Brief an Kolpingfamilie Advent 2020

Froh und glücklich machen, trösten und erfreuen
               ist im Grunde doch das Glücklichste und Beste,
             was der Mensch auf dieser Welt ausrichten kann
Kolping

Liebe Kolpingschwestern und liebe Kolpingbrüder!


Das oben könnte auch unsere Thaddäus Kirche in der Sürenheide sein. Was Kirche anbetrifft, war das für mich ein echt blödes Jahr. Seit März war ich kaum in der Kirche. Wollte niemandem den Platz wegnehmen und hatte keinen Bock auf Flatterband, Abstand und Plexiglas – auf krank werden natürlich auch nicht. Vielleicht war das kein gutes Beispiel, oder doch, wenn man von den vielen Erkrankten hört. Aber ich habe versucht, Kirche im Alltag zu leben.
Die meisten üblichen Kirch- und Vereinsangebote, nicht nur unsere, sind ja ausgefallen. Und die Frage, die sich uns allen stellt, ist: Wie geht es weiter? Ist nach Corona alles tot, oder ist das die Chance, dass was Neues wachsen kann, in unserer Kolpingfamilie, unserer Kirchengemeinde?
Das Leid ist die Feuerprobe des Christentums, sagt Kolping und im Moment brennt unsere Glaubens-gemeinschaft ganz ordentlich und nur wenige löschen. Wir Kolpinger haben so viele Talente und gemeinsam sind wir wirklich stark. Diese Feuerprobe sollten wir bestehen können, einzeln und natürlich besonders gemeinsam. Dafür brauchen wir jeden Einzelnen und jeden guten Vorschlag.
Wir dürfen nicht warten, bis die Institution Kirche was tut – wir alle sind Kirche.
Wartet nicht, dass was angeboten wird, sondern ergreift selbst die Initiative. Die Ärmel aufkrempeln, anpacken, loslegen mit Gottvertrauen – so hat auch Kolping den Menschen geholfen und die Welt besser gemacht.
Ein guter Anfang ist sicher die Liebe, die Gott Euch und mir schenkt, weiter zu geben, durch einen liebevollen Blick, einen tröstenden Anruf, einen Einkauf für den Nachbarn oder einen Brief zur Versöhnung. Habt doch auch den Mut, Euch mit Euren Kindern abends an den Tisch zu setzen und gemeinsam zu beten. Schaut gemeinsam sonntags den Gottesdienst im Fernsehen.
Was Weihnachten wird, weiß auch noch keiner. Unsere Frühschichten fallen aus. Die Krippenfeier mit hunderten Teilnehmern und toll engagierten Kindern fällt auch aus.
Vielleicht kann ich an einer Stelle helfen. Zum Weihnachtsfest werde ich einen Familiengottesdienst auf meine Homepage stellen. Jesus sagt: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich auch!“
Lasst den Schatz unseres Glaubens nicht auch noch in unseren Familien verbrennen. Fangt einfach an – betet zusammen, sprecht miteinander über Euren Glauben, dann dürft Ihr vertrauen, – dass vieles vielleicht anders – , aber alles gut wird.

Euch allen mit Euren Familien, wo Ihr auch immer lebt, wünsche ich, auch im Namen des Vorstands, eine Adventszeit, die Euch Besinnung schenkt auf die Wurzeln unseres Glaubens und Handelns.
Ich wünsche Euch ein Weihnachtsfest, an dem Ihr die Nähe unseres Heilandes in besonderer Weise spürt und Kraft erhaltet.
Und ganz besonders wünsche ich ein neues Jahr in dem es Euch und uns gut geht und wir uns bald wieder treffen können, vor allem aber, dass wir gestärkt und mit Euren guten Ideen in eine neue Zukunft starten.

Gott segne Euch und gebe Euch Kraft für Euer Tun.     Treu Kolping!     

Arthur Springfeld
Präses

Unter untenstehendem Link oder QR-Code gibt es ab      dem 1. Advent „Arthur – lebendiger Adventskalender“
                www.youtube.com/channel/UC6SXPMM3yB_rkG_bPnZvrjg


  

Weltgebetstag Kolping 27.10.2018 – Honduras


WORTGOTTESDIENST – Weltgebetstag Kolping 27.10.18  

LIED: (Handy) Nationalhymne Honduras
Begrüßung: Herzlich Willkommen zum Weltgebetstag der Kolpingfamilien dieser Welt, der an die Seligsprechung Adolph Kolping erinnert, die 1991 an diesem Datum stattfand. Im Mittelpunkt steht dieses Jahr Honduras, wo 1.800 Kolpingmitglieder in 189 Kolpingfamilien aktiv sind.
Schwerpunkte der Kolping-Projektarbeiten in Honduras sind Fortbildungen für Kaffeebauern sowie soziale Projekte mit Frauen und Jugendlichen. Eine Besonderheit in Honduras sind die „Delegados de la Palabra“ – Gesandte des Wortes Gottes, die als Laien Wortgottesdienste in den Gemeinden und Kolpingsfamilien halten und damit zwar auch dem Priestermangel im Land begegnen, aber durch ihr Tun uns allen ein Vorbild sind, wie die Zukunft unserer Kirche mit Hilfe aller Gläubigen, aber besonders uns Kolpingmitgliedern gestaltet werden kann. Mit ihnen sind wir über Adolph Kolping und besonders über unseren gemeinsamen Glauben und gemeinsamen Gott verbunden. In seinem Namen wollen wir diesen Gottesdienst beginnen: Im Namen des Vaters und ……..

LIED: 1-4 Ein Gotteshaus steht zu Köln am Rhein
Ein Gotteshaus steht zu Köln am Rhein
die wandernden Burschen, sie treten dort ein.
Zu Füßen des Altars, am steinernen Grab,
da knien sie nieder mit Bündel und Stab

„Ihr wandernden Burschen, o saget mir an:
Was hat der im Grabe euch Gutes getan?
Läg Vater und Mutter dort unter dem Stein,
ihr könntet nicht stiller und dankbarer sein.“

„Einst war´s um uns Burschen gar trostlos bestellt,
wir waren verstoßen und fremd in der Welt!
Da tat er sein Haus auf und rief uns hinein
wollt mehr noch als Vater und Mutter uns sein.

Vordem war er selbst mit dem Stab in der Hand
gezogen als Schustergeselle durchs Land
Der Schustergeselle von Köln an dem Rhein
ward Priester und schuf den Gesellenverein

Honduras ist ein Staat in Zentralamerika. Honduras grenzt an Nicaragua, El Salvador und Guatemala. Der Landesname leitet sich von dem spanischen Wort hondura ab, das Tiefe bedeutet.

Ca.9 Mio Einwohner. Tegucigalpa ist die Hauptstadt und größte Stadt mit 800 000 Einwohnern.

Bruttoinlandsprodukte: Wert ca. 5.000 € – Deutschland ca. 50.000 €

1821 unabhängig von Spanien. 70 – 80% leben unterhalb der Armutsgrenze und 20% sind Analphabeten. 41 Prozent der Bevölkerung sind unter 15 Jahre alt, 56 Prozent sind zwischen 15 und 64 Jahre alt, 4 Prozent sind älter als 65 Jahre. Das Durchschnittsalter liegt bei 19 Jahren.
Die Bevölkerung gehört zu ähnlichen Teilen der römisch-katholischen (47 %) und anderen christlichen (protestantischen und evangelikalen) Glaubensrichtungen (41 %) an.
Die größte Einzelposition im honduranischen Staatshaushalt ist der Bildungs- und Erziehungssektor. Nahezu 20 % des Gesamtbudgets entfallen auf diesen Bereich. Das Land verfügt über ca. 60.000 Lehrer, die rund eine Million Grundschüler und 700.000 Schüler weiterführender Schulen betreuen. Die Regierung bemüht sich verstärkt um eine Reduzierung der Analphabetismusrate. In Honduras besteht Schulpflicht für Kinder zwischen sieben und zwölf Jahren, der Schulbesuch ist kostenlos. Trotzdem haben in Honduras rund 50 % aller Kinder keinen Grundschulabschluss. Ursachen sind fehlende Mittel für Schulbücher und Lehrmittel, Lehrermangel in abgelegenen Gebieten und teilweise Schulunterricht in großen Klassen (1. bis 6. Klasse) in einem einzigen Schulzimmer.

