und der Verhandlungen zu beschreiten, um die blinde Konfrontation zu überwinden. Ebenso nachdrücklich rufe ich auch die Internationale Gemeinschaft auf, jede Anstrengung zu unternehmen, um ohne weiteren Aufschub eindeutige Initiativen für den Frieden in jenem Land voranzubringen; Initiativen, die sich auf den Dialog und die Verhandlung zum Wohl der gesamten syrischen Bevölkerung stützen.

Keine Anstrengung werde unterlassen, um humanitäre Hilfe für die Opfer dieses furchtbaren Konfliktes zu gewährleisten, besonders für die Evakuierten im Land und die Flüchtlinge in den Nachbarstaaten. Es werde sichergestellt, dass die Helfer, die sich um die Linderung der Leiden der Bevölkerung bemühen, die nötige Unterstützung leisten können.

Was können wir für den Frieden in der Welt tun? Wie Papst Johannes XXIII. einmal sagte, ist allen die Aufgabe gestellt, in Gerechtigkeit und Liebe neue Wege des menschlichen Miteinanders zu finden (vgl. Pacem in terris [11. April 1963]: AAS 55[1963], 301-302).

Eine Kette des Einsatzes für den Frieden möge alle Männer und Frauen guten Willens verbinden! Diese ernste und eindringliche Einladung richte ich an die katholische Kirche in der ganzen Welt, und ich weite sie auch auf alle Christen anderer Konfessionen, auf die Männer und Frauen der verschiedenen Religionen und auf jene Brüder und Schwestern, die nicht glauben, aus: Der Frieden ist ein Gut, das alle Grenzen überwindet, weil es eben ein Gut der ganzen Menschheit ist.

Nochmals rufe ich mit lauter Stimme: Es ist nicht die Kultur der Auseinandersetzung, nicht die Kultur des Konfliktes, die das Zusammenleben in den Völkern und unter den Völkern aufbaut, sondern diese: die Kultur der Begegnung, die Kultur des Dialogs: Das ist der einzige Weg zum Frieden.

Der Schrei nach Frieden erhebe sich laut, auf dass er die Herzen aller erreiche; auf dass alle die Waffen niederlegen und sich leiten lassen von der Sehnsucht nach Frieden.

Lied: 300 1+2+5 Solang es Menschen gibt auf Erden

Jesus Christus, Du gibst uns Dein Gebot
geschwisterlicher Liebe. Du öffnest uns darin
den Weg des Glücks und des Friedens.

Du selber warst solidarisch mit Deinen Jüngern
in Bedrängnis (Mt 10,42). Du warst solidarisch
mit einem schwachen Kind (Mt 18,5). Du stellst
dich auch heute ganz auf die Seite all derer,
die gedemütigt und in ihrer Menschenwürde
bedroht werden.

Stärke uns, Herr, damit durch unseren Dienst
Dein heilendes und rettendes Wort alle erreicht,
die von Dir besonders geliebt sind: die Armen
dieser Welt. Sie haben keine andere Heimat als
Dein liebendes Herz, in dem sie sich bergen
möchten, um dort für immer etwas von der
Fülle des Lebens zu erfahren.

Jeden Tag hören wir von Menschen, die die
Opfer der Kriege beweinen: Frauen und Männer,
Mütter und Väter, Töchter und Söhne. Sie leiden
unter dem Tod ihrer Lieben, der Zerstörung
ihrer Häuser und dem Verlust ihrer Heimat.

Gott unser Vater, schenke ihnen etwas
von jener Hoffnung, die Maria erfüllt hat:
Um der Gewalt zu entfliehen, wurde sie in
Ägypten zur Asylantin. Sie beweinte Deinen
Sohn, als er am Kreuz ein Opfer menschlicher
Gewalt wurde.

In unserem Dienst an Flüchtlingen, Asylsuchenden
und Migranten, an denen, die Opfer von
Gewalt und Vertreibung wurden und an denen,
die die Opfer betrauern, gib uns, Herr,
die Kraft, nichts anderes zu suchen als
Deinen Willen zu tun und am Kommen
Deines Reiches mitzuwirken.

Denn viele Menschen unserer einen Welt
sind verwundet. Mache uns zu guten
Samaritern (Lk 10, 25-37), zu Botinnen
und Boten Deiner heilenden Liebe.

Amen.

Lied: 295 1+3 Wer nur den lieben Gott lässt walten

Lasst uns beten zu unserem Herrn Jesus Christus, der allein die Welt zum Frieden führen kann: Ruf: Du König des Friedens, erhöre uns

Für alle, die Einfluss haben und Macht ausüben:
um den Geist der Friedfertigkeit und Versöhnung und um Ehrfurcht vor dem Leben und dem Gewissen jedes Menschen. –    Ruf: Du König des Friedens, erhöre uns

Für die Menschen in Syrien, Süd Sudan und vielen anderen Krisengebieten: um ein Ende des Blutvergießens.    –    Ruf

Für die Glaubenden aller Religionen:
um Gnade und Kraft für den gemeinsamen Dienst am Frieden. –    Ruf

Für alle, die Jesus Christus als ihren Herrn erkennen: um die Gnade, das Geschenk seines Friedens anzunehmen und es weiter zu schenken. –    Ruf

Für alle, die hilflos sind gegenüber den Bedrohungen in unserer Welt:
um den Beistand des Geistes Gottes, um Hellhörigkeit für seinen Anruf und um die Kraft zum Frieden mit allen Menschen. –    Ruf

Für alle, die durch menschliche Gewalt aus dem Leben gerissen wurden – speziell für die jüngsten Opfer in Syrien: um den ewigen Frieden, den du verheißen hast. – Ruf


Herr Jesus Christus auf dich und die Kraft deines Geistes setzen wir unser ganzes Vertrauen. Dir sei Lob und Dank jetzt und in Ewigkeit. – A Amen.

Lied: 291 1+3 Wer unterm Schutz des Höchsten steht

Ökumenisches Friedensgebet 2014 (zusammen)

Gott,
alles hast du geschaffen und
erhältst es wunderbar am Leben.
Von der ganzen Menschheit und
Schöpfung wirst du gepriesen.

Barmherziger Vater,
gewähre all denen Befreiung,
die in Pakistan, aber auch
in so vielen anderen Ländern
dieser Erde,
ihren Lebensunterhalt durch
Zwangsarbeit bestreiten müssen.

Zeige den Unterdrückten
dein liebevolles Antlitz
und den Ausbeutern
deine Bereitschaft,
ohne Bedingungen zu verzeihen.

Segne Pakistan ebenso
wie unser Heimatland
mit Wohlergehen
und Fruchtbarkeit,
damit alle genug
zum Überleben haben.

Gott des Friedens,
gewähre all denen Frieden,
die unter politischem Terrorismus
und religiöser Gewalt leiden,
die wegen ihres Glaubens
und ihrer Überzeugung
verfolgt werden.

Jesus, Erlöser der Menschheit,
du bist als unser Bruder mit uns
auf dem Weg zur Freiheit.

Führe uns bei unserem Einsatz
für die Menschenrechte,
für Gerechtigkeit
und für die Befreiung der Armen,
Unterdrückten, Benachteiligten
und Ausgebeuteten.

Heiliger Geist,
du göttliche Weisheit,
begeistere und erleuchte
unsere Jugend,
stärke Frauen wie Männer,
und verwandle uns alle.

Lass Eintracht herrschen
zwischen Menschen
unterschiedlicher Kulturen,
Religionen und Nationen.

Heiliger, dreieiniger Gott,
beschenke all jene
mit der Fülle des Lebens,
die ihre ganze Existenz,
ihre Begabungen
und persönlichen Möglichkeiten
einsetzen für die Entwicklung
und das Wohlergehen
der Menschheit.

Der Name Gottes

sei allezeit gepriesen
durch Jesus Christus,
den Herrn unserer Geschichte
und der Ewigkeit.

Amen

Vater Unser

Quantitativer Irrtum Ursel + Arthur zusammen

So reich waren wir nie wie heute –

so habgierig aber waren wir auch nie wie heute

so viele Kleider hatten wir nie wie heute –

so ausgezogen, so nackt aber, waren wir auch nie wie heute

so satt waren wir nie wie heute –

so unersättlich aber waren wir auch noch nie wie heute

so schöne Häuser hatten wir nie wie heute –

so unbehaust, so heimatlos aber waren wir nie wie heute

so versichert waren wir nie wie heute – so unsicher aber waren wir nie wie heute

so weit gereist waren wir nie wie heute –

so eng aber war für uns das Land nie wie heute

so viel Zeit hatten wir nie wie heute –

so gelangweilt aber waren wir auch nie wie heute

so vielwissend waren wir nie wie heute –

so sehr die Übersicht verloren haben wir nie wie heute

so viel gesehen haben wir nie wie heute –

so blind aber waren wir nie wie heute

so viel Licht hatten wir nie wie heute – so dunkel aber war es nie wie heute

so risikolos haben wir nie gelebt wie heute –

so isoliert aber waren die Menschen nie wie heute

So eng aufeinander haben die Menschen nie gelebt wie heute –

so weit voneinander entfernt aber waren die Menschen nie wie heute

so hoch entwickelt waren wir nie wie heute –

so sehr am Ende aber waren wir nie wie heute.

