Und – er ist doch da!

Und – er ist doch da!


Wie kann man diese Wut noch steuern,
die hochkommt wie mit Sturmgebraus,
da sollte mancher gern abheuern,
verlassen dieses werte Haus.

Doch Schuld liegt auch auf unseren Rücken,
die wir geschwiegen so oft schon,
Verantwortung kann schmerzhaft drücken,
wenn wir verraten Gottes Sohn.

Er ist es, der uns schenkt Versöhnung,
wenn wir ergreifen seine Hand,
denn seine Liebe ist die Krönung,
die Schuld durch seinen Blick verbannt.

Er schenke uns den neuen Anfang,
lässt leben uns die Liebe neu,
den Grund legte er in seinem Kreuzgang;
und macht dadurch uns Menschen frei.

Lasst uns gemeinsam neu bezeugen,
dass Liebe über allem steht,
wenn immer neu das Haupt wir beugen,
er mit uns durch das Leben geht.

AS 2.22



Selbstmord – nicht mit uns!

Selbstmord – nicht mit uns!

Soll ich nun schreien oder fluchen,
mir Trost bei andern Göttern suchen,
soll ich nun beten oder weinen,
und alles erlebte nur verneinen.

Die Wut ist groß und auch die Trauer,
im Kopf entsteht die neue Mauer,
wie kann der Glaube das verkraften,
wenn die von oben hier mithaften.

Der Wert des Menschen ist zu achten,
der Schutz der Kinder zu beachten,
die uns als Beispiel vorgegeben,
als Messlatte auch für unser Leben.

Die Liebe ist das höchste Gut,
das Beispiel vieler macht mir Mut,
doch weiter unserm Gott zu glauben,
und niemand kann die Liebe rauben.

Gott schuf den Menschen ihm zur Ehre,
dass niemandem der Schutz verwehre,
ich diene weiter, ich kann hoffen,
das Tun von manchen macht betroffen.

Doch seine Botschaft gibt mir Kraft,
die Liebe leben, schafft mir Haft,
nach Vorne schauen, auf seinen Bund,
mit ihm im Boot, das gibt mir Grund.

Seine Liebe, die ist meine Stärke,
durch all mein Tun, ich immer merke,
mein Gott ist da, trotz aller Bürde,
mit Ihm schaff ich auch jede Hürde.

Drum glaub ich weiter, jeden Tag
ich werde kämpfen, bis zum Sarg,
lass mir nicht meinen Glauben stehlen,
wenn andere ihr Ziel verfehlen.

Friedensgebet St. Marien Kaunitz 12. Januar 2022

Friedensgebet St. Marien Kaunitz 12. Januar 2022

Lied: Wir ziehen in den Frieden  Udo Lindenberg

Begrüßung
Ein gutes und gesegnetes neues Jahr wünsche ich Ihnen und Euch an diesem ersten Friedensgebet in 2022. Nicht zuletzt auch: ein friedliches neues Jahr! Frieden für unsere Welt, im Kleinen wie im Großen: Den wünschen sich so viele. Nicht zuletzt diejenigen, die in ihrer Kindheit oder sogar später noch Krieg erlebt haben. Viele sehnen sich auch nach dem Frieden im Persönlichen, nach Versöhnung in der Familie. Frieden, der ist ja nicht selbstverständlich. Wir wünschen ihn uns manchmal sehr herbei. Und viele, so wie wir, beten deshalb auch für den Frieden.

„Friede auf Erden!“ Das haben die Engel bei Betlehem vor über 2000 Jahren gesungen. Und so viel blutige Taten sind noch gefolgt. Und immer noch sterben heute Menschen in blutigen Kämpfen und durch Bomben, im Jemen und in Syrien, in Kolumbien oder Mexiko, sogar bei uns in Europa, in der Ukraine.

Was nur können wir tun, damit mehr Friede wird auf dieser Erde? Was kann ich persönlich tun? Ich bin überzeugt: mehr, als ich manchmal denke. Natürlich, die hohe Politik und die niederen Beweggründe vieler Mächtiger, die kann ich kaum beeinflussen. Aber: In Maßen kann ich doch etwas tun für den Frieden auf dieser Erde, auch im Großen, das glaube ich ganz fest.

Der Friede hat ja vor allem auch mit Gerechtigkeit zu tun. Mit gerechten und fairen Verhältnissen. Wo die nicht herrschen, brechen schnell Streit und Krieg aus. Das wusste schon die Bibel. Der Prophet Jesaja zum Beispiel nennt Frieden und Gerechtigkeit immer wieder in einem Atemzug. Und auch heute könnte man so rufen: Wehe ihnen! Es gibt sie ja noch immer, diese Unterdrückung der Armen. Zum Beispiel in Peru, Brasilien oder Kolumbien. Indigene, die von ihrem Land vertrieben werden, weil man dort Rohstoffe gewinnen – oder riesige Rinder- oder Sojafarmen anlegen will. Menschen dort in Südamerika müssen außerdem für billigsten Lohn auf Plantagen oder in Fabriken arbeiten. All das hat auch mit uns zu tun, in Europa. Wir profitieren von der Ungerechtigkeit und dem Unfrieden auf dieser Erde.

Frieden schaffen im neuen Jahr: Das kann deswegen tatsächlich im Supermarkt beginnen: indem ich kein billiges Rindfleisch kaufe. Indem ich Produkte mit Palmöl stehen lasse. Und so oft wie möglich zu fair gehandelten Produkten greife, zu fairem Kaffee, auch zu fair produzierter Kleidung. Friede und Gerechtigkeit und auch die Bewahrung der Schöpfung gehören zusammen. Ich ganz persönlich kann etwas ändern, ich kann Frieden stiften, mit jedem Einkauf, den ich tätige für eine gerechtere Welt.

Es tut mir in der Seele weh, mir vorzustellen, wie viele Millionen Kinder auf dieser Erde in Unfrieden und auf der Flucht leben müssen.

Ich glaube: So fängt der Friede an. So kann er wachsen. Wenn ich Menschen offen begegne, ohne Überheblichkeit und Vorurteile. Ich will das im neuen Jahr immer wieder versuchen. Mich im Großen gegen Krieg und Waffen einsetzen. Und im Kleinen den Menschen friedlich begegnen. Und ich werde wie heute und jeden Mittwoch auch immer dafür beten: dass der Frieden sich durchsetzt. „Gib uns Frieden, Herr! Dona nobis pacem!“ Damit die Botschaft der Engel irgendwann wahr wird: Friede auf Erden!

Kyrie

Zu dir, Gott, Schöpfer der Welt, kommen wir,
mit unserer Sorge um den Frieden.
Wir schämen uns, weil wir zum Unfrieden beitragen:
mit unserem Wirtschaften,
mit unserem Lebensstil,
durch rassistische Worte und nationalistische Politik.
All das spaltet deine Schöpfung, zerstört deine Geschöpfe.
Vergib uns unsere Schuld,
Kyrie eleison.

