03.06.15 – Darin zeigt sich etwas von Gott-

Friedensgebet 3. Juni 2015

 

Begrüßung

 

Es war einmal ein Asket. Der saß schon seit Wochen meditierend in einer Höhle. Eines Tages kam eine kleine Maus vorbei und begann damit, am Schuh des Asketen zu nagen.

Ärgerlich löste er sich aus der Meditation und fragte: „Warum störst du mich, Maus?“

„Ich habe Hunger“ sprach die Maus.

„Du dummes Tier! Ich suche die Einheit mit Gott und du störst mich wegen deines Hungers. Verschwinde.“

Da fragte die Maus: „Wie willst du dich wohl mit Gott vereinigen, wenn du nicht einmal mit mir einig wirst?“ – Pause –

 

Ich kann nicht Frieden machen auf der ganzen Welt

 
 

Ich kann nicht Frieden machen

auf der ganzen Welt

 
 

Aber ich kann dafür sorgen,

dass in mir selber Frieden ist.

 
 

Und ihn weitergeben

an meine Kinder,

an meine Eltern,

an die Menschen,

mit denen ich arbeite,

an die, welche ich treffe –

zufällig oder nicht zufällig.

 
 

Das ist meine Möglichkeit,

Frieden auf dieser Welt zu machen.

 

LIED: 346 Atme in uns 1-3

 

Was man zu schätzen weiß

 Ein Mann kam völlig aufgebracht zum Meister: „Ich brauche dringend Hilfe – sonst werde ich noch verrückt! Meine Frau und ich leben mit unseren Kindern und den Schwiegereltern in einem einzigen Raum. Wir sind mit unseren Nerven am Ende, wir brüllen uns an und schreien. Es ist die Hölle.“

„Versprichst Du, alles zu tun, was ich Dir sage?“ fragte der Meister den Mann

„Ich schwöre, ich werde alles tun, was Du mir sagst.“

„Gut“, sprach der Meister „wie viele Haustiere hast Du?“

„Eine Kuh, eine Ziege und sechs Küken.“

„Nun nimm sie alle zu Dir ins Zimmer. Dann komm‘ in einer Woche wieder.“

Der Mann war entsetzt. Aber er hatte ja versprochen, zu gehorchen. Also nahm er die Tiere mit ins Haus. Eine Woche später kam er wieder, ein Bild des Jammers. „Ich ein nervöses Wrack. Der Schmutz! Der Gestank! Der Lärm! Wir sind alle am Rande des Wahnsinns!“ rief er, als er den Meister sah.

„Geh nach Hause“, sagte der Meister, „und bring‘ die Tiere wieder nach draußen.“

Der Mann rannte den ganzen Heimweg. Und er kam am nächsten Tag wieder zum Meister. „Wie schön ist das Leben! Die Tiere sind draußen. Die Wohnung ist ein Paradies – so ruhig und sauber und so viel Platz!“

 

Meditative Musik

Gott,
Quelle des Lebens,
ewiger Strom der Liebe.

Wir danken Dir,
für allen Frieden, den Du schon geschaffen hast,
in uns, in unserer Umgebung und auf der ganzen Welt.

Wir bitten Dich,
öffne mit Deiner Liebe die Herzen der Menschen und
erfülle uns alle mit Deinem Licht.

Leite mit Deiner Weisheit alle, die Verantwortung tragen.
Gib Kraft zum Umdenken und Mut zur Umkehr.
Segne mit Deiner heilenden Gegenwart
und verhilf zum inneren Frieden,
damit alle friedvoll handeln können.

Schenke uns allen die Einsicht, dass Frieden in uns selbst beginnt
und dass nur Gedanken der Liebe und Versöhnung den Weltfrieden
und das Überleben der Erde sichern.
Erfülle unser Denken, Fühlen und Handeln mit Deiner Liebe und
Vertrauen in Deine machtvolle Gegenwart.

Wir bitten Dich,
setze den Kraftstrom des Friedens in allen Menschen in Bewegung.
Verbinde die Herzen aller, die für eine friedliche Lösung einstehen
und führe diese weltweiten Gebete für den Frieden zum Erfolg.

Wir danken Dir, Gott. Amen.

Bekenntnis zu Frieden und Gerechtigkeit (Zettel – wir beten gemeinsam)

Ich glaube an Gott,

der die Liebe ist,

und der die Welt allen Menschen geschenkt hat.

Ich glaube nicht an das Recht des Stärkeren,

an die Stärke der Waffen,

die Macht der Unterdrückung.

Ich glaube an Jesus Christus,

der gekommen ist, uns zu heilen,

und der uns aus allen tödlichen Abhängigkeiten befreit.

Ich glaube nicht, dass Kriege unvermeidlich sind,

dass Friede unerreichbar ist.

Ich glaube an die Gemeinschaft der Heiligen,

die berufen ist, im Dienste der Menschheit zu stehen.

Ich glaube nicht, dass Leiden umsonst sein muss,

dass der Tod das Ende ist,

dass Gott die Zerstörung der Erde gewollt hat.

Ich glaube, dass Gott für die Welt eine Ordnung will,

die auf Gerechtigkeit und Liebe gründet,

und dass alle Männer und Frauen gleichberechtigte Menschen sind.

Ich glaube an Gottes Verheißung eines neuen Himmels und einer

neuen Erde,

wo Gerechtigkeit und Friede sich küssen.

Ich glaube an die Schönheit des Einfachen,

an die Liebe mit offenen Händen,

an den Frieden auf Erden.

Amen.

 

LIED: 389 1+3+4 Dass Du mich einstimmen läßt

 

 

Darin zeigt sich etwas von Gott

 

Manchmal geschieht es,
dass Menschen gut zu anderen sind
und füreinander sorgen. –
Darin zeigt sich etwas von Gott.

Manchmal geschieht es,
dass Menschen einen Streit beenden
und sich wieder vertragen. –
Darin zeigt sich etwas von Gott.

Manchmal geschieht es,
dass Menschen sich einsetzen für Schwächere,
die am Rande unserer Gesellschaft stehen. –
Darin zeigt sich etwas von Gott.

Manchmal geschieht es,
dass Menschen teilen und verzichten,
damit es anderen besser geht. –
Darin zeigt sich etwas von Gott.

Manchmal geschieht es,
dass Menschen Worte sprechen
die andere trösten und Mut machen. –
Darin zeigt sich etwas von Gott.

Manchmal geschieht es,
dass Menschen sich zum
gemeinsamen Gebet versammeln. –
Darin zeigt sich etwas von Gott.

Manchmal geschieht es,
dass Menschen einfach da sind
und sich verbunden wissen –
Darin zeigt sich etwas von Gott.

Manchmal geschieht es,
dass Menschen gemeinsam
vom Frieden träumen.
Darin zeigt sich etwas von Gott.

Du friedvoller Gott,
zeige dich uns immer wieder
und lass uns deine Nähe spüren.

VATER UNSER

Jesus hat uns gesagt, dass wir zu Gott Vater sagen dürfen.

Sag nicht VATER, wenn du dich nicht jeden Tag wie sein Kind benimmst!

Sag nicht UNSER, wenn du nur an dich selbst denkst!

Sag nicht IM HIMMEL, wenn du nur an Erdendinge denkst!

Sag nicht GEHEILIGT WERDE DEIN NAME, wenn du ihn nicht lobpreist!

Sag nicht DEIN REICH KOMME, wenn du es mit persönlichem Erfolg verwechselst!

Sag nicht DEIN WILLE GESCHEHE, wenn du nicht auch Leiden annimmst!

Sag nicht GIB UNS UNSER TÄGLICHES BROT, wenn du nicht mit anderen teilst!

Sag nicht VERGIB UNS UNSERE SCHULD, wenn du mit anderen streitest!

Sag nicht FÜHRE UNS NICHT IN VERSUCHUNG, wenn du deine guten Vorsätze nicht ausführst!

Sag nicht ERLÖSE UNS VON DEM BÖSEN, wenn du nicht für das Gute eintrittst.

Sag nicht AMEN, wenn du die Worte dieses Gebetes nicht ernst nimmst!

 

Beten wir nun gemeinsam das Vater unser und halten wir uns dabei an den Händen, damit wir spüren: Im Hl. Geist Gottes gehören wir alle zusammen:

Vater unser im Himmel, …

 

FRIEDENSGRUSS

Wo Menschen sich als Kinder Gottes verstehen und sich als Brüder und Schwestern Jesu in seiner Nachfolge für andere einsetzen, kann Frieden werden. Mit dem Geist Gottes, den Jesus uns Menschen zu Pfingsten als Beistand gesandt hat, können wir alle Ungerechtigkeiten, alle Spaltungen und allen Unfrieden überwinden.

 

Reichen wir einander zum Zeichen des Friedens und der Versöhnung die Hand und sprechen wir uns den Frieden, den Jesus Christus uns zugesagt hat, jetzt gegenseitig zu:

 

Kraft zum Frieden (Zettel – wir beten gemeinsam)

Um deine Kraft zum Frieden bitten wir, Gott:

Wir erkennen dankbar, dass es unter uns Menschen gibt,

die Spannungen überbrücken,

die nicht aufhören zu verhandeln,

die überall Frieden suchen.

Um deine Kraft zum Frieden bitten wir, Gott:

um den Mut, allen entgegenzutreten,

die an gewaltsame Lösungen denken,

die mit Gedanken an Krieg ihr Spiel treiben,

die durch spannende Schilderungen den Krieg verharmlosen.

Um deine Kraft zum Frieden bitten wir, Gott:

Wir möchten noch mehr darauf achten,

wo wir uns zu breit machen,

wo Unsicherheit in der eigenen Überzeugung

uns dazu verleitet,

in Andersdenkenden Feinde zu sehen.

Um deine Kraft zum Frieden bitten wir, Gott:

dass wir die schrecklichen Folgen der Kriege

nicht vergessen oder verschweigen;

dass wir eintreten für Versehrte und Verstörte,

für Minderheiten und Flüchtlinge.

Um deine Kraft zum Frieden bitten wir, Gott.

 

Segne uns Gott, damit wir ein Segen sind

und mit zärtlichen Händen und einem hörenden Herzen

mit offenen Augen und mutigen Schritten

dem Frieden den Weg bereiten.

Segne uns, damit wir einander segnen

und stärken und hoffen lehren wider alle Hoffnung

weil Du unserem Hoffen und unserem Handeln

Flügel schenkst.

So segne uns der treue und gute Gott, der Vater ……………….

 

LIED: 452 1+2+3 Komm Herr, segne uns

09.09.15 -Flüchtlinge-

Friedensgebet St. Marien Kaunitz 09.09.2015 – Flüchtlinge 2 –

 

Begrüßung/Kreuzzeichen

„Gott gab uns Füße, dass wir fest stehn.“ Ich lade Euch ein, Euch noch einmal hinzustellen, Eure Füße bewusst wahrzunehmen – und unter Euren Füßen den Boden, auf dem Ihr steht. Und dann kehrt in Eure Erinnerung zurück auf den Boden Eurer Kindheit, in Eure Heimat. Spürt Ihr den Mutterboden unter Euren Füßen – den Boden, auf dem Ihr Eure ersten Schritte gegangen seid, der Euch in Eurer Kindheit getragen hat, die Erde, in der Ihr verwurzelt wart– und vielleicht auch noch seid?

Stille

Unser Mutterboden gibt uns Sicherheit. Aus ihm schöpfen wir Kraft. Viele Menschen haben

erfahren, dass ihnen diese Sicherheit genommen wurde. Sie mussten ihre Heimat verlassen,

den Boden, der sie trägt, der ihnen vertraut und lieb ist. Freiwillig, beruflich oder familiär

bedingt. Unfreiwillig, durch Vertreibung oder Flucht.

Das freiwillige oder unfreiwillige Verlassen der Heimat ist zu einem zentralen Problem

unserer Zeit geworden. Nie waren so viele Menschen davon betroffen.

 

Gedicht:

„Dort unten schläft die Stadt! Nun sind wir frei,

nach bangen Wochen frei, nach Angst und Schauern;

an schönen Villen fahren wir vorbei

und mondbeglänzten, stillen Gartenmauern.

Hier wohnt der Reichtum, Glück und Frieden hier!

Sieh diesen Garten mit den dunklen Bäumen;

Cypressen sind es, fast zu dunkel mir,

darunter weiße Marmorgötter träumen.

 
 

Welch schönes Friedensbild! O, sei uns mehr,

künd‘ uns die Wonnen, die auch unser warten!“ –

Da sprach mein Leidgenoss‘ und seufzte schwer:

„Schau hin! Ein Friedhof ist der schöne Garten!“

Gedicht von Hugo Salus (1866 – 1929) um 1900

 

STILLE

 

Gott des Erbarmens,
du hast dein Volk begleitet
auf dem Weg durch die Wüste
und ins Exil.
An dich wenden wir uns
angesichts des Leids unzähliger Menschen,
die ins Ungewisse aufbrechen,
um Armut, Verfolgung und Gewalt zu entfliehen.

 

Die hohen Flüchtlingszahlen
machen uns Sorgen;
aber was wiegen sie
gegen den Schmerz derer,
die alles Vertraute verlassen mussten,
und Unsägliches durchgemacht haben.

 

Du hast ein Herz für alle Menschen,
du hast Ohren für ihre Wehklagen,
du siehst auch ihr verborgenes Leid.

