Maiandacht Mai 2011

Maiandacht Mai 2011

Lied: GL 576 1 -4 Freu Dich du Himmelskönigin …….

  

Geschichtsbücher erwähnen Maria nicht.
Trotzdem hinterläßt sie Spuren,
deutlicher als die Taten der großen Herren.
So beginnt ihre Geschichte:
Sie ist ansprechbar.
Sie lebt nicht in der abgeschlossenen Welt ihres eigenen Ich.
Sie ist kein Gefangener ihres Wunschdenkens.
Sie kreist nicht um sich selbst.
Sie ist offen – offen auch für das Unerwartete.
Und das ist ihr Geheimnis:
Sie ist offen und ansprechbar – auch für Gott.
Das ist nicht selbstverständlich und nicht einfach.
Denn Gott spricht leise und nicht aufdringlich.
Gott spricht immer nur durch andere, oft anders, als wir es erwarten.
Die meisten Menschen hören nur sich selber,
Maria aber erkennt Gottes Stimme.
Maria ist betroffen und bestürzt über ihre Erfahrung mit Gott.
Statt Freude erfährt sie Angst, Gottes Nähe verwirrt sie, sein Vertrauen trifft sie im Innersten.
Maria schweigt und denkt nach.
Nur so kommt der Mensch zum Glauben.
Glauben heißt auf keinen Fall: alles blind hinnehmen,
das Denken anderen überlassen.
Maria schweigt und denkt nach.
Sie möchte glauben mit ganzem Herzen und ganzem Verstand.

 

Begrüßung

Ich begrüße Sie/Euch ganz herzlich zur Maiandacht. Wir wollen uns mit Maria als Knotenlöserin beschäftigen, wie sie im Bild von St. Peter am Perlach in Augsburg dargestellt ist. Vielleicht ist das für viele von Euch eine ungewöhnliche Darstellung und auch Vorstellung. Aber ich finde, dass es sich lohnt dieses Motiv einmal in den Blick zu nehmen.
Ihr seid in dieser Maiandacht eingeladen, dies auch auf ganz persönliche Art und Weise zu tun.

Lied: GL 594 1 – 4 Maria Dich lieben ………

Knoten
Jeder von uns hat schon Erfahrungen mit Knoten gemacht:
Kaum zieht man am falschen Schuhband, schon sitzt der Knoten fest.
Ein Knoten im Hals raubt mir die Luft und ich kann kaum sprechen.
Knoten können eine Schnur festhalten an einem Paket, dann ist der Inhalt gesichert.
Manche machen sich einen Knoten ins Taschentuch, um etwas Wichtiges nicht zu vergessen.

Es gibt verschiedene Weisen Knoten aufzulösen. Entweder mit viel Geduld den Faden durch den anderen schieben, manchmal reißt aber dann der Geduldsfaden und der Knoten wird einfach durchschnitten. Knoten in uns zu lösen braucht manchmal lange Zeit und langen Atem. Wir müssen uns von Knoten und Verstrickungen befreien, mit denen andere uns verschnürt haben. Manchmal brauche ich auch jemand dazu, der mir hilft meine Knoten zu lösen, weil ich alleine nicht damit klar komme.

Instrumentalmusik

Bildbetrachtung

Eine, die auch als Knotenlöserin bekannt geworden ist, wird auf einem Bild aus dem 17. Jhd. dargestellt.
Es zeigt Maria als anmutige junge Frau in einem leuchtend roten Kleid mit einem wehenden blauen Mantel. Sie ist dargestellt als das Heilszeichen am Himmel, wie es im Buch der Offenbarung beschrieben ist; mit einem Kranz von Sternen um ihr Haupt, die Mondsichel unter den Füßen, zertritt sie der Schlange den Kopf.
Über ihr schwebt eine Taube – altes Symbol für den Heiligen Geist. Nur wenig hebt er sich ab von dem hellen Licht, das Maria und die Engelschar um sie beleuchtet.

Ungewöhnlich ist vor allem, dass Maria nicht das Jesuskind auf dem Arm trägt, ihren toten Sohn beweint oder die Hände zum Gebet faltet. Stattdessen ist sie in eine mühsame Arbeit versunken: sie löst in einem fast hoffnungslos verwirrten weißen Band, das ihr ein Engel hinaufreicht, die unzähligen Knoten.
Mit beiden Händen und gelassener Aufmerksamkeit ist sie bei dieser Tätigkeit, als ob es im Moment nichts Wichtigeres gäbe als dieses Band.

Instrumentalmusik

Besinnung

Maria war in ihrem Leben mit schwierigen Situationen konfrontiert und hat einige solcher Knoten erfahren. Wir wollen diese Situationen im Leben Marias mit Texten aus der Bibel in Verbindung bringen und auf diesem Hintergrund auf unser Leben schauen. Wer möchte kann bei jedem Impuls dazu einen Knoten in die Schnur machen – den persönlichen „Knoten“

1. Unverständnis:
Weissagung des Simeon Und Simeon segnete sie und sagte zu Maria, der Mutter Jesu: Dieser ist dazu bestimmt, dass in Israel viele durch ihn zu Fall kommen und dem widersprochen wird. Dadurch sollen die Gedanken vieler Menschen offenbar werden. Dir selbst aber wird ein Schwert durch die Seele dringen (Lk 2,34-35)

 

Wir denken an Situationen, wo wir auf Unverständnis gestoßen sind, / wo wir verletzt wurden, durch Aussagen und durch das Handeln anderer.

Kurze Stille zum Nachdenken und Knotenmachen

 

2. Flucht nach Ägypten

Als die Sterndeuter wieder gegangen waren, erschien Josef im Traum ein Engel des Herrn und sagte: Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter, und flieh nach Ägypten; dort bleibe, bis ich dir etwas anderes auftrage; denn Herodes wird das Kind suchen, um es zu töten. Da stand Josef in der Nacht auf und floh mit dem Kind und dessen Mutter nach Ägypten (Mt 2,13-14)

Wir denken an Situationen, wo wir auf der Flucht waren, vor uns selber/ oder vor anderen / und wir denken auch an Aufgaben und Pflichten, denen wir aus dem Weg gegangen sind.

Kurze Stille zum Nachdenken und Knotenmachen

 

3. Schmerz/Kreuzweg

Es folgte eine große Menschenmenge, darunter auch Frauen, die um ihn klagten und weinten. Jesus wandte sich zu ihnen um und sagte: Ihr Frauen von Jerusalem, weint nicht über mich; weint über euch und eure Kinder. (Lk 23,27-28)

Wir denken an schmerzliche Situationen, die uns traurig gemacht haben, / Wegstrecken, die schwer zu gehen waren, / Pläne, die durchkreuzt wurden.

Kurze Stille zum Nachdenken und Knotenmachen

4. Trauer

Gegen Abend kam ein reicher Mann aus Arimathäa namens Josef; auch er war ein Jünger Jesu: Er ging zu Pilatus und bat um den Leichnam Jesu. Da befahl Pilatus, ihm den Leichnam zu überlassen. Josef nahm ihn und hüllte ihn in ein reines Leinentuch. Dann legte er ihn in ein neues Grab, das er selbst für sich in einen Felsen hatte hauen lassen. Er wälzte eine großen Stein vor den Eingang des Grabes und ging weg. Auch Maria aus Magdala und die andere Maria waren dort; sie saßen dem Grab gegenüber. (Mt 27,57-61).

Wir denken an die Menschen, um die wir trauern, weil sie gestorben sind, oder weil sie durch Trennung oder Streit keinen Kontakt mit uns wollen.
Wir denken auch an Dinge, die uns traurig machen, wie z. B. der Verlust unserer Kraft, dass wir manches nicht mehr so gut können wie früher…

Kurze Stille zum Nachdenken und Knotenmachen

5. Abschied

Die Frauen, die mit Jesus aus Galiläa gekommen waren, gaben ihm das Geleit und sahen zu, wie der Leichnam ins Grab gelegt wurde. (Lk 23,55) Wir denken an Möglichkeiten, die uns genommen sind, / die wir verabschieden müssen: Pläne, Wünsche, Hoffnungen. Kurze Stille zum Nachdenken und Knotenmachen

Vielleicht gibt es in ihrem Leben noch einen weiteren „Knoten“, den sie noch hinzufügen möchten, eine Not, einen Schmerz ……

Kurze Stille zum Nachdenken und Knotenmachen

Lied: GL 594 5 – 6 Maria Dich lieben ………….

Fürbitten

Herr Jesus Christus, wir erflehen deine Hilfe und bitten dich auf die Fürsprache deiner Mutter:

– Löse die Knoten unserer kleineren und größeren körperlichen Beschwerden und Krankheiten
  Maria hilf uns beim Lösen der Knoten

– Löse die Knoten unserer geistigen Konflikte,
  unserer Ängste und Beklemmungen, der Ablehnung
  von uns selbst und unserer Wirklichkeit
  Maria hilf uns beim Lösen der Knoten

– Löse die Knoten im Umgang mit unseren
  Nächsten, bei Verurteilung, Verachtung und Kritik
  und wenn wir überheblich, hochmütig und
  beleidigend sind
  Maria hilf uns beim Lösen der Knoten

– Löse die Knoten unserer Sorge um die Zukunft der
  Kinder und jungen Menschen
  Maria hilf uns beim Lösen der Knoten

– Löse die Knoten in unserem Alltag, wenn es uns
  schwerfällt, unsere Arbeit zu bewältigen und
  Stress und Ausgelaugtsein uns plagen
  Maria hilf uns beim Lösen der Knoten

– Löse die Knoten bei den Konflikten und
  Spannungen in unserer Kirche
  Maria hilf uns beim Lösen der Knoten –

 

– Löse die Knoten innerhalb der christlichen Kirchen und gib uns Einheit untereinander und Toleranz
  Maria hilf uns beim Lösen der Knoten

– Löse die Knoten des sozialen und politischen Lebens unseres Landes
  Maria hilf uns beim Lösen der Knoten

– Löse die Knoten unseres Herzens, damit wir uneigennützig lieben können
  Maria hilf uns beim Lösen der Knoten

Maria Knotenlöserin, bitte für uns bei deinem Sohn Jesus Christus, unserem Herrn.   Amen.

 

Wir laden alle ein, ihre Schnur mit den Knoten zur Osterkerze zu legen.

Instrumentalmusik

Gebet

Gott, wir kommen vor dich mit dem, was uns belastet und in uns und um uns herum verknotet ist.

Gib Zeit und Kraft, die Knoten anzusehen und anzunehmen, wenn sie nicht gelöst werden können. Schenke uns einen langen Atem, die Fäden zu suchen, die helfen, Knoten in rechter Weise zu lösen. Schenke uns Hoffnung, das aus gelösten Bändern Neues entstehen kann.

 

Gott wir nehmen unsere Anliegen und Bitten mit hinein in das Gebet, das Jesus selber uns gelehrt hat: Vater unser …..
Wir grüßen die Gottesmutter (Gebetstext Zettel)

Segensgebet

Gott, wir hören oft dein Wort, aber es prallt an uns ab.
Es kommt gar nicht an, unbewußt sperren wir uns.
Wir müßten sonst umdenken und umkehren, andere, neue Menschen werden.
Das kostet Kraft und viel guten Willen.
Gott, wir möchten ansprechbar sein wie Maria.
Freilich, sie erschrickt über dein Wort, sie hört den Anspruch heraus, der in deinem Gruß liegt:
Gerufen werden in deine Nähe und unter deine Führung.
Gott, rüttle uns auf! Mach uns im Innersten unruhig, damit wir dein Wort hören,
das du uns sagst durch Jesus, unsern Bruder.

Das uns das gelingt, dazu segne uns im Namen des Vaters und des Sohnes

Lied: GL 595 1 – 4 Maria breit den Mantel aus ………………

 

Und so grüßte der Himmel die Erde

(Nach der engl. Vorlage: „There is Nothing Told“)

1. Letztlich gibt’s nicht viel von ihr zu sagen,
nur, dass sie einst plötzlich schwanger war
und ein Engel sie grüßte und sprach:
Sei gesegnet, Gott selbst ist mit dir.

Refrain: Und so grüßte der Himmel die Erde,
wurden Größtes und Kleinstes nun eins
in Maria, gesegnet von Gott, von Gott.

2. Letztlich gibt’s nicht viel von ihr zu sagen,
nur, dass sie ein großes Loblied sang,
in dem Letzte bei Gott Erste sind,
in dem Gott auf den Kopf die Welt stellt.

Refrain: Und so grüßte der Himmel die Erde,
wurden Größtes und Kleinstes nun eins
in Maria, gesegnet von Gott, von Gott.

3. Letztlich gibt’s nicht viel von ihr zu sagen,
nur, dass sie ihr Kind im Stall gebar;
dort, wo Not herrscht, den König der Welt“
Und die Hirten ergriff, was geschah.

Refrain: Und so grüßte der Himmel die Erde,
wurden Größtes und Kleinstes nun eins
in Maria, gesegnet von Gott, von Gott.

4. Letztlich gibt’s nicht viel von ihr zu sagen,
nur, dass sie die Zeichen recht verstand,
sie begriff, Gott ist Menschen dort nah,
wo sie schwach sind, verletzlich, bedrängt.

Refrain: Und so grüßte der Himmel die Erde,
wurden Größtes und Kleinstes nun eins
in Maria, gesegnet von Gott, von Gott.

5. Letztlich gibt’s nicht viel von ihr zu sagen,
nur, dass sie das Gottesreich mittrug.
Denn im Leib dieser Frau wuchs das Heil,
das die Welt neu bestellt: Gottes Sohn.

Refrain: Und so grüßte der Himmel die Erde,
wurden Größtes und Kleinstes nun eins
in Maria, gesegnet von Gott, von Gott.

 

Und so grüßte der Himmel die Erde
1. Letztlich gibt’s nicht viel von ihr zu sagen,
nur, dass sie einst plötzlich schwanger war
und ein Engel sie grüßte und sprach:
Sei gesegnet, Gott selbst ist mit dir.

Refrain: Und so grüßte der Himmel die Erde,
wurden Größtes und Kleinstes nun eins
in Maria, gesegnet von Gott, von Gott.

2. Letztlich gibt’s nicht viel von ihr zu sagen,
nur, dass sie ein großes Loblied sang,
in dem Letzte bei Gott Erste sind,
in dem Gott auf den Kopf die Welt stellt.

3. Letztlich gibt’s nicht viel von ihr zu sagen,
nur, dass sie ihr Kind im Stall gebar;
dort, wo Not herrscht, den König der Welt“
Und die Hirten ergriff, was geschah.

