1. Frühschicht im Advent 2019

  1. Frühschicht im Advent 2019

A: Gerade haben wir den ersten Advent gefeiert und in weniger als drei Wochen ist schon der Heilige Abend. Die besinnliche und ruhige Zeit sollte nun beginnen. Zwischenzeitlich innehalten, nicht nur von einem Termin zum anderen hetzen. Schon häufig haben wir uns in der Adventszeit morgens früh getroffen, um uns Gedanken zu machen, über das, was wirklich bedeutsam und wichtig ist. Immer wieder fielen hierbei Begriffe wie Zeit und Licht. Sie sind schließlich auch prägend für diese vorweihnachtliche Phase der Vorbereitung auf das große Fest. Auch heute möchten wir zum Nachdenken einladen.
„Ein Licht leuchtet auf in der Dunkelheit…“, dieser Text aus einem Lied kennt sicher fast jeder. Was bedeutet es denn eigentlich, wenn ein Licht für mich persönlich aufleuchtet? Kann diese Aussage nicht auch bildlich bedacht werden? Es muss nicht immer der Lichtschalter oder die Kerze im Spiel sein, wenn für uns ein Licht aufleuchtet. Das „Licht“ das wir heute überdenken möchten, ist viel tiefer verwurzelt und mitten in jedem Menschen verankert. Es verbindet uns miteinander und hilft uns im täglichen Leben. Öffnen wir doch mal unsere Herzen, dann spüren wir auch die Verbindung untereinander. Wir wünschen allen einen erhellten Morgen und beginnen: Im Namen des Vaters ….

Lied: O Licht der wunderbaren Nacht 334

Die Sonne und die Wolke

U: Die Sonne reiste in ihrem Feuerwagen über den Himmel, froh und glorreich warf sie ihre Strahlen in alle Richtungen zum großen Ärger einer gewittrig gelaunten Wolke, die brummte: „Verschwenderin, Vergeuderin, wirf nur deine Strahlen alle weg, du wirst schon sehen, was dir dann übrig bleibt.“
Jede Traube in den Weinbergen, die an den Reben reifte, stahl sich einen Strahl in der Minute oder sogar zwei; und da war kein Grashalm, keine Spinne, keine Blume und kein Wassertropfen, der sich nicht seinen Teil genommen hätte.
„Lass dich nur von allen bestehlen: Du wirst schon sehen, wie sie es dir danken werden, wenn du nichts mehr hast, das man dir stehlen könnte.“
Die Sonne aber reiste vergnügt weiter und schenkte Millionen und Milliarden Strahlen, ohne sie zu zählen. Erst bei ihrem Untergang zählte sie die Strahlen, die sie noch hatte: Und siehe, es fehlte kein einziger.
Die Wolke löste sich vor Überraschung in Hagel auf. Und die Sonne verschwand vergnügt im Meer.

Stille

A: Aus dem Buch Jesaja Kapitel 60.1- 5

Auf, werde Licht denn es kommt dein Licht und die Herrlichkeit des Herrn geht leuchtend auf über dir. Denn siehe, Finsternis bedeckt die Erde und Dunkel die Völker, doch über dir geht leuchtend der Herr auf, seine Herrlichkeit erscheint über dir. Völker wandern zu deinem Licht und Könige zu deinem strahlenden Glanz.   Blick auf und schau umher: Sie alle versammeln sich und kommen zu dir Deine Söhne kommen von fern, deine Töchter trägt man auf den Armen herbei. Du wirst es sehen und du wirst strahlen, dein Herz bebt vor Freude und öffnet sich weit. Denn der Reichtum des Meeres strömt dir zu, die Schätze der Völker kommen zu dir. Zahllose Kamele bedecken dein Land, Dromedare aus Midian und Efa. Alle kommen von Saba, bringen Weihrauch und Gold und verkünden die ruhmreichen Taten des Herrn.

Das Licht – meine Berufung

U: Das Licht ist dein Zeugnis.
Wenn du einem anderen Menschen das Evangelium bezeugst, hat du das Licht Christi geteilt.

Das Licht ist dein Glaube.
Wenn du anderen zeigst, was dein Leben trägt, hast du das Licht Christi geteilt.

Das Licht ist deine Hilfsbereitschaft.
Wann immer du einem anderen deine Hilfe schenkst, hast du das Licht Christi geteilt.

Das Licht ist dein Gebet.
Wenn du deine Zeit verschenkst im Einstehen für andere vor Gott, hast du das Licht Christi geteilt.

Das Licht ist deine Freude.
Wenn du mit wachem Herzen in anderen ein Lächeln weckst, hast du das Licht Christi geteilt.

Das Licht ist deine Liebe.
Wenn du mit Worten und Taten beginnst, den Nächsten zu lieben, hast du das Licht Christi geteilt.

Das Licht ist deine Berufung erufung Berufung Berufung. Wenn du jeden Tag auf den Anruf Gottes antwortest, kann Christus durch dich Licht Christus durch dich Licht Christus durch dich Licht Christus durch dich Licht sein.

LIED: 219 Mache dich auf und werde Licht……

A: Ein alter Mann wohnte am See. Ein anderer alter Mann wohnte am Waldrand. Im Herbst wurde der Mann am See schwer krank. Da kam der Mann vom Wald, besuchte ihn und brachte ihm ein kostbares Geschenk. Der Mann am See freute sich darüber. Bald wurde er wieder gesund. Zur Weihnachtszeit traf‘ s den Mann am Waldrand. Krank lag er in seiner Hütte. Jetzt war es umgekehrt. Wenn auch langsamen Schrittes, so kam doch jeden Tag der Mann vom See zum Waldrand herauf und besuchte den alten kranken Mann. Täglich brachte er ein Geschenk mit. Jeden Tag kam er mit dem gleichen Geschenk. Und es war genau dasselbe, das sein Freund ihm im Herbst gegeben hatte. Schließlich konnte auch der Mann am Waldrand das Bett wieder verlassen. Die beiden Männer gingen hinaus, wanderten geruhsam ein Stück durch den Wald oder am Ufer des Sees. Beide empfanden tiefe Freude über das Geschenk.
kurze Stille
Was war’s, was sie sich gegenseitig brachten? Sie hatten es in keinem Geschäft gekauft. Man kann es gar nicht kaufen. Es wird auch nicht eingehüllt in buntes Seidenpapier. Die beiden Männer trugen es nicht bei sich, wenn sie sich besuchten, sondern in sich. So konnten sie es nicht verlieren. Es war ein so großes Geschenk, das kein Stück Papier der Welt ausgereicht hätte, es darin einzuschlagen.

Was war’s?  Freundschaft, Zeit füreinander haben, Aufmerksamkeit gegenüber dem Nächsten.   

kurze Stille                                                                   

A: Sonne speichern können wir nicht.
Aber wir können speichern:            
Das Licht in unseren Augen,       
die Hoffnung in unseren Herzen,            
die Freude in unseren Händen,            
den Mut in unseren Füßen.            
So können wir Sonne sein, einer für den anderen.

Gebet:  19.4
Oh Herr mach mich zu einem Werkzeug Deines Friedens,
dass ich Liebe übe, wo man sich hasst,
dass ich verzeihe, wo man sich beleidigt,
dass ich verbinde, da, wo Streit ist,
dass ich die Wahrheit sage,
wo der Irrtum herrscht,
dass ich den Glauben bringe,
wo der Zweifel drückt,
dass ich die Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält,
dass ich ein Licht anzünde, wo die Finsternis regiert,
dass ich Freude mache, wo der Kummer wohnt.
Herr, lass mich trachten:
nicht, dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste;
nicht, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe;
nicht, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe.
Denn, wer hingibt, der empfängt:
wer sich selbst vergisst, der findet;
wer verzeiht, dem wird verziehen;
und wer stirbt, erwacht zum ewigen Leben                                                                                             

Wir wollen uns die Hände reichen und gemeinsam beten: Vater unser……                                                                                                  

U: SEGEN:
Wie das Morgenrot ist unser Gott zu jeder Zeit.
Wie das Morgenrot, das den Menschen die Zärtlichkeit des Vaters kündet, so ist unser Gott. Der Gott des Morgens und des Abends, der Gott des Jahres und der Jahrhunderte.
Gott ist das Morgenrot unseres Lebens.
Und so segne er uns: im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen

Lied: 968 Du bist das Licht der Welt……..

Frühschicht 17.04. 2019 KARWOCHE – Berg der Hoffnung –

Frühschicht 17.04. 2019 KARWOCHE – Berg der Hoffnung –

Begrüßung:  Herzlich willkommen zur letzten Frühschicht der Fastenzeit. Wir stehen hier am „Berg der Hoffnung“ vor unserer Kirche. Über 200 Kreuze sind hier aufgehängt. Vor vielen dieser Kreuze haben Menschen, vielleicht Generationen gebetet, geweint – und vielleicht auch DANKE gesagt. Auch wir wollen uns unter das Kreuz unseres Erlösers Jesus Christus stellen: Im Namen des Vaters …….

Diese Kreuze erinnern an das Leiden und Sterben Jesu Christi. Und sie sind zum Siegeszeichen geworden in seiner Auferstehung. Jesus lebt und er ist auch jetzt und hier in unserer Mitte zugegen.

Einleitung:

„Um Gottes willen!“ – So sagen wir, wenn uns etwas Schlimmes droht. Das kann doch nicht Gottes Wille sein. Gott ist der, der immer das Gute, das Beste für uns will.

Aber taugt Gott wirklich als Garantie für das Glück? für unser irdisches Glück?

Ich denke: dieses Gottesbild wäre falsch. Gott mutet uns nämlich durchaus auch das Unglück zu, das Kreuz.

Der Prophet Jeremia – so werden wir in der Lesung hören – hat es schon bitter erfahren müssen. Er ist mit seiner Kraft am Ende. Er kann nicht mehr und er will nicht mehr. Er will überhaupt nicht mehr an Gott denken und über ihn sprechen. Er will schweigen.

Aber dann hält Jeremia es doch nicht aus. Er spürt es recht schmerzhaft in seinem Inneren. Es ist wie Feuer in seinem Herzen. Und er muss wieder reden. Es ist wie ein Zwang. Er muss wieder reden von Gott, auch wenn es ihm sehr unbequem wird.

Den bequemen Weg ist auch Jesus nicht gegangen. Gott hat ihm Schlimmes zugemutet. Jesus weiß, was ihm bevorsteht: Leiden, Kreuz und Tod. Und er will auch seine Jünger auf dieses Schicksal vorbereiten. Er will diese Erfahrung auch an uns weitergeben. Wer sein Kreuz auf sich nimmt, der wird das Leben gewinnen.

266 1-3,6+7 Bekehre uns …..

Lesung: (Jer 20,7-9)

Lesung aus dem Buch Jeremia

Du hast mich betört, o Herr, und ich ließ mich betören; du hast mich gepackt und überwältigt. Zum Gespött bin ich geworden den ganzen Tag, ein jeder verhöhnt mich. Ja, sooft ich rede, muss ich schreien, «Gewalt und Unterdrückung!» muss ich rufen. Denn das Wort des Herrn bringt mir den ganzen Tag nur Spott und Hohn. Sagte ich aber: Ich will nicht mehr an ihn denken und nicht mehr in seinem Namen sprechen!, so war es mir, als brenne in meinem Herzen ein Feuer, eingeschlossen in meinem Innern. Ich quälte mich, es auszuhalten, und konnte nicht; – Wort des lebendigen Gottes.