 

Neujahrssegen

Herr, großer Gott,
der unendlich du bist,
lehrst mich täglich,
was endlich ist,
mein Leben, die Freiheit,
Besitz und Stand.


Nur du hältst
über allem die Hand.

 

Dein Wort gilt
über die Zeiten hinaus:
Uns allen steht offen
dein Vaterhaus.


Und Menschen, die dieses
Ziel vor sich sehn,
dürfen dich bitten,
mit ihnen zu gehen.

 

Leben als Christ heißt,
dir zu vertrauen,
und durch dich und mit dir,
dein Reich aufzubauen.


Ganz wichtig scheint mir,
ein Mitmensch zu sein,
der nicht nur sich lebt,
verkapselt, allein.

 

„Sieh mich im Nächsten!“,
so wünscht du es, Herr,
und wer das befolgt,
dem wird es nicht schwer,
auf Wegen zu bleiben,
die zu dir führen.


Er wird deine Arme
und Nähe spüren.

 

Dazu segne uns der treue und liebende Gott,

  • der Vater der uns auch Mutter ist
  • der Sohn, der uns auch Bruder ist
  • und der Heilige Geist, der uns die Kraft zu Frieden schenkt.

 

Lied: 995 Selig seid Ihr

 

26.02.14 – Liebt eure Feinde-

FRIEDENSGEBET 26.02.14 St. Marien Kaunitz

Wir beginnen unseren heutigen Friedens- Gottesdienst im Namen dessen,

der uns zu dieser Feier gerufen hat und der allen den Frieden bringen will

+ im Namen des Vaters und des Sohnes und des Hl. Geistes. A: Amen.

 

EINFÜHRUNG

Mit unseren Sorgen und Problemen, aber auch mit unseren Freuden und Hoffnungen und mit all dem, was uns vergangene Woche gelungen ist, sind wir zu diesem Gottesdienst gekommen.

Jesus, der jetzt inmitten unserer Gemeinschaft gegenwärtig ist, lädt uns ein, seine Liebe ohne Vorbehalt im eigenen Leben anzunehmen, aus ihrer Kraft zu handeln und sie weiter zu schenken; denn in dieser Liebe und durch sie spiegelt sich das wahre Gesicht Gottes, das Gesicht voller Güte und Barmherzigkeit.

Wir hören heute Texte aus der Bibel, die uns auf den ersten Blick überfordern:

„Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen“. Geht das überhaupt?

Wir hören gleichzeitig, dass Gott in seiner Liebe niemanden, wirklich niemanden ausschließen will: „Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Bösen und Guten,

und er lässt regnen über Gerechte und Ungerechte.“

Wenn Gott so großherzig ist, können wir dann kleinlich, nachtragend sein, müssten wir dann nicht auch bereit sein, den Groll gegen andere von innen her zu überwinden?

Da wir nicht immer unser Handeln von seiner Liebe bestimmen lassen, bitten wir Gott um sein Erbarmen und seine Gnade.

 

Herr Jesus Christus,

  • dein Friede befähigt uns, zu vergeben und zu verzeihen: Herr, erbarme dich unser.
  • deine Liebe ermutigt uns, einander anzunehmen und leben zu helfen: Christus, erbarme dich unser.
  • deine Kraft stärkt uns, einander beizustehen und füreinander da zu sein: Herr, erbarme dich unser.

 

Jesus, wer zu dir kommt, darf aufatmen und findet neuen Mut. Du schenkst dein Wort des Friedens und der Versöhnung und machst die Tür zum Vater im Himmel weit auf. Mit dir finden wir den Weg zum guten, zum ewigen Leben. Amen.

 

LIED:

 

AUS DEM HL. EVANGELIUM NACH MATTÄUS 5,38-48

Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Auge für Auge und Zahn für Zahn.

Ich aber sage euch: Leistet dem, der euch etwas Böses antut,

keinen Widerstand, sondern wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halt ihm auch die andere hin.

Und wenn dich einer vor Gericht bringen will, um dir das Hemd wegzunehmen, dann lass ihm auch den Mantel.

Und wenn dich einer zwingen will, eine Meile mit ihm zu gehen, dann geh zwei mit ihm.

Wer dich bittet, dem gib, und wer von dir borgen will, den weise nicht ab.

Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist:

Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen.

Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, damit ihr Söhne eures Vaters im Himmel werdet; denn er lässt seine Sonne aufgehen über Bösen und Guten, und er lässt regnen über Gerechte und Ungerechte.

Wenn ihr nämlich nur die liebt, die euch lieben, welchen Lohn könnt ihr dafür erwarten? Tun das nicht auch die Zöllner?

Und wenn ihr nur eure Brüder grüßt, was tut ihr damit Besonderes? Tun das nicht auch die Heiden?

Ihr sollt also vollkommen sein, wie es auch euer himmlischer Vater ist.


GEDANKEN

Zwei Beispiele für Feindesliebe in extremen Situationen:

 

1. Der deutsche Schriftsteller Werner Bergengruen (1892–1964) erzählt von seiner Flucht nach Ende des 1. Weltkriegs von Russland nach Deutschland:

 

Auf meiner Flucht aus Russland kam ich zu Ostern 1919, nach Lebensmitteln suchend, in ein Dorf bei Minsk. Eine alte Bäuerin sagte zu mir:

„Ich habe einen Sohn in deutscher Gefangenschaft, von dem ich nichts weiß. Ich werde jetzt denken, du bist dieser Sohn.“ Sie umarmte mich und beschenkte mich reichlich.

 

2. P. Maximilian Kolbe (1894–1941), ein polnischer Franziskanerpater, nimmt im KZ in Auschwitz freiwillig das Todesurteil für einen Mithäftling auf sich.

 

Beim Zählappell stellt sich heraus, dass einem Häftling aus Block 14 die Flucht gelungen ist. Die Insassen des Blocks müssen drei Stunden lang still stehen. Ihr Essen schüttet man vor ihren Augen in den Kanal.

Am folgenden Tag müssen sie bis Sonnenuntergang reglos vor den Baracken stehen. Viele fallen ohnmächtig um.

 

Währenddessen fällen der Lagerkommandant von Auschwitz und sein Stellvertreter das Urteil: Für den Entflohenen sollen zehn10 Männer des Blocks 14 im Strafbunker verhungern. Die zuletzt aufgerufene Nummer 5.659 betrifft den Häftling Frantisek Gajowniczek. „Ich habe zwei unmündige Söhne! Nicht mich!“, schreit dieser. „Schonen Sie mich um meiner Familie willen!“

Da tritt der Häftling mit der Nummer 16.670 aus der Reihe und geht – der Regel zuwider – auf die SS-Führer zu.

„Was will dieser Pole?“ „Weiß nicht. Einer von den 60 polnischen Pfaffen, die im Mai eingeliefert wurden. Franziskaner oder so was.“

„Also, was wollen Sie“, fragt der SS-Führer den Häftling und spricht ihn mit „Sie“ an. „Ich bin katholischer Priester und ziemlich alt. Ich möchte seinen Platz einnehmen.“

„Von wem?“ „Von dem Familienvater dort.“

Der SS-Mann ist einen Moment stumm.

Dann sagt er zu seinem Adjutanten: „Ändern Sie die Nummer.“

An diesem Tag, an dem P. Maximilian Kolbe sein Leben für ein anderes gibt, ist er 47 Jahre alt.

 

LIED:

 

Rabbi Isaaks Geduld

 

Rabbi Isaak war von liebenswürdigem und großherzigem Wesen. Noch nie hatte ihn jemand wütend gesehen. Seine Schüler dachten, daß es vielleicht daran läge, daß er noch nie gehörig gereizt wurde. So schmiedeten sie einen Plan und gewannen einen einfältigen Mann für ihren Streich.

