„Gott wird den Coronavirus nicht verhindern“

Verler Diakon appelliert an Gemeinde: „Gott wird den Coronavirus nicht verhindern“

„Durch unser Tun, durch unser Vorbild, können wir noch Schlimmeres verhindern“, sagt Arthur Springfeld. 19.03.2020

Verl. Die aktuelle Situation rund am das Coronavirus ist bedrohlich und macht vielen Menschen Angst. Dies nimmt der Verler Diakon Arthur Springfeld zum Anlass, um sich in einem „Geistlichen Wort“ an seine Gemeinde zu richten. Im Folgenden der Wortlaut:

Arthur Springfeld, Diakon in Verl:

Wahrscheinlich gehören Sie auch zu denen, die in diesen Tagen laut „Scheiße“ geschrien haben. Ganz schön einschränkend und bedrohlich die Situation. Auch ich bin Mitte 70 mit einigen Vorschäden. Was noch kommt, auch für uns – weiß im Moment niemand.

Menschliche Kontakte werden gegen Null reduziert, Gottesdienste finden nicht mehr statt und am Telefon kann man manches auch nicht austauschen. Unsere Großeltern sagten immer „Not lehrt beten“, da ist schon etwas dran. Aber beten löst zunächst nicht die Probleme und unser aller Gott wird den Coronavirus nicht verhindern, sonst hätte er oder sie auch die Kinder, nicht nur im Jemen vor dem Verhungern gerettet, oder die Menschen im Mittelmeer oder die explodierenden Familien in den Terrorgebieten.

Hören und befolgen, was Fachleute raten

Aber, wenn wir beten – mit ihm sprechen, auf ihn hören – sagt er uns, wie wir uns verhalten müssen. „Liebt einander!“, „Seid verantwortungsvoll!“, Unterstützt Euch gegenseitig!“, „Nehmt Rücksicht!“, das ist seine Botschaft, die Jesus uns hinterlassen hat. Das ist die Lösung, die die jetzige Situation entschärfen kann. Hören und Befolgen von dem, was die Fachleute uns jetzt raten.Dazu gehört auch, Hilfe durch Andere anzunehmen, den Nachbarn, oder die alleinstehenden Senioren mal anrufen und vielleicht auch gemeinsam „Scheiße“ sagen.

Natürlich werden wir manches Drama nicht verhindern können. Aber durch unser Tun, durch unser Vorbild, können wir noch Schlimmeres verhindern. Lasst uns Alten doch eine Solidargemeinschaft werden, die zusammenhalten – auch im Aushalten. Lasst uns gemeinsam Kraft und Motivation schöpfen aus dem aneinander Denken und im Gebet.

Gerne möchte ich mich mit Ihnen treffen, jeden Tag um 18 Uhr, in einem gemeinsamen Gebet, dem „Vater Unser“, oder auch „Allahu akkbar“, oder auch „Schma Jisrael“, und jedes andere Gebet geht natürlich auch.

Wir sollten es „CORgebet“ nennen, denn Cor bedeutet Herz. Machen Sie mit? Wir „hören uns“ – heute fangen wir noch an. Bleiben Sie gesund. Unser Gott, Euer Gott, möge uns alle schützen. Ihr Arthur Springfeld

6. Sonntag der Osterzeit C – Friede soll mit euch sein

6. Sonntag der OsterZEIT – 22. Mai 2022 – C

Wie oft ich früher dieses Lied schon in Kinder- oder Jugendgottesdiensten, oft in Hardehausen gesungen habe, kann ich kaum zählen. Und daher ist es mir beim Lesen des heutigen Evangeliums auch sofort wieder eingefallen:

„Friede soll mit Euch sein; Friede für alle Zeit. Nicht so wie ihn die Welt Euch gibt; Gott selber wird es sein …“ (gesungen)

Und jetzt denke ich dabei an die bösen unfriedlichen Situationen um mich herum, an die Terroropfer überall auf der Welt, an die Explosionen und Flüchtlinge in der Ukraine, aber auch an manch schwierige Begegnung direkt aus meiner eigenen Lebensgeschichte.
Es ist leider so, wie es im Lied heißt:

„Unfriede herrscht auf der Erde…“.

Und wenn ich daran denke, höre ich die Worte Jesu noch einmal ganz deutlich und bewusst, ja wie ein Ohrwurm habe ich sie im Ohr: „Frieden hinterlasse ich Euch, meinen Frieden gebe ich Euch.“

Die Jünger sollen nicht beunruhigt sein und nicht verzagen, nicht aufgeben, trotz der traurigen und verwirrenden Worte, mit denen Jesus ihnen gleichzeitig seinen baldigen Tod ankündigt.
Aber, wie kann Jesus da erwarten, dass seine Freunde gelassen bleiben?
Kaum zu verstehen, bei den Sorgen und Ängsten, die sie haben, auch um ihre eigene Zukunft.

Welchen? Ausweg aus diesem Unfrieden zeigt Jesus den Jüngern, oder vor allem auch uns, jedem von uns heute??

Für mich – verknüpft Jesus seine Friedenszusage ganz direkt mit dem Festhalten sollen an seinen Worten und vor allem verknüpft Jesus das: mit der Liebe!
Wie Augustinus später sagt: Liebe – und tue was Du willst! 
Mit einer so radikalen Liebe, einer so unkaputtbaren Liebe, mit der sich die Jünger, letztlich sogar fast über seinen Tod freuen müssten, weil Jesus ja zum Vater geht und ankündigt dann auch zurückzukommen.

Und dazu hinterlässt Jesus seinen Freunden die Botschaft:  „… denn der Vater ist größer als ich.“

Jesus zeigte den Jüngern einen größeren Zusammenhang all der Ereignisse auf, die geschehen werden. 
Dass unser Gott über allem steht – und dann auch das letzte Wort hat.
Aber kann Jesus, kann Gott die Jünger und auch uns dadurch wirklich zum Frieden führen?

Kann uns das heute, in dieser schwierigen Situation einen weltweiten, oder zumindest inneren Frieden geben?

Sollen wir dann Tod, Trauer, Streit und Verzweiflung, Ungerechtigkeit und Zorn einfach „weglächeln“?

Ich glaube nicht, dass wir das können und auch nicht, dass dies unser Weg ist, den Jesus uns vorgibt.

Vielleicht geht es mehr darum, in unguten Situationen, wenn wir nicht mehr weiterwissen, „ganz liebevoll“ nach dem Größeren, nach dem Darüber, nach Gottes Botschaft zu fragen, um dann durch unser Dazutun, durch unser Helfen, durch unsere Liebe dem beginnenden Unfrieden begegnen.