Wir bitten dich für die Familien,
die alle Ersparnisse dafür geben,
damit ihre Söhne und ihre Töchter es in der Fremde
einmal besser haben,
damit sie dem Grauen des Krieges entkommen,
damit sie ohne Angst leben können.
Gott, höre ihre Gebete!

 

Wir bitten dich für die Frauen,
die auf der Flucht vergewaltigt werden
und für die Männer,
die ihre Würde verlieren,
weil sie sich und andere nicht schützen können
vor den Übergriffen der Schlepperbanden.
Gott, höre ihre Gebete!

 

Wir bitten dich auch für die vielen Kinder,
die fliehen müssen.
Sie haben oft viel mehr gesehen und erlebt
als ihre Kinderseelen verkraften,
und wenn sie ihre Eltern verlieren
ist niemand ist da, der sie in den Arm nimmt.
Gott, höre ihre Gebete!

 

Gott, du weißt,
es gibt viele, die helfen,
und Hoffnung schenken,
auch hier bei uns
in unserer Kirche.
Lass sie nicht resignieren,
oder zynisch werden
angesichts der Schwierigkeiten,
mit denen sie zu kämpfen haben.
Gott, höre ihre Gebete!

 

Wecke Weisheit und Erbarmen in allen,
die Verantwortung tragen
für das Geschick der Flüchtlinge
hier in Europa
und in den anderen Kontinenten.
Lass die Regierenden
Gastfreundschaft beschließen,
und mach uns bereit,
von dem, was wir haben
mit Fremden zu teilen.
Gott, höre unsere Gebete! Amen.

 

LIED: Der mich atmen läßt

Schon immer waren Menschen auf der Flucht. Das Volk Israel flieht vor der Gewaltherrschaft

der Pharaonen in Ägypten und zieht 40 Jahre in der Wüste umher. Als Nebukadnezar

Jerusalem erobert hatte, wurden viele Menschen nach Babylon verschleppt. Das Volk Gottes

lebt im Exil – fern von Jerusalem, fern vom geliebten Berg Zion, fern der Heimat. An Euphrat und Tigris, den Füssen in Babylon, sitzen sie und weinen.

 

Psalm 137 Heimweh nach dem Zion in der Verbannung

An den Strömen von Babel, /

da saßen wir und weinten, / wenn wir an Zion dachten.

 

Wir hängten unsere Harfen / an die Weiden in jenem Land.

 

Dort verlangten von uns die Zwingherren Lieder, /

unsere Peiniger forderten Jubel: / «Singt uns Lieder vom Zion!»

 

Wie könnten wir singen die Lieder des Herrn, /

fern, auf fremder Erde?

 

Wenn ich dich je vergesse, Jerusalem, /

dann soll mir die rechte Hand verdorren.

 

Die Zunge soll mir am Gaumen kleben, /

wenn ich an dich nicht mehr denke, /

wenn ich Jerusalem nicht zu meiner höchsten Freude erhebe.

 

LIED: By the river of Babylon

 

Hinführung zum Evangelium:

Menschen sind auf der Flucht. Weil sie Hunger haben. Weil ihnen Gewalt droht oder bereits

angetan wird. Weil sie keine Zukunft sehen. Der Evangelist Matthäus berichtet uns, dass auch

Jesus auf der Flucht war:

Evangelium: Mt 2,1315a.

Als die Sterndeuter wieder gegangen waren, erschien dem Josef im Traum ein Engel des

Herrn und sagte: Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter, und flieh nach Ägypten; dort

bleibe, bis ich dir etwas anderes auftrage; denn Herodes wird das Kind suchen, um es zu

töten. Da stand Josef in der Nacht auf und floh mit dem Kind und dessen Mutter nach

Ägypten. Dort blieb er bis zum Tod des Herodes. … Als Herodes gestorben war, erschien dem

Josef in Ägypten ein Engel des Herrn im Traum und sagte: Steh auf, nimm das Kind und

seine Mutter und zieh in das Land Israel; denn die Leute, die dem Kind nach dem Leben

getrachtet haben, sind tot. Da stand er auf und zog mit dem Kind und dessen Mutter in das

Land Israel. Als er aber hörte, dass in Judäa Archelaus an Stelle seines Vaters Herodes

regierte, fürchtete er sich, dorthin zu gehen. Und weil er im Traum einen Befehl erhalten

hatte, zog er in das Gebiet von Galiläa und ließ sich in einer Stadt namens Nazaret nieder.

Gedanken:

Wenn wir dieses Evangelium heute hören, tut sich ein ganz anderer Blick auf das Ereignis

von Weihnachten auf. Wir hören meist die Idylle: „Ein Kind ist uns geboren.“ Das Baby liegt

geborgen in den Armen der Mutter. Hirten und Weise kommen und beten an.

Idylle war es aber nicht. Die Geschichte der Geburt Jesu ist auch eine Geschichte von Flucht

und Migration. Josef erfährt es im Traum: „Herodes wird das Kind suchen, um es zu töten.“

Josef steht auf und flieht mit dem Kind und seiner Mutter nach Ägypten. Er übernimmt die

Verantwortung des Vaters. Das Wohl des Kindes liegt ihm am Herzen. Als die Gefahr vorbei

ist, plant Josef die Rückkehr in die Heimat. Doch Judäa und Betlehem scheinen nach wie vor

gefährlicher Ort zu sein. So geht Josef mit Frau und Kind nach Galiläa – und Nazaret wird

neue Heimat für die kleine Familie. Josef, der oft im Hintergrund steht – er handelt.

Er nimmt Mutter und Kind – und flieht.

Das kleine Kind in den Armen des Vaters – unser Gott ist Flüchtling geworden. Flucht nach

Ägypten. Jesus hat in der Fremde gelebt. Als Fremder unter Fremden. Als Ausländer hat er

sprechen gelernt. Hat er mit fremden – mit ägyptischen – Kindern gespielt?

Unser Gott ist Flüchtling geworden – und Migrantenkind. Der Rückweg von Ägypten führt

nicht in die Heimat. Erneut ist die Fremde das Ziel. Galiläa wird Heimat. Gott sein Dank.

Was Gott geteilt hat, teilt er weiter. Er bleibt auf der Seite der Flüchtlinge, der Migrantinnen

und Migranten, der Heimatlosen, der Fremden im fremden Land. Jesus Christus geht an ihrer

Seite – ob sie es spüren oder nicht, brauchen tun es alle. Der geflohene Gott flieht nicht sondern sucht die Nähe der Menschen, die ihn brauchen.

LIED: 425 1-5

 

 

Großer Gott,

sprachlos vor Entsetzen wollen wir Worte finden, wenn wir Dich nun anrufen:

In diesen Wochen sind wieder hunderte Flüchtlinge im Mittelmeer und mitten in Europa gestorben. Diese Menschen starben nicht nur, weil ihre Boote zu alt und die Schlepper zu skrupellos sind – sondern letztlich auch deshalb, weil ihnen ein sicherer Weg nach Europa verwehrt bleibt. Wir bitten um Vergebung für die Menschen und Institutionen, die vor Flüchtlingen die Tür verschließen.

 

Für all die Toten dieser Wochen möchten wir beten – auch für die, von denen wir noch nichts wissen, die unbemerkt „verschwinden“. Stehe den Angehörigen und Freunden bei, die nun diesen schweren Verlust verarbeiten müssen. Begleite auch diejenigen, die in den Heimatländern voll Ungewissheit auf Nachrichten von ihren geflüchteten Angehörigen warten.

 

Herr, dein Sohn Jesus Christus war nach seiner Geburt selbst ein Flüchtling. Du kennst die Situation der Millionen Menschen, die auf der Flucht vor Gewalt, Verfolgung und Hunger sind. Beschütze sie und sei ihnen Zuflucht und Heimat, wenn sie nicht mehr weiter wissen. Gewähre allen Geflüchteten, dass sie ihr Ziel in Dir finden.

 

Wir möchten auch für uns und unsere Mitmenschen beten: Wir danken für alle, die sich für Flüchtlinge einsetzen und ihnen in der Liebe Jesu begegnen. Gib uns und allen Gläubigen Kraft und Mut, den Heimatlosen eine Heimat und den Stummen eine Stimme zu geben. Öffne unsere Herzen für all jene, die bei uns ihre Zuflucht suchen. Bewirke eine Veränderung bei uns und unseren Politikern, damit wir bessere Wege des Zusammenlebens in der Einen Welt finden.

 

Denn es gibt keine Fremden in Deiner Familie, nur Brüder und Schwestern, die füreinander Verantwortung tragen.
Amen.

 

VATER UNSER

SEGEN

 

LIED: 430 1+7

Für uns und die Menschen auf der Flucht bitten wir um Gottes Segen:

Segne uns, Gott, du mitgehender Gott,

Gott in Ägypten und in Babylon, Gott in Afrika und im Irak,

in Afghanistan und in Syrien.

Segne uns, Jesus Christus, Kind auf der Flucht, heimatlos, Flüchtling, Migrantenkind.

Segne uns, Heiliger Geist,

du Tröster und Kraft.

Segne uns, du Gott, Vater und Sohn und Heiliger Geist. Amen.

 

ABSCHIED:

28.10.15 Friede beginnt in uns-

FRIEDENSGEBET Kaunitz 28.10.2015

 

LIED: 433 Schweige und höre

 

Gott im Himmel und auf Erden,

wir sind in deinem Namen beisammen,

wir haben begriffen,

dass Menschen nur im Frieden leben und wachsen können,

dass Friede nicht außen beginnt,

sondern tief in uns,

dass Friedensfähigkeit Liebenkönnen voraussetzt,

dass Hass und Konkurrenzdenken den Frieden austreiben,

dass Gewaltausüben neue Gewalt erzeugt,

dass mit dem Frieden jedoch deine Wirklichkeit unter uns wächst,

wir deine liebende Nähe erfahren und weitergeben dürfen.

Steh uns bei,

damit wir alles das, was wir vom Frieden begriffen haben,

nicht wieder verlieren.

Du, Gott, lass deinen Frieden Wirklichkeit werden unter uns,

im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

 

Gebet um den Frieden (gemeinsam)

Gott, unser Vater,
Du hast Deinen eingeborenen Sohn
nicht geschont,
um uns Erlösung und Frieden
zu bringen.

Wir bitten Dich, gütiger Vater,
schenke Frieden jedem Herzen,
schenke Frieden jedem Haus,
schenke Frieden allen Menschen,
schenke Frieden allen Völkern,
schenke Frieden jeden Tag,
schenke Frieden jede Nacht.

Schenke uns allen Deinen Frieden,
um den wir Dich
in diesen Tagen und Stunden
des Krieges bitten.

Sende den Regierenden und Verantwortlichen
Deinen Geist, Dein Licht und Deine Wahrheit,
auf dass sie erkennen,
was sie hier tun
und was sie den Menschen antun.

Gib ihnen die Einsicht und die Übersicht
über ihre Entscheidungen,
und lass sie stets hierbei bedenken,
was sie an Not, Elend und Verzweiflung
sowie Zerstörung auslösen.

Stehe diesen betroffenen Menschen bei,
gib ihnen Kraft, Mut und Zuversicht,
das für sie Unabänderliche durchzustehen,
ein neues Leben zu beginnen.

Schenke uns, die wir hier nicht betroffen sind,
ein großes Herz, offene Augen,
offene Ohren und offene Hände,
und mache uns bereit,
die Not und das Elend
zu lindern.

Gib uns gütiger Vater
hierzu die erforderliche Kraft
und lass uns Liebe und Freundschaft
denen bringen,
die nun so geschlagen sind.

Schenke uns allen Geduld, Ausdauer
und Gelassenheit,
damit die Menschen durch uns
an Deine unendliche Liebe glauben können.

Darum bitten wir Dich durch
unseren HERRN und BRUDER
JESUS CHRISTUS.

AMEN.

LIED: Der Himmel geht über allen auf 789

 

HERR, schenke uns Deinen Frieden,
der vollkommen ist und ewig währt,

den die Welt uns nicht geben kann,

auf dass unsere Seelen

diesen Frieden ausstrahlen.

 
 

HERR, gib uns Deinen Frieden,

auf dass unser Denken, Reden und Tun

mit Deinem Willen im Einklang stehen.

 
 

HERR, gib uns Deinen Frieden,

auf dass wir dankbar und zufrieden sind

für das tägliche Brot und alle guten Gaben.

 
 

HERR, gib uns Deinen Frieden,

auf dass wir mitten im Streit der Völker

etwas von Deiner Liebe und Güte erahnen

und etwas von der Freude in Deiner Ewigkeit

spüren mögen.

 
 

HERR, gib uns Deinen Frieden,

auf dass wir all das geduldig ertragen,

was uns hier an Ungemach zugemutet wird,

und trotz allem in der Gewissheit leben,

von Deiner Gnade und Kraft gehalten zu werden.

 
 

HERR, gib uns Deinen Frieden,

auf dass unser Leben und Streben

dem Göttlichen Bilde näher kommt

und wir so Dein Ebenbild werden

und so Licht in der Finsternis sind.

 
 

HERR, gib uns Deinen Frieden,

auf dass wir als Deine Kinder hier auf Erden

zu einem großen Volke Deines Friedens werden

 

LIED: 386 Laudate omnes gentes

 

Ein Glaubensbekenntnis (gemeinsam)

 
 

Ich glaube an Gott,
der die Welt nicht fertig geschaffen hat
wie ein Ding, das immer so bleiben muss;
der nicht nach ewigen Gesetzen regiert,
die unabänderlich gelten;
nicht nach natürlichen Ordnungen
von Armen und Reichen,
Sachverständigen und Uninformierten,
Herrschenden und Ausgelieferten.