Als der Meister im Bethaus mit Gebetsmantel und Gebetsriemen bekleidet im Kreise seiner Schüler betete, stupste dieser Mann ihn von der Seite an und bat um eine Prise Schnupftabak. Dieser unterbrach sein Gebet, gab dem Bittsteller eine Prise und betete unverdrossen weiter. Eine kurze Weile später war der Mann jedoch schon wieder da und wollte noch eine Prise. Der Rabbi bediente ihn geduldig und setzte ohne den leisesten Anflug von Ärger sein Gebet fort. Dieses wiederholte der einfältige Mann noch viele Male, bis der Meister sein Gebet beendet hatte. So sehr die Schüler auch hingeschaut hatten, sie hatten nicht einmal eine Spur von Ungehaltenheit wahrnehmen können.

Wie aber der Rabbi, nachdem er den Gebetsmantel und die Gebetsriemen abgelegt hatte, den Mann zu sich rief, dachten die Schüler, dass nun das Donnerwetter über diesen hereinbrechen würde. Doch der Meister holte ruhig die Tabaksdose hervor und sagte schmunzelnd: „Wie ich gesehen habe, liebst du das Schnupfen mehr als ich. So nimm du die Dose, und wenn ich Lust habe, etwas Tabak zu schnupfen, werde ich einfach zu dir kommen und dich um eine kleine Prise bitten.“

LIED:

 

Wenn einer Zeit schenkt

Wenn einer Zeit schenkt, wo Hektik herrscht –

da fängt der Frieden an.

 

Wenn einer hinsieht und hinhört, wo alle weitergehen –

da fängt der Frieden an.

 

Wenn einer dem anderen hilft –

da fängt der Frieden an.

 

Wenn einer dem anderen die Hand reicht –

da fängt der Frieden an.

 

Guter Gott, durch deinen Sohn, der uns vorausgegangen ist, hast du uns gezeigt, wie christliches Handeln am Nächsten aussieht:

lieben, wie Jesus geliebt hat, geben, wie er gegeben hat, vergeben, so wie er vergeben hat. Hilf uns immer wieder, dies in unserem Tun zu beherzigen, darum bitten wir durch Jesus, unseren Bruder und Herrn. A: Amen.

FÜRBITTEN

Wir beten zu Gott, unserem himmlischen Vater, der vollkommen ist und uns durch seinen Sohn die Feindesliebe gelehrt hat. Jesus hat sie uns vorgelebt. So bitten wir:

 

  • Für die Kirchen, die einander im Lauf der Geschichte immer wieder bekämpft haben.

    Gott, unser Vater:

     

  • Für die Opfer kirchlicher und staatlicher Gewalt, für die Opfer von Kriegen und Bürgerkriegen überall auf der Welt.

 

  • Für die Opfer von Verbrechen, von Hass und menschlicher Leidenschaft, die ein Leben lang unter der Tat leiden.

 

  • Für die Täter, dass sie einsehen, bekennen, bereuen und wiedergutmachen, wo es möglich ist.

 

  • Für die Menschen, die versuchen, die Feindesliebe in ihrem Leben umzusetzen.

     

  • Für uns alle, die wir uns zu diesem Gottesdienst versammelt haben: Stärke unsere Bereitschaft zur Versöhnung …

 

  • Für die Verstorbenen, derer wir heute besonders gedenken: Vollende ihr irdisches Leben in der ewigen Gemeinschaft mit dir …

 

Guter Gott. Du gibst uns niemals auf, sondern begleitest uns in treuer Liebe auf dem Weg zu dir. Dir sei Lob und Preis durch Jesus Christus, unseren Erlöser und Herrn. Amen.

 

VATER UNSER

Gott nimmt uns in seiner großen Liebe an, so wie wir sind. So lasst uns zu ihm beten mit den Worten, die Jesus uns gelehrt hat: A: Vater unser im Himmel, …

 

„Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ Wir wissen, wie schwer das manchmal ist. Eine ausgestreckte Hand, ein Lächeln, ein freundliches Kopfnicken – kleine Zeichen, die aber viel bedeuten und bewirken können. Das Friedenszeichen, das wir gleich einander schenken, kann mehr sagen als viele Worte. Es bringt das Wesentliche auf den Punkt: „Du bist mein Bruder, du bist meine Schwester im Glauben und in der Kraft der verzeihenden Liebe Gottes wünsche ich dir von Herzen, dass dein Leben gelingen möge.“

Geben wir einander dieses Zeichen des Friedens!

 

LIED:

 

Guter Gott, unser heutiger Friedens-Gottesdienst geht allmählich zu Ende.

Es war schön, hier in deinem Namen zusammen zu sein. Wir haben miteinander gebetet, gesungen, wir haben Zeit geteilt, Leben geteilt und uns von dir mit der Zusage ermutigen lassen: Euer Leben ist geschenktes Leben! Lebt es in Frieden!

Diese Zusage nehmen wir gerne mit hinaus, dorthin, wo wir unser Leben leben: in der Familie, in der Partnerschaft, am Arbeitsplatz, in der Freizeit, in der Gemeinde.

Bleibe bei uns, damit wir den Menschen, denen wir begegnen, voll Freude sagen können: Das Leben ist schön! Friede soll mit Dir sein. Amen.

 

Bitten wir Gott nun um seinen Segen:

 

Es segne uns Gott der Vater, der uns das Leben geschenkt hat

und der seine schützende Hand immer über uns hält.

Es segne uns Gott der Sohn, dessen Wort uns das Leben erschließt,

und es segne uns der Hl. Geist,

der uns neue Kraft schenkt immer wieder die Hand zur Versöhnung zu reichen.

 

So segne und begleite uns der Leben spendende und gütige Gott,

+ der Vater, der Sohn und der Hl. Geist. A: Amen.

 

LIED:

 

 

21.05.14 -Shalom-

FRIEDENSGEBET St. Marien Kaunitz 21.05.2014 – Shalom –

 

Begrüßung – Kreuzzeichen

Shalom und Mazel tov! So grüßen sich Jüdinnen und Juden auf der ganzen Welt.
Shalom und Mazel tov, – diese beiden Wünsche passen für mich auch sehr gut zu unseren Friedensgebeten. Wenn wir beten für Frieden in Deutschland, in Israel, in Syrien und Afghanistan, und eigentlich überall auf der Welt.
Schalom, der Friede. Und „ha tov“ das Gute, das Glück – ich glaube, diese beiden Worte gehören zu den wichtigsten gemeinsamen Worten von Juden und Christen.
Glück, das kann in der hebräischen Bibel etwas sehr Sinnliches sein: eine schöne Frau, ein gut aussehender Mann; eine wohlriechende Salbe, die dem Körper gut tut.

Glück, das ist alles, was dem Leben nützt und es fördert; alles, was reichlich da ist: gesunde Kinder, ein Dach über dem Kopf, genug zu essen, sich nicht sorgen müssen.

Glück, das ist zu wissen, was man tun und was man lassen soll.

Und Glück ist auch, Gott in seiner Nähe zu wissen.
Und Mazel- das ist ein „Tropfen von oben“.

Ein Tropfen vom Segen Gottes. Der lässt es einem Menschen gut gehen an Körper und Seele. Ihm und seiner ganzen Familie. Ich denke, es wäre kurzsichtig, das zu vergessen.

Das Gute in meinem Leben verdanke ich Gott.
Mit Shalom grüßen sich Jüdinnen und Juden jeden Tag.

Dort, wo wir uns in Deutschland nur einen „Guten Tag“ wünschen, wünschen sie sich den Frieden.

Gemeint ist der eigene, innere Friede, genauso wie der Friede in der Partnerschaft und zwischen Eltern und Kindern.

Shalom, das ist das friedliche Zusammenleben in der Nachbarschaft, im ganzen Land.

Und Shalom ist auch das friedliche Zusammenleben mit anderen Völkern.
Die Israelis heute wissen, was für ein kostbares und hohes Gut der Friede ist. Und wie schwer es ist, diesen Frieden politisch zu erlangen.

Und trotzdem ist Shalom das, was wir uns ersehnen – für jedes Land der Welt, in dem Krieg herrscht.
Shalom und Mazel tov – für mich sind das Wünsche voller Sehnsucht und voller Hoffnung. Es sind   Segenswünsche genauso wie Bittgebete – dass unsere Zeit gut und friedlich sein möge. Ohne Kriege und Terroranschläge.

Und dass auch unser persönliches kleines Glück bewahrt sein möge und keinen Schaden nehmen soll.
Sie/Ihr und ich: Wir können einiges für den Frieden und für unser Glück tun. Ich bin dankbar, dass wir seit vielen Jahren darum beten. Dieses Friedensgebet ist für viele von uns fester Bestandteil unseres Alltags geworden.