Und doch bleibt Jesus dabei: „Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.“ Wer Christ sein will, muss lernen, die Gedanken Gottes zu denken und den Willen des Vaters zu erfüllen, im Gehorsam; er muss – ähnlich wie Jesus – sein Kreuz auf sich nehmen und es Jesus nachtragen. Aber wir fragen gleich: Warum gerade ich? Und ist dieses Kreuz nicht zu schwer für mich?

Eine Legende erzählt:

Ein Mann war mit seinem Kreuz unzufrieden und beschwerte sich bei seinem Schutzengel. Der nahm ihn mit in den Himmel und führte ihn in einen großen Raum, der angefüllt war mit lauter Kreuzen. Er dürfe sich ein passendes Kreuz aussuchen. Der Mann nahm dieses und jenes zur Hand. Das eine war zu kantig, das andere zu schwer, das nächste zu groß. Da griff er nach einem Kreuz in der Ecke. Das schien ihm das Beste zu sein. Er drehte es um – und da stand sein eigener Name drauf. Es war sein eigenes Kreuz gewesen.
Liebe Mitchristen! Gott lässt uns kein Kreuz tragen, das wir nicht mit seiner Hilfe verkraften könnten. Aber wäre es nicht noch lieber, wenn wir überhaupt kein Kreuz tragen müssten?

Man erzählt: Ben Zadok war ein griesgrämiger Mann. Er konnte nichts Schönes sehen. Er musste immer gleich alles zerstören. Eines Tages sah er eine wunderschön gewachsene junge Palme. Er nahm einen großen Stein und legte ihn oben auf die junge Palmkrone. Die Palme schüttelte sich im Wind, aber sie wurde den Stein nicht los. Da stemmte sie sich immer mehr gegen die Last nach oben. Und sie bohrte dabei ihre Wurzeln immer tiefer in den Sand, bis sie das Grundwasser erreichte. Und die Palme wuchs größer und kräftiger als alle anderen. Kein Sturm konnte sie knicken, keine Dürre ihr etwas anhaben.

Einleitung zum Vater unser:

Wir wollen mit Jesus gehen bis in den Tod; und er führt uns bis zur Auferstehung ins Reich seines Vaters. In Gemeinschaft mit dem Herrn dürfen wir daher beten: Vater unser …

LIED: 286 Bleibet hier, und wachet mit mir …
Am Ölberg, kurz bevor Jesus gefangen genommen wurde um am Kreuz zu sterben, bat er seine Jünger mit ihm zu wachen und zu beten:
Bleibet hier und wachet mit mir,
wachet und betet, wachet und betet.

 Bleibt hier – bleibt stehen
Bleib hier – halt inne
Bleib hier – komm zur Ruhe
Bleib hier und nimm deine Aufgekratztheit wahr
Bleib hier und spür die Unruhe
Bleib hier trotz Juckens und Hin – und Herrutschens
Bleib, statt dich zu verduften
Bleib, nicht, als gäbe es groß was zu tun
Bleib, weil du einfach hier gebraucht wirst

Bleibet hier und wachet mit mir,
wachet und betet, wachet und betet.

 Bleib, weil genau du gebraucht wirst
Bleib, wenn du ehrlich zu mir stehst
Bleib, wenn deine Solidarität mehr ist als ein Schönwetterspruch
Bleib, wenn der Rest der Welt sich aus dem Staub macht
Bleib, wenn du fürchtest, den Kürzeren zu ziehen
Bleib, wenn du Angst hast, allein zurückzubleiben
Bleib, um Zeichen zu sein gegen das schnöde Vergessen
Bleib – und entdecke den Raum der stillen Treue

Bleibet hier und wachet mit mir,
wachet und betet, wachet und betet. 

Bleib hier bei mir
Bleib, weil ich es bin
Bleib, ja was brauchst du sonst für Gründe
Bleib, ich bin es
Bleib, ich brauche deine Nähe
Bleib, ich brauche deine Gegenwart
Bleib, ich brauche Zeugen
Bleib, ich brauche Zeugen für den unerhörten Vorgang
Bleib, sonst wird man es uns nicht glauben
Bleib, steh ein für der Liebe Sinn

Bleibet hier und wachet mit mir,
wachet und betet, wachet und betet.

 Bleib, so sagen es die Augen der Kranken
Bleib, so sagt es uns das Kind
Bleib, fleht ein Einsamer
Bleib nah am Saum des Elends
Bleib solidarisch mit der Gottverlassenheit
Bleib am Rande des Scheiterns
Bleib, den Opfergang zu beherzigen
Bleib und trotze dem blinden Schicksal
Bleib dort, wo sich der Abgrund aufgetan hat
Bleib, den ewigen Gott in diesem Abgrund zu beschwören

Bleibet hier und wachet mit mir,
wachet und betet, wachet und betet. 

Wachet mit mir
Wachet, denn Schläfer gibt es genug
Wachet, denn das Heil ist schnell verschlafen
Wachet, denn das Himmelschreien der Geschundenen weckt
Wachet, denn die Verzweiflung der Kreatur braucht Zeugen
Wachet, denn Ablenkung und Unterhaltung schläfern die Liebe ein
Wachet, denn das will ausgehalten sein
Wachet und fragt, Herr, wie lange noch
Wachet mit allen, die vor Schmerzen keine Ruhe finden
Wachet mit allen, deren Schlaf auf Lebenszeit zerstört ist
Wachet und beherzigt das himmelschreiende Grauen
Wachet und nehmt Maß an der größeren Liebe Christi

Bleibet hier und wachet mit mir,
wachet und betet, wachet und betet.

Schlussgebet:

Lasst uns beten
Mein Gott,
Jesus Christus,
Dein Kreuz
Bringt zusammen,
was wir niemals verbinden können:
den Himmel und die Erde,
den Tod und das Leben,
Freunde und Feinde,
Vergangenheit und Zukunft,
Anfang und Ende.
Das Kreuz-
Es ist uns oft fremd und dunkel,
Dein Kreuz-
Zeichen unserer Hoffnung.
Dein Kreuz-
Versöhnt alle und alles,
was für uns so unversöhnlich erscheint.
Dein Kreuz-
Zeichen Deiner Hingabe und Liebe.
Dein Kreuz,
Zeichen, dass im Ende der Anfang ist. Amen

Und so segne uns und unsere Familien, alle die wir lieb haben, alle, für die wir beten, alle, die Gott suchen, der treue und jeden liebende Gott: Der Vater …………………..

 


Frühschicht 1. Advent 2018 – Erwartung

Frühschicht 1. Advent 2018 – Erwartung

Begrüßung:

Lied: 221 Kündet allen in der Not

DIE FRAU, DIE AUF GOTT WARTETE

Es war einmal eine ältere Frau, der hatte der liebe Gott versprochen, sie heute zu besuchen. Darauf war sie nun natürlich nicht wenig stolz. Sie räumte auf und putzte, bakte Kuchen und stellte Blumen auf den Tisch.
Und dann fing sie an, auf den lieben Gott zu warten.
Und dann ging die Türklingel. Geschwind öffnete die Seniorin, aber als sie sah, dass jemand nur um Geld betten wollte, sagte sie: »Nein, heute nicht, geht gar nicht, heute habe ich für sowas keine Zeit. Da kommt heute wichtiger Besuch und ich muss mich darauf vorbereiten. Geh nebenan klingeln. Und damit ließ sie den wie ein Penner aussehenden Mann gehen und machte die Tür hinter ihm schnell wieder zu. Im Wohnzimmer klopfte sie zum x-ten Mal die Sofakissen zurecht.
Nach kurzer Zeit ging die Klingel schon wieder. Zack, zack, war die ältere Dame an der Tür.
Aber wen sah sie draußen stehen? Die eigentlich ganz liebe Nachbarin, die keine Eier mehr für den Kuchen hatte. „Ich habe auch keine“, flunkerte sie, „war noch nicht einkaufen!“
Sprach’s und machte der Nachbarin, die ihr auch schon oft geholfen hatte die Tür vor der Nase zu um schnell noch mal bei den Blumen ein welkes Blatt zu entfernen.

Wie lästig, nach kurzer Zeit ging schon wieder die Klingel.
Doch als die Frau öffnete – wer stand da? Ein eigentlich nett aussehender Afrikaner, der in gebrochenem Deutsch nach einer Wohnung fragte. Jetzt reichte es ihr. Lass mich doch in Ruhe, ich bekomme Besuch. Für sowas habe ich nun wirklich keine Zeit. Geh doch zum Sozialamt. Der Schwarze schaute ganz traurig, auf dem Bürgersteig wartete gespannt seine Frau mit einem Kinderwagen.

Und es wurde dunkel. Die Zeit ging dahin, Stunde um Stunde. Es wurde fast Zeit ins Bett zu gehen und Gott war immer noch nicht da. Sie wurde ganz traurig. Sie hatte so fest daran geglaubt, dass Gott sein Versprechen hält.
Warum war er nicht gekommen? Wo war der „liebe Gott“, wie sie ihn nannte, geblieben?

Ihr Glaube war zutiefst erschüttert und sie ging traurig ins Bett. Beten ging nicht mehr. Nach langer Zeit erst schlief sie ein und begann zu träumen. Und sie freute sich Gott zu sehen. Der schaute sie liebevoll an und sagte: „Du liebst mich, aber du hast mich nicht verstanden. Dreimal habe ich heute bei dir geklingelt, aber du hattest nie Zeit!“

LIED: 233 O Herr, wenn Du kommst

Warten, Erwartungen.
Das ist ja so eine Sache.   Keine haben – Viele haben.
Sollte man, könnte man doch;                hat man oder frau.               Erwartungen.
„Von dir erwarte ich nichts mehr!“                Oh. Ganz böse.
Weil, irgendwie ist es dann doch wichtig Erwartungen zu haben.
Bei allem : „bloß keine Erwartungen“
Scheinen doch dazuzugehören.
Wer nichts mehr erwartet ist irgendwie – fertig.               Mit dem Leben.
Ha. Irrtum.           Da kommt doch noch was – Nee, jetzt nicht              nach dem Tod.          Da auch.
Ich meine: da kommt doch noch was,              im nächsten Moment.
Soll doch mal keiner so tun, als hätte er alles im Griff und wüsste immer schon, was kommt, was passiert, wer, wie reagiert.

Also.              Und jetzt Advent.
Ich erwarte als Christ die Geburt Jesu.
Hört sich ein bisschen Banane an, weil   –   ich weiß ja, dass er geboren wurde.
Deshalb: ich warte darauf, dass es heller wird.
Mit Jesus.
In meinem Leben.
In der Welt.
Dass Menschen wieder Hoffnung haben, das da noch was Besseres kommt, wenn es gerade schlecht oder sehr schlecht ist.
Ich erwarte, dass die eine Kerze, die die Dunkelheit vertreibt, angezündet wird.
Licht wird mehr, wenn man es teilt.
Es wird heller werden.
Der Adventskranz: ein Symbol für das kommende Licht.
Ja. Es sind heute nur vier Kerzen, für die vier Adventssonntage – früher – zu Beginn bei den obdachlosen Kindern, waren es 24.
24 Lichtzeichen.
24 mal Licht für jeden Tag, dass vereint immer heller wird.
Nichts gegen Schokolade hinter Adventskalendertürchen,
– nur: die schmilzt schnell und wird noch schneller weniger.
Licht wird mehr, wenn ich es teile.
Nur, es braucht das erste Licht.
Jesus, der Christus. Das Licht der Welt wird geboren werden.
Manche sagen zynisch: das ist das Licht des entgegenkommenden Zuges, am Ende des Tunnels.
Als Christ glaube ich: es ist das Licht, das mir den Weg in den Tunneln dieser Welt leuchtet.

