Wortgottesfeier 17.5.2016 – Mutter Teresa

Wortgottesfeier 17.5.2016 – Mutter Teresa

Glaubenszeugen sind brennender als Feuer

LIED: 347 1+4 Der Geist des Herrn

 

Begrüßung:

 

Einführung

Wir alle kennen solche Menschen, die ganz Feuer und Flamme sind. Die durch ihr Leben Großes in Gang gesetzt haben. Die uns zum Vorbild wurden. Die zu Glaubenszeugen wurden.

„Brennender als Feuer wirst du in seiner Nähe“, so schreibt Andreas Knapp, in einem seiner geistlichen Gedichte.

Brennender als Feuer wird, wer sich von Jesus Christus berühren und mitreißen lässt.

Brennender als Feuer wird, wer sich von Gott begeistern lässt.

Und wer brennender ist als Feuer, der wird andere wärmen und entflammen.

An eine solche Frau wollen wir uns heute im Gottesdienst erinnern: an Mutter Teresa.

Sie lebte ganz aus der Beziehung zu Jesus Christus und wurde durch diese Nähe brennender als Feuer, sie wärmte und entflammte ihre Mitmenschen.

 

Wir alle kennen aber auch die Erfahrung, dass es
an Feuer fehlt, dass wir manchmal um innere Lebendigkeit ringen. Und so bringen wir uns
nun im Kyrie vor den Herrn, so wie wir heute da sind: Unser Feuer, aber auch unser Erloschensein und unsere mangelnde Entschlossenheit und wir bitten Ihn, dass Er gnädig auf uns schauen und uns entgegenkommen möge.

 

Kyrie

  • „Herr Jesus Christus, du bist in die Welt gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Herr, erbarme dich.
  • Herr Jesus Christus, du hast uns die Liebe und Leidenschaft Gottes für uns Menschen offenbart. Christus erbarme dich.
  • Herr Jesus Christus, du schenkst uns deinen Geist und machst uns fähig, deine frohe Botschaft zu bezeugen. Herr, erbarme dich.“

     

Gebet

Gott, unser Licht, du machst unsere Finsternis hell.

Entzünde in uns das Feuer deines Geistes, damit wir deine Botschaft weitersagen und Christus verkündigen.

Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus, deinen Sohn, der mit dir und dem Heiligen Geist

lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit.

 

Lesung Berufung des Mose (Ex 3,1-14)

1Mose weidete die Schafe und Ziegen seines Schwiegervaters Jitro, des Priesters von Midian. Eines Tages trieb er das Vieh über die Steppe hinaus und kam zum Gottesberg Horeb. 2Dort erschien ihm der Engel des Herrn in einer Flamme, die aus einem Dornbusch emporschlug. Er schaute hin: Da brannte der Dornbusch und verbrannte doch nicht. 3Mose sagte: Ich will dorthin gehen und mir die außergewöhnliche Erscheinung ansehen. Warum verbrennt denn der Dornbusch nicht?

4Als der Herr sah, dass Mose näher kam, um sich das anzusehen, rief Gott ihm aus dem Dornbusch zu: Mose, Mose! Er antwortete: Hier bin ich. 5Der Herr sagte: Komm nicht näher heran! Leg deine Schuhe ab; denn der Ort, wo du stehst, ist heiliger Boden. 6Dann fuhr er fort: Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs. Da verhüllte Mose sein Gesicht; denn er fürchtete sich, Gott anzuschauen. 7Der Herr sprach: Ich habe das Elend meines Volkes in Ägypten gesehen und ihre laute Klage über ihre Antreiber habe ich gehört. Ich kenne ihr Leid.

8Ich bin herabgestiegen, um sie der Hand der Ägypter zu entreißen und aus jenem Land hinaufzuführen in ein schönes, weites Land, in ein Land, in dem Milch und Honig fließen, in das Gebiet der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter. 9Jetzt ist die laute Klage der Israeliten zu mir gedrungen und ich habe auch gesehen, wie die Ägypter sie unterdrücken. 10Und jetzt geh! Ich sende dich zum Pharao. Führe mein Volk, die Israeliten, aus Ägypten heraus!

11Mose antwortete Gott: Wer bin ich, dass ich zum Pharao gehen und die Israeliten aus Ägypten herausführen könnte? 12Gott aber sagte: Ich bin mit dir; ich habe dich gesandt und als Zeichen dafür soll dir dienen: Wenn du das Volk aus Ägypten herausgeführt hast, werdet ihr Gott an diesem Berg verehren. 13Da sagte Mose zu Gott: Gut, ich werde also zu den Israeliten kommen und ihnen sagen: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt. Da werden sie mich fragen: Wie heißt er? Was soll ich ihnen darauf sagen? 14Da antwortete Gott dem Mose: Ich bin der «Ich-bin-da». Und er fuhr fort: So sollst du zu den Israeliten sagen: Der «Ich-bin-da» hat mich zu euch gesandt.

 

LIED: 351 1-3 Komm Schöpfer Geist

 

MUTTER TERESA

Mose wird am brennenden Dornbusch von Gott berufen – dieser Text ist uns ebenso vertraut wie das lächelnde Gesicht Mutter Teresas, die sich um einen Sterbenden in den Straßen Kalkuttas kümmert.

Beide sind für uns große Gestalten des Glaubens, und obwohl 3.500 Jahre zwischen ihnen liegen, faszinieren uns an ihnen ähnliche Aspekte:

Mose ging seiner alltäglichen Arbeit nach, als er etwas Ungewöhnliches bemerkte. Er wollte sich den brennenden Dornbusch, der doch nicht verbrannte, näher anschauen. Da hörte er Gott zu sich sprechen, er hörte, wozu er berufen war.

Auch Mutter Teresa stand mitten im alltäglichen Leben, auch ihr begegnete im Gewöhnlichen das Ungewöhnliche. Sie wollte für ihre jährlichen Exerzitien mit dem Zug von Kalkutta nach Darjeeling fahren, als ihr auf dem Bahnsteig in einem der zahllosen Armen, denen sie schon so oft begegnet war, ihre Berufung deutlich wurde: sich denen zuzuwenden, die von allen missachtet werden.

 

„Ich habe das Elend meines Volkes in Ägypten gesehen und ihre laute Klage über ihre Antreiber habe ich gehört. Ich kenne ihr Leid“, spricht Gott zu Mose und sendet ihn daraufhin zum Pharao, um das Volk Israel aus der Knechtschaft zu befreien.

Diese Sendung teilt Mutter Teresa mit Mose: Ihre neu gegründete Ordensgemeinschaft soll den Ärmsten der Armen dienen, jenen, die niemanden haben, der sich um sie kümmert, jenen, die am meisten leiden.

 

Mose wie auch Mutter Teresa waren keine Übermenschen. Nicht von Anfang an war klar, welch bedeutende Menschen sie werden würden – wenngleich Gott ihnen von Anfang an den Boden bereitete, sie gleichsam befähigte für das, wozu er sie berief. Beide standen geradezu übermenschlich großen Aufgaben gegenüber. Und beide mussten ihr persönliches „Ja“ sagen zu ihrer Berufung.

Wie konnten sie das tun angesichts ihrer augenscheinlichen Unzulänglichkeit? Schließlich trat Mose vor den mächtigsten Mann der damaligen Welt und Mutter Teresa begann ganz allein und ohne finanzielle Mittel, sich um die Ärmsten in Kalkutta zu kümmern.

„JA“ sagen zu ihrer Berufung – Mose und auch Mutter Teresa konnten es, weil sie GOTT erfahren hatten. Den unendlich großen und den unendlich nahen Gott. Und sie spürten, was Andreas Knapp in seinem Gedicht beschreibt:

„Brennender als Feuer wirst du in seiner Nähe.“

Die Begegnung mit Gott, die Erfahrung seiner Liebe und das Vertrauen auf sein Dasein
machen Menschenunmögliches möglich.

 

Gott zeigt Mose, dass der Ort, auf dem er steht, heiliger Boden ist. Auch wir dürfen darauf vertrauen, dass dort, wo wir in unserem Alltag stehen, heiliger Boden ist. Dass wir im Alltag Gott finden und ihm begegnen können, dass wir dort seine Nähe erfahren – und brennender als Feuer werden.

Zusammen mit Mose und Mutter Teresa sind wir berufen, für diese Wahrheit Glaubenszeuginnen und Glaubenszeugen zu sein.

 

LIED: 351 4-6

 

BEKENNTNIS DES GLAUBENS

 

Ich glaube nicht an einen perfekten Menschen,

an einen geklonten Menschen, an einen Übermenschen.

Ich glaube an einen menschlichen Menschen.

Ich glaube an Jesus Christus.

 

Ich glaube nicht daran, dass der Mensch alles machen darf, was er kann.

Aber ich glaube daran, dass der Christ noch viel mehr machen sollte,

dass er in seiner Liebe bis an die Grenzen gehen sollte.

Bis es wehtut, so wie Jesus es gemacht hat.

 

Ich glaube daran, dass Jesus in den Himmel gegangen ist,

damit wir einander ein Stück zum Himmel werden,

wie ein guter Vorgeschmack auf das, was uns bei Gott erwartet.

 

Ich glaube daran, dass jeder Mensch ein Stück von Jesus in sich trägt.

Ich glaube daran, dass Gott in einem jeden Menschen ist.

In dir und in mir.

Und dass ich Gott in dir erkennen möchte.

 

Ich glaube daran, dass Jesus wiederkommen wird.

Ich glaube daran, dass er schon da ist,

mitten unter uns, hier in unserer Gemeinde.

 

Ich glaube an Gott. Ich glaube an Jesus. Ich glaube an mich.

Ich glaube, dass das Leben Sinn macht.

Ich glaube nicht an alles, was man mir sagt,

aber ich glaube an das Unglaubliche, dass Gott mich liebt und dich.

 

Ich glaube an die Liebe, denn ich will leben.

Ich glaube an die Hoffnung, denn ich will vertrauen.

Ich glaube an Gottes Geist, denn er wird mir all das schenken. Amen.

 

Fürbitten

Bitten wir nun in den Fürbitten für all jene Menschen um Licht und Feuer, in deren Leben Dunkelheit und Kälte vorherrschen und für jene, die sich für diese Menschen einsetzen.

 

Wir bitten für alle, in denen der Funke der Lebensfreude zu verlöschen droht: dass sie Menschen finden, die sich ihnen zuwenden und sie wieder etwas von der Schönheit des Lebens erfahren lassen.

346 Liedruf: Atme in uns Heiliger Geist …….

Wir bitten für alle Menschen, die sich für andere einsetzen und Burn-out-gefährdet sind: dass sie Zeiten und Räume finden, in denen sie sich erholen können und neue Begeisterung für ihren Einsatz spüren.

Liedruf: Atme in uns Heiliger Geist …….

Wir bitten für alle Gefangenen und jene, die dem läuternden Feuer des eigenen Gewissens ausgesetzt sind: dass sie sich selbst verzeihen können und Schritte des Neuanfangs wagen.

Liedruf: Atme in uns Heiliger Geist …….

Wir bitten, dass der „Zündstoff“ des Evangeliums zu Reformen in Kirche und Staat führt, dass die Armen in den Blick genommen werden und größere Gerechtigkeit herrscht.

Liedruf: Atme in uns Heiliger Geist …….

Wir bitten darum, dass das Feuer des Evangeliums sich auf der ganzen Welt ausbreitet und die Menschen sich für Jesus und seine Botschaft begeistern lassen.

Liedruf: Atme in uns Heiliger Geist …….

Wir bitten für die Schwestern des von Mutter Teresa gegründeten Ordens der „Missionarinnen der Nächstenliebe“, und für alle, die ihren Glauben leben, dass sie in Freude ihre Berufung leben.

Liedruf: Atme in uns Heiliger Geist …….

 

Denn du bist gekommen, um Feuer auf die Erde werfen und um uns mit deiner Liebe zu entflammen. Durch dich preisen wir den Vater im Heiligen Geist, von nun an bis in Ewigkeit. Amen.“

 

Lobpreis

Gepriesen seist du, Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus.
Du hast uns mit allem Segen deines Geistes gesegnet
durch unsere Gemeinschaft mit Christus im Himmel.
Ihn hast du von den Toten auferweckt
und im Himmel auf den Platz zu deiner Rechten erhoben.
Alles hast du ihm zu Füßen gelegt
und ihn als Haupt über die Kirche gesetzt.

In ihm hast du uns erwählt vor der Erschaffung der Welt,
damit wir heilig und untadelig leben vor Gott.
Aus Liebe hast du uns im voraus dazu bestimmt,
deine Söhne zu werden durch Jesus Christus
und nach deinem gnädigen Willen zu dir zu gelangen,
zum Lob deiner herrlichen Gnade.

Du hat uns deine Liebe geschenkt in deinem Sohn;
durch sein Blut haben wir die Erlösung,
die Vergebung der Sünden nach dem Reichtum deiner Gnade.
Durch ihn sind wir als Erben vorherbestimmt und eingesetzt.
Sein Geist ist der erste Anteil des Erbes, das wir erhalten sollen,
der Erlösung, durch die wir dein Eigentum werden zum Lob deiner Herrlichkeit.

Du, Vater der Herrlichkeit,
gibst uns den Geist der Weisheit und Offenbarung, damit wir dich erkennen. 
Er erleuchtet die Augen unseres Herzens, damit wir verstehen,
zu welcher Hoffnung wir durch Christus berufen sind,
welchen Reichtum die Herrlichkeit deines Erbes den Heiligen schenkt
und wie überragend groß deine Macht sich an uns, den Gläubigen, erweist
durch das Wirken deiner Kraft und Stärke. Darum wollen

wir dich loben mit festlichem Gesang:

 

LIED: 768

 

VATER UNSER Alle Anliegen, die wir laut ausgesprochen haben oder die wir still in unserem Herzen tragen, fassen wir nun zusammen in jenem Gebet, das Jesus uns beigebracht hat: Vater unser im Himmel, …

 

 

Anstelle FRIEDENSGRUSS

„Friede soll mit euch sein, Friede für alle Zeit. Nicht so wie ihn die Welt euch gibt, Gott selber wird es sein“, heißt es in einem modernen Kirchenlied.

Dieser Friede, den Jesus seinen Jüngern verspricht, ist eine Gabe des Hl. Geistes. Wo dieser Geist wirkt, verwandelt sich das menschliche Herz und die Hände öffnen sich zu Versöhnung und Vergebung.

Wenn ich Kindern begegne lege ich ihnen oft meine Hand auf den Kopf, als Zeichen, dass ich sie mag, ähnlich tun das viele, wenn Kinder traurig sind. Der Bischof legt bei den Firmbewerbern auch die Hand auf den Kopf und sagt: Sei bestärkt durch den Heiligen Geist. Wir alle hier sind gefirmt, dennoch kann uns die Zusage der Kraft des Heiligen Geistes Mut und Kraft geben unser Leben mit allem was noch kommt, zu bewältigen.

Darum wollen wir dem Nächsten die Hand auf den Kopf legen und ihm sagen:

„Der Geist Gottes stärke dich!“

 

LIED: 766 1-3

 

Gebet / Segen

Mutter Teresa sagt:

Es ist wunderbar zu wissen, dass Gott uns liebt.

Ich möchte, dass möglichst viele Menschen Gott kennen, ihn lieben, ihm dienen lernen, denn das ist wahres Glück.

Mit Gott glücklich sein bedeutet lieben, wie er liebt, helfen, wie er hilft, geben wie er, dienen wie er, heilen wie er…

Gott hört nicht auf, die Welt zu lieben:

Er sendet uns in die Welt, um seine Liebe zu sein, sein Erbarmen.

 

Und so bitten wir Gott nun um seinen Segen und seine Sendung, dass Er uns mit dem Feuer seiner Liebe entzünde und wir es weitergeben können an die Menschen, denen wir in unserem Alltag begegnen.

Dazu segne uns der dreifaltige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen

 

SENDUNG

Gott traut uns vieles zu, eines jedoch nicht:

Er sendet uns niemals alleine ins Leben los.

Sein Hl. Geist ist uns ein sicherer Begleiter.

Das ist seine Zusage für unsere Wege!

 

So lasst uns nun gehen in seinem Frieden!

A: Dank sei Gott, dem Herrn!

 

LIED: 346 1-3 Atme in uns

 


 

Alternativer Kreuzweg – FLÜCHTLINGE – 2016

Alternativer Kreuzweg – FLÜCHTLINGE –

11. März 2016 St. Judas Thaddäus Verl-Sürenheide

(nach jeder Station singen wir zur Bekräftigung dreimal den Gospelhymnus: Amen, Amen ….)

LIED: 422 Ich steh vor Dir mit leeren Händen Herr

Begrüßung: Liebe Mitbeter hier in der Kirche, die dem Apostel Judas Thaddäus geweiht ist. Er, der Patron für besonders aussichtslose Fälle, kann uns beim Beten des Kreuzwegs sicher helfen, den Segen dieser Tat unseres Heilandes Jesus Christus noch besser zu verstehen und uns die Kraft geben, mit den not-wendigen Ideen unsere „leeren Hände“ zu füllen und durch unser Tun, die Welt in der wir leben ein wenig schöner, ein wenig heller, ein wenig wärmer zu machen. Mit Gottes Hilfe wird uns das gelingen, im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen

I. Station: Maria und Josef fliehen mit Jesus nach Ägypten

Bei Matthäus heißt es: Als die Sterndeuter wieder gegangen waren, erschien dem Josef im Traum ein Engel des Herrn und sagte: Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter, und flieh nach Ägypten; bleibe dort, bis ich dir etwas anderes auftrage; denn Herodes wird das Kind suchen, um es zu töten. Da stand Josef in der Nacht auf und floh mit dem Kind und dessen Mutter nach Ägypten. Dort
blieb er bis zum Tod des Herodes. Denn es sollte sich erfüllen, was der Herr durch den Propheten gesagt hat: Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen.

GEDANKEN: Wenn wir unsere Augen öffnen und diese Geschichte mit dem in Verbindung bringen, was um uns herum in unserer Welt geschieht, stellen wir fest, dass die Flucht der Hl. Familie nach Ägypten nicht einfach ein schönes Bild in unserer Wohnung oder in unserer Kirche ist, sondern ein aktuelles und reales Bild all der Familien, die ihre Heimat verlassen müssen. Jesus, Maria und Josef sind wie Abertausende von Kindern, Müttern und Vätern, die ihr Land verlassen müssen, um zu überleben, das eigene Leben zu schützen oder bessere Lebensbedingungen zu finden. Die Hl. Familie ist die Flüchtlings- Einwandererfamilie, die wir in den Straßen unserer Stadt gesehen haben, die an unsere Tür geklopft und unsere Unterstützung, unser Verständnis gesucht hat.