Das kann manchmal vielleicht ganz leicht sein, wenn wir spenden, liebevoll helfen, füreinander da sind und endlich die Hand zur Versöhnung reichen. Aber in vielen Situationen, da wo wir es kaum beeinflussen können, führt uns das sicherlich auch oft an unsere Grenzen.

Aber da ist noch einer, der uns hilft! „Ich, sagt Jesus: Ich gebe Euch den Beistand, den Heiligen Geist!“
Im Vertrauen auf den Beistand, den Hl. Geist, den uns Jesus versprochen hat, sollen wir es trotzdem wagen, Frieden zu halten und Frieden zu stiften, Liebe zu schenken und gemeinsam, mit Jesus im Bunde können wir das alle schaffen. Wir müssen nur in diesem Bund auch bleiben und die Gemeinschaft mit ihm pflegen.

Und dann können wir auch künftig kräftig mitsingen und in die Hände klatschen:
„Friede soll mit Euch sein …!“

Amen.

Friedensgottesdienst, Samstag, 21. Mai 2022 Flüchtlingsunterkunft

Friedensgottesdienst, Samstag, 21. Mai 2022 – 17.00 Uhr
(Flüchtlingsunterkunft Bökamp)

Musik (meditative Musik)

Begrüßung: Herzlich willkommen zu diesem Friedensgottesdienst in einer sehr schwierigen Zeit. teple pryvitannya. (Herzlich Willkommen.)
Wir hier in Deutschland sind noch weit weg von der Fronten der Kriege dieser Welt, aber dennoch können wir zu unserm Gott beten, ihn anrufen, vielleicht ihn anschreien, dass er den Menschen endlich den Frieden bringt. Frieden beginnt aber auch in uns und hier in Verl. Jeder von uns kann einen Beitrag zum Frieden auf der Welt leisten. Bitten wir Gott um seinen Hilfe; Im Namen des Vaters ……………….

Du fragst:
Was soll’s, dass wir beten?
Wir können doch nichts bewegen, nicht aufhalten Rakete und Panzer.
Aber wir können was tun – und das ist:
festhalten an unseren Träumen.

Du fragst,
was nützt’s, dass wir beten?
Wir können doch nichts bewegen. „Die da oben lassen sich von uns nicht reinreden!“
Aber wir können was tun – und das ist:
sagen, was uns nicht passt.

Du fragst:
was bringt’s, dass wir beten?
Wir können doch nichts bewegen: auch wenn wir dagegen sind – Krieg kommt.
Aber wir können was tun –
und das ist: gemeinsam beten, und die Stimme erheben.

LIED: Wir wollen Frieden für alle / Hevenu shalom alechem 3x

Der Krieg in der Ukraine, aber auch in anderen Ländern geht uns allen unsagbar nahe. Die schrecklichen Bilder von den verzweifelten und verletzten Menschen, die uns aus den Kriegsgebieten erreichen, stimmen uns traurig und machen uns wirklich wütend.
Ich könnte heulen und schreien.
Warum lässt Gott das zu? Ich weiß es nicht.
Und darum möchte ich beten für die, die keine Worte finden.

Herr, du mein Gott, du Gott des Friedens, 
wir haben Krieg. 
Es ist Krieg in der Ukraine, Krieg auf der Welt. 

Ich leide mit. Wir alle weinen mit. 
Wir weinen mit den Menschen in den Kriegsgebieten. 

Hilf Herr, du mein Gott, wir bitten dich, hilf. 
Hilf den Menschen in der Ukraine, hilf denen, die flüchten müssen, 
bleib bei denen, die verzweifelt und in Angst zurückbleiben, 
stärke die, die jetzt sinnlos um ihr Leben kämpfen müssen 
und sich fürchten vor dem Tod. 

Tröste die Mütter, tröste die Väter, tröste die Kinder. 
Wische ihre Tränen aus den Augen. Tröste auch uns mit deiner Liebe. 
Ich fühle mich so so hilflos. Ich habe Angst, um die Menschen im Kriegsgebiet, 
ich habe Angst, vor einem noch größeren Krieg, 
ich habe Angst, um die vielen Menschen, die ich liebe. 

Herr, wie kann ich helfen? Wie kann ich trösten? 

Herr, ich bitte dich um Frieden, ich bete für den Frieden in der Ukraine, 
um Frieden in den Kriegsgebieten der Welt. 

Lass mich nicht verzweifeln. 
Lass mich an die Hoffnung glauben, dass alles gut wird. 
Bleibe bei uns, bleibe bei mir, du mein Gott, des Friedens. Amen

LIED: 800 Herr gib uns deinen Frieden 3x

In den Seligpreisungen der Bibel heißt es – heute in Jugendsprache:

1. Selig sind, die da geistlich arm sind; denn ihrer ist das Himmelreich.
Voll krass sind die, die einem nicht alles abkaufen; denen gehört die Zukunft.

2. Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden.
Hammerhart sind die, die Angst und Schmerz anderer mittragen; die verlieren ihre eigene Angst.

3. Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Himmelreich besitzen.
In echt sind die, die ohne Gewalt leben. Ihre Ideen sind bessere Waffen als Messer und Schießeisen.

4. Selig sind, die da hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden.
Total fett werden die, die noch was suchen; sie werden alles bekommen.

5. Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.
Easy sind die, die sich kümmern; die werden wahre Freundschaften zimmern.

6. Selig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen.
Voll normal sind die, die keine Hintergedanken haben; denn sie erleben Big Boss.

7. Selig sind die Friedfertigen; denn sie werden Gottes Kinder heißen. Hammerhart sind die, die nicht ständig einen Harten ziehen müssen; die werden eine Party auf Wolke 7 feiern.

8. Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihrer ist das Himmelreich.
Super sind die, die in kritischen Situationen Nachteile haben können und doch cool und gerecht bleiben; die haben das Himmelreich.

9. Selig seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen schmähen und verfolgen und reden allerlei Übles gegen euch, wenn sie damit lügen.
Total cool seid ihr, wenn ihr euch nicht zu schade seid, für andere einzustehen, auch wenn die anderen lästern oder euch durch ständiges Volllabern unter Druck setzen.