Staatssystem eine Mischform aus Demokratie und autoritärem Staat. Viele weitere Informationen über Honduras und die Aktivitäten der Kolpingfamilien könnt Ihr in den entsprechenden Materialien, die auch im Internet stehen, intensiv nachlesen.

Gebet
Gott, unser Schöpfer, die Gegensätze zwischen Arm und Reich sind groß, die Strukturen und Verwicklungen dieser Welt sind ungerecht. Auch wir selbst als Teil dieser Welt verhalten uns nicht immer fair. Hilf uns zu erkennen, wo wir zu mehr Gerechtigkeit und Fairness in der Welt beitragen können. Schenke uns einen langen Atem und den Mut, Neues zu wagen auf unserem gemeinsamen Weg zu mehr Gerechtigkeit für alle Menschen. Darum bitten wir dich durch Christus, unseren Herrn.

LIED: 710 1-3 Unser Leben sei ein Fest

Lesung steht im 1 Buch Moses, Kapitel 1
Abram zog von Ägypten in den Negeb hinauf, er und seine Frau mit allem, was ihm gehörte, und mit ihm auch Lot.
Abram hatte einen sehr ansehnlichen Besitz an Vieh, Silber und Gold.
Er ging von einem Lagerplatz zum anderen weiter, vom Negeb bis nach Bet-El, bis zu der Stätte, an der anfangs sein Zelt gestanden hatte, zwischen Bet-El und Ai, der Stätte, an der er früher den Altar errichtet hatte. Dort rief Abram den Namen des HERRN an.
Auch Lot, der mit Abram ging, besaß Schafe und Ziegen, Rinder und Zelte.
Das Land reichte nicht hin, dass sich beide nebeneinander darin hätten ansiedeln können; denn ihr Besitz war zu groß und so konnten sie sich nicht miteinander niederlassen.

So entstand Streit zwischen den Hirten der Herde Abrams und den Hirten der Herde Lots; auch siedelten damals noch die Kanaaniter und die Perisiter im Land.

Da sagte Abram zu Lot: Zwischen mir und dir, zwischen meinen und deinen Hirten soll es keinen Streit geben; wir sind doch Brüder.

Liegt nicht das ganze Land vor dir? Trenn dich also von mir! Wenn du nach links willst, gehe ich nach rechts; wenn du nach rechts willst, gehe ich nach links.

Lot erhob seine Augen und sah, dass die ganze Jordangegend überall bewässert war. Bevor der HERR Sodom und Gomorra vernichtete, war sie bis Zoar hin wie der Garten des HERRN, wie das Land Ägypten.

Da wählte sich Lot die ganze Jordangegend aus. Lot brach nach Osten auf und sie trennten sich voneinander.

Abram ließ sich im Land Kanaan nieder, während Lot sich in den Städten jener Gegend niederließ und seine Zelte bis Sodom hin aufschlug.

Die Männer von Sodom aber waren sehr böse und sündigten vor dem HERRN.

Nachdem sich Lot von Abram getrennt hatte, sprach der HERR zu Abram: Erheb deine Augen und schau von der Stelle, an der du stehst, nach Norden und Süden, nach Osten und Westen!

Das ganze Land nämlich, das du siehst, will ich dir und deinen Nachkommen für immer geben.

Ich mache deine Nachkommen zahlreich wie den Staub auf der Erde. Nur wer den Staub auf der Erde zählen kann, wird auch deine Nachkommen zählen können.

Mach dich auf, durchzieh das Land in seiner Länge und Breite; denn dir werde ich es geben.

Da zog Abram mit seinen Zelten weiter und ließ sich bei den Eichen von Mamre in Hebron nieder. Dort baute er dem HERRN einen Altar.

ANSPRACHE:
Fair ist mehr!
Über die Jahre hin werden wir mit ganz anderen Slogans wie „Geiz ist geil“ oder „Ich bin doch nicht blöd!“ umworben. Lebensqualität heißt dann: möglichst viel Konsum für kleines Geld.

Unter welchen Umständen die Menschen, die das alles so billig produzieren, leben und arbeiten müssen, interessiert die Wenigsten.
Wie die Natur sich beim heutigen weltweiten Massenkonsum entwickelt, wissen wir.
Es gibt erschreckende Warnsignale, aber sie werden verdrängt.
Eine so kritische Entwicklung gab es unter anderen Umständen schon in alter Zeit.
Im 1.Mose wird von einem heftigen Konflikt um Wasser und Weideland erzählt, in den Abraham und sein Neffe Lot verwickelt werden. Beide sind reich an Vieh.
Es heißt: „Das Land aber ertrug es nicht, dass sie beieinander blieben, denn ihre Habe war so groß geworden, dass sie nicht beieinander bleiben konnten.“
Die Hirten Abrahams und Lots schlagen sich um die knappen Ressourcen.
Abraham verdrängt das nicht und spricht seinen Neffen an: „Es soll kein Streit sein zwischen mir und dir, zwischen meinen Hirten und deinen Hirten, denn wir sind Brüder.“
Wir hören gegenwärtig andere Töne: „Wir müssen unsere Handelswege und den Zugang zu den weltweiten Ressourcen notfalls auch mit militärischen Mitteln sichern.“
Oder: „Wir müssen Weltmeister im Exportgeschäft bleiben!“
Abraham denkt sich: „Fair ist mehr!“
Man mag ihn damals für bescheuert gehalten haben.
Er ist älter und hat mehr Autorität als sein Neffe und könnte zu seinen eigenen Gunsten entscheiden, wer in welchem Gebiet siedelt.
Aber er lässt seinem Neffen die Wahl, und dieser sucht sich tatsächlich das beste Land Israels im Jordantal aus. Dort ist reichlich Wasser und Weideland.
Warum tut Abraham so etwas? Weil er großes Vertrauen auf die Fürsorge Gottes setzt.
Er hat entdeckt, dass ihm dieser neue Gott, den er seit seinem Abschied aus der Heimat nun schon besser kennen gelernt hat, ganz neue Horizonte eröffnet.
Was nach menschlichen Maßstäben unmöglich ist, ist für diesen Gott kein Hindernis. Also muss er sich nicht auf Teufel komm ‘raus durchsetzen. Abraham ist bereit, ein Privileg aufzugeben, weil er darauf vertraut, dass er nicht zu kurz kommt.
Wer die Geschichte weiter liest, erfährt, dass Abrahams Lebensqualität nicht geschmälert wird, Lot aber unerwartet in ernste Schwierigkeiten gerät. Wo er siedelt, ist Sodom und Gomorra.

Fair ist mehr! Das ist kein Motto von Bescheuerten.
Der Ehrliche und die Anständige sind nicht die Dummen. Sie sind weise.
Und das Lächeln der so genannten Realisten über die „Gutmenschen“, die ihr Gewissen beruhigen wollen, ist entlarvend.
Es sagt uns doch, dass gewissenloses Handeln als Normalfall akzeptiert wird.
Durch Fairness werden Streit und Krieg verhindert, neue Lebensperspektiven geschaffen, die Würde der Menschen und der Natur geachtet.
Durch Fairness wird Stress gemindert, Wut und Zorn und Verzweiflung gestillt.
Fairness ist der Humus für das Wachsen von Gerechtigkeit auch über die Grenzen unseres eigenen Lebensraums hinaus.
Fair ist mehr, weil Fairness den schöpferischen Qualitäten unseres menschlichen Lebens entspricht. Wir schaffen Freiräume für ein menschenwürdiges, solidarisches Leben.

LIED: (Handy) Wir sind Kolping

FÜRBITTEN:
Tragen wir unsere Bitten vor Gott und antworten wir jeweils mit dem Ruf:
Auf die Fürsprache unseres Freundes Adolph Kolping erhöre unser Gebet

Für die katholische Kirche, geleitet von Papst Franziskus, aber auch für alle christlichen Kirchen, die geleitet werden von Bischöfen, Priestern und manchmal auch charismatischen Menschen: Dass sie sie durch die Kraft des Evangeliums und gestärkt durch den Heiligen Geist mithelfen, Gottes Frohe Botschaft unter den Menschen wahr werden zu lassen. Vater im Himmel!

Für die Regierenden aller Länder, dass sie ihre Herzen für den Glauben an einen liebenden Gott öffnen und aus dieser Liebe heraus sich für die Menschen  und hier besonders für die Ärmsten einsetzen. Vater im Himmel!