Die Flucht nach Ägypten erinnert uns auch daran, dass die Mehrheit der Flüchtlinge und Ein-wanderer nicht ihr Land für die Ferien oder als Touristen verlassen, sondern sie müssen aus ihrer eigenen Heimat „fliehen“, weil ihnen die Umstände in denen sie leben keine Alternative lässt.

Wir beten gemeinsam: Jesus, in Begleitung deiner Eltern Maria und Josef lerntest du das Leid der Asylanten im Land deiner Verbannung Ägypten kennen. Wir bitten dich für die unzähligen Auswanderer- und
Flüchtlingskinder, die dir so gleichen. Lass ihre Eltern Arbeit, Brot und eine Wohnung finden. Lass sie überall erfahren, dass sie willkommen sind. Lass sie Menschen finden, die ihnen
hilfsbereit zur Seite stehen. Lass alle, die von woanders her zu uns kommen, in uns Schwestern und Brüder finden, die sie lieben, wie du sie liebst. Befreie sie, Jesus, von allen Gefahren für Seele und Leib. AMEN, Amen, Amen

II. Station: Jesus wird in der Wüste vom Teufel versucht

Bei Matthäus heißt es: Dann wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt; dort sollte er vom Teufel in Versuchung geführt werden.

Als er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, bekam er Hunger. Da trat der Versucher an ihn heran und sagte: Wenn du Gottes Sohn bist, so befiehl, dass aus diesen Steinen Brot wird. Er aber antwortete: In der Schrift heißt es: Der Mensch lebt nicht nur von Brot, sondern von jedem Wort, das aus Gottes Mund kommt.

Darauf nahm ihn der Teufel mit sich in die Heilige Stadt, stellte ihn oben auf den Tempel und sagte zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so stürz dich hinab; denn es heißt in der Schrift:

Seinen Engeln befiehlt er, dich auf ihren Händen zu tragen, damit dein Fuß nicht an einen Stein stößt. Jesus antwortete ihm: In der Schrift heißt es auch: Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht auf die Probe stellen.

Wieder nahm ihn der Teufel mit sich und führte ihn auf einen sehr hohen Berg; er zeigte ihm alle

Reiche der Welt mit ihrer Pracht und sagte zu ihm: Das alles will ich dir geben, wenn du dich vor mir niederwirfst und mich anbetest. Da sagte Jesus zu ihm: Weg mit dir, Satan! Denn in der

Schrift steht: Vor dem Herrn, deinem Gott, sollst du dich niederwerfen und ihm allein dienen. Darauf ließ der Teufel von ihm ab und es kamen Engel und dienten ihm.

GEDANKEN: Wie jeder andere Mensch wurde Jesus in seinem Leben auch Versuchungen ausgesetzt, die wir alle kennen und die wir in verschiedener Weise in unserem Leben umsetzen: der Egoismus, die Macht des Reichtums, das Unrecht, die Lüge…

Auf ihren langen Wegen und besonders am Zielort sehen sich die Einwanderer oder Flüchtlinge mit Situationen konfrontiert, die ihre Familie und sie selbst in Lebensgefahr bringen. Die Risiken denen sie gegenüberstehen sind viele: Diebstahl, Unfälle, Gewalt, Ausbeutung, Korruption, strenge klimatische Bedingungen, die Verachtung durch die Menschen, Fehlen von Verständnis und Gastfreundschaft ihnen gegenüber. Große Versuchungen für die Neuankömmlinge sind die Suche nach Geld und Erfolg, egal was es kostet, das sie ihre Pflicht gegenüber der Familie, ihrem Ursprung und ihren kulturellen Werten vergessen lässt. Jesus lehrt uns, dass es nur eine Möglichkeit gibt, diese Prüfungen zu bestehen: „Vor dem Herrn, deinem Gott, sollst du dich niederwerfen und ihm allein dienen.“ Nur im Hl. Geist finden wir die Kraft, die uns hilft, alle Hindernisse zu überwinden, die wir auf dem Weg in das verheißene Land finden.

Wir beten gemeinsam:

Guter Vater, schenke uns allen die Kraft, dass wir die kurzlebigen Versuchungen des Geldes, des Erfolges, der Verbitterung und der Hoffnungslosigkeit überwinden können, die uns hindern unseren Weg zu Deinem Reich fortzusetzen.

Führe uns alle, besonders aber alle Einwanderer und Flüchtlinge, auf dem Weg der Hoffnung und den wahren Werten des menschlichen Lebens. Das erbitten wir durch Christus, unseren Herrn.

AMEN, Amen, Amen

III. Station: Jesus geht nach Galiläa, um dort zu leben

Bei Matthäus heißt es: Als Jesus hörte, dass man Johannes ins Gefängnis geworfen hatte, zog er sich nach Galiläa zurück. Er verließ Nazaret, um in Kafarnaum zu wohnen, das am See liegt, im Gebiet von Sebulon und Naftali. Denn es sollte sich erfüllen, was durch den Propheten Jesaja gesagt worden ist: Das Land Sebulon und das Land Naftali, die Straße am Meer, das Gebiet jenseits des Jordan, das heidnische Galiläa: das Volk, das im Dunkel lebte, hat ein helles Licht gesehen; denen, die im Schattenreich des Todes wohnten, ist ein Licht erschienen.

GEDANKEN: Galiläa war nicht nur eine Region am Rande Israels sondern galt auch als Land der Heiden, weil sich dort die jüdische Bevölkerung mit Völkern anderer Rassen und Regionen

vermischt hatten. So verstehen wir besser die prophetische Wahl Jesu mit jenen zu leben, die vermutlich keine eigene Identität besaßen, oder weil sie Mischlinge waren verachtet und als Leute 2. Klasse angesehen wurden. Ist die Lage der Galiläer nicht wie die der Einwanderer oder Flüchtlinge, die schon einige Zeit in einem Land gelebt haben? Oder deren Kinder dort geboren sind, aber sich weder in diesem noch in ihrem Ursprungsland zu Hause fühlen und deshalb auf beiden Seiten mit Verachtung bedacht werden? Die Entscheidung Jesu bei diesen Menschen zu bleiben offenbart uns einen Gott, der die falschen Konzepte der Perfektion der Rasse, der Nationalität, des sozialen oder wirtschaftlichen Status verwirft, weil alle, egal welcher Hautfarbe auch immer, seine Kinder sind, geschaffen nach seinem Ebenbild!

Wir beten gemeinsam:

Gott, Vater aller Völker, du hast dich in Jesus mit denen am Rand der Gesellschaft solidarisiert und zum Einwanderer unter Einwanderern gemacht. Hilf uns, dass auch wir uns mit den Leidenden identifizieren, mit denen, die durch die Gesellschaft an den Rand gedrängt wurden, mit denen die misstrauisch beäugt werden, weil sie anders sind, sowie mit den Migranten, auch wenn sie anders leben, weil sie aus einem anderen Land kommen, auch wenn sie anders reden, auch wenn sie andere Gesichtszüge und Charaktereigenschaften haben oder ihrer Haut eine andere Farbe als die unsere hat. Hilf uns eine menschlichere Welt aufzubauen, in der wir Schwestern und Brüder sind, Mitglieder der einen Menschenfamilie, die du geschaffen hast. Das erbitten wir durch Christus, unseren Herrn. AMEN, Amen, Amen

IV. Station: Jesus wird von Judas verraten

Bei Matthäus heißt es: Darauf ging einer der Zwölf namens Judas Iskariot zu den Hohenpriestern und sagte: Was wollt ihr mir geben, wenn ich euch Jesus ausliefere? Und sie zahlten ihm dreißig Silberstücke. Von da an suchte er nach einer Gelegenheit, ihn auszuliefern.

GEDANKEN: Jesus durchlebt hier tragische Momente. Es ist nicht so sehr der Verrat, der ihn so betroffen macht, sondern dass einer seiner engsten Vertrauten, den er berufen hatte, mit ihm seinen Auftrag und sein Leben zu teilen. Es ist einer seiner Jünger, der ihn jetzt an die Gegner verkauft. Es gibt nichts Grausameres und Bedrückenderes, als von Menschen verraten zu werden, denen man blind vertraut.

Wenn wir uns in Jesu Lage versetzen, werden wir seinen Schmerz und seine Enttäuschung spüren. Das ist die gleiche Trauer, der gleiche Schmerz, die gleiche Enttäuschung, die du spürst, wenn du hörst, es sind selbst die Asylanten, die aus Eifersucht oder Neid die eigenen Leute bei den Behörden verraten. Oder, wenn Menschen Asylanten anzeigen, damit sie verhaftet werden, um sie abzuschieben, weil sie sie in ihrem Freiraum einschränken, weil sie ihre Bräuche oder ihre Sprache nicht verstehen. Diese Menschen haben ihre Wurzeln vergessen, ignorieren, dass sie oder ihre Vorfahren auch einmal in gleicher Situation waren. Wir vergessen, dass die Welt Gott gehört, vergessen, dass wir alle in ihr wie Einwanderer und Gäste leben sollen.

Wir beten gemeinsam:

Jesus, du weißt, was es heißt, von einem seiner besten Freunde verraten zu werden. Hilf den Verratenen zu vergeben und lass die Verräter den Weg der Bekehrung, der Wahrheit und des

Lichtes finden. Wandle du unsere Herzen, damit wir Raum für Mitgefühl und Solidarität in ihnen haben. AMEN, Amen, Amen

V. Station: Jesus betet am Ölberg

Bei Matthäus heißt es: Darauf kam Jesus mit den Jüngern zu einem Grundstück, das man Getsemani nennt, und sagte zu ihnen: Setzt euch und wartet hier, während ich dort bete. Und er nahm Petrus und die beiden Söhne des Zebedäus mit sich. Da ergriff ihn Angst und Traurigkeit, und er sagte zu ihnen: Meine Seele ist zu Tode betrübt. Bleibt hier und wacht mit mir! Und er ging ein Stück weiter, warf sich zu Boden und betete: Mein Vater, wenn es möglich ist, gehe dieser Kelch an mir vorüber. Aber nicht wie ich will, sondern wie du willst.

GEDANKEN: Zum ersten Mal ist Jesus sich voll bewusst, dass sein Tod unmittelbar bevorsteht.

Obwohl seine Jünger bei ihm sind, weiß er, dass er in dieser Stunde allein sein wird. Die

Einsamkeit, die Erfahrung des Verlassen-werdens im Angesicht der Gegner, die Todesangst und die Todestrauer überwältigen ihn. Aber im Augenblick seiner tiefsten Trostlosigkeit zeigt Jesus, dass sein Vertrauen in Gott noch tiefer ist als seine Qual. Nie verliert Jesus seinen Glauben, dass Gott gegenwärtig ist und ihn begleitet, selbst wenn es so scheint als wäre er abwesend.

Der Asylant fühlt sich oft wie Jesus am Ölberg; er fühlt sich allein, verlassen, verraten, frustriert, hoffnungslos, weil er niemanden kennt und seine Familie weit fort lebt. Er weiß, was er verlassen hat, aber nicht, was ihm die Zukunft bringen wird. Die Einwanderer und die Flüchtlinge würden gern Unterstützung sowie Begleitung erfahren, doch bleiben sie trotz all derer, die sie umgeben, allein, weil man ihnen nicht traut oder weil man sie an den Rand drängt und diskriminiert.

Wie Jesus finden sie im Gebet die Kraft ihre Einsamkeit und ihren Frust ehrlich Ausdruck zu verleihen, finden aber auch die Kraft trotz aller Schwierigkeiten und Probleme voranzuschreiten. Dabei entdecken sie, dass sie nur in Gott die Energie finden, ihren Weg hoffend fortzusetzen.

Wir beten gemeinsam:

Guter Gott, wir danken dir für den unerschütterlichen Glauben deines Sohnes Jesus, der sich im Glauben der Einwanderer und Flüchtlinge widerspiegelt und die nicht aufhören gegen alle Hindernisse ihres Weges anzukämpfen. Hilf uns ihrem Beispiel zu folgen, damit wir nicht vor den Problemen unseres Lebensweges aufgeben. Das erbitten wir durch Christus, unseren Herrn.

AMEN, Amen, Amen

VI. Station: Jesus wird gefangen genommen

Bei Matthäus heißt es: Während er noch redete, kam Judas, einer der Zwölf, mit einer großen

Schar von Männern, die mit Schwertern und Knüppeln bewaffnet waren; sie waren von den Hohenpriestern und den Ältesten des Volkes geschickt worden. Der Verräter hatte mit ihnen ein Zeichen verabredet und gesagt: Der, den ich küssen werde, der ist es; nehmt ihn fest. Sogleich ging er auf Jesus zu und sagte: Sei gegrüßt, Rabbi! Und er küsste ihn. Jesus erwiderte ihm: Freund, dazu bist du gekommen? Da gingen sie auf Jesus zu, ergriffen ihn und nahmen ihn fest.

GEDANKEN: Jesus, ein friedfertiger Mensch, ein Mensch der mit Worten und Taten die Liebe Gottes zu allen Menschen predigte, ist wie ein Verbrecher, ein Krimineller verhaftet worden. Mit anderen Worten Jesus ist ungerechterweise gefangen genommen. Die Behörden präsentieren ihn

als einen Menschen, der den Namen Gottes entweiht und das Volk verführt. Aber was Jesus tat, war lediglich, die Güte und das unendliche Erbarmen Gottes zu verkünden, das sich in einem Reich der Gerechtigkeit, des Friedens, der Freiheit und der Harmonie verwirklicht.

Asylanten erleben häufig ähnliche Situationen der Gewalttätigkeit. Wie viele von ihnen verlassen nicht ihre Häuser, weil sie befürchten, verhaftet zu werden? Wie viele machen die traurige und erniedrigende Erfahrung gefesselt und verhaftet zu werden, wie Kriminelle behandelt zu werden ohne zu verstehen, warum dies alles mit ihnen geschieht? Warum werde ich gefangen genommen? Ich habe doch nichts Böses getan! Warum?

Wir beten gemeinsam:

Gott, Vater der Freiheit, wir bitten dich für die Einwanderer und die Flüchtlinge, die ungerechter-weise verhaftetet wurden so als wären sie Kriminelle, und für jene, die in Angst leben, verhaftet zu werden. Erfülle sie mit der Kraft und dem Trost deines Geistes. Tröste die Angehörigen, die mit der Beklemmung leben müssen, dass einer ihrer Lieben gefangen genommen wurde. Gib ihnen den Mut sich für diese Personen einzusetzen, die in der Gesellschaft keine Stimme haben, weil sie als „Illegale“ gelten. Das erbitten wir durch Christus, unseren Herrn. AMEN, Amen, Amen

VII. Station: Jesus wird vom Hohenpriester und den Ältesten verhört

Bei Matthäus heißt es: Die Hohenpriester und der ganze Hohe Rat bemühten sich um falsche Zeugenaussagen gegen Jesus, um ihn zum Tod verurteilen zu können. Sie erreichten aber nichts, obwohl viele falsche Zeugen auftraten. Zuletzt kamen zwei Männer und behaupteten: Er hat gesagt: Ich kann den Tempel Gottes niederreißen und in drei Tagen wieder aufbauen. Da stand der Hohepriester auf und fragte Jesus: Willst du nichts sagen zu dem, was diese Leute gegen dich

vorbringen? Jesus aber schwieg. Darauf sagte der Hohepriester zu ihm: Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gott, sag uns: Bist du der Messias, der Sohn Gottes?

GEDANKEN: Jesus steht vor dem Hohen Rat. Er hört die falschen Anschuldigungen, die gegen ihn erhoben werden. Auf die gekauften Zeugen, auf ihre Lügen antwortet Jesus mit Schweigen. Er findet keine Worte mehr für so viel Ungerechtigkeit und Korruption. Die Worte haben ihren Sinn verloren, weil sie nicht der Wahrheit sondern dem Betrug dienen. Im Verhör Jesu spiegeln sich die Verhöre so vieler Asylanten, die Opfer falscher Beschuldigungen sind, die tausende von Fragen durch die Polizei. Sie werden gefangen gehalten, bis Richter einen legalen Weg gefunden haben, sie abzuschieben. Dann die Befragung durch Intellektuelle, um Statistiken und Studien zur Einwanderung erstellen zu können. Die einzige Möglichkeit gegen eine solche Behandlung zu protestieren ist oft nur das Schweigen der Asylanten, weil sie müde sind und nicht verstehen, warum die Menschen ihre Situation, ihren Schmerz und ihre Leiden nicht verstehen.

Wir beten gemeinsam:

Guter Gott, befreie uns von der Versuchung die Asylanten als Sündenböcke, als Objekte unserer Anklagen oder sie für politische und soziale Kampagnen zu missbrauchen. Schenke uns den Geist des Mitgefühls, damit wir das Leid dieser Menschen besser verstehen, die Heimat und Familie verlassen haben, um eine bessere Zukunft zu suchen. Das erbitten wir durch Christus, unseren Herrn. AMEN, Amen, Amen

VIII. Station: Jesus wird zum Tod verurteilt

Bei Markus heißt es: Jeweils zum Fest ließ Pilatus einen Gefangenen frei, den die Menge sich ausbitten durfte. Damals saß gerade ein Mann namens Barabbas im Gefängnis, zusammen mit anderen Aufrührern, die bei einem Aufstand einen Mord begangen hatten. Die Volksmenge zog zu

Pilatus hinauf und bat, ihnen die gleiche Gunst zu gewähren wie sonst. Pilatus fragte sie: Wollt ihr, dass ich den König der Juden freilasse? Er merkte nämlich, dass die Hohenpriester nur aus Neid Jesus an ihn ausgeliefert hatten. Die Hohenpriester aber wiegelten die Menge auf, lieber die Freilassung des Barabbas zu fordern. Pilatus wandte sich von neuem an sie und fragte: Was soll ich dann mit dem tun, den ihr den König der Juden nennt? Da schrieen sie: Kreuzige ihn! Pilatus entgegnete: Was hat er denn für ein Verbrechen begangen?

Sie schrieen noch lauter: Kreuzige ihn! Darauf ließ Pilatus, um die Menge zufrieden zu stellen, Barabbas frei und gab den Befehl, Jesus zu geißeln und zu kreuzigen.

GEDANKEN: Die Strafe Jesu überrascht nicht. Der Unschuldige erhält die Höchststrafe durch ein soziales und religiöses System, das durch und durch blind und korrupt ist.