LIED: Wir wollen Frieden für alle 3 x

Was kann ich für den Frieden tun? Ich bin doch machtlos. Hat denn meine einzelne Stimme überhaupt Gewicht?
In einer Fabel wird erzählt:
„Sag mir, was wiegt eine Schneeflocke“ fragte die Tannenmeise die Wildtaube. „Nicht mehr als nichts“, gab sie zur Antwort.
Dann muss ich dir eine wunderbare Geschichte erzählen“, sagte die Meise. „Ich saß auf dem Ast einer Fichte, dicht am Stamm, als es zu schneien anfing; nicht etwa heftig im Sturmgebraus, nein, wie ein Traum, lautlos und ohne Schwere. Da nichts Besseres zu tun war, zählte ich die Schneeflocken, die auf die Zweige und die Nadeln des Astes fielen und darauf hängenblieben. Genau dreimillionensiebenhundertein- undvierzigtausendneunhundertzweiundfünfzig waren es. Als die
dreimillionensiebenhunderteinundfvierzigtausendneunhundertdreiundfünf- zigste Flocke niederfiel – nicht mehr als nichts – brach der Ast ab.“
Damit flog die Meise davon.
Die Taube, seit Noahs Zeiten eine Spezialistin in dieser Frage, sagte zu sich nach kurzem Nachdenken:“ Vielleicht fehlt nur eines einzigen Menschen Stimme zum Frieden der Welt!“

Friede ist da,
wenn zwei sich nach dem Streit die Hände reichen;
Friede ist da,
wenn ich nicht immer schaue, ob der andere mehr hat als ich;
Friede ist da,
wenn ich nicht immer beobachte, ob man den anderen lieber hat;
Friede ist da, wenn dem Schwachen geholfen wird.
Ist der Friede schon da, hier bei uns angekommen?

Fürbittengebet (Kyrieruf GL 155 aus der orthodoxen Liturgie in der Ukraine)

Lasst uns beten 

für die Menschen in der Ukraine, deren Leben so plötzlich und so furchtbar mit Krieg überzogen wurde. Lasst uns beten für jeden einzelnen, jede einzelne von ihnen: Dass ihnen Leben und Gesundheit erhalten bleiben, dass ihre Seele vor schwerem Schaden bewahrt bleibt. Lasst uns zu Gott rufen:

Kyrie eleison

Lasst uns beten für alle, die jetzt kämpfen und die kämpfen müssen, um ihr Land gegen die Angreifer zu verteidigen, als Soldaten oder auf andere Weise, in den Krankenhäusern, bei der Feuerwehr, in den Versorgungsbetrieben, in den Behörden. Lasst uns für sie beten um Kraft und um Ausdauer, dass sie standhalten können und dass sie sich dabei ihre Menschlichkeit bewahren. Lasst uns zu Gott rufen:

Kyrie eleison

Lasst uns beten für die Verwundeten auf beiden Seiten. Lasst uns beten für die getöteten Soldatinnen und Soldaten und für die Todesopfer in der Zivilbevölkerung – und für alle, die um sie trauern. Lasst uns beten für die Traumatisierten und die Geängstigten. Lasst uns zu Gott rufen:

Kyrie eleison

Für die politisch Verantwortlichen der Ukraine lasst uns beten, dass es ihnen gelingt, weiter so gut wie möglich für die Menschen in ihrem Land da zu sein. Der Bedrohung mit aller Kraft zu widerstehen und zugleich offen zu sein für alles, was Wege zur Beendigung der Kriegs-handlungen, zu Frieden und Freiheit eröffnen könnte. Lasst uns zu Gott rufen:

Kyrie eleison

Für die politisch Verantwortlichen in der Welt lasst uns beten und für alle, die sonst Einfluss haben: Dass die internationalen Bemühungen zur Beendigung des Krieges Wirkung zeigen, und dass sie helfen können, Wege zum Frieden zu finden. Lasst uns zu Gott rufen:

Kyrie eleison

Für die politisch und militärisch Verantwortlichen und die Mitverantwortlichen in Russland lasst uns beten, dass ihre Pläne nicht aufgehen. Lasst uns beten, dass mehr und mehr von ihnen das Unrecht erkennen, das sie begehen, und den Schaden, den sie damit letztlich auch für ihr eigenes Land herbeiführen. Für alle, die Einfluss nehmen können, lasst uns beten um ein lebendiges Gewissen und um Mut. Für alle, die jetzt schon und von Anfang an in Russland dem Krieg widersprechen, lasst uns beten, dass Gott sie behüte. Zu ihm lasst uns rufen:

Kyrie eleison

Und lasst uns beten für die vielen Menschen auf der Flucht, im Lande selbst und in den Nachbarländern und für die, die jetzt zu uns kommen. Lasst uns beten für sie und für alle, die sich jetzt engagieren, um zu helfen und um ihnen gute Aufnahme zu bereiten. Lasst uns zu Gott rufen:

Kyrie eleison 

Vaterunser

Gegrüßet seist Du Maria

Lasst uns nun gemeinsam von dem Zettel beten:

O Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens
O Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens,
dass ich Liebe übe, wo man sich hasst,
dass ich verzeihe, wo man sich beleidigt,
dass ich verbinde, da, wo Streit ist,
dass ich die Wahrheit sage, wo der Irrtum herrscht,
dass ich den Glauben bringe, wo der Zweifel drückt,
dass ich die Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält,
dass ich ein Licht anzünde, wo die Finsternis regiert,
dass ich Freude mache, wo der Kummer wohnt.
Herr, lass du mich trachten:
nicht, dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste;
nicht, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe;
nicht, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe.
Denn wer da hingibt, der empfängt;
wer sich selbst vergisst, der findet;
wer verzeiht, dem wird verziehen;
und wer stirbt, erwacht zum ewigen Leben.
(Franz von Assisi

Segen:

Der Herr segne uns und die Menschen in der Ukraine und überall in der Welt.
Er bewahre uns vor Unheil, Krieg, Not und Vertreibung und lenke unsere Schritte
auf den Weg der Gerechtigkeit und des Friedens, im Namen des Vaters ………

Und nach dem Schlusslied geht hin schließt Frieden, haltet Frieden.

