Taufe von Theo Eikelbaum am 23.08.2020 in der
St. Judas Thaddäuskirche in Verl – Sürenheide
(identtisch mit der Taufe meines 7.Enkelkindes Theo)
A:Begrüßung + Kreuzzeichen
Liebe Tanja, lieber Niels, wir alle haben unser Leben
von Gott. So sollt ihr euern Theo als Gabe des Schöpfers annehmen. Durch eure
Liebe soll er das erste Zutrauen zur Güte Gottes gewinnen. Aber noch größer als
unsere Liebe ist die Liebe Jesu Christi. Darum sollt ihr Theo zum Glauben an
Jesus Christus hinführen, zum Beten anleiten und ihm helfen, ein lebendiges Glied
der Gemeinschaft der Kirche Jesu Christi zu werden. Seid ihr dazu bereit?
A: Liebe Nicole, du vertritts bei
diesem Kind die christliche Gemeinde. Deshalb frage ich Dich: Bist Du bereit,
die Patenschaft an diesem Kind zu übernehmen, für Theo zu beten, ihm in
Notlagen beizustehen und ihm zu helfen, ein lebendiges Glied der Kirche Jesu
Christi zu werden?
A: Liebe Freunde und Verwandte von Tanja, Niels, Tim und Theo. Theo soll einmal selbst auf den Ruf Jesus Christi antworten. Dazu braucht es die Gemeinschaft der Kirche, dazu braucht es unsere Mithilfe und Begleitung. Für diese Aufgabe stärke uns Gott durch seinen Heiligen Geist.
Guter uns liebender Gott,
dir wird heute durch die Taufe Theo
anvertraut.
Segne und behüte ihn.
Bleibe bei ihm auf allen Wegen und
sei bei ihm alle Tage und Stunden.
Segne aber auch seine Eltern und Freunde,
dass sie Theo das, was er an Liebe braucht,
behutsam und verlässlich geben. Amen.
Bezeichnung mit dem Kreuz:
A: Theo,
mit großer Freude empfängt dich die Gemeinschaft der Glaubenden. Im Namen der
Kirche bezeichne ich dich mit dem Zeichen des Kreuzes.
Aus dem Evangelium nach Markus (nacherzählt)
Am Rande des Dorfplatzes haben sich die Männer versammelt. Es waren sehr viele. Sie standen rund um Jesus aus Nazareth herum. Sie redeten miteinander. Manchmal waren sie so aufgeregt, dass sie wild gestikulierten, dann wieder hörten sie gefesselt zu, was dieser bekannte Wanderprediger aus Nazareth redete.
Alle wollten seine Geschichten hören. Jesus erzählte
den Menschen von Gott, dem guten Vater im Himmel. Er heilte Kranke und tröstete
die Traurigen. Er gab Hungrigen zu essen und sprach mit Zweiflern und Kritikern
über ihre Fragen. Für alle hatte er ein offenes Ohr.
Da kamen Frauen mit ihren Kindern auf der Straße daher. Die einen führten sie
an der Hand. Die andern trugen sie auf dem Arm. Sie wollten auch zu Jesus.
Und Jesus sollte ihre Kinder segnen. Denn es war auch damals nicht leicht,
Kindern ein gutes Zuhause zu schenken und ihnen den Weg in das Leben zu zeigen.
Erst standen die Mütter mit ihren Kindern weit hinten. Niemand machte ihnen ein
wenig Platz. Und als sie näher an Jesus herankamen, mussten sie hören, wie hier
und da getuschelt wurde: „Was wollen denn die hier? Kinder haben hier doch
nichts verloren.“
Aber die Mütter mit ihren Kindern blieben da. Sie wussten: morgen ist Jesus
vielleicht schon wieder anderswo. Heute ist der Tag, um ihm zu begegnen.
So drangen sie langsam zu Jesus vor. Und als sie endlich in der ersten Reihe
standen, schon ganz nah bei Jesus, da wurden sie plötzlich ganz unwirsch
angefahren: „Was sucht ihr denn hier? Kinder gehören hier doch nicht her. Ihr
Geplapper und ihr Lachen stören hier nur. Und richtig still sitzen können sie
auch nicht. Außerdem verstehen sie ja nicht, worum es hier bei Jesus geht. Geht
am besten wieder heim. Die Kinder sollen zuhause spielen.“
Die Männer machten ärgerliche Gesichter. Ihre Hände waren wie eine Mauer, wie
ein Zaun. Undurchdringlich. Abweisend.
Doch plötzlich, da wurden sie von hinten auseinander geschoben.
Jesus war das. Mit energischen Händen zerbrach er die abweisende Mauer.
Er rief:
„Lasst die Kinder zu mir kommen. Weist sie nicht ab. Denn sie sind bei Gott,
meinem Vater herzlich willkommen. Sie gehören zu Gott. Gott ist bei ihnen.