4. Letztlich gibt’s nicht viel von ihr zu sagen,
nur, dass sie die Zeichen recht verstand,
sie begriff, Gott ist Menschen dort nah,
wo sie schwach sind, verletzlich, bedrängt.

5. Letztlich gibt’s nicht viel von ihr zu sagen,
nur, dass sie das Gottesreich mittrug.
Denn im Leib dieser Frau wuchs das Heil,
das die Welt neu bestellt: Gottes Sohn.

 


1. Maria, breit den Mantel aus,
mach Schirm und Schild für uns daraus;
laß uns darunter sicher stehn,
bis alle Stürm vorübergehn.
Patronin voller Güte,
uns allezeit behüte.

2. Dein Mantel ist sehr weit und breit,
er deckt die ganze Christenheit,
er deckt die weite, weite Welt,
ist aller Zuflucht und Gezelt.
Patronin voller Güte,
uns allezeit behüte.

3. Maria, hilf der Christenheit,
dein Hilf erzeig uns allezeit;
komm uns zu Hilf in allem Streit,
verjagt die Feinde all von uns weit.
Patronin voller Güte,
uns allezeit behüte.

4. O Mutter der Barmherzigkeit,
den Mantel über uns ausbreit;
uns all darunter wohl bewahr
zu jeder Zeit in aller Gefahr.
Patronin voller Güte,
uns allezeit behüte.

Freu dich du Himmelskönigin, Freu dich, Maria!

freu dich, das Leid ist all dahin. Halleluja

Bitt Gott für uns, Maria

Den du zu tragen würdig warst, Freu dich, Maria!

der Heiland lebt, den du gebarst. Halleluja

Bitt Gott für uns, Maria

Er ist erstanden von dem Tod, Freu dich, Maria!

wie er gesagt, der wahre Gott. Halleluja

Bitt Gott für uns, Maria

Bitt Gott für uns, so wird’s geschehn, Freu dich, Maria!

daß wir mit Christus auferstehn. Halleluja

Bitt Gott für uns, Maria

 

Maria dich lieben, ist allzeit mein Sinn;
dir wurde die Fülle der Gnaden verliehn:
du Jungfrau, auf dich hat der Geist sich gesenkt;
du Mutter hast uns den Erlöser gschenkt.

Dein Herz war der Liebe des Höchsten geweiht;

du warst für die Botschaft des Engels bereit.

Du sprachst: Mir geschehe, wie du es gesagt.

Dem Herr will ich dienen, ich bin deine Magd.

Du Frau aus dem Volke, von Gott ausersehn.

dem Heiland auf Erden zur Seite zu stehn,

kennst Arbeit und Sorge ums tägliche Brot,

die Mühsal des Lebens in Armut und Not.

Du Mutter der Gnaden, o reich uns die Hand

auf all unsern Wegen durchs irdische Land.

Hilf uns, deinen Kindern, in Not und Gefahr;

mach allen, die suchen, den Sohn offenbar.

Von Gott über Engel und Menschen gestellt

erfleh uns das Heil und den Frieden der Welt.

Du Freude der Erde, du himmlische Zier:

du bist voll der Gnaden, der Herr ist mit dir

 


Totengedenken an Allerseelen 2012

Totengedenken an Allerseelen 2012 Verl – Sürenheide

Einstimmung: Orgel

Begrüssung

Wir alle, die wir uns hier versammelt haben, wir haben eines gemeinsam: uns verbindet die Erinnerung an bestimmte Menschen, die uns im Tod vorausgegangen sind. Heute Nachmittag haben Sie sich entschieden, hierher zu kommen und Ihre Erinnerung, ihre Trauer und Ihr Gedenken mit anderen zu teilen. So manches Stück des Lebensweges haben Sie miteinander gemacht. Mit einigen Familien durfte auch ich in den letzten Jahren ein Stück mitgehen, im Sterben und im Abschiednehmen eines geliebten Menschen, einer Mutter, eines Vaters, einer Ehefrau, eines Ehemannes, eines Kindes …

In dieser Stunde, an diesem Ort, haben wir noch etwas gemeinsam: wir schauen auf ihn, der am Kreuz aus Liebe sein Leben hingegeben hat. Wir richten uns aus auf Jesus Christus, damit er uns aufrichte, wo wir es nötig haben. Auch zu Gott, seinem Vater, wollen wir uns hinwenden in unserer Trauer, in unserer Dankbarkeit und Hoffnung, wenn wir miteinander in das Lied einstimmen:

Lied: 955 1+2+5 (sage ich an) Von guten Mächten

Totengedenken:

Wie das Leben jedes einzelnen Menschen einzigartig ist, wie der Lebensweg auch verschieden verlaufen vermag, so ist auch das Sterben eines jeden unverwechselbar. Wenn ich jetzt die Namen und das Alter jener verlese, die seit dem letzten Allerseelentag verstorben, bzw. auf unserem Friedhof beerdigt sind, so wird vielleicht so manche Erinnerung an die letzte gemeinsame Zeit mit diesem Menschen wach.

In Stille und in Ruhe, in Respekt und Dankbarkeit wollen wir ein paar Atemzüge innehalten.

Das Zeichen des Entzündens einer Kerze an der Osterkerze drückt aus, was wir glauben und hoffen: „In deinem Licht, o Gott, schauen sie das ewige, das unvergängliche Licht der Auferstehung.“ Am Ende des Gottesdienstes möchten bitte Angehörige der namentlich genannten dieses Licht mit auf das Grab nehmen.

Verlesen der Namen:

Erna Herbstreit 

84 

 

Wolfgang Hoffmann 

66 

Helene Rempe 

90 

Barbara Wulfert 

69 

Helga Hermbusche 

65 

Heinrich Morawietz 

82 

RenateWesterwalbesloh

73 

 

Thekla Schieweck 

76 

Fökla Reiländer 

80 

Anna Paulfeuerborn 

88 

Angela Paulfeuerborn

Margareta Populoh

Theobald Gerkens

80

83

93

  • und zusätzlich: eine Kerze für alle anderen Verstorbenen, deren Namen nicht genannt worden ist, aber an die wir uns dankbar erinnern.
  • eine für alle Kinder, die vor, während oder nach der Geburt verstorben sind.
  • eine für all jene, die in Vergessenheit geraten sind.
  • eine Kerze für denjenigen, der in dieser Stunde gerade im Sterben liegt.
  • eine für den nächsten aus unserer Pfarrei, den Gott zu sich heimholen wird.

Anschl. kurzes, meditatives Orgelspiel

Wir gedenken unserer verstorbenen Angehörigen und aller, die mit uns befreundet waren und mit denen wir ein Stück unseres Lebensweges gemeinsam gehen durften.

 

Für sie wollen wir beten und mit dem Kehrvers antworten:

Ewiges Leben schenke ihnen, o Herr…

L: Vater im Himmel, lass unsere verstorbenen Eltern, Verwandten und alle, die uns nahe standen, sich ewig freuen bei dir.

Ewiges Leben schenke ihnen, o Herr …

L: Lass alle, die mit uns freundschaftlich verbunden waren, deine Freundschaft erfahren.

Ewiges Leben schenke ihnen, o Herr …

L: Führe unsere verstorbenen Seelsorger, Lehrer und alle, die uns den Glauben vermittelt haben, in dein ewiges Licht.

Ewiges Leben schenke ihnen, o Herr …

L: Nimm alle unsere Verstorbenen auf in dein himmlisches Reich.

Ewiges Leben schenke ihnen, o Herr …

L: Ewige Freude schenke ihnen, Herr, die du zu dir gerufen,

dass sie im Tode nicht vergehn,

in deiner Kraft einst auferstehn,

wenn du die Welt vollendest. AMEN

Gebet:

Treuer Gott, deine Liebe und dein Erbarmen geht über die Grenze unserer Vorstellungskraft.
Aus Liebe hast du den Menschen geschaffen und ihm Leben von deinem unvergänglichen Leben eingehaucht. Du hast uns – jeden von uns – zur ewigen Gemeinschaft mit dir berufen.
Darum lässt du uns im Tod nicht untergehen.

Hände, die sich nach dir ausstrecken, ergreifst Du.
Augen, die deine Schönheit suchen, lässt du dein Licht erblicken.
Herzen, die sich nach dir sehnen, erfüllst Du mit Freude.
Wir vertrauen darauf: In deinem Licht schauen unsere verstorbenen Brüder und Schwestern das ewige Licht, das Licht, das kein Erlöschen kennt, das Licht des Lebens bei Dir.
Dir sei Lob und Preis in alle Ewigkeit. Amen.

Lesung:
Psalm 27

Der Herr ist mein Licht und mein Heil:
Vor wem sollte ich mich fürchten?
Der Herr ist die Kraft meines Lebens:
Vor wem sollte mir bangen?

Dringen Frevler auf mich ein,
um mich zu verschlingen,
meine Bedränger und Feinde,
sie müssen straucheln und fallen.

Mag ein Heer mich belagern:
Mein Herz wird nicht verzagen.
Mag Krieg gegen mich toben:
Ich bleibe dennoch voll Zuversicht.

Nur eines erbitte ich vom Herrn,
danach verlangt mich:
Im Haus des Herrn zu wohnen
alle Tage meines Lebens,

die Freundlichkeit des Herrn zu schauen
und nachzusinnen in seinem Tempel.
Denn er birgt mich in seinem Haus
am Tag des Unheils;

er beschirmt mich im Schutz seines Zeltes,
er hebt mich auf einen Felsen empor.

Nun kann ich mein Haupt erheben
über die Feinde, die mich umringen.

Ich will Opfer darbringen in seinem Zelt, Opfer mit Jubel;
dem Herrn will ich singen und spielen.
Vernimm, o Herr, mein lautes Rufen;
sei mir gnädig und erhöre mich!

Mein Herz denkt an dein Wort: «Sucht mein Angesicht!»
Dein Angesicht, Herr, will ich suchen.
Verbirg nicht dein Gesicht vor mir;
weise deinen Knecht im Zorn nicht ab!

Du wurdest meine Hilfe. Verstoß mich nicht, verlass mich nicht,
du Gott meines Heiles!
Wenn mich auch Vater und Mutter verlassen,
der Herr nimmt mich auf.

Zeige mir, Herr, deinen Weg,
leite mich auf ebener Bahn trotz meiner Feinde!
Gib mich nicht meinen gierigen Gegnern preis;
denn falsche Zeugen stehen gegen mich auf und wüten.

Ich aber bin gewiss, zu schauen
die Güte des Herrn im Land der Lebenden.
Hoffe auf den Herrn und sei stark!
Hab festen Mut und hoffe auf den Herrn!

Lied: Anhang 968 1 – 3 Du bist das Licht der Welt

 

Es ist ein wundervoller Anblick, wenn auf einem Friedhof so viele Lichter brennen.

Es ist ein schöner Brauch, zu Allerseelen ein Licht auf dem Grab der Verstorbenen anzuzünden.
Auf manchen Gräbern brennen sie den ganzen Winter über. Dann ist es nicht ganz dunkel, da, wo die Toten ruhen.

Das ist ein schönes Zeichen für uns Lebende: Die Toten fallen nicht ins Dunkle.

Gerade da, wo die Toten sind, ist Licht. Da ist Gott, mit seinem Licht.

Da muss man sich nicht fürchten, wie man sich im Dunkeln fürchten würde.

Ich glaube nicht, dass das für die Toten wichtig ist, dieses Licht.

Aber für uns Lebende ist es wichtig, scheint mir. Jedenfalls für Leute wie mich, die völlige Dunkelheit nicht wirklich gerne haben.
Ich weiß von Müttern, die ihren Kindern, die dort auf dem Friedhof liegen, immer neu so ein Licht anzünden. „Unser Kind hat so unruhig geschlafen, weil er Angst hatte im Dunkeln“, erzählt eine Frau, „Aber wenn wir das Licht auf dem Flur angelassen haben und die Tür zum Kinderzimmer einen Spalt breit offen, dann konnte er ganz ruhig schlafen. Deshalb mache ich ihm jetzt auch so ein Licht an.“ Ich kann mir gut vorstellen, wie gut das für diese Mutter war. Wenigstens dies konnte sie noch tun für ihr Kind – und ihm nah sein mit ihrem Licht.
Und die Älteren, die reden vom ewigen Licht, wenn sie über den Friedhof gehen und denken daran, dass es nicht dunkel bleiben wird über denen, die Angst haben. Das hält ihre Hoffnung lebendig und lässt sie in guten Tagen getrost an das denken, was für jeden von uns kommt. Manche gehen nur deshalb auf den Friedhof, um dieses Meer von Lichtern zu sehen. Lichter, die an Gottes Ewigkeit erinnern und die doch auch mit den Menschen verbinden, die sie angezündet haben. Die Toten sind nicht allein, dort, wo sie schlafen. Gottes Licht leuchtet ihnen. Und Angehörige denken an sie und trösten sich mit diesem Licht.
So finde ich, ist der Gedanke an den Tod nicht mehr ganz so bedrohlich.

Vielleicht kann man das Abendlied von Matthias Claudius auch so verstehen.

Die letzte Strophe heißt ja:

„So legt euch nun, ihr Brüder, in Gottes Namen nieder,

kalt ist der Abendhauch.

 

 

 

Verschon uns, Gott, mit Strafen

und lass uns ruhig schlafen.

Und unsern kranken Nachbarn auch.“

Der Dichter hat da sicher eher die Lebenden gemeint und ihren Schlaf.

Aber heute Abend kommt es mir so vor, als ob er auch an die Toten gedacht hätte: In Gottes Nähe schlafen sie ruhig. Denn sein Licht leuchtet für sie.

Und eines Tages wird es wieder hell werden.

Für die Toten.

Und für uns Lebende auch.
So gesehen wünsche ich mir beim Gang über den Friedhof manchmal, dass auch mir später jemand so ein Licht anzündet.

Vater unser + Gegrüsset seist du Maria: gesprochen

Schlussgebet:

Herr, lass dein Licht leuchten über unseren Wegen,
dass wir Gemeinschaft suchen und wahren wie einen Schatz;
dass uns das Miteinander mehr wert ist als der Sieg übereinander;
dass uns die Augen aufgehen füreinander
und für die Not, die wir lindern können.

Herr, lass dein Licht leuchten über unseren Wegen:
dass wir deinem Wort trauen,
wenn das Dunkel über uns kommt.
Lass uns deine Nähe spüren, dass uns die Geduld nicht vergeht,
wenn das Leben verrinnt.
Schenk uns den langen Atem der Liebe, wenn der Zweifel uns umtreibt.
Lass uns nicht ins Leere warten. Komm du uns entgegen.