LIED: Du bist das Licht der Welt

Gott, komm und zieh mit Freuden ein, in unsere Häuser in dieser Adventszeit.
Gott, komm und zieh mit Freuden ein, in unsere Herzen und erfülle sie mit Zuversicht.
Gott, komm und zieh mit Freuden ein, in unser Land und führe uns zu Gerechtigkeit.
Gott, komm und zieh mit Freuden ein, überall dort wo Kinder leben, dass sie Schutz und Zukunft haben.
Gott, komm und zieh mit Freuden ein und fülle Deine Welt mit Segen, Licht und Heil.
VATER UNSER

 Nicht, dass jedes Leid dich verschonen möge, noch dass dein zukünftiger Weg stets Rosen trage, keine bittere Träne über deine Wege komme, und dass kein Schmerz dich quäle, nein, dies alles wünsche ich dir nicht.
Sondern: Dass du allezeit dankbar bewahrst die Erinnerung an gute Tage, dass du mutig durch alle Prüfungen gehst, auch wenn das Kreuz auf deinen Schultern lastet, auch wenn das Licht der Hoffnung schwindet.

Ich wünsche dir, dass jede Gabe Gottes in dir wachse und, dass du einen Menschen hast, der dir in dunklen Zeiten zur Seite steht.
Und dass in Freud und Leid das Licht und Lächeln des Mensch gewordenen Gotteskindes dich begleiten möge.
Dazu segne uns alle der liebende und treue Gott: der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen

LIED: 219 Mache Dich auf und werde Licht 3x

Frühschicht am 21.02.2018 – Licht der Welt

Frühschicht am 21.02.2018 – Licht der Welt

Lied: 1. Du bist das Licht der Welt

Begrüßung: Herzlich willkommen zur ersten Frühschicht in der Fastenzeit 2018. Noch ist es Dunkel, aber es wird immer früher hell. Das gibt auch uns neue Kraft alles was noch auf uns zukommt zu bewältigen. Mit Gottes Hilfe können mir mehr schaffen, als wir glauben. So beginnen wir auch diese Frühschicht: Im Namen des Vaters ….
Du schaffst das – ich glaub‘ an dich!“
Wir alle wissen, wie gut es tut, wenn uns jemand solche Worte sagt. Du schaffst das, ich glaub‘ an dich: Das gibt neuen Mut, wo wir vielleicht schon aufzugeben drohten. Wir spüren: Da traut uns jemand etwas zu. In Unsicherheit und mangelndem Selbstvertrauen kann das ein echter Lichtblick sein, der uns beflügelt, so dass wir etwas wagen, wovor wir sonst zurückgeschreckt wären.

Manchmal kommt uns ein solches Wort aber auch auf zwei Beinen entgegen: Es sind Menschen, die uns durch ihr Leben zeigen, dass wir alle Mut haben dürfen, dass wir Grund zur Hoffnung haben können. Sie zeigen dies nicht, weil in ihrem Leben alles immer nur glatt und gerade verlaufen wäre, sondern gerade weil sie trotz aller Brüche und Narben „Ja“ zum Leben sagen. In eurem Bekanntenkreis sind bestimmt auch solche Menschen und vielleicht seit Ihr auch solche Leuchttürme für Andere.

Gebet
Herr, ich stehe hier am Beginn deines neuen Tages.
Ich atme und sehe dein Licht.
Ich spüre dich, denn du bist in mir und ich bin in dir.

Herr, ich will eine Brücke bauen
von Mensch zu Mensch, von mir zu dir.
Herr, ich bin bereit, dein Wort zu empfangen.

Herr, lass all meine Kräfte brennen am heutigen Tag wie Flammen.
Herr, lass mich leuchten wie eine Lampe. Amen

Im Matthäusevangelium heißt es: Jesus spricht: Ihr seid das Licht der Welt. Man zündet nicht ein Licht an und stellt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter, so leuchtet es allen, die im Hause sind. So laßt euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und Gott im Himmel preisen.

Lied: 2. Du bist das Licht der Welt

In einem Gartenhäuschen lebte einst eine zufriedene und bequeme Tulpenzwiebel. Vielleicht wäre sie dort alt geworden, wenn sie der Gärtner nicht eines Tages ergriffen hätte, um sie einzupflanzen.
«Es ist Zeit», sagte er zu ihr.
«Heute ist die Stunde gekommen, dein Leben kennen zu lernen — das eigentliche, das erfüllte Leben.»
«Deine rätselhaften Worte ängstigen mich, Gärtner», entgegnete die Tulpenzwiebel mit zitternder Stimme.
«Das Leben zu lernen scheint mir nicht so verheißungsvoll zu sein, wie du es sagst. Es ist so ungewiss, was aus mir werden wird. Stimmt es denn, dass man in die tiefe dunkle Erde muss und ganz schmutzig wird? In dem Gartenhäuschen, in dem ich bisher lebte, war alles sauber. Ich war bei meinen Freunden und fühlte mich geborgen.»
«Du wirst dein Leben in dieser sauberen, wohlbehüteten Umgebung nicht finden, ein Leben will entdeckt und gelebt werden. Du wirst dich auf die Suche machen müssen, sonst bleibt alles in dir gefangen, du würdest in dir vertrocknen zu einer alten, dürren Zwiebel.»
Dein Leben würde nie in dir aufbrechen und keimen, wenn du so bleiben willst, wie du jetzt bist. Du wirst es nur finden, wenn du die Mühe des Wachstums auf dich nimmst. Hab Vertrauen! Das Leben ist größer und schöner als unsere Angst.»
«Aber wenn du mich eingräbst, dann sterbe ich in der feuchten und finsteren Einsamkeit der dunklen Erde.», wehrte sich die Tulpenzwiebel immer noch.
«Was heißt schon sterben?» entgegnete der Alte.
«Du siehst es nur von einer Seite. Aus dem Dunkel der Erde wird dein neues Leben wachsen. Du stirbst nicht, du wirst verwandelt. Je mehr du deine alte Gestalt aufgibst, desto mehr wird eine neue geboren, deine eigentliche Gestalt. Du kannst nicht bleiben, wie du jetzt bist. Werde die, die du wirklich bist!»
«Das klingt fremd für mich, Gärtner: Werde die, die du wirklich bist? Ich bin doch schon jemand, eine Tulpenzwiebel.»
«Leben bedeutet nicht zuerst sein, sondern werden, wachsen und reifen. Diese Gestalt einer Zwiebel ist noch nicht alles. In dir steckt noch viel mehr, als du jetzt zu sehen vermagst. Du darfst nicht glauben, was du jetzt noch nicht erkennen kannst sei deshalb nicht vorhanden. Alles Sichtbare wächst aus dem Verborgenen. Du bist ein Same voll blühender Zukunft, voll unendlicher Lebensmöglichkeiten, die tief verborgen in dir schlafen und nur darauf warten, geweckt zu werden.»
«Aber ist das Licht der Sonne denn nicht genug, um meine Lebenskraft zu wecken? Warum muss ich das Dunkel und die Schwere der Erde ertragen?» «So einfach, wie du denkst, ist es mit dem Leben nicht», erklärte ihr der alte Gärtner.
«Manches, was dir heute weh tut und als Unglück erscheint, kann morgen einmal dein Glück bedeuten. Es ist alles andere als bequem, sein wahres Wesen und die Erfüllung seines Lebens zu finden. Dein Leben ist eine Aufgabe: Du musst dich selbst aufgeben, loslassen und etwas wagen, wenn dein Leben sich in seinem ganzen Reichtum entfalten soll. Auch das Erleben und Erleiden dunkler Stunden gehört dazu. Nicht nur das Licht der Sonne fördert unser Leben, sondern auch die dunklen Stunden. Widerstände und Hindernisse fordern und fördern unsere Fähigkeiten und unsere Lebensenergie auf ihre ganz eigene Weise und helfen uns zum Wachsen und Reifen, wie nur sie es vermögen.» Nachdem er dies gesagt hatte, grub der alte Gärtner ein Loch und pflanzte die Tulpenzwiebel ein. Kurze Zeit sah sie noch einen Lichtpunkt über sich, dann aber umfing sie undurchdringliche Finsternis. Die lange, beschwerliche Zeit des Wachstums begann.
«Jetzt ist es bald zu Ende mit mir», klagte die kleine Tulpenzwiebel angesichts ihrer aussichtslosen Lage.
«Es hätte so schön sein können, aber nun vergeht mein Leben in der Erde!» Ihre schöne Gestalt veränderte sich mehr und mehr. Sie war nicht länger eine glatte, wohlgeformte Zwiebel, sondern begann runzelig und schrumpelig zu werden. Aber sie bemerkte auch, wie sich tief in ihr etwas regte und bewegte, von dem sie nicht sagen konnte, was es war. Dieses Gefühl in ihrem Innern versetzt sie für viele Wochen in unbekannte Unruhe. Nach langen, traurig düsteren Tagen durchfuhr sie ein heftiger Schmerz, als ob eine Lanze sie aus ihrer Mitte heraus durchbohre. Diese Wunde eröffnete ihr einen neuen Lebensraum. Der Panzer ihres bisherigen Lebens war durchbrochen. An die Stelle abgrundtiefer Finsternis trat wenig später taghelles, wärmendes Licht: Ihr erster Trieb hatte nämlich die Zwiebelschale und den Erdboden durchdrungen. Das flimmernde Sonnenlicht, ein erfrischend prickelnder Luftzug und das vielstimmige Lied der Vögel umwarben sie nun.
«Das also meinte der Gärtner mit Wachstum und Entfaltung», dachte die heranwachsende Blume.
«Wachstum betrifft das ganze Wesen. Mein äußeres Wachstum ist ein Gleichnis für etwas noch Größeres und Schöneres, das tief innen in meiner Mitte beginnt, um nach außen in die Welt zu gelangen. Wachstum bedeutet, die Schale zu durchbrechen, damit sich der Kern, das eigentliche Wesen, entfalten kann. Wachstum meint also, wesentlich zu werden.» Sanft streichelten die Sonnenstrahlen den hellgrünen Trieb, der sich wohlig räkelte und unter den wärmenden Zärtlichkeiten wuchs. Es tat ihm gut, dass die Sonne ihn einfühlsam zum Leben lockte, ganz wie es seiner Kraft entsprach. Mit der Zeit bildete sich am Schaft des Triebes eine Verdickung. Die Blüte reifte und reifte.
«Noch lebst du nur für dich selber und verwendest deine ganze Kraft auf die Entfaltung deines Wesens», erklärte ihr der Gärtner.
«Aber bald wirst du ganz offen sein für das Lächeln der Sonne, für die Schmetterlinge, für den Wind und den Regen. Dann kannst du deinen Samen weitergeben, damit neues, vielfältiges Leben wachsen kann. Du wirst durch dein Leben Farbe und Duft und Freude in die Welt tragen und einen Platz ausfüllen, um diesen Garten für alle lebendiger und bunter zu machen. Dann wirst du blühen, kleine Blume, und es wird keine einzige Blume im großen Garten geben, die so ist wie du.»
«Es bereitet sich schon vor», flüsterte die Knospe. «Es ist, als ob sich in mir Schale um Schale schöbe. Aber nicht so wie in der Zwiebel. Die Schalen fühlen sich viel zarter und verletzlicher an, wie Schmetterlingsflügel. Wann ist der Tag gekommen, an dem ich meine Knospe absprengen s?»
«Du musst soweit in den Himmel hineinwachsen, wie du in die Tiefe der Erde verwurzelt bist. Dann ist deine Stunde gekommen. Du wirst es spüren.» Bald würde das Knospengehäuse zu klein sein für die Blüte. Ihre Blätter begannen schon, sich auszuspannen und auszudehnen. Die erwachende Tulpe versuchte, ihre Blütensegel wie Flügel zu weiten. Aber noch war sie im Dunkel ihrer Knospe gefangen und musste mit aller Kraft drängen und kämpfen, um die behütende Knospe aufzubrechen. Das war nicht leicht: Es erfordert eben so viel Mut wie Ausdauer. Jeder Riss in der Schale schmerzte ein wenig. Bald aber strömte helles Sonnenlicht durch die ersten Risse. Mit letzter Anstrengung warf die junge Tulpe die grünen Schalen ab und sah noch etwas zerknittert aus. Langsam und vorsichtig tastend streckte sie ihre rotgelben, seidenen Blätter dem Licht entgegen. Sie ließ sich von der angenehmen Wärme durchströmen bis in die letzten Fasern. Ein unbekanntes Glücksgefühl durchzitterte sie, und sie empfand sich zum ersten Mal als ganz frei. Sie fühlte sich so leicht wie das Licht und zugleich so schwer wie die Erde. Sie spürte, dass beides – Himmel und Erde – als eine große Wirklichkeit zusammengehören.
«Alles, was in uns verborgen liegt, soll entfaltet werden, damit das Leben glückt», dachte die Tulpe.
«Das Leben ist eine einzige Herausforderung. Indem wir über uns hinauswachsen, beginnen wir erst zu leben.»