Ich glaube an Gott,
der den Widerspruch des Lebendigen will
und die Veränderung aller Zustände
durch unsere Arbeit,
durch unsere Politik.

Ich glaube an Jesus Christus,
der Recht hatte, als er,
„ein Einzelner, der nichts machen kann“,
genau wie wir
an der Veränderung aller zustände arbeitete
und darüber zugrunde ging.
An ihm messend erkenne ich,
wie unsere Intelligenz verkrüppelt,
unsere Fantasie erstickt,
unsere Anstrengung vertan ist,
weil wir nicht leben, wie er lebte.
Jeden Tag habe ich Angst,
dass er umsonst gestorben ist,
weil er in unsern Kirchen verscharrt ist,
weil wir seine Revolution verraten haben
in Gehorsam und Angst
vor den Behörden.

Ich glaube an Jesus Christus,
der aufersteht in unser Leben,
dass wir frei werden
von Vorurteilen und Anmaßung,
von Angst und Hass
und seine Revolution weitertreiben
auf sein Reich hin.
Ich glaube an den Geist,
der mit Jesus in die Welt gekommen ist,
an die Gemeinschaft aller Völker
und unsere Verantwortung für das,
was aus unserer Erde wird,
ein Tal voll Jammer, Hunger und Gewalt
oder die Stadt Gottes.

Ich glaube an den gerechten Frieden,
der herstellbar ist,
an die Möglichkeit eines sinnvollen Lebens
für alle Menschen,
an die Zukunft dieser Welt Gottes.

Amen.

VATER UNSER

 

 

Segen

Du, ich wünsche Dir Augen, die die kleinen Dinge des Alltags wahrnehmen,

Ich wünsche dir Ohren, die die Schwingungen

Und Untertöne im Gespräch mit anderen aufnehmen,

Ich wünsche dir Hände, die nicht lange überlegen,

Ob sie helfen und gut sein sollen.

Ich wünsche dir zur rechten Zeit das richtige Wort.

Ich wünsche dir ein liebendes Herz,

Von dem du dich leiten lässt,

Damit dort, wo du bist, der Friede einzieht.

Ich wünsche dir genügend Erholung

Und ausreichend Schlaf,

Arbeit, die Freude macht,

Menschen, die dich mögen und dir Mut machen,

Aber auch Menschen,

Die dich bestätigen, dich anregen,

Die dir Vorbild sein können,

Die dir weiterhelfen,

Wenn du traurig bist- und müde- und erschöpft.

Du, ich wünsche dir Zeit,

Zeit für Dich- Zeit zum Träumen und zur Ruhe,

Zeit Du zu sein und zu werden.

Zeit, die du meinst sonst nicht zu haben,

Zeit zum Teilen und Geniessen.

All das wünsche ich dir – mit diesem Friedensgruss.

Im Namen Gottes, der Quelle allen Lebens

Im Namen Jesu, des Friedenslichts

Im Namen des Geistes, der allumfassenden Liebe.

 

LIED: 795 Möge die Strasse

09.12.15 -Advent-

FRIEDENSGEBET Kaunitz 09.12.2015

Begrüßung: Arthur

LIED: 221 1+4+5 Kündet allen in der Not

(Arthur und Ursel im Wechsel)

O Gott des Friedens, der du uns kennst, bevor wir im Schoss unserer Mütter gewoben wurden.

Vergib uns, wenn wir nur gute Absichten bekunden, statt uns zu konkretem Handeln für Frieden und Gerechtigkeit zu entschließen.

Gib, dass unsere Taten und Worte stets im Dienst des Friedens stehen.

O Gott der Gerechtigkeit, der du uns Menschen mit Barmherzigkeit richtest.

Vergib uns, wenn wir dein Bild in uns verfinstern, indem wir angesichts von so viel Gewalt und Diskriminierung passiv bleiben.

Gib, dass unsere Taten und Worte stets im Dienst des Friedens stehen.

O Gott der Liebe, der du die Menschheit als eine große Familie erschaffen hast.

Vergib unsere Unfähigkeit zur Versöhnung mit anderen Menschen, unseren Nächsten und unseren Feinden.

Gib, dass unsere Taten und Worte stets im Dienst des Friedens stehen.

O Gott der Gnade, der du uns die Gabe des Redens als Instrument zur Veränderung der Zustände verliehen hast.

Vergib uns, wenn wir zu schnell zu Worte kamen, ohne an die Folgen unserer Rede zu denken, oder wenn wir uns aus Furcht oder Gleichgültigkeit in Schweigen gehüllt haben.

Gib, dass unsere Taten und Worte stets im Dienst des Friedens stehen.

O Gott des Lebens, der du uns auf diese Erde gestellt hast, um sie zu pflegen und zu bewahren.

Vergib uns, wenn wir in unserer Aufgabe versagt haben, für deine Welt keine Sorge trugen, die Natur nicht in Schutz nahmen, die doch unsere Heimat ist, die Heimat unserer Vorgänger war und die auch noch die Heimat der uns nachfolgenden Generationen sein soll. Hilf uns, Leben zu fördern und Frieden zu suchen.

Gib, dass unsere Taten und Worte stets im Dienst des Friedens stehen. – Stille –

Das Kind des Friedens soll unter uns geboren werden.

Doch in was für einer Welt heißen wir es willkommen?

Wir haben diese Welt zu einer Welt der Gewalt gemacht.

Heute bekennen wir vor dir, o Herr, wie sehr wir selbst zu dieser Situation beigetragen haben,

als Einzelne, als Glaubensgemeinschaft, und als Gesellschaft.

(ALLE)

Wir glauben, dass Menschen, die in Mühsal und Not leben

nicht ewig von Finsternis umgeben sein werden,

nicht ewig unter Unrecht, Ausgrenzung, Diskriminierung

zu leiden haben werden,

weil Christus Licht ist.

Wir glauben, dass die Menschen nicht ewig in Feindschaft miteinander leben werden, getrennt aus Hass oder Bitterkeit, wegen kultureller oder ideologischer Differenzen,

aufgrund ihrer gesellschaftlichen oder wirtschaftlichen Situation, wegen ihres Glaubensbekenntnisses, ihrer Rasse oder ihrer sexuellen Orientierung,

weil Christus Versöhnung ist.

Wir glauben, dass die Tore zum Leben nicht ewig verschlossen bleiben werden,

dass die Mauer, die Freiheit und Menschenwürde einengt, fallen wird

und dass jede Form von Gewalt und Unterdrückung überwunden wird,

weil Christus Frieden ist.

Wir glauben, dass nicht ewig Tische leer bleiben,

während andere überladen sind,

weil der Tisch der Schöpfung für alle gedeckt ist,

weil die Früchte der Erde zum fairen Teilen unter allen Geschöpfen bestimmt sind,

weil Christus die Sonne der Gerechtigkeit ist.

Wir glauben, dass das Wasser nicht länger verschmutzt werden wird,

und dass genügend Wasser für alle vorhanden ist und niemand Durst leiden muss.

Wir glauben, dass die Flüsse kein Privatbesitz sein werden und niemand Wasserquellen für sich persönlich einzäunt,

dass das Polareis ewig bewahrt und Regen ein heiliger Segen bleibt,

weil Christus rein und transparent ist.

Wir glauben, dass der Tag kommt, wo der Wolf nicht mehr das Lamm töten will

und dass die Geschöpfe im Freien spielen können, ohne Furcht vor den Schlangen des

Machtmissbrauchs, der Tücke, der Vernachlässigung, der Verschleppung, des Nahrungsmangels und der Gleichgültigkeit,

weil Christus in die Schöpfung eingegangen ist.

Wir glauben, dass eine freie und gerechte Erde,

auf der ein gemeinsames Leben in Harmonie möglich ist,

wo alle Menschen Raum und Gelegenheit zur Selbstentfaltung finden,

kein ferner Traum, sondern eine nahe stehende Wirklichkeit ist.

Wir glauben, dass eine andere Welt möglich ist,

weil Christus in die Welt gekommen ist um sie neu zu gestalten.

LIED: 219 Mache Dich auf und werde Licht 3x

Märchen vom Auszug aller „Ausländer“ (Arthur)

„Es war einmal …“, so beginnt das Märchen „Von denen die auszogen, weil sie das Fürchten gelernt hatten“:
Es war einmal, etwa drei Tage vor Weihnachten, spätabends. Über den Marktplatz der kleinen Stadt kamen ein paar Männer gezogen. Sie blieben an der Kirche stehen und sprühten auf die Mauer „Ausländer raus“ und „Deutschland den Deutschen“. Steine flogen in das Fenster des türkischen Ladens gegenüber der Kirche. Dann zog eine Horde ab. Gespenstische Ruhe. Die Gardinen an den Bürgerhäusern waren schnell wieder zugefallen. Niemand hatte etwas gesehen.
– „Los, komm, es reicht, wir gehen.“
– „Wo denkst du hin? Was sollen wir denn da unten im Süden?“
– „Da unten? Das ist immerhin unsere Heimat. Hier wird es immer schlimmer. Wir tun, was
an der Wand steht: „Ausländer raus!“ Tatsächlich, mitten in der Nacht kam Bewegung in die kleine Stadt. Die Türen der Geschäfte sprangen auf: Zuerst kamen die Kakaopäckchen, die Schokoladen und Pralinen in ihren Weihnachtsverkleidungen. Sie wollten nach Ghana und Westafrika, denn da waren sie zu Hause. Dann der Kaffee, palettenweise, der Deutschen Lieblingsgetränk; Uganda, Kenia und Lateinamerika waren seine Heimat. Ananas und Bananen räumten ihre Kisten, auch Trauben und Erdbeeren aus Südafrika. Fast alle Weihnachtsleckereien brachen auf, Pfeffernüsse, Spekulatius und Zimtsterne, die Gewürze in ihrem Inneren zog es nach Indien. Der Dresdner Christstollen zögerte. Man sah Tränen in seinen Rosinenaugen, als er zugab: Mischlingen wie mir geht es besonders an den Kragen. Mit ihm kamen das Lübecker Marzipan und der Nürnberger Lebkuchen. Nicht Qualität, nur Herkunft zählte jetzt. Es war schon in der Morgendämmerung, als die Schnittblumen nach Kolumbien aufbrachen und die Pelzmäntel mit Gold und Edelsteinen in teuren Chartermaschinen in alle Welt starteten.
– Der Verkehr brach völlig zusammen. Lange Schlangen japanischer Autos, vollgestopft mit Optik und Unterhaltungselektronik krochen gen Osten. Am Himmel sah man die Weihnachtsgänse nach Polen fliegen, auf ihrer Bahn gefolgt von feinen Seidenhemden und den Teppichen des fernen Asien.
– Mit Krachen lösten sich die tropischen Hölzer aus den Fensterrahmen und schwirrten ins Amazonasbecken. Man musste sich vorsehen, um nicht auszurutschen, denn von überall her quoll Öl und Benzin hervor, floss aus Rinnsalen zu Bächen zusammen in Richtung Naher Osten. Aber man hatte ja Vorsorge getroffen.
– Stolz holten die großen deutschen Autofirmen die Krisenpläne aus den Schubladen: Der Holzvergaser war ganz neu aufgelegt worden. Wozu ausländisches Öl?! – Aber die VWs und BMWs begannen sich aufzulösen in ihre Einzelteile, das Aluminium wanderte nach Jamaika, das Kupfer nach Somalia, ein Drittel der Eisenteile nach Brasilien, der Naturkautschuk nach Zaire. Und die Straßendecke hatte mit dem ausländischen Asphalt im Verbund auch immer ein besseres Bild abgegeben als heute.
– Nach drei Tagen war der Spuk vorbei, der Auszug geschafft, gerade rechtzeitig zum Weihnachtsfest. Nichts Ausländisches war mehr im Lande. Aber Tannenbäume gab es noch, auch Äpfel und Nüsse. Und „Stille Nacht“ durfte gesungen werden – zwar nur mit Extragenehmigung, das Lied kam immerhin aus Österreich. Nur eines wollte nicht ins Bild passen. Maria, Josef und das Kind waren geblieben. Drei Juden. Ausgerechnet!
– Wir bleiben“, sagte Maria, wenn wir aus diesem Land gehen – wer will ihnen dann noch den Weg zurück zeigen, den Weg zurück zur Vernunft und zur Menschlichkeit?“

LIED: 218 1+2 Macht hoch die Tür

Fürbitten (Ursel)

Herr,

wir beten um Frieden für die, die still sind und weinen, . Stille –

wir beten um Frieden für die, die sprachlos sind,

wir beten um Frieden, wo alle Hoffnung verschwunden zu sein scheint.

wir beten um Frieden für die, die ihre Stimme erheben, um ihn zu erflehen,

wir beten um Frieden, auch wenn so viele Menschen davon nichts hören wollen,

wir beten um Frieden auf dem Weg zur Gerechtigkeit.

Inmitten des Wütens, der Gewalt und der Enttäuschung,

inmitten von Kriegen und Zerstörung der Erde,

zeige uns, Herr, dein Licht inmitten der Finsternis.

VATER UNSER

Segen

Lasst uns in Frieden hinausgehen,

und möge im Laufe des kommenden Jahres

der Stern des Friedens unseren Weg erleuchten.