Herr, lass dein Licht leuchten über unseren Wegen:
Nimm uns an der Hand, wenn, es gilt, aufzubrechen
aus selbst gemachten Sicherheiten, den Glauben zu erwandern.
Sag uns dein Wort, lass uns deine Stimme erkennen
im Gewirr der vielen, die uns die Ohren füllen.
Bleib uns nicht fern, dass wir, deiner Nähe gewiss,
das Glück des wahren Menschseins haben. Amen.

Schlusslied: 208 1-3 Du Licht der wunderbaren Nacht

Segen:

Gott, der alle unsere Wege begleitet,
gehe auch mit uns den Weg der Trauer.
Er helfe uns, den kostbaren Schatz der Erinnerung zu bewahren,
dass wir daraus Kraft für die Zukunft schöpfen können.
Er richte uns auf,
dass wir den Weg sehen, der uns in die Zukunft führt.
Er begleite uns bei allen Höhen und Tiefen des Lebens.

Das gewähre uns der treue Gott,
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

Nun segnen wir die Gräber unserer Toten mit Weihwasser und Weihrauch und bitten: Der barmherzige Gott vollende an den Verstorbenen, was er an ihnen in der Taufe aus Wasser und Heiligem Geist begonnen hat.

Auszug:
Orgelspiel

Bittgottesdienst am 05.05.2013 – Mutter Gottes

Bittgottesdienst am 05.05.2013 – Mutter Gottes – Theo Gerkens

Im Namen des Vaters, …….

Laßt uns Gott loben: Großer Gott 2 Strophen

Nur wenige Menschen haben einen direkten Kontakt zum Wachsen und Gedeihen unserer Früchte auf den Feldern und anderer Nahrungsmittel und bangen jedes Jahr um ausreichenden Ertrag.
Immer mehr Menschen sind dankbar wenn sie unverdorbene und gesunde Lebensmittel auftischen können.
Eine gute Ernte kostet Anstrengung und oft mühevolle Arbeit, bei uns aber auch in anderen Ländern. Bei allem Aufwand, der dafür nötig ist, und allem Reichtum in dem wir leben, müssen wir uns bewusst bleiben, dass unsere Nahrungsmittel ein Geschenk sind, das uns der Schöpfer durch die Kräfte der Natur zukommen lässt.

An vielen Stellen der Welt herrscht Unfriede und Krieg, manchmal auch in unseren Gemeinden und eigenen Familien.

Auch bei uns werden Menschen gedemütigt, ausgenutzt – in vielen Ländern ausgebeutet und gequält, Frauen, manchmal auch Männer, werden unterdrückt und gesundheitlichen Gefahren ausgesetzt.

Kinder werden zu Soldaten gemacht und ihrer Kindheit und Jugend beraubt.

All diese Sorgen und die Tonnen von Bitten und Wünschen, die sie mitgebracht haben, wollen wir mit hineinnehmen in unsere Gebete des Dankes an Gott, aber auch in unsere Bitten, die wir hier bei der Gottesmutter von Theo Gerkens und seiner Frau Grete mit Marias Hilfe vor Gott tragen.

Lied: Lobet und preiset Ihr Völker den Herrn

Zunächst aber wollen wir Gott für unser Tun und unser oft selbstsüchtiges Verhalten um Vergebung bitten:

Herr Jesus Christus, du bist Mensch geworden
und hast dich den Gesetzen des Lebens und der Natur unterworfen.
Herr, erbarme Dich!
Du mahnst, uns nicht ängstlich zu sorgen, sondern uns ganz der Fürsorge Gottes zu überlassen.
Herr, erbarme Dich!
Du willst, dass auch wir selbst Früchte bringen, die bleiben, du willst, dass wir
Frieden stiften und halten, da wo wir leben.

Herr, erbarme Dich!

Lasset uns beten! Guter Gott, du hast uns hier zusammengeführt, damit deine Frohe Botschaft immer neu in uns lebendig wird.

Lass uns erfahren, dass du bei uns bist und in uns wirkst.

Sei mit deinem Wort in unserer Mitte, und auch mit deiner Liebe und Güte, mit deinem Trost und deiner Kraft. Geh mit uns auf unserem Weg:

. wenn wir Hilfe brauchen,

. wenn wir alleine sind,

. wenn wir traurig sind,

. wenn wir krank sind,

. wenn wir uns freuen,

. wenn wir andere treffen,

. wenn wir schwere Aufgaben vor uns haben,

. und wenn wir den Weg nicht wissen,

lass uns Jesus in unseren Mitmenschen erkennen.

Gib uns ein offenes Ohr, damit wir hören können, was du uns heute sagen möchtest und gib uns ein offenes Herz für die Nöte und Sorgen anderer Menschen, denn Du liebst jeden Einzelnen dieser Welt.

So danken wir dir und bitten dich durch Deine Mutter Maria. Amen

 

Lied: Nun lobet Gott im hohen Thron

 

AUS DEM HL. EVANGELIUM NACH JOHANNES

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn jemand mich liebt, wird er an meinem Wort festhalten; mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und bei ihm wohnen. Wer mich nicht liebt, hält an meinem Wort nicht fest.

Und das Wort, das ihr hört, stammt nicht von mir, sondern vom Vater, der mich gesandt hat. Das habe ich zu euch gesagt, während ich noch bei euch war.

Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.

Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch;

nicht einen Frieden, wie die Welt ihn gibt, gebe ich euch.

Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht.

Ihr habt gehört, dass ich zu euch sagte: Ich gehe fort und komme wieder zu euch zurück. Wenn ihr mich lieb hättet, würdet ihr euch freuen, dass ich zum Vater gehe; denn der Vater ist größer als ich.

Jetzt schon habe ich es euch gesagt, bevor es geschieht, damit ihr, wenn es geschieht, zum Glauben kommt.

 

PREDIGT

Auf sogenannten Managerseminaren wird den Führungskräften der Wirtschaft und anderer Unternehmen immer beigebracht, Konflikte zu lösen. Heute, nachdem wir mehr Einsicht in die Natur des Menschen gewonnen haben, stellen wir fest, dass Konflikte nicht wirklich zu bewältigen sind.

Für Jesus war der Friede, den er uns schenken wollte, ein bedeutender Teil seiner Abschiedsbotschaft an uns, bevor er sich dem Tod auslieferte.

Er schenkte uns einen Frieden — «nicht wie die Welt ihn gibt«.

Was die Welt unter „Frieden“ versteht, ist oft die „Abwesenheit von Krieg“.

Der Friede, den Jesus meint, unterscheidet sich davon beträchtlich.

Sein Friede geht positiv und mit Tatendrang auf die Welt zu. Nächstenliebe, tugendhaftes Streben, ein klarer Standpunkt, die Bereitschaft Gutes zu wirken in der Welt, setzen schöpferische Energie frei, und helfen auch uns Frieden zu schaffen und zu erhalten.

Wir sind aufgerufen, uns einzubringen und immer wieder Zeichen des Friedens zu setzen und zu bringen.

Wer wirklichen Frieden möchte, muss sich um Gerechtigkeit mühen und den Willen Gottes erspüren.

Wir müssen das nicht alleine tun, wir haben starke Hilfe und Unterstützung.

Der Beistand, den Jesus uns sendet, der Hl. Geist, der schenkt uns die Kraft und die Einsicht, das Gute vom Bösen und das Richtige vom Unrichtigen zu unterscheiden.

Das durften die Jünger erfahren, die zunächst ängstlich an dem Jesus festhalten wollten, der ihnen vertraut war, das hat Maria erfahren, die Jesus in seinem kurzen Leben begleitet hat und das können wir erfahren, täglich neu, wenn wir uns auf Gottes Frohe Botschaft einlassen. Und manchmal wird uns diese Frohe Botschaft auch von unseren Kindern, unserem Nachbarn oder Partner vermittelt.

Lied: Komm Schöpfer Geist

Fürbitten

A : Wir wollen beten
L : Für unsere Welt, die groß und unüberschaubar ist, für diese Gemeinschaft von Millionen Menschen, jeder einzelne voll seines Schicksals.
Wir wollen beten für die kleine Welt um uns, für die Menschen, die uns angehören,
Familienmitglieder und Freunde, für alle, deren Sorgen wir teilen und die unsere Sorgen teilen,
und für alle, auf die wir und die auf uns angewiesen sind. KYRIE ELEISON…(gesungen)

L : Wir wollen beten für alle, die einen großen Namen haben,
für unsere Priester, Bischöfe und unseren neuen Papst Franziskus,
für die Politiker und für all jene, deren Wort und Einsicht
auf die jeweilige Situation dieser Welt voll Einfluss ist:
Dass sie Unrecht nicht dulden, dass sie nicht Zuflucht nehmen zur Gewalt,
nicht unbeherrscht und unberaten sind
und ungerecht und unbedacht Beschlüsse fassen über die Zukunft anderer.

KYRIE ELEISON…(gesungen)

 

L : Wir wollen auch beten für alle, die am Rand stehen, im Schatten des Weltgeschehens,
die unbemerkt leben, die allein ihre Pflicht tun und sich einfügen in ihr kleines Los.
Für alle, die still und einfach ihre Arbeit tun, für die Mütter, Ärzte, Müllentsorger, Polizisten, Krankenschwestern, für all jene, die ohne große Worte ihr Werk verrichten.

KYRIE ELEISON…(gesungen)

 

L : Wir wollen beten, für alle, die scheinbar keinen Grund zum Danken haben,
die in Not und Elend leben, wie es Zeitung und Fernsehen uns täglich vor Augen führen.
Für die Opfer von Diskriminierung und Ausgrenzung, für die Opfer von Hunger und Gewalt
und für all jene, die von sonst einer Heimsuchung verfolgt werden. KYRIE ELEISON…(gesungen)

L : Wir wollen letztendlich danksagen dem Herrn, unserm Gott, dass er diese unsere Welt erhält.
Für den Lebensmut, die Visionen und Träume von so vielen Menschen.
Wir wollen ihm danken, dass Kinder geboren und Tote betrauert werden, dass die Liebe zwischen den Menschen und die Freundschaft über alle Grenzen hinweg gepflegt wird.

KYRIE ELEISON…(gesungen)

 

A: Du, Herr, bist unser guter Gott. Von dir kommt alles Gute.
Wir wollen dir dankbar sein – heute, morgen und in Ewigkeit. Amen.

 

ZUM VATER UNSER

Gottes Reich ist größer und umfassender als alles, was wir auf Erden schaffen und aus eigener Kraft vermögen.

Singen wir, dass sein Reich der Liebe und des Friedens immer mehr bei uns einzieht, mit den Worten, die Jesus selbst uns gelehrt hat:

Vater unser (Lied) …

 

Dass Maria einer der besten Fürsprecher für uns im Himmel ist mag folgende Geschichte erklären:

(Petrus Schlüssel zurück, Maria läßt durch Hintereingang alle rein)

Gegrüßet seist Du Maria

 

SEGENSBITTE

Wir sind am Ende des Gottesdienstes angelangt. Bevor wir auseinandergehen, bitten wir Gott um seine bleibende Nähe und um seinen Segen:

 

Der Herr, der uns alle geschaffen hat, er sei mit euch!

Jesus Christus, der uns seinen Frieden schenkt, begleite uns.

Der Hl. Geist, der auf uns herabgekommen ist, stärke uns.

So segne und behüte uns und alle Menschen, die wir lieb haben und die uns am Herzen liegen,
der dreieinige Gott, + der Vater, der Sohn und der Hl. Geist. Amen.

 

„Ein bisschen Frieden, ein bisschen Sonne …“,

so lautete einmal der Siegertitel eines Schlagerwettbewerbs. Jesus bringt nicht nur „ein bisschen“, er ist selber der Friede. Wenn es nun heißt „Gehet hin in Frieden“, dann sollen wir das, was wir vom Frieden Jesu jetzt empfangen haben, hinaus tragen in unsere friedlose Welt.

Und dann machen wir den „Frieden des Herrn“ zum Siegertitel unseres Lebens!

So gehet hin und bereitet Freude und bringt den Frieden!

Lied: Segne Du Maria

Maiandacht 15.5.13 Diakone in Verl

Maiandacht 15.5.13 Diakone in Verl

 

Lied: GL 879 Meerstern ich Dich grüße …. 1+7+8

 

Begrüßung:

 

Einführung:

Geschichtsbücher erwähnen Maria nicht.
Trotzdem hinterlässt sie Spuren,
deutlicher als die Taten der großen Herren.
So beginnt ihre Geschichte:
Sie ist ansprechbar.
Sie lebt nicht in der abgeschlossenen Welt ihres eigenen Ich.
Sie ist kein Gefangener ihres Wunschdenkens.
Sie kreist nicht um sich selbst.
Sie ist offen – offen auch für das Unerwartete.
Und das ist ihr Geheimnis:
Sie ist offen und ansprechbar – auch für Gott.
Das ist nicht selbstverständlich und nicht einfach.
Denn Gott spricht leise und nicht aufdringlich.
Gott spricht immer nur durch andere, oft anders, als wir es erwarten.
Die meisten Menschen hören nur sich selber,
Maria aber erkennt Gottes Stimme.
Maria ist betroffen und bestürzt über ihre Erfahrung mit Gott.
Statt Freude erfährt sie Angst, Gottes Nähe verwirrt sie, sein Vertrauen trifft sie im Innersten.
Maria schweigt und denkt nach.
Nur so kommt der Mensch zum Glauben.
Glauben heißt auf keinen Fall: alles blind hinnehmen,
das Denken anderen überlassen.
Maria schweigt und denkt nach.
Sie möchte glauben mit ganzem Herzen und ganzem Verstand.

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas (1,26-38)

Der Engel Gabriel wurde von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazareth zu einer Jungfrau gesandt. Der Name der Jungfrau war Maria. Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir. Sie erschrak über die Anrede und überlegt, was dieser Gruß zu bedeuten habe. Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria, denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne? Der Engel antwortete ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden. Da sagte Maria: Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel.

 

Lied: GL 878 Maria, wir Dich grüßen …. 1+11+12

 

Eine Begegnung –

völlig unerwartet, unvorbereitet – wie von anderer Art, ein paar Worte…

und das eigene Leben wird mit einem Schlag völlig auf den

Kopf gestellt.

Sie kennen das sicher aus Ihrem eigenen Leben – im positiven, aber

auch im negativen Sinn:

Die Diagnose beim Arzt: Befund positiv, bösartig, es tut mir Leid,

aber…

Der Anruf der Mutter: Vater ist heute Nacht gestorben….