LIED: Großer Gott, wir loben Dich 1+2

Nationalhymne

 
 

C – PREDIGT – Ostermontag 1922

Ostermontag – 18. April 2022 – C – PREDIGT

„Herr, bleibe bei uns, denn es will Abend werden, und der Tag hat sich geneiget.“ (gesungen)

Kennen Sie diesen schönen kurzen Kanon?
Es ist ja ein Satz aus dem heutigen Evangelium, der in dieser schlichten Melodie vertont ist, eine Zeile aus der Geschichte von den Emmaus-Jüngern. Wir haben sie gerade gehört. Am Ende ihres Weges von Jerusalem nach Jericho laden sie Jesus ein, bei ihnen zu übernachten, und ihre Einladung besteht eben in diesen Worten: „Herr, bleibe bei uns, denn es will Abend werden, und der Tag hat sich geneiget.“

Erstmal ist dieser Satz ein Ausdruck der Gastfreundschaft.
Die beiden wollen den, mit dem sie unterwegs waren, der ihnen im Gespräch ans Herz gewachsen war, nicht einfach so weiterziehen lassen.
Sie laden ihn ein, den Abend, die Nacht bei ihnen zu verbringen, sie bieten ihm ihre Gastfreundschaft an.
Sie öffnen ihm ihr Haus, bieten im Unterkunft und Schutz. „Herr, bleibe bei uns, denn es will Abend werden, und der Tag hat sich geneiget.“

Aber bald stellt sich heraus, dass sie, – die Gastfreundschaft Schenkenden – , in Wahrheit die Beschenkten sind.
Der, den sie da aufnehmen, erweist sich als der, der sie aus ihrem Kummer und ihrem Leid herausholen kann.
Ihr Unglück verwandelt sich in Glück, ihre Trauer um den gestorbenen Herrn verwandelt sich in Freude über den Auferstandenen.
Am Brotbrechen erkennen sie ihn, begreifen, dass er lebt und nach wie vor in der Lage ist, ihnen Leben und Heil zu schenken.

Und so erweist sich die gastfreundliche Einladung in Wirklichkeit als Gebet.
Nicht er ist der, der ihre Gastfreundschaft braucht, sondern sie sind es,
die immer wieder darauf angewiesen sind, dass der Herr bei ihnen bleibt,
wenn es bei ihnen, in ihrem Leben Abend wird,
wenn sich der Tag neigt und Dunkelheit über sie hereinbricht.

„Herr, bleibe bei uns, denn es will Abend werden, und der Tag hat sich geneiget.“ diese kurzen Worte können uns immer wieder in unserem Leben begleiten und trösten:

Wenn Ängste und Sorgen uns bedrücken und unser Leben verdunkeln, ob es eine Krankheit ist oder ein Schicksalsschlag;
ob es Sorgen um den Partner oder vielleicht auch berufliche Probleme oder Ängste sind;
ob es die Frage ist, welchen Weg unsere Kinder oder Enkel gehen werden und wer sie da begleitet,
oder ob es vielleicht auch bloß die Fülle der Alltagsaufgaben und Sorgen sind, die zuviel werden, die mich überfordern, die mich an die Grenzen meiner Kraft führen.
„Herr, bleibe bei uns, denn es will Abend werden, und der Tag hat sich geneiget.“ –

Ob es Probleme und Nöte sind, die unsere Welt verdunkeln, wenn wir uns fragen, in welche Nächte und Dunkelheiten unsere Welt hineinsteuert – gerade im Moment.
Und das können wir uns jeden Tag fragen, wenn wir die Zeitung aufschlagen und wieder lesen von Gewalt, Hunger und Krieg und tiefe menschliche Not.
„Herr, bleibe bei uns, denn es will Abend werden, und der Tag hat sich geneiget.“

Und nicht zuletzt kann dieser Vers ein Gebet werden für den Abend unseres Lebens, wenn wir spüren, dass unser ganz persönliches Lebenslicht schwächer wird.
Für manche und manchen unter uns ist das eine durchaus spürbare Wirklichkeit.
Das, was sozusagen den hellen Tag ihres Lebens ausgemacht und erfüllt hat, das wird Schritt um Schritt weniger: Die körperlichen und geistigen Kräfte lassen nach, die Familie, die Kinder und Enkel gehen ihre eigenen Wege, die beruflichen Aufgaben sind längst Vergangenheit.
Freunde und Bekannte von damals leben oft nicht mehr.

Aber einer verlässt uns nie, wir dürfen ihn immer wieder zu uns einladen, und er bleibt und gibt jedem Abend und jeder Dunkelheit unseres Lebens Licht.
Wir dürfen beten oder singen:
„Herr, bleibe bei uns, denn es will Abend werden, und der Tag hat sich geneiget.“

Dass Jesus diese Einladung der beiden angenommen hat, dass er bei ihnen blieb und sie getröstet und gestärkt hat, das haben die Emmaus-Jünger am Brotbrechen erkannt.

Und so ist dieses Brot seit 2000 Jahren auch für uns das Zeichen, an dem wir erkennen, dass Jesus bei uns ist und bei uns bleibt bis dahin, wo es Abend wird und sich das Leben dem Ende entgegen neigt und auch noch darüber hinaus.

In diesem Gedanken und mit diesen Worten im Ohr wollen wir immer wieder Gottesdienst feiern und Mahl halten, miteinander und mit dem auferstandenen Herrn:
„Herr, bleibe bei uns, denn es will Abend werden, und der Tag hat sich geneiget.“

Amen.

Osterbrief 2022

Der Himmel ist dort,
wo Menschen einander gut sind,
wo Menschen miteinander reden,
wo Menschen füreinander sorgen,
wo Hungernde Nahrung erhalten,
wo Kranke besucht werden,
wo Traurige getröstet werden,
wo Versöhnung den Streit beendet,
wo Gemeinsinn den Eigensinn ablöst,
wo Menschen miteinander teilen,
wo Gerechtigkeit regiert,
wo jeder Mensch gleich viel gilt,
wo ein Leben in Würde möglich ist.

An alle lieben Menschen, in Gedanken mit uns verbunden.

Und schon wieder ist Ostern – das Fest der Auferstehung. Und das nach 2 Jahren Corona, nach mehrfach Impfungen, nach Infektion oder positiven Testen, manche auch nach schwerer Erkrankung  – und manche haben es auch nicht überlebt. Nun stecken wir tief in der Bedrohung durch Krieg. Die Bilder treiben Tränen in die Augen und kein Ende in Sicht. Dazu kommen persönliche Erlebnisse, entweder große Freude, manchmal auch tiefe Trauer. Und dann – schon wieder ist Ostern.