Für die Kolpingsfamilien in der Welt, heute besonders in Honduras, dass wir alle, vereint durch den Glauben und die Liebe, in der Lage sind, das Reich Gottes gegenwärtig werden
zu lassen. Vater im Himmel!

Für uns, die wir hier versammelt sind und uns einbinden in den weltweiten Kolpinggebetstag, dass wir durch die Hilfe des Heiligen Geistes unseren Glauben und unsere Verbundenheit mit Adolph Kolping leben und es in konkrete christliche Aktionen verwandeln können. Vater im Himmel!
Du unser Vater im Himmel, erhöre die Gebete, die wir vorgetragen haben und diejenigen,
die wir in unserem Herzen tragen, durch Christus, unseren Freund und Bruder. Amen.

VATER UNSER
Vater unser, dein Reich komme. Bald möge es kommen
zu den Hungrigen, zu den Weinenden, zu denen, die sich nach deiner Gerechtigkeit sehnen,
zu denen, die schon seit Jahrhunderten auf ein menschenwürdiges Leben warten.
Gib uns Geduld, den Weg zu ebnen, auf dem dein Reich zu uns kommt.
Gib uns Hoffnung, damit wir nicht müde werden, es zu verkünden
und uns einzusetzen, trotz der vielen Konflikte, Bedrohungen und Unzulänglichkeiten.
Gib uns einen klaren Blick um zu erkennen, auf welchem Weg dein Reich zu uns kommt. Amen

In Solidarität mit den Kolpingschwestern und -brüdern in Honduras und überall auf der Welt, in Verbundenheit mit allen Menschen guten Willens, wollen wir uns die Hände reichen und langsam und ganz bewusst das Gebet sprechen, das Jesus schon damals mit all seinen Freunden gebetet hat.
Vater unser im Himmel ……..

Wenn einer den andern und eine die andere hält, dann ist Frieden auf Erden. Lasst uns hier in Verl gemeinsam beginnen, den Frieden Gottes zu leben: Da wo wir teilen, da wo wir helfen, da wo wir die Fremden begrüßen, da wo wir die Kranken besuchen, da wo wir nicht den Tratsch weiter erzählen, da wo wir liebevoll in dem Andern unsere Schwester und unseren Bruder sehen. So ein Zeichen des guten Willens gebt jetzt auch untereinander.

Meditation

Fair ist mehr größer als die Gesetze des Marktes
Fair ist mehr tiefer als oberflächliche Kompromisse
Fair ist mehr weiter als kleinkariertes Denken
Fair ist mehr gerechter als Billigware aus dem Discounter
Fair ist mehr näher am einzelnen Menschen
Fair ist mehr Gerechtigkeit mehr Würde mehr Lebensfreude für alle Menschen

LIED: 798 1-3 Wo Menschen sich vergessen

Schlußgebet:
Wir danken dir,
weil wir leben morgen und heute,
wie wir gestern und alle Tage gelebt haben –
aus deiner Gnade, Gott: von dieser Erde, Brot und Licht, von den Menschen um uns.
Du hast uns den Seligen Adolph Kolping als Fürsprecher und Vorbild geschenkt.
Sein Leben war erfüllt von der Sorge für junge Menschen in religiöser und sozialer Not.
Sein Anliegen war es Arbeit, Familie und Gesellschaft im Licht unseres Glaubens zu verstehen.
Gegenseitige Hilfe in Gemeinschaft verstand er als die Erfüllung christlicher Nächstenliebe.
Wir bitten wir dich: Lass uns im Internationalen Kolpingwerk heute mitwirken an der Überwindung von Armut, Ungerechtigkeit und Hoffnungslosigkeit.
Hilf uns, mutig für das menschliche Leben und den Schutz von Ehe und Familie einzutreten, um so Salz für die Erde und Licht für die Welt zu sein.
Erfülle unsere Hoffnung, Adolph Kolping in der Gemeinschaft mit der ganzen Kirche in allen Sprachen und Nationen als Heiligen verehren zu dürfen.
Lass uns durch Glauben, Hoffnung und Liebe an der Vollendung deines Reiches in dieser Welt
mitarbeiten.
Darum bitten wir dich, durch Christus, unseren Herrn. Amen!

Segen:
Der Herr halte seine schützende Hand über uns.
Er schenke uns wache Sinne und ein weites Herz.
Er gebe uns die Gaben,
zu lachen mit den Fröhlichen,
zu weinen mit den Trauernden,
zu trösten die Weinenden,
zu tanzen mit den Befreiten,
aufzuheben, die am Boden liegen.

Er gebe uns Kraft in die Hände, in die Füße.
Er segne uns mit seiner ganzen Zärtlichkeit.
Er schenke uns die Kraft und die Nähe Adolph Kolpings.
Das gewähre uns der allmächtige Gott,
der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.

LIED: Es war eins ein braver Junggesell …..

Der Buddhismus„Die großen Weltreligionen“ Kolping – Sürenheide, 13.03.03

Der Buddhismus

„Die großen Weltreligionen“ Kolping – Sürenheide, 13.03.03

Buddhismus (FOLIE 1) zu verstehen bedeutet zunächst einmal, zu erkennen, dass es selbst in Asien unterschiedliche Formen des Buddhismus gibt, dass Buddhismus eine Religion ohne Gott, eigentlich eine geistige Kategorie ist. (FOLIE 2) Buddhisten sind in den Ländern zwischen Baikalsee im Norden bis Indonesien im Süden, von Ladakh im Westen bis Japan im Osten in höchst unterschiedlichen Anteilen an der Bevölkerung vertreten, ganz zu schweigen von den zahlreichen buddhistischen Gruppen, die sich in den letzten Jahren im Westen etabliert haben. Es ist daher ein kühner Versuch, Interessenten dieses komplexe Gebäude aus Lehre und Ritual in 60 Minuten verständlich zu machen. Einer der führenden tibeteanischen Buddhisten ist bekannt – Dalai Lama. (FOLIE 3)

Siddharta Gautama wird um das Jahr 563 v.Chr. in Kapilawastu (Kapilawastu liegt nahe des Grenzbereichs von Indien und Nepal, am Fuß des Himalaya) geboren. Zu seinem Familiennamen Gautama erhält er den Prinzennamen ‚Siddharta‘ (einer, der das Ziel erreicht). Sein Vater ist reicher Grundbesitzer und Vorsitzender eines aristokratisch regierten Gemeinwesens. Seine Mutter Maja (Illusion) stirbt 7 Tage nach seiner Geburt.
Der Prinz Siddharta
(FOLIE 4)
erhält eine dem Rang entsprechende Erziehung. Unter anderem lernt er wichtige Dinge für den Aufbau seiner Ordensgemeinschaft, z.B. parlamentarische Verwaltungsmethoden. Mit 16 heiratet er standesgemäß seine Cousine.
Siddharta erkennt immer mehr die Sinnlosigkeit des luxuriösen Lebens am Hof, besonders an einem Tag, an dem er dem menschlichen Leiden in Form eines Greises, eines Verstorbenen und eines Kranken begegnet. Ihm wird bewusst, dass alle Wesen dem Alter, der Krankheit und schließlich dem Tod preisgegeben sind.
Schließlich gibt ihm die Begegnung mit einem Einsiedler den Anstoß, sein Leben im Überfluss aufzugeben und als wandernder Asket eine Antwort auf die ihn tief bewegenden Fragen menschlicher Existenz zu suchen.