Ihnen gehört das Reich Gottes. Habt ihr noch so wenig von Gottes Reich verstanden?
Ich sage euch: Die Kinder sind nicht nur willkommen; ihr sollt sie euch zum
Vorbild nehmen. Schaut sie an, wenn sie etwas geschenkt bekommen. Und wie
selbstverständlich sie sich versorgen und helfen lassen. Sie rechnen nicht auf,
ob das, was sie bekommen, verdient ist oder erstattet werden muss.
Wer sich so von Gott beschenken lässt wie diese Kinder, der empfängt von Gott
alles, was er zum Leben braucht, der bekommt das Himmelreich geschenkt.
Mit vollen Händen, die viele Dinge festhalten wollen, mit Händen, die gefüllt
sind mit dem, was wir vorweisen wollen, mit abweisenden oder abwartenden Händen
können wir nichts empfangen.
Ihr müsst werden wie diese Kinder, euren leeren Hände Gott entgegenstrecken,
dann erlebt ihr, dass Gott wie ein guter Vater für euch sorgt.“
Und dann ging Jesus zu den Kindern, schloss sie liebevoll in seine Armen, legte
ihnen die Hände auf und segnete sie.
Ansprache
Liebe Kinder, Liebe Tanja und Niel, liebe Nicole
und alle Freunde und Verwandte von Theo.
TIM, weißt Du was da ist? Ein Absperrband! Wofür braucht man das?
Als Jesus lebte, da gab es so etwas noch nicht. Aber wenigstens einmal, Ich habe das gerade vorgelesen, da hätten sich die Freunde von Jesus, seine Jünger, sich so ein Absperrband gewünscht. Es waren so viele Väter und Mütter mit Babys auf dem Arm und kleinen Kindern an der Hand, die zu Jesus wollten. Eine richtig bunte, lustige und laute Menge war das.
Alle wollten hören, was Jesus über Gott erzählte. Sie wollten ganz nahe zu ihm hin, ihn am liebsten anfassen. Und die Jünger sahen, dass es immer mehr wurden und wurden ganz ärgerlich. Was wollen denn diese Kinder alle von Jesus. Der hat doch wirklich genug zu tun. All die Kranke, die er noch heilen sollte und dann die Männer aus den Tempeln, die mit ihm schlaue Gespräche führen wollten und nun auch noch die quiekenden Kinder?! So kann das nicht gehen.
Am liebsten hätten die Jünger so ein Absperrband gehabt und zwischen die Kinder und Jesus gezogen. (Absperrband ziehen)
Und dann hätten sie laut gerufen, Mikrofone gab es damals noch nicht:
- Halt, Stop, keinen Schritt weiter!
- Weg mit euch – ihr habt hier nichts zu suchen!
- Jesus hat keine Zeit für Euch – ihr seid noch viel zu klein!
- Ihr kennt ja nicht mal die 10 Gebote!
- Ihr wisst ja nicht mal, wie man sich in einem Gottesdienst benimmt!
- Ihr stört nur – weg mit euch – lasst unsern Jesus in Ruhe!
Liebe Tanja, lieber Niels, liebe anderen Eltern, ich ahne wie es Ihnen/euch geht, manchmal würdet ihr sicher auch gerne mal ein Absperrband ziehen, wenn alles durcheinander geht,
- wenn ihr eure Ruhe mal haben wollt.
- wenn ihr all die Probleme mit den Kindern auch mal aussperren wollt.
- wenn ihr nur mal unter Euch sein wollt oder nur mit Freunden
Zumindest für begrenzte Zeit, sollen andere nicht
reinkommen, nicht eindringen in eure Intimsphäre.
Die Jünger würden nicht gerne ein Absperrband ziehen, sie haben praktisch eins
gezogen, nicht so ein weiß/rotes, eher ein unsichtbares.
Klare Meinung – klare Entscheidung – die Kinder haben bei Jesus nichts zu
suchen!
Ihr beide, Tanja und Niels bringt den Theo heute hier zur Taufe. Wenn man für
euch einen Platz in der Geschichte sucht, dann seid ihr mit vielen anderen
Eltern, nicht auf der Seite der Jünger, sondern bei denen, die die Kinder zu
Jesus bringen wollen.
Damit habt ihr nicht alle Eltern auf eurer Seite. Viele denken und handeln:
- Taufe JA – aber mit einem Säugling schon beten?
- oder sogar christliche Lieder singen beim ins Bett bringen!?
- oder jeden Abend das Kind segnen und ein Kreuz auf die Stirn machen!?
Das versteht so ein kleines Kind sowieso nicht. Später
mal, aber jetzt doch noch nicht! – Ein Absperrband, nicht rot weiß, aber
unsichtbar im Kopf!
Natürlich kann Theo nicht, Tim sicher auch noch nicht und die größeren Kinder
nur teilweise erfassen und begreifen, was passiert, wenn wir mit ihnen beten,
am Bett oder bei Tisch.