In diesem Fest der Auferstehung gibt Gott uns die Zusage, dass der Tod nicht das Ende ist, sondern, dass nach jedem Dunkel auch ein neues Licht kommt.
Gerade durch Corona, wissen wir oft nicht, welche Dunkelheit Euch in den letzten Monaten getroffen hat, aber auch nicht, welches Licht – als Funke oder als Flamme – Euch begegnet ist und Freude und Liebe gebracht hat.
Wir wünschen uns für die kommende Zeit mehr Begegnungen mit Euch, ob persönlich oder am Telefon. Wir wünschen uns schönere Bilder in den Nachrichten und mehr Strahlen in den Augen der Menschen. Wir wünschen uns keine weinenden Kinder und Mütter mehr. Wir wünschen uns, dass unser Beten und unser Tun Frucht bringt und die Welt, wenigstens begrenzt, ein bisschen heller und froher macht.

Der Glaube an die Auferstehung unseres Gottes, der von unseren Eltern in uns Grund gelegt wurde, gibt uns die Kraft unsern Beitrag zu leisten. Seine Hand wird uns führen das Gute zu tun. Sein Geist gibt uns die Worte der Liebe und Versöhnung.

Das wünschen wir uns und allen an diesem Osterfest in einer besonderen Zeit.

Eure
Ursel und Arthur

Ostern 2022
Ursula und Arthur Springfeld, 33415 Verl, Pausheide 9 -05246-6964 – diakon-arthur.de

SONNTAG – 27. März 2022 – Laetare verlorene Sohn – der barmherzige Vater

4. Fastensonntag – 27. März 2022 – Laetare

Der verlorene Sohn – der barmherzige Vater


Eine tolle Geschichte, die wir eben gehört haben. Kennen wir alle, seit unserer Kindheit. Aber diese Geschichte ist wie ein großes Haus mit ganz vielen Zimmern.
Ich gehe durch eine große Tür in das Haus, gehe von Raum zu Raum und begegne immer neuen Bewohnern.

Man kommt in das Haus und begegnet zuerst dem Vater mit seinen zwei Söhnen, von denen der Evangelist Lukas erzählt. Da ist der eine Sohn, der zu Hause bleibt und treu und brav hilft auf dem Hof, in der Landwirtschaft. Und der andere Sohn, der raus will, der sich sein Erbe auszahlen lässt und sein Elternhaus verlässt.
Und damit tun sich für mich gleich wieder neue Räume auf:
Ich komme in ganz andere Zimmer. In einem sitzt eine junge Familie.
Gerade hat die Frau ihr erstes Kind geboren, die beiden Eltern sind ganz begeistert von ihrem Glück: Sie sind so sehr eins miteinander und mit ihrem Kind, wie sie nie wieder sein werden. Denn aus ihrem Neugeborenen wird ein selbständiges Menschenkind, ein Persönchen, das eigene Vorlieben entwickelt, sich eigene Freunde sucht, auch wenn die den Eltern nicht passen.
Eine beeindruckende Geschichte von großer Nähe und Liebe und schrittweisem Loslassen. Eine Geschichte von Kindern, die verloren gehen, weil der Mensch nicht immer Kind bleibt – wo immer die Geschichte vom verlorenen Sohn erzählt wird, hört man auch diese Geschichten.

Oder diese: Von der alten Dame, die ihren achtzigsten Geburtstag feiert. Viele sind gekommen: die Nachbarn, zwei ihrer Söhne, sogar der Pastor und Bürgermeister.
Nur der dritte, der jüngste Sohn, ist nicht da.
Und damit ist der Geburtstag für die alte Dame gelaufen.
Sie bedankt sich höflich für alle Glückwünsche und Geschenke.
Sie wahrt die Form denen gegenüber, die gekommen sind, um mit ihr zu feiern.
Aber der eine, der Wahre, fehlt.
Und alle, die gekommen sind, spüren, dass sie nicht die Wahren sind.
Auch diese Geschichte steckt in der Geschichte vom verlorenen Sohn: Die Geschichte von der Sehnsucht nach denen, die besonders fern von uns sind.
Die Geschichte der Liebe zu denen, die wir am wenigsten verstehen, die uns am meisten verletzen.

Und da ist auch die Geschichte von der Verlorenheit der Menschen, die immer da sind.
Die still und treu helfen, die immer verfügbar sind und denen selten gedankt wird.
Die Geschichte der stillen und fleißigen Kinder, die selten Probleme machen, die unauffällig sind und pflegeleicht.
Die nicht beabsichtigen, von sich selbst zuviel Aufhebens zu machen.

So viele Geschichten wohnen in der einen Geschichte vom „Verlorenen Sohn“.
Und noch viel mehr: Geschichten, die davon erzählen, dass trotzdem alles gut werden kann. Dass aus schutzbedürftigen Neugeborenen erwachsene Menschen werden, die ihre eigenen Wege nehmen und sich vielleicht sehr weit entfernen von den Eltern.

Aber die Geschichte vom Vater und seinen beiden Söhnen erzählt uns auch davon, dass unsere Kinder, auch wenn sie weggehen, doch immer unsere Kinder bleiben.
Dass wir sie gehen lassen können.
Weil wir darauf vertrauen dürfen, dass die Liebe, die wir ihnen gegeben haben, eben nicht verloren ist.
Dass die Liebe seines Vaters auch den verlorenen Sohn noch hält und ihm die Kraft gibt, umzukehren.
Die Richtung zu wechseln. Sich zu ändern, wieder heimzugehen zum Vater.

Die Geschichte erzählt von verlassenen Eltern, die wie verwaist dastehen, wenn die Kinder aus dem Haus sind.
Die Kinder, um die sich jahrelang so viele Sorgen und so viele Hoffnungen gedreht haben.
Sie erzählt von Eltern, die verletzt und enttäuscht sind.

Aber sie erzählt noch viel mehr: Von einem Vater, der nicht an seinen Verletzungen festhält, der ganz einfach dem Sohn entgegenrennt.
Sie kennen das: „Wer kommt in meine Arme“, dieses alte Spiel, bei dem das Kind atemlos den ausgebreiteten Armen der Eltern entgegenrennt.
Hier wird sie in einer Variante erzählt, die nur die Liebe sich ausdenken kann: Der Vater rennt mit ausgebreiteten Armen dem Sohn entgegen.