So verlässt er heimlich seinen Palast, seine Eltern, die Ehefrau und das Kind, legt das gelbe Gewand eines Asketen an und geht ‚aus dem Haus in die Hauslosigkeit.‘

(FOLIE 5)
So beschreibt der Buddha einen Vollkommenen Menschen

„Ein Friedvoller hat alles Verlangen hinter sich gelassen, noch bevor sein Körper zerfällt.
Er fragt sich nicht, wie alles begann oder wie es enden wird und hängt auch nicht an dem, was dazwischen geschieht.
Solch ein Mensch hat keine Erwartungen und Wünsche für die Zukunft.
Er fühlt keinen Zorn, keine Angst und keinen Stress.
Nichts stört sein Gewissen und seine Geistesruhe.
Er ist ein Weiser, der besonnen spricht.
Er hat kein Verlangen nach der Zukunft, kein Bedauern für die Gegenwart.
Frei von der verworrenen Sinnenwelt leiten ihn keine Meinungen und Ansichten.
Er verbirgt nichts und nimmt nichts in Besitz.
Er lebt bescheiden, unaufdringlich, ohne Habsucht oder Neid; verachtet, verleumdet und beleidigt niemanden.
Er ist nicht überheblich und nicht süchtig nach Vergnügen.
Er ist voll Sanftheit und hellwacher Achtsamkeit, ohne blinden Glauben und hegt keinerlei Abneigung.
Er strebt nicht nach Gewinn, bleibt unberührt, wenn er nichts erhält.
Man findet kein Begehren nach immer neuen Geschmäcken in ihm.
Seine Achtsamkeit paart sich mit ständigem Gleichmut, wo Überheblichkeit unmöglich ist.
Er vergleicht sich nicht mit dem Rest der Welt als “ überlegen „, “ unterlegen“ oder „gleich“.
Weil er versteht, wie die Dinge wirklich sind, ist er frei von Abhängigkeit und stützt sich auf nichts.
Für ihn gibt es kein Begehren mehr zu existieren oder nicht zu existieren.
Den nenn‘ ich friedvoll, der nach Lüsten nicht mehr trachtet, den nichts mehr fesselt und der alles Haften überwand.
Er ist ein Mann ohne Söhne, ohne Wohlstand, ohne Felder, ohne Vieh – ein Mensch, in dem nichts nach Besitz verlangt und der nichts als nicht seins zurückweist.
Er ist ein Mensch, der vom Gerede von Priestern, von Asketen und anderen Menschen unberührt bleibt.
Er ist ein Mensch ohne Eifersucht und Ehrgeiz.
Als Weiser sieht er sich nicht „überlegen“, „unterlegen“ oder „gleich“.
Bloßer gedanklicher Spekulation gibt er sich nicht hin.
Er ist ein Mensch, der nichts in dieser Welt sein eigen nennt und der nicht klagt, überhaupt nichts zu besitzen.
Friedvoll ist, „wer den Dingen nicht nachgeht“

Aus dem Purabheda-Sutta des Sutra-Nipata

Weg zur Erleuchtung

Siddhartas Weg führt zunächst zu zwei berühmten Brahmanen und Yoga-Lehrern, bei denen er nicht den erhofften Frieden findet. So geht er zu fünf Asketen (Hindu-Heiligen), wo er sich sechs Jahre lang bis zur Abmagerung und physischen Erschöpfung in strengster Askese übt und täglich kaum mehr als ein Reis- oder Sesamkorn isst. Doch auch hierbei kommt er seinem Ziel nicht näher. Er wählt jetzt einen grundsätzlich anderen Weg: den Mittelweg zwischen zwei Extremen, dem Überfluß und der Askese die Versenkung als innere Betrachtung und Lösung vor der Welt.

Eines Tages, mit 35 Jahren, hat er eine Erleuchtung. Er steigt Schritt für Schritt vier Stufen der Versenkung hinab: von der ersten Stufe der meditativen Reflexion zur zweiten Stufe der tiefen Lust der Seele, von dort zur dritten, der matten Lust der Seele und schließlich zur vierten, des leid- und freudfreien Gleichmuts.

Auf der vierten und letzten Stufe wird während der Nacht dem Siddharta eine dreifache Erkenntnis zuteil:

In der ersten Nachtwache erinnert er sich an die eigenen, vorausgegangenen Geburten, an die Wanderung von Dasein zu Dasein, durch zahllose Weltzeitalter und durchläuft noch einmal die Wege seiner früheren Existenzen von Geburt zu Tod und zu Wiedergeburt, ein nicht endender Kreislauf.

In der zweiten mittleren Nachtware sieht er den gegenwärtigen Zustand der Welt und erkennt dass sie heute das sind, was sie im vergangenen Leben getan haben.
In der dritten Nachtwache gelangt er zur entscheidenden Erkenntnis. Er erkennt ‚in Wahrheit‘:

Die vier edlen Wahrheiten

1.) Was ist das Leiden? Geburt ist Leiden, Alter ist Leiden, Krankheit ist Leiden, Tod ist Leiden. Das Verbundensein mit ungeliebten ist Leiden und das Getrenntsein von Lieben ist Leiden. Ebenso ist die Nichterfüllung von Wünschen und Vorstellungen Leiden. Die fünf Formen des Anhaltens an das Irdische (den Körper, die Empfindungen, die Wahrnehmungen, die Triebkräfte, das Bewußtsein) ist Leiden. Solcher Art ist das Leiden.

2.) Wie entsteht das Leiden? Durch den Leidensdurst, der von Wiedergeburt zu Wiedergeburt führt und der mit Freude und Leidenschaft verbunden ist. Also der Durst nach Lust, nach Werden und nach Aufhören des Werdens. Auf solche Art entsteht das Leiden.

3.) Wie kann das Leiden beendet werden? Durch die Unterdrückung und völlige Aufhebung des Lebensdurstes, der von Wiedergeburt zu Wiedergeburt führt und mit Freude und Leidenschaft verbunden ist. So wird das Leiden aufgehoben.

4.) Welches ist der Weg der Aufhebung des Leidens? Es ist der heilige, Achtfache Pfad.

 

Diese vier edlen Wahrheiten sind Gegenstand seiner ersten Predigt in ?. Mit dieser dreifachen Erkenntnis gelangt der Prinz zur höchsten vollkommenen Erleuchtung (samma-sambodhi) und hat damit ‚Nirwana‘ erlangt; es kann keine Wiedergeburt mehr erfolgen. In dieser heiligen Nacht ist er aus einem ‚Bodhisattva‘ zu einem ‚Buddha‘ (Erleuchteter) geworden.

Nirwana

wenn der Mensch durch Nachdenken und Meditation seine spirituelle Unwissenheit überwunden und in der Erleuchtung erfahren hat, daß er kein selbständiges Ich, sondern Teil der alles umfassenden Buddhanatur ist, dann geht er ins Nirwana ein. Dieser Zustand läßt sich nicht beschreiben, aber er ist mehr als ein reines Nichts. Mit dem Eingang ins Nirwana endet die Kette der Wiedergeburten. Der Mensch ist dann zur höchsten Freiheit erwacht.

Buddhas Lehr- und Wanderjahre

Nach anfänglichem Zaudern (Buddha wußte nicht, ob die Leute seine Lehren verstehen), entschließt er sich, seine Erkenntnis der Welt mitzuteilen. Seine erste Predigt hält er bei fünf Asketen (enthaltsame Lebensweise). Diese Predigt wird auch als ‚buddhistische Bergpredigt‘ bezeichnet. Mit ihr setzt Buddha das Rad der Heilslehre in Bewegung; die fünf Asketen erbitten von ihm die Mönchsweihe

(FOLIE 6), die er ihnen erteilt.
Damit tritt neben dem Buddha und die Heilslehre auch die Ordensgemeinschaft als ‚drittes Kleinod‘ des Buddhismus auf. Schon bald nach der Bekehrung der fünf Asketen umfaßt die neue Religionsgemeinschaft neben dem festgefügten Orden zahlreichen gläubige Laienanhänger (Frauen und Männer), darunter auch höhergestellte Persönlichkeiten.

Nach 3 Monaten schließen sich bereits 60 Jünger dem Buddhismus an. Diesen gibt Buddha vollständige Anweisungen und sendet sie mit den Worten:

 

»Geht hin, ihr Mönche und predigt der Welt das Gesetz. Wirket für das beste der anderen wie für euer eigenes … bringet die freudige Botschaft zu jedermann. Es sollen nicht zwei von euch denselben Weg einschlagen.«

(FOLIE 7) Natürlich hat Buddha auch Gegner, die sogar mit dem Gedanken spielen, Buddha zu töten.

Als geistlicher Lehrer, der es versteht, seinen Hörern in Bildern und Gleichnissen eindrucksvoll die Wahrheiten zu verkünden, erwirbt sich Buddha höchste Achtung. Insgesamt wird in den Schriften von 77 Wundern Buddhas berichtet. Während seiner 45jährigen Lehrtätigkeit wanderte er während der 8 regenlosen Monate des Jahres durch das nordöstliche Indien, dagegen verbrachte er die 4-monatige Regenzeit in Pansalas (Hütten, Unterkünfte).