Aber nicht alles liegt in unserer Hand. Wir brauchen dafür den mazel, „den kleinen Tropfen“ vom Segen Gottes. Und deshalb wünsche ich uns allen für heute, für Morgen, für das ganze Leben das noch vor uns liegt, Glück und Segen: Shalom und Mazel tov.

 

Reichen wir uns die Hand, wünschen wir uns Shalom und Mazel tov!

 

LIED: Hevenu shalom alechem 3x

 

Friede beginnt da, wo wir leben

Wir vertrauen fest darauf, dass Frieden möglich ist.

Vor fünfzig Jahren gab es kein Schützenfest ohne Schlägerei – heute gibt es das wohl.

Für unsere Großväter waren die Franzosen Erbfeinde – heute

ist kein Krieg zwischen Frankreich und Deutschland mehr denkbar.

Die Abrüstung beginnt in unserem Herzen.

Gütige und versöhnende Gedanken in sich hegen!

Wir leben unter lauter Menschen, für die Jesus am Kreuz starb.

Seine vergebende, verwandelnde und rettende Gnade

ist viel weiter verbreitet und steht vor viel mehr Herzen,

als unser enges Herz es gerne zugesteht.

Verbündete Gottes sein durch gütige Gedanken.

Friede ist keine Windstille zwischen zwei Kriegen.

Friede ist eine Bewegung von Herz zu Herz, von Volk zu Volk.

Geht diese Bewegung auch durch dein und mein Herz hindurch?

Bist du ein Friedensstifter?

Bist du eine Friedensstifterin?

Stifte ich Frieden?

Mache ich den ersten Schritt?

Es gibt keine Neutralität zwischen Frieden und Krieg.

So wenig wie zwischen Gut und Böse.

Gott ist Frieden, Freude, Liebe.

Satan ist Feindschaft, Streit, Neid, Eifersucht, Zank.

Auf welche Seite schlägst du dich?

Völkermord beginnt im kleinen, da wo wir leben.

Friede beginnt im kleinen, da wo wir leben.

Wenn du Argwohn und Misstrauen in dir nährst

und in deiner Umgebung ausbreitest,

bereitest du Kriege vor.

Vertraust du, weckst du Vertrauen.

Wer wie in einem Staffellauf von Vertrauen zu Vertrauen eilt,

erobert die Welt für den Frieden.

Menschliche Gemeinschaft, Friede unter Menschen, entsteht durch Gespräch.

Echtes Gespräch gibt es nur da, wo jeder redlich dafür offen ist,

dass der andere auch ihm etwas zu sagen hat.

Lerne Fremdsprachen, um andere Völker besser zu verstehen.

 

Alle: Und der Friede liegt an uns

Es gibt noch Bäume, die in Blüten lächeln,

es gibt noch Fische, die im Wasser springen,

es gibt noch Vögel, die sich Nester bauen,

es gibt noch Wälder, die das Leben wiegen.

lasst es nicht die letzten sein

lasst es nicht die letzten sein

zum Leben sind wir einander gegeben

zum Lieben, zum Leben

und der Friede liegt an uns.

Es gibt noch Wasser, das wir trinken können,

es gibt noch Felder, die uns Körner tragen,

es gibt noch Luftstrom, der uns Atem spendet,

es gibt noch Tiere, die uns nicht verklagen.

lasst es nicht die letzten sein

lasst es nicht die letzten sein

zum Leben sind wir einander gegeben

zum Lieben, zum Leben

und der Friede liegt an uns.

Es gibt noch Hände, die ihr Haben teilen,

es gibt noch Rücken, die den Schwachen tragen,

es gibt noch Stimmen, die für Stumme sprechen,

es gibt noch Menschen, die einander trauen.

lasst es nicht die letzten sein

lasst es Samen sein für viele

zum Leben sind wir einander gegeben

zum Lieben, zum Leben

und der Friede liegt an uns.

Es gibt noch Herzen, die den Himmel suchen,

es gibt noch Augen, die sich liebend grüßen,

es gibt noch Jugend, die sich Zukunft träumt,

es gibt noch Kinder, die vor Freude tanzen.

lasst es nicht die letzten sein

lasst es Samen sein für viele

zum Leben sind wir einander gegeben

zum Lieben, zum Leben

und der Friede liegt an uns.

LIED: 172 Gott in der Höh sei Preis und Ehr ….. 1

Verpflichtung zum Frieden

Der Friede beginnt mit der Vergebung, er beginnt mit dem Freispruch.

Zur Freiheit hat uns Gott befreit und zum Frieden hat er uns fähig gemacht.

Fangt bei euch selber an:

Euren Hass zu besiegen,

andere nicht mehr zu zerstören,

sie nicht mehr fertig zu machen.

Fangt bei euch selber an:

Euren Mut umzuwandeln in phantasievolle Kraft,

durchbrecht das alte Prinzip:

Auge um Auge – Zahn um Zahn.

Ihr fangt dann an, so zu leben, wie Jesus lebte.

Wenn ihr für den Frieden eintretet, – dann ohne Hass,

wenn ihr für den Frieden arbeitet, – dann ohne Streit,

wenn ihr auf den Frieden hofft, – dann ohne Angst,

denn Gott sagt:

Fürchte dich nicht, ich habe dich erlöst,

ich habe dich bei deinem Nahmen gerufen,

du bist mein. Uwe Seidel

 

Alle: Ein moderner Psalm

Völker erheben ihre Waffen, *

sie führen Krieg, um sich gegenseitig zu vernichten;

Immer größeres Vernichtungspotential legen sie sich zu, *

es reicht aus, um die Erde x-mal in die Luft zu jagen.

Ein Pulverfass ist diese Erde geworden, *

ich habe Angst, dass es einmal den großen Knall gibt.

Menschen bauen sich Feindbilder auf *

und können sich nicht mehr offen begegnen.

„Wie du mir, so ich dir“, heißt die Parole, *

den ersten Schritt zu tun, ist keiner bereit.

Jeder fürchtet den anderen und bewaffnet sich bis an die Zähne, *

Vertrauen ist zum Fremdwort unter den Völkern geworden.

Millionen werden ausgegeben für Waffen, *

und Millionen sterben jährlich an Hunger.

Warum ist das nötig, ich kann es nicht begreifen, *

dass Menschen sich mit Bomben voreinander schützen

und anderen fehlt das Brot zum Leben.

Auch deine Schöpfung, Herr, liegt im Stöhnen, *

zu einem Rohstofflager, von dem er sich nimmt, was er will.

Wie aber wird es aussehen, wenn alles verbraucht ist, *

was wird uns bleiben, wenn Wasser, Wald und Boden kein Leben mehr haben?

Was werden unsere Nachkommen einmal sagen, *

wenn sie zu spüren bekommen, was wir ihnen hinterlassen?

Vielleicht werden sie uns verfluchen, *

in die Hölle wünschen mit all unseren Machtwerken.

So stehe ich hier und bitte um Frieden, Herr, *

unter den Menschen und mit der Natur.

Ich spüre so viel, was mich mutlos macht, *

doch auch viele Hoffnungszeichen kann ich entdecken am Horizont.

 

Ich sehe Menschen aller Völker und Nationen, Religionen und Konfessionen, *

denen der Friede zum Anliegen geworden ist.

Ich sehe Menschen in Gruppen und Initiativen, *

die ihren Lebens- und Umgangsstil ändern.

Ich sehe Menschen, die Konflikte anders zu lösen versuchen *

als mit Gewalt und Bedrohung.

Dies macht mir Mut, Herr, und gibt mir die Möglichkeit, *

mich mit diesen Menschen zusammenzuschließen

auf dem Weg zu einem friedlichen Miteinander.

Denn im Grunde meines Herzens vertraue ich darauf, *

dass diese Erde in dein Friedensreich einmündet.

Du, Herr, wirst dich letztlich durchsetzen, *

und nicht die Mächte der Zerstörung und Vernichtung.

Du wirst die Herzen der Menschen von Grund auf bekehren *

und sie mit dem Geist der Liebe und des Friedens erfüllen,

darauf hoffe ich, und das gibt mir die Kraft, *

zu arbeiten für eine bessere Welt.

Denn ich weiß, du stehst auf der Seite des Lebens *

und nicht des Todes und Verderbens.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn *

und dem Heiligen Geist.

Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit *

und in Ewigkeit. Amen.

 

LIED: 386 Laudate omnes gentes 5x

 

Vater unser

 

Ein Segen wirst du sein, wenn du empfänglich bist

für die kleinen Fingerzeige Gottes an jedem Tag.

Ein Segen wirst du sein, wenn du mutig genug bist,

um deine Überzeugungen zu vertreten und für Schwächere einzustehen.