Die Todesstrafe wiederholt sich, wenn unzählige Arbeiter und ihre Familien von der Möglichkeit ein menschenwürdiges Leben in ihrem Land führen zu können, ausgeschlossen werden. Das Todesurteil wird erneut angewandt, wenn Behörden Beschlüsse fassen, welche die Arbeiter dazu verurteilen, durch Hunger, Kälte, Müdigkeit und Flüssigkeitsmangel in den Bergen oder Wüsten, erstickt in den Wasserkanälen und in den Grenzflüssen zu sterben. Das Todesurteil wird in den offiziellen Einwanderungsgesetzen in Kraft gesetzt, die den Asylanten Grundrechte und Menschenwürde verweigern, sie zu einem Leben im Untergrund und von Gesetzlosen verurteilen, sie öffentlich in Verruf bringen. Paradoxerweise merken wir nicht, dass in der Verurteilung Jesu zum Tode es die gleichen Machtsysteme sind, die andere an den Rand drängen und ausschließen. Sie stellen sich selbst aber damit bloß, weil sie es sind, die gegen den Willen Gottes handeln, der das Leben in Fülle für alle Menschen ist.

Wir beten gemeinsam:

Gerechter Vater, wir bitten dich für die Regierenden unserer Gesellschaft, für jene, welche die Macht haben Entscheidungen zu treffen und die Regeln festlegen, die unsere Gemeinschaft

bestimmen. Wecke in ihnen den Geist der Gerechtigkeit, damit unsere Gesetze allen ein Leben in Recht und Würde, wie es jeder Person entspricht, ermöglichen. Hilf uns, dass wir in unserer Gesellschaft vor allem das Leben der Armen, der Schwächsten und der Bedeutungslosen schützen. Das erbitten wir durch Christus, unseren Herrn. AMEN, Amen, Amen

IX. Station: Jesus fällt unter der Last des Kreuzes

Bei Lukas heißt es: Es folgte eine große Menschenmenge, darunter auch Frauen, die um ihn klagten und weinten. Jesus wandte sich an sie und sagte: Ihr Frauen von Jerusalem, weint nicht über mich; weint
über euch und eure Kinder! Zusammen mit Jesus wurden auch zwei Verbrecher zur Hinrichtung geführt.

GEDANKEN: Ungerecht verurteilt, muss Jesus selbst das schwere Kreuz tragen, an dem er sterben wird. Aber mehr als das Kreuz lasten die harten Schläge, die er erhält; er der Betrug, Verrat, die Mut-losigkeit, die Feigheit seiner eigenen Jünger und die grausamen Erniedrigungen. Der Weg hinauf zum Kalvarienberg ist lang und furchtbar; Jesus erträgt den Schmerz nicht mehr: er fällt.

Wie oft sind die Asylanten auf ihrem Weg gefallen? Wie viele Opfer mussten sie bringen? Wie oft brachten sie ihr Leben in Gefahr, um ihr Ziel zu erreichen? Oft verwandelt sich der Weg ins Land der Verheißung in einen Kreuzweg, in einen Weg voller Hindernisse und Gefahren. Nur der lebendige Glaube an Gott, gibt uns Kraft, das erdrückende Schicksal zu ertragen und auf unserem Weg voranzugehen.

Wir beten gemeinsam:

Gott des Lebens, beschütze deine asylsuchenden Töchter und Söhne auf ihrem risikoreichen und schwierigen Weg. Hilf ihnen die Hindernisse, denen sie begegnen, zu überwinden und lass sie gute und würdige Arbeit mit einem gerechten Lohn finden.
Lass nicht zu, dass die Familien der Asylanten getrennt oder auseinander gerissen werden. Begleite sie und in Niedergeschlagenheit richte du sie wieder auf, damit sie ihr Ziel erreichen und ihre Träume verwirklichen können. Das erbitten wir durch Christus, unseren Herrn. AMEN, Amen, Amen

X. Station: Simon von Zyrene hilft Jesus das Kreuz tragen

Bei Lukas heißt es: Als sie Jesus hinausführten, ergriffen sie einen Mann aus Zyrene namens Simon, der gerade vom Feld kam. Ihm luden sie das Kreuz auf, damit er es hinter Jesus hertrage.

GEDANKEN: Jesus ist geschwächt, so entkräftet durch all das, was ihm widerfahren ist, dass er das Kreuz nicht mehr allein zu tragen vermag. Da kommt Simon von Zyrene vorbei: er macht nicht viel Aufhebens oder Außergewöhnliches, sondern hilft auf stille Weise Jesus seinen qualvollen Weg zu gehen. Diese schlichte Tat des Simon ist wichtig, weil sie uns an all die Personen erinnert, die im Verborgenen ihren Glauben konsequent leben sowie anderen konkret helfen. Es gibt viele gute Menschen in der Welt, es gibt einfache Menschen, die in ihrem Leben Gutes tun, die ein Gespür für die Asylanten entwickeln, sie unterstützen, indem sie ihnen zu essen geben, sie gastlich aufnehmen, und ihnen vor allem die Hoffnung geben, dass sie nicht allein sind, weil Liebe und Mitmenschlichkeit existieren. Mit Simon von Zyrene lädt Gott uns ein, „Zyrener der Gegenwart“ zu sein, Personen mit offenen und mitfühlenden Herzen.

Wir beten gemeinsam:

Barmherziger Gott, lass uns die Asylanten nicht in Einsamkeit, Verlassenheit und Hoffnungs-losigkeit alleine lassen. Lehre uns, mit Solidarität, Mitgefühl und Offenherzigkeit zu leben. Lehre uns, den Egoismus zu überwinden, damit wir im Geiste der Demut bereit sind, die Asylanten, die unter uns leben, zu begleiten. Das erbitten wir durch Christus, unseren Herrn.

AMEN, Amen, Amen

XI. Station: Jesus wird seiner Kleider beraubt

Bei Johannes heißt es:

Nachdem die Soldaten Jesus ans Kreuz geschlagen hatten, nahmen sie seine Kleider und machten vier Teile daraus, für jeden Soldaten einen. Sie nahmen auch sein Untergewand, das von oben her ganz durchgewebt und ohne Naht war. Sie sagten zueinander: Wir wollen es nicht zerteilen, sondern darum losen, wem es gehören soll. So sollte sich das Schriftwort erfüllen: Sie verteilten meine Kleider unter sich und warfen das Los um mein Gewand.

GEDANKEN: Jesus ist auf dem Kalvarienberg, dem Ort seiner Hinrichtung, angekommen. Auch hier findet die Erniedrigung und Entwürdigung des zum Tod verurteilten kein Ende. Sie rauben ihm auch noch das Letzte, was ihm geblieben war, seiner Kleider. Diese Handlung sagt mehr aus als es scheint: Den Verurteilten seiner Kleider berauben, bedeutet nicht nur seine wenigen Habseligkeiten, die ihm noch geblieben sind, zu nehmen, sondern zeigt in aller Öffentlichkeit, dass man ihm die Würde, die Ehre, die Rechte eines Menschen abspricht.

Im entblößten Herrn spiegelt sich das Bild unserer Schwestern und Brüder, die bei uns Asyl suchen und auf ihrem Weg zu uns oft alles verloren haben: Geld, Ausweise, Familienfotos, alles durch Schleußer Banden und Diebe, durch Polizei oder korrupte Behörden auf ihrem Weg, die angeblich die Verantwortung tragen, ihre Rechte zu schützen. Mit Abscheu denken wir daran, dass Frauen, die Asyl suchen, Gewalt angetan wurde und die mit ihrem physischen und seelischen Schmerz in einer Gemeinschaft leben, die zu alledem schweigt. Oft sind wir es sogar wir selbst, die Asylanten entblößen, sie auf legalem Weg ihrer Würde berauben. So manches Mal verachten wir sie, beschuldigen sie öffentlich, diskriminieren oder erniedrigen sie. Wir haben es verlernt hinter all dem, den entblößten Herrn zu sehen.

Wir beten gemeinsam:

Einfühlsamer Gott, wir legen das Leben der Asylanten in deine Hände, besonders das derjenigen die am meisten an den Konsequenzen und Kosten der Einwanderung leiden, die

vollständig auf diesem Weg entblößt wurden. Du weißt um die Ausbeutung, die Erniedrigung und den Missbrauch, den sie erlitten haben. Du kennst ihre Traurigkeit die der Traurigkeit

Jesu gleicht, als er in aller Öffentlichkeit seiner Kleider und seiner Würde beraubt wurde. Heile ihre Wunden durch die Kraft deiner Liebe. Verwandle unsere Herzen aus Stein in Herzen aus Fleisch, damit wir das Schweigen über die legale Entblößung brechen, welches die Asylanten am meisten verwundet. Das erbitten wir durch Christus, unseren Herrn. AMEN, Amen, Amen

XII. Station: Jesus wird mit zwei Verbrechern gekreuzigt

Bei Markus heißt es: Es war die dritte Stunde, als sie ihn kreuzigten. Eine Aufschrift auf einer Tafel gab seine Schuld an: Der König der Juden. Zusammen mit ihm kreuzigten sie zwei Räuber, den einen rechts von ihm, den andern links.

GEDANKEN: Wir haben uns so daran gewöhnt Kreuze in Kirchen, in Häusern, an Halsketten zu sehen, dass wir den ursprünglichen Sinn dieses so alltäglichen Gegenstandes manchmal vergessen und er sich in ein sinnloses Symbol verwandelt. Das Kreuz war das Zeichen tiefster Verachtung und der öffentlichen Rache, weil die Kreuzigung die Todesstrafe für Kriminelle und Sklaven war. Jesus wurde bis zum Schluss als Krimineller behandelt und, um dies noch zu unterstreichen, kreuzigten ihn seine Gegner zwischen zwei Verbrechern. Jesus, dem Propheten der Liebe und der Gerechtigkeit, blieb nicht einmal der gute Ruf, den er beim Volk genoss, vor dem er tagtäglich vom Kommen des Reiches Gottes gesprochen hatte.

Was damals mit Jesus geschah, wiederholt sich heute oft mit den Asylanten. Die Begriffe, die man verwendet, hinterlassen den Eindruck, als wenn nicht von Menschen gesprochen würde, als hätten sie als Illegale keine Existenzberechtigung. Sie sind Kriminelle, denen man alles Übel unserer Gesellschaft in die Schuhe schiebt. Wir erinnern uns der Worte des Propheten Jesajas, der über den Gottesknecht sagt: „Er wurde verachtet und von den Menschen gemieden, ein Mann voller Schmerzen, mit Krankheit vertraut. Wie einer, vor dem man das Gesicht verhüllt, war er verachtet, wir schätzten ihn nicht“. Wir bitten um Vergebung für so viele Male wo wir durch egoistisches oder gleichgültiges Verhalten den Asylanten die Menschenwürde abgesprochen haben.

Wir beten gemeinsam:

Gott der Wahrheit, gib uns neue Augen und neue Worte, damit wir unsere Asyl suchenden Schwestern und Brüder nicht mehr als Verbrecher betrachten. In deinen Vateraugen sind nur der Egoismus, die Gewalt, das Unrecht und die Ausbeutung illegal. Gib uns den nötigen Mut, den eigenen Egoismus zu besiegen. Das erbitten wir durch Christus, unseren Herrn.

AMEN, Amen, Amen

XIII. Station: Frauen stehen unter dem Kreuz

Bei Johannes heißt es: Bei dem Kreuz Jesu standen seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, die Frau des Klopas, und Maria von Magdala. Als Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger,
den er liebte, sagte er zu seiner Mutter: Frau, siehe, dein Sohn!
Dann sagte er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.

GEDANKEN: Jesus hängt sterbend am Kreuz, verlassen von seinen Freunden mit Ausnahme einiger Frauen, die den Mut hatten bis zum bitteren Ende bei ihm zu bleiben. Hier, am Fuße des Kreuzes finden wir eine „Mama“, die aufblickt zu ihrem geliebten, sterbenden Sohn, der von den Menschen verachtet, in aller Öffentlichkeit entehrt und von seinen besten Freunden verlassen wurde. Diese Mutter versteht nicht, warum ihr Sohn in der Fülle seines Lebens so grundlos, so sinnlos, sterben muss. Ihr Kummer, ihr Schmerz sind so groß, dass sie keine Worte findet; aber ihre mütterliche Liebe, eine zärtliche und doch unbesiegbare Liebe, geben ihr die Kraft mutig unter dem Kreuz bei ihrem Sohn auszuharren bis zur letzten Minute.

Bei dieser Station erinnern wir uns all der Frauen, die wie die Mutter Jesu mutig in Richtung des gelobten Landes als Einwanderer weitergehen. Wir erinnern uns der Mütter, die ihre Kinder gehen sehen und beten, es möge ihnen nichts Böses geschehen. Wir erinnern uns derer, die nicht wissen, wo ihre Kinder sind, darunter leiden, nicht zu wissen, ob sie vermisst oder tot sind. Wir erinnern uns der Frauen, die zu Hause bleiben, um die Familie zu ernähren, sich aufopfernd der Erziehung der Kinder widmen, ohne mit der moralischen Unterstützung oder der Gegenwart ihrer Männer rechnen können. Wir erinnern uns der Frauen, die sich mit ihren Säuglingen und Kindern auf den Weg machen, um mit ihren Männern vereint wieder den Traum der familiären Einheit zu verwirklichen. Wir erinnern uns der Mädchen, die ohne die Liebe und Zuneigung ihrer Väter

aufwachsen müssen.

Wir beten gemeinsam:

Maria, du bist unsere Mutter, beschütze mit deiner mütterlichen Liebe die Frauen, die mit ihren Kindern auf dem Weg sind. Begleite alle Frauen, die allein geblieben sind und sich einsetzen, um ihre Kinder zu versorgen. Lass nicht zu, dass die Einheit der Familie auf Grund der Entfernung

oder der Trennung zerstört wird. Deine mütterliche Zuneigung sei das unüberwindliche Band der Einheit zwischen den Asylanten und ihren Familien. AMEN, Amen, Amen

XIV. Station: Jesus stirbt am Kreuz

Bei Matthäus heißt es: Die anderen aber sagten: Lass doch, wir wollen sehen, ob Elija kommt und ihm hilft. Jesus aber schrie noch einmal laut auf. Dann hauchte er den Geist aus.

GEDANKEN: Jesus stirbt in totaler Verachtung. Seine Gegner machen sich über ihn lustig. Jesus stirbt und schreit sein Leid, seine Einsamkeit in der sie ihn gelassen haben und die Gleichgültigkeit gegenüber unverschuldetem Leiden in die Welt hinaus. Sein Schrei steht für den Schrei der gekreuzigten Völker, die in Armut, Elend, Unterdrückung und Ausbeutung leben, während einige wenige Reiche reicher werden.

Egoismus, Verrohung sowie Unmenschlichkeit ziehen immer weitere Kreise. Wo ist da Gott? Gott, der abwesend scheint, ist genau da, wo wir ihn nicht vermuten oder nicht antreffen möchten: ER hängt am Kreuz, verblutet. Er leidet mit Jesus und mit der gesamten, verwundeten Menschheit. Denken wir in Stille an alle verstorbenen Asylanten, an die vielen Kinder, auch an die Menschen, die auf ihrem Weg umgebracht wurden, die verhungert und elendig ertrunken sind. In und mit ihnen stirbt Jesus auch heute noch.

Wir beten gemeinsam:

Gott des Lebens, nimm die Frauen, Männer und Kinder in deine Arme auf, die sich Asyl suchend auf den Weg gemacht haben und starben. Tröste die zurückbleibenden Angehörigen, damit der Tod ihren Lieben ihnen nicht die Hoffnung auf das Leben raubt. Hilf uns, dass wir das Leben schützen und uns allen Gesetzen entgegenstellen, die den Tod von Asylsuchenden verursachen. Das Kreuz deines Sohnes sei für uns ein Protestschrei gegen jedes ungerechte Sterben. Es ist ein Symbol neuen Lebens für alle. Das erbitten wir durch Christus, unseren Herrn.

AMEN, Amen, Amen

XV. Station: Der auferstandene Herr begleitet seine Jünger

Bei Lukas heißt es: Am gleichen Tag waren zwei von den Jüngern auf dem Weg in ein Dorf namens Emmaus, das sechzig Stadien von Jerusalem entfernt ist. Sie sprachen miteinander über all das, was sich ereignet hatte. Während sie redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus hinzu und ging mit ihnen. Doch sie waren wie mit Blindheit geschlagen, sodass sie ihn nicht erkannten. Er fragte sie: Was sind das für Dinge, über die ihr auf eurem Weg miteinander redet? Da blieben sie traurig stehen, und der eine von ihnen – er hieß Kleopas – antwortete ihm: Bist du so fremd in Jerusalem, dass du als einziger nicht weißt, was in diesen Tagen dort geschehen ist? Er fragte sie: Was denn? Sie antworteten ihm: Das mit Jesus aus Nazareth.

Er war ein Prophet, mächtig in Wort und Tat vor Gott und dem ganzen Volk. Doch unsere Hohenpriester und Führer haben ihn zum Tod verurteilen und ans Kreuz schlagen lassen. Wir

aber hatten gehofft, dass er der sei, der Israel erlösen werde.

Und dazu ist heute schon der dritte Tag, seitdem das alles geschehen ist. Aber nicht nur das: Auch einige Frauen aus unserem Kreis haben uns in große Aufregung versetzt. Sie waren in der Frühe beim Grab, fanden aber seinen Leichnam nicht. Als sie zurückkamen, erzählten sie, es seien ihnen Engel erschienen und hätten gesagt, er lebe. Einige von uns gingen dann zum Grab und fanden alles so, wie die Frauen gesagt hatten; ihn selbst aber sahen sie nicht.

Da sagte er zu ihnen: Begreift ihr denn nicht? Wie schwer fällt es euch, alles zu glauben, was die Propheten gesagt haben. Musste nicht der Messias all das erleiden, um so in seine Herrlichkeit zu gelangen? Und er legte ihnen dar, ausgehend von Mose und allen Propheten, was in der gesamten Schrift über ihn geschrieben steht. So erreichten sie das Dorf, zu dem sie unterwegs waren. Jesus tat, als wolle er weitergehen, aber sie drängten ihn und sagten: Bleib doch bei uns; denn es wird bald Abend, der Tag hat sich schon geneigt. Da ging er mit hinein, um bei ihnen zu bleiben. Und als er mit ihnen bei Tisch war, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach das Brot und gab es ihnen. Da gingen ihnen die Augen auf und sie erkannten ihn; dann sahen sie ihn nicht mehr. Und sie sagten zueinander: Brannte uns nicht das Herz in der Brust, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schrift erschloss?