Buddhistische Bergpredigt

»Dies, ihr Mönche, ist die edle Wahrheit vom Leiden: Geburt ist Leiden, Alter ist Leiden, Krankheit ist Leiden, Sterben ist Leiden; mit Unlieben vereint sein ist Leiden. Nicht erlangen, was man begehrt, ist Leiden. Kurz, das Verbundensein an die fünf Objekte des Ergreifens (skandhas) ist Leiden. Dies, ihr Mönche, ist die edle Wahrheit von der Entstehung des Leidens: es ist der die Wiedergeburt erzeugende Durst, begleitet von Wohlgefallen und Begier, der hier und dort seine Freude findet: nämlich der Durst nach Lust, der Durst nach Werden und Dasein, der Durst nach Vergänglichkeit.

Dies, ihr Mönche, ist die edle Wahrheit von der Aufhebung des Leidens: Die Aufhebung dieses Durstes durch restlose Vernichtung des Begehrens, ihn fahren lassen, sich seiner entäußern, sich von ihm lösen, ihm keine Stätte gewähren. Dies, ihr Mönche, ist die edle Wahrheit von dem Weg, der hinführt zur Aufhebung des Leidens: Es ist dies der edle »achtfache Pfad« der da heißt: rechtes Glauben, rechtes Denken, rechtes Sprechen, rechtes Tun, rechtes Leben, rechtes Streben, rechte Konzentration, rechtes Sichversenken.«

Lebensende und Nirwana

Die letzten Jahre seines Lebens verbringt Buddha in einem Kloster. Als er sein Ende spürt, läßt er alle Mönche in einem Kloster versammeln. Nachdem er auf dem Weg dorthin nochmals erkrankt, verabschiedet er sich – dort angekommen – von seinen Freunden und fordert sie auf, nach seinem Tod das Gute zu lehren, zu tun und zu handeln. Dann läßt er sich sein letztes Lager errichten und spricht noch einmal zu seinen Jüngern:

»Wohlan, ihr Mönche, ich sage euch, alles geht dahin und stirbt, aber die Wahrheit bleibt. Strebt nach eurem Heil!«

Nach langer Meditation geht er in das völlige Nirwana ein und stirbt. (FOLIE 8)

Buddha-Lehre

Die für den Ur-Buddhismus konstitutiven Größen sind: Buddha, dharma und sangha. Gautama lehrte seine ersten Missionare folgende alte Formel:

»Ich gehe zu Buddha als meinem Führer.
Ich gehe zu dharma (Buddas Lehre) als meinem Führer.
Ich gehe zu sangha (Gemeinschaft des Ordens) als meinem Führer.«


Die dreifache Wiederholung gilt als Bekenntnis zum Buddhismus. Bei jeder Versammlung von Laien, Mönchen und Nonnen werden an jedem buddhistischen Schrein diese drei Führer dreimal angerufen.

Buddhistisches Weltbild

Im buddhistischen Weltbild schweben unendlich viele Weltsysteme, die alle aus ewigem Raum stammen, nebeneinander. Jedes der Weltsysteme hat eine Ober-, eine Mittel-, und eine Unterwelt.

In der Unterwelt liegen die Höllen, in denen Übeltäter Qualen erleiden. Darüber erhebt sich die von Meeren umflossene Erdscheibe mit dem Berg Meru als Mittelpunkt, um den sich vier meerumspülte Erdteile legen. Um den Meru herum kreisen auch Sonne, Mond und Sterne. Auf ihm wohnen Götter.

Alle diese Stockwerke gehören zur »Region der Begierde«. Darüber erstrecken sich die Regionen der »reinen Formen« und der »Nicht-Formen«. Dort leben begierdelose Götter.

Mit Ausnahme der oberen Himmel befinden sich diese Welten in einem ständigen Wechsel von Werden und Vergehen.

Gegenwärtige Welten werden vergehen; vergangene Welten sind vergangen und in unendlicher Zukunft werden neue entstehen. Jede dieser Welten dauert ein Mahakalpa (Großperiode von 20 kalpas von koppas = Perioden.

1 Kalpa (Weltperiode) umfaßt 1 680 000 Jahre und ist unterteilt in 8 Kleinperioden).

Nicht nur die Zeit ist ohne Anfang und Ende. Auch bei allen Lebewesen herrscht ein ständiger Kreislauf, bei dem ihre Existenz ständig verändert wird. Dieser verhängnisvolle Kreislauf heißt Samsara (vorüberfließen, weiterfahren, ins Sein kommen) und steht im Gegensatz zum Nirwana.

Der Grund für diesen Kreislauf des Werdens liegt im Grundprinzip des Nidana . Dieses zwölfgliedrige Kausalitätsgesetz besagt, daß jedes Glied aus dem vorausgehenden entsteht.

Da alles, was wir jetzt tun in der Zukunft vergolten wird, je nach den Taten , ist eine Wiederverkörperung in 5 verschiedenen Lebensformen gegeben:

  • als Höllengeist
  • als Tier
  • als Geist
  • als Mensch
  • oder als Gott

Die Lehre von Karman erklärt die Verschiedenheit menschlicher Anlagen und Schicksale. (FOLIE 9)

Der Mensch und seine Erlösung

Samsara, Nidana und Karman bilden die Voraussetzung für die buddhistische Erlösungslehre. Im Buddhismus stellt man sich ein Rad der verschiedenen Daseinsformen die der Erlösung bedürfen vor. Dieses Rad dreht sich, solange Menschen unwissend sind und nicht erkennen, daß alles vergänglich und deshalb leidvoll ist.

(FOLIE 10)
Der achtfache Pfad (Achtweg)

Dieses, Mönche, ist die Wahrheit von dem zur Leidensaufhebung führenden Wege, nämlich:

  1. Rechte Ansicht,
  2. Rechter Entschluß,
  3. Rechte Rede,
  4. Rechtes Verhalten,
  5. Rechte Lebensführung,
  6. Rechte Anstrengung,
  7. Rechte Achtsamkeit,
  8. Rechte Meditation.

Diese praktische Lebensanleitung ähnelt auf den ersten Blick sehr den christlichen 10 Geboten.

Der Unterschied jedoch ist grundlegend: Die Missachtung dieser Anleitungen ist keine „Sünde“ – so etwas gibt es im Buddhismus nicht.

 

 

 



 

ISLAM – Eine Bedrohung für die Christenheit? (06.02.2003 Kolping Christ König Gütersloh)

ISLAM – Eine Bedrohung für die Christenheit? (06.02.2003 Kolping Christ König Gütersloh)

Zwei Bilder stehen mir vor Augen: eine mittelalterliche französische Malerei und eine arabische Miniatur. Das eine zeigt die Verkündigung an Maria, die Mutter Jesu, das andere den Propheten Mohammed, während er den Koran (Quran) empfängt. Auf beiden Bildern: ein Engel. Er trägt den Namen Gabriel (Dschibril) – Kraft Gottes.

Er überbringt die Botschaft Gottes, ja, mehr noch, als er zu diesen Menschen tritt, da deutet er auf einen neuen Anfang: auf eine Geburt und auf eine Inspiration. Er überbringt das Wort Gottes und so kommt es in die Welt: einmal als Mensch – in Jesus von Nazareth – und einmal als Buch – im Koran.

Für Muslime hat sich Gott in diesem Buch ganz mitgeteilt. So zeigt es die Miniatur: Der Mann Mohammed lauscht dem Diktat des Engels und schreibt Wort für Wort auf. Auch wenn der Koran inzwischen in die unterschiedlichsten Sprachen übersetzt ist – als verbindlich gilt weiterhin die ursprüngliche Fassung in Arabisch. In jeder Form gilt der Koran als heilig und unantastbar, wird achtsam und mit großer Vorsicht behandelt. Die einzelnen Kapitel – die Suren – werden auswendig gelernt und begleiten das ganze Leben der Gläubigen in den täglichen Gebeten und im gemeinsamen Gottesdienst.

Für mich als Christ ist Gott ganz Mensch geworden in Jesus Christus – und der fordert uns auf, jeden Menschen so zu sehen als begegneten wir ihm, mit eben solcher Achtsamkeit.

Die erste die davon erfährt, ist Maria. Sie lauscht den Worten des Engels. Sie ist erstaunt, erschreckt, aber nimmt doch die Botschaft, die Aufgabe an.

Maria bringt Gott zur Welt: sie gebiert Jesus – mitten in der Nacht. So feiern wir Christen jedes Jahr nach der Vorbereitung des Advent die Heilige Nacht zum 25. Dezember. Da wird Gott für uns sichtbar als Mensch. Auch Muslime feiern jedes Jahr eine Heilige Nacht, die Nacht der Bestimmung zum Ende des Fastenmonats Ramadan. Es ist die Nacht, in der – nach muslimischem Kalender – der Prophet Mohammed die Offenbarung empfing und den Koran niederschrieb. In der Nacht der Bestimmung wird Gott hörbar und spricht durch den Mund des Engels.