Ein Segen wirst du sein, wenn du ansprechbar bist

für das Glück und den Kummer der Menschen in deiner Nähe.

Ein Segen wirst du sein, wenn du nachsichtig bist

bei den Fehlern deiner Nächsten und großzügig verzeihst.

Ein Segen wirst du sein, wenn du dankbar

in Gottes Liebe bleibst.

Dazu segne uns der treue und liebende Gott,

der Vater ……………………..

 

LIED: Shalom chaverim 3x

28.08.14 -Ich habe einen Traum 1-

Friedensgebet 28.08.2014 „Ich habe einen Traum“

Begrüßung:

Schön, dass Sie, dass Ihr da seid. Gisela sagte beim letzten Friedensgebet, dem ersten nach der Sommerpause: „Und immer noch ist Krieg in Syrien, im Iran und anderswo auf der Welt! Vielleicht, weil wir solange nicht für den Frieden gebetet haben!“ Manche haben geschmunzelt, aber da könnte was dran sein. Wenn wir nicht daran glauben, dass wir die Welt friedlicher und besser und gerechter machen können, sollten wir aufhören zu beten. Natürlich geht das nicht über Nacht. Natürlich erreichen wir die Ukraine und Putin nicht direkt, aber dass Deutschland, das Europa nahezu seit 70 Jahren fast überall friedlich ist, verdanken wir auch dem Gebet, den Bemühungen unserer Eltern und Großeltern und der Abermillionen Kerzen, die auch für den Frieden entzündet wurden. Ohne Gottes Hilfe, welchen Namen wir ihm auch immer geben, werden wir es nicht schaffen.

Darum lasst uns in seinem Namen, und dem Namen, den wir Gott gegeben haben beginnen:

Im Namen unseres Vaters ………………………..

 

»Ich habe einen Traum, dass sich eines Tages diese Nation erheben wird und die wahre Bedeutung ihrer Überzeugung ausleben wird: Wir halten diese Wahrheit für selbstverständlich: Alle Menschen sind gleich erschaffen.
Ich habe einen Traum, dass eines Tages auf den roten Hügeln von Georgia die Söhne früherer Sklaven und die Söhne früherer Sklavenhalter miteinander am Tisch der Brüderlichkeit sitzen können.
Ich habe einen Traum, dass eines Tages selbst der Staat Mississippi, ein Staat, der in der Hitze der Ungerechtigkeit und in der Hitze der Unterdrückung verschmachtet, in eine Oase der Freiheit und Gerechtigkeit verwandelt wird.
Ich habe einen Traum, dass meine vier kleinen Kinder eines Tages in einer Nation leben werden, in der man sie nicht nach ihrer Hautfarbe, sondern nach ihrem Charakter beurteilt.
Ich habe heute einen Traum!«

LIED: Ich habe einen Traum Nr. 6 CD Siegfried Fietz (laut !!!!!)

„Muss man nicht ein bisschen verrückt sein, um die Hoffnung nicht aufzugeben in dieser Welt?“ Schalom Ben Chorin, der jüdische Religionsphilosoph hat so gefragt. Die Antwort hat er mitgegeben. Seine Frage war nämlich rhetorisch. Als Jude aus Deutschland hat er so viel erlebt, dass seine Antwort war. ‚Ja, man muss verrückt sein, um die Hoffnung nicht aufzugeben – und an Gott zu glauben‘ hat er noch angefügt. Lieber verrückt als ohne Hoffnung und ohne Glauben.

Ich bin gerne verrückt! Ich glaube, ja ich bin sicher, wir hier in Verl können Frieden schaffen.

Wir können das, wenn wir das wirklich wollen. Aber wir müssen bei uns anfangen. Jeder bei sich. Ich bei mir. Du bei Dir. Jeder bei sich.

Friede fängt im Kopf an. Wir kennen alle Menschen, die wir doof finden. Wir haben alle Bekannte, die wir nicht jeden Tag treffen müssen. Wir denken oft: Mein Gott warum ist die oder der so blöd und überheblich. Das ist auch in der Familie so. Manchmal bei Geschwistern, manchmal bei angeheirateten Verwandten. Viele Partner unserer Kinder dürfen nicht wissen, was wir im geheimen über sie denken, sie kämen nie wieder und die Ehe wäre kaputt. Arbeitskollegen, die neben uns stehen oder sitzen, können wir kaum ausstehen und wir begrenzen unseren Kontakt mit manchen Nachbarn auf das Notwendigste, weil sie unseren Vorstellungen nicht entsprechen.

Ich schäme mich zutiefst oft über mich selbst, wenn ich am Altar stehe und mir so böse Gedanken in den Kopf kommen, dass ich die Notbremse ziehen muss und denke: Arthur Du Aschloch, höre auf damit, das ist unfair, das ist böse und ungerecht.

Sie / Ihr könntet diese Reihe sicher noch fortsetzen.

Tut es doch mal, Ihr habt jetzt Zeit – vielleicht kommen am Ende, dann auch noch gute Gedanken dabei rum.

MUSIK 10 Minuten Albinoni: Adagaio 1 9 Minuten 48

(zusammen) Ich träume von einer Welt…
Ich träume von einer Welt, in der die Menschen
menschlicher miteinander leben können;
Von einer Zeit, in der keiner den anderen
bekämpft, weil alle in dieselbe Richtung blicken;
Von einer Welt, die Platz hat für alle, und Brot;
Von einer Zeit, in der das Teilen mehr gilt als das Haben;
Von einer Welt, die nicht mehr besessen,
ausgebeutet, zerstört wird;
Von einer Zeit, in der jeder seine Chance hat,
weil keiner ist, der sie ihm neidet;
Von einer Welt, in der keiner allein ist,
wenn er weint;
Keiner stirbt im Abstellraum;
Von einer Zeit, in der die Zeitungen und
die Tagesschau nichts mehr vom Unglück
zu sagen weiß, weil das Miteinander
interessanter geworden ist als der Konflikt.
Ich träume davon, dass Gott eines Tages
zu mir sagen wird:
Ich war deine Mutter, deine Schwester, dein Freund,
dein Nachbar, dein Arbeitskollege, dein Mitmensch,
und du hast mir geholfen.
Ich war dein Gott, und du hast mich geliebt
und versucht so zu leben, wie ich es dir gesagt habe.
Ich träume von einer Welt…
Ich kann sie nicht machen…
aber den ersten Schritt, meinen Schritt tun.

Lasst uns zusammen zum Vater beten: VATER UNSER

Du Gott – DU
von Dir kommt alles, was gut ist.
Ergreife Du die Macht über mich

über meine Gedanken
dass ich Gutes denke
über meine Augen
dass ich Gutes sehe
über meinen Ohren
dass ich Gutes höre
über meinen Mund
dass ich Gutes rede
über meine Gefühle
dass ich Gutes erspüre
über mein Herz
dass ich Gutes liebe
über meine Hände
dass ich Gutes tue
über meine Füße
dass ich gute Wege gehe

Ergreife Du die Macht über mich
– damit ich gut bin
Ergreife Du die Macht über die ganze Welt
– damit das Gute siegt

Dazu segne uns alle der treue und friedliebende GOTT, der Vater ……………….

 

Lied: Wir wollen Frieden für alle 4 x

10.12.14 – Advent-

Friedensgebet St. Marien Kaunitz 10. Dezember 2014

 

Begrüßung

 

Lied: Macht hoch die Tür 1+2+5

 

„Früher war das alles anders…“ – Die Enkelin verdrehe leicht genervt die Augen, als sie ihre Oma wieder einmal so reden hörte. Erst wollte sie so tun, als hätte sie nichts gehört, denn die Oma hatte ja – wie so oft – mehr zu sich selber, als zu jemand anderem gesprochen. Aber diesmal war etwas anders. Ein seltsamer Glanz lag in den Augen der alten Frau. Ihr Blick schien auf etwas gerichtet zu sein, das weit außerhalb des Wohnzimmers lag. Ein zufriedenes, glückliches Lächeln umspielte ihre Mundwinkel. „Was war denn früher so anders?“, fragte die Enkelin schließlich doch noch. Der seltsame, selige Gesichtsausdruck der Oma hatte sie neugierig gemacht.