Zu dir, Bruder Jesus, kommen wir.
Du hast uns gezeigt, wie Frieden geht:
Miteinander, füreinander.
„Genug“ sagen und einfach leben.
Die Schwachen und Kleinen im Blick.
Lass uns deinem Ruf zu Buße und Umkehr folgen.
Kyrie eleison

Geistkraft des Friedens,
erfülle uns mit bleibender Sehnsucht:
nach Frieden, nach Gerechtigkeit,
nach Gottes Reich, das mitten unter uns ist.
Hier und heute. Jetzt und überall.
Kyrie eleison

Umkehren zum Frieden wollen wir
und in der Welt Frieden wachsen lassen.
Zur Ehre Gottes und zum Wohl unserer Nächsten.
Zur Freude unseres Herzens und für ein Leben in Fülle.
In Jesu Namen, Amen

Lied: Das weiche Wasser  Bots

Schwestern und Brüder,
Wenn es stimmt, dass Reichtum glücklich macht,
sollten wir unser Handeln nur noch am Gewinn orientieren.
Wenn es stimmt, dass der Stärkere immer gewinnt,
sollten wir weiterhin aufrüsten und zuschlagen.
Wenn es stimmt, dass sich eh nichts ändert,
sollten wir bequem sitzen bleiben.
Schwestern und Brüder,
Wenn es aber stimmt, dass den Armen das Reich Gottes gehört,
lasst uns noch heute ihre Solidarität suchen.
Wenn es stimmt, dass die Gewaltlosen das Land erben,
lasst uns noch heute Gewaltlosigkeit einüben.
Wenn es stimmt, dass die reinen Herzens Gott schauen,
lasst uns noch heute mit der Umkehr beginnen.
Wenn es stimmt, dass die Friedensstifter Kinder Gottes sind,
lasst uns noch heute dem Frieden nachjagen.
Wenn es stimmt, dass der Geist Gottes
Hoffnungslosigkeit in Hoffnung,
Mutlosigkeit in Mut,
Verdorrtes in Leben wandelt,
lasst uns noch heute dem Geist Gottes trauen,
uns seinem schöpferischen Wirken öffnen
und handeln.

Wir beten gemeinsam:
Ich glaube an Gott, der die Liebe ist
und der die Erde allen Menschen geschenkt hat.
Ich glaube nicht an das Recht des Stärkeren,
an die Stärke der Waffen,
an die Macht der Unterdrückung.
Ich glaube an Jesus Christus,
der gekommen ist, uns zu heilen,
und der uns aus allen tödlichen Abhängigkeiten befreit.
Ich glaube nicht, dass Kriege unvermeidbar sind,
dass Friede unerreichbar ist.
Ich glaube nicht, dass Leiden umsonst sein muss,
dass der Tod das Ende ist,
dass Gott die Zerstörung der Erde gewollt hat.
Ich glaube, dass Gott für die Welt eine Ordnung will,
die auf Gerechtigkeit und Liebe gründet,
und dass alle Männer und Frauen
gleichberechtigte Menschen sind.
Ich glaube an Gottes Verheißung
eines neuen Himmels und einer neuen Erde,
wo Gerechtigkeit und Frieden sich küssen.
Ich glaube an die Schönheit des Einfachen,
an die Liebe mit offenen Händen,
an den Frieden auf Erden. Amen

Lied: Wes hall overcome

Lasst uns die Hände öffnen, damit Gott uns beschenken kann und dann gemeinsam beten, wie Jesus schon mit seinen Freunden gebetet hat:
Vater Unser …..

Segen
Den tiefen Frieden im Rauschen der Wellen

wünsche ich dir.

Den tiefen Frieden im schmeichelnden Wind

wünsche ich dir.

Den tiefen Frieden über dem stillen Land

wünsche ich dir.

Den tiefen Frieden unter den leuchtenden Sternen

wünsche ich dir.

Den tiefen Frieden vom Sohn des Friedens

wünsche ich dir.

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen

LIED: Hevenu shalom alechem

Fest der Taufe des Herrn – 09.1.2022 – C Jesus wird zum Sündenbock für uns!

Fest der Taufe des Herrn – Sonntag, 09.1.2022 – C Jesus wird zum Sündenbock für uns!

Wenn ich Sie so anschaue, kommt mir die Idee, dass Sie wohl alle schon lange nicht mehr zur Beichte waren, sie würden sonst froher ausschauen. Ich hatte da so eine Idee, aber ich konnte den Bruno leider nicht erreichen, sonst hätte ich heute einen Ziegenbock mit in den Gottesdienst gebracht.
Hier vor die Krippe hätte ich sie gestellt und dann könnten sie alle nach Vorne kommen und all Ihre Schuld auf diesen Ziegenbock legen.
So, wie man das damals zu Jesu Zeiten auch gemacht hat.
Für die Menschen damals war das ein ganz wichtiges Zeichen.
Sie haben dann zu dem Bock gesagt: „All das, was wir im vergangenen Jahr falsch gemacht haben, all die Dinge, die schief gelaufen sind, all unsere Sünden und all unsere Schuld, die legen wir jetzt auf dich.“
Und zum Zeichen dafür, berührten sie den Bock mit ihrer Hand.
Und nachdem alle es getan hatten, nachdem die ganze Gemeinde diesem Tier die Hände und ihre Schuld aufgelegt hatten, ist man mit dem Ziegenbock zum Rande der Stadt gezogen – dorthin, wo die Wüste anfängt – hier wäre das Kaunitz oder Avenwedde.
Und da hat man dieses Tier; das nun für die Menschen zum Sündenbock geworden ist, ganz einfach davongejagt.
Man hat den Sündenbock, dem man die ganze Schuld aufgeladen hatte, in die Wüste getrieben.
Und so wie dieses Tier dort in der Wüste zwangsläufig verendet ist, so hat man gehofft, dass mit ihm zusammen auch die Schuld der Menschen, gleichsam umkommen würde, dass man dadurch seine Verfehlungen und all seine Schuld loswerden würde und einen neuen Anfang hatte.

Für die Menschen damals war das ein ganz wichtiges Ritual.
Aber, wenn man sich das vorstellt, ein grausames Ritual. Nicht nur, weil man dieses Tier elendiglich hat zugrunde gehen lassen – schon allein die Tatsache, einen anderen, selbst wenn es ein Tier ist, für sein eigenes Versagen büßen zu lassen, das ist wirklich grausam.

Und ganz besonders grausam ist es, wenn dann nicht eine Ziege, – wenn ein Mensch für andere büßen soll, zum Sündenbock abgestempelt wird.

„Ich kann nichts dafür, der da war’s…“
Wie oft sucht man selbst, manchmal sogar eine ganze Gesellschaft, auch eine christliche, einen anderen, dem man die ganze Schuld aufladen kann.