Das Lächeln und ein gutes Wort genau dann, wenn ich meine, am

Ende zu sein…

Die Anerkennung für meine Anstrengungen, ein Lob aus dem Mund

eines Menschen, der sonst eher sparsam mit guten Worten ist…

Eine Begegnung – völlig unerwartet, unvorbereitet – wie von anderer

Art, ein paar Worte…und das eigene Leben wird mit einem Schlag

völlig auf den Kopf gestellt.

Maria hat es ebenso erfahren:

Mitten in ihr Leben, mitten in ihren Alltag „platzt“ die Verheißung

von der Geburt Jesu. Durchkreuzt – schon damals – alle Lebenspläne

der jungen Frau, die mit Josef zwar verlobt und damit auch

schon so gut wie verheiratet war, aber doch unmöglich ein Kind von

einem anderen – von DEM Anderen erwarten konnte.

Was würden die Leute sagen? Was würde Josef sagen?

Kann sie sicher sein, dass es wirklich Gottes Plan und Stimme ist,

der ihr diese Botschaft, diesen Ruf zugedacht hat?

Wen Gott ruft, dem verheißt er Großes –

aber den verschont er auch nicht. Wer in der Nachfolge Jesu glaubend

und vertrauend den Weg durchs eigene Leben sucht, der

kann das Leben in Fülle finden.

Aber zur Fülle gehört auch all das, was selbst Maria am eigenen

Leib erfahren hat: Zweifel, Angst, Enttäuschung, Mitleid, Trauer…

Menschlich

reagiert Maria und fragt – so überliefert es uns der Evangelist Lukas:

„Wie soll das geschehen?“

Menschlich reagieren doch auch wir in solchen Situationen:

– „Mein Gott, warum ausgerechnet ich, warum passiert das mir?“

– „Meinst du das wirklich ernst, was du da sagst?“

Wenn solche unerwarteten Wendungen in unser Leben einbrechen,

dann sind wir oft besonders sensibel, offen und empfänglich für

Gottes Wirklichkeit, die unsere eigene kleine Welt völlig übersteigt.

An den Wendepunkten unseres Lebens

stellt sich uns viel eher die Frage:

Wo ist mein Platz?

Was hat Gott mit mir und für mein Leben vor?

Was hat er sich für mich ausgedacht?

Es ist die Frage nach meiner und nach deiner Berufung.

Genau wie Maria mit offenem Ohr und Herzen in der Begegnung

mit dem Engel einen Anruf Gottes gehört hat, so können auch wir

immer wieder von Gott angesprochen und angerührt werden.

Aber wenn wir ehrlich sind, dann überhören und übersehen wir diesen

Ruf Gottes doch allzu oft.

So eindeutig, wie es uns die Heilige Schrift bei Maria, bei den Jüngern

am See, bei so vielen Propheten auch im Alten Testament überliefert,

sehen unsere eigenen Berufungserlebnisse doch nicht

aus, oder?

Und dann dieses bedingungslose Ja,

das „Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du, Gott, es

gesagt hast“ – uns mag es nicht so leicht über die Lippen gehen.

Mensch – Christ – Mut zu Mehr!“

Genau das ist es, was uns Maria heute sagen kann:

Mensch, du bist wertvoll, von Gott wahrgenommen und angenommen,

so wie du bist. Gott denkt groß von dir und er braucht dich,

um seine Liebe zu den Menschen heute erfahrbar und greifbar zu

machen.

Christ, du bist von Jesus in seine Nachfolge gerufen – mit all deinen

Fragen und Zweifeln, mit all dem was dir an Fähigkeiten und Grenzen

geschenkt ist – damit du das Leben findest, das volle Leben,

das Leben in Fülle!

Mensch, Christ: Hab den Mut – Mut zu Mehr, um diesen Ruf Gottes

an dich zu hören und ihm zu folgen!

Es gibt sie:

Begegnungen –

völlig unerwartet, unvorbereitet – wie von anderer Art, ein paar Worte,

die das eigene Leben mit einem Schlag völlig auf den Kopf stellen

und es so erst lebenswert machen!

Gott schenke uns offene Ohren und ein offenes Herz dafür!

Amen.

 

Lied:GL 521 Herr gib uns Mut zum Hören …. 1+2

 

Gott, wir hören oft dein Wort, aber es prallt an uns ab.
Es kommt gar nicht an, unbewusst sperren wir uns.
Wir müssten sonst umdenken und umkehren, andere, neue Menschen werden.
Das kostet Kraft und viel guten Willen.
Gott, wir möchten ansprechbar sein wie Maria.
Freilich, sie erschrickt über dein Wort, sie hört den Anspruch heraus, der in deinem Gruß liegt:
Gerufen werden in deine Nähe und unter deine Führung.
Gott, rüttle uns auf! Mach uns im Innersten unruhig, damit wir dein Wort hören,
das du uns sagst durch Jesus, unsern Bruder. Amen

Fürbitten

Lasset uns beten zu Jesus, unserem Bruder, der als das Wort des Vaters in die Welt gekommen ist.

 

– Rüttle uns auf, damit wir im Innersten unruhig werden und dein Wort in die Tat umsetzen. Christus höre uns

– Öffne uns die Herzen, damit wir den leisen Anruf Gottes hören, damit wir seine Boten im Alltagskleid erkennen.

– Schließe uns auf, damit wir nicht um uns selber kreisen, sondern uns von Gottes An-Spruch begeistern lassen.

– Gib uns Tatkraft, damit Gottes Gedanken durch uns Hand und Fuß bekommen, menschliche Gestalt annehmen.

– Begeistere uns für deine Botschaft, gut miteinander umzugehen, füreinander offen zu sein.

– Laß uns offen sein für deinen Anruf und höre auf unser Gebet.

– Lass unsere verstorbenen Mitbrüder und Partner das erfahren was wir glauben, nämlich Heimat gefunden haben, in den liebenden Armen unseres Vaters.

Darum bitten wir durch Jesus, unseren Bruder. Amen

 

Vater unser

 

Magnificat GL 689 gesungen

 

V: Maria, du hast in deinem Leben auch nicht immer die Welt verstanden, nicht die

Menschen und auch Gott nicht. Er hat deinen Glauben oftmals auf eine harte

Probe gestellt: schon vor der Geburt deines Sohnes, dann im Tempel, als er dir

ausgerissen war und du ihn dort erst nach drei Tagen gefunden hast, dann auf

dem bitteren Leidensweg deines Sohnes.

 

 

 

Die Steine gegen ihn haben auch dich getroffen, Spott und Hohn haben auch

dich verletzt. Und dann die qualvollen Stunden unter dem Kreuz!

Lass auch in unserer Zeit viele Frauen den Mut finden, ähnlich wie du,

unerschrocken und mutig den Menschen in der Kirche zu dienen. Lass sie alle

Enttäuschungen überwinden und lass sie zusammen mit den Männern die Vision

von einer geschwisterlichen Kirche nicht aufgeben.

 

SEGEN

Fürchte dich nicht, dein Gott, der dich erwählt und beim Namen gerufen

hat, gibt dir Zukunft und Hoffnung!

Fürchte dich nicht, dein Weg, den du gehst, und den dein Gott mit

dir geht, ist gesegnet für eine gute Zukunft.

Fürchte dich nicht, dein Gott, der für dich da ist, für immer, er wird

gut für dich sorgen. Vertrau auf ihn und verlass dich auf ihn!

Und so segne uns der gute und der treue Gott:

Der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

 

Schlusslied: Segne du Maria


 

WORTGOTTESFEIER 9.06.2013

 

Wortgottesfeier 9.06.2013 st.judas thaddäus

 

 

LIED 616 1+2 Mir nach ….

 

Der Friede sei mit euch!

Nein, ich habe mich nicht in der Reihenfolge geirrt, heute stelle ich den Friedensgruß ganz bewusst an den Beginn dieser Feier, die wir gemeinsam beginnen

+ im Namen des Vaters, des Sohnes und des Hl. Geistes. Amen.

 

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, der Menschen in seine Nachfolge ruft, er sei mit euch!

 

EINFÜHRUNG

Wie schön ist es, in den Ferien irgendwo anzukommen und da gastfreundlich aufgenommen zu werden. Das ist ein großes Geschenk und eine Gnade. Davon lebt man auf. Das Gegenteil gibt es auch: Man wird frostig an der Tür abgefertigt und nicht einmal hineingelassen. Es ist kein Wort zu viel und nichts wird einem angeboten. Man spürt, dass man nicht willkommen ist. Es ist eine deprimierende Erfahrung. Früher war ein Gast meist willkommen.

Dazu gehörte ein gewisses Ritual mit Fußwaschung.

In staubigen Gegenden tut so etwas gut. Ließ man die Fußwaschung aus, dann war man sich nicht sicher, ob man willkommen war. „Schüttle dann den Staub von deinen Füßen als Zeugnis gegen diese Leute!“

So lautet der Hinweis Jesu an seine Jünger.

Wer das Evangelium bringt, muss sich wie ein guter Gast verhalten.

Wer das Evangelium annimmt, sollte ein guter Gastgeber sein.

 

Aber Jesu Auftrag geht weiter mit einer frohen und guten Zusage:

Wenn ihr in ein Haus kommt, so sagt als erstes: Friede diesem Haus!

Das, wonach Menschen sich am meisten sehnen, was für uns ein großes Geschenk Gottes ist, etwas, das wir selbst nicht allein „machen“ können, gibt Jesus den Aposteln sozusagen als Gastgeschenk mit auf ihren Weg.

In der Kraft des Hl Geistes soll auch die Kirche heute ihre Sendung erfüllen. 

Kirche sind wir alle, als Getaufte und Gefirmte.

 

An diesem Punkt packt uns Jesus heute und sagt:

Jetzt! Jetzt ist es Zeit zur Ernte! Jetzt seid ihr dran, Menschen für das Reich Gottes zu gewinnen! Jetzt und nicht irgendwann, wenn ihr meint, besser dafür gerüstet zu sein!


Beten wir in diesem Gottesdienst besonders um den Hl. Geist, damit wir unsere Sendung erfüllen können. – kurze Stille –

 

KYRIERUFE

Herr Jesus Christus,

  • du hast uns durch andere Menschen zum Glauben an dich geführt und in der Taufe in deine Gemeinde aufgenommen. Herr, erbarme dich unser!
  • Wir haben zu oft an uns selbst und zu wenig daran gedacht, dieses Geschenk des Glaubens weiterzugeben. Christus, erbarme dich unser!
  • Wir bekennen vor dir, was wir an Glauben, Hoffnung und Liebe schuldig blieben. Herr, erbarme dich unser!

 

VERGEBUNGSBITTE

Der gute und barmherzige Gott erbarme sich unser. Er verzeihe uns unsere Unzulänglichkeiten und Fehler und lasse uns mit frohem und bereitem Herzen diese Feier begehen. A: Amen.

 

LIED 521 1+2 Herr gib uns Mut ….

 

TAGESGEBET

Guter Gott, du suchst Menschen, die von dir sprechen und der Welt von heute deine Frohe Botschaft verkünden. Du meinst es gut mit uns und tröstest uns, wenn uns Kummer und Sorge belasten. Stärke uns für unseren Alltag durch deine Nähe und richte uns wieder auf. Schenke uns Freude im Herzen und belebe uns durch dein rettendes Wort. Das erbitten wir durch Jesus, unseren Bruder und Herrn. Amen.

 

HINFÜHRUNG ZUM EVANGELIUM

Christ sein kann man nicht für sich alleine. Christ sein bedeutet rausgehen. Unterwegs sein zu den Menschen. Die Botschaft von Frieden und Heil verkünden – in Worten und mit Taten.

Indem der Apostel Lukas zweimal berichtet, dass Jesus seine Jünger aussendet, unterstreicht er, dass Gott auf uns Menschen setzt.

Er bindet sich an uns, damit wir ihm den Weg bahnen. Denn: auch wir sind gesandt!

 

AUS DEM HL. EVANGELIUM NACH LUKAS 10,112.1720

In jener Zeit suchte der Herr 72 andere Jünger aus und sandte sie zu zweit voraus in alle Städte und Ortschaften, in die er selbst gehen wollte.

Er sagte zu ihnen: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter.

Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden.

Geht! Ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe.

Nehmt keinen Geldbeutel mit, keine Vorratstasche und keine Schuhe! Grüßt niemand unterwegs! Wenn ihr in ein Haus kommt, so sagt als erstes: Friede diesem Haus! Und wenn dort ein Mann des Friedens wohnt, wird der Friede, den ihr ihm wünscht, auf ihm ruhen; andernfalls wird er zu euch zurückkehren.

Bleibt in diesem Haus, esst und trinkt, was man euch anbietet; denn wer arbeitet, hat ein Recht auf seinen Lohn. Zieht nicht von einem Haus in ein anderes! Wenn ihr in eine Stadt kommt und man euch aufnimmt, so esst, was man euch vorsetzt.

Heilt die Kranken, die dort sind, und sagt den Leuten: Das Reich Gottes ist euch nahe.

Wenn ihr aber in eine Stadt kommt, in der man euch nicht aufnimmt, dann stellt euch auf die Straße und ruft: Selbst den Staub eurer Stadt, der an unseren Füßen klebt, lassen wir euch zurück; doch das sollt ihr wissen: Das Reich Gottes ist nahe.

Ich sage euch: Sodom wird es an jenem Tag nicht so schlimm ergehen wie dieser Stadt. Die Zweiundsiebzig kehrten zurück und berichteten voll Freude: Herr, sogar die Dämonen gehorchen uns, wenn wir deinen Namen aussprechen.

Da sagte er zu ihnen: Ich sah den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen. Seht, ich habe euch die Vollmacht gegeben, auf Schlangen und Skorpione zu treten und die ganze Macht des Feindes zu überwinden. Nichts wird euch schaden können. Doch freut euch nicht darüber, dass euch die Geister gehorchen, sondern freut euch darüber, dass eure Namen im Himmel verzeichnet sind.

 

PREDIGT

Wie „Lämmer unter die Wölfe“ werden sie geschickt, die Jünger.

Die Jesus nachfolgen wollen, werden hier voraus geschickt: mittellos, ohne Vorrat von vorher. Sie haben nichts dabei, was ihnen Macht und Einfluss verschaffen könnte. Das einzige, was sie haben, ist ein Auftrag: zu heilen und die nahe Gottesherrschaft -„jetzt“- zu verkünden. Hinweisen sollen sie, in Wort und Tat hinweisen auf den, in dessen Namen sie unterwegs sind.