In beiden Religionen kommt Gott mitten in das Dunkel hinein. Symbolisch in das Dunkel der Nacht, aber damit auch in das Dunkel jedes einzelnen Lebens. Der Satz eines französischen Mystikers gilt deshalb für Muslime ebenso wie für Christen: „Es beliebt dem Herrn im Dunkel zu kommen – darum fürchte die Nacht nicht!“

(Nacht – Indien)

Grundsätzliches (Folie)

Islam – Weltreligion mit fast 1 Milliarde Anhänger, d.h. jeder 6 auf der Erde ist ein Muslim (allein in Deutschland gibt es über 2 Millionen Muslime)

 

Mohammed war der Prophet und somit Gründer des Islam

Der Koran ist das Lehrbuch

In fast allen Sprachen der Völker der Welt gibt es das Wort „Gott“.
Die arabische Übersetzung für das deutsche Wort „Gott“ ist „ilah“. (Alah)
Von Beginn seines Auftretens verkündete Muhammad einen strikten Eingottglauben. Der Glaube an eine Vielzahl von Göttern, wie er in vorislamischer Zeit in Arabien bestand, wird von Muhammad verworfen. (K 112,1-2).
Sprich: Er ist Gott, ein Einziger, Gott der Undurchdringliche. Die Einzigkeit Gottes wird von den Muslimen im ersten Teil des islamischen Glaubensbekenntnisses bekannt: „Es gibt keinen Gott außer Gott“. Dieser Kernaussage entspringen sodann die Worte, die das islamische Gottesbild am eindruckvollsten ausdrücken:
„Im Namen Gottes des Allbarmherzigen des Allerbarmers“.
Von einer Ausnahme abgesehen, beginnen alle Kapitel (Suren) des Koran mit diesen Worten, die mit zu den „Schönsten Namen Gottes“ gezählt werden. Es gibt 99 der „Schönsten Namen“, um Gottes Eigenschaften zu beschreiben. Alle 99 Namen haben den gleichen Wert, und dennoch lassen sich einige hervorheben. (Folie)

Gott ist der Allmächtige,
der Schöpfer,
Erhalter und Lebensspender,
der gerechte Richter und Vergelter,
aber auch der Gnädige und Barmherzige,
der die Sünden vergibt.
Er ist der Allwissende
und Allweise,
die Wahrheit und das Licht,
der Ewige,
der Friede
und der Offenbarer.

Nach dem Koran ist das bleibende Geheimnis Gott dem Menschen verborgen, und dennoch ist Gott dem Menschen „näher als seine Halsschlagader“ (K 50,16).

Der Mensch, als Geschöpf Gottes, weiß um die Größe Gottes, seine Allmacht und Barmherzigkeit. Das Schicksal von Welt und Mensch liegt in Gottes Hand und es gibt nichts, was geschieht, ohne den Willen Gottes. Des Menschen Fragen nach dem Woher und Wohin, nach Leben und Tod, Heil und Unheil, Glück und Unglück liegen in Gottes Bestimmung.

Gott dem Schöpfer allen Seins, der Welt und Mensch durch sein Wort ins Dasein gerufen hat, ist der Mensch in Verehrung verpflichtet. Diesem Dienst kommt der Mensch jedoch oft nicht nach, er wendet sich von Gott ab, übertritt seine Gebote und wird so schuldig vor Gott. Im Diesseits ist es die islamische Gemeinschaft, die die Schuld des Einzelnen bestraft oder tilgt, doch die endgültige Strafe hängt vom gerechten und barmherzigen Urteil des Jüngsten Gerichtes ab.

Neben den Aussagen des Koran vom gütigen und vergebenden Schöpfergott, ist Gott zugleich der Richter, der die Menschen am Ende der Zeit zur Rechenschaft zieht. Gott aber ist ein gerechter Richter, dem Menschen fügt er im Endgericht kein Unrecht zu. Gemäß seinen Handlungen erhält der Mensch am jüngsten Tag seinen ihm zukommenden gerechten Lohn, die Freuden des Paradieses, oder seine gerechte Strafe, die Qualen der Hölle.

Größte Gruppierungen innerhalb des Islam – Schiiten und Sunniten

Die Einheit von Glaube und Gesetz bezeichnen die Muslime mit dem Begriff „scharia„, d.h. wörtlich“ der Weg zur Quelle“, womit der Weg ins Paradies gemeint ist. Islam ist Glaube und Gesetz.


Die Scharia wurde aus dem Koran und aus der Sunna, d.h. aus dem Reden und Taten des Propheten Muhammad in den ersten vier Jahrhunderten abgeleitet und wird seit über tausend Jahre praktiziert. Sie begleitet den einzelnen Muslim von der Geburt bis zum Tod. Darüber hinaus ordnet sie das soziale, kulturelle und politische Leben der islamischen Gesellschaft (Umma). Die Scharia ist eine Sammlung von Vorschriften, die dem Leben des Einzelnen und der Gemeinschaft eine Richtung geben. Eine Unterscheidung zwischen religiös und weltlich ist der Scharia fremd. (Gottesstaat)

Das Handeln des Menschen wird nach der Scharia in fünf Klassen eingeteilt:

  • 1.Das Gebotene
  • 2. das Empfohlene
  • 3. das Erlaubte
  • 4. das Tadelnswerte
  • 5. das Verbotene

Die fünf Säulen (Folie)

Die wichtigsten Bereiche der Scharia für den einzelnen Muslim sind die fünf Säulen, die zu dem Gebotenen gehören:
1.
Das Glaubensbekenntnis
(schahada): „Ich bezeuge, daß es keinen Gott gibt außer Gott, und ich bezeuge, daß Muhammad der Gesandte Gottes ist“ (vgl. Faltblatt 1 „Allah“).

 

2.
Das rituelle Gebet
(salat), das fünf Mal am Tag zu festen Zeiten verrichtet werden soll. Die Gebetszeiten richten sich nach dem Sonnenstand und werden für jeden Tag neu errechnet.

 

3.
Die Sozialabgabe / Almosen
(zakat), die freiwillig für Besitz entrichtet werden muß, der über eine von Muhammad festgesetzte Vermögensmasse (Existenzminimum) hinausgeht und die 2.5% beträgt.

 

4.
Das Fasten
(saum) im Monat Ramadan von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Während des Tages sind Essen und Trinken verboten. Der Abend und Teile der Nacht verbringen die Muslimen in Gemeinschaft. Der Monat Ramadan bekommt dadurch einen festlichen Charakter.

 

5.
Die Pilgerfahrt nach Mekka
(hadsch) die jeder Muslim einmal in seinem Leben machen soll, wenn seine persönlichen Lebensumstände es erlauben. (Hadschi) (Folie)

 

 

 

 

 

Lehre

Der Islam zeugt von dem einen Gott „Er, Gott, ist Einer. Er ist der Ewige. Er zeugt nicht, noch wurde er gezeugt. Nichts ist ihm ebenbürtig.“

Der Islam glaubt genauso wie das im Judentum und Christentum, dass es nur einen Gott und nicht viele Götter gibt.

Mohammed sah sich selbst als Prophet, der die Menschen vor Gottes Gericht warnen und sie zur Umkehr und einem verantwortlichen Leben aufrufen sollte.

Er sah sich sozusagen als Glied in einer Kette mit Adam und Noah über Abraham (Ibrahim), Mose, David und Jesus zu Mohammed.

Abraham wurde sogar für alle Zeiten durch seinen Gehorsam Gott gegenüber ein Vorbild des Glaubens und der richtigen Lebensgestaltung.

Der Koran ruft sogar auf, der „Religion Abrahams“ zu folgen.

Mose und Jesus hatten die Aufgabe, diesen Glauben von Verirrungen und Entstellungen zu reinigen.

Auch Mohammed wollte nichts Neues bringen, sondern in Übereinstimmung mit allen Propheten vor ihm den Glauben nur zu seinem Ursprung zurückzuführen.

 

Aus der Sicht der Muslime ist im Koran alles, was in den frühren Offenbarungsschriften stand, nur ohne Verfälschung .