Da ist dann ein einziger Minister schuld an der ganzen Misere mit der Coronaplage, oder noch besser, irgendein Wissenschaftler, einer, von den ganz bekannten.
Oder ein Bischof, der mit seiner Schuld herhalten muss, wenn Hunderttausende aus der Gemeinschaft austreten.
Oft trifft es einen Menschen, den man einfach herauspickt, – damit alle mit dem Finger auf ihn zeigen können, weil er falsch gelegen, oder einen Fehler begangen hat

So hat man es seit ewigen Zeiten gemacht: Man suche sich einfach irgendeinen, oder eine Minderheit, am allerbesten Menschen, die sich nicht wehren können..

Und deshalb ist es eigentlich auch ein grausames Fest, das wir heute feiern.
Denn heute geht es los, heute beginnt es: Heute denken wir daran, dass da wieder einer angefangen hat, zum Sündenbock zu werden.

Mit dem Tag der Taufe im Jordan hat es begonnen, da hört die Zeit der Weihnacht dann endgültig auf, da enden die süßen Kindheitsgeschichten, da tritt ER endgültig in unsere Reihen, da reiht er sich ein: ER, der Unschuldige, er, der keine Fehler hat, Jesus Christus, der Gott und Mensch zugleich war.

Er stellt sich am Jordan in die Reihe der Menschen, die zur Bußtaufe gekommen waren.
Er stellt sich in die Reihe der Sünder.
Und er stellt sich dorthin, wie der Ziegenbock am „Jom Kippur“, am altisraelitischen Versöhnungstag, wie dieses unschuldige Tier, dem jetzt die Schuld aufgeladen wird, und er wird sie dann tragen bis zum Kreuz, wo er sie dann endgültig wegtragen wird.

Eigentlich ein grausames Fest.
Taufe des Herrn: der Festtag eines Menschen, der sich entscheidet, für uns zum Sündenbock zu werden.4

Es gibt nur eines, was diesem Gedanken ein klein wenig von seiner Schärfe nimmt:
Niemand, kein Mensch hat diesen Jesus nämlich zum Sündenbock gemacht!
Keiner hat ihn dazu gezwungen.  
Gott war es, ER, der freiwillig so weit heruntergekommen ist, dass er Mensch wurde.
ER geht dann sogar so weit, dass er sich freiwillig unsere Schuld aufladen lässt.

An diesem Sonntag denken wir wieder daran – und damit beginnt die Zeit des Jahreskreises C -, dass Gott sich einreiht,
in die Reihe der Sünder stellt,
in unsere Reihen stellt,
um uns von unserer Schuld zu befreien.
Da wird jemand aus freien Stücken zum Sündenbock – und das für uns.

Eigentlich ein grausames Fest.
Aber es ist ein Fest, das uns zeigt, wie wichtig wir diesem Gott sind.
Es ist ein Fest, mit dem Gott wieder einmal seine Liebe zu uns Menschen unter Beweis stellt. Noch ein Fest der Liebe. Ein Tag an dem Gott auch zu jedem von uns sagt: DU, gerade Du bist mein geliebtes Kind.
Heute feiern wir wieder ein Fest der Liebe Gottes zu uns Menschen.

Und jetzt – wartet er auf unsere, auf meine Antwort.

Amen.

Gottesdienst am Heiligen Abend 2021

Gottesdienst am Heiligen Abend

Lied zur Eröffnung „Wir sagen euch an den lieben Advent“ – GL 223
Bei jeder Strophe wird von einem Kind eine Kerze am Adventskranz angezündet.

A: Endlich ist es so weit. Es ist Weihnachten. Die Adventszeit ist vorbei. Das Warten hat ein Ende. Wir haben uns auf den Weg durch die Adventszeit gemacht und sind nun fast am Ziel.
Heute kommen wir gemeinsam zur Krippe. Heute heißt es: Kommt, wir gehen nach Betlehem!

A: Wir breiten die Arme aus und beten:
Gott, du bist uns nah – noch bevor wir zu dir kommen.
Du bist bei uns – noch bevor wir uns aufmachen zu dir.
Schau auf die Kinder und alle, die hier zusammengekommen sind: Schau unsere Sehnsucht nach Glück, unseren Willen zum Guten und auf all das, was uns nicht so gut gelungen ist.
Erfülle uns mit deinem Leben, mit deinem Licht und mit deiner Liebe.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn, unsern Freund und Bruder.  Amen.

Evangelienbuch holen:
A: Aus der Bibel wissen wir viel über Jesus. Menschen, die mit Jesus zusammen waren, haben weitererzählt, was Jesus gesagt und getan hat. Andere haben es dann aufgeschrieben. Einer, der die Frohe Botschaft von Jesus aufgeschrieben hat, hieß Lukas. Er erzählt uns, wie Jesus geboren wurde.

Lukas war nicht dabei, als Jesus geboren wurde, aber andere Christen haben ihm von Jesus erzählt. Lukas wusste: Jesus wurde von einer Frau geboren. Sie hieß Maria. Maria war verlobt mit Josef. Gott schickte einen Boten zu Maria. Lukas hat es aufgeschrieben.

F: Maria hat sich sehr gewundert. Sie war erstaunt über das, was der Engel zu ihr gesagt hatte.
Aber sie glaubte ihm. Sie glaubte, dass er ein Bote Gottes war.

T: Das alles geschah zu der Zeit, als ein mächtiger Kaiser herrschte. Er hieß Augustus. Er war
Kaiser des Römischen Reiches. Er wohnte in der Hauptstadt Rom.
Dieser Kaiser beherrschte viele Länder. Er hatte viele Soldaten. Damit er und seine Soldaten schnell überall hinkommen konnten, baute er Straßen. Und wenn er andere besiegt hatte, baute er Siegessäulen und Triumphbögen.

F: Dafür brauchte er viel Geld. Er war mächtig und bestimmte, dass alle in seinem Reich Steuern zahlen sollten. Alle sollten sich in Listen eintragen lassen. Sie mussten dafür dorthin gehen, wo sie geboren waren.
A: Lukas hat auch das aufgeschrieben.

F: Maria und Josef sind nach Betlehem gegangen.
Natürlich war die Wanderung nach Bethlehem sehr anstrengend, vor allem für Maria,
die bald ihr Kind bekommen sollte.
Wie froh waren Josef und Maria, als sie endlich am Ziel waren.
Sie suchten eine Herberge, aber alle waren bis auf den letzten Platz belegt.
In Bethlehem wimmelte es wegen der Volkszählung von Menschen.

T: Ein Herbergsbesitzer hatte Mitleid und bot den beiden Fremden einen Stall an, in dem sie übernachten konnten. Er diente den Tieren auf dem Feld als Unterschlupf in der Nacht.
Der Mann gab Maria und Josef noch Decken. Denn die Nächte waren kalt.

F: Kaum hatte Josef den Stall gesäubert und hergerichtet, brachte Maria ihr Kind zur Welt, einen Jungen. Sie nannten ihn Jesus, wie der Engel es Josef aufgetragen hatte.
Maria wickelte das Kind in Windeln.
Und da sie keine Wiege hatten, legte Josef das Baby in die Futterkrippe.