Mag es uns gegeben sein, auch weiterhin Zeichen des Friedens

im Antlitz aller Menschen zu entdecken

– im Antlitz von Männern, Frauen, Erwachsenen,

Jugendlichen und Kindern, wo immer wir sein mögen –

daheim, am Arbeitsort, in der Schule oder in der Kirche,

in Stadt und Land,

um unsere Träume Wirklichkeit werden zu lassen,

und der Gewalt ein Ende zu bereiten,

„auf dass Friede herrsche auf Erden und Ehre sei Gott im Himmel“.

Dazu segne uns der jeden Menschen liebende Gott,

der Vater mit dem Sohn und dem Heiligen Geist.

Amen.

LIED: Segne Du Maria 535 1+2

Welcome – „Verl für Flüchtlinge“

 

Welcome!

„Verl für Flüchtlinge“

 

Wer bist Du Mensch,

in großer Not,

kommst her zu uns,

fliehst vor dem Tod.

 

Du schreist nach Gott,

meine Hilfe ist Er,

ich bin in der Pflicht,

es ist wirklich nicht schwer.

 

Bist fremd im Land,

brauchst Hilfe hier,

reich mir die Hand,

ich bin mit Dir.

 

Du suchst die Freiheit,

verfluchst die Angst,

Du willst uns helfen,

was immer Du kannst.

 

Wir geben Dir Heimat,

ein neues Zuhaus,

Du schenkst uns Vertrauen,

die Verzweiflung ist raus.

 

Fremd sind die Sprachen,

für Dich, für uns auch,

wir wachsen zusammen,

und lernen daraus.

 

Verl gibt Dir Zukunft,

schenkt Liebe und Brot,

wir halten zusammen,

das nimmt Dir die Not.

 

Du bist uns willkommen,

wir brauchen Dich hier,

die Zeit wird uns helfen,

wir danken Dir.

A.S.

Jeder Mensch braucht einen Engel

Jeder Mensch braucht einen Engel

(Melodie: Lummerland)

 

 

Ref: Jeder Mensch braucht einen Engel

Jeder Mensch braucht einen Freund,

einen der mit dir auch lachen

und der mit dir weinen kann.

 

Und er hilft dir in der Schule

und er sieht Dich auch bei Nacht,

er fährt mit dir auf dem Fahrrad

hält bei Kummer bei Dir Wacht.

 

Ref:

 

Er kommt immer wenn Du krank bist,

er ist bei Dir, gibt dir Rat,

und er hilft Dir beim versöhnen

gibt dir Kraft zur guten Tat.

 

Ref:

 

Er zeigt Dir auch deinen Spiegel,

dass Du selber Engel bist,

ein von Gott gesandter Bote,

der die Liebe Gottes ist

 

Ref:

 

Sei doch selber immer Engel,

sei doch immer guter Freund,

dann ist Himmel hier auf Erden

und die Welt mit Gott vereint.

 

Ref:

 

Musik: nach Augsburger Puppenkiste

Text: Arthur Springfeld

 

 

 

Beerdigung – Trauerhalle – Grab (Basistexte)

Beerdigung – Trauerhalle – Grab   (natürlich sind einige auch Alternativtexte)

Sarg mit Weihwasser segnen ………………. mit gesegnetem Wasser wurdest Du getauft. Vom Beginn Deines Lebens hat Gott Deinen Namen in seine Hand geschrieben. Und heute wie damals sagt er zu Dir: “ …… DU bist mein geliebtes Kind!“

Es ist schön, dass wir zusammen gekommen sind um gemeinsam Abschied zu nehmen von …

Der Tod erfüllt viele mit Trauer und Schmerz. Wir hier möchten durch unser Hiersein zum Ausdruck bringen, dass wir die Trauer um den lieben Verstorbenen gemeinsam tragen. Als Christen, wie stark unser Glaube auch immer ist, leben wir aus dem Glauben, dass der Tod nicht das Ende, sondern Beginn eines neuen Lebens ist. Aus diesem Glauben schöpfen wir Trost und Zuversicht.

So lasst uns diese Feier beginnen im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen

Psalm 23

Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen.

Er lässt mich lagern auf grünen Auen und führt mich zum Ruheplatz am Wasser.

Er stillt mein Verlangen; er leitet mich auf rechten Pfaden, treu seinem Namen.

Muss ich auch wandern in finsterer Schlucht, ich fürchte kein Unheil;

denn du bist bei mir, dein Stock und dein Stab geben mir Zuversicht.

Du deckst mir den Tisch vor den Augen meiner Feinde.

Du salbst mein Haupt mit Öl, du füllst mir reichlich den Becher.

Lauter Güte und Huld werden mir folgen mein Leben lang,

und im Haus des Herrn darf ich wohnen für lange Zeit.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

Gebet

Gott, du Ursprung und Ziel aller Wege, du bist da, durch alle Zeiten, in guten und in schweren Tagen und über den Tod hinaus.

Wir wollen beten, aber es fällt uns nicht leicht. Wir wollen glauben, aber wir können es nicht.

Wir wollen dir vertrauen – hilf du uns. Wir wollen hoffen – steh du uns bei.

Nimm unser Schweigen als unser Bitten an. In dieser Stunde, Gott, sei bei uns.

Du hast …… aus Liebe geschaffen und ins Leben gerufen.

Wir bitten dich: Segne …… und nimm sie/ihn auf in deine unendliche Liebe und Barmherzigkeit.

Gebet

Gott, du Ursprung und Ziel aller Wege, du bist da, durch alle Zeiten und über den Tod hinaus.

Du hast …… aus Liebe geschaffen und ins Leben gerufen.

Wir bitten dich: Segne …… und nimm sie/ihn auf in deine unendliche Liebe. Amen

Besinnung:

Barmherziger Gott,in tiefem Glauben und voller Hoffnung vertrauen wir Dir das Leben von ………………. an, weil wir erahnen, wie Du in ihrem/seinem Leben auf so vielfältige Weise gewirkt hast.

Zugleich stehen wir aber auch zu unseren Grenzen, die im Miteinander erfahrbar waren.

Nicht immer konnten wir ……………. das geben, was sie brauchte. Nicht immer brachten wir ihr/ihm die Zeit, die Geduld, die Wärme und das Wohlwollen entgegen, dass sie/er verdiente und dass wir ihr/ihm gerne geschenkt hätten.

Kyrie eleison

Erfülle und vollende du Gott mit deinem liebenden und versöhnenden Geist all das, was im Leben von ………….. unfertig und bruchstückhaft geblieben ist. Nimm sie/ihn in Deine alle umfassenden Arme und lass sie/ihn Deine grenzenlose Liebe erleben.

Christe eleison

Wir sind hier: trauernd, wehmütig, beklemmt – was immer unser Herz jetzt bewegt. Es gibt bei vielen verheilte aber auch unverheilte Wunden und Narben aus der Beziehung zu ……………… Was immer es ist – jetzt ist die Zeit alles zu bedenken und vor sie/ihn und Gott hinzulegen und zu bitten:

Kyrie eleison

Herr Gott unser Heiland, deine Nähe und Zuwendung suchen wir alle Tage unseres Lebens. Erfüllt mit Erinnerung, Dankbarkeit und Schmerz sind wir hier, weil wir von Dir die Kraft erhoffen, die auch uns den Frieden bringt.

Rühre Du unsere Herzen an, damit wir unsere Fehler, unser Versagen und unser Ungenügen uns selbst und Anderen verzeihen können und auch über den Tod hinaus unserer/m Verstorbenen in Wohlwollen und Verzeihung gedenken, durch Christus, der von den Toten erstanden ist und unser Weggefährte sein will. Amen

Herr, wir bitten um dein Erbarmen:

Oft fühlen wir uns alleingelassen mit unserer Not. Gib uns ein Zeichen deiner Nähe. –

Herr, erbarme dich.

Oft verzweifeln wir an dem, was du unter uns geschehen lässt. Hilf uns verstehen. –

Christus, erbarme dich.

Oft lähmt uns das Leid dieser Welt und macht uns müde. Gib uns Kraft aufzustehen, auch wenn wir den Weg noch nicht wissen. –

Herr, erbarme dich.

 

Gott, du bist ein Freund des Lebens. Zeige dich uns durch Jesus Christus, zu dem wir rufen:

Wo uns die Worte fehlen, füll unser Schweigen aus. – Herr, erbarme dich.

Wo Hilflosigkeit und Wut uns bedrängen, bewahre unsere aufgewühlten Herzen. – Christus, erbarme dich.

Wo wir keine Antworten finden, nsprich du dein erlösendes Wort. – Herr, erbarme dich.

 

Du Gott des Trostes und der Versöhnung bist uns in deinem Sohn Jesus Christus nahe. Durch ihn bitten wir um dein Erbarmen:

Wo unsere Worte versagen, sprichst du dein erlösendes Wort. – Herr, erbarme dich.

Wo Verzweiflung und Fragen unser Leben verdunkeln, sendest du uns dein Licht. – Christus, erbarme dich.

Wo wir keinen Ausweg mehr sehen, nimmst du uns an der Hand. – Herr, erbarme dich.

Denn du bist der Retter aus tiefer Not. Du richtest die Gebeugten wieder auf. Bei dir ist Vergebung, damit wir das Leben in Fülle haben. Amen.

Röm 8, 34b-39
Christus Jesus, der gestorben ist mehr noch: der auferweckt worden ist, sitzt zur Rechten Gottes und tritt für uns ein. Was kann uns scheiden von der Liebe Christi? Bedrängnis oder Not oder Verfolgung, Hunger oder Kälte, Gefahr oder Schwert? In der Schrift steht: Um deinetwillen sind wir den ganzen Tag dem Tod ausgesetzt; wir werden behandelt wie Schafe, die man zum Schlachten bestimmt.

Doch all das überwinden wir durch den, der uns geliebt hat. Denn ich bin gewiss: Weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Gewalten der Höhe oder Tiefe noch irgendeine andere Kreatur können uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.

– Stille –

Joh 14,1-6
Euer Herz lasse sich nicht verwirren. Glaubt an Gott, und glaubt an mich!
Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, hätte ich euch dann gesagt: Ich gehe, um einen Platz für euch vorzubereiten?

Wenn ich gegangen bin und einen Platz für euch vorbereitet habe, komme ich wieder und werde euch zu mir holen, damit auch ihr dort seid, wo ich bin.
Und wohin ich gehe – den Weg dorthin kennt ihr.

Thomas sagte zu ihm: Herr, wir wissen nicht, wohin die gehst. Wie sollen wir dann den Weg kennen?

Jesus sagte zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich.

– Stille –

Liebe trauende Angehörige, liebe Trauergemeinde!

Abschied nehmen vom „hier sein, vom „in dieser Welt leben“, von Menschen Tieren, Pflanzen und Dingen, von dem was man als Mensch geschaffen und geleistet hat, fällt wohl allen Menschen schwer. Unser lieber verstorbener hat Abschied nehmen müssen von seiner irdischen Geschichte.

Er musste Abschied nehmen von allem was ihm lieb war:

……………..

Wenn wir auch zu recht traurig sind über den Tod unseres lieben Verstorbenen ……………, so dürfen wir wie er selbst glauben, dass sein begrenztes Leben verwandelt ist in ein Leben ohne Grenzen und Leid. Er hat einen Platz bei Gott.

Denn er ist es der alles Bruchstückhafte im Leben unseres lieben Verstorbenen verwandelt, heilt und wieder ganz macht.

Es hat Dinge und Beziehungen in seinem Leben gegeben, die ihm gut, manche aber auch nicht so gut gelungen sind.

Jetzt kann mit Gottes Hilfe alles zum Segen für ihn und für uns verwandelt werden. Dafür müssen aber auch wir unser Denken und fühlen überprüfen und korrigieren.

Sein Leben ist jetzt nicht wirklich weniger geworden, es ist aus unserem begrenzten Denken verschwunden und hineingegangen in einen für uns jetzt nicht fassbaren Zustand, den wir Ewigkeit nennen.

In einen Zustand wo wir glauben, dass der Mensch in seiner ganzen Größe, mit allen seinen Talenten und Stärken angenommen wird und zur Entfaltung kommt.

Unvergänglich in Ewigkeit ist alles das was unser liebender und versöhnender Gott mit uns Menschen begonnen hat.

Das Leben von …………….. ist nun geborgen in seiner liebenden Hand, jetzt bis in alle Ewigkeit.

Wir können jetzt ………………… nichts mehr sagen, kein liebevolles, kein dankendes, aber auch kein versöhnendes Wort, in Wirklichkeit begreifen wir alles nicht. Aber unsere Verbindung kann lebendig bleiben aus dem Glauben an die Auferstehung heraus. Dieser Glaube hat unseren Verstorbenen gelebt oder nur gebetet durch sein Leben und Sterben begleitet.

Amen

Lasst uns in einem Moment der Stille an ………………. denken, den Gott in sein himmlisches Reich gerufen hat.

Für einen verstorbenen Vater:
Gott, von dem alle Vaterschaft ihren Namen hat, erbarme dich deines heimgegangenen Dieners …………………….. der für die Seinen als treuer Vater gesorgt hat.
Nimm ihn auf in deinen Frieden und schenke ihm die Erfüllung aller Liebe und Treue.
Nimm alle, die er auf Erden zurückgelassen hat, in deinen gütigen Schutz,
damit sie bei dir geborgen sind. Durch Christus, unsern Herrn. Amen.