GEDANKEN: Nach Jesu Tod bleibt seinen Jüngern ein Gefühl von Schuld, Verwirrung und Enttäuschung. Die Jünger, die auf dem Weg nach Emmaus sind, glaubten, dass Jesus der große Befreier sei, den sie schon so lange erwarteten. Aber der Tod am Kreuz, dieser Tod der Schande scheinbar so sinnlos, zerstörte all ihre Hoffnungen. Jesu Tod lässt sie ohne Orientierungspunkte, ohne Ziel zurück. Auch die Nachricht der Frauen, dass sie den Körper Jesu nicht fanden, sondern ihnen nur ein Engel erschienen sei, der sagte, er lebe, ließ sie verwirrt zurück. Jesus nähert sich ihnen und erklärt ihnen den Sinn dieser menschlich so absurden Vorkommnisse.

Er teilt das Brot mit ihnen. In diesem Moment erkennen sie ihn und begreifen, dass der Gott des Lebens den Tod besiegt hat. Entgegen allem Anschein hat er sie nie verlassen.

Der auferstandene Herr ist auch heute noch mit uns, seinem pilgernden Volk unterwegs, egal welcher Rasse, welcher Kultur oder welchen Namen sie ihrem Gott gegeben haben, aber manchmal spüren wir seine Gegenwart nicht. Er zeigt uns den Weg zum gelobten Land

und erläutert uns den tieferen Sinn des Geschehens. Er macht sich selbst für uns zum Weg, damit wir fähig werden, alles mit den Augen des Glaubens sehen.

Wir beten gemeinsam:

Gott, unser Wegbegleiter, wir danken dir, dass wir dich heute begleiten durften. Du gehst mit

Asylanten auf dem schmerzvollen Weg, der sich im Kreuzweg deines Sohnes widerspiegelt. Hilf uns, alle, die unterwegs sind, in ihrer Situation besser zu verstehen, damit wir sie mit Liebe begleiten können.

Wir wissen, dass der Tod nicht das letzte Wort hat, sondern in dir das Leben triumphieren wird.

Hilf uns, deinen auferstandenen Sohn in unseren wandernden Schwestern und Brüdern zu

erkennen. Erwecke in uns den Wunsch, geschwisterlicher zu leben.

Wecke in uns die Liebe, mit der du uns geliebt hast, eine Liebe, die keine Grenzen kennt, die

nicht nach Rassen, Kulturen, Nationalität oder Religionen unterscheidet.

Lenke unsere Schritte deinem Reich entgegen, wo niemand fremd ist, weil wir alle eine

Menschheitsfamilie sind: du der du wie eine gute Mutter und guter Vater für uns da bist. Das erbitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen.

Wir beten gemeinsam ein Vater Unser (an die Hände nehmen)

Ganz lieben Dank, dass wir gemeinsam, betend, singend, meditierend ein Stück des Weges mit Jesus und mit allen leidenden Menschen auf der Welt gehen konnten. Dass wir das auch in der Zukunft schaffen, dazu segne uns, unsere Lieben und alle für die wir gebetet haben, der treue und gute Gott, der Vater, …………………..

Der mich atmen läßt, bist Du, lebendiger Gott,

der mich leben läßt, bist Du, lebendiger Gott.

Der mich schweigen läßt, bist Du, lebendiger Gott,

der mich atmen läßt, bist Du, lebendiger Gott.

Der mich warten läßt, bist Du, lebendiger Gott,
der mich handeln läßt, bist Du, lebendiger Gott.
Der mich Mensch sein läßt, bist Du, lebendiger Gott,
der mich atmen läßt, bist Du, lebendiger Gott.

Der mich pflanzen läßt, bist Du, lebendiger Gott,
der mich wachsen läßt, bist Du, lebendiger Gott.

Der mich reifen läßt, bist Du, lebendiger Gott,
der mich atmen läßt, bist Du , lebendiger Gott.

Der ich glauben läßt, bist Du, lebendiger Gott,
der mich hoffen läßt, bist Du, lebendiger Gott.
Der mich lieben läßt, bist Du, lebendiger Gott,
der mich atmen läßt, bist Du, lebendiger Gott.

Der mich weinen läßt, bist Du, lebendiger Gott,
der mich lachen läßt, bist Du, lebendiger Gott.
Der mich trösten läßt, bist Du, lebendiger Gott,
der mich atmen läßt, bist Du, lebendiger Gott.

Der mich tanzen läßt, bist Du, lebendiger Gott,
der mich still sein läßt, bist Du, lebendiger Gott.
Der mich singen läßt, bist Du, lebendiger Gott,
der mich atmen läßt, bist Du, lebendiger Gott.

Der mich beten läßt, bist Du, lebendiger Gott,
der mich preisen läßt, bist Du, lebendiger Gott.
Der mich bergend hält, bist Du, lebendiger Gott,
der mich atmen läßt, bist Du, lebendiger Gott.

Der mir Freude schenkt, bist Du, lebendiger Gott,
der mir Freiheit schenkt, bist Du, lebendiger Gott.
Der mir Leben schenkt, bist Du, lebendiger Gott,
der mir Atem schenkt, bist Du, lebendiger Gott.

AMEN, Amen, Amen

Die Kreuzwegtexte habe ich im Internet ? gefunden, teils korrigiert und ergänzt und insgesamt auf meinen Bedarf angepaßt und ergänzt.

Allerseelen – mit Gräbersegnung 2005

Allerseelen – mit Gräbersegnung 2005

 

Benediktionale S. 73 1

 

Dem Tod entkommen!?

Ein reicher Kaufmann in Bagdad schickte eines Tages seinen Diener mit einem Auftrag zum Basar.

Als dieser zurück kam, zitterte er vor Angst am ganzen Leibe. „Herr“, rief er, „auf dem Markt sah ich einen Fremden. Ich blickte ihm ins Gesicht und erkannte, dass es der Tod war! Er hob die Hand drohend gegen mich und ging davon. Nun habe ich große Angst. Bitte, Herr, gebt mir ein Pferd, damit ich sofort nach Samarra reiten kann, um möglichst weit fort vor dem Tod zu fliehen.“

Der Kaufmann war sehr besorgt um seinen treuen Diener und gab ihm sein schnellstes Pferd. Der Diener schwang sich auf den Rücken des Tieres und raste im wilden Galopp davon.

Später am Tag ging der Kaufmann selbst zum Basar, um noch etwas zu erledigen. Dort sah er den Tod in der Menge der Menschen. Er ging auf ihn zu und fragte: „Du hast heute morgen meinem Diener gedroht. Was hatte das zu bedeuten?“

„Ich habe dem Mann keineswegs gedroht. Meine Geste drückte viel mehr mein Erstaunen aus, ihn hier anzutreffen. Mir hatte man nämlich gesagt, dass ich ihn heute Abend im Samarra treffen würde.“

Niemand kann dem Tod entkommen, niemand weiß die Zeit oder die Stunde. Viele hier auf dem Friedhof hat der Tod überrascht. Die Verstorbenen aber auch die Angehörigen. Es starben sehr alte Menschen aber auch viele wurden mitten aus dem Leben gerissen, manche starben in jungen , sehr jungen Jahren, andere starben bevor sie geboren wurden. Warum, diese Frage werde ich meinem Herrn stellen, wenn ich ihm begegne. Und ich werde dabei nicht freundlich schauen, denn ich verstehe nicht den Tod unschuldiger Kinder, ich verstehe nicht die Notwendigkeit des Todes von Mttern und Vätern um die die Kinder trauern und schreien. Manchmal möchte ich mich selbst anbieten für all dieses Elend und die Not die der Tod manchmal hinterlässt. Aber auch auf diesen Handel lässt Gott sich nicht ein. Seinen Fingerzeig verstehe ich wohl, wenn er sagt: Gehe hin, liebe Deinen Nächsten. Sei für den anderen da, kümmere Dich, pflege ihn, besuche ihn, habe ein bisschen Zeit für Sie. Da wird bei vielen Menschen der Zusammenhang zwischen Allerheiligen und Allerseelen ganz deutlich.

Von Verstorbenen wird oft gesagt, sie haben das Zeitliche gesegnet. Haben sie!! Danke sage ich meinen Eltern, meinen Schwiegereltern, Freunden und Nachbarn – weil Sie lebten, weil sie liebten, dürfen wir heute hier stehen. Sie haben wahrhaft das Zeitliche gesegnet. Danke

 

Benediktionale S. 73 3+4

 

Zwischen der Auferstehung Jesu und seiner Wiederkunft läuft die Zeit der Kirche, auch die Zeit unseres eigenen Lebens. An jenem Tag werden alle, die durch ihren Glauben und die Taufe zu Christus gehören, ihm entgegengehen, um für immer bei ihm zu sein. Das ist die Hoffnung, die es den Christen unmöglich macht, traurig zu sein wie die anderen, die keine Hoffnung haben.

 
 

Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Thessalonicher

13Brüder und Schwestern, wir wollen euch über die Verstorbenen nicht in Unkenntnis lassen, damit ihr nicht trauert wie die anderen, die keine Hoffnung haben.

14Wenn Jesus – und das ist unser Glaube – gestorben und auferstanden ist, dann wird Gott durch Jesus auch die Verstorbenen zusammen mit ihm zur Herrlichkeit führen.

15Denn dies sagen wir euch nach einem Wort des Herrn: Wir, die Lebenden, die noch übrig sind, wenn der Herr kommt, werden den Verstorbenen nichts voraushaben.

16Denn der Herr selbst wird vom Himmel herabkommen, wenn der Befehl ergeht, der Erzengel ruft und die Posaune Gottes erschallt. Zuerst werden die in Christus Verstorbenen auferstehen;

17dann werden wir, die Lebenden, die noch übrig sind, zugleich mit ihnen auf den Wolken in die Luft entrückt, dem Herrn entgegen. Dann werden wir immer beim Herrn sein.

18Tröstet also einander mit diesen Worten!

 

Benediktionale Gebet S. 76 kombiniert mit Gebet S. 77)

 

Vater Unser

Gegrüßet seist du Maria

 

Die Gnade seines Segens schenke euch der Gott allen Trostes, der uns aus Liebe erschaffen und uns in Christus die Hoffnung auf die selige Auferstehung geschenkt hat. (A.: Amen.)

Den Lebenden gewähre er die Verzeihung der Sünden, die Verstorbenen führe er in sein Licht und seinen Frieden. (A.: Amen.)

Der Lebenden und der Toten erbarme sich Christus, der wahrhaft aus dem Grabe erstanden ist. (A.: Amen.)

Das gewähre euch der dreieinige Gott, der Vater und der Sohn + und der Heilige Geist. A.: Amen.

V.: Geht jetzt zu euren Gräbern, denkt an eure Toten, seit dankbar, denn sie haben auch euch gesegnet. Denkt gut über sie und geht in Frieden.

A.: Dank sei Gott, dem Herrn

 

Großer Gott wir loben Dich

 

Allerseelen – mit Gräbersegnung 2006

Allerseelen – mit Gräbersegnung 2006

 

Warum schaut ihr so traurig?

Warum seid ihr so betrübt?

Habt ihr keinen Glauben?

Habt ihr vergessen, dass unsere Verstorbenen da sind, wonach sie ein ganzes Leben sich gemüht haben.

Habt ihr vergessen, dass unser Gott ein liebender und verzeihender Gott ist?

 

Wir stellen uns unter seinen beschützenden Namen: Im Namen des Vaters ……….

Ich bin nur in das Zimmer nebenan gegangen.
Ich bin ich, ihr seid ihr.
Das, was ich für euch war, bin ich immer noch.
Gebt mir den Namen,
den ihr mir immer gegeben habt.
Sprecht mit mir,
wie ihr es immer getan habt.
Gebraucht nie eine andere Redeweise,
seid nicht feierlich oder traurig.
Lacht weiterhin über das,
worüber wir gemeinsam gelacht haben.
Betet, lacht und denkt an mich,
betet für mich,
damit mein Name im Hause ausgesprochen wird,
so, wie es immer war – ohne irgendeine Bedeutung,
ohne die Spur eines Schattens.
Das Leben bedeutet das,
was es immer war.
Der Faden ist nicht durchgeschnitten.
Warum soll ich nicht mehr in euren Gedanken sein,
nur weil ich nicht mehr in eurem Blickfeld bin?

Ich bin nicht weit weg,
ich bin nur auf der anderen Seite des Weges.

LIED 213 1-3

Evangelium (Joh. 11:21-27):

In jener Zeit sagte Martha zu Jesus:
Herr, wärest du hier gewesen,
so wäre unser Bruder nicht gestorben;
aber auch jetzt weiß ich,
dass Gott dir alles geben wird,
worum du ihn bittest.

Jesus sprach zu ihr:
Dein Bruder wird auferstehn.
Martha antwortete:
Ich weiß, dass er auferstehn wird
bei der Auferstehung am Jüngsten Tag.
Jesus sagte zu ihr:
Ich bin die Auferstehung und das Leben;
wer an mich glaubt, wird leben,
auch wenn er schon gestorben ist;
wer aber lebt und an mich glaubt,
der wird in Ewigkeit nicht sterben.

Wir brauchen nur einen unserer Dome zu besuchen. Wenn Sie dort die Seitenschiffe entlanggehen oder um den Chor herum, dann fallen eine Fülle von Kapellen auf. Meist sind sie ganz prächtig ausgestattet, mit großartigen Altären und bedeutenden Kunstwerken. Stiftungen sind es in aller Regel; Stiftungen von vornehmen und reichen Leuten, die sich hier – nein, nicht etwa ein Denkmal setzen wollten, die sich vielmehr eine Stätte geschaffen haben, an der man an sie denkt.

Diese Kapellen waren ja in aller Regel mit bedeutenden Mess-Stiftungen versehen. Meist wurde auch ein eigener Priester bezahlt, der da manchmal sogar täglich eine Messe für den Verstorbenen zu feiern hatte – und das über Jahre hinweg.

Wir haben es hier mit Zeugnissen einer ungeheuren Sorge für das eigene Seelenheil zu tun – und das weit über den eigenen Tod hinaus.

Dem Zufall wollte man das nicht überlassen. Darauf zu vertrauen, dass da schon jemand an einen denken würde und vor allem für einen beten würde, wenn man dann von der Bühne dieser Welt abgetreten ist, das war viel zu unsicher. Darauf wollte man nicht bauen.

Nicht auszudenken, wenn am Ende niemand für einen beten würde, wenn keiner an einen denkt.

Liebe Schwestern und Brüder,

ja was ist, wenn dann keiner an einen denkt?

Diese Angst treibt ja auch heute viele Menschen um. Immer mehr stehen im Alter ja ganz alleine da. Die Zahl derer, um die sich zu Lebzeiten kaum einer kümmert, wird immer größer. Und wer soll dann nach dem Tod an mich denken – geschweige denn für mich beten?

So mancher und manche machen sich da ja schon ihre Gedanken. Wenn man keine Angehörigen hat, die dann alles auch wirklich für einen regeln… Wenn die Kinder möglicherweise sagen: „Ach das mit den Messen, das brauchen wir nicht!“

Da wird bei dem einem alles genau bis ins i-Tüpfelchen vorbereitet und gestaltet, und alle paar Wochen eine Messe gefeiert. Und bei mir dann möglicherweise gar nichts? Da wird vielleicht alles wichtige versäumt und vergessen?

Und was ist dann mit mir? Gibts also auch beim Start in die Ewigkeit keine Chancengleichheit? Die, die Glück haben, für die wird gebetet, und die, an die niemand mehr denkt, die schauen in die Röhre?

Wäre ja schlimm, wenn es so wäre.

Aber Gott sei Dank ist das eine Angst, die völlig unbegründet ist. Als ob es Gott darauf ankäme, was Menschen nach meinem Tod für mich tun.

Gott schaut auf mein Leben und auf meinen Glauben und auf mich. Ich bin ihm wichtig. Er hat mich ins Dasein gerufen, er hält mein Leben in der Hand und er trägt mich auch durch den Tod hindurch. Und er tut dies, weil er mich liebt.

Ich habe mir mein Leben nicht erst verdienen müssen, ich kann mir den Himmel nicht kaufen und ich brauche keine Seelenämter und Jahrtagsstiftungen, um am Ende gut vor ihm dazustehen.

Manche von den Großen der Vergangenheit werden letztlich recht schmerzhaft einsehen haben müssen, dass sie sich jämmerlich verrechnet haben. Wer im Leben ein Schweinehund war, der macht seine Taten auch durch noch so große Kapellenbauten und noch so viele Messstipendien nicht besser.

Gott schaut auf den Menschen – nicht auf die Zahl der Messen, die für ihn gefeiert werden.

Es wundert mich immer wieder, wenn Menschen sich vorstellen, als würde Gott so etwas wichtig sein. Als würde er all dies sogar brauchen.

Gott braucht das doch nicht. Das was wir miteinander tun, all unser gemeinsames Beten, all unser Feiern, alle Sakramente, sie sind Geschenke für uns – Gottesdienst: Gottes Dienst an uns Menschen. Denn wir Menschen brauchen das.

Die Pflege der Gräber, die Feier der Messe, das gemeinsame Denken an die Verstorbenen – in erster Linie geht es da doch um uns: und zwar um die, die zurückgeblieben sind, um die Angehörigen, mit denen wir uns verbunden wissen, um die Trauernden, die wir in unserer Gemeinschaft tragen wollen, denen wir zeigen möchten, dass niemand von uns alleine dasteht.

Zu spüren, dass da Menschen mit mir beten und singen, vor allem da, wo mir die Worte versagen, von Gott und der Gemeinschaft Trost zu erfahren, das ist das tiefste Geheimnis eines Gottesdienstes im Umfeld einer Beerdigung.

Und das ist ja auch der Sinn des heutigen Tages: All denen, die einen lieben Menschen verloren haben, allen, die trauern sei die Frohe Botschaft mitgegeben, dass Gott keines seiner Kinder fallen lässt. Uns hält er an seiner Hand, uns führt er in Freud und Leid durch dieses Leben und unsere Verstorbenen fängt er auf. Sie sind in seiner Hand geborgen.

Diese Botschaft schenkt uns Gott. Heute feiern wir sie. Wir feiern unseren Glauben, uns geschenkt zum Trost.

Amen.

Gebet:

Lasset uns beten:
Gott, des Lebens,
in deine Hände legen wir das Leben aller unserer Verstorbenen.

Du kennst ihr Leben:
– ihre Geburt,
– ihr Aufwachsen,
– ihr Lernen und Studieren

Du kennst ihre Ängste.

Du kennst ihre Sorgen und Bemühungen
um Familie und alle Anvertrauten.

Du warst bei ihnen:
– in ihrem Ringen
– in den Tagen ihrer Krankheit.

Du allein weißt um ihre Schmerzen, 
ihre Gedanken und Ängste in den letzten Tagen.