LIED: 239 1+2 Zu Bethlehem geboren

A: Ein Engel kommt von Gott. Er hat eine Nachricht für die Hirten. Er verkündet ihnen, was in Betlehem passiert ist. Was der Engel zu den Hirten sagt, hören wir jetzt aus der Bibel.

T: In der Nähe lagerten Hirten auf den Feldern.
Viele schliefen bereits, als es plötzlich hell vom Nachthimmel leuchtete.
Ein Engel Gottes trat zu den Hirten. Sie hatten große Angst.
Der Engel aber sagte: Fürchtet euch nicht. Denn ich verkünde euch eine große Freude.
Heute wurde in Bethlehem der Auserwählte geboren, euer aller Retter.
Geht und seht selbst! Ihr werdet das neugeborene Kind in einem Stall finden.
Es liegt dort in einer Futterkrippe.

F: Die Hirten schauten wie gebannt zum Himmel, aus dem der Engel herabgestiegen war.
Da war plötzlich der ganze Himmel voller Engel.
Sie sangen: Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden den Menschen auf der Erde.
So schnell die Engel gekommen waren, verschwanden sie wieder.
Die Hirten aber konnten kaum glauben, was sie erlebt hatten.
Ein alter weiser Hirte sagte: Kommt, lasst uns das neugeborene Kind in der Krippe suchen!

LIED: 237 1-3 Vom Himmel hoch

T: Die Hirten liefen, so schnell sie konnten, bis sie endlich den Stall erreicht hatten.
Dort fanden sie Maria, Josef und das Kind in der Krippe.
Die Hirten fielen auf die Knie und beteten es an.
Dann erzählten sie Maria und Josef von den Engeln und ihrer Botschaft.
Maria freute sich, und sie bewahrte alles, was sie gehört hatte, in ihrem Herzen und dachte darüber nach.

LIED: 248 1+2 Ihr Kinderlein kommet

Predigt

Liebe Gemeinde am Heiligen Abend!

Was ist eigentlich schöner: Schenken oder beschenkt werden?

Was ist leichter: Geschenke bekommen oder Geschenke geben?

Alle warten heute auf Geschenke – auf eine schöne Bescherung – so oder so.

Manchmal glaube ich, dass es viel mehr Freude macht für andere Päckchen zu packen

und Geheimnisse zu hüten als umgekehrt.

Irgendwie stimmt es auch an Weihnachten das Sprichwort: Geben ist seliger, denn nehmen.

Heiligen Abend kommt es auf Eines ganz besonders an:

Wie und ob ich mich beschenken lasse.

Wie und ob ich offen bin, dafür, dass ich etwas bekomme.

Nicht was ich mitbringe, sondern was ich mitbekomme –  darauf kommt es an!

Ich will es mit einer Geschichte deutlich machen:

In einer Gemeinde sollte ein Krippenspiel sein. Wie jedes Jahr am Heiligen Abend.

Diesmal hatten junge Leute das Krippenspiel selber geschrieben, wie oft auch in unserer Gemeinde.

Und sie hatten wirklich an alles gedacht.

Sogar an Ochs und Esel, ja sogar an das Stroh.

Bei der Generalprobe, bei der angeblich generell alles schief gehen muss, ging tatsächlich allerhand ziemlich schief.

Kaum einer hatte seinen Text im Kopf, die Kulisse war noch absolut unfertig und was das schlimmste war,  –   die 3 Könige hatte man schlichtweg vergessen.

Aus nicht bekannten Gründen hatte man diese so wichtigen  Rollen überhaupt nicht besetzt.

Aber natürlich gehören die dazu und darum schlug jemand vor, in der Gemeinde rumzufragen, wer spontan bereit wäre, König zu sein.

Es müsse jetzt ja kein Text mehr auswendig gelernt werden, es würde genügen, wenn die 3 ein Geschenk mitbringen und das an der Krippe ablegen.

Gesagt, getan.

Und so war wieder einmal ganz plötzlich Heilig Abend.

Die Kirche war voll, die Leute gespannt und die Schauspieler aufgeregt.

Das Krippenspiel begann und es begann gut,

und es lief wunderbar, niemand blieb hängen,

und wenn doch mal einer ins Stottern kam, war es genau an der richtigen Stelle

und hat zu der Weihnachtsgeschichte wunderbar gepasst.

Und dann die letzte Szene, der Auftritt der 3 Könige.

Absolut ungeprobt sozusagen traten sie auf, ganz live, wie es ist eben im Leben.

Der erste König war ein Mann. Mitte 40 vielleicht. Oder auch schon älter.

Er hatte eine Krücke dabei brauchet sie aber scheinbar nicht.

Alle schauten gespannt und spitzten die Ohren als er die Krücke vor der Krippe ablegte und sagte:

„Ich hatte in diesem Jahr einen Autounfall. Ich lag lange im Krankenhaus.

Niemand konnte mir sagen, ob ich je wieder laufen kann. Jeder kleine Fortschritt war für mich wie ein Geschenk.

Diese Zeit hat mein Leben verändert. Ich bin aufmerksamer und dankbarer geworden.

Es gibt für mich nichts Kleines oder Selbstverständliches mehr.

Aufstehen am Morgen, sitzen, gehen und stehen, dabei sein, alles ist wunderbar, alles ein Geschenk

Ich lege diese Krücke vor die Krippe als Zeichen für meinen Dank, für den der mich wieder auf die Beine gebracht hat!“

Es war sehr still geworden in der Kirche, als der zweite König nach vorne trat.

Der zweite König war eine Königin, Mutter von 2 Kindern,

sie sagte:

„Ich schenke Dir etwas, was man nicht kaufen und nicht sehen und nicht einpacken kann

und was mir heute doch das wertvollste ist.

Ich schenke Dir mein JA, mein Einverständnis zu meinem Leben wie es geworden ist

so wie Du es bis heute geführt hast,

auch wenn ich zwischendurch oftmals nicht mehr glauben konnte, dass Du wirklich einen Plan für mich hast,

Ich schenke Dir mein JA zu meinem Leben und allem, was dazu gehört

meine Schwächen und Stärken, meine Ängste und meine Sehnsucht

die Menschen, die zu mir gehören

mein Ja zu meinem Zweifel auch und zu meinem Glauben

ich schenke Dir mein Ja zu Dir –  Heiland der Welt!“

Jetzt trat der 3. König vor.

Ein junger Mann mit abenteuerlicher Frisur, top gekleidet, gut gestylt

so wie er sich auf jeder Party sehen lassen könnte, aber jetzt war ja die Party hier erst mal wichtig

und alles hielt den Atem an, als er mit ziemlich lauter Stimme sagte:

„Ich bin der König mit den leeren Händen!

Ich habe nichts zu bieten.

In mir ist nichts als Unruhe und Angst.

Ich sehe nur so aus, als ob ich das Leben leben kann, hinter der Fassade ist nichts

kein Selbstvertrauen, kein Sinn, keine Hoffnung,

dafür aber viel Enttäuschung, viel Vergebliches, viele Verletzungen auch.