Ihr „Gepäck“ ist Gottes großer Schalom, der Friede, den sie wünschen können, aber auch darüber verfügen nicht sie.

Annehmen sollen sie, was ihnen zukommt: Nahrung, Unterkunft, Aufnahme – und eventuelle Ablehnung; sich einlassen auf das was ist!

Und über all das kein Urteil fällen; nicht sie richten, das ist Gottes Sache.

Ablehnung soll sie weder aufhalten noch beschweren, sie lassen sie dort zurück im abgeschüttelten Staub. Scheitern soll sie nicht am Weitergehen hindern.

„Es kommt auf mich an, aber es hängt nicht alles von mir ab!“.

Und die Machtlosen erfahren Gottes Macht! Sie sind begeistert von dem, was sie ausrichten konnten! Sie?

Bevor sie ihre Freude zu sehr am Erfolg und dem Mächtigsein festmachen, weist Jesus sie auf das hin, was ihre wirkliche Freude ist: bei Gott einen Namen zu haben, bei Gott jemand zu sein!

Sie müssen sich keinen Namen machen mit ihrem Beitrag zum Reich Gottes, nein, sie stehen schon in der Hand dessen, der „jetzt seine Herrschaft aufrichtet“, der in der Geschichte handelt – auch an ihnen, mit ihnen, durch sie.

 

Immer wieder, mit ungeahnten Möglichkeiten: „Die Freude an Gott ist meine Stärke!“ Amen.

 

Alternatives Glaubensbekenntnis

Ich glaube an den einen Gott, der keinen Anfang hat und kein Ende haben wird.

Aus dem Nichts hat er die Sterne und Sonnen, die Erde und das Wasser, das Feuer und die Luft geschaffen.

Ich glaube nicht an einen „Zufall“, der das Weltall hervorgebracht hat.

Ich glaube nicht an eine ewige Materie.

Ich glaube, dass du uns Menschen schufst nach deinem Bild, damit wir die Erde behüten, dass wir dir dienen. Ich glaube nicht, dass wir Menschen nur höher entwickelte Säugetiere sind: Wir Menschen haben eine lebendige Seele.

Ich glaube, dass du die Welt liebst, dass du uns alle beim Namen kennst.

Ich glaube nicht, dass du hinter fernen Sternennebeln die Menschheit vergessen hast, dass es dir egal ist, wie es uns Menschen geht.

Ich glaube nicht, dass du mit uns nichts mehr zu tun haben willst.

Ich glaube, dass du uns deinen Sohn geschickt hast, als wir in Schuld fielen.

Er sollte uns gleich werden und uns erlösen.

Ich glaube nicht, dass ein politischer Führer oder eine Partei uns erlösen können.

Ich glaube, du hältst deine Hand bereit. Niemand kann uns von dir trennen.

Nur wir selber können es. Ich glaube nicht an die albernen Worte, dass nur das wirklich ist, was man sehen, wiegen und bezahlen kann.

Ich glaube, dass das Leben nur dann einen Sinn hat, wenn der Tod nicht das Ende ist. Ich glaube nicht, dass wir hier für immer und ewig glücklich sein können.

Ich glaube: Du, Gott, bist die Wahrheit.

Du bist der Weg, du bist das Leben, du bist die Liebe vor allem. Amen.

 

FÜRBITTEN

Guter Gott, damals hast du deine Jünger ausgesandt, um die Herzen der Menschen auf dein Kommen vorzubereiten und zu öffnen. Auch heute sind viele Menschen gerufen, in deinem Auftrag den Frieden weiterzugeben. Für sie beten wir:

 

  • Für unsere Gemeinden: dass sie lernen, sich mit neuen Situationen in unserer Kirche zurechtzufinden und offen sind für ungewohnte Wege.

 

  • Für alle, die deine Botschaft verkünden: dass sie nicht müde werden, immer neue Worte zu finden, um den Menschen deine Botschaft nahe zu bringen.

 

  • Für alle, die für den Frieden Verantwortung tragen: dass sie bereit werden, aufeinander zuzugehen.

 

  • Für alle, die in diesen Wochen auf Urlaub fahren: dass sie offen sind für die Menschen, denen sie begegnen und gesund und froh heimkehren.

 

  • Erfülle die Verkündiger deiner Frohen Botschaft – Männer und Frauen, besonders alle Neupriester und PastoralassistenInnen dieses Jahres – mit Freude über ihren Dienst und stehe ihnen bei, wenn sie an ihrer Berufung und Sendung zweifeln.

 

Denn du bist uns nahe, um was auch immer wir dich bitten. Dir sei Ehre und Dank, jetzt und in Ewigkeit. Amen.

 

Lobpreis:


Kehrvers: Freut euch, wir sind Gottes Volk, erwählt durch seine Gnade. (GL 646,1)

Guter Gott und Vater, wir kommen zu dir, um dir zu danken
und um dich zu preisen.
Du hast uns geschaffen, weil du uns liebst und Freude an uns hast. Kehrvers

Du nährst und tröstest uns mit deinem mütterlichen Reichtum.
Wie einen Strom leitest du den Frieden zu uns
und lässt uns in deiner Gegenwart wachsen und aufblühen. Kehrvers

Durch Jesus von Nazareth hast du deine Frohe Botschaft zu uns kommen lassen
und uns die Vollmacht gegeben, als Kinder Gottes zu leben. Kehrvers

Er hat uns zu einem neuen Volk zusammengeführt
und zu einer neuen Schöpfung gemacht,
in der Frieden und Erbarmen alle Gegensätze überwinden. Kehrvers

Er sendet uns hinein in unsere Welt,
damit wir ihr seine Botschaft des Friedens und der Gerechtigkeit bringen
und allen Menschen sagen: Das Reich Gottes ist euch nahe. Kehrvers

Dafür danken wir dir und preisen wir dich.
Wir singen mit allen Engeln und Heiligen:

 

Lied: 269 1+4 Nun saget Dank und lobt den Herren

 

ZUM VATER UNSER

Jesus hat seine Jünger ein Gebet gelehrt, das alles umfasst, um was wir Menschen Gott bitten können. Über seine Jünger ist es in die ganze Welt gekommen.

So lasst uns nun gemeinsam beten, wie Jesus selbst es uns gelehrt hat:

Vater unser im Himmel, …

 

ZUM FRIEDENSGRUSS

Einer muss anfangen aufzuhören, aufzuhören mit Rechthaberei und Falschheit, mit Blauäugigkeit und verkrampftem Festhalten am Bestehenden, aufzuhören mit der Gewalt von Worten und der Zerstörungskraft von Taten. Wir wollen uns aufmachen zum Frieden und spüren unsere eigenen Grenzen, die Überforderung, im Letzten den Frieden zu schaffen.

Deshalb beten wir um das Geschenk der Liebe Gottes:

Herr Jesus Christus, schenke uns deinen Frieden, der verwandelt.

„Wenn ihr in ein Haus kommt, so sagt als erstes: Friede diesem Haus.“

Diesen Frieden schenkt uns Jesus.

Er hilft uns, mit uns selbst und mit anderen Menschen in Frieden zu leben.

Dieser Friede des Herrn sei allezeit mit euch! A: Und mit deinem Geiste!

Setzen wir ein Zeichen unseres Willens zum Frieden und reichen einander die Hand!

 

LAMM GOTTES

 

EINLADUNG ZUR HL. KOMMUNION

Jesus hat sich uns in seinem Wort geschenkt.

Er gibt uns den Auftrag, seinen Frieden in die Welt zu bringen.

Er schenkt sich uns nun in Brot und Wein, die uns stärken, uns mit Kraft erfüllen und uns Mut machen, uns mit ihm vereinen, und den Weg mit ihm, mit Jesus Christus, zu gehen hilft.

Wie Jesus damals die Menschen gesättigt hat, so will er auch unseren Hunger stillen, unseren Hunger nach Leben. Er lädt uns an seinen Tisch.

 

So seht Christus, das Lamm Gottes, im Brot des Lebens!

A: Herr, ich bin nicht würdig …

 

Alle, die sich nach Frieden und Ruhe sehnen, sind eingeladen zum Mahl Jesu. Kommt und esst!

 

LIED 987 1+4 Christen singt ein Lied …..

 

MEDITATION NACH DER HL. KOMMUNION – Er ist da!

Nicht verzagen.

Er ist da, ganz nah, bei dir.

Er trägt dich, er gibt dir Mut, Hoffnung, Zuversicht, Kraft.

Er gibt dir Liebe und umgibt dich mit Menschen, die dich lieben.

Nicht verzagen. Er ist da.

Du bist nicht alleine, du bist stark durch Ihn.

Er ist da, du spürst Ihn.

Glaub an Ihn, suche Ihn.

Er ist da. Nicht verzagen!

(Rosie Kinnet)

 

SCHLUSSGEBET

Guter Gott, auch unsere Gemeinde ist berufen und gesendet, deinen Auftrag in der Welt von heute zu erfüllen und deine Frohe Botschaft zu verkünden. In dieser Feier hast du uns alle wieder beschenkt.

Lass uns mithelfen, eine Atmosphäre zu schaffen, in der deine Gegenwart immer mehr spürbar ist und Frauen und Männer deinen Ruf zu einer engeren Nachfolge hören. Darum bitten wir durch Christus unseren Herrn. Amen.

 

SEGENSBITTE

Bitten wir Gott nun um seinen Segen für uns und unsere Mitmenschen:

 

Hier bin ich, Gott, ich stehe vor dir – sende mich.

Lass mich dich erkennen, in den Menschen, denen ich heute begegne.

 

Lass mich still werden, damit ich auf dich hören kann.

Lass mich dir folgen, ich will dein Jünger, deine Jüngerin sein.

Hier bin ich – sende mich!

 

Dazu segne uns der allmächtige und uns liebende Gott,

+ der Vater, der Sohn und der Hl. Geist. Amen.

 

SENDUNG

„Gott wird nicht größer, wenn du ihn verehrst.

Aber du wirst größer und glücklicher, wenn du ihm dienst.“
(Hl. Augustinus)

Der Herr sendet uns nun aus, ihm in unseren Mitmenschen zu dienen.

 

So lasst uns nun hingehen und Frieden bringen!

A: Dank sei Gott, dem Herrn!

 

LIED 979 1+5 Laudato si …..


 

WORTGOTTESFEIER – 13. August 2013

Wortgottesfeier – 13. August 2013

 

LIED ZUR ERÖFFNUNG GL 110 1 Wachet auf, ruft ……

 

Liebe Mitchristinnen und Mitchristen, ich freue mich, dass wir nun miteinander Gottesdienst feiern.

Lassen Sie uns beginnen + im Namen des Vaters und des Sohnes und des Hl. Geistes. Amen.

 

EINFÜHRUNG

Der Sommer hat seinen Höhepunkt überschritten. Vielleicht liegen einige Tage und Wochen der Entspannung hinter uns, und wir sind erfüllt von vielen Urlaubseindrücken.

Nun liegt allmählich wieder der Alltag vor uns.

Das Evangelium weist uns heute eindrücklich hin auf unsere Verantwortung auf dem Platz, an den wir gestellt sind.

Die Aufgaben, die wir nun wieder vor uns sehen, dürfen wir angehen in der Hoffnung, dass Gott uns dazu Kraft schenkt, gute Haushalter in seiner Schöpfung zu sein.

Wir brauchen uns nicht vor dem Ende der Zeit zu fürchten, wir dürfen uns auf eine gute Zukunft bei Gott freuen.

Trotzdem sollten wir wachsam bleiben und das Unsere dazu beitragen, dass Gottes Reich immer mehr Wirklichkeit wird.

Denn wir lassen uns von Christus immer von neuem in Dienst nehmen – einen Dienst, der uns aufleben lässt. Zu ihm rufen wir:

 

KYRIE-RUFE

Herr Jesus Christus,

  • du hast uns begleitet in den guten Tagen, die hinter uns liegen. Stärke uns für die Arbeit, die wir nun vor uns sehen. Herr, erbarme dich unser.
  • Lass uns nicht mutlos werden und verzweifeln angesichts der vielen Anforderungen, die wieder auf uns einstürmen. Christus, erbarme dich unser.
  • Schenke uns Klarheit und Gelassenheit, um den Platz, an den du uns gestellt hast, nach deinem Willen auszufüllen. Herr, erbarme dich unser.

 

VERGEBUNGSBITTE

Der barmherzige Gott verzeihe uns unsere Sünden. Er nehme von uns, was uns von ihm und voneinander trennt, und führe uns mit unseren Mitmenschen zum ewigen Leben. A: Amen.

 

GLORIALIED GL 264 1+2 Mein ganzes Herz erhebet sich ….

 

TAGESGEBET

Guter Gott, wenn wir in die Werbung schauen, scheint es kaum Wichtigeres zu geben, als dies oder jenes zu besitzen. Öffne unsere Augen und unser Herz, damit wir erkennen und spüren, was wirklich notwendig und gut ist. Darum bitten wir dich durch Christus, unseren Herrn. Amen.

 

HINFÜHRUNG ZUM EVANGELIUM

Eine Verheißung und eine Mahnung enthält unser heutiges Evangelium:

1. eine Verheißung an die Knechte, welche der Herr, wenn er kommt, wachend findet. Er wird sie an seinem Tisch Platz nehmen lassen und sie bedienen, und

2. eine Mahnung an den Knecht, der sich der Illusion hingibt, dass sein Herr noch lange ausbleibt und sich deswegen wie ein Despot gegenüber seinem Gesinde benimmt. Die Strafe wird nicht ausbleiben.

 

AUS DEM HL. EVANGELIUM NACH LUKAS 12,3248

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn euer Vater hat beschlossen, euch das Reich zu geben.

Verkauft eure Habe, und gebt den Erlös den Armen! Macht euch Geldbeutel, die nicht zerreißen.

Verschafft euch einen Schatz, der nicht abnimmt, droben im Himmel, wo kein Dieb ihn findet und keine Motte ihn frisst. Denn wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz. Legt euren Gürtel nicht ab, und lasst eure Lampen brennen!

Seid wie Menschen, die auf die Rückkehr ihres Herrn warten, der auf einer Hochzeit ist, und die ihm öffnen, sobald er kommt und anklopft.

Selig die Knechte, die der Herr wach findet, wenn er kommt.

Amen, ich sage euch: Er wird sich gürten, sie am Tisch Platz nehmen lassen und sie der Reihe nach bedienen. Und kommt er erst in der zweiten oder dritten Nachtwache und findet sie wach selig sind sie.