Wir glauben und bekennen, dass unsere Verstorbenen nun zusammen mit allen unseren verstorbenen Freunden und Angehörigen, dich schauen können, so wie du bist:

LIED: Fest soll ………985.1

 

Vater unser

Lasst uns nun gemeinsam das Gebet des Herrn sprechen:
Vater unser…

Wir wollen nun gehen in Vertrauen und Frieden
und unsere Verstorbenen in Gottes Barmherzigkeit und Liebe loslassen.
Wir geben sie aus unseren Händen
und legen sie voll Vertrauen in die Hände des lebendigen Vaters.
Herr, Gott, erinnere dich ihrer Namen,
die sie von ihren Eltern empfangen haben,
unter denen sie bekannt und beliebt waren
und es bleiben auch nach ihrem Tode,
jene Namen, die du nun für immer geschrieben hast
in deine gütigen Vaterhände.

Unsere Gebete mögen sie begleiten:
Herr, gib ihnen die ewige Ruhe.
Und das ewige Licht leuchte ihnen.
Sie mögen ruhen in Frieden.
Amen.

Euch aber die zurückbleiben segne der treue und gute Gott, der Vater …………….

LIED: 987 1+4

BITTGOTTESDIENST 27. April 2008 Pausheide „Franziskushäuschen“

BITTGOTTESDIENST 27. April 2008 Pausheide „Franziskushäuschen“

Lied: 291 1-2″Wer unterm Schutz des Höchsten steht“

Der hl. Franz, geboren 1181 oder 1182 zu Assisi, aus wohlhabender Familie, führte zunächst das üppige und ausgelassene Leben der Jugend seines Standes. Nach einem radikalen Wandel der Gesinnung verzichtete er auf alle seine bürgerlichen Rechte und verschenkte seinen ganzen Besitz. Von seinem empörten Vater enterbt, zog er sich in die Einsamkeit zurück. Seinen Gefährten, die er Mindere Brüder nannte, gab er eine Regel, die fast ausschließlich aus Stellen der Evangelien bestand, und sandte sie zur Predigt aus. 1212 stellte sich Klara von Assisi unter seine Leitung. Zwei Jahre vor seinem Tod empfing er die Wundmale Jesu. Er starb zu Assisi am 3. Oktober 1226. Franziskus ist eine der eindrucksvollsten Persönlichkeiten der Geschichte. Trotz seiner radikalen Armut und Selbsthingabe ist sein Leben ein Lobpreis Gottes und geprägt von Freude an der Schöpfung

Lied: 291 3 „Wer unterm Schutz des Höchsten steht“

Aus kleinen Samenkörnchen entstehen wunderschöne Blumen und leckere Gemüsepflanzen, scheinbar totes Holz sprießt und grünt. Sieht man genau hin, so kann die Natur vor allem im Frühjahr faszinieren – Naturfreunde, Landwirte, Gartenbesitzer und auch jeder „Herr über Balkonien“ weiß das. Nur zu gut bekannt ist aber auch, dass ein Nachtfrost die Blütenpracht stark beeinträchtigen, ein Hagelschauer ganze Getreidefelder „platt machen“ kann.

Früher war die Folge nicht selten eine Hungersnot. Besondere Bedeutung hatten daher für die Vorfahren die Bittprozessionen an den drei Tagen vor Christi Himmelfahrt.

Die Tradition der Bittprozessionen ist sehr alt: Sie entstanden im fünften Jahrhundert in Gallien, wo sie ursprünglich wegen Naturkatastrophen – Erdbeben und Missernten – abgehalten wurden. Zu Beginn des achten Jahrhunderts führte man sie in Rom ein. In einem vatikanischen Text heißt es: „An den Bitt- und Quatembertagen betet die Kirche für die mannigfachen menschlichen Anliegen, besonders für die Früchte der Erde und das menschliche Schaffen.“

Gottes Segen statt Dünger? „Keineswegs“, „Es geht dabei vielmehr darum, dass wir uns selbst als einen Teil der Schöpfung Gottes sehen und bekennen: Er schenkt Wachstum und Gedeihen.“ Schlechtwetterperioden und Unwetter zeigen uns allen, dass der Mensch trotz aller Technik und Chemie die Natur nicht vollends beherrschen kann.

Der Sinn der Bittage vor Christi Himmelfahrt besteht vor allem auch darin, dass der Mensch sich seiner eigenen Schöpfungsverantwortung bewusst wird und die Natur nicht brutal vergewaltigen darf. Nicht nur die vielfach von Menschen hierzulande mitverursachten Hochwasserkatastrophen vergangener Jahre sind eine deutliche Warnung dafür, dass der Mensch nicht alles machen darf, was er kann. „So sollen die Bitttage unsere Verantwortung für die Schöpfung und vor unserem Schöpfer und den kommenden Generationen deutlich machen.“ Die Bitttage zeigen uns das Eingebundensein des menschlichen Lebens in die Natur.

„An den Bitttagen wünschen wir uns auch den Segen Gottes für das Tun unserer Hände“, „Doch damit meinen wir nicht nur Gärtner und Bauern.“ Gerade in diesen Tagen soll die ganze Spannbreite menschlichen Schaffens angesprochen werden: Arbeit als Hausfrau, Handwerker, Industriearbeiter und Angestellte. „Dabei dürfen wir gerade in diesen Tagen nicht die Millionen Arbeitslosen vergessen. Wir glauben, dass Gott die Herzen und Gedanken der Menschen lenkt, darum können wir ihn auch bitten, dass neue Wege zur Überwindung Ausbeutung, Armut und Arbeitslosigkeit gefunden werden.“

Lied: 295 1+3 „Wer nur den lieben Gott läßt walten“

Um die Welt ein bisschen froher und liebevoller zu machen,
und für die Zukunft zu bewahren,
brauchen wir keine
verzagten Seelen,
verworrenen Spinner und Phrasendrescher,
keine reinen Pragmatiker und sterilen Dogmatiker,
Ideologen und Fanatiker,
keine Absolutisten und Fundamentalisten,
Pessimisten und seelenlosen Typen,

SONDERN:

 MENSCHEN,
mit frohen und mutigen Herzen
sowie einem starken Glauben,
die über die Wirren dieser Zeit hinaus
Hoffnung und Zuversicht ausstrahlen;

MENSCHEN,
die Vertrauen erwecken und bereit sind,
der Liebe wegen Opfer zu bringen;

MENSCHEN
mit wachem Geist und klarem Verstand,
die fähig sind, Phantasie zu entwickeln;

MENSCHEN
mit einem guten Schuss Verwegenheit,
Abenteuerlust und Risikobereitschaft;

MENSCHEN,
die mehr als nur ihr eigenes Wohl
im Auge haben
und sich für andere einsetzen;

MENSCHEN,
die das Leben, sei es geboren oder ungeboren,
schützen, wachsen und gedeihen lassen;

MENSCHEN,
die auf andere zugehen,
auf diese eingehen und mit ihnen fühlen;

MENSCHEN,
die in ihrer Persönlichkeit
Ausstrahlungs- und Anziehungskraft besitzen
und Gemeinschaft stiften;

MENSCHEN,
die der Jugend Vorbild sind
und sie durch Beispiel ermutigen;

MENSCHEN,
die das Wagnis mit der Wahrheit eingehen
und durch diese überzeugen;

MENSCHEN
mit Händen,
die an- und zupacken können,
ohne sie danach aufzuhalten;

MENSCHEN
mit breiten Schultern,
die bereit sind, schwere Lasten zu tragen;

MENSCHEN
mit kräftigen Füßen,
denen kein Weg zu weit ist;

– und so unwahrscheinlich es klingt –

MENSCHEN,
die träumen von einer besseren Welt,
damit wir den Kampf und den Wettlauf
mit der schleichenden, alles erdrückenden ANGST,
mit der mehr und mehr um sich greifenden RESIGNATION,
mit der ständig wachsenden TRÄGHEIT,
aus der die alles vernichtende
GLEICHGÜLTIGKEIT hervorgeht,
g e w i n n e n .

  
 

Die ZUKUNFT
liegt wesentlich in GOTTES,
aber auch in Deiner und meiner Hand.
Welche Gestalt sie annehmen wird,
hängt daher von unserer Bereitschaft ab,
verantwortungsbewusst und entschlossen zu handeln.

Dass wir dies ohne die Hilfe GOTTES
nicht schaffen können, ist uns bewusst.
Wir haben aber die HOFFNUNG,
dass ER treu zu uns steht
und vertrauen auf SEINEN Schöpfergeist
und SEINE Menschenfreundlichkeit.

 Nur, wenn wir uns von SEINEM Geist leiten lassen
und das Werkzeug SEINES FRIEDENS werden,
können wir zu einem dauerhaften FRIEDEN beitragen

und so die Welt ein bisschen heller machen.

 

Lied: 989 8 „Wir wollen Frieden für alle“

 

GL 29.6

Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens,

dass ich liebe, wo man hasst;
dass ich verzeihe, wo man beleidigt;
dass ich verbinde, wo Streit ist;
dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist;
dass ich Glauben bringe, wo Zweifel droht;
dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält;
dass ich Licht entzünde, wo Finsternis regiert;
dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt.

Herr, lass mich trachten,
nicht, dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste;
nicht, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe;
nicht, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe.

Denn wer sich hingibt, der empfängt;
wer sich selbst vergisst, der findet;
wer verzeiht, dem wird verziehen;
und wer stirbt, der erwacht zum ewigen Leben.

Fürbitten

Lasset uns beten für alle Kinder,

die kein Zuhause haben
    und auf der Straße leben müssen,
die keinen Menschen haben,
    bei dem sie sich wohl fühlen können,
die Zuhause weglaufen möchten,
    weil sie keiner versteht und sich niemand um sie kümmert,
die geschlagen, getreten, missbraucht
    und sonstwie misshandelt werden,
die keine Liebe mehr empfangen
    und keine Freude mehr verspüren,
die mit dem Gedanken umgehen,
    nicht mehr leben zu wollen, –

dass sie Liebe, Zuwendung
    und Zärtlichkeit erfahren,
dass sie sich angenommen wissen
    und sich geborgen fühlen können
Dass sie in dieser Geborgenheit frei
    und ohne Druck aufwachsen können,
dass sie Menschen finden,
    die ihnen mit Verständnis und Freude entgegenkommen,
dass sie Menschen finden,
    die bereit sind, ihnen zuzuhören,
dass sie ein zuhause finden,
    wo sie sich wohl fühlen können.

Herr,erbarme Dich!

Lasset uns beten für alle jungen Menschen,

die kein zuhause haben
    und auf der Straße leben müssen,
die sich ihren Lebensunterhalt
    erbetten, müssen,
die keinen Menschen haben,
   von dem sie sich verstanden fühlen können,
die gern arbeiten möchten
    und keine Lehrstelle oder sonstige Arbeit finden
die vielen Gefahren und Einflüssen ausgesetzt sind,
    denen sie nicht gewachsen sind, –

dass sie verständnisvolle Eltern und Vorgesetzte
    sowie andere guten Menschen finden,
dass sie eine Lehrstelle oder sonstige Arbeit finden,
    die ihnen wieder Freude am Leben vermittelt
    und sie einen Sinn darin sehen,
dass die Menschen finden,
    die ihnen Halt und Zuversicht geben,
dass sie erkennen,
    dass sie für sich und nicht für andere lernen,
dass sie sehen, dass es gut ist,
    eine Sache durchzuhalten und durchzustehen,
dass sie lernen,
    Verantwortung für sich und andere zu übernehmen.

Herr,erbarme Dich!

 Lasset uns beten für alle Mitmenschen,

die unter schwierigen Bedingungen und Umständen
    das tägliche Brot für ihre Familien verdienen müssen,
für alle, die bei ihrer Arbeit unter Stress stehen
    und unter den hohen Anforderungen ihres Berufes leiden,
die für ihre Arbeit
    nicht den entsprechenden Lohn erhalten, –

dass in jedem Leistungsträger
    zuerst der Mensch gesehen wird,
dass nicht nur Vorteil und Gewinn an erster Stelle steht,
    sondern auch Menschenwürde und Kollegialität
    geachtet wird.

Herr,erbarme Dich!

Lasset uns beten für alle, die am Rand der Gesellschaft leben
oder die, die an den Rand gedrängt werden,

für die Arbeitslosen
    und Sozialhilfeempfänger,
für die Menschen in Not
    und ohne festen Wohnsitz,
für Menschen,
    die aus der Bahn geworfen wurden,
für die Alten,
    Kranken und Behinderten, –

dass man ihnen
    Verständnis und Hilfe entgegenbringt,
dass man ihnen
    mit Achtung und Würde begegnet,
dass man sie nicht
    als Menschen zweiter Klasse abstempelt,
dass sie sich nicht
    als nutzlos abgeschrieben fühlen müssen.

Herr,erbarme Dich!

Lasset uns beten für alle Menschen,

die in der Welt durch Gewalt leiden,
    oder der Gewalt zum Opfer fielen,
die durch politische Machtansprüche
    und kriegerische Auseinandersetzungen
    ihre Heimat, ihr Hab und Gut verloren, –

dass Du allen mit Deiner Gnade
    und Kraft beistehen mögest,
dass Du ihnen Trost
    und Zuversicht verleihen mögest,
dass Du diesen Menschen
    gute Menschen zur Seite stellen mögest.

Herr,erbarme Dich!

V.: Guter Gott,
erhöre unsere Bitten,
die wir Dir gebündelt vorgetragen haben.
Groß ist die Not in dieser Welt, Deiner Schöpfung,
und manch einer droht,
unter der Last seiner Anforderungen zu zerbrechen.
Steh allen Menschen bei,
für die wir Dir unsere Bitten vorgetragen haben,
und auch uns,
dass wir mit unseren schwachen Kräften denen beistehen,
die unserer Hilfe und Fürsorge bedürfen.
Darum bitten wir Dich durch Jesus,
unseren Herrn und Bruder.

A.: Amen.

Vater unser im Himmel

SEGEN:

Allmächtiger Gott,
Du hast alles wunderbar gemacht,
weise hast du alles geordnet,
wunderbar sind deine Werke.
Dann hast du uns erschaffen,
dass wir uns deine Schöpfung untertan machen,
sie bebauen und bewahren.
Wir haben getan, was wir konnten, um das großartige Potenzial,
das du in deiner Schöpfung angelegt hast, auszunutzen,
und sind dabei immer wieder an unsere Grenzen gestoßen.
Viele Pflanzen und Tiere gibt es nicht mehr,
weil wir deine Ordnungen nicht kannten,
weil wir uns ihnen nicht unterordnen wollten.
Das friedliche Atom begann zu morden –
weil wir ihm dazu den Anstoss gegeben haben..
Wie wunderbar ist deine Schöpfung, Gott.
Lass uns unsere Grenzen erkennen und annehmen.
Gib uns den Mut, zu beenden, was unserer Kontrolle entglitten ist.
Mach uns bereit, zu verzichten, wenn das die Konsequenz ist.
Vergib uns, denn all die sogenannten Unfälle wären niemals geschehen, wenn wir nicht bereit gewesen wären, so weit zu gehen.
Erbarme dich über deine Schöpfung,
Erbarme dich über uns,
und schenke unseren Herzen Frieden,
damit Friede werden kann in dieser Welt,
Friede zwischen Mensch und Mensch,
aber auch zwischen Mensch und Natur.
Dazu segne uns der treue und liebende Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.

LIED: Segne Du Maria


 

Wortgottesdienst 1. Fastensonntag, 01.03.09 – SENIOREN

Wortgottesdienst 1. Fastensonntag, 01.03.09 – SENIOREN – Bielefelderstrasse

Begrüßung

Lied:

Gott,
lange ist es her seit ich an Dich gedacht
Lange seit ich auf Deine Stimme geachtet
Lange seit ich auf Dein Wort gehört
Lange ist es her seit ich dich gefeiert
mit allen, die an Dich glauben
Lange seit ich Dein Brot geteilt habe
mit meinen Brüdern und Schwestern

Jetzt hast Du mich eingeholt
Jetzt bin ich da vor Dir

Versöhn mich mit Dir und Deiner Familie hier auf Erden
und lass mich freudig das Fest des Lebens feiern.

 

Gebet:

 

Allmächtiger und treuer Gott,
du willst unser Heil und unsere Rettung.
Öffne unser Ohr für die Frohe Botschaft
deines Sohnes, damit wir umkehren zu dir.

Erleuchte unseren Verstand
und stärke unseren Willen,
damit uns diese Zeit der Buße zum Segen wird.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

 

Lesung aus dem Buch Genesis:

Gott sprach zu Noach und seinen Söhnen, die bei ihm waren:
Hiermit schließe ich meinen Bund mit euch
und mit euren Nachkommen und mit allen Lebewesen bei euch,
mit den Vögeln, dem Vieh und allen Tieren des Feldes,
mit allen Tieren der Erde, die mit euch aus der Arche gekommen sind.
Ich habe meinen Bund mit euch geschlossen:
Nie wieder sollen alle Wesen aus Fleisch
vom Wasser der Flut ausgerottet werden;
nie wieder soll eine Flut kommen und die Erde verderben.
Und Gott sprach:
Das ist das Zeichen des Bundes, den ich stifte zwischen mir und euch
und den lebendigen Wesen bei euch für alle kommenden Generationen:
Meinen Bogen setze ich in die Wolken;
er soll das Bundeszeichen sein zwischen mir und der Erde.
Balle ich Wolken über der Erde zusammen
und erscheint der Bogen in den Wolken,
dann gedenke ich des Bundes, der besteht zwischen mir und euch
und allen Lebewesen, allen Wesen aus Fleisch,
und das Wasser wird nie wieder zur Flut werden,
die alle Wesen aus Fleisch vernichtet.

Lied:

Fürbitten:

 

Herr, Jesus Christus,
du kennst die leiblichen und seelischen Nöte der Menschen.
Dich bitten wir:

Für alle Menschen,
die in der gegenwärtigen Wirtschaftskrise Arbeit und Einkommen verlieren.
Lass sie Solidarität von Seiten jener erfahren,
die in Sicherheit und Wohlstand leben.

Für alle Menschen, die unfreiwillig fasten,
weil sie nicht genug zu essen haben.
Schaffe ihnen Gerechtigkeit und lindere ihre Armut.

Für alle Menschen,
die den Sinn der Fastenzeit nicht mehr verstehen.
Wecke in ihnen die Sehnsucht nach einem erfüllten Leben.

Für alle Christen,
die die Suche nach einem gemeinsamen Weg aller Christen aufgegeben haben.
Lass sie unsere gemeinsame Sendung für die Welt neu bewusst werden.

Für alle, die das Evangelium
nicht als Frohe Botschaft vom Reich Gottes wahrnehmen.
Schenke ihnen die Gnade der Hinkehr zu Gott.

Für alle, die sich an den Unzulänglichkeiten der Kirche stoßen.
Zeige dich als Mitte der Kirche
und befähige sie, sich aus deinem Geist zu erneuern.