Lied: 3. Du bist das Licht der Welt

Fürbitten

„Guter Gott, Du schenkst uns immer wieder Menschen, die uns durch ihr Leben Mut machen und die davon zeugen, dass Du für uns sorgst wie eine gute Mutter und wie ein guter Vater. Voller Hoffnung und Vertrauen bringen wir unsere Bitten vor Dich:

  • Für alle Menschen, die heute mutig ihren Glauben leben: Lass sie Gleichgesinnte finden, mit
    denen sie ihre Erfahrungen austauschen können, damit sie gegenseitige Stärkung erfahren.
    Vater im Himmel:
  • Für alle, die wegen ihres Glaubens bedrängt oder verfolgt werden: Schenke ihnen Kraft und
    Mut und lass sie Deine tröstende Gegenwart spüren. Vater im Himmel:
  • Für alle Opfer von Gewalt und Missbrauch: Dass ihre Wunden heilen und ihnen Gerechtigkeit
    widerfährt. Vater im Himmel:
  • Für die Menschen und Familien, die geflüchtet sind und jetzt bei uns Heimat suchen, aber auch für deren Angehörige, die zu Haus geblieben sind. Vater im Himmel:
  • Für alle, die aufgrund von Krankheit, Arbeits- und Perspektivlosigkeit unter Zukunftsängsten
    leiden: Dass sie die kleinen Lichtblicke des Alltags wahrnehmen, dass sie das Gute, das sie
    täglich erfahren, sehen können und ihr Vertrauen in Deine Fürsorge wächst. Vater im Himmel:
  • Für unsere Verstorbenen: Dass die Lichter, die sie auf Erden angezündet haben, durch uns weiter leuchten. Vater im Himmel:
    Du, jeden von uns liebender Gott, Du willst das es allen Menschen gut geht. Gib Du uns die Kraft, dass wir uns immer wieder neu dafür einsetzen. Amen

Vaterunser

Segen
Der Herr, der über allen Namen und Formen ist,
schenke euch seine unermessliche Herrlichkeit
und führe euch ein in das Geheimnis seiner Gegenwart. AMEN

Der Herr, der sich in Jesus Christus geoffenbart hat,
möge euren Verstand erleuchten,
euren Willen stärken und eure Herzen mit Liebe füllen. AMEN

Der Herr, der in eurer Herzenstiefe wohnt,
möge euch mit seinem Leben lebendig machen. AMEN

Und die Gnade unseres Herrn Jesus Christus,
die Liebe Gottes des Vaters
und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes
sei mit euch allen. AMEN

Lied: Vom Aufgang der Sonne,…….

Alle Teilnehmer bekommen eine Tulpenzwiebel zum einpflanzen.

FRÜHSCHICHT Advent 6. Dezember 2017 „Licht der Welt“


FRÜHSCHICHT Advent  6. Dezember 2017 „Licht der Welt“

Eine Kerze brennt!     Jeder bekommt ein Teelicht!(aus)

Lied: Wir sagen Euch an

Ich freue mich, dass wir wie seit vielen Jahren schon, die Kraft hatten aufzustehen und Zeit gefunden haben uns in aller Frühe in dieser Adventszeit zu treffen, Zeit füreinander und Zeit für Ihn, unseren Gott. So wollen wir unsere Frühschicht im Zeichen unseres Gottes beginnen: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

  • Die Adventszeit ist eine Zeit der Erwartung und Vorbereitung. Eine Zeit in der wir uns neu auf uns, unsere Mitmenschen und auf Gott hin ausrichten dürfen.
  • Advent, das ist Begegnung: Das ist füreinander da-sein, aufeinander hören und einander nahekommen.
  • Advent, das heißt umkehren: Altes und Festgefahrenes mit neuen Augen sehen, neu anfangen dürfen.
  • Advent, das bedeutet Hoffnung haben, dass Lieblosigkeit, Unterdrückung, Angst und Ungerechtigkeit letztlich überwunden werden.
  • Advent, das ist Sehnsucht haben nach Geborgenheit und erfülltem Leben.
  • Advent, das ist hören und vertraut werden mit dem Wort Gottes, das Licht und Leben für mich ist.
  • Advent, das heißt: Gott kommt, wo er eingelassen wird. Wo der Glaube an seine Liebe lebendig ist.
  • Was bedeutet Advent für mich? Halten wir einen Augenblick inne und gehen unseren eigenen Gedanken zum Advent nach.

Stille

Gebet

Gütiger, lebensspendender Gott,
Du bist in unserer Mitte,
Du liebst uns wie ein sorgender Vater
und eine liebende Mutter.
Schließe unsere Sinne auf,
damit wir deine Gegenwart spüren.
Schenke uns ein weites Herz,
damit wir dein Wort verstehen,
das Licht sein will für unser Leben.
Und hilf uns in der Unruhe und
Betriebsamkeit des Alltags
offen zu bleiben für die Ankunft
deines Sohnes, dem Licht der Welt.
Darum bitten wir dich, durch Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn. Amen.

(Eine Kerze angezündet und das Licht weitergegeben!)

Einst lebte hoch in den Bergen in einem kleinen Dorf ein freundliches Volk. Die Einwohner lächelten ständig, waren nett und offen auch zu Fremden, die herzlich aufgenommen und fürstlich bewirtet wurden.
Diese Fröhlichkeit hatte einen Grund. Niemals sah man einen Menschen ohne Kerze durchs Dorf laufen. Es waren wunderschöne Kerzen, von Kinderhand verziert. Wenn sich auf dem Marktplatz mehrere Menschen trafen, erstrahlte der Platz in hellem Schein, und bald schon wurde gesungen, getanzt und gefeiert bis in die Nacht. Kehrten die Menschen danach müde und glücklich heim, trugen sie eine neue Kerze bei sich, das Geschenk eines Freundes, Nachbarn oder Verwandten. Jeden Tag beschenkten sie sich gegenseitig, zündeten neue Lichter an und trugen sie auch zu den Alten und Kranken, die nicht mitfeiern konnten, und deren Schmerz und Kummer zu lindern.
Doch hoch oben auf dem Gipfel wohnte ein alter griesgrämiger Mann ganz allein – schon seit vielen Jahren, Er mochte weder Menschen noch Licht oder Freude. Wenn er von seinem Bänklein vor dem Haus auf das Lichtermeer des Dorfes hinabschaute, ärgerte er sich über diese Verschwendung.
Wenn er ins Dorf ging, um Vorräte zu besorgen, schlich er um die Hausecken, um ja keinem Kerzenträger zu begegnen.
Eines Tages begegnete er trotzdem einem kleinen Mädchen. Dieses freut sich so sehr, diesen seltenen Gast zu treffen, dass es ihm seine allerschönste Kerze schenken wollte. Aber der Alte lehnt ab und mahnte das Kind, mit dem Schenken vorsichtig zu sein. Denn bald würde es kein Licht mehr geben und dann würde es dunkel und kalt werden.
Dieser Ratschlag verbreitete sich im Dorf wie ein Lauffeuer, und die Menschen begannen tatsächlich, sparsamer mit ihren Kerzen umzugehen. Sie beschenkten nur noch ihre engsten Freunde, und auch das nahm von Woche zu Woche ab. Allmählich erlosch der Glanz des Dorfes und mit ihm verschwanden auch die fröhlichen Gesichter der Einwohner. Sie wurden immer grimmiger,
versammelten sich nicht mehr und erzählten sich keine Geschichten mehr. Sie vergassen ihre Lieder, Tänze und Feste. Einsam und traurig sassen sie vor ihrer letzten Flamme. Als auch diese erlosch, wurde es stockfinster.

All das beobachtete der alte Mann von seinem Gipfel aus. Und auch ihn machte die Finsternis traurig. Denn eigentlich hatte er sich in seinem Innersten über sie Lichter im Dorf gefreut. Nun sucht er in einem uralten, verstaubten Buch nach Rat. Als er es ausgelesen hatte, lief er in den Wald, sammelte trockenes Holz und entfachte ein grosses Feuer.
Unten im Dorf kamen alle Menschen aus ihren Häusern und schauten erstaunt zum Gipfel hinauf. Sie konnten nicht glauben, dass ausgerechnet von der Hütte des alten, grimmigen Mannes so ein Glanz ausging. Eilig suchten sie Fackeln, Laternen und Kerzen zusammen und machten sich gemeinsam auf den Weg zum Gipfel. Unterwegs begannen sie zu reden. Oben angekommen entzündeten sie ihre Fackeln, Laternen und Kerzen. Es entstand ein riesiges Lichtermeer. Vor lauter Glück begannen alle zu singen und zu tanzen. Sie feierten, bis das grosse Feuer erloschen war.

Überglücklich kehrten sie in den frühen Morgenstunden in ihr Dorf zurück. Sofort schenkten sie ihre wieder entzündeten Kerzen den alten und Kranken, die nicht auf den Gipfel kommen konnten. Und auf einmal kehrte auch das Lächeln in die Gesichter der Dorfbewohner zurück. Sie trafen sich wieder, erzählten sich Geschichten, sangen tanzten und feierten.
Sehr viele Kerzen wurden in den ersten Tagen vergeben, und die Lichter im Dorf verloschen nie mehr. Das Dorf erstrahlte bald wieder in seinem alten Glanz.
Und der alte Mann auf dem Gipfel?