Ich bin der König mit den leeren Händen.

Ich zweifle an so ziemlich allem, auch an Dir, Du Kind in der Krippe.

Meine Hände sind leer. Aber mein Herz ist voll

voller Sehnsucht nach Vergebung, Versöhnung, Geborgenheit und Liebe.

Ich bin hier und halte Dir meine leeren Hände hin, und bin gespannt, was Du für mich hast…“

Tief beeindruckt von diesem unerwarteten Königsauftritt zum guten Schluss, stand jetzt eine merkwürdig bedrückende Sprachlosigkeit im Raum –

bis Josef spontan zur Krippe ging, einen Strohhalm herausnahm ihn dem jungen König in die leeren Hände gab und sagte:

„Das Kind in der Krippe ist der Strohhalm, an den du dich klammern kannst!“

Spätestens jetzt war aus dem Spiel Ernst geworden das hatten sie so nicht geprobt

und weil alle spürten, dass so gesehen alle mehr oder weniger Könige mit leeren Händen waren- trotz voller Taschen und Geschenke –

konnte man die Betroffenheit mit Händen greifen

Und so kam es, dass am Ende alle Leute, die in der Kirche waren

nacheinander nach vorne zur Krippe kamen und einer nach der anderen nahm sich einen Strohhalm.

Und da wurde auf einmal deutlich, dass es am Heiligen Abend ganz und gar keine Schande ist

mit leeren Händen dazustehen,  sondern ist geradezu die Voraussetzung dafür, dass man etwas entgegennehmen, etwas bekommen kann.

Damit wir wieder auf die Beine kommen, damit wir das JA finden mit unserem Lebensweg

damit wir einen Halt finden, dazu ist der Heiland geboren für Dich – für mich – für uns! Amen


LIED: 238 1-3 O du fröhliche

Fürbittgebet
A:
Herr, Jesus Christus, du bist in die Welt gekommen. Damals zu den Hirten.
Du hast sie froh gemacht. Du hast Licht in ihr Leben gebracht.
Komm auch heute zu uns und allen Menschen. Höre unsere Bitten:

T: Wir bitten für alle, die allein und einsam sind. – Stille (5 Sekunden)
Komm, Herr Jesus: – A: Wir bitten dich, erhöre uns.
 
F: Wir bitten für alle, die arm sind und hungern müssen. – Stille (5 Sekunden)
Komm, Herr Jesus:

T: Wir bitten für alle, die sich streiten und nicht vertragen. – Stille (5 Sekunden)
Komm, Herr Jesus:

F: Wir bitten für alle, die krank sind und Schmerzen haben. – Stille (5 Sekunden)
Komm, Herr Jesus:

T: Wir bitten für alle, die kein Zuhause haben, für Obdachlose und Flüchtlinge. – Stille (5 Sekunden)
Komm, Herr Jesus:

Vaterunser
A:
Wie wir es von Jesus gelernt haben, so beten wir jetzt voll Vertrauen zu Gott,
der immer bei uns sein will wie ein guter Vater und eine liebende Mutter:
A: Vater unser im Himmel …

Segen
A:
Der gute Gott hat durch die Geburt seines Sohnes die dunkle Nacht vertrieben. Er mache unsere Herzen hell mit seinem Licht.
Den Hirten ließ er durch den Engel die große Freude verkünden. Mit dieser Freude erfülle er unser ganzes Leben.
In Jesus schenkt Gott allen Menschen guten Willens seinen Frieden. Er segne uns und bleibe bei uns heute und alle Tage.
Das schenke uns das Christkind, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.

Könnte es sein, dass sich etwas in mir verändert hat,
wenn ich an der Krippe war – und das ich verändert
in den gleichen Alltag zurückkehre?
Vielleicht ein bisschen vertrauender,
ein bisschen getrösteter,
ein bisschen hoffnungsvoller?
Was nehme ich von der Krippe meinen Alltag hinein?
Es muss nicht viel sein,
vielleicht reicht ein Strohhalm Hoffnung,
ein Strohhalm Zuversicht,
ein Strohhalm Trost ….
ein Strohhalm, der uns mitten in unserm Alltag
davon erzählen kann,
dass Weihnachten wirklich war.

Die Kinder dürfen sich an der Krippe ein Ausmalbild mitnehmen und wenn es fertig ist wieder an die Krippe bringen.

Und jetzt singen wir noch das Lied: Tragt in die Welt nun ein Licht- Ich sage die Strophen an.
Lied: Tragt in die Welt nun ein Licht
          Tragt zu den Kindern ein Licht
          Tragt zu den Fremden ein Licht
          Tragt zu den Menschen ein Licht


„Nun freut euch, ihr Christen“ – GL 241 oder „O du fröhliche“ – GL 238

Friedensgebet 15.12.21 Erinnerungen und der Frieden mit sich selbst

Nachfolgendes Friedensgebet haben mein Enkelkind Teresa und ihre beste Freundin Neele (beide 13) selbst erdacht inclusive alle Texte. Ich bin als Opa wahnsinnig stolz!!

Begrüßung: Herzlich Willkommen zu unserem Friedensgebet mein Name ist Teresa und das ist meine beste Freundin Neele. Unser heutiges Thema ist Erinnerungen und der Frieden mit sich selbst.  Wir beginnen diese Wortgottesfeier im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. 

Nun singen wir das Lied auf S. 470 Strophe 1-3 „Wenn das Brot das wir teilen“.

Lied (470 1-3 Wenn das Brot das wir teilen..)

Gebet N: Erinnerungen, was sind Erinnerungen? Manchmal sind sie gut, doch manchmal auch schlecht. Am liebsten hätten wir doch alle nur die guten Erinnerungen, nicht? Doch auch schlechte Erinnerungen sind gut. Denn man erinnert sich an Sachen, um sie nicht zu vergessen. Aber warum lässt Gott uns an die schlechten Zeiten denken? Ich glaube, dass Gott möchte, dass wir aus schlechten Zeiten/Erlebnissen lernen. Das wir nicht dieselben Fehler nochmal machen und damit wir anderen unsere Erfahrungen mitteilen können. Aus unseren Fehlern lernen, das ist das, was wir alle tun sollen. Für uns, für andere, für Gott und für die ganze Welt. Damit wir Frieden zu uns selbst finden. Amen

Gebet T: Wir sind alle hier, um für den Frieden zu beten, denn Frieden ist eins der wichtigsten Dinge auf der Welt. Wenn ich an Frieden denke, kommen mir die ganzen Katastrophen, Kriege und Krankheiten in den Sinn. Oft vergessen wir uns selbst! Jeder von uns hat Erinnerungen, an die man lieber nicht denken will, weil sie peinlich sind oder zu doll weh tun. Vielleicht einen Freund, den man verloren hat und sich nie richtig ausgesprochen hat. Doch das ist falsch! Jede einzelne Erinnerung hilft uns. Sie ist wichtig und wenn man sie verdrängt, kommt sie wieder, sobald man sich einsam fühlt. Denken Sie mal drüber nach, ob es nicht doch noch jemanden gibt, dem man vergeben kann.