Für eine verstorbene Mutter:
Herr Jesus Christus, Sohn Gottes, als Mensch geboren aus der Mutter Maria,
erbarme dich deiner Dienerin ……………., die du aus der Mitte ihrer Familie weggerufen hast.
Vergilt ihr alle Liebe, die sie geschenkt hat, und lass sie ihren Angehörigen nahe bleiben durch die Fürbitte bei dir.
Nimm alle, die sie zurückgelassen hat, in deinen Schutz. Der du lebst und herrschst in alle Ewigkeit. Amen

Komm gut hinüber, …….. Engel mögen dich begleiten und führen auf deinem Weg. Geh heim zu deinem Gott. Dein Schöpfer empfange dich mit ausgebreiteten Armen. Sei geborgen in ihm – eine ganze Ewigkeit.

Er wecke dich auf zu neuem Leben. Er richte dich auf, ihn zu schauen. Er vollende, was unvollendet blieb.

Er heile alle Wunden, die das Leben dir schlug. Er verzeihe dir deine Schuld. Er lohne dir all deine Mühe und deine Liebe – das Gute, das andre durch dich erfahren haben. Er lasse es dir gut gehen in seinem Himmel. Und bleib uns verbunden, wir vergessen dich nicht. Denk auch an uns. Wir sehen uns wieder, in Gottes Himmel. AMEN

Hand auf den Sarg legen

……., dein Leben war einmalig und kostbar. Es sei gesegnet im Angesicht Gottes. Alles, was dir in den Sinn gekommen ist, alles, was du gedacht und erträumt hast, geglaubt und erhofft, alle Liebe, die du verschenkt hast, sei gesegnet durch den dreieinigen Gott. Kreuzzeichen

Alles, was du in die Hand genommen, angepackt und geschaffen hast, ob geglückt oder misslungen, alle Schuld, die du auf dich geladen hast, sei angenommen durch den dreieinigen Gott. Kreuzzeichen

Alles, was dir gegeben wurde, das Leichte und das Schwere, Freud und Leid, alles, was zu Ende geht, und auch das, was dein Leben überdauern wird und bleibt, sei getragen vom dreieinigen Gott. Kreuzzeichen

Gott sende dir seinen Engel entgegen. Er nehme dich bei der Hand und führe dich durch Dunkelheit und Nacht ins Licht. Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Kreuzzeichen

„Zum Paradies mögen Engel dich geleiten,
die heiligen Märtyrer dich begrüßen
und dich führen in die heilige Stadt Jerusalem.
Die Chöre der Engel mögen dich empfangen,
und mit Christus, der für dich gestorben,
soll ewiges Leben Dich erfreuen.

………………………………………………………………..

Am Grab

Herr Jesus Christus, du hast drei Tage im Grab gelegen und durch deine Auferstehung das Grab für uns zum Zeichen der Hoffnung gemacht. Wir legen den Leib von …………. in dieses Grab und bitten Dich, sie/er ist den Weg ihres/seines Glaubens in Freude und Leiden zu Ende gegangen. Laß sie/ihn nun zusammen mit allen Verstorbenen dein Angesicht schauen und ihre/seine himmlische Wohnung beziehen. Darum bitten alle hier zum Gebet Versammelten. Amen

So spricht der Herr, der Dich erschaffen hat: „Fürchte dich nicht, denn ich erlöse dich; ich rufe dich bei deinem Namen: ……………, mein bist DU!“

Im Wasser (Weihwasser) und im Heiligen Geist wurdest Du getauft. Der Herr vollende an Dir, was er in der Taufe begonnen hat.

Von der Erde (Erde) bist Du genommen und zur Erde kehrst Du zurück. Sei gewiß, der Herr aber wird Dich auferwecken

Das Zeichen (Kreuz) unserer Hoffnung, das Kreuz unseres Herrn Jesus Christus, sei aufgerichtet über Deinem Grab. Der Friede ist nun mit Dir!

Fürbitten

Herr Jesus Christus, ohne dich können wir nichts vollbringen, weil du die verbindende Liebeskraft in jedem Menschen und in der ganzen Schöpfung bist. Darum sind wir mit dir und untereinander im Gebet verbunden und bitten Dich:

  • Für alle Menschen, die traurig sind über den Tod von …………….. Gib du ihnen Trost und Nähe.
  • Für alle Personen, die im Leben von …………….. durch sie Kraft, Hilfe und Liebe erfahren haben, sei mit ihnen auf ihrem Weg durch die Zeit.
  • Für die Menschen, die mitarbeiten an einer menschlicheren Welt. Sei du Kraft und Nahrung in ihrem Bemühen.
  • Für die Menschen, die leiden und trauern und ihre Gefühle nicht zeigen können. Laß sie tröstlich deine Nähe spüren.
  • Für den Menschen hier aus unserer Mitte, der als nächstes sterben wird. Schenke ihm ein gutes Sterben.

Christus, das was wir in Worten ausgedrückt haben und alles das was ungesagt in unseren Herzen lebt, ist Ausdruck unseres tiefen Vertrauens in Dich.

Bleibe bei uns, auch wenn es Abend für uns wird. Amen

Alles, was wir in Worte fassen können und was in dieser Stunde stumm und sprachlos in uns ist, legen wir in das Gebet, das uns Jesus gelehrt hat: Vater unser ………….

Wir grüßen Maria und empfehlen ….. ihrer Fürsprache: Gegrüßet seist du Maria ……………

Schlussgebet:

Herr unser Gott, voll Ehrfurcht vor dem Geheimnis des Lebens nach dem Tod und im Glauben, dass ………………. mit uns allen auferweckt wird und bei Dir mit uns Wohnung und Heimat findet, bitten wir jetzt um den Segen für unser Leben und für das neue Leben unseres Verstorbenen:

Gott segne euch und alle, die zu ….. gehören, und schenke euch Kraft.

Er segne eure Liebe füreinander und begleite euch auf dem Weg, der vor euch liegt.

Es segne euch der dreieinige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

Nun geht hin und haltet und lebt in Frieden!

Mein Grabstein – meine Frau sagt dazu “Steele!”


Der Baum gilt den Menschen als eindrucksvolles Symbol. Die biblische Geschichte von der Erschaffung der Welt erzählt von allerlei Paradiesbäumen, vom Baum des Lebens und vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse.

Die Bäume stehen für die Schöpfung – für die Schöpfung Gottes in ihrer Schönheit und in ihrer Größe und zugleich in ihrer Sterblichkeit. Die Geschichte des irdischen Lebens ist auch die Geschichte der Vergänglichkeit, der Freude des Leids und der Schuld. Das gilt für die Menschheit und für jeden einzelnen Menschen.

In diesem Schmerz schauen Christen wieder auf einen Baum – auf den Baum der Erlösung, auf das Kreuz Jesu Christi. Durch seinen Tod und seine Auferstehung wurde das Kreuz zum Zeichen unserer Hoffnung, zum Baum des ewigen Lebens.

Gelobt seist du, mein Herr! – durch unseren Bruder, den leiblichen Tod; kein lebender Mensch kann ihm entrinnen. Weh denen, die sterben in tödlichen Sünden. Selig, die der Tod trifft in deinem heiligsten Willen; denn der zweite Tod kann ihnen nichts antun. Lobt und preist meinen Herrn, dankt und dient ihm in großer Demut.

Franz von Assisi

ARTHUR 46 – in Ewigkeit

Einen Grabstein aus Stein möchte ich nicht. Steine werden geworfen. Steine liegen einem im Magen. Steine stehen im Weg. Sorgen und Ängste lasten auf Menschen wie schwere Steine. Darum liebe ich meine Stele aus dem Holz einer Eiche, gewachsen wahrscheinlich im Dreißigjährigen Krieg. Elend und Not, Freude und Hoffnung, Sieg und Niederlage hat diese Eiche gesehen und endete zum Lobe des Herrn in der St. Anna Kirche. Fast 200 Jahre hat sie Loblieder gehört, Bittgebete vernommen, die Schreie unzähliger Täuflinge gehört und Eimer voll Tränen gesehen. Mich wird diese Eiche auch überdauern, wie sie Tausende aus St. Anna überdauert hat und am Ende wird ihr Innerstes reichen, nicht nur die Herzen der Menschen zu erwärmen.

Wenn ich im Urlaub war, auch in fernen Ländern, dann habe ich auch immer gerne Friedhöfe besucht. Friedhöfe haben eine besondere Atmosphäre. Oft hohe Bäume, der Wind spielt mit den Blättern. Die Vögel zwitschern ihre Lieder. Es ist ruhig und besinnlich. Der Friedhof ist ein Ort des wirklichen Friedens.

Auf fremden Friedhöfen gewinnt man auch einen Eindruck davon, wie Menschen leben und wie Menschen mit dem Tod umgehen. Die Grabsteine bringen den Glauben, die Hoffnung, die Liebe und auch den Abschiedsschmerz der betroffenen Familien zum Ausdruck. Sie erzählen von Menschen, die gelebt, geliebt, gearbeitet, gelacht, geweint und gelitten haben.

Durch meine Arbeit in der Krankenpflege, als Verantwortlicher für Kliniken, als Diakon in Verl, aber auch durch den Tod von lieben Menschen in der eigenen Familie, bei der Beerdigung meines Freundes Phillip und natürlich auch durch die Vielzahl bedrohlicher Situationen in meinem eigenen Leben war mir der Tod oft ein Begleiter, der mir aber nie wirkliche Angst gemacht hat. Traurigkeit und Schmerz, auch Wehmut und vielleicht Sorge, wegen all der noch unerledigten Dinge, standen eher im Mittelpunkt meines eigenen Denkens, wenn ich die Musik des Jenseits zu hören glaubte.

Das Märchen vom Hirten am Fluss

Ein Hirte saß bei seiner Herde am Ufer des großen Flusses, der am Rand der Welt fließt. Wenn er Zeit hatte und über den Fluss schaute, spielte er auf seiner Flöte. Eines Abends kam der Tod über den Fluss und sagte: „Ich komme, um dich auf die andere Seite mitzunehmen. „Hast du Angst?“ – „Warum Angst?“ fragte der Hirte. „Ich habe immer über den Fluss geschaut, seit ich hier bin. Ich weiß, wie es dort ist.“
Und als der Tod ihm die Hand auf die Schulter legte, stand er auf und fuhr mit ihm über den Fluss, als wäre nichts. Das andere Ufer war ihm nicht fremd, und die Töne seiner Flöte, die der Wind hinübergetragen hatte, waren schon da.

Mein eigener Tod, meine Beerdigung, mein Abschied von all denen die ich lieb habe und besonders auch die Eucharistiefeier zur Verabschiedung für mich von dieser Welt haben oft einen Platz in meinen Gedanken, ohne dass ich wehmütig, depressiv oder auch ängstlich bin. Mein Glaube, der über weite Strecken meines Lebens stabil war, der mir Kraft gegeben hat, ohne dass ich dafür kämpfte, dieser Glaube hat versucht meine Gedanken und mein Tun zu prägen und dabei auch über weite Strecken gewonnen. Inhalt meines Glaubens war stets der Gott, der die Schuld eines jeden Menschen auf sich genommen und dadurch getilgt hat. Darum hatte ich nie – und ich hoffe, das bleibt so – nie den geringsten Zweifel, dass mein Platz nach meinem Tod bei Gott ist und ich alle wieder treffe, die ich auf Erden geliebt habe. (und die Anderen auch – und dann werde ich sie auch lieben!) Darum fiel es mir auch nie schwer in der Kirche, beim Beten und Singen, ein fröhliches Gesicht zu machen. (Scheinbar gibt es doch Gedankenübertragung – nicht Franziskus!!!-)

Ok, ein paar um die Ohren werde ich wohl doch noch kriegen, aber das werde ich abkönnen. (Wer nicht, dann Gott, wird das auch unter Berücksichtigung meiner Würde tun.)

Darum darf man natürlich bei einem Tod traurig sein, die meisten sicherlich, dass Arthur dann gestorben ist, aber ich wünsche jedem, dass er mit mir ohne Angst glauben kann, dass mein Platz im „Himmel“, in den Armen des barmherzigen Vaters, fest zugesagt ist.

Ein alter Freund, Pater Irenäus – auch er wartet schon auf mich – sagte mal in einer schwierigen theologischen Diskussion (unbefleckte Empfängnis) zu mir: „Gott erhalte dir deinen kindlichen Glauben!“ – nur weil das für mich kein Thema war. Ich war zutiefst beleidigt. Heute weiß ich, dass das eher ein neidisches Kompliment war. Mein „kindlicher“ Glaube hält, führt, trägt und stärkt mich, mein Leben mit Gott zu leben. Dafür bin ich zutiefst dankbar. Ich hab das Gefühl, dass unsere Kinder und auch Enkelkinder, auf ihre Art – und das ist gut so – meinen Glauben teilen.

Darum ist neben dem Schmerz des Abschieds meine Freude groß, neben meinen Eltern, Schwiegereltern und Verwandten, auch angeheirateter Weise, meine Freunde und alte Weggefährtinnen und – Gefährten zu treffen.

Dieser bereits angekündigte Grabstein (aus vergänglichem Baum), – wird ja wohl in die Friedhofsordnung passen – stammt aus der Verler St. Anna Kirche und wurde 2014 im Rahmen der Sanierung ausgetauscht. Es handelt sich um ein Stück aus der Dachfette, das ich dann von faulen und schadhaften Stellen befreit habe.

Das Stück Balken wurde um 1795 eingebaut und ist natürlich Eiche.