„Ach Kind“, meinte die Oma, ohne ihren Blick von jenem unsichtbaren Ort in weiter Ferne abzuwenden, „ich durfte noch Advent erleben, einen richtigen Advent.“

„Was meinst du damit?“, hakte die Enkelin nach. Sie glaubte nun fast, dass die Oma doch langsam etwas wunderlich werden würde. „Wir haben doch jetzt Advent. Das kannst du überall sehen und hören: auf den Straßen, in den Geschäften, im Fernsehen, im Radio. Überall Advent, Advent, Advent…Es geht mir schon langsam auf die Nerven.“

„Mir auch…“, sagte die Oma und die Enkelin war noch mehr erstaunt. Die Oma schien ihren fragenden Blick zu spüren. Sie lächelte, schaute der Enkelin in die Augen und begann schließlich zu erzählen:

„Früher war das alles anders. Es war von allem weniger, viel weniger, aber es war auch viel schöner. Da war der Advent noch Advent. Es war eine ruhige Zeit. Der Pfarrer nannte sie die „kleine Fastenzeit“ vor dem großen Weihnachtsfest. Trubel und Gaudi gab es da nicht.

Die fette Martinsgans war das letzte große Festmahl vor dieser ruhigen Adventszeit.

Mit dem ersten Advent begann das frühe Aufstehen. Wenn es das Wetter irgendwie zuließ, sind wir noch in der Dunkelheit durch den knirschenden Schnee zum Rorategottesdienst in die Kirche gestapft. Verstanden hab ich nichts von dem, was der Pfarrer da auf Lateinisch gebrabbelt hat. Aber die Bilder hab ich noch vor Augen: die dunkle, kalte Nacht, nur unseren Laternen erhellt, die heimelige Dorfkirche im Schein der Kerzen. Das war etwas Besonderes. Da konnte man spüren, was Advent sein will.

Nach der Schule ging es wieder nachhause. Auf dem Hof ging es im Winter auch ein wenig ruhiger zu, als während des übrigen Jahres. Wenn es abends dann früh dunkel wurde, hat die Mutter nach dem einfachen Abendessen eine Kerze angezündet. Wir saßen um den großen Tisch in der Stube und haben den freudenreichen Rosenkranz gebetet. Danach hat der Vater manchmal seine Zither hervorgeholt. Er spielte die alten adventlichen Weisen, wir haben gesungen und manchmal hat uns meine Oma davon erzählt, wie es in ihrer Kinderzeit so war.

Der Advent war eine karge, dunkle, ruhige, aber schöne Zeit. Mit jeder Kerze, die am Adventskranz angezündet wurde, freuten wir Kinder uns mehr auf das große Licht an Weihnachten, auf den strahlenden Christbaum.

Darunter lagen zwar nur wenige Geschenke, aber die haben uns vielleicht mehr gefreut, als mancher Paketberg heute. Vor allem freuten wir uns dann, nach der mitternächtlichen Christmette, der ein strenger Fasttag voran ging, auf die wunderbaren Mettwürste, die es in der Heiligen Nacht dann in der vom Christbaum erleuchteten Stube gab…

Das war noch ein Advent, eine Zeit, in der wir voller Freude auf Weihnachten, auf das Kind in der Krippe, gewartet haben…“

Die Enkelin hatte der Erzählung der Oma schweigend zugehört. Sie war nachdenklich geworden. „Der Advent eine Fastenzeit?“, fragte sie schließlich ungläubig. „Mir wird schon schlecht, wenn ich dran denke. Ein Christkindlmarkt nach dem anderen, Bratwurstbuden, Süßigkeiten, literweise Punsch und Glühwein und wenn es später wird noch die eine oder andere Schnapsleiche am Wegesrand. Das ist doch keine Fastenzeit…“

Die Oma wurde ernst, blickte fast ein wenig traurig drein. Die Enkelin wollte es weiter nicht fassen. „Von wegen dunkle ruhige Zeit. Auf dem Weg zur Schule klettern mindestens fünf rot-weiß-leuchtende Weihnachtsmänner à la Coca Cola die Häuserfassaden hoch und in der Schule verschwindet der an sich schöne Adventskranz schon fast neben dem vollständig geschmückten Christbaum, der schon in der zweiten Adventswoche alles überstrahlend daneben steht. Daheim wird die Hektik immer größer. Die Mama jammert, dass sie ja so viel zu tun habe vor Weihnachten, dass sie nicht mehr wisse, wo ihr der Kopf steht und ihr das alles zu viel werde. Der Papa verzieht sich dann meist vor den Fernseher, denn den nervt das ganze Theater sowieso nur noch.

Ich hock mich dann an den Computer, hör Musik und will meine Ruhe von dem ganzen Trubel.“

Die Oma machte große Augen bei dieser Schilderung. Die Enkelin meinte schließlich nur noch: „Mich nervt das alles. Die Geschenke sind zwar ok, aber sonst hab ich keinen Bock auf dieses Advents- und Weihnachtszeugs…“

 

Liebe Freunde,

was bedeutet „Advent“ für mich? Ist es nur noch irgendetwas zwischen Plätzchenduft, Glühweinseligkeit, Termindruck und Einkaufsstress, oder konnte ich mir etwas bewahren vom ursprünglichen Zauber dieser Zeit?

Ich wünsche es Euch und mir, dass wir die Kraft haben, gerade im Advent auch einmal „Nein“ zu sagen, nicht alles mitzumachen.

Ich wünsche Euch und mir den Mut, den wir heute brauchen, um auch einmal die Stille zu wagen.

Ich wünsche Euch und mir, dass wir in Stunden – auch wie dieser – etwas spüren dürfen, vom ADVENTUS DOMINI, von der „Ankunft des Herrn“ mitten in meinem Leben.

 

Darum möchte ich heute Abend beten:

Herr, es ist oft laut im Advent.

Die Geschäfte überbieten sich gegenseitig.

Du aber bist in der Stille.

Hilf mir, Zeiten und Orte zu finden,

wo du zugegen bist.

Ohne dich ist das Leben kalt und leer.

Ich sehne mich nach dir,

nach deiner Liebe.

Hilf mir bei meinem suchen.

Und dann gib mir die Kraft zur Versöhnung und zum Frieden,

laß mich den Weg zu dem Anderen finden und gehen,

schenke mir Worte die heilen und nicht verletzen,

gib mir die Kraft Dich in meinem Nächsten zu lieben.

 

Papst Franziskus wurde hier deutlich, er hat all den Christen ans Herz legt:

Schaut auf Christus, ER gibt euch die Kraft, immer neu zu den Menschen zu gehen!

 

Ich lade Euch ein – Einzeln – mit einem Licht, angezündet an der Osterkerze vor das Allerheiligste zu treten, dort einen Moment schweigend zu bleiben und dem Heiland all die Menschen zu empfehlen, die Ihr nicht leiden könnt, die Euch geärgert haben, mit denen Ihr Probleme habt und die vielleicht mit Euch. Legt mit der Kerze all Eure Gebete vor den Herrn und er wird Euch den Frieden zu geben, den die Engel verkündet haben.

 

Meditative Musik

 

Vater im Himmel – wir wissen es genau:

Solange in unserer Welt
die Finsternis des verbitterten Schweigens
die Finsternis der lähmenden Angst
die Finsternis des quälenden Hungers
die Finsternis der ungerechten Vorurteile
Schatten wirft
solange ist Frieden nicht möglich!

Solange in unserer Welt
die Dunkelheit gesellschaftlicher Ungerechtigkeit
die Dunkelheit unschuldig sterbender Menschen
die Dunkelheit des schonungslosen Umgangs mit der Natur
die Dunkelheit der Ausgrenzung und Unterdrückung
Schatten wirft
solange ist Frieden nicht möglich!

Nur wenn wir es schaffen,
diese Finsternis und Dunkelheit zu überwinden
indem wir ein Licht anzünden

indem wir auf den anderen zugehen und so
zum Licht werden
beim verbitterten Schweigen
bei der lähmenden Angst
beim quälenden Hunger
bei den ungerechten Vorurteilen
dann ist Friede nicht nur ein Wort – dann ist Friede wirklich möglich!

 

Das wollen wir Gott – Hilf Du uns. Amen

 

Vater unser

 

Mit der Bitte um Gottes Segen beschließen wir unser letztes gemeinsames Friedensgebet in diesem Jahr:
Gott gebe uns
für jeden Sturm einen Regenbogen,
für jede Träne ein Lachen,
für jede Sorge eine Aussicht
und eine Hilfe in jeder Schwierigkeit.
Für jedes Problem, das das Leben schickt,
einen Freund, es zu teilen,
für jeden Seufzer ein schönes Lied
und eine Antwort auf jedes Gebet.
Es segne uns der Vater, der Sohnes und der Heilige Geist.

 

Lied: 219 Mache dich auf …..