Es gibt auch Erinnerungen, die einen sehr traurig machen. Wenn jemand, der einem nah stand, nun im Himmel ist. Auch diese Erinnerungen gehören nicht weggesperrt, sie müssen aufbewahrt werden und bei Gelegenheit wieder ans Licht kommen. Nur wenn man Frieden mit sich selbst schließt, die Vergangenheit akzeptiert und keine Erinnerungen verdrängt, kann man wirklich glücklich sein!

Lied: (798 Wo Menschen sich vergessen)

Gemeinsamer Text:

T: Zwei Freunde waren in der Kirche und es wurde ein Bibelvers vorgelesen, den sie nicht verstehen:

N: Das Thema der Messe war ja Frieden und Erinnerungen, aber ich frage mich, was der Bibelvers damit zu tun hat?

T: Wie genau war der Bibelvers nochmal? 

N:  Ertragt euch gegenseitig und vergebt einander, wenn einer dem anderen etwas vorzuwerfen hat. Wie der Herr euch vergeben hat, so vergebt auch ihr!

N: Vielleicht, ist damit gemeint, dass man in z.B. Konflikten auch das Gute sehen soll und sich an das Gute erinnern soll, damit man sich am Ende vergeben kann und wieder den nötigen Frieden findet.

T: Das kann gut sein, aber ich glaube, es hat auch damit zu tun, dass man lernen soll abzuschließen mit längst vergangenen Dingen. In dem Vers steht auch, dass der Herr ein Vorbild ist. Also soll man so handeln, wie Gott handeln würde und anstatt darauf zu beharren, dass man Recht hat. Lieber vergeben und Frieden schließen!

T: Wie geht’s den weiter? Vielleicht können wir dann mehr erfahren…

N: Nachdem Vers geht es weiter mit: „Vor allem aber liebt einander, denn die Liebe ist das Band, das alles zusammenhält und vollkommen macht. In eurem Herzen herrsche der Friede Christi; dazu seid ihr berufen als Glieder des einen Leibes. Seid dankbar!

T: Das bedeutet dann ja das man nicht nur vergeben soll, sondern auch lieben muss um vollkommen zu werden, ohne Liebe gäbe es nur Krieg und Hass. Die Liebe ist also der Weg zum Frieden. In dem zweiten Absatz steht, dass in unserem Herzen der Friede Christi herrschen soll, ich denke das bedeutet, dass niemand von Grund auf böse ist, sondern nur durch schlechte Tatsachen, Einflüsse und Erlebnisse böses tut. Wenn die ganze Welt im Frieden leben würde, gäbe es auch keine schlechten Menschen!

N: Da bin ich deiner Meinung. Es ist wichtig sich selbst und andere zu lieben. Besonders wichtig finde ich, ist es den Leuten auch zu zeigen, dass man sie liebt. Wenn einem Liebe gezeigt wird fühlt es sich warm und herzlich an. Dieses Gefühl ist so schön, dass man es mit der ganzen Welt teilen sollte. Dieses Gefühl Liebe zu spüren, macht einen glücklich und verbessert eigentlich fast jeden Moment und jede Erinnerung.

T: Diese Bibelstelle stammt aus einem Brief von Paulus an die Kolosser. Ich denke es war aber auch eine „Predigt“ an alle Menschen auf der Welt, sodass sie nie vergessen, wie wichtig es ist zu lieben, zu vergeben und Frieden zu schließen, mit jedem und auch mit sich selbst. Zudem ­sollten wir dankbar sein, für das was wir haben und versuchen allen denen es schwer fällt, Frieden mit sich selbst zu schließen, helfen. Denn wenn man jemandem hilft, egal wem, dann ist man glücklich und hat einen erfüllteren Tag.

N: Wenn wir noch einmal zum Thema Liebe kommen, fällt mir noch ein, dass wenn man anderen Leuten Liebe zeigt, sollte man es auch ernst meinen. Es ist zwar schön so etwas zu fühlen, aber es kann auch weh tun, wenn rauskommt dass es nicht ernst war.  So etwas hatten doch bestimmt schon mehrere von Ihnen. Wenn man glücklich ist und dann kommt dieser eine Moment der sich anfühlt, als ob in Ihrem Körper alles explodiert.  Auch wenn dieser Moment doof ist, sollte man immer im Hinterkopf haben, dass das Leben weiter geht. In solchen Moment ist Frieden auch sehr wichtig, denn man sollte Frieden mit sich selber finden und abschließen können.

N: Wir könnten ja mal die Leute fragen, was sie von dem Vers halten und was sie denken, was dieser Vers bedeuten könnte.

T: Gute Idee, fragen wir sie doch mal…

Hier nochmal der Vers: Ertragt euch gegenseitig und vergebt einander, wenn einer dem anderen etwas vorzuwerfen hat. Wie der Herr euch vergeben hat, so vergebt auch ihr! „Vor allem aber liebt einander, denn die Liebe ist das Band, das alles zusammenhält und vollkommen macht. In eurem Herzen herrscht der Friede Christi; dazu seid ihr berufen als Glieder des einen Leibes. Seid dankbar!

 T Lied: (450 Licht in der Nacht) Dies singen wir zweimal

Fürbitten: N Lieber Gott erhöre unsere Bitten:

 1.Wir denken an alle, die keinen Ausweg kennen. Lass sie Frieden mit sich selbst schließen. Gott unser Vater:
Wir bitten dich erhöre uns.

2.Wir gedenken derer, die ihr Hab und Gut zurücklassen müssen und die alles verloren haben wegen Krieg und Katastrophen. Schenke ihnen den Mut mit ihrer Vergangenheit abzuschließen, damit sie glücklich werden können.
Gott unser Vater:

3.Helfe den Armen und Obdachlosen, die in dieser kalten Jahreszeit einen warmen Schlafplatz und körperliche Nähe suchen. Schenke ihnen Wärme und Licht in dieser Zeit, damit sie in dieser Dunkelheit nicht allein sind.
Gott unser Vater:

4.Gib allen Kindern auf der Welt, die nicht mit ihrer Familie die Adventszeit verbringen können und in alten Erinnerungen verweilen, die Stärke und das Glück dennoch ein glückliches Weihnachtsfest zu verbringen.
Gott unser Vater:

N: Vater unser

 T Lied (796 Herr wir bitten komm und segne uns 1-3)

Segen: Der Herr segne und behüte euch,

              der Herr lasse sein Angesicht leuchten über euch und sei gnädig,

             der Herr hebe sein Angesicht über euch und gebe jedem einzelnen Frieden

 N Schlusslied (453 bewahre uns Gott)

Schluss: Dankeschön, dass Sie heute Abend hier waren um mit uns zu Beten.

Falls Sie einmal einen schlechten Tag hatten, dann nehmen Sie sich doch einmal die Zeit und versuchen sich an tolle Momente zu erinnern und zu Vergeben. Und ertrage einer den andern und vergebt euch untereinander, wenn jemand Klage hat gegen den andern; wie der Herr euch vergeben hat, so vergebt auch ihr!                                