Bedenkt: Wenn der Herr des Hauses wüsste, in welcher Stunde der Dieb kommt, so würde er verhindern, dass man in sein Haus einbricht.

Haltet auch ihr euch bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet.

Da sagte Petrus: Herr, meinst du mit diesem Gleichnis nur uns oder auch all die anderen?

Der Herr antwortete: Wer ist denn der treue und kluge Verwalter, den der Herr einsetzen wird, damit er seinem Gesinde zur rechten Zeit die Nahrung zuteilt? Selig der Knecht, den der Herr damit beschäftigt findet, wenn er kommt.

Wahrhaftig, das sage ich euch: Er wird ihn zum Verwalter seines ganzen Vermögens machen.

Wenn aber der Knecht denkt: Mein Herr kommt noch lange nicht zurück!, und anfängt, die Knechte und Mägde zu schlagen; wenn er isst und trinkt und sich berauscht, dann wird der Herr an einem Tag kommen, an dem der Knecht es nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht kennt; und der Herr wird ihn in Stücke hauen und ihm seinen Platz unter den Ungläubigen zuweisen.

Der Knecht, der den Willen seines Herrn kennt, sich aber nicht darum kümmert und nicht danach handelt, er wird viele Schläge bekommen.

Wer aber, ohne den Willen des Herrn zu kennen, etwas tut, was Schläge verdient, der wird wenig Schläge bekommen.

Wem viel gegeben wurde, von dem wird viel zurückgefordert werden, und wem man viel anvertraut hat, von dem wird man umso mehr verlangen.

 

PREDIGT

Vielleicht erinnern wir uns noch an unsere Kindergeburtstage, an denen wir manchmal „Schatzsuche“ spielten. Eine Schatzsuche kann eine spannende Sache sein: Wir wollen nicht aufgeben, bis der Schatz gefunden ist.

Wir können das Bild der Schatzsuche aber auch auf unser Leben beziehen: In unserem Leben gibt es immer wieder Neues zu entdecken, auch den einen oder anderen Schatz.

Was sind die Schätze in unserem Leben?

 

Wenn wir uns verlieben, dann reden wir vom anderen schon mal als „mein Schatz“ und wollen damit sagen, dass uns der andere ungemein viel bedeutet und er unser Leben bereichert. Es gibt auch andere Schätze, die wir erstreben: einen guten Schulabschluss machen, die richtige Ausbildungsstelle oder den richtigen Studienplatz finden, einen guten Freundeskreis aufbauen und etwas finden, das unserem Leben Sinn und Halt schenkt.

Hier kommt unser Evangelium von heute direkt ins Spiel. Es sagt uns, dass wir unser Herz nicht vornehmlich an irdische Dinge hängen sollen. Denn, so sagt es uns, unser Herz wird immer dort sein, wo wir unsere Schätze haben. Es zeigt uns zudem auf, was wir zu tun haben, denn wir sollten unseren Besitz verkaufen und das Geld den Armen schenken.

Somit würden wir uns einen Schatz im Himmel bzw. bei Gott verschaffen, der nicht von Dieben gestohlen oder von Motten gefressen werden kann. Ich muss jetzt wieder an die Bankenkrise denken, die ja mehr war oder ist als nur eine Krise der Banken. Sie hat uns erneut gezeigt, wie unsicher unsere menschlichen Schätze sind.

Aber einfach alles verkaufen, was wir haben? Das wäre ja vielleicht auch irgendwie verantwortungslos oder zumindest sehr leichtsinnig. Ich denke, es geht vor allem darum, uns richtig zu orientieren, den richtigen Werten bzw. Wegen zu folgen. Ich höre Jesus an anderer Stelle sagen: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater, denn durch mich.“

 

Wir wurden alle von Gott bereits beschenkt und zwar mit unserem Dasein, mit unseren Talenten und Fähigkeiten. Manche wurden reichhaltiger als andere von Gott beschenkt, sagt das Evangelium. Aber es heißt dort auch, dass demjenigen, der reich beschenkt wurde, auch viel abverlangt wird. Es ist unsere Aufgabe, unsere Begabungen für das Gute einzusetzen, dafür, dass das Reich Gottes auch im Hier und Jetzt schon spürbar wird. In all dem geht es aber zudem um Achtsamkeit bzw. Wachsamkeit, damit ich die Gegenwart Gottes wahrzunehmen vermag. Auch hierzu ist es notwendig, nicht zu sehr am eigenen Besitz zu kleben. Denn das, was ich besitze, besitzt umgekehrt mich ja auch irgendwie, weil es beispielsweise meine Zeit in Anspruch nimmt. So möchte uns das heutige Evangelium dazu aufrufen, unsere Zeit für das Gute einzusetzen und unsere Aufmerksamkeit auf das „Notwendige“ zu lenken, damit wir uns Schätze im Himmel, also bei Gott sammeln. Vielleicht merken wir so auch, dass eigentlich nur wenig zum Leben notwendig ist. Wir können es auch anders ausdrücken: Wir sollen vom „Haben“ zum „Sein“ kommen und zwar zu einem Sein in Verbindung mit Gott. Dann merken wir vielleicht auch, dass wir vieles von dem, was wir unbedingt haben mussten, gar nicht benötigen. Lasst uns auf himmlische Schatzsuche gehen, die hier auf Erden beginnt. Denn der Himmel ist überall dort, wo wir ein Herz für Gott und den Mitmenschen haben.

 

GLAUBENSBEKENNTNIS

Gott hat uns den Glauben ins Herz gelegt. Lassen wir ihn in unser Herz schauen, wenn wir nun miteinander unseren Glauben bekennen: A: Ich glaube an Gott, …

 

FÜRBITTEN

Guter Gott, wir wissen nicht, wann du in unserem Leben auftauchst, aber wir wissen, dass du uns wach finden willst; deshalb bitten wir dich:

 

  • Für alle Schlafmützen und Träumer: Sie mögen rechtzeitig aufwachen, damit sie die Chance ihres Lebens nicht verpassen!

 

  • Für alle Wichtigtuer: Sie mögen erkennen; dass es etwas Wichtigeres gibt, als immer und überall dabei zu sein!

 

  • Für alle Spielverderber und Schwarzseher: Sie mögen Überraschungen erleben, die ihnen Mut und Hoffnung machen und ihnen helfen, ihre Einstellung zu ändern!

 

  • Für alle, die in unserer Kirche ein Amt innehaben, dass sie wachsam auf ihre eigene Beziehung zu dir und auf die Anliegen der Gläubigen achten.

 

  • Für alle, denen der Glaube eine Last oder Herausforderung ist, dass sie sich an der Liebe und Freundlichkeit Jesu orientieren können.

 

  • Für alle, die heute besonders schmerzlich erfahren, wie sehr ihnen ein lieber Mensch in ihrer Nähe fehlt, dass sie sich Trost gewähren lassen aus dem Glauben an eine gute Zukunft für alle Menschen.

     

  • Für alle, die Leid und Krankheit ertragen müssen. Sei du bei ihnen!

 

Guter Gott, so viele sind bereits deinen Weg gegangen. Sie fühlten sich von dir geführt. In diesem Vertrauen haben auch wir dir unsere Bitten vorgetragen, dass du auch mit uns bist im Namen Jesu Christi, unseres Herrn. Amen.

 

Lobpreis:
Großer und erhabener Gott. Wir preisen dich, weil du uns immer nahe bist,
unsere Sorgen, Nöte und Ängste kennst und uns gibst, was wir zum Leben brauchen.
In Jesus, deinem Sohn bist du uns auf unüberbietbare Weise nahe gekommen.
In ihm haben sich die Verheißungen der Propheten erfüllt.
Durch ihn haben wir deine väterliche Liebe und Fürsorge schätzen gelernt.

Sein Erbe hat seinen Jüngern anvertraut und ihnen die Sorge für dein Volk übergeben.
Er hat jene selig gepriesen, die er bei seinem Wiederkommen wachend antreffen wird.

Wachend und betend warten wir auf sein Kommen.
Wir werden nicht müde, die Größe deiner Liebe zu rühmen
und wir singen mit der ganzen Schöpfung dein Lob.

Sanctus GL 262: Nun singt ein neues Lied dem Herren (3. Str.)

 

ZUM VATER UNSER

Guter Gott, du bist uns nahe und sorgst dich um uns wie ein guter Vater. So beten wir das Gebet, das dein Sohn Jesus uns zu beten gelehrt hat: Vater unser im Himmel, …

 

ZUM FRIEDENSGRUSS

Herr Jesus Christus, dein Geist ist mit uns auf dem Weg und führt uns dir entgegen. Wir bitten dich: Schau nicht auf das, was uns fehlt. Schau auf unsere Hoffnung, und schau auf den Glauben deiner Kirche, die sich nach Einheit und Frieden sehnt.

Dieser Friede des Herrn sei mitten unter uns!

Geben wir einander ein Zeichen dieses Friedens und der Versöhnung!

 

LAMM GOTTES

 

ZUR HL. KOMMUNION

Wir haben Gottes Wort gehört und sind nun eingeladen, miteinander die Mahlgemeinschaft mit Christus zu erfahren.

So seht Christus, das Lamm Gottes, im Brot des Lebens! A: Herr, ich bin nicht würdig …

Christus spricht: Haltet euch bereit, denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet!

 

KOMMUNIONLIED GL 644 1-4 Sonne der Gerechtigkeit …..

 

SCHLUSSGEBET

Guter Gott, du liebst uns Menschen. Wir sind dir nicht gleichgültig, du hast ein Herz für uns. Immer wieder sprichst du durch Jesus in unsere Ängste hinein: Fürchtet euch nicht, ich bin bei euch! Es tut gut zu wissen, dass du für uns da bist in allem, was uns tagtäglich begegnet und widerfährt. Dafür danken wir dir, durch Jesus, in dem du uns Mensch und Bruder wurdest. Amen.

 

SEGENSWORT

Bitten wir Gott um seinen Segen:

 

Guter Gott, wir erbitten deine Liebe, weil wir sonst nicht lieben können.

Wir erbitten deinen Frieden, weil wir Frieden brauchen.

Wir erbitten die Kraft zu glauben, weil wir so mitbauen können an deinem Reich.

Wir erbitten deinen Segen, weil du ihn uns schenken kannst:

 

So segne und begleite uns und alle, für die wir heute besonders beten,

der allmächtige und barmherzige Gott,

+ der Vater, der Sohn und der Hl. Geist. A: Amen.

 

SENDUNG

Das Evangelium des heutigen Tages will uns nicht ängstigen, sondern Hoffnung schenken. Christus ist treu. Er wird wiederkommen und uns einladen, für immer bei ihm zu sein. Darauf dürfen wir vertrauen. Aus dieser Hoffnung leben wir. Dafür sollen wir als Christinnen und Christen, die seinen Namen tragen, Zeugnis geben.

 

So gehen wir nun zurück zu denen, die uns brauchen in seinem Frieden!

A: Dank sei Gott, dem Herrn!

 

AUSZUGSLIED GL 642 1-3 Eine große Stadt entsteht …..

 

 

 

Wortgottesfeier – 13. August 2013

 

LIED ZUR ERÖFFNUNG GL 110 1 Wachet auf, ruft ……

 

GLORIALIED GL 264 1+2 Mein ganzes Herz erhebet sich ….

 

SANCTUS GL 262: Nun singt ein neues Lied dem Herren (3. Str.)

 

KOMMUNIONLIED GL 644 1-4 Sonne der Gerechtigkeit …..

 

AUSZUGSLIED GL 642 1-3 Eine große Stadt entsteht …..

 

 

 


 

Wortgottesfeier 18.02.2014

 

Wortgottesfeier 18.02.2014

Lied:

 

Begrüßung

Im Evangelium werden wir heute lesen:
Wer die Gebote hält und halten lehrt, der wird groß sein im Himmelreich.
Groß sind bei uns Menschen,
die etwas Besonderes leisten,
die hohe Ziele erreicht haben,
die erfolgreich sind.
Gott aber sieht anders auf uns Menschen.
Groß in seinen Augen ist, wer sich an sein Wort hält und sich ihm anvertraut.
Wir bitten ihn um sein Erbarmen:

 

Bußakt:

Herr,
manchmal sind wir in dem, was wir sagen, ganz groß.
Aber wir verstecken Unsicherheit und Angst.
Herr, erbarme dich.

Herr,
mit unseren Blicken schätzen wir Leute ab.
Viele von ihnen machen wir klein, ziehen sie nackt aus.
Christus, erbarme dich.

Herr,
du hast dich für uns klein gemacht.
Gib uns Worte, die von Herzen kommen
und Blicke, die den Himmel öffnen.
Herr, erbarme dich.

 

Tagesgebet:

 

Treuer Gott,
wir danken dir für den Wortschatz,
uns auszudrücken und miteinander zu reden.
Wir danken dir auch für die vielen Blicke,
uns zu Recht zu finden und in Gesichtern zu lesen.
Wir danken dir, dass du freundlich mit uns redest
und gnädig auf uns siehst.
Hilf uns, gute Worte für einander zu finden
und schenke uns Augen, in jedem Menschen
dein Kind zu sehen.
In Christus, unserem Herrn.


Evangelium

 

 

Ansprache:

Meine lieben Freunde!

Offensichtlich ist es Jesus ein ganz wichtiges Anliegen, dass wir gut und friedlich miteinander umgehen. Aber – übertreibt er da nicht?

Im Alltag rutscht uns doch bei Ärger, schlechter Laune oder Stress schon einmal eine handfeste Beschimpfung eines Anderen heraus.

 

Vielleicht sollen wir aber erkennen, dass das Unrecht oft schon lange vorher in unseren Herzen beginnt. Zeigt sich unsere Wut dann in Gewalt, also mit hässlichen Worten oder Taten, geht womöglich ein tiefer Groll voraus.

Gewalt gibt es zu Hause, im Kindergarten, in der Schule, im Verein, in der Firma … und geht weiter in Fernsehfilmen, Fußballspielen und in den Nachrichten über Kriege und Vertreibungen.

Gewalt beginnt schon mit lieblosen Ausrutschern. In unseren Augen sind sie oft nicht so gemeint. Aber wissen wir, wie sie bei einem Anderen ankommen und was sie auslösen? Manch tiefsitzender Groll hat seinen Anlass in Kleinigkeiten, die aber in den Herzen weiterwirken.

 

Jesu Mahnung „Wenn du deine Opfergabe zum Altar bringst und dir dabei einfällt, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, so lass deine Gabe dort vor dem Altar liegen;

geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder, dann komm und opfere deine Gabe“

zeigt uns eindringlich, was wir tun sollen.