Wenn man unterstellt, dass der Baum mehr als 100 Jahre alt war, dann hat dieser „Stein“ ne ganze Menge gesehen.

Schön, dass sich bei der Bearbeitung in der Mitte diese Nische gebildet hat. Gleichzeitig ist der Stamm durch einen Riss etwa mittig geteilt.

Die linke Seite habe ich versucht möglichst glatt zu bekommen, während die rechte Seite grob und rau ist. Diese Proportionen kann man geistig durchaus noch verschieben, sollen sie doch meine gute Seite, aber auch meine oft raue und aneckende Schale darstellen.

SHALOM möchte ich jedem zurufen, der mein Grab besucht. Shalom ist mehr als Frieden. Shalom meint auch Unversehrtheit, Heil auch Befreiung von Unheil und Unglück. Vor allem ist Shalom ein Friede, der versöhnt und stärkt, auch im Zusammenhang mit dem Frieden, den Gott den Menschen bringen will, inmitten unserer eigenen Vergänglichkeit und unwichtiger Äußerlichkeiten. Shalom ist auch, wenn der Imam und jüdische Kantor sich beim Friedensgebet und singen von „We shall overcome“ an die Hand nehmen. Danke!

 

 

Unsere vier Kinder waren und sind unser ganzer Stolz, ohne Ausnahme. Gerne haben wir sie begleitet, auch geführt, sie unterstützt und gefördert. Das Kinder ein Segen sind, wurde uns immer wieder deutlich – auch Segen kann manchmal anstrengend sein. Aber ohne unsere Kinder wären wir nicht nur ärmer, sondern auch der Welt würde etwas fehlen – weil alle ihren Beitrag leisten, dass der Ort wo sie sind, schöner, heller und wärmer ist. Danke lieber Gott für unsere Kinder. Unsere Erziehung, ihre Freunde und Umgebung, die Schule und das Leben, haben ihnen einen Schliff gegeben, der schöner nicht sein kann und an dem Menschen sich erfreuen und davon profitieren können. Gottes Liebe zu den Menschen wird auch deutlich in den eigenen Kindern. Und dass unsere Kinder gesund sind, leben dürfen, ihr Leben selbst planen und gestalten dürfen ist ein Geschenk – und das ist verdammt nicht normal – dessen Größe ich nur erahnen und nicht wirklich begreifen kann.

Diese Geschenke wurden größer und reicher durch jedes unserer Enkelkinder. Bis heute 5 wunderbare Mädchen – und ich meine auch die zickigen – , sie wären nicht gesund, würden sie sich alles von Opa oder den Eltern gefallen lassen und ein toller Junge, gut das es den Frederik gibt, geboren. Es muss ja noch nicht das Ende sein. Enkelkinder sind wie Perlen, man könnte für sie alles verkaufen um diesen Schatz zu erleben und zu bestaunen. Es ist so toll, wenn man täglich erleben darf, wie die Werte, die man den eigenen Kindern vermitteln konnte, transformiert durch die Eltern, von den Enkelkindern gelebt werden. Einfach wunderbar – ein Stück göttlich.

Die Liebe hört niemals auf! So hieß es in unserem Trauspruch. So haben wir unsere Ehe geplant und gelebt. Natürlich ist nicht immer Halleluja, nicht immer Himmel auf Erden. Aber gemeinsam haben wir versprochen, nach vorne zu schauen. Wir wollten den Ärger und die Sorgen nicht mitnehmen in die Zukunft. Jeder Tag ist eine Chance, jeder Tag ein neuer Anfang.

 

 

Vielleicht ist deswegen die Rose meine Lieblingsblume. Und ich kenne den Umgang mit meinen Rosen, denn wer die Rose liebt, erträgt auch ihre Dornen. Rosen ohne Dornen – ok Ihr Besserwisser, ich weiß, dass das Stacheln sind – gibt es, aber sie sehen für mich nicht echt aus. Und darum wäre eine Liebe ohne Verwundbarkeit wertlos und langweiliger Alltag.

 

Gelobt seist du, mein Herr,
durch unsere Schwester, den leiblichen Tod;
ihm kann kein Mensch lebend entrinnen.
Wehe jenen, die in tödlicher Sünde sterben.
Selig jene, die er findet in deinem heiligsten Willen,
denn der zweite Tod wird ihnen kein Leid antun.

Lobt und preist meinen Herrn
und dankt ihm und dient ihm mit großer Demut.

Franziskus hat mich, meine Ehe und Familie das ganze Leben begleitet – Darum auch sein Heiligenhäuschen auf unserm Grundstück.

Der Herr ist mein Hirte,

nichts wird mir fehlen.

Er lässt mich lagern auf grünen Auen

und führt mich zum Ruheplatz am Wasser.

Er stillt mein Verlangen;

er leitet mich auf rechten Pfaden,

treu seinem Namen.

Muss ich auch wandern in finsterer Schlucht,

ich fürchte kein Unheil;

denn du bist bei mir,

dein Stock und dein Stab geben mir Zuversicht.

Du deckst mir den Tisch

vor den Augen meiner Feinde.

Du salbst mein Haupt mit Öl,

du füllst mir reichlich den Becher.

Lauter Güte und Huld werden mir folgen

mein Leben lang,

und im Haus des Herrn darf ich wohnen

für lange Zeit. (Psalm 23)

Christus hat keine Hände, nur unsere Hände, um seine Arbeit heute zu tun.

Er hat keine Füße, nur unsere Füße, um Menschen auf seinen Weg zu führen.

Christus hat keine Lippen, nur unsere Lippen, um Menschen von ihm zu erzählen.

Er hat keine Hilfe, nur unsere Hilfe, um Menschen an seine Seite zu bringen.

 

 

Seit meiner Jugend bin ich immer Mitglied bei „Kolping“ gewesen und bin dankbar, dass alle Kinder auch dabei sind. Gerne bin ich jetzt Präses in unserer „Kolpingfamilie“ in der Sürenheide.

 

 

Dieser „Zapfen“ der früher die Balkenlage fest und stabil miteinander verbunden hat, ist mein Glaube der mich trägt und motiviert. Ein bisschen Sorge habe ich, ob er mich auch zusammenhält mit meinem Gott, wenn es mal ganz düster wird. Gerne würde ich bis zum letzten Moment „mein Halleluja“ singen. Ich bin sicher, und ich wünsche mir, dass Ursel dann da ist, dass sie mir dann beim Singen hilft – einfach die Hand halten reicht auch, ist noch schöner als Musik.

 

 

 

ER kann nur „Alles ist gut“ sagen, weil ich mein ganzes Leben geglaubt und gepredigt habe, dass alles gut wird. Dass bedeutet auch, dass wir – niemand – tiefer fallen können als in Gottes Hand, und das wusste ich schon, bevor Margot Kässmann das sagte und von daher in aller Munde war.

 

Und da sind wir automatisch bei einem der letzten Symbole auf meiner Steele. Ist ja eine tolle Note, aber einen definierten Ton, kann man ihr wohl nicht zuordnen, und so war das auch gedacht. Ich bin jetzt schon auf der Rückseite meiner Steele angekommen, man könnte auch sagen im Keller. Wo sollte man seine Leichen verstecken, außer im Keller? Mein Keller ist wahrlich nicht klein, aber ist ziemlich voll, und alle die jetzt auf einen Krimi warten, oder eine Liste, die mit „Confiteor“ beginnt muss ich enttäuschen. Geht doch in Euren eigenen Keller! Jawoll! Das ändert aber nichts daran, dass ich alle meine „Leichen“ mit eigenem Namen kenne. Stolz bin ich auf keine!! Stellvertretend für einige, muss ich wohl zwingend bekennen, dass ich zwar gerne singe, gar nicht so schlecht, wenn auch manchmal zu laut – in vollem Bewusstsein, dass kräftiges Singen aus frohem Herzen wie doppeltes beten ist. Aber den richtigen Ton habe ich in meinem Leben oft nicht getroffen – manchmal sogar total daneben.

Jetzt bin ich ja fast am Ende der Beschreibung meiner Steele angekommen. Hab auch ne Menge über mich geschrieben (das steht nur in der privaten Familienversion!), was manche nicht wussten. Muss ja auch nicht jeder wissen was ich so denke. Vielleicht verstehen meine Kinder und Enkelkinder mich doch ein bisschen besser. Ganz sicher gab es auch Leute, die mich nicht leiden konnten – manche ich auch nicht. Aber das waren eher weniger. Es hat etwas gedauert, aber später – es ist nie zu spät – habe ich für all die gebetet, die ich nicht leiden konnte. Besonders freue ich mich, dass es mir im fortgeschrittenen Alter auch gelungen ist, nicht mehr schlecht über diese Menschen zu reden. Zunehmend ist es mir gelungen gerade für diese Menschen zu beten. Und das geht gut – und das hilft, mir jedenfalls. Überhaupt habe ich mir die Geschichte der „Drei Siebe“ zunehmend zu Eigen gemacht. Aber es kann natürlich trotzdem sein, dass jemand mir nicht vergibt, kann sein, dass mancher mich trotzdem nicht mag und blöd findet, für den gilt neben stehendes Bild des „Herzens“. Er oder Sie können mich von Herzen gern haben. (;)(zwinker!!)

(Die Originalversion der Beschreibung ist ca. 30 Seiten lang und nur für meine Familie)

Osterdienstag 2014 Wortgottesfeier “Emmaus”

Wortgottesfeier Osterdienstag 2014 – Emmaus

 

LIED: 326 1+2 Wir wollen alle fröhlich sein

Einleitung:

Ostern lässt sich nicht mit einem Feiertag abhaken. Zu groß ist das, was es hier zu feiern gilt, als dass wir gleich wieder zum Alltag übergehen könnten. So feiern wir gleich eine ganze Woche lang bis zum Weißen Sonntag. Und schließlich ist für die Christen jeder Sonntag ein kleines Osterfest.
Es geht um nichts weniger als um das Leben selbst. Durch die Auferstehung Jesu hat es eine ganz neue Dimension bekommen. Wie die beiden Jünger, die nach Emmaus gehen, holt der Auferstandene auch uns aus Mutlosigkeit, Resignation und Verzweiflung heraus.

 

lautstark und vernehmlich
möchte ich deinen tod
deine auferstehung
dein befreiungswerk verkünden
jedoch
mein hals ist mir zugeschnürt
mein mund ist wie verschlossen

tätkräftig und mutig
möchte ich an der seite
von unterdrückten kämpfen
solidarisch nicht nur in worten sein
jedoch
meine angst scheint mich zu lähmen
meine ohnmacht scheint mir die hände zu fesseln

zumindest etwas möchte ich nicht
resignieren
wenigstens das nicht
den kopf in den sand stecken
jedoch
das entsetzen wird manchmal übergroß
das grauen lastet manchmal
zu schwer auf meinem wollen

Herr, Jesus Christus,
du hast deine Jünger eingeführt in die Geheimnisse des Glaubens.
Herr, erbarme dich.
Du hast ihnen den Sinn der Heiligen Schriften erschlossen.
Christus, erbarme dich.
Du hast ihnen die Augen geöffnet für die Liebe und das Wirken Gottes.
Herr, erbarme dich.

 

Tagesgebet:

Jesus – du bist wahrhaft auferstanden.
Jesus – du lebst – das Grab ist leer.
Jesus – du bist in unserer Mitte.
Jesus – du schenkst uns dein Wort.
Jesus – du brichst mit uns das Brot.
Jesus – du bist bei uns.
Jesus – öffne uns die Augen, die Ohren,
dass wir nicht mit Blindheit und Taubheit geschlagen
nicht erkennen, wo du zu uns kommst
und mit uns gehst, zu uns sprichst. – Amen.

 

LIED: 326 4+5 Wir wollen alle fröhlich sein

 

Gekreuzigte Hoffnung anstelle des Evangeliums

Zwei Jünger sind unterwegs. Geschlagene Leute! Sie las-sen den Kopf hängen und sehen die Sonne nicht mehr. Von Ostern keine Spur. Für sie ist am Ostertag noch nicht Ostern geworden. Sie gehen weg von dort, wo das Kreuz stand, weg von dort, wo ihre Zukunftspläne platzten, wo sie ihre Hoffnung begraben haben. Mit anderen Worten: Sie verlassen die Gemeinde, sie treten aus.

Die Geschichte mit Jesus ist für sie passé. Sie wissen zwar noch zu erzählen, was er alles gesagt und getan hat: „Er war ein Prophet, mächtig in Wort und Tat vor Gott und dem ganzen Volk“. Sie wissen alles, was man von Jesus wissen kann; aber sie können nur traurig davon erzählen. Sie haben mit all ihrem Wissen Jesus nicht. Was sie von den anderen Jüngern sagen, das trifft auch für sie zu: „Ihn selbst aber sahen sie nicht“. „Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube“, sagt Goethes Faust auf seinem Osterspaziergang.

Was den beiden Jüngern das Herz so schwer macht? Sie sagen es frei heraus: Sie haben auf Jesus gesetzt, von ihm das Heil erwartet. Und nun ist er schmählich gescheitert am Kreuz. Das ist der Punkt, über den sie nicht wegkommen, der tote Punkt. Wer so elend endet, kann doch nicht auf Seiten Gottes stehen. Ohnmacht in der Gotteserfahrung, im kirchlichen Alltag, im persönlichen Leben. Oft genug sind wir dann mit Gott und der Kirche oder auch mit uns selbst überkreuz und machen uns schließlich aus dem Staub: weg, weit weg. Ja nichts mehr davon sehen, ja nichts mehr davon hören. Immerhin gehen die Jünger zu zweit und sprechen über ihre Enttäuschungen. Das unterscheidet sie von vielen, die heute lautlos abwandern.