Lied: Du bist das Licht der Welt

Fürbitten

Guter Gott, diese adventliche Zeit steht besonders im Zeichen deiner Ankunft in unserem Leben. Du bist die Quelle unserer Kraft, das Licht auf unserem Weg.

In dieser Zuversicht rufen wir zu dir:

  • Für alle Familien, in denen es Streit und Unverständnis füreinander gibt. Bringe du Licht in ihre Dunkelheit.
  • alle, die im Glauben unsicher geworden sind und nach den Quellen des Lebens suchen. Bringe Licht in ihre Dunkelheit.
  • Für die Menschen, die in Armut leben und in den Krisengebieten unserer Erde, vor allem da, wo Menschen ihre Heimat verlassen, weil sie Angst haben vor Tod und Terror oder kein Licht in der Dunkelheit sehen. Bringe du Licht in ihre Dunkelheit.
  • Für all die Menschen, die unter Einsamkeit und Angst leiden, die krank sind und die wissen, dass sie bald sterben müssen. Bringe du Licht in ihre Dunkelheit.
  • Für unsere Gemeinden und für unsere ganze Kirche. Hilf uns Wege und Lösungen zu finden, deine frohe Botschaft hilfreich zu den Menschen zu bringen. Bringe du Licht in unsere Dunkelheit.
  • Für unsere Verstorbenen, für alle, die uns lieb und teuer waren und sind, und auch für die, an die niemand mehr denkt. Segne sie mit deinem Licht.
  • Wir wollen auch unsere persönlichen Anliegen Gott anvertrauen: ………

Bringe du Licht in unsere Dunkelheit.

Tragen wir alle unsere Bitten vor Gott in dem Gebet, das Jesus uns gelehrt hat. Fassen wir uns dabei an den Händen:

Vater unser im Himmel ……

Maria hat durch ihr Vorbild und ihre Hilfe soviel Licht in diese Welt gebracht. Wir wollen auch sie um ihren Beistand für uns und diese Welt bitten.

Gegrüßet seist Du Maria ……..

Segen

Gott, der unserer Welt
jeden Tag neu
Licht und Leben schenkt,
er lasse sein Angesicht leuchten über uns,
über allen, denen wir begegnen
über allem, was auf uns zukommt.
Sein Licht verbreite einen Glanz
über unsere Tage.
Sein Licht erhelle alle unsere Wege,
Sein Licht umhülle unsere Höhen und Tiefen.

Es segne uns und behüte uns
der barmherzige Gott,
der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

Lied: Tragt in die Welt nun ein Licht

 

 

 

FRÜHSCHICHT 2. Advent 2016 – Lächle in den Tag –

FRÜHSCHICHT 2. Advent 2016 – Lächle in den Tag

Begrüßung:

Heute schon jemand angelächelt, obwohl es noch früh am Tag ist?

„Ein Lächeln wirkt auf Schwierigkeiten wie die Sonne auf Wolken – es löst sie auf.“

So ein Zitat auf einem Kalenderblatt. Ein jeder von uns hat seinen eigenen Stress und die persönlichen Schwierigkeiten, die es zu meistern gilt. Oft genug stehen wir da und wissen nicht was zuerst und was zuletzt erledigt werden soll oder aber wie ein großes Hindernis unseren Weg versperrt. Wir reagieren relativ schnell resigniert, weil wir keinen schnellen Ausweg sehen.

Trotzdem sollte uns bewusst sein, dass auch Umwege zum Ziel führen oder aber positives Denken schneller zu einer Lösung führen kann. Denn Hindernisse sind nur neue Herausforderungen, die uns stark machen. Mit einem Lächeln, statt mit vielen Sorgenfalten im Gesicht lebt es sich leichter und die Gedanken werden klarer.

Hier in der Kirche am frühen Morgen, in der Gemeinschaft mit Freunden und Gleichgesinnten, besonders aber in der Nähe unseres Heilandes der uns die Frohe Botschaft verkündet müssten wir alle nur noch lächeln vor Freude und Dankbarkeit.

Lasst uns diesen Tag und diesen Gottesdienst in seinem Namen beginnen:
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen

Freut Euch und lächelt: Der Herr ist mit Euch!

Geschichte: Der Zauber des Lichts

Zum Heiligabend-Nachmittagsstammtisch hatte der Großvater seine Enkeltochter mitgebracht. Die Stammtischfreunde waren verwirrt. Ein Kind hatte nichts am Stammtisch zu suchen. Schon gar nicht an einem Tag wie diesem. Da wollte man alleine bleiben. Unter sich. Wie rücksichtslos es doch von dem Freund war, das Kind mitzubringen.

Weil ihnen die Worte fehlten, beachteten sie das kleine Mädchen nicht weiter.

Es ist Weihnachten„, sagte das Kind auf einmal. „Freut ihr euch auch?“

Die Herren erschraken … und schwiegen. Freude! Heute? Wer freute sich heutzutage noch über ein Fest, das den Leuten nur das Geld aus der Tasche zog? „Alle Menschen freuen sich heute. Und nun müsst ihr die Kerzen anzünden.“

Das Mädchen deutete auf den Adventskranz, der auf dem Tisch stand.

„Ganz zu Diensten, gnädiges Fräulein!“ Der Großvater zündete die Kerzen an. „Schön. Oh, Weihnachten ist so schön!“

Das Mädchen klatschte in die Hände und lachte. Auch seine Augen lachten. Sie funkelten fast so hell wie das Licht der Kerzen. Schön? Verwundert blickten die alten Herren ins Kerzenlicht. Da begann das Kind zu singen. „Alle Jahre wieder kommt das Christuskind auf die Erde nieder, wo wir Menschen sind.“

Die alten Herren lauschten. Erinnerungen wurden wach. Vieles, das sie aus ihrem Gedächtnis verbannt hatten, war wieder da: Vergessenes. Verdrängtes. Verloren Geglaubtes. Tief berührt hingen sie ihren Gedanken nach und ihre harten, verschlossen Mienen entspannten sich, wurden weicher.

„Ihr müsst mitsingen!“, drängte das Kind.

Die Freunde sahen sich an, dann begann einer mit rostiger Stimme einen Bass zu brummen. Es klang so ungelenk und falsch, dass die anderen grinsten. Der Bann war gebrochen, und wie auf Kommando setzten alle zum Singen ein. Ein mehrstimmiger, brüchiger Chor, scheußlich anzuhören, aus dem eine längst vergessene Freude laut und froh heraus klang. Es war Weihnachten geworden.

LIED: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht

„Neige deines Herzens Ohr“ müsste die Überschrift einer jeden Adventszeit sein. In diesem Sinne können wir den Satz auch übersetzen mit: „Höre auf dein Herz.“ Denn gemeinsam verbrachte Zeit mit einem Lächeln auf den Lippen bewegt Herzen. Es entstehen Glücksmomente, die lange stärken und tolle Erinnerungen wachrufen.

Wenn dein Herz wandert oder leidet,
bringe es behutsam an seinen Platz zurück,
und versetze es sanft in die Gegenwart deines Herrn.
Und selbst wenn du in deinem Leben
nichts getan hast,
außer dein Herz zurückzubringen
und wieder in die Gegenwart Gottes zu versetzen,
obwohl es jedes Mal wieder fortlief,
nachdem du es zurückgeholt hattest,
dann hast du dein Leben wohl erfüllt.
Hl. Franz von Sales

Lied:
Schweige und höre 5x

Geschichte: Florians einziger Wunsch

Florian und Mama machten sich Sorgen um Opa. Der hatte nämlich irgendwann in diesem Sommer das Lachen verloren. Nicht mal mehr lächeln wollte er und am liebsten war er alleine. Stundenlang spazierte er durch die Felder und Weinberge, manchmal auch hinauf in den Wald, und dann machten sich alle noch mehr Sorgen. Manchmal begleitete Florian ihn, doch diese Spaziergänge waren auch anders geworden. Früher hatten sie viel Spaß miteinander gehabt und dieses Früher möchte Florian wieder haben. Das wünschte er sich mehr als alles andere. Aber alleine würde er es nicht schaffen, den traurigen Opa in einen fröhlichen Opa zu verwandeln. Ein Zauberer musste her oder ein Wunder oder … ja, oder der Weihnachtsmann. Wer, wenn nicht er, würde helfen können? Zum Glück ging der Herbst seinem Ende zu und bald begann die Weihnachtszeit. „Es kann nichts schaden, wenn ich dem Weihnachtsmann rechtzeitig Bescheid gebe“, sagte Florian und früh wie nie schrieb er seinen Wunschzettel. Es war ein schöner Wunschzettel mit vielen kleinen Bildern und bunten Buchstaben. Und es waren viele Wunschzettel. Damit die Sache mit seiner Bitte auch wirklich nicht schief ging, schrieb er nämlich gleich fünf Wunschzettel. Schön sahen die aus mit den vielen verschiedenen bunten Bildern und dem einen Wunsch: „Bitte an den Weihnachtsmann!“, stand da in Großbuchstaben geschrieben. „Ich wünsche mir zu Weihnachten, dass Opa wieder so ist wie früher und dass er wieder mit mir Spaß macht und lacht. Sonst habe ich keine Wünsche. Viele Grüße, dein Florian.“

Einen Wunschzettel legte er am Abend aufs Fensterbrett, so wie er es in den letzten Jahren auch getan hatte. Die anderen vier verteilte er überall dort, wo sie der Weihnachtsmann auch sehen könnte: einen auf den Küchentisch, einen anderen auf Mamas Bett, den nächsten neben das Telefon und den letzten draußen im Garten auf der Mauer neben dem Eingangstor.

Alles gute Plätze, wie Florian fand.

Es musste mit dem Teufel zugehen, wenn der Weihnachtsmann ihn übersehen würde. Und der Weihnachtsmann sah ihn, den einzigen, großen Wunsch von Florian. Und Opa sah ihn auch. Gleich fünf Mal. Und fünf Mal erschrak er sehr. Sogleich stellte er, Opa, nicht der Weihnachtsmann, sich vor den großen Garderobenspiegel und übte das Lächeln. Dass er das hatte verlieren können! Tss! Nein, so etwas aber auch! Kein Kummer der Welt verdiente es, dass man darüber das Lachen ganz vergaß.

Er musste auch gar nicht lange üben, und schon schlichen sich die Lachfältchen auf sein Gesicht zurück. Und die blieben da auch, die ganze Adventszeit lang und danach auch. Und der Weihnachtsmann, der musste sich ein anderes Geschenk für Florian überlegen. Oder besser zwei oder drei.

Gebet: alle zusammen

Jesus Christus, Du bist in unsere Dunkelheit gekommen,

Lass die Freude des Evangeliums, die du uns durch Jesus ins Herz schreibst,
neu erwachen in dieser Zeit.

Befreie uns in den vielen Vorbereitungen auf Weihnachten dazu,
unsere Sinne zu schärfen für das Leise und Schöne,
das sich auftut zwischen uns, wo wir uns einlassen auf andere.

Befreie deine Kirche dazu, hinauszugehen zu denen,
die weder dich noch dein Evangelium kennen,
die Armen einzuladen, vor unserer Haustür und in unseren Städten,
und die Flüchtlinge, die sich immer wieder aufmachen
und Bleibe suchen, auch unter uns.

Befreie uns alle, damit die Herrlichkeit deiner Ankunft
in diesem Advent auch durch uns bekannt wird,
in Demut und Wahrhaftigkeit,
und mit dem Mut der Hoffnung,
der sich nicht einschüchtern lässt durch die,
die alles beim Alten lassen wollen,
in unserer Kirche und in unserem Land.