Aber jedes, jedes Kind spürt dabei,
- meine Eltern sind da,
- da ist Nähe, da ist Wohlwollen und Geborgenheit,
- da ist tiefstes Vertrauen zu jemandem der noch mit da ist.
- Da ist Gott, bei uns und mit uns.
Für Gott sind alle Menschen wichtig und wertvoll – er
liebt sie alle!“
Als Jesus das sagte, das war, als wenn das Absperrband zerschnitten wurde (durchschneiden).
Jetzt konnten auch die Kinder zu Jesus kommen, er nahm sie in den
Arm und zeigte ihnen, wie lieb sie auch Gott hatte.
Seit Jesus die Kinder eingeladen hat, gibt es keine Absperrung mehr zwischen
Kindern und Gott. Mit Jesus hat sich das Denken gewandelt, wenn vielleicht auch
noch nicht in allen Köpfen.
Was Jesus da tut, geschieht auch in der Taufe:
- Gottes Liebe spüren
- seinen Segen, seine dauernde Nähe zugesprochen bekommen
- angenommen werden ohne Vorbedingungen
Und ihr hier, ihr Großen, auch ihr werdet das alles richtig verstanden haben. Jesus sagt zu jedem von uns, ohne Vorbedingung:
- Kommt doch alle zu mir, die ihr Sorgen und Angst habt, die ihr traurig seid, kommt einfach.
- Und wenn ihr euch freut, teilt die Freude mit mir – macht es wie die Kinder.
- Wenn ihr nicht mehr könnt, sagt es mir.
- Wenn ihr keinen Ausweg wisst, nehmt meine Hand
bei mir dürft ihr euch ausruhen, könnt ihr durchatmen, und wenn ihr nicht mehr könnt, werde ich euch tragen. Das verspreche ich euch.
Gott aber will unsere Armut, unsere Leere, unsere
Suche beschenken.
Er sucht immer wieder die leeren Hände, die sich ihm entgegenstrecken.
Gott hat immer Sprechstunde – bei ihm wird nie jemand
abgewiesen.
Es ist nie zu spät!
AMEN
Taufwasserweihe:
Herr, unser Gott, du hast das Volk Israel durch das Rote Meer geführt, um es zu retten. Dein Sohn Jesus ist im Wasser des Jordan von Johannes dem Täufer getauft worden. Aus der geöffneten Seite deines Sohnes am Kreuz floss Wasser heraus. So ist uns das Wasser zum Zeichen des Heils geworden. Segne das Wasser, mit dem Theo getauft wird. Uns aber lass unserer eigenen Taufe gedenken und versuchen ein Leben zu führen das Gott gefällt. Amen.
Taufe (Arthur gemeinsam mit Tanja und Niels)
Chrisam Salbung: Theo, du bist was ganz besonderes. Du bist wertvoll, wie ein Kaiser oder König. Mit Gott an der Seite kannst Du alles schaffen.
Weißes Kleid: Theo, Du bist heute besonders schön angezogen. Du bist heute und für Dein ganzes Leben bekleidet mit der Würde Gottes. Bewahre Dir diese Würde das ganze Leben.
Taufkerze: So wie diese schöne Taufkerze leuchtet und wärmt, so soll Dein Leben sein. Die Menschen sollen sich freuen, wenn sie Dich sehen und Du in ihrer Nähe bist.
Fürbitten (Familie)
Vater Unser
Gegrüßet seist Du Maria
Segen für Theo
Theo: Es segne dich
mit allem Guten, das dein Körper, dein Geist und deine Seele benötigt
und behüte dich
vor allen Bedrohungen auf allen deinen Wegen
der allmächtige Gott
der dich in diese Welt schickte und dich begleitet
der Barmherzige
der dich trägt, wenn deine Kräfte versagen, der dir den Weg zeigt, wenn du dich verläufst, der dich neu anfangen lässt, wenn du Fehler machst
der Vater
der Ursprung allen Seins, ohne den diese Welt nicht bestehen würde
der Sohn
der Mensch wurde, um dir nahe zu sein, der dich willkommen heißt, der dich einlädt in das Reich Gottes, dich berührt, dich herzt und täglich neu segnet
und der Heilige Geist
der immer schon bei den Menschen war und der auch jetzt nahe ist und der bleiben wird und als gute Kraft dein Leben immer bereichern wird.
Amen!
A: Segen über alle:
Gottes Segen begleite euch alle in die neue Woche,
begleite euch in eure eigene Zukunft!
Gott segne euch und schütze euch vor den bösen Mächten,
auch auf den Straßen, in der Schule und bei der Arbeit, im Internet und
anderswo!
Christus segne euch und lasse Euch seine Nähe spüren,
auch da wo ihr euch einsam und verlassen fühlt!
Die heilige Weisheit segne euch
und stärke das Licht auf eurem Weg
und das Licht, das in euch selbst leuchtet!
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes! Amen