 

 


 

04.02.15 – Es soll Frieden sein

Friedensgebet St. Marien Kaunitz 4.2.2015

 

Wir feiern diesen Gottesdienst im Namen Gottes,

der wie eine Mutter und ein Vater für uns sorgt, weil er uns liebt,

im Namen Jesu Christi,

der diese Liebe unter uns hat Gestalt werden lassen durch den Tod hindurch

in der Kraft des Heiligen Geistes,

die unserem Denken, Fühlen und Wollen Lebendigkeit und Weisheit geben möge. Amen.

 

In der Welt herrscht Krieg – in vielen Ländern. Die Gewalt eskaliert. Wir wissen, Gewalt

erzeugt Gegengewalt. Es ist genug!

„Gottes Absicht mit dieser Welt ist eindeutig. Es soll Frieden sein.

Shalom! Jesus stellt in der Bergpredigt die Wegweiser zum Frieden auf: Nach Gerechtigkeit hungern und dürsten, barmherzig leben, Versöhnung einüben; Salz der Erde sein, die Feinde lieben, gewaltlos leben, in gerechten Beziehungen zu Gott und den Menschen- und zu den Geschöpfen.“

In dieser Friedensmeditation halten wir inne und geben unserer Sehnsucht nach Frieden Raum: im Wechsel von Singen, Stille, Text und Gebet.

Wir richten uns – in unserem Herzen und in unserem Handeln – auf Gott, Quelle des Friedens, aus.

 

LIED:
„Schweige und höre, neige deines Herzens Ohr, suche den Frieden.“

 

Im übersättigten

Hungerjahrhundert

kaue ich die Legende Frieden

und werde nicht satt.

Kann nicht verdauen,

die Kriege sie liegen

mir wie Steine im Magen – Grabsteine

Der Frieden

liegt mir am Herzen,

ich kaue

das wiederholte Wort

und werde nicht

satt.

Kurze Stille (1 min)

 

Im Sinne der Bergpredigt dürfen wir auf die Friedenskraft, die von Gott, dem Geheimnis

des Lebens ausgeht, hoffen und sie durch unser Handeln mitgestalten.

In der Stille wollen wir uns auf diese Kraft ausrichten, ihr unsere Klage und unsere Schwäche anvertrauen und auf ihre Wirkmacht vertrauen.

Klang der Klangschale
Stille ( 8 – 10 min) Klang der Klangschale

 

Gott, du Quelle des Lebens

Du Atem unserer Sehnsucht

Du Urgrund allen Seins.

Segne uns

mit dem Licht deiner Gegenwart

das unsere Fragen durchglüht

und unseren Ängsten standhält.

Segne uns, damit wir ein Segen sind

und mit zärtlichen Händen

und einem hörenden Herzen

mit offenen Augen und mutigen Schritten

dem Frieden den Weg bereiten.

Segne uns

damit wir einander segnen

und stärken

und hoffen lehren

wider alle Hoffnung,

weil du unserem Hoffen und unserem Handeln

Flügel schenkst.

Amen. So sei es und So ist es.

 

Wir wollen einander segnen, indem wir den Nächsten schweigend ein Kreuz auf die Stirn zeichnen, damit er und sie Kraft haben das Gute zu denken und den ersten Schritt zur Versöhnung zu tun.

 

LIED:
„Schweige und höre, neige deines Herzens Ohr, suche den Frieden.“

 

Immer suchst

Du uns

gibst nicht auf

mit uns deinen Traum einer zärtlicheren Welt

zu träumen.

Ohne Unterbrechung

hältst du Ausschau

ob noch

ein Verständiger da ist

der dich sucht.

Wann begreifen wir

endlich, dass wir

Dir nicht dienen müssen

sondern es uns zutiefst dient

Deine Stimme

der Gerechtigkeit

in uns zu hören

und auf deine Anstiftung

zur Solidarität zu achten.

Suche uns weiterhin

alltäglich auf! Pierre Stutz nach Psalm 14,2

 

Fürbitten:

Frieden in uns, Frieden in der Welt das ist unser Wunsch wir sehnen uns danach.

So viel Unfriede ist in uns, so viel Elend und Krieg ist in der Welt wir klagen vor Dir, Gott, höre uns:

 

Wir beten für alle Menschen und Völker im Nahen Osten, insbesondere für die, die durch die gegenwärtigen Kampfhandlungen an Leib und Seele verwundet sind, und für die, die den Verlust von Angehörigen und Freunden beklagen.

Kyrie eleison.

Wir beten für die Verantwortlichen in Politik und Militär, dass sie die Weisheit entwickeln, andere als militärische Lösungen für den gegenwärtigen Konflikt zu finden.

Wir beten für die, die in die Kampfhandlungen verwickelt sind, dass sie immer wieder daran erinnert werden, dass auch auf der anderen Seite Menschen stehen, die sich nach Frieden, Sicherheit und Gerechtigkeit sehnen.

Wir beten für die internationale Gemeinschaft, dass sie nicht wegschaut, sondern ihre politische Verantwortung für einen Frieden in der Region wahrnimmt.

Wir beten für Juden, Christen und Muslime, dass sie das Friedenspotential ihrer jeweiligen Religion immer wieder neu entdecken und für ihr Zusammenleben mit anderen fruchtbar machen.

Wir beten für uns selbst, dass wir angesichts von Krieg und Gewalt nicht abstumpfen und nicht einseitig werden, sondern uns anrühren lassen vom Leiden unserer Geschwister, unsere Ressourcen teilen und uns einsetzen für einen Frieden, der allen gerecht wird.

Herr, lenke Du unsere Schritte auf den Weg des Friedens durch Christus, unseren Herrn.

Wir fassen unsere Bitten zusammen in dem Gebet, das Jesus uns gegeben hat.

Vater unser im Himmel …

 

Segen:

Möge der, welcher bei Christen ‚Unser Vater‘ genannt wird,

‚Adonaj‘ bei Juden,

‚Allah‘ bei Muslimen,

‚Brahma‘ bei Hindus,

möge dieses allmächtige

und allwissende Wesen,

das wir als Gott anerkennen,

den Menschen den Frieden geben

und unsere Herzen in einer geistigen

Geschwisterschaft vereinen.

Gott segne und bewahre alle Menschen in ihrer Sehnsucht nach Frieden.

Im Namen des Vaters ……………………

 

Lied: 535 Segne Du, Maria ….

25.02.15 Fastenzeit – Ich habe einen Traum-

Friedensgebet St. Marien Kaunitz 25.02.2012

 

Herzlich Willkommen zum ersten Friedensgebet in der Fastenzeit. Fastenzeit meint ja nicht nur verzichten und Buße tun. Fastenzeit kann ja auch bedeuten eine Extraleistung zu bringen.

Vielleicht:

  • nur noch liebevolle Worte sagen
  • oder täglich für die beten, die ich nicht leiden kann
  • oder gut über den Anderen sprechen, wenn ich Schlechtes von der Person höre
  • da meine Hilfe anbiete, wo es mir schwer fällt
  • oder selber Anrufe, obwohl der Andere dran ist
  • vielleicht den ersten Schritt machen, selbst wenn der Andere Schuld ist
  • oder freudig JA sagen, selbst wenn ich keine Lust habe

 

Ihnen und Euch und mir fällt sicher noch einiges mehr dazu ein. Laßt uns einen Moment darüber nachdenken.

S t i l l e

Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein, wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht.
Joh 12,24

Die Worte Jesu vom Weizenkorn sind ein schönes Bild für die Hoffnung, die wir mit jeder Fastenzeit verbinden.
Auch unsere Hoffnungen auf Frieden und Versöhnung sterben. Immer wieder. Doch Jesus sagt: Wer an mich glaubt und mir nachfolgt, kann die Hoffnung nicht aufgeben.

Selbst wenn die Anzeichen oft dagegen sprechen: Wenn das Weizenkorn in die Erde gelegt wird und stirbt, dann wird es reiche Frucht bringen.
Jedes Mal, wenn wir für den Frieden beten, allein oder in Gemeinschaft, legen wir ein Weizenkorn in die Erde. In der Hoffnung, dass es anfängt Frucht zu bringen. Da, wo Menschen leben. In unserer Nachbarschaft und in der Ferne.
Wir können als Nachfolgerinnen und Nachfolger Jesu in unserer Welt Hoffnung säen. Was daraus wird, liegt nicht in unserer Hand. Aber die Verheißung Jesu gilt: Das Weizenkorn, das wir in die Erde legen, wird Frucht bringen.