Erleuchte und bewege uns – damit dein Heil sich neu in deiner Kirche ausbreitet,
und unter denen, die auch heute in Finsternis sind. Amen

Text:

„Ein Licht das von innen her leuchtet, kann niemand löschen.“
Diese Weisheit aus Kuba soll uns Impuls für die kommende Woche sein und uns den richtigen Weg durch die Adventszeit zeigen.

Vater Unser

Du Gott aller Menschen,
segne unsere Gemeinschaft,
in der zwei oder drei und wir alle dein Wort teilen,
in der zwei oder drei und wir alle auf dich hin leben,
in der zwei oder drei und wir alle dich gemeinsam erwarten,
in der zwei oder drei und wir alle deine Botschaft so leben wollen,
dass sie die Welt zu deiner Freude verändert.
So segne uns mit deiner Kraft zur Veränderung
und deiner Liebe
auf unseren Wegen,
im Namen des Vaters ………………..
Amen.

LIED: 218.5

Komm, o mein Heiland Jesu Christ, meins Herzens Tür dir offen ist.
Ach zieh mit deiner Gnade ein; dein Freundlichkeit auch uns erschein.
Dein Heilger Geist uns führ und leit den Weg zur ewgen Seligkeit.
Dem Namen dein, o Herr, sei ewig Preis und Ehr.


Frühschicht am 11.12.2013

Frühschicht am 11.12.2013

 

Begrüßung

Wir begrüßen euch ganz herzlich zu der zweiten Frühschicht. Schön, dass ihr da seid, dass ihr euch heute so früh die Zeit genommen habt und wir gemeinsam in den Tag zu starten können. Wir beginnen diese Frühschicht in dem Zeichen, das Erde und Himmel verbindet: „Im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes. Amen.“

 

Lied:    „Wir sagen euch an den lieben Advent“;     Nr. 115; Strophen 1, 2

 

Am 13.12. feiern wir den Namenstag der Heiligen Lucia, was „die Leuchtende“ oder „das Licht“ bedeutet. Auch wenn heute ein anderer Namenstag ist, wollen wir uns mit dem Thema „Licht – Dunkelheit“ auseinandersetzen.

 

Text: Wir hören viel vom Licht

Wir hören viel vom Licht.

Licht! – Das Gegenteil ist die Dunkelheit. Dunkelheit?

Um zu empfinden, wie es ist, im Dunklen zu leben,

was Dunkelheit bedeutet, müssen wir unser elektrisches Licht ausmachen.

Denn wo erleben wir noch wirkliche Dunkelheit?

Dunkel macht uns Angst.

Unsere Städte machen wir des nachts hell wie am Tag,

unsere Häuser, unsere Wohnungen, unseren Lebensraum,

um nicht über Unvermutetes zu straucheln.

Unser Leben wird damit berechenbar,

wo Dunkelheit es unberechenbar macht.

Dunkelheit bedrückt uns, fordert uns.

  1. Licht aus

Dunkelheit.    

Finsternis.    

Nacht.

Es fehlt das Licht!

Finsternis ist die Erfahrung unseres Lebens.

Wir leben in der Finsternis.

Uns fehlt das Licht! Wir brauchen das Licht.

Finsternis bedeutet Angst.

Angst vor der Zukunft.

Angst vor Krieg.

Angst vor dem Tod.

Angst vor dem Versagen.

Angst vor dem Alter.

Uns fehlt das Licht, das die Angst vertreibt.

Wir brauchen Licht! Wo ist das Licht?

Finsternis bedeutet Ziellosigkeit.

Wo ist ein Ziel, mit dem es sich zu leben lohnt?

Wo ist der Sinn des Lebens?

Wir haben die Orientierung verloren.

Wer gibt uns das Licht? Wir brauchen das Licht:

Finsternis kommt mit der Schuld.

Schuld bedroht unser Leben.

Sie bringt uns unruhige Stunden.

Sie bringt uns schlaflose Nächte.

Sie macht unser Leben unsicher.

Sie nimmt uns die Freude am Leben.

Wir brauchen das Licht. Kennst du das Licht?

Finsternis bedeutet Einsamkeit.

Keiner findet den anderen.

Wenn er zufällig jemanden findet, sieht er ihn nicht,

weil es dunkel ist.

Finsternis bedeutet Einsamkeit.

Wenn du dich allein gelassen fühlst,

wenn du mit jemanden in Streit lebst,

wenn dich keiner mag, so wie du bist,

wenn einfach alles schief läuft,

im Beruf,

in der Familie.

Wir brauchen das Licht. Hast du dieses Licht?

Das die Angst vertreibt?

Das dir das Ziel zeigt?

Dass die Schuld wegleuchtet?

Das dich aus der Einsamkeit befreit?

Gibt es dieses Licht?

Gott ist Licht, und in ihm ist keine Finsternis.

Jesus sagt, „Ich bin das Licht der Welt“

Advent – und diese Worte Jesu.

Machen sie schon unser Leben hell?

Wir wollen doch nicht im Dunklen bleiben?

  1. Licht an

Text: Nun sehen wir Licht

Nun sehen wir Licht, das Licht einer Kerze.

Wir sehen wieder etwas. Wir sehen auch den Anderen.

Die Kerze ist plötzlich mehr als ein Gegenstand.

Sie ist fast etwas Lebendiges.

Ihre Gegenwart bedeutet nicht nur, dass ein leuchtender Gegenstand im Raum vorhanden ist,

es ist vielmehr so, als ob jemand gegenwärtig wäre.

Das ist die Kerze. Diese eine Kerze, nur ein Licht.

Ganz bewusst wollen wir erkennen – nur ein Licht.

Alle hier im Raum sehen Licht, das Licht ist nicht nur für einen oder zwei.

 

So groß ist ein Licht – soviel kann es geben.

 

Wie angenehm wir dieses Licht der Kerze nach der Dunkelheit empfinden.

Wieviel können wir von einer Kerze, von dem Licht einer Kerze lernen.

 

Jesus ist Mensch geworden, er hat gesagt: „Ich bin das Licht für euer Leben“.

So wie diese Kerze für uns alle hier in der Kirche leuchtet, so ist Gott Licht für alle Menschen.

 

Jesus ist Licht für alle. Wir brauchen Licht für unser Leben.

Immer wieder gibt es Menschen, die sagen:

„Ich sehe nicht mehr durch, um mich ist alles dunkel. Ich weiß nicht mehr, wohin es geht.“

Ihnen hilft unsere künstlich geschaffene Helle nicht,

sie suchen nach einem anderen Licht, eines, das ihr Leben hell werden lässt.

 

Lied:
„Du bist das Licht der Welt“, Nr. 968; Strophe 2

 

Geschichte von Mutter Theresa von Kalkutta

Mutter Theresa erzählte: In Melbourne habe ich einen alten Mann besucht, von dessen Existenz niemand wußte; ich habe gesehen, dass sein Zimmer in einem erbärmlichen Zustand war un wollte es aufräumen. Er hat mich daran gehindert : „Mir geht es sehr gut.“ ich habe nichts gesagt, und zuletzt hat er es erlaubt. In seinem Zimmer stand wunderschöne, ganz verstaubte Lampe. Ich fragte ihn: „Warum zünden sie diese Lampe nicht an?“ „Für wen? Mich braucht ja niemand. Ich brauche keine Lampe.“ Da habe ich ihn gefragt: „Werden sie die Lampe anzünden, wenn die Schwestern sie besuchen kommen?“ „Ja, wenn ich eine menschliche Stimme höre, werde ich sie anzünden.“

Und unlängst hat er mir sagen lassen: „Sagen sie meiner Freundin, dass die Lampe, die sie in meinem Leben entzündet hat, immer weiter brennt.“

 

Durch die Geburt Jesu ist Licht in unser Leben gekommen.

Auch gerade dort, wo es gar nicht danach scheint.

Selbst in noch so dunkler Zeit – nichts bringt es zum Erlöschen.

Vielmehr hat Jesus alles Leid, Tod, Freude und Glück, in ein neues Licht gestellt,

indem Er gesagt hat:

Ich bin es, dieses Licht, Ich bin derjenige, der Aussicht gibt, der Hoffnung und Zukunft geben kann. Alle Tage.“

 

Damit das Licht unserer Kerze brennen kann, müssen wir es annehmen.

 

Unsere Aufgabe im Advent ist es, Licht weiterzugeben, damit die Dunkelheit vertrieben wird.

 

Licht herum geben

 

„Du helles Licht, du helles Licht, du Licht das Dunkelheit durchbricht“

 

 

Lied: „Tragt in die Welt nun Licht“; Nr. 979,6; alle Strophen

 

Gedicht: Ein Licht

Manchmal fühle ich mich wie ein Licht. Wie eine Kerze, die im Dunklen leuchtet.

Ich habe genug Wachs, um zu brennen.

Aber mit meiner Flamme habe ich es oft schwer.

Kommt ein Luftzug oder ein stärkerer Wind, dann flackere ich, dann werde ich unruhig

und habe Angst, im nächsten Augenblick zu verlöschen.

Manchmal brenne ich aber auch hell.

So hell, dass das Dunkel um mich ein bißchen heller und wärmer und freundlicher wird.

Manchmal ist meine Flamme groß und stark. Manchmal ist sie winzig klein.

So klein, dass sie kaum noch zu sehen ist. So klein, dass sie fast aus ist.

Guter Gott, schenke mir Kraft, wenn die kleine Flamme ganz winzig wird und angstvoll flackert,

wenn es immer dunkler und kälter wird.

Mach mich so stark, dass ich wieder aufflackern kann, wieder groß und hell werden darf.

Hilf mir, Gott, dass ich weiter brennen kann.

Hilf mir, Gott, dass ich für dich brennen werde.

 

 

Gebet:

Herr, Du bist das Licht der Welt,

der uns kleine Lichter zum Leben erweckt hat und am Leben erhält.

Hilf uns, gerade jetzt im Advent, uns auf unser „Licht-sein“ zu besinnen.

Lass uns entdecken, dass wir nicht nur Materielles schenken können,

sondern auch all das, was uns als „Lichter“ auszeichnet:

Unsere Talente und Fähigkeiten,

unsere Gedanken und Wünsche,

unsere Hoffnung und unser Gebet.

Erleuchte unsere Dunkelheiten.

Steck uns an mit Deinem Licht,

immer wieder neu,

damit unsere kleinen Flammen nicht erlöschen können. Amen

1. Frühschicht Fastenzeit 2014

1. Frühschicht Fastenzeit 2014 – 12.03.2014

 

BEGRÜSSUNG
LIED: 994 Herr Deine Liebe

Ich weiß, dass die Zeit unaufhaltsam läuft.

Vielen Menschen scheint es jedoch nicht schnell genug zu gehen, also legen sie noch einen „Zahn“ zu.

Erinnern Sie sich an die Zeitenwende von 1999 zu 2000? Da wurde jeder Tag gezählt, bis zum großen „Knall“, so wie die Sekunden vor dem Start einer Rakete. Mit der „Zeit“ ging mir das voll auf die Nerven. Fast panisch dachte ich: „Mensch wie die Zeit vergeht“!