Die Geschichte vom verlorenen Sohn erzählt auch von der Bitterkeit und der Enttäuschung des daheimgebliebenen Sohnes.
Aber sie erzählt noch viel mehr: Dass einmal der Moment kommt, wo das scheinbar wenig beachtete Kind seinen Vater zur Rede stellt.
Wo es seine Wut und den Ärger rauslassen kann und in so einem Moment seine Enttäuschung zeigen kann.
Und die Geschichte erzählt von einem Vater, der endlich mal ausspricht, wonach der daheimgebliebene Sohn sich immer schon gesehnt hat: „Junge – Ich liebe dich doch! Was mein ist, ist doch auch dein.
Die Geschichte vom verlorenen Sohn lässt mindestens die Chance offen, dass der Daheimgebliebene, der Verbitterte, doch noch ins Haus geht und das Fest mitfeiert, das für den Heimkehrer ausgerichtet wird.
Die Geschichte vom verlorenen Sohn hält die Hoffnung wach, dass das immer gelingen kann.

Auch in unseren Familien. In unseren Gemeinden.
Dass die Ausreißer und die Dagebliebenen, die ganz Braven und die Suchenden, die Sparer und die Verschwender, die Lauten und die Leisen an einem Tisch sitzen können.
Und Miteinander feiern können. Die sich achten und vielleicht sogar lieben können.

Der, der uns diese Geschichte erzählt hat, Jesus, hat es vorgemacht:
ER hat sich mit Reichen und Armen, Gebildeten und Ungebildeten, Frommen und Sündern an einen Tisch gesetzt – immer wieder.

Und er hat immer neue Geschichten erzählt, von seinem Vater im Himmel, der sie alle liebt, jeden auf seine ganz eigene Weise.
Und der nie und auch nur einen verloren gibt.

Eine Wahnsinnsgeschichte – ich liebe diesen Gott!

Amen

Friedensgebet für Ukraine 28.02.22

Friedensgebet für Ukraine am Kriegerdenkmal 28.02.22 – 17.00 Uhr

Musik abspielen:
– Komm wir ziehen in den Frieden.
– Wozu sind Kriege da?

Begrüßung:
DANKE, Danke, dass Sie heute gekommen sind. Danke, dass wir uns treffen, hier an diesem Denkmal gegen den Krieg. Hier wo für viele Verler schmerzhafte Erinnerungen wach werden an Zeiten von Bomben, Trauer, Hunger und Tod und Verlust. Hier wollen wir beten zu unserm Gott. Zu unserm Gott, egal wie er heißt, ob Jesus Christus, Allah oder Jahwe, oder wie auch immer. Und wenn der heutige Grund die Bomben und Raketen in der Ukraine sind, wollen wir auch an die vielen Menschen denken, die in Afghanistan, Mali und vielen Ländern dieser Welt unter der Last von Krieg und Unterdrückung leiden. Unser Gott ist es, der uns die Kraft gibt Frieden zu halten und uns für den Frieden einzusetzen und mit unserm Reichtum die Not der Betroffenen zu lindern.

Zu ihm lasst uns beten:
Ewiger Gott,
mit Erschütterung und voller Sorge
schauen wir in den Osten unseres Kontinents Europa.
Wir bringen vor dich die Opfer der Gewalt
und die Not des ukrainischen Volkes
und bitten dich:
Stärke alle, die mutlos sind und sich fürchten.
Gib Mäßigung den Entscheidungsträgern.
Wende dich den Opfern des Krieges zu, beschütze alle, die auf der Flucht sind
und tröste die Trauernden.
Dein Sohn hat alle seliggepriesen und deine Kinder genannt, die den Frieden stiften.
Sei allen nahe, die in diesen Tagen für Gerechtigkeit, Freiheit und Sicherheit eintreten.
Darum bitten, dich Gott aus der ganzen Tiefe unseres Herzens.

Es ist Krieg.
Aufgeschreckt bin ich, du mein Gott, ich reibe mir zitternd die Augen,
ein Traum muss es sein, ein schrecklicher, ein Alptraum.

Entsetzt höre ich die Nachrichten, kann es nicht fassen,
Soldaten marschieren, kämpfen und sterben. Es ist Krieg.

Der Wahn eines Mächtigen treibt sie zu schändlichem Tun,
mit Lügen hat er sie aufgehetzt, mit dem Gift seiner Hassreden.

In den Kampf wirft er sie, missbraucht ihre Jugend, missbraucht ihre Kraft,
erobern sollen sie, töten sollen sie, sein Befehl ist eiskalt.

Seine Nachbarn hat er zu Feinden erklärt, ein Zerrbild gemalt,
in den dunkelsten Farben seiner wirren Machtphantasien.

Niemand wagt ihm zu widersprechen, seine Berater halten still,
ein Marionettentheater umgibt ihn, das er höhnisch bespielt.

Seine Bosheit hat Raffinesse, listig und schamlos geht er voran,
die Versuche ihn umzustimmen ließ er ins Leere laufen,

umsonst sind sie angereist aus besorgten Ländern,
Friedensappelle und Warnungen ließen ihn kalt.

Angst und Schrecken verbreiten sich, blankes Entsetzen,
wie viele Verletzte wird es geben, wieviel Tote?

Wann wird die gefräßige Gier des Tyrannen gesättigt sein,
wann der Blutstrom versiegen, wann die Waffen schweigen?

Hilflos starre ich auf die Bilder und Meldungen,
meine Fäuste voll Wut, in meinen Augen regnet es.

Fahr den Kriegstreibern in die Parade, Ewiger Gott. Allen!
Lege ihnen das Handwerk, lass sie straucheln und fallen.

Wecke den Mut und den Widerstand der Rückgrat-Starken,
lass das Volk sich erheben und die Verbrecher entlarven.

Nicht entmutigen lassen sollen sich alle, die an den Frieden glauben,
die unverdrossen ihre Stimme erheben, gegen Verführer immun sind.

Sei unter denen, die nicht schweigen, die nicht wegschauen,
die nicht achselzuckend sagen, was kann ich schon bewirken.

Höre unser Beten, unser Schreien, es töne in Deinen Ohren,
unsere Angst um die Welt unser Kinder und Kindeskinder.

Sie hast Du uns in die Hände gegeben, Deine Welt ist die unsrige.
Die Welt soll nicht in die Hände der Machthungrigen ohne Gewissen fallen.

Du hast uns die Erde gegeben, einen unfassbaren Reichtum,
gib uns nun die Kraft sie mit allen Völkern in Frieden zu teilen.

Es liegt an uns dich zu bitten, auf dich zu hoffen und deine Hand zu sein.

Oh Herr – gib uns die Macht des Glaubens, des Vertauens und der Versöhnung.
die Völker wollen Frieden, Freiheit und Glück!