 

Ich habe einen Traum (wir beten gemeinsam)

Herr, allmächtiger Gott,
der Verwandlung wirkt und Neues schafft,
du Gott des väterlichen Friedens
und der mütterlichen Liebe.
Unsere Herzen sind voller Hoffnung
auf dich gerichtet:

Deine Kirche hat am Ufer des Mittelmeeres
die Geburtswehen und ihre Kinderjahre durchlebt.
Bleibe bei deiner Kirche, die weltweit weiterwächst,
dass sie zu voller Einheit reift.

In dieser Zeit des Wachsens bitten wir dich
um die Gabe der Verwandlung.
Erneuere in uns den Geist der Gemeinschaft.
Forme unsere Gedanken zu Gedanken der Liebe.
Schenke uns die Erfahrung deines Friedens.

Gib uns den Mut und die Beweglichkeit,
Verwandlung anzunehmen
bei uns selbst und bei anderen,
bei denen, die leiden,
und bei denen die Leiden verursachen,
bei Opfern und Tätern
und bei deinem ganzen Volk.

In einer Welt voller Gewalt und Hass
schenke uns den Mut,
Liebe und Eintracht zu säen.
Nähre in uns die Saat der Einheit
und schenke uns Einsicht,
dass wir die Konflikte unter uns sehen
und lösen lernen.

Bereite unseren Geist, unsere Herzen und Hände,
dass wir deine Ernte einbringen.

Amen.

LIED: 266 5+6 Bekehre uns …..

 

Jesus Christus,

Du gibst uns Dein Gebot
geschwisterlicher Liebe. Du öffnest uns darin den Weg des Glücks und des Friedens.

Du selber warst solidarisch mit Deinen Jüngern in Bedrängnis.

Du warst solidarisch mit einem schwachen Kind.

Du stellst dich auch heute ganz auf die Seite all derer,
die gedemütigt und in ihrer Menschenwürde bedroht werden.

Stärke uns, Herr, damit durch unseren Dienst, durch unser Gebet
Dein heilendes und rettendes Wort alle erreicht,
die von Dir besonders geliebt sind: die Armen dieser Welt.

Sie haben keine andere Heimat als Dein liebendes Herz, in dem sie sich bergen
möchten, um dort für immer etwas von der Fülle des Lebens zu erfahren.

Jeden Tag hören wir von Menschen, die die Opfer der Kriege beweinen: Frauen und Männer,
Mütter und Väter, Töchter und Söhne.

Sie leiden unter dem Tod ihrer Lieben, der Zerstörung
ihrer Häuser und dem Verlust ihrer Heimat.

Gott unser Vater, schenke ihnen etwas von jener Hoffnung, die Maria erfüllt hat:
Um der Gewalt zu entfliehen, wurde sie in Ägypten zur Asylantin.

Sie beweinte Deinen Sohn, als er am Kreuz ein Opfer menschlicher Gewalt wurde.

In unserem Dienst an Flüchtlingen, Asylsuchenden und Migranten, an denen, die Opfer von
Gewalt und Vertreibung wurden und an denen, die die Opfer betrauern, gib uns, Herr,
die Kraft, nichts anderes zu suchen als Deinen Willen zu tun und am Kommen
Deines Reiches mitzuwirken.

Denn viele Menschen unserer einen Welt sind verwundet.

Mache uns zu guten Samaritern, zu Botinnen und Boten Deiner heilenden Liebe.

Amen.

 

LIED: 789 Der Himmel geht ……

 

Vater Unser (gemeinsam)

 

Wir antworten:
Schenke uns Deinen Frieden.

Großer Gott,

Du bist uns wahrer Vater und wahre Mutter.
Wir danken für unser Land und für die Welt, die Du so
schön gemacht hast.
Verzeih, wenn Deine Schöpfung durch unser Tun und Lassen verdorben wird.
Schenke uns Deinen Frieden.

Begleite Du uns und unsere Familien mit Deinem Segen.
Mache sie zu einem Ort der Liebe und des Friedens.
Lass Eltern und Kinder weise und geduldig sein.
Gib uns die Kraft, dass wir aufmerksam sind und voller Respekt achtsam und wertschätzend miteinander umgehen. Lass uns erkennen, wenn es an Liebe mangelt
und wir einander vernachlässigen. Erneuere Du uns dann mit Deinem Geist.

Schenke uns Deinen Frieden.

 

Gib uns die Kraft, das Richtige in unserer Gesellschaft zu tun.
Hilf uns, das Böse zu unterlassen.
Lass uns für Gerechtigkeit und Wohlergehen eintreten.
Dein Friede möge in unserem Leben und dem unserer Familien Einzug halten.
Schenke uns Deinen Frieden.

 

Segne diejenigen, die sich für andere einsetzen und Deinem Frieden Gewicht verleihen wollen. Gib ihnen Kraft und Hoffnung.
Tröste die Kranken, die Geschundenen und ungerecht Behandelten.
Schenke uns Deinen Frieden.

 

Und so segne uns alle und die, für die wir gebetet haben:

Der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen

 

LIED: We shall overcome

 

„VATER UNSER“

 

DU, der da ist, was wir Himmel nennen.

Ich sage Gott, lieber Gott

oder auch Vater zu Dir.

Ich weiß Deinen richtigen Namen nicht,

ich suche nach Worten,

sage ihn mir!

Ich habe von Dir gehört,

vielleicht Dich auch gespürt.

Es tut so gut, was Du sagst.

Alles müsste so sein,

wie Du es für uns Menschen willst.

Es wäre so schön,

wenn es mir mit allen gelingen würde,

Deinen Willen zu tun.

Dann ist die Erde der Himmel

und Dein zuhause bei uns.

Ich habe Hunger,

nach Liebe und Versöhnung,

ich brauche das jeden Tag.

Aber wie könnte ich das verdienen?

Mein Beispiel steckt keinen an.

Ich will anfangen zu lieben,

meine Augen öffnen für den Anderen.

Du kannst meine schlechten Gedanken vernichten

und mein Herz füllen mit Deiner Botschaft.

Dir gehört diese Welt

Du gibst uns die Kraft,

weil Du der Liebende bist

und nicht anders kannst,

bis wir Deinen Namen gefunden haben.

Amen AS 15

 

Ich habe einen Traum

 

Ich träume davon, dass eines Tages

jedes Tal erhöht und jeder Hügel erniedrigt wird.

Ich träume davon, dass eines Tages die Wüste der Ungerechtigkeit zu einem Land der Freiheit wird.

 

Ich träume, dass sich eines Tages Lamm und Löwe miteinander niederlegen und jeder unter seinem Baum wohnen wird, ohne Scheu.

Ich träume davon, dass eines Tages das Recht fließen wird wie Wasser und die Gerechtigkeit wie ein starker Strom.

 

Ich träume davon, dass eines Tages Brüderlichkeit mehr ist, als ein paar Worte am Ende eines Gebets.

Ich träume, dass sich eines Tages Menschen aller Rassen die Hand geben werden am Tisch der Brüderlichkeit.

 

Ich träume davon, dass eines Tages Menschen die Macht haben, die Gerechtigkeit und Gnade üben und demütig sind vor ihrem Gott.

Ich träume davon, dass eines Tages der Krieg ein Ende hat und die Spieße zu Sicheln gemacht werden.

Friedensgebet St. Marien Kaunitz 25.02.2012 

Ich träume davon, dass eines Tages kein Mensch mehr hungern muss, sondern alle leeren Mägen gefüllt werden.

Ich träume davon, dass eines Tages wir Menschen in einer Welt sind, wo nicht die Hoffnung,

sondern die Wahrhaftigkeit des Lebens zählt.

 

Dieser Glaube macht uns fähig zu beten, zu kämpfen, zu schaffen, zu leiden, zu weinen, zu singen.

Dieser Glaube macht uns fähig, die Missklänge unserer Zeit in eine große Symphonie zu verwandeln.

Dieser Glaube macht uns fähig aus dem Berg der Verzweiflung Steine der Hoffnung zu schlagen

Und eines Tages sind wir frei!

Siegfried Fietz

 

We shall overcome
We shall overcome
We shall overcome, some day


Oh, deep in my heart
I do believe
We shall overcome, some day

We’ll walk hand in hand
We’ll walk hand in hand
We’ll walk hand in hand, some day

Oh, deep in my heart

We shall live in peace
We shall live in peace
We shall live in peace, some day

Oh, deep in my heart

We shall all be free
We shall all be free
We shall all be free, some day

Oh, deep in my heart

We are not afraid
We are not afraid
We are not afraid, TODAY

Oh, deep in my heart

We shall overcome
We shall overcome
We shall overcome, some day

Oh, deep in my heart
I do believe
We shall overcome, some day

 

FRIEDEN

kann es nur durch Versöhnung geben.

Wer muss anfangen?
Ich !!

(weiß ich doch !)