Für unsere Verstorbenen.
Gib ihnen  das volle Leben im Reich Gottes.

Du, Herr, Jesus Christus,
hast das Reich Gottes angekündigt.
Führe uns in dieses Reich deines Vaters. Amen.

 

 

Lobpreis:



Wir kommen zu dir, Gott und Vater,
um dir unseren Dank und Lobpreis darzubringen.
Du schenkst uns Zeiten der Besinnung und Umkehr
und gehst jenen entgegen, die dich mit aufrichtigem Herzen suchen.

Obwohl die Menschen sich immer wieder von dir abwandten,
hast du ihnen deinen Bund angeboten.
Nach der großen Flut hast du der Menschheit zugesagt,
dass du ein Gott des Lebens bist,
der nicht den Tod des Sünders will,
sondern, dass er umkehrt und lebt.


Wir danken dir für die Frohe Botschaft vom Reich Gottes,
die uns dein Sohn Jesus Christus verkündet hat.
Durch sie haben wir das wahre Leben gefunden.

Durch die Taufe hast du uns Anteil am ewigen Leben der Kinder Gottes gegeben
und uns aus der Not des Sterbens errettet.
Dafür danken wir dir und preisen wir dich mit allen,
die in deiner Gegenwart leben.

Einleitung zum Vater unser:

Die Engel seines Vaters haben Jesus in der Wüste gestärkt und ihn in dieser schwierigen Zeit begleitet. 
Lasst uns zu diesem Vater rufen:

Vater unser…

Meine Zeit in deinen Händen

Herr
ein neuer Tag und eine neue Woche liegen vor uns
Geschenk des Lebens
Geschenk deiner Liebe
er ist nicht selbstverständlich
diese Zeit, die Du uns schenkst.

Pläne und Hoffnungen
Angst und Mutlosigkeit
Termine und Begegnungen
Enttäuschungen und Zuversicht
was wird diese kommende Zeit für uns sein?

du rufst uns heraus
aus dem Dunkel der Nacht
du öffnest die Zeit
vertraust uns Minuten
Stunden, Tage und Jahre an.

hilf uns
dass wir behutsam und liebevoll
sorgsam und behütend
mit dieser Zeit umgehen
keine Stunde kehrt zurück

lass uns die Zeit nutzen
aber uns nicht von ihr gefangen nehmen
lass uns die Zeit verschenken
aber nicht verschleudern
lass uns die Zeit genießen
uns aber nicht in ihr verlieren

gib unseren Stunden und Minuten
dein Gesicht
hinterlasse deine Spuren
kerbe dich ein
begleite uns an diesem Tag

zeichne dich ein
in unser Mühen
unsere Freude
sprich dein gutes Wort
über Angst und Vertrauen

sei du der Herr
unserer Stunden und Minuten
segne unser Lassen und Tun
segne du
unsere Zeit.

 

So segne uns alle der treue und gute Gott, der Vater ………………..

 

Lied:

Maiandacht Kolping 17.05. 2009 “Kaktus sein!“

 

„Kaktus sein!“ Maiandacht Kolping 17.05. 2009

 

Lied: 921.5 Er hält die ganze Welt

 

Eröffnung

Wir sind hier zusammengekommen

im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Amen

 

Einführung

Vielleicht erinnert sich Jemand – Letztes Jahr hatten wir das Lied der Beatles „Let it be“ und haben alle der Gottesmutter eine Rose geschenkt.

„Sag’s auf Blumisch“ war vor einiger Zeit eine Werbekampagne, die dazu anregen sollte, wieder mehr Blumen zu kaufen – und zu verschenken. Diese Kampagne geht davon aus, dass Blumen so etwas wie eine universell verständliche Sprache sind. Wenn sich Verliebte rote Rosen schenken, braucht es wenig Worte. Wenn man eine Blume an ein Grab stellt, ist auch klar, was man sagen will. Jetzt im Frühling sind es die typischen Saison-Blumen, die deutlich sagen: Das Leben beginnt nach dem Winter wieder neu. „Blumisch“ ist einfach, meist verständlich und drückt manchmal mehr aus, als es viele Worte könnten.

Daher wird es auch in der heutigen Maiandacht etwas „blumisch“ werden. Und wir werden dabei auf Maria schauen, die als Maienkönigin verehrt wird. Allerdings bringen wir keine Maiglöckchen, Tulpen oder andere Frühlingsblumen mit der Gottesmutter in Verbindung.

Stattdessen versuchen wir mal den Vergleich mit einer ganz anderen Pflanze. Vielleicht ist es gerade ein Kaktus, der uns als Christen ein Maßstab für unser Leben sein kann.

Er hat nämlich ein paar Eigenschaften, die für uns Christen ein gutes Beispiel sind und die uns vielleicht auch einen neuen Blick auf Maria ermöglichen. Schauen wir also, was uns so ein Kaktus über das Leben lehren kann.

 

Gebet

Lasset uns beten:

Gott, du Schöpfer des Lebens.

Jede Pflanze, jedes Tier und jeder Mensch –

alles hat in dir seinen Ursprung.

Wir danken dir, dass du die Welt

so wunderbar gestaltet hast.

Staunenswert sind all deine Werke.

Wir bitten dich:

Lass uns immer besser verstehen,

was dein Plan mit dieser Welt ist

und hilf uns,

nach dem Beispiel der Gottesmutter Maria,

dir zu vertrauen, dich zu loben und mit dir zu leben.

Darum bitten wir durch Christus,

unseren Bruder und Herrn.

Amen

 

Lied: 942 Halleluja

 

Kaktus-Meditation I

Werfen wir nun also einen Blick auf die Merkmale eines Kaktus‘. Als erstes: Ein Kaktus ist sehr

aufnahmefähig. Kakteen haben sich im Laufe ihrer Entwicklung daran angepasst, dass sie –

wenn sie Wasser bekommen – möglichst viel von dieser Feuchtigkeit in sich aufnehmen und

speichern. Er ist damit für unser Leben ein perfektes Vorbild: Immer wieder gibt es

Sternstunden, immer wieder schöne Momente, immer wieder Augenblicke, in denen wir uns

Gott nahe fühlen. Doch solche Momente vergehen leider oft allzu schnell. Wie ein Kaktus

sollten wir diese Momente in uns speichern, das würde uns wohl auch Maria vorschlagen, von

der es am Ende der Weihnachtsgeschichte heißt: Sie bewahrte alles, was sie gehört hatte, in

ihrem Herzen und dachte darüber nach. Wie ein Kaktus hat auch sie diese Frohen Botschaften

in sich gespeichert.

Es lohnt sich, hierfür mal in Gedanken auf die letzten Tage zurück zu schauen. Manches ist uns

sicher noch ganz klar vor Augen, aber manche Erinnerungen müssen wir erstmal aus dem

Gedächtnis wieder hervorkramen.

 

 

Wann hatte ich in den vergangenen Tagen solche Momente des Glücks?

Gab es Situationen, wo ich gespürt habe, Gott ist mir nah?

Welche Sternstunden konnte ich in den vergangenen Tagen erleben?

Meditative Musik oder Stille

 

Lesung (Mt 12, 47-50)

Wir hören eine Lesung aus dem Matthäus-Evangelium

In jener Zeit sagte jemand zu Jesus:

Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und wollen mit dir sprechen.

Dem, der ihm das gesagt hatte, erwiderte er:

Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder?

Und er streckte die Hand über seine Jünger aus und sagte:

Das hier sind meine Mutter und meine Brüder.

Denn wer den Willen meines himmlischen Vaters erfüllt,

der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter.

Wort des lebendigen Gottes

 

Kaktus-Meditation II

Kommen wir zurück zum Kaktus: Das zweite Merkmal eines Kaktus‘ hängt sehr mit dem ersten

zusammen: Dadurch, dass er so aufnahmefähig ist, hält er auch die trockenen Zeiten durch und

bleibt selbst in Dürreperioden am Leben. Er ist von Anfang an darauf eingestellt, dass

irgendwann auch mal schlechte Zeiten kommen werden. Und genau dies musste Maria und

müssen auch wir immer wieder erleben. Neben den Sternstunden gibt es auch die Dunkelheit,

neben der Freude auch immer wieder Enttäuschungen. Niemand lebt sein ganzes Leben in

einer Heilen Welt. Maria musste mit ansehen, wie ihr Sohn am Kreuz hing, ihr wurde schon zu

Beginn seines Lebens angekündigt, dass sie viele Schmerzen erleiden muss. Vielleicht ahnte

sie schon lange, was auf sie zukommen würde und stellte sich schon früh darauf ein. Denn der

Kaktus macht uns deutlich: Wenn wir auf die schweren Zeiten vorbereitet sind, können wir

vielleicht leichter damit umgehen. Wenn wir die guten Augenblicke, die Sternstunden, die Nähe

Gottes ganz intensiv in uns aufnehmen und speichern, können wir vielleicht auch schwere

Zeiten besser durchstehen. Der Kaktus verhindert zwar keine Dürreperioden, aber er kommt

darüber hinweg – bis zur nächsten Regenzeit. Schaffen wir das auch?

 

Lied: 942 Halleluja

 

Kaktus-Meditation III

Noch einmal zurück zum Kaktus. Kommen wir zu dem Merkmal, das uns allen wohl als erstes

eingefallen ist: Er hat Dornen. Zwar kann ein Kaktus sehr dekorativ sein, er kann durchaus auch

eine angenehme Oberfläche haben. Aber er „stichelt“ eben auch. Ohne wirklich „aggressiv“ zu

sein, wehrt er sich damit gegen die, die ihm an das Gute wollen, das er gespeichert hat. Er

braucht diese Stacheln um – im wahrsten Sinne des Wortes – standhaft zu bleiben gegenüber

den Widrigkeiten seiner Umgebung. Und er braucht diese Stacheln auch, um das Wunderbare

zu schützen, das er in sich gespeichert hat. Auch hier finden wir einen Blick auf Maria, denn

auch sie blieb standhaft gegen alle Widrigkeiten – ohne aggressiv zu sein. Selbst wenn Jesus

ihr bei der Hochzeit zu Kana sagt: „Frau, was habe ich mit dir zu schaffen“, wird sie nicht

wütend und zieht sich nicht zurück: Sie sagt den Dienern dennoch: „Was er euch sagt, das tut!“

Selbst wenn Jesus – wie vorhin in der Lesung gehört – das Gespräch mit seinen Anhängern der

Begegnung mit seiner Familie vorzuziehen scheint, bleibt sie dennoch immer an seiner Seite –

bis zur Kreuzigung. Maria macht uns vor, was es heißt, standhaft zu bleiben. Bei dieser

Standhaftigkeit muss es nicht immer so stachelig sein wie beim Kaktus. Aber wie bei den

Kakteen muss wohl jeder und jede Einzelne von uns überlegen, wie wir das Gute, das uns

geschenkt wurde, das wir in uns speichern konnten, auch wirklich bewahren können.

Kurze Stille

Bitten wir Gott um Beistand für uns und andere. Vielleicht erinnern wir uns jetzt gerade an

Personen, die das Gefühl haben, in der Wüste zu stehen, weil nichts klappt, weil sie Angst

haben, weil sie immer nur Pech haben. Vielleicht denken wir auch an solche „Trockenzeiten“ in

unserem eigenen Leben, die uns bevorstehen, Situationen, vor denen wir Angst haben. All das

können wir in einigen Augenblicken der Stille in Gedanken vor Gott bringen und ihn bitten, dass

er uns und den anderen hilft, wie ein Kaktus zu sein: Das Gute zu erkennen und zu bewahren,

dadurch Kraft zu schöpfen auch für schwere Zeiten, und standhaft für das Gute einzutreten.

Fürbitten in Stille oder freie Fürbitten

Fassen wir unsere Bitten, Ängste, Sorgen und Fragen in dem Gebet zusammen, das uns mit

den Christen auf der ganzen Welt und zu allen Zeiten verbindet:

 

Vater unser im Himmel…

 

Kaktus-Meditation IV und Segensbitte

Eine wichtige Fähigkeit der Kakteen haben wir aber bislang vergessen: sie können aufnehmen,

speichern, bewahren und – blühen! Sie blühen nicht immer und ständig, aber hin und wieder

schon. Das ist der Sinn dieser ganzen anderen Eigenschaften. Es geht nicht nur ums eigene

Überleben, es kommt darauf an, andere daran teilhaben zu lassen, was man an Gutem erlebt

und gespeichert hat. Wenn man nur für sich selbst sammeln würde, wäre die Welt eine Wüste,

die nur aus dornigen, langweiligen Kakteen bestehen würde. Wenn man aber hin und wieder

auch anderen davon erzählt, wenn andere an uns die Begeisterung, die Freude spüren, dann

können wir trockene Wüsten in blühende Landschaften verwandeln.

Bitten wir Gott um seinen Segen dazu.

 

Gott,

auf die Fürsprache der Gottesmutter Maria bitten wir dich:

Sei mit uns auf unseren Wegen,

begleite uns in guten und in schweren Zeiten

mit deinem Segen.

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Amen

 

Schlusslied: 947 1+2+6 Kommt sagt es allen Leuten

Maiandacht – Diakone – 06.05.09 -Let it be-

 

Maiandacht – Diakone – 06.05.09 – 15.00 Uhr .- Marienkapelle

 

Lied: GL 595 1+4 Maria breit den Mantel aus

 

Ende Mai feiert die Freunde der evangelischen Kirche ihren Kirchentag in Bremen. Pessimisten sehen den Zusammenbruch der weltweiten Wirtschaft. In der Türkei wurden vorgestern 45 Menschen bei einer Hochzeitsfeier umgebracht, tausende Menschen haben Trost und Freude an unserem Ostergarten dieses Jahr in Verl gefunden, und von mir und von vielen von Euch weiß ich, dass es uns eigentlich ganz gut geht. Einige haben aber auch Sorgen, die ich nicht tragen möchte oder vielleicht auch nicht könnte. All diese Anliegen wollen wir in diesen Gottesdienst mit hineinnehmen. Mit dem großen Lobpreis der Gottesmutter, dem MAGNIFICAT, wollen wir in dieser Andacht die Gottesmutter ehren und grüßen, wollen wir den Menschen mit Ihren Freuden und Sorgen, Ängsten und Gebrechen unsere Nähe zeigen und selbst Gottes Beistand für unsere Wege erbitten. Wie immer stellen wir uns unter seinen Schutz, Im Namen
des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

 

Einstimmung

1970 wurde der Song „Let it be“ von den beiden Beatles John Lennon und Paul McCartney getextet und komponiert. Damals wie heute haben wohl nur wenige hinter diesem weltbekannten Song ein Marienlied vermutet. Schaut man sich dieses Lied aber genauer an und hört genauer hin, kann man darin ein ganz eigenes Marienlied erkennen.

 

CD – Let it be
(Texte austeilen)

 

Gebet

Guter Gott,

Maria hat sich Dir anvertraut. Sie war sich deiner Liebe sicher, sie wusste, dass du bei ihr bist und konnte so ihren Weg auch in schwerer Zeit gut sein lassen. Sie hat uneingeschränkt Ja zu dir gesagt. So konnte dein Sohn Mensch werden.

Schenke uns ihre Stärke, Menschen und Situationen anzunehmen, ohne Angst haben zu müssen oder zu zweifeln.

Gib uns die Kraft Ja zu sagen, zu Dir und zu unserem Leben.

Schenke uns Mariens Gottgelassenheit.

Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn.

Amen.

 

GL: 689 Meine Seele preist die Größe des Herrn

 

Impulsfragen:

 

„Ich bin nur seine geringste Dienerin“, sagt Maria. Habe ich auch manchmal das Gefühl, ganz klein und gering zu sein? Zu schwach, um irgendetwas zu erreichen?

Aber Maria spricht weiter: „Ich bin nur seine geringste Dienerin, und doch hat er sich mir zugewandt. Jetzt werden die Menschen mich glücklich preisen in allen kommenden Generationen.“ Maria spürt ganz tief in sich und ganz fest, dass Gott sich ihr zugewandt hat, sie berufen hat. Das macht aus der „geringsten Dienerin“ eine Frau mit Mut, Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen.

Vielleicht kann sie auch Vorbild für mich sein? Vielleicht gibt ihre Berufung, die Berufung einer ganz einfachen Frau, auch mir selbst neues Selbstvertrauen? Gott wendet sich mir zu. Gott tut Großes an Maria und auch an mir.

 

– Stille, instrumentale Musik – ca 1 Minute

 

„Er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen“ Welche Mächtigen stürzt Gott heute vom Thron? Welche „bösen“ Mächte vertreibt er? Wo erlebe ich, dass Gerechtigkeit wahr wird mitten in meinem, in unserem Leben, mitten in dieser Welt?

„Den Hungernden gibt er reichlich zu essen und schickt die Reichen mit leeren Händen fort.“ Wer hungert heute? Ist es immer der Hunger nach Brot? Wo erlebe ich, dass Hungernde Brot bekommen, dass die Not von Menschen – welcher Art auch immer – gewendet wird?

Maria lobt Gott, weil er Gerechtigkeit schafft. Sie ruft aus: „Mein Herz preist den Herrn, alles in mir jubelt vor Freude, über Gott, meinen Retter.“ Wie klingt mein Danklied an Gott. Wofür danke ich Gott? Welche Worte wähle ich, um ihn zu preisen?

 

– Stille, instrumentale Musik –

 

„Sein Erbarmen hört niemals auf; er schenkt es allen, die ihn ehren, von einer Generation zur andern.“ Großes Vertrauen spricht aus Marias Worten.

Es gibt viele Situationen in meinem Leben, in dieser Welt, wo ich sehr viel Vertrauen brauchen könnte. Vertrauen, dass etwas besser und anders werden kann.

Baue ich auch auf Gottes Kraft? Vertraue ich darauf, dass am Ende die Gerechtigkeit durch seine Hilfe siegt?

 

– Stille, instrumentale Musik –

 

Gemeinsames Gebet / Litanei (im Wechsel)

 

V: Maria, die inmitten der Gemeinschaft der Glaubenden sitzt –

A: Mit allen, die an Jesus Christus glauben, mit allen, die nach seinem Reich Ausschau halten, rufen wir zu Dir als Mutter.

V: Maria, die einmütig mit uns versammelt ist, um wieder und wieder um Gottes Geist zu bitten –

A: Mit allen, die an Jesus Christus glauben, mit allen, die nach seinem Reich Ausschau halten, rufen wir zu Dir als Mutter.

V: Maria, die das Protestlied singt –

A: Mit allen, die an Jesus Christus glauben, mit allen, die nach seinem Reich Ausschau halten, rufen wir zu Dir als Mutter.

V: Maria, die Prophetin einer gerechten Welt–

A: Mit allen, die an Jesus Christus glauben, mit allen, die nach seinem Reich Ausschau halten, rufen wir zu Dir als Mutter.