Song: Ein bißchen Frieden

„Frieden ist nicht selbstverständlich“.
Das sehen wir in diesen Tagen, nicht nur an den aktuellen Konflikten, sondern auch an den vielen vergessenen Dramen und Spannungen in der Welt; und auch hier unter uns im Kleinen.

Wir wünschen uns den Frieden sehr herbei. Und viele, so wie wir, beten deshalb auch für den Frieden. – Leben wir danach? – Lassen wir dem Wunsch Taten und Zeichen folgen?

Ja, wir tun es jeden Tag: Wie der Friedensgruß, ein freundliches Winken, ein Augenblick, ein Nicken – und ein nettes „Hi“. Diese kleinen Zeichen setzen den Frieden in Gang; zeigen sie doch das wir freundlich sind.

„Friede auf Erden!“ Das haben die Engel bei Betlehem vor über 2000 Jahren gesungen. Und dennoch sind so viele unvorstellbare Taten in der Geschichte gefolgt. Frieden zu Leben und Frieden zu geben, heißt also noch viel mehr!

Immer noch und immer wieder sterben heute Menschen in Kämpfen und durch Bomben, sogar jetzt bei uns in Europa, in der Ukraine und vielen weiteren von der Weltgeschichte vergessenen Konflikten, wie zum Beispiel im Jemen und in Syrien, in Kolumbien oder auf den Straßen in Mexiko-Stadt.

Was nur können wir tun, damit mehr Friede wird auf dieser Erde?
Was kann ich persönlich tun?

Ich bin überzeugt: mehr, als ich manchmal denke. Natürlich, die hohe Politik und die niederen Beweggründe vieler Mächtiger, die kann ich kaum beeinflussen.

Aber: In Maßen kann ich doch etwas tun für den Frieden auf dieser Erde, auch im Großen, das glaube ich ganz fest.

Der Friede hat ja vor allem auch mit Verstehen und Gerechtigkeit zu tun. Mit gerechten und fairen Verhältnissen und mit einem respektvollen Umgang – auch mit scheinbar schwierigen Standpunkten. Wo weder Gerechtigkeit noch Verständnis herrschen, brechen schnell Streit und Krieg aus. Das wusste schon die Bibel.

Der Prophet Jesaja zum Beispiel nennt Frieden und Gerechtigkeit immer wieder in einem Atemzug. Und auch heute könnte man so rufen: Wehe ihnen! Es gibt sie ja noch immer, diese Unterdrückung der Armen.

Es tut mir in der Seele weh, mir vorzustellen, wie viele Millionen Kinder auf dieser Erde in Unfrieden und auf der Flucht leben müssen.

Song: Wes shall overcome

Frieden schaffen – beginnt bei jedem und mit jedem.

Jede Entscheidung an jedem Tag kann helfen die Kette zu durchbrechen. Es kann das fair gehandelte Produkt sein, aber auch das versöhnliche Gespräch in der Firma, der Kontakt zu einem verschmähten Nachbarn.
Natürlich kann es auch die Schlichtung eines Streits sein; vielleicht auf dem Schulhof.
Es kann auch der freie Stuhl neben mir sein, den ich jemanden anbiete.
Sehen wir hin, wenn jemand fällt – lachen wir nicht auch, wenn es komisch aussah – sondern helfen wir Ihm auf, stützen wir ihn.

Setzen wir uns für Lösungen ein, auch wenn niemand es für möglich hält, denn für den Frieden lohnt sich jeder Schritt – auch das Wort, das zueinander führt – uns zusammenbringt.

Ich glaube: – So fängt der Friede an. So kann er wachsen. Wenn ich Menschen offen begegne, ohne Überheblichkeit und Vorurteile.


Alle gemeinsam (Zettel vorbereitet)
Barmherziger Gott,
wir haben Angst vor dem Krieg, der so viel Leid bringen wird – 
für Menschen in der Ukraine, in Russland und in ganz Europa.
Wir beten für all die Verantwortlichen in Russland, der Ukraine, 
Belarus, den USA und der EU,
dass sie Wege aus der Eskalation finden.
Lass uns alle abrüsten mit Worten und Taten.
Erweiche die Herzen derer, die hart geworden sind.
Bewahre uns vor der Willkür der Mächtigen dieser Welt
und bringe sie zur Erkenntnis ihrer Grenzen. 
Segne uns mit deinem Frieden, damit dein Friede sich auf Erden ausbreite! 

Lasst uns gemeinsam unsere Hände öffnen. Damit unser Gott sie mit all seiner Liebe und Kraft füllen kann. Und dann lasst uns zusammen das Gebet sprechen, dass Jesus schon damals mit seinen Freunden gebetet hat.

VATER UNSER

Song: Frieden von Reinhard Fendrich

Wir beten gemeinsam:

Ich glaube an Gott, der die Liebe ist und der die Erde allen Menschen geschenkt hat.

Ich glaube nicht an das Recht des Stärkeren, an die Stärke der Waffen, an die Macht der Unterdrückung.

Ich glaube an Jesus Christus, der gekommen ist, uns zu heilen und der uns aus allen tödlichen Abhängigkeiten befreit.

Ich glaube nicht, dass Kriege unvermeidbar sind, dass Friede unerreichbar ist.

Ich glaube, dass Gott für die Welt eine Ordnung will, die auf Gerechtigkeit und Liebe gründet, und dass alle Menschen gleichberechtigt sind.

Ich glaube nicht, dass Leiden umsonst sein muss, dass der Tod das Ende ist, dass Gott die Zerstörung der Erde gewollt hat.

Ich glaube an Gottes Verheißung eines neuen Himmels und einer neuen Erde, wo Gerechtigkeit und Frieden herrschen.

Ich glaube an die Schönheit des Einfachen, an die Liebe mit offenen Händen, an den Frieden auf Erden. – Amen

Wir wollen Gott um seinen Segen bitten:
Der Herr sei vor euch, um euch den rechten Weg zu zeigen.
Der Herr sei neben euch, um euch in die Arme zu schließen
und euch zu schützen.

Der Herr sei hinter euch, um euch zu bewahren vor der Heimtücke böser Menschen.

Der Herr sei unter euch, um euch aufzufangen, wenn ihr fallt.

Der Herr sei in euch, um euch zu trösten, wenn ihr traurig seid.

Der Herr sei um euch herum, um euch zu verteidigen, wenn andere über euch herfallen.

Der Herr sei über euch, um euch zu segnen,

und so segne Euch der jeden Menschen liebende Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen
und dann geht hin und haltet Frieden.