Meinen wir also nicht, bei unseren kleinen Ausrutschern käme es nicht so darauf an. Auch sie können verletzen, nahe gehen und nachwirken.

Wichtig ist deshalb, dass wir uns immer wieder auf den Weg zum Anderen machen, um etwas in Ordnung zu bringen. Zugegeben, das ist oft nicht leicht, aber es trägt wesentlich zu einem besseren Miteinander bei.

Für Jesus ist es genauso wichtig wie das Friedenschließen, auf das wir uns sogar noch auf dem Weg zum Gericht, also in letzter Minute, einlassen sollen. Amen.

 

Lied:

 

Fürbitten:

Im Evangelium wird uns gesagt, Worte, Blicke und Beziehungen liebevoll zu pflegen. Uns wird auch der Geist geschenkt, Gottes Gebot zu hören und auf seinem Weg zu gehen. Lasst uns beten:

Für die Menschen, die unter Worten leiden,
sich nicht verstanden fühlen,
verunsichert sind.
Schenke ihnen Mut, mit anderen zu reden.
Wir rufen zu dir:

Für die Menschen, die viel reden müssen,
ständig gefragt werden,
auf alles eine Antwort haben müssen.
Schenke ihnen eine Verschnaufpause, zu sich selbst zu finden.

Für die Menschen, die die Blicke der anderen fürchten,
sich ausgezogen fühlen,
sich ihrer Würde beraubt sehen.
Schenke ihnen ein neues Gewand für die Seele, sich zu schützen.

Für die Menschen, die mit Blicken ihre Ansprüche untermauern,
Angst machen,
Gehorsam heischen.
Schenke ihnen Augenklappen, Menschen in Ruhe zu lassen.

Für die Menschen, die ein „Ja“-Wort gegeben haben,
Glück in einer Ehe suchen,
Kindern das Leben schenken.
Schenke ihnen Freude aneinander.

Für die Menschen, die mit ihrer Liebe an ein Ende gekommen sind,
nur noch böse Worte für einander haben,
auch für gute Tage nicht mehr dankbar sind.
Schenke ihnen die Kraft, liebevoll miteinander umzugehen.

Du, Gott, hast „Ja“ zu uns gesagt.
Dein erstes Wort für uns war: es werde Licht.
Lass uns behutsam und sorgfältig
Worte, Blicke und Beziehungen pflegen,
bis du vollendest, was wir nicht vollenden können.
In Christus, deinem Wort für uns.

 

Lobpreis:

 

„Alles, was atmet, lobe den Herrn“ (GL 678)

Guter Gott und Vater,
wir sind zusammengekommen, um dir zu danken
und unseren Lobpreis darzubringen.
In deiner Weisheit hast du die Welt geschaffen und geordnet.
Den Menschen gabst du Gebote und Vorschriften,
damit es ihnen wohl ergehe auf Erden.

Deinen Sohn Jesus Christus hast du in die Welt gesandt,
damit er erfülle, was das Gesetz und die Propheten
angekündigt und verheißen haben.
Er hat uns den Sinn deiner Gebote erschlossen
und uns den Weg gewiesen, wie wir vor dir gerecht werden können.

Dein Geist führt uns auch heute.
Er leitet uns an, Hass und Zorn zu überwinden,
Frieden zu suchen und uns miteinander zu versöhnen.
Er mahnt uns zur Gerechtigkeit.
Er bestärkt uns, Verantwortung zu tragen in allem, was wir tun.
Er lehrt uns, die Würde jedes Menschen zu achten.

Wir preisen deine Weisheit und deine Treue
und stimmen ein in das Lob der ganzen Schöpfung.

Lied:

 

Mahlspruch:

Gott hat die Welt so geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab,
damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht,
sondern das ewige Leben hat.

Schlussgebet:

Geh du mit, treuer Gott,
wenn wir uns auf den Weg machen.
Ohne deinen Beistand,
ohne dein Geleit können wir nicht leben.
Was wir nicht wissen, ist bei dir gut aufgehoben:
Die Tage, die vor uns liegen,
die Menschen, denen wir begegnen werden,
die Worte, die wir noch finden müssen.
Lass dein Angesicht über uns leuchten
und schenke uns deinen Frieden.
In Christus, unserem Herrn.

 

Lied:

Maiandacht 2014 -Maria, du Schöne-


Maria, du Schöne
doch gehalten Frauengemeinschaft verl 5.2014
Begrüßung

LIED: Sagt an, wer ist doch diese (GL Nr. 588, Str. 1 + 2)

Eröffnung

Wir sind als Getaufte versammelt im Zeichen unseres Heiles, im Zeichen des Sieges über den Tod: im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes! Im Mai – so sagt man oft – trägt die Natur ihr Festgewand. Viele Pflanzen blühen. Alles sprießt und wächst. Das empfinden wir als schön, einfach schön. Der Mai ist in der christlichen Tradition auch eine Zeit der besonderen Marienverehrung. Das Eingangslied nennt Maria „die Schönste aller Frauen“. Es ist überraschend: Obwohl wir kein Portrait – und schon gar kein Foto – von Maria besitzen, wird sie „schön“ genannt. Der Schönheit Marias wollen wir in dieser Andacht ein bißchen nachspüren.

Fraglos ist die Schönheit der Gottesmutter nicht mit vergänglicher Attraktivität zu verwechseln. Maria ist schön, weil sie den Glanz Gottes in sich trägt und aus sich heraus strahlen lässt. Diese Geisteskraft Gottes will auch uns erfüllen – trotz unserer Zweifel, trotz unserer Mängel, trotz unseres Gefühls von Minderwertigkeit, trotz unserer Angst. So können wir gemeinsam rufen:

Liedruf: Dich als Mutter zeige, o Maria hilf ….. 879.7

Wo menschliches Leben kalt und starr wird – genau dort will Gott sein. Wo der Glaube schwach wird oder verdunstet – dort wirkt die göttliche Geistesgegenwart. So können wir rufen:

Liedruf: Dich als Mutter zeige, o Maria hilf …..

Wenn uns ein versöhnendes oder verzeihendes Wort nicht über die Lippen kommen will, dann spricht Gott in uns. Wenn ich zerschlagen, antriebslos oder ohne Perspektive bin, dann richtet die göttliche Weisheit mich auf. So können wir rufen:

Liedruf: Dich als Mutter zeige, o Maria hilf …..

Wenn Menschen in der Isolation versinken und kein gutes Wort mehr hören können, dann weckt Gott die Liebe neu. Wenn ich friedlos umherirre und niemand ist da, der mir Anerkennung schenkt, dann rührt die Zärtlichkeit Gottes mich an und macht mich frei von mir selbst. So können wir rufen:

Liedruf: Dich als Mutter zeige, o Maria hilf …..

Gebet

Lasst uns beten:
Unfasslicher Gott,
du bist die Quelle aller Schönheit.
In deine Geschöpfe hast du einen Widerschein deiner Erhabenheit gelegt.
In Maria, der Mutter Jesu, erkennen und spüren wir deine Anmut,
deine Gunst und deine Gnade.
So ist sie uns Zeichen und Hinweis auf den Weg des Glaubens.
Dafür danken wir dir durch Jesus Christus,
der in der Einheit deiner Geisteskraft lebt und Leben schafft in Zeit und Ewigkeit.
Amen.

Schrifttexte

Immer wieder wird in unserer Heiligen Schrift von Frauen gesagt, dass sie schön sind. Als Isaak, der Sohn Sarahs und Abrahams, eine Frau sucht, trifft er auf die junge Rebekka. Von ihr heißt es: „Das Mädchen war sehr schön.“
Auch die Frau, die Jakob, den Sohn Rebekkas und Isaaks, für sich einnimmt, gilt als schön:
„Rahel war schön von Gestalt und hatte ein schönes Gesicht.“
In einem kleinen Buch des Ersten Testaments, dem so genannten „Hohenlied“, sind Liebesgedichte gesammelt, die zu den schönsten der Weltliteratur gehören. Ein junger Mann preist seine Geliebte:
„Schön bist du, meine Freundin. Ja, du bist schön!“
„Alles an dir ist schön, meine Freundin. Kein Makel haftet an dir.“
„Schön bist du meine Freundin. Lieblich wie Jerusalem, prächtig wie Himmelsbilder.“
„Wer ist, die da erscheint wie das Morgenrot, wie der Mond so schön?“
„Wie schön sind deine Schritte in den Sandalen, du Edelgeborene!“
„Wie schön bist du und wie reizend, du liebevoller Wonnen!“
Die Rede von der Schönheit ist unserer Glaubenstradition also nicht fremd. Es geht dabei um die Erfahrung, dass ein Mensch in seiner inneren und äußeren Erscheinung „stimmig“ ist. Schönheit wächst dort, wo ich z. B. in einem Gesicht mehr als nur das Ebenmaß – oder auch Verzerrungen – entdecke. Schön ist der Mensch, der über sich hinausweist.
Maria von Nazareth weist über sich hinaus. Sie ist ein Mensch mit einem Geheimnis, das ich nur staunend erahnen kann. Darum ist sie schön.
Ich lade Sie ein, ihr Lob zu singen.

Maria, dich lieben (GL Nr. 594, Str. 1 und 2 und 3 und 6)

In uns – in jeder und jedem von uns – spiegelt sich die Größe, die Schönheit unseres Gottes. Der achte Psalm besingt den Schöpfungswillen Gottes und die Ehre der Menschen. Der Psalm staunt über die Zuwendung Gottes und die schöne Gestalt seiner Werke. Wir können diesen Lobpreis staunend mitbeten.

Psalm 8
(GL Nr. 710)
im Wechsel

Fürbitten:

Maria, Du Mutter Gottes, wir wenden uns mit unsern Anliegen an dich: Gott hat zur Rettung der Welt sich nicht an die Mächtigen der Welt gewandt, sondern auf dich vertraut. Wir bitten Dich:

  • Maria, du stehst Menschen bei, die sich in ihrem Suchen alleine gelassen fühlen. Du hast ja gesagt zum Plan Gottes. Hilf auch uns, Gottes Plan zu erkennen.

Mutter Gottes, wir rufen zu dir

  • Maria- du stehst Eltern bei die ihre Kinder oft nicht mehr verstehen können. Du warst Begleiter von Jesus und hast dabei viele Höhen und Tiefen erlebt, sei du unser Begleiter in allen Lebenslagen.
  • Maria, du stehst Menschen bei, die sich in Not und Trauer alleine gelassen fühlen. Hilf allen, die durch die derzeitigen Krisen in Bedrängnis geraten sind.
  • Maria, auch Du hast an der Schöpfung Gottes Gefallen gefunden. Hilf auch uns, die schöne Natur zu achten und zu bewahren.
  • Das Leben vieler Menschen ist geprägt durch Krankheit und Leid. Lass sie Trost finden in Dir und auch Hilfe durch uns erfahren.
  • Wir bitten für die Verstorbenen, mit denen wir verbunden sind.

So bitten wir Dich Maria, durch Jesus, unsern Herrn und Bruder. Amen

Ich lade Sie ein, sich in das große Gebet Marias einzuschwingen. Magnificat (GL Nr. 689)

Maria war auch ein hoffender, ein betender Mensch. So wollen wir gemeinsam beten, wie uns ihr Sohn Jesu zu beten gelehrt hat:  Vater unser im Himmel …

Maria war immer voller Hoffnung. Voller Hoffnung können wir alle sein, ganz egal, ob Frau oder Mann, jung oder schon etwas älter, weil jede und jeder von uns von einer Frau geboren ist, die uns getragen und in die Welt gesetzt hat, die es für uns gewagt hat, so wie Maria für Jesus.

Wir sind heute berufen, Gott in die Welt zu tragen, jede und jeder in ganz eigener und besonderer Art.

Wenn wir selber in guter Hoffnung leben, trotz aller Schwierigkeiten, sind wir ein Segen für unsere Familie, für unsere Arbeit, für unsere Welt – so wie Maria und ihr Sohn Jesus.

Unsere Schönheit vor Gott, entwickelt sich durch unser Tun. Mariens und Gottes Schönheit können wir nicht erreichen, aber wir können ihnen durch unser Tun, auch im Alltag, immer ähnlicher werden.

So segne uns und alle, mit denen wir verbunden sind, der dreieinige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.

LIED: Segne Du Maria 1+2

ALLERSEELEN – 1. November 2014

 

ALLERSEELEN – 1. November 2014

 

LIED: GL 422 1-3 Ich steh vor Dir ……

 

Vor ihm stehen wir – mit leeren Händen und doch voll Vertrauen – und beginnen und feiern den Tag Allerseelen + im Namen des Vaters und des Sohnes und des Hl. Geistes. A: Amen.

 

Jesus Christus spricht: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der hat das ewige Leben. Dieser Gott des Lebens sei mit euch!

Wir sind heute hier auf unserem Friedhof zusammen gekommen, um unserer Verstorbenen zu gedenken.
Bei manchen von uns sind die Wunden des Todes noch ganz frisch, bei anderen brechen sie heute vielleicht wieder neu auf.
Was uns eint in unserem Befinden und unseren Gedanken, ist das Bewusstsein der eigenen Vergänglichkeit. Was uns Trost, Zuversicht und Hoffnung schenken will, ist unser gemeinsamer Glaube an die Auferstehung der Toten und ein ewiges Leben bei Gott.
Unsere Verstorbenen, um die sich unsere Gedanken jetzt drehen, sind uns vorausgegangen, sie haben die Schwelle des Todes überschritten.

Dies einfach nur als irdische Tatsache zu interpretieren wäre falsch:
Unsere Verstorbenen fordern uns heraus: Sie haben nicht nur einen Anspruch darauf nicht vergessen zu werden – sie stoßen uns vielmehr immer wieder an, uns selbst mit unserem Glauben auseinander zu setzen.

 

So rufen wir zu Jesus Christus, dem Sieger über Leid und Tod:
Herr Jesus Christus, du bist uns vorausgegangen durch Tod und Auferstehung.
Hol uns heraus aus unserer Gedankenlosigkeit!
Herr, erbarme dich unser!
Du bist der Weg, die Wahrheit und das Leben.
Zeige uns die richtige Art der Lebensführung!
Christus, erbarme dich unser!
Durch dich haben wir die Hoffnung, zur Vollendung unseres Lebens zu kommen.
Lehre uns zu entscheiden, was wirklich wichtig ist im Leben!
Herr, erbarme dich unser!