  AMEN

Ihr Menschen nun kommet – wo bist Du?

Ihr Menschen nun kommet – wo bist Du?

Ihr Menschen nun kommet, macht zum Fest euch bereit,
wo bleibt ihr denn, Menschen, der Weg ist so weit,
wir treffen die Kinder in Hunger und Not,
unsere Liebe kann leben, wo das Leben bedroht.

Oh, seht in der Krippe, liegt traurig das Kind,
wir könnten gut helfen, denn viele wir sind,
wir jubeln gemeinsam, das Kind hört es nicht,
wenn wir beginnen zu teilen, erst wird leuchten das Licht.

Da liegt es das Kindlein, schaut traurig auf mich,
es möchte sich freuen, auf den es wartet, bin ich,
Wir haben die Chance, wenn wir geben mit Herz,
sehen leuchtende Augen, verschwindet der Schmerz.

Oh, beugt wie die Hirten, das Haupt und schaut froh,
es sucht eure Hände, das Herz ebenso,
es bringt der Welt Frieden, wir müssen es tun,
es steht uns zur Seite, nur die Liebe bringt Ruhm.

Hoch oben schweben jubelnd, die Engel in Scharen,
Angst und Schmerzen sind weg, die Liebe erfahren,
denn nun ist es gekommen, das heil macht die Welt,
es hat die Hände geöffnet, und das Tor weit gestellt.

AS 21

1.Adventssonntag – 28.11. 2021 C – Seid wachsam!

1. ADVENTSONNTAG – 28.11. 2021 C 

Liebe Schwestern und Brüder!  Liebe Freunde von Jesus!

Schon wieder Adventszeit?  Und – wofür das Ganze? Was bringt uns das?
Advent – so haben wir gelernt – das ist die Feier der Ankunft Gottes in unserer Welt.

Und? Habt ihr schon mal in den Spiegel oder in den Perso geschaut?
Wann erwartet ihr die Ankunft Gottes? Ganz konkret höchstpersönlich?

Wann rechnet ihr mit dem Ende der Wartezeit?

Die zweite Ankunft Gottes, das Ende der Welt, müssen wir ja schon – zu Recht – mit unserem eigenen Ende gleichsetzen.

Adventzeit – das ist also nicht nur die Zeit, vier Wochen vor Weihnachten – und das wars.
Adventszeit, das ist eigentlich unsere ganze Lebenszeit – Warten auf Gott.

Dieser Gedanke bringt vielleicht ein bisschen mehr Ernst in unser Leben – ohne, dass wir deswegen die Freude verlieren müssten.
Dieser Gedanke nimmt aber doch auch dem Tod eine ganze Menge seiner Grausamkeit:
Denn wenn unser Leben ein großer, langer Advent ist – dann ist unser Tod das große Weihnachtsfest, dass Fest der wirklichen Begegnung mit Gott.

Halleluja singt ihr jetzt nicht!     Ganz schön bedrohlich vielleicht und Angst machend, was dieser Diakon hier heute an diesem 1. Advent sagt.               Muss das wirklich sein?

Und genau das war auch der Gedanke, der mir kam, als ich diese Predigt geschrieben habe: So viele lange Jahre Advent, lebt doch heute keiner bewusst.

Unser Leben ist doch – Gott sei Dank – viel unbeschwerter, viel leichter und lebensfroher.

Im Grunde geht es uns doch nur gut, sehr gut. Ängste, Nöte und Leid sind nicht wirklich jeden Tag da. Die meisten hatten eine unbeschwerte Kindheit – und manchmal geht diese Kindheit fast ein Leben lang nicht zu Ende.
Ach ja – und Geld haben wir eigentlich auch genug.


Das Gegenteil zu unserm Leben, ist heute aber unsere oft vollkommene Hilflosigkeit, mit der wir dem Tod begegnen – dem Tod anderer und auch unserem eigenen Tod.

Darüber spricht man nicht, – vor allem nicht mit Schwerkranken und Sterbenden.
Der Tod wird weggeleugnet, weggeschwiegen, übermalt, verdrängt.
Die Leichtigkeit unseres Seins, in dem wir leben, gibt dem Tod eine Schwere, die uns fast erdrückt. Und dann kommt noch Jesus und sagt:

Seht euch vor, und bleibt wach! Was ich Euch sage, das sage ich allen: Seid wachsam!

Dieser Jesus – unser Gott, ist in aller Armut im Stall geboren, er war als solcher nicht wirklich zu erkennen.
Die Hirten mussten sich auf die Suche begeben, sich ihre Augen durch den Engel öffnen lassen.
Die Könige aus dem Morgenland hatten eine sehr lange Strecke zurückzulegen, um zum menschgewordenen Gott zu gelangen.

Und ihr? Macht euch doch auch endlich auf den Weg!     Sucht unsern Gott!      Heute noch!
Begegnet Ihm hier: In der Gemeinschaft der Mitbetenden in unserer Eucharistiefeier.
Oder sucht ihn in anderen Sakramenten, in denen Gott zwar verborgen, aber voller Sehnsucht auf euch wartet!
Findet doch unsern Gott in der Armut dieses kleinen Stückchen Brotes.
Begegnet doch unserm Gott in den Menschen, die arm geworden sind, arm an Gefühlen, an Liebe, an Hoffnung, und sehr oft auch an Brot.
Begegnet doch unserm Gott in den Flüchtlingen, die bei uns wohnen und „Gott sei Dank“ nicht im Mittelmeer abgesoffen sind.       Macht euch doch endlich auf und geht den Weg.

Geben euerm Leben doch den Ernst der Gottsuche, auch im Alltag.

Macht doch euer Leben endlich zu einer echten Adventzeit.

Dann kann es auch zu Recht heißen:   
Freut Euch: Weihnachten kommt bald.      Amen.

Neue PGR und KV Mitglieder 2021

An alle frisch gewählten, bzw. schon seit längerem Mitglieder in den wichtigsten Gremien unserer Kirchengemeinden.

Zunächst herzlichen Glückwunsch für das Vertrauen, dass die wählenden Gemeindemitglieder in Euch (Sie) gesetzt haben.
Eigentlich müsste größte Panik unter den aktiven Mitgliedern sein, die sich an der Wahl beteiligt haben. Denn es geht um unsere Glaubensgemeinschaft, die auf der Intensivstation liegt und wo Überlegungen angestellt werden könnten, sie in ein Hospiz zu verlegen. (Sorry, ich bin Krankenpfleger).
Schön, dass auch einige sehr junge Kandidaten unter den zu wählenden waren.
Als Geschwister in Christus, bleibe ich jetzt mal beim Du.
Eigentlich ist das kein Glückwunsch hier – nein, ich wünsche mir Power, Einsatz, Vorbild, Kreativität – ok, und dann doch auch noch Glück.