V: Maria, die ganz tut, was er sagt –

A: Mit allen, die an Jesus Christus glauben, mit allen, die nach seinem Reich Ausschau halten, rufen wir zu Dir als Mutter.

V: Maria, die Ja sagt und Ja meint –

A: Mit allen, die an Jesus Christus glauben, mit allen, die nach seinem Reich Ausschau halten, rufen wir zu Dir als Mutter.

V: Maria, die nicht aufgibt, auch wenn sie eine Abfuhr erfährt –

A: Mit allen, die an Jesus Christus glauben, mit allen, die nach seinem Reich Ausschau halten, rufen wir zu Dir als Mutter.

V: Maria, die nachdenkt und erwägt, was sie hört, und dann handelt –

A: Mit allen, die an Jesus Christus glauben, mit allen, die nach seinem Reich Ausschau halten, rufen wir zu Dir als Mutter.

V: Maria, die auch im großen Leid durchhält –

A: Mit allen, die an Jesus Christus glauben, mit allen, die nach seinem Reich Ausschau halten, rufen wir zu Dir als Mutter.

V: Maria, die lernen muss, ihren Sohn herzugeben –

A: Mit allen, die an Jesus Christus glauben, mit allen, die nach seinem Reich Ausschau halten, rufen wir zu Dir als Mutter.

V: Maria, die seliggepriesen wird, weil sie geglaubt hat –

A: Mit allen, die an Jesus Christus glauben, mit allen, die nach seinem Reich Ausschau halten, rufen wir zu Dir als Mutter.

V: Maria, die auf Gottes Zuwendung mit ihrem ganzen Leben antwortet –

A: Mit allen, die an Jesus Christus glauben, mit allen, die nach seinem Reich Ausschau halten, rufen wir zu Dir als Mutter.

V: Maria, unsere Schwester im Glauben.

A: Mit allen, die an Jesus Christus glauben, mit allen, die nach seinem Reich Ausschau halten, rufen wir zu Dir als Mutter.

V: Maria kann uns ein Leitbild sein, ein Leitbild für Frauen und Männer von heute. Amen.

 

Lied: Magnifikat aus Taize (CD Nr. 5)
GL 974.6

 

Symbolhandlung: Mit Maria Gott loben und um seine Kraft bitten

Alle Teilnehmenden werden eingeladen ihren persönlichen Dank und ihre persönlichen Bitten vor Gott zu bringen. (Vase und Weihrauch am Marienaltar)

 

Wie Maria wollen wir nun Gott loben und ihn um seine Kraft für uns bitten.

Fragen Sie sich:

Wofür will ich heute Gott danken?

Wofür will ich ihn loben, weil ich erlebt und erfahren habe, dass er Gerechtigkeit schafft – mitten in meinem, in unserem Leben?

Und dann bringen Sie diesen Dank ganz bewusst vor Gott, indem sie ihn mit ihrer Rose nach vorne bringen und vor Gott legen.

Und fragen Sie sich auch:

Wo ist mein, wo ist unser Leben noch voller Sehnsucht, dass endlich mehr Gerechtigkeit spürbar wird.

Wo will ich ganz darauf vertrauen und hoffen, dass Gott weiterhilft.

Und dann lassen Sie ihre Sehnsucht, die Bitten und Sorgen, mit einem Weihrauchkörnchen, das Sie hier vorne einlegen, zu Gott aufsteigen.

(Alle sagen einen „Satz“, stecken ihre Rose in die Vase und legen ein Weihrauchkorn ein)

 

Zusammenfassendes Gebet

 

Starker Gott,

Du hast uns in Maria ein starkes Vorbild gegeben.

Eine wirklich selbstbewusste Frau, die ganz auf Dich vertraut hat und sich deshalb vor niemandem fürchten musste.

Eine Frau, die spürte, dass sie von Dir erwählt ist, an Deiner Gerechtigkeit und Deinem Heil mitzuwirken.

Wie Maria hast Du auch uns erwählt und uns ein Selbstbewusstsein geschenkt, das uns niemand nehmen kann: das Selbstbewusstsein, dass wir Deine erwählten Kinder sind, Söhne und Töchter Gottes.

Mit Maria preisen wir Dich und danken wir Dir,

dass Du Gerechtigkeit schaffst, auf der Seite der Schwachen und Armen stehst, und uns stärkst in unserem Einsatz. Wir preisen Dich mit all den Blumen, die wir als Zeichen für unseren persönlichen und gemeinsamen Dank als unser Lob vor Dich bringen.

Mit Maria wollen wir ganz auf Deine Kraft vertrauen in all den Situationen, wo wir mehr Gerechtigkeit, mehr Heil ersehnen. Wir bitten Dich um Deine Kraft und Deinen Beistand mit all den Wünschen und Sehnsüchten, die mit dem Weihrauch zu Dir aufsteigen.

Lass uns wie Maria immer auf dem Weg zu Dir bleiben.

Lass durch uns die Menschen Trost und frohe Botschaft erfahren, sei auch denen nahe, die Angst, Schmerzen und Sorgen haben, auch denen zeige Dich, die Dich nicht suchen. Gib Kraft den vielen motivierten Leuten hier im Anna Haus und in so vielen anderen Häusern und Familien dieser Erde, die Weggefährten und Beistand für so viele auf den letzten Kilometern oder Metern Ihres Lebens sind

Darum bitten wir Dich durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn.

Amen.

Lied : GL 594 1+5+6 Maria zu lieben

 

Vater Unser

Ave Maria

 

Schluss- und Segensgebet

Mach uns unruhig, o Herr,

wenn wir allzu selbstzufrieden sind;

wenn unsere Träume sich erfüllt haben,

weil sie allzu klein und eng beschränkt waren;

wenn wir uns im sicheren Hafen bereits am Ziel wähnen,

weil wir allzu dicht am Ufer entlang segelten.

Mach uns unruhig, o Herr,

wenn wir über die Fülle der Dinge, die wir besitzen,

den Durst nach den Wassern des Lebens verloren haben;

wenn wir, verliebt in diese Erdenzeit,

aufgehört haben, von der Ewigkeit zu träumen;

wenn wir über all den Anstrengungen,

die wir in den Aufbau der neuen Erde investieren,

unsere Vision des neuen Himmels verblassen ließen.

Rüttele uns auf, o Herr,

damit wir kühner werden

und uns hinauswagen auf das weite Meer,

wo uns die Stürme deine Allmacht offenbaren,

wo wir mit schwindender Sicht auf das Ufer

die Sterne aufleuchten sehen.

Im Namen dessen, der die Horizonte

unserer Hoffnungen weit hinausgeschoben

und die Beherzten aufgefordert hat,

ihm zu folgen.

Dazu segne uns Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

 

Lied: GL 999 1-3 Segne Du Maria

 

VORZUBEREITEN:

Gotteslob

Musik:

CD – Player, Verlängerungskabel    

CD Let it be (Texte verteilen)

CD Magnificat Taize

Instrumentalmusik

Blumenvase

Rosen (zu Beginn verteilen)

Weihrauch

 

Texte Litanei verteilen

Totengedenken am 1. November 2010

Totengedenken am 1. November 2010 Fest Allerseelen

Im Namen des Vaters…

Es ist gut, dass wir hier zusammengekommen sind,
um hier aller unserer lieben Verstorbenen zu gedenken, hier auf dem Friedhof oder wo auch immer auf der ganzen Welt.
Die Menschen, derer wir heute gedenken, sind wir und sie uns sehr nahe gestanden.
Wir kennen ihre Sehnsüchte, ihre Ängste, ihre Eigenheiten, ihr Lieben und Sehnen, ihre Freude und Begeisterung an manchen Dingen; haben Höhepunkte ihres Lebens miterlebt und sie oft wenn wir konnten und durften auch bis zum Schluss treu begleitet.

Für sie alle wollen wir hier und heute besonders beten:

Gott, Du stehst zu den Menschen, gleich welcher Rasse oder Religion,

Du liebst sie und gehst an ihrer Seite mit Ihnen durchs Leben.
Wir bitten für unsere Verstorbenen, die du in Liebe erschaffen hast.
Wir können und wollen nicht glauben,
dass alles, was sie für uns bedeutet haben,
nun verloren wäre und vorbei ist.
Mit ihnen, die uns vorausgegangen sind,
vereinigen wir uns im Glauben,
an dem sie selbst festgehalten haben bis zum Ende,
an dir, ihrem und unserem Gott,
der du für uns lebst
heute und an allen Tagen
bis in Ewigkeit.
Amen.

 

Wechselgesang: GL 715, nach Psalm 22

KV: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen.

Lied: GL 621 Ich steh vor Dir mit leeren Händen Herr

Halleluja. Halleluja.

Evangelium (Joh. 11:21-27):

In jener Zeit sagte Martha zu Jesus:
Herr, wärest du hier gewesen,
so wäre unser Bruder nicht gestorben;
aber auch jetzt weiß ich,
dass Gott dir alles geben wird,
worum du ihn bittest.

Jesus sprach zu ihr:
Dein Bruder wird auferstehn.
Martha antwortete:
Ich weiß, dass er auferstehn wird
bei der Auferstehung am Jüngsten Tag.
Jesus sagte zu ihr:
Ich bin die Auferstehung und das Leben;
wer an mich glaubt, wird leben,
auch wenn er schon gestorben ist;
wer aber lebt und an mich glaubt,
der wird in Ewigkeit nicht sterben.

Glaubst du das?
Sie antwortete ihm:
Ich glaube, dass du der Messias bist,
der Sohn des lebendigen Gottes,
der in diese Welt kommt.

Nicht auszudenken, wenn am Ende niemand für einen beten würde, wenn keiner an einen denkt. Ja was ist, wenn dann keiner an einen denkt?

Diese Angst treibt ja auch heute viele Menschen um. Immer mehr stehen im Alter ja ganz alleine da. Die Zahl derer, um die sich zu Lebzeiten kaum einer kümmert, wird immer größer. Und wer soll dann nach dem Tod an mich denken – geschweige denn für mich beten?

So mancher und manche machen sich da ja schon ihre Gedanken. Wenn man keine Angehörigen hat, die dann alles auch wirklich für einen regeln… Wenn die Kinder möglicherweise sagen: „Ach das mit den Messen, das brauchen wir nicht!“

Da wird bei dem einem alles genau bis ins i-Tüpfelchen vorbereitet und gestaltet, und alle paar Wochen eine Messe gefeiert. Und bei mir dann möglicherweise gar nichts? Da wird vielleicht alles Wichtige versäumt und vergessen?

Und was ist dann mit mir? Gibt es also auch beim Start in die Ewigkeit keine Chancengleichheit? Die, die Glück haben, für die wird gebetet, und die, an die niemand mehr denkt, die schauen in die Röhre?

Wäre ja schlimm, wenn es so wäre.

Aber Gott sei Dank ist das eine Angst, die völlig unbegründet ist. Als ob es Gott darauf ankäme, was Menschen nach meinem Tod für mich tun.

Gott schaut auf mein Leben und auf meinen Glauben und auf mich. Ich bin ihm wichtig. Er hat mich ins Dasein gerufen, er hält mein Leben in der Hand und er trägt mich auch durch den Tod hindurch. Und er tut dies, weil er mich liebt.

Ich habe mir mein Leben nicht erst verdienen müssen, ich kann mir den Himmel nicht kaufen und ich brauche keine Seelenämter um am Ende gut vor ihm da zustehen.

Manche von den Großen der Vergangenheit werden letztlich recht schmerzhaft einsehen müssen, dass sie sich jämmerlich verrechnet haben. Wer im Leben ein Lump war, der macht seine Taten auch durch noch so große Kapellenbauten; Stiftungen und noch so viele Messstipendien nicht besser.

Gott schaut auf den Menschen – nicht auf die Zahl der Messen, die für ihn gefeiert werden.

Es wundert mich immer wieder, wenn Menschen sich vorstellen, als würde Gott so etwas wichtig sein. Als würde er all dies sogar brauchen.

Gott braucht das doch nicht. Das was wir miteinander tun, all unser gemeinsames Beten, all unser Feiern, alle Sakramente, sie sind Geschenke für uns – Gottesdienst: Gottes Dienst an uns Menschen. Denn wir Menschen brauchen das.

Die Pflege der Gräber, die Feier der Messe, das gemeinsame Denken an die Verstorbenen – in erster Linie geht es da doch um uns: und zwar um die, die zurückgeblieben sind, um die Angehörigen, mit denen wir uns verbunden wissen, um die Trauernden, die wir in unserer Gemeinschaft tragen wollen, denen wir zeigen möchten, dass niemand von uns alleine dasteht.

Zu spüren, dass da Menschen mit mir beten und singen, vor allem da, wo mir die Worte versagen, von Gott und der Gemeinschaft Trost zu erfahren, das ist das tiefste Geheimnis einer Messe im Umfeld einer Beerdigung.

Und das ist ja auch der Sinn des heutigen Tages: All denen, die einen lieben Menschen verloren haben, allen, die trauern sei die Frohe Botschaft mitgegeben, dass Gott keines seiner Kinder fallen lässt. Uns hält er an seiner Hand, uns führt er in Freud und Leid durch dieses Leben und unsere Verstorbenen fängt er auf. Sie sind in seiner Hand geborgen.

Diese Botschaft schenkt uns Gott. Heute feiern wir sie. Wir feiern unseren Glauben, uns geschenkt zum Trost.

Lied: GL 973 1-3 Du bist da wo Menschen leben ..

 

Gebet:

 

Lasset uns beten:
Gott, des Lebens,
in deinen Händen liegt das Leben aller unserer Verstorbenen.

Du kennst ihr Leben:
– ihre Geburt,
– ihr Aufwachsen,
– ihr Lernen und Studieren ihr Arbeiten und Kümmern

Du kennst ihre Ängste.

Du kennst ihre Sorgen und Bemühungen
um Familie und alle Anvertrauten.

Du warst bei ihnen:
– in ihrem Ringen, in ihrer Freude und ihrer Angst
– in den Tagen ihrer Krankheit.

Du allein weißt um ihre Schmerzen, körperlich und seelisch,
ihre Gedanken und Ängste in den letzten Tagen.

In unserer Trauer richten wir unsere Augen
auf das Kreuz Jesu Christi,
und in tastendem und suchendem Glauben
sprechen wir aus:

Dies ist nicht das Ende,
und unser Gott ist ein Gott der Lebenden.


Mehr als ihr Leib
ist uns ihr Name geblieben –
diese Namen sprechen wir hier nun aus,
nennen sie mit Ehrfurcht und Zuneigung:

In diesem Jahr verstarben aus unserer Gemeinde oder wurden auf unserem Friedhof beerdigt:

Herr, unser Gott, du erinnerst Dich und kennst ihre Namen,
die sie von ihren Eltern empfangen haben,
unter denen sie bekannt und beliebt waren
und es bleiben auch nach ihrem Tode,
die Namen, die du nun für immer geschrieben hast
in deine gütigen Vaterhände.

Lasst uns nun gemeinsam das Gebet des Herrn sprechen:
Vater unser…

Wir empfehlen unsere Verstorbenen der Gottesmutter:

Gegrüßet seist Du Maria …

 

Wir wollen nun zu den Gräbern gehen in Vertrauen und Frieden
und unsere Verstorbenen in Gottes Barmherzigkeit und Liebe wissen und auch loslassen.
Wir geben sie aus unseren Händen
und legen sie voll Vertrauen in die Hände des lebendigen Vaters.

Im Gebet und Gedenken bleiben wir mit Ihnen verbunden.

Sie mögen ruhen in Frieden. Amen.

Segen:

Gott,
gedenke deines Volkes, 
das sich am heutigen Tag aller Heimgegangenen erinnert.
Tröste dein Volk und bewahre es vor Verzweiflung.
Stärke dein Volk im Glauben an die Auferstehung deines Sohnes.
Bewahre dein Volk in der Kraft des Heiligen Geistes.
Segne dein Volk:
Im Namen des Vaters und des Sohnes
und des Heiligen Geistes. Amen.

Lied: GL 955 1+5+6 Von guten Mächten ….

Der Mensch in Gottes Hand

In Wahrheit ist es würdig und recht,
dir, Herr, heiliger Vater. allmächtiger, ewiger Gott,
immer und überall zu danken.
Denn in deinen Händen ruht unser Leben:
nach deinem Willen werden wir geboren
und durch deine Führung geleitet.
Nach deiner Verfügung empfangen wir den Sold der Sünde
und kehren zurück zur Erde,
von der wir genommen sind.
Doch du hast uns erlöst durch das Kreuz deines Sohnes,
darum erweckt uns einst dein Befehl
zur Herrlichkeit der Auferstehung mit Christus.
Durch ihn preisen wir jetzt und in Ewigkeit dein Erbarmen
und singen mit den Chören der Engel das Lob deiner Herrlichkeit:
Heilig. . .

 

Lobpreis:

 

(im priesterlosen Wortgottesdienst):

Kehrvers:
Der Herr ist mein Licht und mein Heil. (GL 719)

Vater, es ist recht, dass wir dir beim Gedenken an die Verstorbenen
auch unseren Dank und Lobpreis darbringen.

Kehrvers

Wir danken dir für das Leben, das du uns geschenkt hast,
für alles Glück und alle Freude, für das Wachsen und Reifen
und für alles, was uns im Leben gelungen ist.

Kehrvers

Wir danken dir für das Leben aller uns lieb gewordenen Menschen,
die bereits zu dir zurückgekehrt sind;
für alles Glück, das wir miteinander erleben durften,
und für alles, was wir einander geben und bedeuten konnten.

Kehrvers

Wir danken dir für das ewige Leben,
das bereits in unserer Taufe begonnen hat,
das uns hoffen lässt und die Kraft zum Lieben gibt.

Kehrvers

Wir danken dir, dass du durch deinen Sohn Jesus Christus
die Hülle, die alle Nationen verhüllt,
und die Decke, die alle Völker bedeckt, zerrissen
und den ewigen Tod für immer beseitigt hast.

Kehrvers

Wir danken dir, dass du für unsere Lieben und auch für uns
eine ewige Wohnung bereitet hast
und dass wir dich einmal schauen werden, wie du bist.

Kehrvers

Mit allen Heiligen stimmen wir ein in den Lobgesang der Kirche
und singen:

Danklied, z. B.: Nun saget Dank und lobt den Herren (GL 269)

 

Segen:

 

Gott, der alle unsere Wege begleitet, fasse uns an der Hand.
Er lasse uns spüren, dass er auch den Weg der Trauer mit uns geht.
Er helfe uns, den kostbaren Schatz der Erinnerung an verstorbene Menschen zu bewahren.
Er richte uns auf, damit wir wieder den Weg sehen, der uns in die Zukunft führt.
Er schenke uns Zuversicht, die richtigen Entscheidungen im Leben zu treffen.