Der Gott des Islam erwartet von uns, dass wir ihn in seiner Größe und Erhabenheit anerkennen, uns ihm unterordnen und ihm gehorchen..

Islam bedeutet wörtlich vollständige Hingabe, d.h. unter dem Willen Gottes im Frieden mit sich, Gott und der Umwelt zu sein.

Verheißen wird der von Gott zugewiesene Platz und so der Frieden.

Neben dem Koran gibt es auch Berichte über Mohammed und seine Entscheidungen, sowie Erzählungen über vorbildliches Tun bei den Gefährten des Propheten.

Diese Berichte und Erzählungen lassen erkennen, wie die Grundregeln des Korans anzuwenden sind.

Sie gelten als Tradition/Überlieferung (sunna) Grundlage sind die fünf Säulen

Der Koran

Der Koran ist für die Muslime die grundlegende Quelle ihres Glaubens.

Jeder ist angehalten, den Koran in seiner arabischen Urform zu lesen, und zwar möglichst mit lauter Stimme.

Indem sie mit derselben Sprache des Korans vertraut sind, fühlen sich alle Muslime in einer weltweiten Gemeinschaft verbunden.


Entstehung der Koran

Nach dem Glauben der Muslime wurde der ganze Text des Korans an Mohammed offenbart. Dies geschah über eine Zeitspanne von 22 Jahren, nämlich von 610 bis 632, dem Todesjahr Mohammed.

Der Koran spricht von Abraham, Mose, David, Jesus und dann Mohammed – wie eine Kette

Der letzte große Prophet (Gesandter) war dann Mohammed

Die 5 Bücher Mose und das Evangelium nennt der Koran, aber sie glauben, Teile dieser Bücher der früheren Gesandten Gottes seien allerdings später von deren Gemeinden und Anhängern verändert worden; deshalb stimmt sie nicht mehr mit der himmlischen Urschrift überein.

Aus diesem Grund habe Gott noch einmal einen Gesandten berufen, nämliche Mohammed, der nun endgültig ein vor künftigen Verfälschungen sicheres Offenbarungsbuch vermitteln soll.

Mohammed hörte die Offenbarungen in seiner arabischen Muttersprache und trug sie auch in dieser Sprache seinen Anhängern vor. Sie haben diese Offenbarungen aufgeschrieben und gesammelt.

Was heißt Koran?

Das Wort Koran kann mit Lesung bzw. Rezitation und zwar eines heiligen Textes übersetzt werden.

653 fast zwanzig Jahre nach dem Tod von Mohammed wurde erst die Reihenfolge der Suren festgesetzt. Danach seien alle abweichenden Textfassungen zu vernichten.

Einteilung zum Koran

Unterteilt in 114 Kapitel (Suren) und dann jede Sure in Verse

Interessant – die Suren sind meist entsprechend ihrer Länge angeordnet.

Die langen Suren stehen also vorn, die kürzeren entsprechend weiter hinten.

Jede Sure hat einen Namen, der sich in der Regel auf ein Thema oder ein Stichwort in ihr bezieht.

Zum Inhalt des Korans

  • Glaubensüberzeugungen
  • Gottesdienstliche Ordnungen
  • Sozial-gesellschaftliche Ordnungen
  • Sittlich-ethische Maßstäbe

Das Gebet (Folie)

Fünf mal am Tag soll der Muslim beten.

  • Vor dem Aufgang der Sonne
  • mittags
  • Nachmittag
  • Zur Zeit des Sonnenuntergangs
  • vor dem Schlafen

Dadurch bekommt der Tag seinen festen Rhythmus. (monastisches Leben)

Der Mensch wird erinnert, durch die Unterbrechungen, dass er sein Leben vor Gott führen und verantworten muss.

Wenn der Beter sich dabei der Kaaba in Mekka zuwendet, erinnert er sich damit an die Einheit aller Muslime.

Zugleich verbinden die äußeren Formen des Betens und die gleichen Worte alle Länder. Alles stammt aus der Gebetspraxis von Mohammed.

Freitag ist ein Feiertag (Sonntag), der heiligste Tag für die Muslime.

An diesem Tag müssen alle Männer zusammenkommen, um zu beten.

 

 

Mohammed

Mohammed wurde 570 in Mekka geboren, ER war ein Waisenkind – Sein Onkel erzog ihn.

Er bemühte sich in der Einsamkeit der Wüste um Erkenntnis des wahren Gottes.

 

Dabei erschien ihm, im Jahre 610 in der Nähe von Mekka der Erzengel Gabriel.

Danach predigte er die Güte der Schöpfergottes und warnte vor dem nahen Weltgericht.

Er rief zur Umkehr zu dem einen, wahren Gott.

 

Er machte sich dadurch viele Feinde, weil er sich damit in einen deutlichen Gegensatz zu den arabischen Stämmen, die in Mekka verschiedene Gottheiten verehrten, stellt.

Die Spannung zwischen den führenden Handelsfamilien und Mohammed sowie dessen Anhänger verschärften sich immer mehr.

 

Im Jahr 619 verlor Mohammed den Schutz seiner Großfamilie, da seine Frau und sein Onkel starben.

 

Dann im Jahr 622 wanderte Mohammed nach Jathrib aus – in diesem Jahr beginnt die islamische Zeitrechnung.

624, zwei Jahre später gab es eine Schlacht. Mohammed und seine Anhänger waren weit unterlegen, dennoch siegte er. Das verstehen die Muslime bis heute als Gotteswunder und als Bestätigung seiner göttlichen Berufung.

 

Zuerst versuchte Mohammed sich als Prophet Gottes für die Araber, auch für die Juden und Christen „zu verkaufen“.

Mohammed war davon überzeugt, er verkünde denselben Gott wie Juden und Christen, und hatte anfangs gehofft, sie würden ihn als Prophet Gottes anerkennen.

Die Juden behaupteten, Mohammed verfälsche die biblische Botschaft.

 

Bei den Christen sah Mohammed den Glauben an die Einzigkeit Gottes gefährdet, weil sie Jesus als Sohn Gottes verehren.

Als Zeichen der Abgrenzung wurde die Gebetsrichtung geändert – nicht mehr Richtung Jerusalem, sondern nach Mekka.

 

In Mekka habe, so verkündete Mohammed, schon Abraham das erste „Haus Gottes“, die Kaaba, als Stätte der Verehrung des einen Gottes errichtet.

630 nahm er Mekka mit seinem Truppen ein, ohne großen Widerstand.

Er reinigte das erste „Haus Gottes“, die Kaaba von alle Götterbildern.

 

Großzügig verzieh Mohammed seinen Gegner und gewann viele neue Anhänger.

632 pilgerte Mohammed zum Heiligtum der Kaaba, in Mekka. Dem Ritual, dem er sich dabei unterwarf, folgen die Muslime bei der Wallfahrt bis heute.

 

Nach dem Tod seiner ersten Frau nahm er insgesamt weitere 12 Ehefrauen.

8. Juni 632 starb Mohammed trotzdem ohne einen männlichen Erben.

Mohammed war sowohl Prophet als auch Politiker. Das von ihm gegründete islamische Staatsgebilde gilt bis heute als Vorbild im Islam.

 

Mohammed verstand sich als Diener Gottes, ohne übermenschliche Kräfte. Er hat nur den besonderen Auftrag, Prophet und Gesandter zu sein.

 

 

Mohammed hatte keine Nachfolger – deshalb entstanden die Schiiten und Sunniten .

Sunniten haben einen Nachfolger (Kalifen) ausgesucht – aus den eigenen Reihen
Schiiten dachten, der Nachfolger muss einer Verwandter von Mohammed sein – Ali war ein Vetter und Schwiegersohn .

 

Unterschiede zwischen Schiiten und Sunniten beziehen sich auf die Leitungsämter im Islam, auf die Auslegung des Korans und auf die Rechtsprechung.

 
 

Auch wenn dem Muslim der christliche Glaube an die Dreieinigkeit Gottes fremd bleibt, stehen Christen und Muslime letztlich vor dem Einen, der seine Schöpfung erhält und die Menschheit barmherzig und gerecht richtet.

Die Gottesverehrung von Christen und Muslimen zeigt sich im Dienst am Menschen.

Heute feiern die Muslime Id el adah – ihr Opferfest, als Erinnerung an das von Gott geforderte Opfer Abrahams in seinem Sohn Isaak. Jede Familie, die es sich leisten kann schlachten ein Lamm, ein Rind oder ein Kamel und gibt 2/3 an die Armen.