Schon vor der Coronazeit spürte man, dass die Zahl der teilnehmenden Gottesdienstbesucher nicht nur weniger, sondern auch grauer, bzw. haarloser wurde.
Kinder traf man meistens nur, wenn ein spezieller Gottesdienst angesagt war und Jugendliche oft nur bei Beerdigungen und Seelenämtern. Und jetzt wird der verbleibende Rest verwaltet!?

Ich spüre jetzt schon, dass vorher engagierte Mitglieder in Gottesdiensten und Veranstaltungen  sich mit Entschuldigungen zurückziehen und so „lebensspendende“ Gottesdienste zukünftig auch entfallen.

Ihr habt Euch für diese Wahl aufstellen lassen – und das ist gut so !!
Unsere Kirche ist nicht Rom, nicht der Bischof von Paderborn, auch nicht der Pfarrer (Diakon auch nicht), sondern Kirche sind alle, alle, die auf den Namen Jesu Christi getauft wurden.
Und wir sind es, die unsern Glauben leben wollen.
Christen waren es, die schon zu Jesu Zeiten und danach, zusammenkamen, um seine Botschaft zu besprechen, zu leben und weiterzugeben. Und seine Botschaft war „Liebt einander, wie ich euch geliebt habe“. Das ist unsere Aufgabe, denn das ist sein Wille.

In den Eucharistiefeiern bekommen wir die Kraft, – wenn wir hingehen -, um selbst im Glauben zu bestehen, aber auch um diese Liebesbotschaft weiterzugeben. Denn das christliche Leben beginnt erst danach.
Es beginnt dann, wenn wir die Armen und Kranken besuchen.
Wenn wir Frieden und Versöhnung leben und stiften.
Wenn wir den Kindern in unseren Zusammenkommen einen Platz geben, den sie auch gerne einnehmen, wenn er sie mit Freude erfüllt.
Unser Glaube ist so voll mit Freude, mit Liebe, mit Hoffnung und Kraft, dass wir auch den Jugendlichen ein Angebot und einen Platz geben können, wo sie ihre Freude, ihre Sorgen und Hoffnung einbringen, beten und leben und feiern können.

Wenn Ihr jetzt, die ihr die Wahl gewonnen habt, diesen Auftrag und diese Last und Verantwortung schultert und ernst nehmt, wartet eine gigantische Aufgabe auf Euch, nämlich einen nachhaltigen Beitrag zu leisten, dass diese unsere Glaubensgemeinschaft wieder mit Leben und Liebe und Freude gefüllt wird.

Jesus ist nach der Wanderung müde und erfragt Hilfe, als er die Samariterin am Brunnen um Wasser bittet. Er beginnt den Dialog, indem Er bittet. Erst nachdem Er getrunken hat, beginnt er das Gespräch und spricht vom lebendigen Wasser. Jesus empfängt und gibt.
Wir Menschen hier, in ganz Deutschland, haben so viel empfangen, uns geht es so gut – wo ist unser Erbarmen? Was geben wir?
Und ich meine nicht nur die verhungernden Kinder im Jemen, während wir neue Kreuzwege und Messgewänder kaufen.
Ich meine nicht nur die wegen des Erdbebens heimatlosen Menschen auf Haiti.
Ich meine auch die alleinstehende alte Frau in der Straße, den Bettler vor EDEKA und die Flüchtlinge, die immer noch in runter gekommenen Unterkünften leben und an der deutschen Bürokratie scheitern.
Glaubt einer von Euch, dass unser Gott sich auch nur über ein neues Brokatgewand freut?

In allen Gemeinden gibt es tolle engagierte Christen, Frauen und Männer – auch unter den Jugendlichen, auch wenn wir sie nicht jeden Sonntag sehen. (Messdiener nicht vergessen)
In allen Gemeinden gibt es Gruppen, die gutes auf die Beine stellen, mit viel Kraft und Liebe.
In allen Gemeinden wird an den Sonntagen von Einigen eine ordentliche Spende gegeben
(nicht, wenn für die Pfarrgemeinde gesammelt wird), wenn es um Adveniat oder Misereor geht.
Alles lobenswert – weitermachen!

Aber was uns auch kaputt gemacht hat, ist – nicht nur der Missbrauchsskandal oder Personen wie Kardinäle, die sich Paläste bauen oder das Kirchenvolk ignorieren, nein uns hat auf die Stufen zum Hospiz gebracht, dass uns der Glaube keine sichtbare Freude macht.
Und Glaube als Pflicht ist Sch…….
Der und geschenkte Glaube ist so reich, er macht so froh, er tut gut, er heilt tiefe Wunden und schenkt uns ein wunderbares Ziel.

Das zu erkennen, das zu vermitteln, das zu wollen, das zu feiern, das zu leben – da müssen wir wieder hin.
Unser Gott, auf den wir getauft sind, für den ihr euch in diesen Tagen habt aufstellen und wählen lassen, von dem wir uns haben berufen lassen, dieser Gott braucht uns Menschen, um seine Botschaft zu leben und zu verkünden.
Unsere Kirche, zu der ich mich trotz allem gerne zähle, braucht jeden von uns.
Aber Frohe Botschaft muss nicht nur gepredigt, sie muss auch gelebt werden – auch für Kinder und Jugendliche. Kinder zahlen nicht nur unsere Rente – Kinder und Jugendliche müssen auch unsere Kirche retten.
Darum lasst uns endlich unsern Glauben feiern, im Gottesdienst, im Miteinander, mit den Fremden und mit den Alten.
Auf einer guten Feier kann man die Freude nicht nur sehen, man kann sie auch hören, diese Freude trifft einem ins Herz.
Und wenn wir diese Freude dann nicht bei uns behalten, wenn wir sie weitergeben, dann werden auch die Kinder und Jugendlichen neugierig, dann wollen auch sie mitfeiern.

Das ist die eigentliche Aufgabe der neuen Gremien (ok, der KV soll sich primär ums Geld kümmern – aber auch um das Teilen).
Ein gelebter und erfahrener Glaube der sichtbare Freude macht, muss als oberstes Ziel aller Aufgaben gesetzt werden.
Und die dabei erlebte Freude, wird Kraft schenken, auch den 2. und 3. Gang einzulegen – Automatik gibt es bei Kirche noch nicht.

Wie sagte Papst Johannes XXIII vor über 60 Jahren?

                               „Aggiornamento“ – lasst endlich frische neue Luft rein.
Ist kaum passiert, darum an Euch alle: AGGIORNAMENTO!

Euer Mitglaubender, Mitleidender aber auch Mitkämpfender,

Arthur Springfeld (Diakon) aus der schönen Sürenheide

Mutter des Herrn

Das ist meine erste Muttergottes die ich aus einem
alten Eichenpfahl vom Hof meiner Oma geschnitzt
habe. Das muss ca. 1975 gewesen sein.
Niemand kann behaupten, dass er weiß, wie die
Muttergottes ausgesehen hat.
Ich glaube, so, wie ich sie geschnitzt habe. 🙂