So segne und behüte uns der allmächtige und gütige Gott,
der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.

Beerdigung

Zwischen den beiden Eckdaten eines Menschenlebens,
die wir einritzen in den Grabstein,
zwischen Geburtstag und Sterbestunde
liegt all das Unausgesprochene, Unsagbare,
das nur Gott kennt.
Hinter jedem Namen
verbirgt sich ein Schicksal.

In dieser begrenzten Spanne zwischen Geburt und Tod
gab es Hoffnung und Angst eines Kindes,
Enttäuschung und Erfüllung einer großen Liebe,
Zärtlichkeit und Härte eines Vaters,
Erfolg und Verbitterung im Beruf .. .
Da liegen in jedem Menschenleben
Verdrängtes und Ausgelebtes,
schuldig werden und schuldig bleiben,
glauben und zweifeln.

Und nie ist diese Waage im Gleichgewicht.
Nichts ist glatt und vollendet.
Solange wir atmen, geht keine Rechnung auf.

Und wir, die Zuschauer, sehen solch ein Leben
nur im Ausschnitt, nur von außen.
Selbst dann, wenn wir ganz nahe stehen.
Was wissen wir schon voneinander?

Erleben, gestalten, erleiden
muß jeder sein eigenes Schicksal.
Er ganz allein.

Wir hoffen auf Gott,
daß er uns ruft aus dem Staub,
daß er unsere Bruchstücke sammelt
und uns ganz macht.
Nur er kann die »unvollendete Sinfonie unseres Lebens«
vollenden und zum Klingen bringen.

Aus: Hermann Josef Coenen, Dann stehst Du am Ufer. Anstiftungen zum Glauben. Patmos Verlag, Düsseldorf 1991.

Heimweh

In die Trauer über den Tod eines lieben Menschen mischt sich Heimweh. Wie gern hätten wir ihn wieder bei uns … Doch in Wahrheit sind wir es, die fern von Zuhause sind, nicht er. Der Tod ist ja die Tür zur ewigen Heimat. Und nach dem Tod bleibt die Verbindung: Die Heimgegangenen sind uns weiter nah, begleiten uns liebevoll, warten auf den Tag, an dem wir uns wiedersehen. Nein, der Tod ist nicht Trennung. Wenn ein lieber Mensch stirbt, verlässt er uns nicht. Für ihn beginnt die Ewigkeit. Und in der Ewigkeit werden wir mit ihm vereint sein, im Frieden und in der Freude des Himmels.

 

Der Tod ist nichts

Ich bin nur in das Zimmer nebenan gegangen.
Ich bin ich, ihr seid ihr.
Das, was ich für euch war, bin ich immer noch.
Gebt mir den Namen,
den ihr mir immer gegeben habt.
Sprecht mit mir,
wie ihr es immer getan habt.
Gebraucht nie eine andere Redeweise,
seid nicht feierlich oder traurig.
Lacht weiterhin über das,
worüber wir gemeinsam gelacht haben.
Betet, lacht und denkt an mich,
betet für mich,
damit mein Name im Hause ausgesprochen wird,
so, wie es immer war – ohne irgendeine Bedeutung,
ohne die Spur eines Schattens.
Das Leben bedeutet das,
was es immer war.
Der Faden ist nicht durchgeschnitten.
Warum soll ich nicht mehr in euren Gedanken sein,
nur weil ich nicht mehr in eurem Blickfeld bin?

Ich bin nicht weit weg,
ich bin nur auf der anderen Seite des Weges.

Quelle unbekannt

stimmt an das halleluja

und wenn ich dann einst geh,
stimmt an das halleluja.
lasst ab von trauer und von leid,
nehmt alles nicht zu schwer.
schaut dankbar auf den,
der ich gewesen,
erinnert euch an mich.
lasst läuten alle glocken,
ich hab gefunden meinen stern.
schaut nicht auf mein versagen,
freut euch über das gewesen.
lasst ab von euren klagen,
ich bin euch gar nicht fern.
bergt mich in euren herzen
und habt mich weiter gern.
der grabstein sei aus holz,
der sarg ist mir nicht wichtig.
viel mehr soll für euch bleiben,
mein name, mein gedanke,
mein stern.

r.h.g.

Eine frohe Botschaft an die Raupen

Da war einmal ein guter Mensch
den jammerte das Gewürm der Raupen
wie sie sich Stunde um Stunde mit ihren Stummelbeinen
vorwärts plagen und ihr Fressen suchen
wie sie mühselig den Stengel erklettern
um mit dem Möhrenkreut ihren Wanst vollzustopfen
keine Ahnung von der Sonne und dem Regenbogen nach dem Gewitter –
kein Ohr für die Musik der Grillen und der Nachtigallen
und der dachte sich wenn die wüßten was da einmal wird
sie würden viel froher leben
sie würden erkennen
daß ihr Leben nicht nur aus Fressen besteht und
daß der Tod nicht das letzte ist –
und er begann eine frohe Botschaft an die Raupen zu überlegen

Seht – sagte er – ich verkünde euch eine frohe Botschaft –
ihr werdet einmal frei sein
von diesem Gekrabble um das Fressen
ihr werdet eure Schwerfälligkeit verlieren
und auffliegen wie eine Feder
seht doch dieses grenzenlose Blau des Himmels –
ihr werden Blüten finden – duftende Blüten
und ihr werdet den Nektar saugen – glücklich und mühelos

Und der gute Mensch wurde traurig – die Raupen hörten ihn nicht –
ja – natürlich – sie konnten ihn nicht verstehen
und er überlegte – wenn er selbst eine Raupe werden würde –
wenn er all sein Anderssein ablegen würde
und er fing ganz klein an damit sie nicht gleich Angst
bekämen vor einer Super-Raupe – und er lebte mit ihnen
bei ihrem beschwerlichen Tagwerk von Möhrenstengel zu Möhrenstengel
und endlich schien die Zeit gekommen
und er fing wieder an mit seiner frohen Botschaft
aber weil er nun eine Raupe geworden war
hatte er ein neues Problem:
er konnte das Zukünftige,
das Schmetterlinghafte in der Raupensprache
nicht mehr ausdrücken und der suchte Vergleiche zu finden
Es wird sein wie auf einem Feld voller Möhrenkraut … und sie
nickten und dachten ans endlose Fressen, an ein Schlaraffenland,
und er versuchte ihren Raupenhorizont aufzubrechen

Wahrhaftig – glaubt mir doch
euer Puppensarg ist nicht das letzte
euch werden Flügel wachsen – ihr werdet leicht
werden wie der Frühdunst und aufsteigen in den Himmel
und eure Schwingen werden leuchten wie Gold und Edelstein
aber sie nahmen ihn nicht an

Geh mit deinem Märchen –
du hältst uns nur vom Fressen ab
– geh – du Spinner …

Und sie rotteten sich zusammen
um ihn lächerlich zu machen –
um ihn auszuschalten …

Wie schwer ist es
den Raupen das Schmetterlinghafte zu künden –
es ist so unvorstellbar anders
so unvorstellbar schön …

Josef Gräf

Allerheiligen / Allerseelen 2011

Allerheiligen / Allerseelen 2011

 

Lied: 621 Ich steh vor Dir mit leeren Händen Herr

 

Allerheiligen ist heut.
Viele Leute werden heute auf den Friedhof gehen.
Die Gräber unserer Verstorbenen sind uns wichtig. Wir brauchen diesen Ort. Da hat unsere Trauer ihren Platz.
Viele Trauernde, die einen lieben Menschen verloren haben, besuchen das Grab, lange Zeit, manchmal mehrmals täglich, um zu reden und zu weinen und um die Nähe zu dem geliebten Menschen zu spüren, der doch so weit weg ist.
Unsere Friedhöfe sind noch immer einer der zentralsten Treffpunkte.
Wer regelmäßig zu einem Grab geht, lernt Menschen kennen, trauernde Gefährten, die wenig sagen und viel verstehen.
Und unsere Friedhöfe sind außerdem die schönsten Gärten weit und breit.
Und das hat seinen Grund und seinen Sinn.
Wir pflegen die Verbindung, die Erinnerung.
Unsere Liebe, die zur Trauer geworden ist, will und kann sich hier äußern im Hegen und Pflegen, will mit Blumen und Pflanzen das Andenken schmücken.
Unsere Trauerkultur ist immer auch ein Spiegel unserer Gemeinschaft
Und solange wir noch zu den Gräbern gehen, sind wir noch verwurzelt und verbunden im Kommen und Gehen der Generationen.
Jesus selbst hat den Friedhof und seine Pflege geradezu geadelt.
Es ist eine kleine Begebenheit im Johannesevangelium, aber ganz beeindruckend wie ich finde.
Am Ostermorgen kommen die Frauen zum Grab. Auch hier geht es um Trauerkultur und um das Erweisen der letzen Ehre für den Verstorbenen.
Aber er ist nicht tot.
Er lebt. Und er erscheint der Maria von Magdala. Und sie hält ihn für den Gärtner und fragt:
Wo hast Du ihn hingetragen.
Und erst, als Jesus sie bei ihrem Namen nennt, Maria sagt, da erkennt sie ihn und wird zur Botschafterin des neuen Lebens.

Jesus als Gärtner auf dem Friedhof.
Eine wunderschöne Vorstellung.
Eine tröstliche auch.
Er ist dabei, wenn Leute an ihren Gräbern stehen und sich fragen, wohin sie gebracht wurden, die geliebten Menschen.
Jesus der Gärtner im Gottesacker, er steht da und sagt, dass niemand verloren geht, dass alle bis in den Himmel wachsen dürfen, weil das Grab zum Beet des neuen Lebens wird.
Für alle an Allerheiligen.

 

Wir stellen uns unter den Schutz des Höchsten, unseres Bruders und Vaters:
Im Namen des Vaters und des Sohnes …………………..

(Mt 22,34-40) In jener Zeit, als die Pharisäer hörten, dass Jesus die Sadduzäer zum Schweigen gebracht hatte, kamen sie bei ihm zusammen. Einer von ihnen, ein Gesetzeslehrer, wollte ihn auf die Probe stellen und fragte ihn: Meister, welches Gebot im Gesetz ist das wichtigste? Er antwortete ihm: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken. Das ist das wichtigste und erste Gebot. Ebenso wichtig ist das zweite: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. An diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz samt den Propheten.

Was wäre eigentlich, wenn ich morgen sterben müsste? Was, wenn ich jetzt gesagt bekäme: Ganz sicher, morgen ist es soweit! Wie würde ich reagieren?

Liebe Schwestern und Brüder,

ich weiß es nicht. Ich bin mir nur ziemlich sicher, dass ich alles andere als begeistert wäre. Ich würde mich – glaube ich – mit Händen und Füßen dagegen wehren.

Vielleicht würde ich zu verhandeln versuchen, um noch einen Tag, eine Woche, einen Monat oder auch mehr herausschinden zu können.

Sollte das verkehrt sein? Müsste ich nicht begeistert sein?

Es geht doch um das Reich Gottes!

Christus verheißt uns ja die ewige Seligkeit und auf die müsste ich mich doch freuen und mit wehenden Fahnen ihm entgegengehen und das lieber heute als morgen.

Ich gebe zu: Ich tue es nicht! Ich hänge an diesem Leben – ein Leben, das so viel bietet und bei all seiner Mühsal und Beschwer, doch noch so viele glückliche Stunden bereit hält, wenn man sie nur zu entdecken weiß.

Und liege ich da so falsch? Ich glaube nicht.

Warum sollte ich das Leben nicht lieben, wenn Gott es doch auch tut.

Ja, ganz im Gegenteil, wenn ich von diesem Leben nichts halten würde, das würde doch bedeuten das ich das größte Geschenk Gottes an uns Menschen im Letzten gering achten würde.

Ich darf das Leben lieben – ja, ich glaube, ich muss es sogar.

Denn ich bin davon überzeugt, dass ich gar kein anderes Leben bekomme!

Das Evangelium macht uns an vielen Stellen deutlich, dass das neue Leben in Christus mit Jesus Christus bereits begonnen hat.

Die Vollendung unseres Lebens steht noch aus, aber begonnen hat es schon lange.

Unser Leben wird verwandelt werden, aber es wird kein ganz anderes sein.

Und wenn ich mit diesem Leben hier nicht zurecht käme, wenn ich es mit mir oder mit anderen Menschen zusammen nicht aushalten würde, ich dürfte mir dann nicht einbilden, eine ewige Seligkeit wirklich genießen zu können.

Das haben die Menschen schon von alters her gewusst. Ich habe das Bild eines Künstlers vor Augen über die Auferstehung der Toten.

Da werden zwei Gruppen unterschieden: auf der einen Seite quälen sich die Menschen ganz allein aus den Gräbern. Das sind die, die unter der Last der Steine, der Last ihres Lebens verzweifeln und zusammenbrechen.

Auf der anderen Seite werden Menschen gezeigt, die freudig einander beistehen, sich gegenseitig helfen die Steine wegzuräumen und dabei fröhlich strahlen.

Das sind die Seligen, denen es in diesem Leben gelungen ist, eines zu lernen: Miteinander zu leben, nämlich, dieses Leben miteinander zu tragen und es gemeinsam genießen zu können.

Mein Leben mit den anderen Menschen gemeinsam schon hier als Gottes großes Geschenk genießen und gemeinsam gestalten zu lernen, das ist für mich die große Aufgabe dieses Lebens.

Christus selbst hat es so beschrieben: Sich und den anderen, so wie mich selbst, lieben zu lernen, das ist – gepaart mit der Liebe zu Gott – die Erfüllung all dessen, was er von uns erwartet.

Nachfolge Christi kann deshalb nie bedeuten, nur auf das Jenseits zu schielen oder die Menschen links liegen zu lassen, ihnen aus dem Weg zu gehen und noch viel weniger, nichts für sie übrig zu haben.

Nachfolge Christi kann auch nicht bedeuten, das Leben nicht mehr genießen zu können. Nicht umsonst sagt das Sprichwort, dass der, der nicht mehr genießen kann am Ende ja selbst völlig ungenießbar wird.

Ja, ich glaube, es ist alles andere als verkehrt, dieses Leben zu lieben.

Gott hat es mir geschenkt.

Und er will nichts anderes von mir, als dass ich es zu leben lerne, so, dass es für mich und für die Menschen mit denen ich zusammen lebe, zu einem guten, einem erfüllten Leben wird.

Und genau dieses Leben, das wird sich durchhalten, das wird er hindurch tragen – durch den Tod hindurch. Das hat er, Jesus, verheißen und darauf darf ich vertrauen.

Ich werde deshalb vermutlich kaum begeisterter sein, wenn es dann wirklich daran geht, dass ich sterben muss.

Aber ich darf darum wissen, dass dieses keinen wirklichen Bruch bedeuten wird.

Es wird sich all das, was mir in diesem Leben wichtig geworden ist – meine Gedanken, mein Gefühl, ich selbst, und all die Menschen, die mir teuer und wertvoll waren, all die Beziehungen und die gemeinsame Geschichte mit ihnen – all das wird sich durchhalten, durch das Sterben und den Tod hindurch.

Es wird diese neue Wirklichkeit von Leben, genauso positiv und liebenswert prägen, wie es mein Leben hier schon lebenswert gemacht hat.

Das macht Christus mir deutlich, das ist sein Wille.

Und dieser Wille, sein Wille, der möge geschehen.

Amen.

 

Lied: 622 Hilf, Herr meines Lebens

 

Johannes 14

Euer Herz lasse sich nicht verwirren. Glaubt an Gott und glaubt an mich!
Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, hätte ich euch dann gesagt: Ich gehe, um einen Platz für euch vorzubereiten?
Wenn ich gegangen bin und einen Platz für euch vorbereitet habe, komme ich wieder und werde euch zu mir holen, damit auch ihr dort seid, wo ich bin.

 

Auch seit dem Fest Allerheiligen, hat Gott der Herr wieder einige Glieder unserer Gemeinde zu sich geholt und ihnen den Platz gegeben, den er seit Jahrtausenden vorbereitet hat.

Wir wollen Ihrer in Stille gedenken, ebenso all der Verstorbenen die in unserem Leben wichtig waren und die andern Orts bestattet wurden.

 

Herr Klaus Ostermayer         86     Breslauer Straße 32

Herr Hubert Ellers            76     Memelweg 3

Frau Anna Aufderstroth        87     St.-Anna-Straße 15

Frau Luise Brechmann         89     Breslauer Straße 8a

Frau Clementine Kowalik         86     Am Hüttenbrink 124

Frau Maria Matzke             60     Libellenstr. 81

Herr Christoph Germer         45     Tannenbergstr. 9

Frau Hedwig Hamschmidt         85     Zollhausweg 66a

Herr Willi Dewner             81     Bernsteinweg 9

Herr Georg Franke             74     Ermlandstr. 5

 

Zu Ehren unserer Verstorbenen, auch derer niemand gedenkt, wollen wir uns erheben und gemeinsam beten:

Vater Unser

Gegrüßet seist Du Maria

Lasset uns beten:
Gott, des Lebens,
in deine Hände legen wir das Leben aller unserer Verstorbenen.

Du kennst ihr Leben:
– ihre Geburt,
– ihr Aufwachsen,
– ihr Lernen und Studieren

Du kennst ihre Ängste.

Du kennst ihre Sorgen und Bemühungen
um Familie und alle Anvertrauten.

Du warst bei ihnen:
– in ihrem Ringen
– in den Tagen ihrer Krankheit.

Du allein weißt um ihre Schmerzen, 
ihre Gedanken und Ängste in den letzten Tagen.

Wir glauben und bekennen, dass unsere Verstorbenen nun zusammen mit allen unseren verstorbenen Freunden und Angehörigen, dich schauen können, so wie du bist:

Lied: 985.1 Fest soll mein Taufbund

 

Unsere Gebete mögen unsere Verstorbenen auch weiter begleiten:
Herr, gib ihnen die ewige Ruhe.
Und das ewige Licht leuchte ihnen.
Sie mögen ruhen in Frieden.
Amen.

Euch aber die zurückbleiben segne der treue und gute Gott, der Vater …………….

Nach dem Lied, geht zu den Gräbern, haltet Frieden und nutzet Gottes Chance: Liebt Gott und den Nächsten und vor allem auch Euch selber. Ihr dürft jeden Tag damit neu anfangen!

LIED: 955 1-5 Von guten Mächten

Die Angehörigen von den Verstorbenen der letzten 12 Monate möchten bitte eine Kerze mitnehmen und auf das Grab zu stellen.

Wenn Sie jetzt zu den Gräbern gehen, werde ich mit den Messdienern die Gräber segnen.