Während die zwei niedergeschlagen und enttäuscht ihren Weg gehen, „kam Jesus hinzu und ging mit ihnen“. Keine umwerfende Erscheinung, kein spektakulärer Auftritt, sie erkennen ihn zunächst gar nicht. Sie sind wie mit Blindheit geschlagen – wie unsereins oft genug. Sie müssen ihn neu kennenlernen. Der unbekannte Dritte fragt, hört zu, bringt zum Nachdenken. – Er verweist auf die Heilige Schrift, erschließt ihnen von dorther neue Perspektiven in ihrer Ratlosigkeit, öffnet ihnen die Augen.

Muß das nicht so sein? Wer so wie Jesus gegen das Leiden kämpft, der bekommt es am eigenen Leib mit dem Leiden zu tun. Der Arzt wird selbst verwundet. So will Gott die Wunden der Menschheit heilen, indem er sie selbst durchleidet. Der Gott, an den wir glauben, geht nicht an den Wunden der Welt vorbei, er trägt sie selbst und hat gerade dadurch die Kraft, sie zu heilen.

Das ist nicht im Handumdrehen nachzuvollziehen. Wandern gewährt Zeit. Jesus geht den langen Weg der beiden Jünger mit, durch das Tal ihrer Hoffnungslosigkeit. In den entscheidenden Fragen des Glaubens und Lebens gibt es keine Abkürzungen. Da muß man sich Zeit lassen und Geduld haben mit sich und den anderen – die Eltern mit den Kindern. Es ist tröstlich zu wissen, daß man Jesus nicht erst am Ende des Weges trifft, sondern schon unterwegs.

Der Weg ist lang, bis es dämmert. Der Abend bricht an, noch nicht der Morgen. „Bleib doch bei uns…“, drängen die beiden Jünger; man kann’s nur allzugut verstehen. Der Abend ist mehr als eine Tageszeit. Die Dunkelheit bricht ein. Wer die Nacht des Lebens kennt, wer erfahren hat, daß es finster aussieht, wer weiß, daß die Zeit zu Ende geht, der ahnt, was hier gemeint ist. Dann eingeladen zu sein ins Haus, an den Tisch – das ist wie ein Geschenk des Himmels. „Da ging er mit ihnen hin-ein, um bei ihnen zu bleiben“.

Und er, der Fremde, „nahm das Brot, sprach den Lobpreis, brach das Brot und gab es ihnen“. Da fällt es ihnen wie Schuppen von den Augen, und sie erkennen ihn. Jesus schenkt sich ihnen in der Mahlgemeinschaft. Zweimal wird’s gesagt, daß jeder es merkt: Das Brotbrechen, das Teilen des Lebens ist das Geschehen, in dem Jesus erkannt wird. Da gehen die Augen auf und das Herz. Da wandelt sich im Namen Jesu nicht nur das Brot. Da wandeln sich die müden, bleiernen Herzen zum brennenden Herzen: „Brannte uns nicht das Herz in der Brust…“.

 

 

Haus, Tischgemeinschaft – „Bleib doch bei uns“. Da könnte man sich häuslich niederlassen. Aber Emmaus ist nur eine Station auf dem Wege. Wenn man angesteckt ist und wenn das Herz brennt, dann gibt es nichts Wichtige-res, als aufzubrechen. „Noch in derselben Stunde brachen sie auf…“. Sie eilen zu den anderen. Und was sie dort hören, können sie selbst bezeugen: „Der Herr ist wirklich auferstanden“, er lebt! Licht in der Nacht! Ungeahnte Horizonte tun sich den Wanderern auf für ihren Lebensweg.

Man kann sich heute leicht aus dem Staub machen, aber dann fragt man sich schließlich, warum zum Teufel man überhaupt aufbricht und unterwegs ist. Jeder mag darauf achten, daß ihm das Wort nicht ausgeht, das seinem Leben Richtung gibt, daß ihm das Brot unterwegs nicht ausgeht, das gebrochene Brot, von dem wir leben. Das ist das Erkennungszeichen für Jesus. Das schenkt uns die Gewißheit: Jesus lebt.

 

LIED: 334 1+3 O Licht der wunderbaren Nacht

 

Fürbitten:

Gott, unser Vater, durch die Auferstehung deines Sohnes hast du unsere Hoffnung,
dass du die Deinen nicht im Stich lässt. Daher kommen wir mit unseren Bitten zu dir:

Wir beten für die Opfer der Flugzeugkatastrophe und ihre Angehörigen.
Gib ihnen die Kraft, ihre schwierige Situation zu bestehen
und lass sie Menschen finden, die ihnen beistehen.. Vater im Himmel:

Wir beten für alle Christen, die um ihres Glaubens willen verfolgt werden
und aus ihrer Heimat vertrieben worden sind.
Eröffne ihnen Möglichkeiten, in ihre Heimat zurückzukehren
oder eine neue Heimat auch bei uns zu finden.

Wir beten für alle, die in der Kirche Verantwortung tragen und das ist jeder von uns
Lass uns hellhörig und aufmerksam sein für das, was die Menschen bewegt.

Für alle Christen, die in der Versuchung stehen, sich zurückzuziehen und zu resignieren.
Zeige ihnen, dass du mitten unter uns bist und mit uns den Weg gehst, den wir zu gehen haben.

Für alle, die sich von der Gemeinschaft der Gläubigen nichts mehr erwarten
und ihr den Rücken gekehrt haben. Zeige ihnen durch uns, dass du in deiner Kirche lebst und gegenwärtig bist.

Du bist wahrhaft auferstanden, Herr, und bist in unserer Mitte gegenwärtig.
Wir danken dir dafür. – Amen.

 

Lobpreis:

Halleluja 3x
Guter Gott und Vater,
wir kommen zu dir, um dir zu danken und dir unser Lob darzubringen.
Du bringst Leben hervor und gibst ihm Raum, sich zu entfalten,
und du sorgst für alles, was du geschaffen hast.
Halleluja 3x
Wie alle Geschöpfe sind auch wir dem Werden und Vergehen unterworfen.
Du lässt uns aber nicht allein, wenn unser Leben von Leiden überschattet ist.
In Jesus von Nazareth hast du unsere Ohnmacht den Mächten des Todes gegenüber mitgetragen.
In seiner Auferstehung hast du uns neue Hoffnung
auf unvergängliches Leben gegeben.
Halleluja 3x

 


Auf dem Weg nach Emmaus hat er an der Not und Verzweiflung seiner Jünger Anteil genommen und in ihnen die Kraft geweckt, ihre Resignation zu überwinden.
Sie haben entdeckt, dass er in neuer Weise in ihrer Mitte ist und dass er lebt.
Sein Geist hat auch in ihnen neues Leben entfacht
und sie zu Zeugen deiner Frohen Botschaft werden lassen.
Halleluja 3x
Dein heiliger Geist bewegt auch uns. Er führt uns zu neuer Lebendigkeit
und lässt uns mit Zuversicht an unsere Herausforderungen herangehen.
So loben und preisen wir dich mit der ganzen Schöpfung
und singen wir dir mit allen Engeln und Heiligen unseren Dank:

 

LIED: Halleluja Taize

ZUM VATER UNSER

Gott ist bei uns, wenn wir beten. Beten wir nun gemeinsam das Vater unser und halten wir uns dabei an den Händen. Gott hält zu uns, er hält zu unserem Leben, und wir halten zueinander. Und so beten wir mit seinen Worten: Vater unser im Himmel, …

 

ZUM FRIEDENSGRUSS

„Am Abend des ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden die Türen verschlossen hatten, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch!“

Lassen auch wir uns von Jesus so ansprechen?

Nehmen wir seinen österlichen Frieden an?

Wünschen wir ihn auch allen, mit denen wir uns schwertun?

 

Der österliche Friede des Auferstandenen sei heute und alle Tage mit euch!

Geben wir den Frieden Jesu jetzt hier unter uns weiter!

Dadurch bekommen wir auch die Kraft anderen die Hand zu reichen, wenn es schwer fällt

 

EINLADUNG ZUR HL. KOMMUNION

Sie erkannten ihn beim Brotbrechen! Weil das so ist, dass Christinnen und Christen in aller Welt ihn und sich selbst beim Brotbrechen erkennen, wollen wir auch heute wieder das eucharistische Brot miteinander teilen.

 

So seht Christus, das Lamm Gottes, das hinwegnimmt die Sünde der Welt!

A: Herr, ich bin nicht würdig, …

Als Jesus mit ihnen bei Tisch war, gingen ihnen die Augen auf,

und sie erkannten ihn!

LIED: 760 1+2 Wahrer Gott


Neue Wege gehen

Neue Wege gehen, Vertrautes hinter sich lassen
Sich vom Alten trennen. Von Gewohntem Abschied nehmen.

Neue Wege gehen – Entdeckungen machen – Neuland begehen – Wagnisse eingehen

Neue Wege gehen. Wohin werden sie mich führen?
Wie wird es mir unterwegs ergehen? Wer wird mir über den Weg laufen?
Neue Wege gehen
Ich mache mich zu einem Ziel auf … oder
… ist der Weg das Ziel?
Ich freue mich auf neue Erfahrungen … oder
… machen sie mir Angst?
Ich bin gespannt auf meine Weggefährten … oder … werde ich einsam sein?

Was ist, wenn ich vom Weg abkomme,
wen ich nicht mehr weiterweiß,
wenn ich das Ziel aus dem Auge verliere,
wenn mein Proviant ausgeht,
wenn Sturm aufkommt,
wenn ich in Nebel gerate,
wenn ich in einer Sackgasse lande?
Sollte ich nicht doch lieber gleich zu Hause bleiben,
gar nicht erst aufbrechen,
nichts wagen, dann kann ich nichts verlieren,
kein Risiko eingehen, dann kann auch nichts
schief gehen,
alles belassen, wie es immer war,
wie es ist, so wird es immer sein,
in alten Gleisen bleiben, da kenne ich mich aus.

Doch .. wo ist mehr Leben? Was heißt Leben?
Leben heißt sich verändern, nicht stehen bleiben,
Leben heißt sich entwickeln, nicht in etwas erstarren,
Leben heißt wandern und Neues wagen.
Und bei all dem geht einer mit
Einer weist mir den Weg,
kommt mir entgegen,
geht mir voraus.
Der eine, von dem wir sagen: er ist der Weg,
die Wahrheit und das Leben: Jesus Christus.

Ihm darf ich vertrauen,
ihm mich selbst anvertrauen,
auf allen meinen Wegen.
Wenn ich mich ihm anvertraue,
brauche ich mich nicht zu fürchten,
denn er kennt mich und er kennt meinen Weg.
Eines aber muss ich selbst tun:

Ich muss mich aufmachen mit ihm:

wenn ich in Nebel gerate,
wenn ich in einer Sackgasse lande?
Sollte ich nicht doch lieber gleich zu Hause bleiben,
gar nicht erst aufbrechen,
nichts wagen, dann kann ich nichts verlieren,
kein Risiko eingehen, dann kann auch nichts
schief gehen,
alles belassen, wie es immer war,
wie es ist, so wird es immer sein,
in alten Gleisen bleiben, da kenne ich mich aus.

Doch .. wo ist mehr Leben? Was heißt Leben?
Leben heißt sich verändern, nicht stehen bleiben,
Leben heißt sich entwickeln, nicht in etwas erstarren,
Leben heißt wandern und Neues wagen.
Und bei all dem geht einer mit
Einer weist mir den Weg, kommt mir entgegen, geht mir voraus.
Der eine, von dem wir sagen: er ist der Weg,
die Wahrheit und das Leben: Jesus Christus.

 


Ihm darf ich vertrauen,
ihm mich selbst anvertrauen,
auf allen meinen Wegen.
Wenn ich mich ihm anvertraue,
brauche ich mich nicht zu fürchten,
denn er kennt mich und er kennt meinen Weg.
Eines aber muss ich selbst tun:

Ich muss mich aufmachen mit ihm.

 

Schlussgebet:

 

Jesus,
lass auch uns zu unseren Freunden gehen
wie die Jünger von Emmaus.
Jesus,
lass auch uns nach Jerusalem gehen
wie die Jünger von Emmaus.
Und verkünden:
Jesus lebt;
durch Wort,
durch Tat,
durch unser Sein.
Jesus – du lebst,
sei bei uns
in unserem Leben,
in den Sorgen,
in den Freuden. – Amen.

 

Ostersegen

 

Gott des Lebens!
Den Stein des Todes
den Stein, der uns im weg lag,
den Stein, der uns vom Leben trennte –

Du hast ihn weggerückt in jener Nacht.
Der Weg zum Leben ist frei.

Das Licht des Lebens vor Augen,
das Licht der Auferstehung im Sinn,
das Licht von Ostern im Herzen,
bitten wir Dich:

Segne uns, o Gott, Stirn, Mund und Hände,
damit wir dein Wirken begreifen,
deine Botschaft der Auferstehung verkünden
und deine Werke der Gerechtigkeit verrichten auf Erden.