Aber damit nicht genug, denn plötzlich war in den Geschäften schon Ostern, obwohl der Kalender eine ganz andere Meinung hatte. Kurze Verschnaufpause, Ostern abgehakt, dann schnell auf die neusten Urlaubsmoden gestürzt und ab zu den Sommerreisezielen. Da hat man echt zu tun, oder?

Im Urlaub angekommen holt uns der Sommerschlussverkauf ein. Blödes Wort „Sommerschlussverkauf“, denn der Sommer hatte ja erst mal angefangen.

Aus dem Urlaub zurück, müssen wir uns schnell Gedanken machen, wo wir wohl den Winter verbringen, denn die Winterreisekataloge sind da. Wer keinen Winterurlaub plant, der wird durch die Schaufenster eindeutig darauf hingewiesen, dass die kalte Jahreszeit schon begonnen hat, obwohl das Wetter echte Zweifel aufkommen lässt. Ende August kann man bei 30°C schon den ersten Weihnachtsstollen auf dem Balkon oder am Badestrand genießen.

Bei dem Tempo können wir gleich mal die Stiefel für den Nikolaus vor die Tür stellen. Und passen wir nicht auf, wird Weihnachten einfach zwei Monate vorgezogen. Sind wir dabei die Zeit zu überholen?

Es nervt ständig zu hören, nur noch ein paar Tage und dann…! Was dann…? Unsinn!

Wir haben Zeit, die wir nutzen können. Zeit zu leben ohne Hast und Eile.

Es ist an der Zeit anzuhalten, dass unsere Seele wieder ihren Platz in uns einnehmen kann. Bei all der Eile haben wir unsere Seele ständig im Schlepptau.

Außerdem bin ich mir sicher, dass Gott uns nicht nach-läuft, nein er wartet auf uns. Das jedoch nicht im „Übermorgen“, sondern im „Jetzt“ und „Heute“. Gestern ist vorbei, Morgen ist noch nicht und Heute ist jetzt.

Kostet diesen einen Tag voll aus.

Wenn Ihr Euch aber schon „Heute“ im „Morgen“

oder „Übermorgen“ befindet, werdet Ihr das „Heute“ nicht erleben, denn Ihr seid ja nicht da, sondern Eurer Zeit voraus.

Ich wünsche Euch einen schönen Tag mit ganz viel innerer Ruhe für tolle Momente der Gelassenheit.

Kurze Stille

 

LIED 521 Herr gib mir Mut zum Hören

 

Der entspannt Bogen

Es heißt, dass der alte Apostel Johannes gern mit seinem zahmen Rebhuhn spielte.

Nun kam eines Tages ein Jäger zu ihm. Verwundert sah er, dass ein so angesehener Mann wie Johannes einfach spielte. Konnte der Apostel seine Zeit nicht mit viel Wichtigerem als mit einem Rebhuhn verbringen?

So frage er Johannes: „Warum vertust du deine Zeit mit Spielen? Warum wendest du deine Aufmerksamkeit einem nutzlosen Tier zu?“

Verwundert blickte Johannes auf. Er konnte gar nicht verstehen, warum er nicht mit dem Rebhuhn spielen sollte.

Und so sprach er: „Weshalb ist der Bogen in deiner Hand nicht gespannt?“

Der Jäger antwortete: „Das darf nicht sein. Ein Bogen verliert seine Spannkraft, wenn er immer gespannt wäre. Er hätte dann, wenn ich einen Pfeil abschießen wollte, keine

Kraft mehr. Und so würde ich natürlich das anvisierte Ziel nicht treffen können.“

Johannes sagte daraufhin: „Siehst du, so wie du deinen Bogen immer wieder entspannst, so müssen wir alle uns immer wieder entspannen und erholen. Wenn ich mich nicht entspannen

würde, indem ich z.B. einfach ein wenig mit diesem – scheinbar so nutzlosen – Tier spiele,

dann hätte ich bald keine Kraft mehr, all das zu tun, was notwendig ist. Nur so kann ich meine Ziele erreichen und das tun, was wirklich wichtig ist.“

 

Kurze Stille

 

LIED: Der mich atmen lässt 1 – 4

 

Wir alle wissen, dass die Zeit unaufhaltsam läuft. Trotz allem ist es wichtig, auch immer mal wieder die Notbremse zu ziehen.

Kurz inne halten, obwohl vielleicht noch vieles zu erledigen ist. Ein jeder von uns muss

seinen Bogen mal entspannen, abschalten und neu auftanken, um später neu durchzustarten. Ruhe und Entspannung sind wichtig, gerade wenn alles hektisch wird. Zeit füreinander ist wichtig, um nicht im Alltagsstress zu versinken. Wir wünschen allen heute einen entspannten Tag mit vielen frohen und hellen Stunden.

 

Kurze Stille

 

(Impuls:)

Halte einen Moment inne und kümmere dich um dich selbst, wenn es dir seelisch nicht gut geht.

Wenn du merkst, dass du wütend, ängstlich, einsam, gestresst oder unglücklich bist, dann nimm dir etwas Zeit für dich, für die Pflege deiner Gefühle und deines Wohlbefindens.

Halte einen Moment inne in dem, was du gerade tust, und frage dich:

Was brauche ich?

Was fehlt mir?

Was würde/könnte mir jetzt guttun?

Was könnte mir helfen, mich besser zu fühlen?

Deine Antworten auf diese Fragen werden dir den Weg zeigen, wie du dein seelisches und körperliches Gleichgewicht wieder zurückerobern kannst.

 

LIED: Der mich atmen lässt 5-8

 

Gemeinsames Vater Unser

 

Ergreife Du die Macht über mich

Du – von Dir kommt alles, was gut ist, guter Gott!

Ergreife Du die Macht über mich:
über meine Gedanken, dass ich Gutes denke –
über meine Augen, dass ich Gutes sehe –
über meine Ohren, dass ich Gutes höre –
über meinen Mund, dass ich Gutes rede –
über meine Gefühle, dass ich Gutes erspüre –
über mein Herz, dass ich Gutes liebe –
über meine Hände, dass ich Gutes tue –
über meine Füße, dass ich gute Wege gehe –

Ergreife Du die Macht über mich – damit ich gut bin.

Ergreife Du die Macht über die ganze Welt – damit das Gute siegt.

Gott gebe uns, was uns guttut.

Gott mache uns stark, dass wir seinen Willen erfüllen können.

Gott führe uns, wohin er uns haben will.

So segne und begleite uns der uns liebende Gott,

+ der Vater, der Sohn und der Hl. Geist. Amen.

 

LIED 987 1+4 Christen singt ein Lied der Freude

 

GUTEN APPETIT!

FRÜHSCHICHT 1 ADVENT 2014 (3.12)

FRÜHSCHICHT 1 ADVENT 2014 (3.12)

 

Zu unserer ersten Frühschicht im Advent 2014 darf ich euch alle herzlich begrüßen. Schön, dass ihr gekommen seid und dass wir uns gemeinsam auf den Weg durch den Advent machen können. Wir wollen diese erste Frühschicht beginnen im Zeichen, das Himmel und Erde verbindet: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

 

Lied Menschen auf dem Weg

 

A: Jeder Tag unseres Lebens bringt Neues und Unvorhergesehenes. Tag für Tag wagen wir uns mehr oder weniger unser Leben zu gestalten und zu bewältigen.

Oft gelingt uns nicht alles und nicht immer fallen wir abends zufrieden und müde ins Bett. Manches wühlt uns auf und beschäftigt uns über einen längeren Zeitraum und macht uns sogar Angst.

 

U: Gerade in der turbulenten Adventszeit bleibt oft vieles einfach auf der Strecke. Man rennt von Termin zu Termin, lernt für Arbeiten und Tests und versucht, das ein oder andere noch vor Weihnachten schnell zu erledigen. Es ist kaum noch Zeit zum Durchatmen und Innehalten.

 

A: Wir wollen einen genauen Blick auf unser Leben werfen, unseren Blick weiten, uns gegenseitig Mut zusprechen und es wagen neue Wege zu betreten.

Wege, die uns neues Leben bringen. Neues Leben, das wir mit anderen Menschen und mit Gott teilen wollen. Neues Leben, das uns in dem kleinen Kind im Stall geschenkt wird.

 

Heute Morgen wollen wir unser Leben ganz genau anschauen.

Jeden Tag sehen wir unser Spiegelbild: Im Spiegel morgens im Bad, in einer Scheibe im Schulbus, in einem blank polierten Auto …! Meist ist es nur eine flüchtige Begegnung.

Ich lade euch ein, einen Spiegel in die Hand zu nehmen und euch genau anzuschauen. Nehmt euch Zeit und verweilt einen Moment. Dann gebt den Spiegel weiter.

meditative Musik

 

In dem Spiegel waren Momentaufnahmen aus eurem Leben zu sehen. Unser Leben besteht aus unendlich vielen dieser Augenblicke und Momente.

Jeder dieser Momente und Augenblicke ist einzigartig.

 

GESCHICHTE

An einem schönen Tag im Spätherbst um die Mittagszeit war große Stille am Waldesrand. Die Vögel hatten ihre Köpfe unter die Flügel gesteckt und alles ruhte.

Da streckte die Kohlmeise ihr Köpfchen hervor und fragte: „Was ist eigentlich das Leben?“ Alle waren betroffen über diese schwierige Frage. Im großen Bogen flog die Kohlmeise über die weite Wiese und kehrte zu ihrem Ast im Schatten des Baumes zurück.

Die Heckenrose verlor gerade ihre letzten schon ganz vertrockneten Blütenblätter.

Sie sprach: „Das Leben ist eine Entwicklung.“

Weniger tief veranlagt war das Wildschwein. Es durchpflügte mit seiner Nase den lockeren Boden am Waldrand und sagte: „Das Leben ist ein Suchen und Finden.“

Drunten im Gras mühte sich eine Ameise mit einem Strohhalm, zehnmal länger als sie selbst, und sagte: „Das Leben ist nichts anderes als Mühsal und Arbeit.“

Geschäftig nagte ein Eichhörnchen an einem Tannenzapfen und meinte dazu: „Nein, das Leben ist ein Wechsel von Arbeit und Vergnügen.“

Daneben räkelte sich ein Murmeltier in den letzten Sonnenstrahlen und murmelte vor sich hin: „Das Leben ist ein wunderbarer Traum.“

Wo so weise Reden geführt wurden, steckte auch der Maulwurf seinen Kopf aus der Erde und brummte: „Das Leben? Es ist ein Alleinkampf im Dunkeln.“

Eine Spinne beobachtete dieses Treiben sicher aus ihrem Netz und sagte nur: „Das Leben besteht aus vielen Fäden, die sorgsam miteinander verbunden sind.“

Nun hätte es fast einen Streit gegeben, wenn nicht ein feiner Regen eingesetzt hätte, der sagte: „Das Leben besteht aus Tränen, nichts als Tränen.“

Dann zog er weiter zum Meer.