In der Verantwortung des Einsatzes vor Gott und dem Mitmenschen sind Christen und Muslime gemeinsam aufgerufen, sich gemeinsam einzusetzen für soziale Gerechtigkeit, für die sittlichen Güter und nicht zuletzt für Frieden und Freiheit für alle Menschen.

Und wenn Sie mich jetzt nach der Bedrohung durch den ISLAM Fragen, dann muss ich Ihnen sagen, das ich mich nicht bedroht fühle. Dann kann ich mit den Muslimen zusammen beten.

Vieles was wir aus dem kulturellen Umfeld mit Religion in einen Topf schmeißen ist das was uns Angst macht. Die Radikalen machen mir Angst- die Miltanten. Aber das hat nichts mit der Lehre Mohammeds zu tun.

Aber die Radikalen gibt es auch bei uns. (Diskussion aus der Dekanatspastoralkonferenz – Neuenkirchen – Westerwiehe)

Ich freue mich, dass ich Jesus Christus habe – Gott Mensch geworden als mein Bruder)

Tag der Moschee – ein gutes Angebot der Muslims.

Lassen sie sich mal einladen . zB. Zum Essen.

Fragen Sie die Leute nach der Bedeutung des Tuns.

Und wenn ich einen frommen Moslem sehe, kann ich gut zu ihm sagen:

Allahu akbar – Gott ist groß!


 

4. Dezember 1999 – Kolping-Gedenktag Predigt

4. Dezember – Kolping-Gedenktag

 

Liebe Schwestern und Brüder, liebe Mitglieder der Kolpingsfamilie,

 

es ist ein Millionengeschäft. Tausende von Computern müssen umgerüstet werden. In der Nacht vom 31.12.1999 auf den 1. Januar 2000 werden auf unzähligen Computern die Betriebssysteme oder einzelne Programme zusammenbrechen. Alle müssen umgerüstet werden, und das für sehr viel Geld. Ein Millionengeschäft! Eine ganze Branche lebt davon.

 

Und wie immer, wenn mit einer Sache viel Geld verdient werden kann, überschlagen sich die Angebote, rennen, gerade den kleineren Firmen auch den Pfarrbüros, Fachleute und Vertreter geradezu die Türen ein. Und je mehr Unsicherheit herrscht, je mehr ausgemalt wird, was alles passieren kann, desto mehr Geld läßt sich damit verdienen. Und dementsprechend werden die Folgen dieser Computergeschichte überall in den schrecklichsten Farben ausgemalt.

 

Ohne dieses Problem jetzt kleinreden zu wollen – bei aller angezeigter Vorsicht: im Letzten ist das, was hier geschieht, trotz allem wieder einmal ein ganz großes Geschäft mit der Angst. Denn womit läßt sich sonst so gut Geschäfte machen, wie mit der Angst der Menschen?

 

Und wovor hätten die Menschen im letzten mehr Angst als vor all dem, was unbekannt ist, was auf einen zukommt, was einen irgendwie überraschen könnte; kurz: vor allem was Zukunft heißt? Das Jahr 2000, das ist der Inbegriff der Zukunft überhaupt. Und es ist deshalb auch der Inbegriff vieler Ängste der Menschen. Und das nicht nur im Computerbereich.

 

Zukunft heißt, sich auf Neues einzustellen und von manch Altbewährtem verabschieden zu müssen, mit einer Umgebung konfrontiert zu werden, in der man sich nicht mehr auskennt und in der die bisherigen Erfahrungen nicht mehr ausreichen, um sich wirklich sicher zu bewegen. Das ist nicht nur unbequem, das macht Angst, denn es geht mit der bangen Frage einher, wie es denn werden wird, und vor allem, wie man sich selbst darin zurechtfinden wird. Und ganz besonders unangenehm werden solche Fragen erlebt, wenn es um Bereiche geht, die einen persönlich, die mein Innerstes betreffen.

 

Glaube und Kirche sind solche Bereiche. Gerade von meinem Glauben und von meiner Glaubenspraxis in der konkreten Kirche, verspreche ich mir ja einen Halt und eine Sicherheit im Leben, und wenn sich die Dinge in diesem Bereich so stark verändern, wie das im Augenblick der Fall ist, wenn in Kirche und Glaube die Dinge so im Fluß sind, wie sie es seit Jahrzehnten nicht mehr waren, dann bringt das eine Unruhe in mein Leben hinein, die Angst macht.

 

Nicht umsonst reden im Augenblick immer mehr in unserer Kirche, auch in unserer Gemeinde von der sogenannten „guten alten Zeit“, erzählen fast wehmütig davon, wie anders alles doch früher gewesen sei, klammern sich an überkommene Formen und Althergebrachtes,

und sprechen von manchem alten Zopf, als ob er das wichtigste von der Welt wäre.

 

Wer Angst vor dem Neuen hat, klammert sich an das Alte. Wer sich vor dem fürchtet, was auf ihn zukommt, hält fest an bereits Vergangenem. Und er übersieht dabei, daß man nur untergehen kann, wenn man sich an Dinge klammert, die schon jetzt im Wasser der Geschichte zu versinken drohen.

 

Adolph Kolping war da anders gestrickt. Wo wäre er geblieben, wenn er nicht auf Neues gesetzt hätte? Was hätte er den Gesellen seiner Zeit zu bieten gehabt, wenn er lediglich die Antworten gegeben hätte, die alle seine Kollegen gaben, die man schon immer gegeben hat? Wer würde heute noch von ihm sprechen, wenn er nicht neue Lösungen für eine veränderte Zeit gesucht hätte, wenn er nicht die Chance im Neuen und die Notwendigkeit des Wandels entdeckt hätte?

 

„Die Zukunft gehört Gott und dem Mutigen!“ Dieser Satz stammt von ihm. Und diesen Mut hat er gelebt, und diesen Mut hinterläßt er seiner Kolpingsfamilie, als Vermächtnis und als Auftrag.

 

Im Sinne Adolph Kolpings Kirche zu leben, heißt alles andere, nur nicht mit dem Rücken zum Straßenrand zu sitzen. Im Sinne Adolph Kolpings Kirche zu gestalten, das heißt mutig auf die Zukunft zuzugehen, nicht nur zu warten, was auf uns zukommt, sondern der Zukunft auch noch einen Schritt entgegenzugehen.

 

Es wird vieles anders werden: Wenn in Verl in drei Pfarreien, irgendwann nur noch zwei oder sogar nur ein Pfarrer übrigbleiben, wenn die Christen, was sich heute schon abzeichnet, zur Minderheit werden, und wenn die Anforderungen unserer Zeit nach immer neuen Antworten aus unserem Glauben heraus verlangen, dann wird sehr vieles ganz anders werden, ganz anders als das, was wir gewohnt waren und liebgewonnen hatten.

 

Ich habe absolut keine Angst davor. Denn wenn wir nicht dauernd zurückschauen, wenn wir es endlich fertigbringen, über den Tellerrand von St. Judas Thaddäus hinauszuschauen, wenn wir nicht zu den ewig gestrigen gehören, die lamentieren, was man denn mit den anderen zu tun habe, wenn wir den Mut haben, so manchen alten Zopf abzuschneiden, und Dinge auf ihren Sinn hin abzuklopfen und zu hinterfragen, und wenn wir dann hinschauen, wie Jesus Christus auf die neue Situation reagieren würde, wenn wir einfach nach vorne schauen, dann gehören wir zu den Mutigen, denen mit Gott zusammen die Zukunft gehört.

 

Lust auf die Zukunft bekommt der, der die Chancen entdeckt, die darin liegen. Lust auf die Zukunft bekommt die, die begreift, daß wir herausgefordert sind, diese Zukunft zu gestalten, Lust auf die Zukunft bekommt der, der spürt, daß es ein Abenteuer ist, das Abenteuer Zukunft, das wie ein unerforschtes Land, von uns ausgelotet werden möchte.

 

Adolph Kolping hatte keine Angst vor diesem Abenteuer, er hat sich mutig hineingestürzt, und hat die Zukunft gestaltet. Die Zukunft gehört Gott und dem Mutigen, auch den mutigen Kolpingssöhnen und Kolpingstöchtern unserer Tage. Lassen wir uns anstecken, von dieser Lust auf die Zukunft, denn nur den, der zu spät kommt, nur den bestraft das Leben.

 

Amen