 

 

LIED: 525 1+3+4 Freu dich, o Himmelskönigin

14.10.14 Wortgottesfeier „Was steht Gott zu?“ und „Was soll ich ihm geben?“

 

Wortgottesfeier 14. Oktober

 

 

LIED

 

Ich freue mich, Sie und euch heute zu unserem Gottesdienst herzlich begrüßen zu dürfen. Heute soll es um wichtige Fragen gehen:

„Was steht Gott zu?“ und „Was soll ich ihm geben?“.

Dass wir hier sind, ist schon eine erste Antwort.

Wir schenken Gott Zeit, wir nutzen diese Stunde, um auf ihn zu hören und darüber nachzudenken, was er von uns möchte.

 

Mit dem Kreuzzeichen zeigen wir, dass wir uns hier als Gemeinde Jesu Christi versammeln. Und – wir begreifen unser Christsein als ein Geschenk Gottes.

Stellen wir uns in dieser Feier bewusst unter Gottes Wort, das uns Leben schenkt

+ im Namen des Vaters und des Sohnes und des Hl. Geistes. Amen.

 

Der Herr, der uns in seine Kirche berufen hat, ER sei mit euch!

 

Herr Jesus Christus,

  • du hast uns durch unsere Taufe zur Gemeinschaft mit Gott berufen. Herr, erbarme dich unser.
  • du bist in die Welt gekommen, um uns Gottes Menschenfreundlichkeit zu zeigen. Christus, erbarme dich unser.
  • Du zeigst uns das Ziel unseres Lebens. Herr, erbarme dich unser.

 

Jesus, du hast uns in deine Nachfolge berufen. Du willst, dass wir nach dem Willen unseres himmlischen Vaters handeln. Du erwartest von uns, dass wir glauben und uns einsetzen für unsere Mitmenschen. Verzeihe uns unsere Nachlässigkeiten und schenke uns aus seinem Geist heraus neu Gemeinschaft mit dir. Amen.

 

TAGESGEBET

Lasset uns beten! Guter Gott, mach uns bereit, deinem Wort zu folgen, und gib uns ein Herz, das bereit ist, immer wieder auf dich zu hören. Darum bitten wir durch Jesus, deinen Sohn, der mit dir und dem Hl. Geist lebt und uns liebt in Ewigkeit. Amen.

 

LIED

 

HINFÜHRUNG ZUM EVANGELIUM

Gauner, Betrüger und Blender hat es schon immer gegeben, Menschen, die andere hereinlegen oder sich an ihnen rächen wollen. Das hat auch Jesus erlebt.

Einige Leute stellten ihm eine listige Frage: Aus ihrer Sicht gab es dazu nur zwei mögliche Antworten – und mit beiden Antworten hätte sich Jesus geschadet.

Aber Jesus ist nicht in diese Falle getappt. Er stellte einfach eine Gegenfrage und damit gelang es ihm, die gemeinen Frager zum Nachdenken zu bringen.

Lassen wir uns als Christen, aber auch als mündige und verantwortungsbewusste Staatsbürger, auf die Botschaft des heutigen Evangeliums ein.

 

AUS DEM HL. EVANGELIUM NACH MATTÄUS 22,15-21

In jener Zeit kamen die Pharisäer zusammen und beschlossen,

Jesus mit einer Frage eine Falle zu stellen.

Sie veranlassten ihre Jünger, zusammen mit den Anhängern des Herodes zu ihm zu gehen und zu sagen: Meister, wir wissen, dass du immer die Wahrheit sagst und wirklich den Weg Gottes lehrst, ohne auf jemand Rücksicht zu nehmen; denn du siehst nicht auf die Person. Sag uns also: Ist es nach deiner Meinung erlaubt, dem Kaiser Steuern zu zahlen, oder nicht?

Jesus aber erkannte ihre böse Absicht und sagte: Ihr Heuchler, warum stellt ihr mir eine Falle? Zeigt mir die Münze, mit der ihr eure Steuern bezahlt!

Da hielten sie ihm einen Denar hin.

Er fragte sie: Wessen Bild und Aufschrift ist das?

Sie antworteten: Des Kaisers. Darauf sagte er zu ihnen:

So gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört!

 

PREDIGT Gefällt es Ihnen hier? Das wollte ich einfach einmal fragen: Finden Sie es schön, dass wir hier miteinander Gottesdienst feiern? Da Sie ja kommen, manche von Ihnen immer wieder, nehme ich an, dass Sie auch gern kommen.

Eine weitere Frage: Gefällt es Ihnen in unserer Kirche? Jetzt meine ich mit Kirche die ganze Glaubensgemeinschaft, mit Papst, Bischof und Messdiener, mit den Festen des Kirchenjahres und mit dem, was wir glauben. Gefällt es Ihnen in unserer Kirche? Damit meine ich: im Wesentlichen. Hier und da wünscht man sich schon einmal etwas anders, die Anderen sollten ihren Job natürlich besser machen, als sie es tatsächlich tun, und was sich dazu noch mehr sagen ließe …

Aber: Gefällt es Ihnen in unserer Kirche so im Großen und Ganzen? Ihre Antworten fallen diesmal vielleicht unterschiedlicher aus. Doch ich hoffe, im Wesentlichen können Sie sagen: Ja, die Botschaft Jesu, unser Glaube, unsere Kirche gefallen mir.

 

Noch einmal zurück zu unserem jetzigen Gottesdienst: Möchten Sie, dass alle, die zu uns kommen, sich hier wohl fühlen? Das muss nicht automatisch der Fall sein. Vielleicht kommt jemand zu uns, der durch sein Aussehen auffällt. Oder einer tritt ein, der dem Glauben und dem Gottesdienst fernsteht, unsicher ist, einmal sehen möchte, wie das denn hier ist. Er kommt mit aller Vorsicht und Distanz, mit allen Fragen und Zweifeln. Wie wird das hier sein? Was ist das da eigentlich für ein Buch, das die Leute in der Hand haben? Wie schauen mich die anderen an? Was halten die anderen von mir?

Wer so kommt, bedarf der Zuwendung. Er braucht vielleicht den Hinweis, welches Lied gesungen wird. Er freut sich über einen Blick, der sagt: Du bist willkommen!

Sie können hier sein, es ist schön bei uns, feiere mit uns.

 

In den bisherigen Überlegungen ging es mir um zwei Haltungen:

Einmal: „Ich bin gerne hier im Gottesdienst, ich gehöre gern zur Kirche.“

 

Und zum anderen: „Ich möchte, dass auch andere gerne hier sind, ich wünsche, dass auch andere Freude an meiner Glaubensgemeinschaft haben. Dafür tue ich auch etwas.“

Diese beiden Haltungen sind die Grundprinzipien, damit Glaube sich verbreiten kann. Sie sind auch die Grundlagen für Mission.

Dazu kommt noch etwas: Wir Menschen sind Gottes Mund, Gottes Füße und Gottes Hände in dieser Welt.

Immer aber geht es um seine Gegenwart, um sein Wirken in unseren Herzen und den Herzen der Mitmenschen. Dazu brauchen wir seine Hilfe; um sein Wirken haben wir zu bitten. So kommt zu unserer Einstellung und zu unserem Tun auch das Beten darum, dass er in uns und durch uns und in den Herzen aller wirke.

 

In welcher Weise Sie beten, bleibt Ihnen überlassen. Das „Vater unser“ schließt schon die Bitte ein: Dein Reich komme.

Ein „Vater unser“ am heutigen Weltmissionssonntag schließt die Bitte ein, dass seine Botschaft gehört und gelebt werde. Das ist doch nicht zu viel.

Wir beten oft für uns selbst – warum nicht auch für ein Herzensanliegen Gottes, von dem wir die Erhörung unserer Bitten erwarten? Nur Mut.

Fangen Sie an, missionarisch zu werden! Amen. Martin Birk

 

GLAUBENSBEKENNTNIS

Bekennen wir uns zu einem Glauben, der Freude in unser Leben trägt, und der uns mit den Christinnen und Christen in aller Welt verbindet: Ich glaube an Gott, …

 

FÜRBITTEN

Guter Gott, du weißt, wie schwer es uns fällt, uns auch in den schwierigen Situationen des Alltags immer wieder für dich zu entscheiden.

So kommen wir mit unseren Bitten zu dir:

 

  • Wir bitten für alle Menschen, die vor einer schweren Entscheidung stehen: Dass sie sich von dir getragen wissen und dass sie Menschen finden, die mit ihnen das Für und Wider abwägen.

 

  • Wir bitten für alle Kinder und Jugendlichen: Dass sie lernen, was im Leben wirklich zählt und was wichtig ist.

 

  • Wir bitten für die Menschen, die unseren Glauben geprägt haben und die für uns selbst Vorbild und Beispiel sind: Dass sie in ihrem Bemühen deinen Beistand erfahren.

 

  • Für die Kirchen: dass sie die Menschen mit deiner Frohen Botschaft erreichen und ihnen damit Türen ins Leben eröffnen.

 

  • Für die kirchlichen Gemeinden in unserem Land: Um eine ausreichende finanzielle Versorgung, um genügend hauptamtliche Seelsorger und Seelsorgerinnen und um ein segensreiches Wirken der Ehrenamtlichen …

 

  • Für die Menschen, die uns im Tod vorausgegangen sind: daß sie bei dir die Erfüllung ihres Lebens erfahren.

 

Guter Gott, du bist mit unserer Kirche auf dem Weg. Zeige uns in allen Schwierigkeiten den richtigen Weg und gib uns Mut, auch neue Schritte zu wagen.

Dir sei Ehre und Dank in Ewigkeit. Amen.

 

LIED

 

PRÄFATION

Wir danken dir, Gott und Vater, Schöpfer der Welt,
für die Gaben, die wir von deiner Güte Tag für Tag empfangen.
Wir danken dir auch für die Kraft der Sonne,

und für alle Menschen, die unserer Nahrung und unserer Freude 

mit ihrer Arbeit gedient haben.
Wir danken dir auch für jene, die uns gelehrt haben,

das Brot mit den Hungernden zu teilen und dich zu loben für dein Werk.
Mit ihnen stimmen wir ein in das Lob, das Engel und Heilige dir darbringen,

und singen zu deiner Ehre:

 

HEILIGLIED

 

 

 

ZUM VATER UNSER

Gemeinschaft entsteht, wenn wir uns die Hände reichen. Das wollen wir jetzt tun. Wenn wir wie jetzt hier in der Kirche stehen, dann gibt es kein Oben und kein Unten. Wir alle versammeln uns um eine Mitte. Keiner ist allein.

Jeder sollte einen anderen haben, der ihn hält und begleitet.

So hat Jesus sich die Welt erträumt. Wir alle als Geschwister der großen Menschheitsfamilie. Wir alle als die Kinder des einen Vaters im Himmel.

Deshalb lasst uns beten, wie Jesus es uns gelehrt hat: Vater unser im Himmel, …

 

FRIEDENSGEBET

Auf Menschen zuzugehen, die uns unsympathisch sind, die uns verletzt haben, mit denen uns scheinbar nichts oder nichts mehr verbindet, das fällt uns immer wieder schwer. Gerade hier brauchen wir die Kraft und die Hilfe Gottes.

Deshalb bitten wir ihn: Guter Gott, du willst, dass wir in Frieden miteinander leben. Gib uns dazu deinen Beistand, und hilf uns, den ersten Schritt zu tun.

 

Dieser Friede des Herrn sei allezeit mit euch! A: Und mit deinem Geiste!

 

Friede und Gerechtigkeit sind Gaben Gottes, die wir im Leben verwirklichen

können. Schenken wir einander ein Wort des Friedens und der Versöhnung.

 

LAMM GOTTES

 

EINLADUNG ZUR HL. KOMMUNION

Beschenkt und gestärkt durch Gottes Wort sind wir nun eingeladen, seine Gegenwart im Hl. Mahl zu feiern, in Gemeinschaft mit Jesus und in Gemeinschaft miteinander, geeint durch seinen Geist und verbunden mit all unseren Mitmenschen.

 

So seht Christus, unseren Herrn, im Zeichen des Hl. Brotes!

A: Herr, ich bin nicht würdig, …

 

Aller Augen warten auf dich, o Herr, und du gibst ihnen Speise zur rechten Zeit. 

Du öffnest deine Hand und sättigst alles, was lebt, nach deinem Gefallen.

 

LIED

 

SCHLUSSGEBET

Guter Gott, wir haben Verlangen nach dem Leben. Du gibst uns, was wir brauchen: Brot, das unseren Hunger stillt, Wein, der uns feiern lässt, liebende Menschen, die um unsere Sehnsucht nach Nähe und Geborgenheit wissen und sich uns zuwenden.

Und du gibst dich in deinem Sohn selbst zu erkennen als der menschliche Gott, der all unser Sehnen und Suchen erfüllen wird. Dir danken wir jetzt und in Ewigkeit. Amen.

 

 

SEGENSBITTE

Bitten wir Gott nun um seinen Segen:

 

Guter Gott segne uns, dass unser Fuß mutig über die Schwelle tritt.

Christus segne uns, dass er uns auf all unseren Wegen begleitet.

Der Hl. Geist segne uns, dass wir seinen Wind im Rücken spüren.

Gottes Weisheit begleite uns in unserem ganzen Leben.

 

So segne und behüte uns der lebendige und uns liebende Gott,

+ der Vater, der Sohn und der Hl. Geist. A: Amen.

 

LIED

Kath. Kirchengemeinde Maria von der immerwährenden Hilfe
Hauptstraße 21
26897 Bockhorst
Tel.: 04967 281