Songs einspielen: Wir wollen Frieden für alle

Tabaluga Salamander

Wes shall overcome

Dies ist die Nacht…… in der Christus die Fesseln des Todes zerbrach

Dies ist die Nacht…… in der Christus die Fesseln des Todes zerbrach

Dies ist die Nacht,
die auf der ganzen Erde alle, die an Christus glauben,
scheidet von den Lastern der Welt,
dem Elend der Sünde entreißt,
ins Reich der Gnade heimführt
und einfügt in die heilige Kirche.
Dies ist die selige Nacht,
in der Christus die Fesseln des Todes zerbrach
und aus der Tiefe als Sieger emporstieg.
Wahrhaftig, umsonst wären wir geboren,
hätte uns nicht der Erlöser gerettet.

Fußspuren im Sand – my way

So habe ich mich mein ganzes Leben gefühlt! DANKE

Fußspuren im Sand

Eines Nachts hatte ich einen Traum:
Ich ging am Meer entlang mit meinem Herrn.
Vor dem dunklen Nachthimmel erstrahlten,
Streiflichtern gleich, Bilder aus meinem Leben.
Und jedesmal sah ich zwei Fußspuren im Sand,
meine eigene und die meines Herrn.

Als das letzte Bild an meinen Augen vorübergezogen
war, blickte ich zurück. Ich erschrak, als ich entdeckte,
dass an vielen Stellen meines Lebensweges nur eine Spur
zu sehen war. Und das waren gerade die schwersten
Zeiten meines Lebens.

Besorgt fragte ich den Herrn:
„Herr, als ich anfing, dir nachzufolgen, da hast du
mir versprochen, auf allen Wegen bei mir zu sein.
Aber jetzt entdecke ich, dass in den schwersten Zeiten
meines Lebens nur eine Spur im Sand zu sehen ist.
Warum hast du mich allein gelassen, als ich dich am
meisten brauchte?“

Da antwortete er:
„Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie
allein lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten.
Dort wo du nur eine Spur gesehen hast,
da habe ich dich getragen.“

6. So. im Jahreskreis C – Predigt – Selig sind ….

13. 02. 2022 – C  6. Sonntag im Jahreskreis – Predigt – Selig sind ….

Liebe Gemeinde – Lasst uns anstelle der Predigt heute lieber gemeinsam beten:
Du Gott aller Menschen – wir danken Dir für unsern Wohlstand.
Aber, den haben wir uns auch ganz bestimmt verdient.
Da sind wir ganz sicher, wo wir doch oft 35 Stunden pro Woche arbeiten, oder viele Jahre unseres Lebens gearbeitet haben.
Und Du siehst es ja Gott, sogar an Tagen wie heute, wo andere noch im Bett liegen oder spazieren gehen, kommen wir hier zusammen, um zu beten und Dir zu danken und manchmal sprechen wir sogar auch zuhause das Tisch – und Abendgebet.

Uns geht es wirklich gut Gott, – bis auf ein bisschen „Rücken“ oder Corona manchmal, oder wenn mieses Wetter ist, oder wenn ein paar Euro für das neue Auto fehlen.
Aber für den „Rücken“ und Corona, da haben wir gute Ärzte – auch hier in der Sürenheide, und für das Wetter haben wir eine Heizung und für das Auto hilft uns wahrscheinlich wieder mal die Bank.

Eigentlich ist hier bei uns alles gut Gott, weil Du natürlich auch da bist, hier bei uns.
Wir können Dich spüren, auch trotz Corona – aber, – sorry Gott – ,
was ist mit den Menschen, z.B. in Afghanistan und Mali, in Bangladesch und Eritrea?
Den Menschen dort reicht nicht mal eine 60 Stunden Woche und sie haben keine Heizung und keinen Strom, wenig Ärzte, ja nicht mal WLAN oder Handyempfang.

Sogar das Brot müssen sie selbst backen, draußen am Feuer – wenn sie gerade Korn haben.
Sie bekommen Cholera und Malaria, weil Ihnen der Schlamm bis zum Hals steht – kein Arzt in der Nähe ist, und wenn doch einer kommt – haben sie kein Geld für Medikamente.
 
Und du Gott !?– du wirst sie hören wenn sie schreien, denn die beten wahrscheinlich Tag und Nacht um eine Chance zu überleben, hauptsächlich für ihre Kinder, aber ?– da bist DU doch auch Gott?!
Oder verstehst Du die nur nicht?
Verstehst Du nur Deutsch, Gott?

Du Gott aller Menschen?  Du bist bestimmt auch regelmäßig in den Booten auf dem Mittelmeer oder in den runter gekommenen Containern unserer Flüchtlinge, und spürst selbst, körperlich die Angst dieser Menschen, dass sie elendig absaufen oder wieder zurückmüssen in das alte Elend !?

Oder Du liebender Gott? Du stehst bestimmt mit in der Schlange am Warenkorb in Verl, oder in den Suppenküchen in Gütersloh und Bielefeld oder am Eingang der Obdachlosenunterkünfte, um mit den Menschen Schutz vor Frost und diesem vielen Regen zu finden!

OK – Gott – nun ist gut – wir sagen dir hier und jetzt Danke. Das andere ist alles oft so weit weg von der Sürenheide, und den Fernseher können wir ja schnell ausschalten.
Aber Du könntest diesen Menschen doch wenigstens ein bisschen helfen, Gott, – dass sie wenigsten einmal am Tag ein wenig zu essen haben, oder Decken oder freundliche hilfsbereite Menschen, die sich kümmern – da würden die sich doch ganz bestimmt freuen!

Tu uns doch bitte den Gefallen Gott!
Das kann doch nicht so schwer sein, mach doch endlich was, damit wir endlich ein gutes Gewissen haben.
Letzten Sonntag haben wir doch auch schon für die Caritas gespendet, in allen Kirchen von Verl – hast Du bestimmt gesehen Gott – und die Centstücke mitgezählt.

Und dann noch Gott –  Schau Dir doch bitte mal dein Haus hier an, – wenn Du mal da drin bist Gott.
Wir haben doch unsere Kirchen so schön zum wiederholten Mal restauriert – alles nur für Dich.
Wir haben auch wirklich viel Geld dafür bezahlt und wir machen auch weiter – das versprechen wir Dir.

Schade, dass wir nicht sehen können, wie Du Dich freust.

Ach ja Gott, wir bitten Dich ja selten, aber eine Bitte haben wir doch noch:
Bitte, gib uns ein bisschen mehr Verstand, damit wir endlich begreifen, was Du uns sagen willst. Amen.