 

Guter, barmherziger Gott!
Wir wissen, dass zu unserem Leben auch das Sterben gehört.
Schritt für Schritt gehen wir unserem eigenen Tod entgegen.
Wir trauern um viele unserer Angehörigen, Freunde und Bekannten, wir beten für sie und hoffen auf dein Erbarmen.
Denn du bist ein Gott der Lebenden, nicht der Toten.
Durch deinen Sohn hast du den Tod endgültig überwunden, endgültig besiegt.
Wir bitten dich: Nimm unsere Verstorbenen in Deine liebenden Arme und schenke auch uns, die wir noch unterwegs sind irgendwann ein Leben mit Dir und all unsern Verstorbenen. Amen

Lied: 430 1+5+6 Von guten Mächten

 

Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Thessalonicher:
Schwestern und Brüder!
wir wollen euch über die Verstorbenen nicht in Unkenntnis lassen,
damit ihr nicht trauert wie die anderen, die keine Hoffnung haben.
Wenn Jesus – und das ist unser Glaube – gestorben und auferstanden ist,
dann wird Gott durch Jesus auch die Verstorbenen zusammen mit ihm zur Herrlichkeit führen.
Denn dies sagen wir euch nach einem Wort des Herrn:
Wir, die Lebenden, die noch übrig sind, wenn der Herr kommt,
werden den Verstorbenen nichts voraushaben.
Denn der Herr selbst wird vom Himmel herabkommen,
wenn der Befehl ergeht, der Erzengel ruft und die Posaune Gottes erschallt.
Zuerst werden die in Christus Verstorbenen auferstehen;

 

 

dann werden wir, die Lebenden, die noch übrig sind,
zugleich mit ihnen auf den Wolken in die Luft entrückt, dem Herrn entgegen.
Dann werden wir immer beim Herrn sein.
Tröstet also einander mit diesen Worten!

 

ERINNERUNG AN UNSERE VERSTORBENEN

Ich entzünde nun die Osterkerze und lade sie ein, in Stille für die Frauen und Männer aus unserer Gemeinde, die seit dem letzten Allerseelentag verstorben sind, zu beten.

Das Licht, das wir dabei von der Osterkerze entzünden, soll uns sagen: Sie sind nicht tot, sondern leben in Christus, weil er von den Toten auferstanden ist. Unser Gott ist kein Gott der Toten, sondern der Lebenden.

Wir denken an unsere Verstorbenen in Ehrfurcht und Zuneigung:

Namen verlesen und Kerze anzünden.
(18 Verstorbene der Gemeinde in 2014)
Dabei meditatives Orgelspiel

  • und zusätzlich: eine Kerze für alle anderen Verstorbenen, deren Namen nicht genannt worden sind, aber an die wir uns dankbar erinnern.
  • eine für alle Kinder, die vor, während oder nach der Geburt verstorben sind.
  • eine für all jene, die in Vergessenheit geraten sind.
  • eine für alle Menschen die Auf der Flucht vor Hunger und Not elendig umgekommen sind.
  • eine Kerze für denjenigen, der in dieser Stunde gerade im Sterben liegt.
  • eine für den nächsten aus unserer Gemeinde, den Gott zu sich heimholen wird.

Guter, Gott, erinnere dich ihrer Namen, die sie von ihren Eltern empfangen haben, unter denen sie bekannt und beliebt waren und es bleiben auch nach ihrem Tode, jene Namen, die du nun für immer geschrieben hast in deine gütigen Vaterhände.

 

Wir wollen sie aber auch dem Schutz der Gottesmutter anempfehlen:

Gegrüßet seist du Maria, voll der Gnade …

 

Niemand lebt für sich selbst, niemand stirbt für sich selbst. Wir leben und sterben für Gott, unsern Herrn. Er ist mit uns, hier und jetzt und in Ewigkeit. Amen.

 

LIED: 423 1-3 Wer unterm Schutz ….

 

FÜRBITTEN

Zu Gott, unserem Vater, der uns Heimat und Geborgenheit schenken will über den Tod hinaus, lasst uns beten:

 

  • Für unsere Verstorbenen, derer wir heute besonders gedenken, die wir geliebt haben und am heutigen Tag besonders vermissen, und denen wir viel Gutes verdanken. Belohne ihren Einsatz mit dem Leben bei dir. Vater im Himmel:

 

  • Für alle Verstorbenen, an die niemand mehr denkt, um die niemand mehr trauert, und für die verstorbenen Mitglieder unserer Gemeinde, die heute in unserer Mitte fehlen.

 

  • Für alle Menschen, die Sterbende begleiten, Trauernde trösten oder bei Unglücken Tote und Sterbende bergen.

 

  • Für die vielen Opfer der Kriege, Unfälle, Gewalttaten, des Terrors und der Katastrophen: Schenke ihnen den Frieden, den du uns durch deinen Tod ermöglicht hast.

 

  • Für alle, die um einen lieben Menschen trauern, die sich einsam und verlassen, leer und enttäuscht fühlen: Lass sie Menschen finden, die ihre Not und Trauer verstehen.

 

 

 

 

  • Für alle, die durch den Tod eines Menschen aus ihrer Lebensbahn geworfen sind und nach dem Sinn ihres Lebens fragen: Schenke ihnen Zuversicht und Hoffnung.

 

  • Für alle, die leben müssen mit einem leeren Platz an ihrer Seite und daran zu zerbrechen drohen: Lass sie Menschen finden, die sie tragen und stützen.

 

Jesus, du unser Freund und Bruder, durch dich finden unsere Bitten Erfüllung. Du schenkst uns das neue Leben heute und alle Tage. Dafür preisen wir dich jetzt und allezeit. Amen.

 

Wir wollen beten:
Gott, unser Vater im Himmel,
wenn ein Menschenleben hier auf der Erde zu Ende geht, bleibt von dem Menschen, den wir geliebt haben, immer etwas in unseren Herzen zurück:
etwas von seinen Träumen,
etwas von seinen Hoffnungen,
etwas von seinem Leben,
ALLES von seiner Liebe.
Herr, lass uns aus dieser Liebe Kraft schöpfen,
lass uns mit dieser Liebe neu orientiert weiter leben.
Lass uns spüren, dass der Tod nicht trennt, was zusammengehört.
In diesem Vertrauen, in dieser Zuversicht wollen wir gemeinsam das große Bittgebet beten, das uns Jesus selbst gelehrt hat:
Vater unser….

 

Bevor wir nun zu den Gräbern unserer Verwandten und Freunde gehen, erbitten wir uns den Segen Gottes:
Gott segne uns, damit wir singen können,
auch wenn uns das Herz schwer ist,
damit wir sehen können,
auch wenn Tränen unsere Augen verschleiern,
damit wir hören können,
auch wenn unsere Ohren verstopft sind,
damit unser Mund reden kann,
auch wenn uns das Wort im Mund stecken bleibt,
damit wir gehen können,
auch wenn unsere Schritte schleppend werden,
damit wir Gutes tun können,
auch wenn unsere Hände schmerzen.
Gott segne uns, denn du schaffst Veränderungen,
die wir nicht einmal ahnen.
Schweren Herzens können wir wieder singen
und uns wird wieder leichter ums Herz.
Unsere Tränen trocknen
und unsere Augen
sehen deine überraschenden Wunder.
Unsere Ohren lauschen,
hoffend hören sie die Stimme der anderen.
Unser Mund öffnet sich,
er kann dein Lob singen und trösten.
Unsere Füße gehen und die Hände tun,
was gut ist für andere.
Zu all dem brauchen wir deinen Segen,
den du uns, dreifaltiger Gott,
auf uns legen möchtest:
Du bist die Begleitung unseres Lebens in leichten und schweren Tagen!
So segne uns alle der Vater, der Sohn und der Hl. Geist. Amen.


 

 

 

SENDUNG

Wir wollen nun zu den Gräbern gehen in Vertrauen und Frieden und unsere Verstorbenen in Gottes Barmherzigkeit und Liebe loslassen.
Wir geben sie aus unseren Händen und legen sie voll Vertrauen in die Hände unseres himmlischen Vaters.

Unser Gebet mögen sie begleiten:

 

Herr, schenk Du ihnen die ewige Ruhe.         A: Und das ewige Licht leuchte ihnen.

Dann werden sie bei leben in Frieden.      A: Amen.

 

LIED:
Meditationsmusik


 

Ökumenischer Gottesdienst 3. Advent 2014 Erlöserkirche – Herbergssuche – Flüchtlinge

Ökumenischer Gottesdienst 3. Advent 2014 Erlöserkirche – Herbergssuche –

Liebe Mitchristen,

liebe Freunde,

liebe Mitschwestern – und brüder,

liebe Menschen.

Sie haben das Bild noch? Zwei Menschen mit einem Holzkarren suchen einen Platz für die Nacht. Die junge Frau – fast thronend auf der Karre. Man ahnt den Lärm den die Räder machen, wenn sie über das Pflaster rattern. Ihre Arme hat die Frau um ihren Leib gelegt, als ob sie etwas wertvolles noch unsichtbares beschützen will. Sie erinnert uns an Maria, die mit ihrem Mann auf Herbergssuche ist. So heißt dieses Bild von Beate Heinen auch. Sie hat den Weg von Maria in unsere heutige Zeit verlagert.

Mit diesem fast schrottigen Karren, auf dem Maria durch die Straßen gezogen wird, mit dem ganzen Umfeld hat sie die Armut, die Armseligkeit des Kommen Jesu in unserer Welt dargestellt.

„Nun komm, der Heiden Heiland!“ heißt es in einem alten Adventslied von Martin Luther. Natürlich soll er kommen. Aber so?

Im Lied heißt es „Ja!“ – „Dass sich wundert alle Welt, dass Gott solch Geburt ihm bestellt!“

Sehen sie auf dem Bild die Häuser, an denen der Karren vorbeizieht? Sie haben keine Türen! Sie haben hell erleuchtete Fenster – man kann rausschauen.

Die Schattenrisse einzelner Menschen sind zu erkennen, die wohl von dem Karrengeräusch neugierig geworden sind.

Es gibt nur Fenster um zu schauen, zu beobachten – keine Türen.

Die drinnen – aber auch die draußen – sind ausgesperrt. Es kann sich keine Tür öffnen um sie aufzunehmen, sie reinzulassen.

Auf dem Bild wird klar, was Jesus von Anfang an war. Er bleibt draußen, ausgesperrt von der Gemeinschaft der Menschen, zu der er geschickt worden war.

In den Häusern von Bethlehem, später in Nazareth wo sie die Türen vor ihm verschlossen haben, dann in Jerusalem, wo Jesus über die Stadt weint und später wird er draußen vor den Toren der Stadt Jerusalem gekreuzigt.

„Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf!“ so könnte dieses Bild auch heißen. Dieses Bild zwingt uns fast dazu darüber nachzudenken, wo denn unser Platz in der Adventszeit ist.

Sind wir die Beobachter hinter den Fenstern? Halten wir uns im Schatten, damit wir nicht bemerkt werden?

Natürlich nicht! Werden sie sagen. Aber wie kommen wir dann raus aus unserer Rolle, aus der Rolle des Beobachters, des Unbeteiligten?

Die Botschaft dieses Bildes und die Botschaft des Evangeliums sagt uns: Es müssen Türen eingebrochen werden in die Häuser, damit Gott dort Mensch werden kann.

Auch bei uns hier in Verl, egal welcher Konfession, müssen Türen geöffnet werden, Türen die verschlossen, abgeriegelt sind. Diese „Tür des Herzens“, die offen stehen muss, wie es in einem Adventslied auch heißt, damit Christus dort einziehen kann, dass er dort Platz und Wohnung findet.

Und dort wo sich das Herz öffnet, da gehen viele andere Türen mit auf. Da wachsen Verständnis und Offenheit füreinander, da erkennen wir die Not, die Ängste, die Sorgen und Bedürfnisse unserer Mitmenschen.

Und da haben wir alle die Bilder von Flüchtlingen, von Aussiedlern, von riesigen Zeltlagern, von Bettlern vor Edeka, Bilder von absaufenden Booten im Mittelmeer, von Ruinen und Toten und schreienden Kindern vor Augen.

Sie haben am Anfang einen Steckbrief bekommen.

Oder wie man heute sagt: ein Profil.

Wie ist das, wenn einem plötzlich wichtiges daraus entrissen wird?

 

Die Heimat, die Familie, der Beruf.

Wenn plötzlich ganz andere Stationen darin stehen: Gefängnis in der Türkei, Flüchtlingslager Lampedusa, vorläufige Adresse Wideischule…

Können wir uns das überhaupt vorstellen?

Und wie es dann sein muss, wenn sich die Türen vor einem schließen?

Weil man nicht arbeiten darf und einem der Stolz genommen wird.

Wenn man als gebildeter, ausgebildeter Mensch nicht mehr in seinem Beruf arbeiten kann? Und viele denken: der will nur unser Sozialsystem ausnutzen?

 
 

Aber da fragt uns der Herr auch, er der selber ein Flüchtling, er der später selber Asylsuchender in Ägypten war, er fragt uns und nicht nur zu Weihnachten, wie wir mit seinesgleichen umgehen, mit welcher Gesinnung und Liebe wir denen begegnen.

Herbergssuche kann auch anders noch aussehen. Es muss nicht immer Unterkunft sein, die der andere benötigt.

Vielleicht braucht auch einer meine Zeit.

Vielleicht braucht einer mein Ohr.

Vielleicht sucht einer meinen Rat.

Vielleicht freut sich einer auch nur über mein Lächeln.

Offene Herzen und Sensibilität für den anderen werden erwartet.

Eigentlich haben wir das alle.

Vielleicht ein bisschen versteckt, oder auch untergebuddelt.

Aber es ist da!

Das ist das Geschenk von Weihnachten an uns.

 

Der Evangelist Johannes schreibt:

Wir alle dürfen, wenn wir wollen, seit Weihnachten „Kinder Gottes“
sein, denn

„Er kam in sein Eigentum und die Seinen nahmen ihn nicht auf!“

Und dann heißt es:

„Die ihn aber aufnahmen, gab er die Macht, Kinder Gottes zu werden“

Amen

 

Bitte um Segen

Gott segne diese Zeit des Advents,
damit sie für uns eine Zeit
der liebevollen Zuwendung werde.

Berühre unsere Augen,
damit alle Blindheit von uns abfalle.

Segne unsere Ohren,
damit sie hellhörig werden
für die Menschen um uns.

Öffne unsere Lippen,
damit wir Worte sprechen, die Gemeinschaft stiften.

Wecke in uns die Kräfte des Herzens,
damit wir Menschen der Hoffnung
und der Zuversicht sein können.

Gott segne diese Zeit des Advents
Und segne uns
Im Namen des Vaters………..