Dort brandeten die Wogen und warfen sich mit aller Gewalt gegen die Felsen und stöhnten: „Das Leben ist ein stets vergebliches Ringen nach Freiheit.“

Hoch über ihnen zog majestätisch der Adler seine Kreise. Er frohlockte: „Das Leben, das Leben ist ein Streben nach oben.“

Nicht weit vom Ufer entfernt stand eine Weide. Sie hatte der Sturm schon zur Seite gebogen. Sie sagte: „Das Leben ist ein sich Neigen unter einer höheren Macht.“

Dann kam die Nacht. Mit lautlosen Flügeln glitt der Uhu über die Wiese dem Wald zu und krächzte: „Das Leben heißt: die Gelegenheit nutzen, wenn andere schlafen.“

Und schließlich wurde es still in Wald und Wiese. Nach einer Weile kam ein junger Mann des Weges. Er setzte sich müde ins Gras, streckte dann alle viere von sich und meinte erschöpft vom vielen Tanzen und Trinken: „Das Leben ist das ständige Suchen nach Glück und eine lange Kette von Enttäuschungen.“

Auf einmal stand die Morgenröte in ihrer vollen Pracht auf und sprach: „Wie ich, die Morgenröte, der Beginn des neuen Tages bin, so ist das Leben der Anbruch der Ewigkeit!“

 

Das Leben ist … Mein Leben ist …

Ich lade euch ein darüber nachzudenken was eure Antwort bei diesem Wiesengespräch ist.

Das Leben ist … Mein Leben ist …

Ihr könnt eine oder auch mehrere Antworten finden. In der Mitte liegen Kärtchen und Stifte, damit könnt ihr eure Antworten aufschreiben. Das Leben ist … Mein Leben ist …

Meditative Musik

 

Unser ganzes Leben ist eine stetige Entwicklung. Kaum halten wir einen Augenblick fest, ist er auch schon vorbei und wird mit anderem überlagert.

Gott begleitet uns bei dieser Entwicklung und hilft uns unser Leben zu wandeln.

 

Fürbitten

Guter Gott, du bist das Licht in unserem Leben, dir vertrauen wir, auf dich

bauen wir, darum tragen wir unsere Bitten zu dir:

1. Begleite unsere Frühschichtgemeinschaft auf dem Weg durch den Advent:

Gib uns Atempausen, die uns aus der Hektik herausholen und uns durchatmen lassen.

Gott, du Licht unseres Lebens:

Wir bitten dich – erhöre uns.

2. Für uns alle: Lass uns immer wieder neu deine Botschaft entschlüsseln, die Botschaft deiner Liebe, die unser Leben lebenswert macht.

Gott, du Licht unseres Lebens:

Wir bitten dich – erhöre uns.

3. Für alle Menschen, die ihren Lebensweg aus den Augen verloren haben:

Schenke ihnen neuen Mut ihr Leben in die Hand zunehmen und

schicke ihnen Menschen, mit denen sie sich gemeinsam auf den Weg

machen.

Gott, du Licht unseres Lebens:

Wir bitten – dich erhöre uns.

 

Wir wollen uns die Hände reichen und uns verbinden. In dieser Verbundenheit untereinander und mit Gott wollen wir alle ausgesprochenen und unausgesprochenen Bitten, unser Lob und unseren Dank mit hinein nehmen in das Gebet das Jesus uns gelehrt hat.

 

Vater unser

 

Gebet

Ewiger Gott,

Du hast die Erde geschaffen,

und die Menschen ins Leben gerufen.

Du hast allen die Wahl überlassen,

für oder gegen Dich zu sein.

Du erträgst Fehler und Unvollkommenheiten.

Du bist zur Versöhnung bereit,

wenn jemand Deine Nähe sucht.

Lass uns nicht an der Oberfläche stehen bleiben,

sondern zeig uns durch Deinen Geist die Tiefe deiner Wahrheit.

Amen.

 

 

Segen

Guter Gott,

wir warten auf Dich!

In Deinem Sohn bist du unserer Welt

ganz nahe gekommen;

komme nun auch in unsere eigene Welt,

komme Du in unser Leben,

dass wir Dich erfahren,

dass wir in diesen Wochen erfüllte Zeit erleben,

die nicht von Hektik bestimmt ist,

sondern durch Besinnung auf Dich!

Gib uns offene Herzen und Geduld für Dich,

Du erfüllst die Welt mit Deinem Geist,

Du schaffst Leben in Ewigkeit!

So segne uns heute der liebende Gott,

der Vater, der Sohn und der heilige Geist.

Amen.

 

Lied: Mache Dich auf und werde Licht

Frühschicht Fastenzeit 2015 „Zeit ist Geld“

Frühschicht Fastenzeit 2015 „Zeit ist Geld“ 25.02.2015

 

LIED: Jetzt ist die Zeit, jetzt ist die Stunde 1-4

 

Laßt uns diese erste Frühschicht in der Fastenzeit beginnen: Im Namen des Vaters ……

 

Wir stehen am Anfang eines neuen Tages.
Gott hat uns diesen Tag zur freien Verfügung gestellt.
Wir können diesen Tag nutzen oder vergeuden,
doch was wir heute schaffen ist wichtig,
weil wir dafür einen Tag unseres Lebens hergeben.
Schon morgen wird dieser Tag für immer vergangen sein.
Das, was bleibt, ist das was wir geschaffen haben.
Wir möchten damit etwas gewinnen, nicht verlieren.
Gutes, nicht Böses, Erfolg, statt Misserfolg.
Denn es soll uns um den Preis,
den wir dafür gezahlt haben
nicht leid tun. Amen

 

„Zeit ist Geld“ Diesen Spruch haben sicherlich schon viele von uns gehört. Die Terminkalender sind gut gefüllt und wir hetzen von hier nach dort. Wir Erwachsenen leben es ja auch vielfach den Kindern vor. Häufig kann so schlecht Nein gesagt werden, wenn noch jemand spontan anruft. Natürlich erledigen wir die Bitte auch noch. Wir laufen halt alle mit im Strom der Zeit.

Schließlich muss alles zur Zufriedenheit erledigt werden. Oder aber es wird sehr viel erwartet in sehr begrenztem Zeitraum. Wir stehen unter Druck, möchten nichts ablehnen und gleichzeitig fällt es uns schwer zuzugeben, wenn es zu viel wird. Kann das überhaupt richtig sein? Bleiben nicht wir selbst dabei auf der Strecke? Oder aber uns wichtige Menschen werden vernachlässigt? Nutzen wir unsere Zeit und brechen einmal aus. „Zeit ist Geld“ könnte auch übersetzt werden mit „Die Zeit ist kostbar“. Die mir zugedachte Lebenszeit ist ein wertvolles Geschenk, auf das ich gut Acht geben sollte. Lassen wir uns nicht gefangen nehmen von Termindruck und Hektik. Nein, wir dürfen auch mal durchschnaufen, die Zeit läuft trotzdem weiter. Ein sehr schöner Spruch sollte uns zum Denken anregen und uns

helfen das eigene Gleichgewicht wieder herzustellen:

Das Verrinnen der Zeit ließe sich ertragen, wenn man sich darum kümmerte zu Ändern, was geändert werden könnte. Denken wir heute einmal darüber nach.

Kurze Stille

Da das Thema Zeit uns immer wieder einholt und auch stets wieder aktuell erscheint, möchten wir nun eine Geschichte lesen:

 

Geschichte: Insel der Gefühle

Vor langer Zeit existierte einmal eine wunderschöne, kleine Insel. Auf dieser

Insel waren alle Gefühle der Menschen zu Hause: Der Humor und die gute

Laune, die Traurigkeit und die Einsamkeit, das Glück und das Wissen und all

die vielen anderen Gefühle. Natürlich lebte auch die Liebe dort.

Eines Tages wurde den Gefühlen jedoch überraschend mitgeteilt, dass die

Insel sinken würde. Also machten alle ihre Schiffe seeklar, um die Insel zu

verlassen. Nur die Liebe wollte bis zum letzten Augenblick warten, denn sie

hing sehr an ihrer Insel. Bevor die Insel sank, bat die Liebe die anderen um

Hilfe. Als der Reichtum auf einem sehr luxuriösen Schiff die Insel verließ,

fragte ihn die Liebe: „Reichtum, kannst du mich mitnehmen?“ „Nein, ich kann

nicht. Auf meinem Schiff habe ich sehr viel Gold, Silber und Edelsteine. Da ist

kein Platz mehr für dich.“ Also fragte die Liebe den Stolz, der auf einem

wunderbaren Schiff vorbeikam. „Stolz, bitte, kannst du mich mitnehmen?“

„Liebe, ich kann dich nicht mitnehmen“, antwortete der Stolz, „hier ist alles

perfekt und du könntest mein schönes Schiff beschädigen.“ Als nächstes

fragte die Liebe die Traurigkeit: „Traurigkeit, bitte nimm du mich mit.“ „Oh

Liebe“, sagte die Traurigkeit, „ich bin so traurig, dass ich allein bleiben muss.“

Als die gute Laune losfuhr, war sie so zufrieden und ausgelassen, dass sie

nicht einmal hörte, dass die Liebe sie rief.

Plötzlich aber rief eine Stimme: „Komm Liebe, ich nehme dich mit.“ Die Liebe

war so dankbar und so glücklich, dass sie ganz und gar vergaß, ihren Retter

nach seinem Namen zu fragen. Später fragte die Liebe das Wissen: „Wissen,

kannst du mir vielleicht sagen, wer es war, der mir geholfen hat?“ „Ja sicher“,

antwortete das Wissen, „das war die Zeit.“ „Die Zeit?“ fragte die Liebe

erstaunt, „Warum hat mir die Zeit denn geholfen?“

Und das Wissen antwortete: „Weil nur die Zeit versteht, wie wichtig die Liebe

im Leben ist.“

 

Kurze Stille

Geschichte: Eine Stunde Zeit

Ein Mann kam spät von der Arbeit nach Hause, müde und erschöpft. Sein fünfjähriger Sohn wartete auf ihn an der Tür: „Papa, darf ich Dich etwas fragen?“

Ja, sicher. Worum geht es denn? antwortete der Mann.

Papa, wenn Du arbeitest, wie viel verdienst Du pro Stunde?

Das geht Dich gar nichts an. Warum fragst Du solche Sachen? sagte der Mann ärgerlich.

Ich will es doch nur wissen. Bitte sag mir, wie viel Du in der Stunde bekommst. bettelte der kleine Junge.

Wenn Du es unbedingt wissen musst: Ich bekomme 20 Euro die Stunde.

Oh, stöhnte der kleine Junge mit gesenktem Kopf.

Dann sieht er auf und sagt, Papa, kann ich mir bitte zehn Euro von Dir leihen?

Der Vater explodiert: War das der einzige Grund, zu erfahren, was ich verdiene? Nur um mir Geld abzuluchsen und damit ein dummes Spielzeug oder sonstigen Unsinn zu kaufen? Du kannst auf Dein Zimmer gehen und darüber nachdenken, ob das nicht sehr egoistisch ist. Ich arbeite lang und hart jeden Tag und ich habe keine Zeit für diesen kindischen Quatsch!“

Der kleine Junge ging leise in sein Zimmer und schloss die Tür. Der Mann setzte sich vor den Fernseher und ärgerte sich weiter über den hinterhältigen Versuch seines Sohnes. Nach etwa einer Stunde hatte er sich beruhigt und begann sich zu fragen, ob er nicht überreagiert hatte. Er ging hinauf zu seinem Sohn und öffnete die Tür.

Schläfst Du schon? fragte er.

Nein, Papa. Ich bin wach.

Ich habe nachgedacht. Ich finde ich war vorhin zu hart, sagte der Mann.

Ich hatte einen langen, schwierigen Tag und ich habe meine Anspannung an Dir ausgelassen. Hier sind die zehn Euro, die Du haben wolltest.

Der kleine Junge sprang vom Bett: Oh, danke, Papa! schrie er.

Dann holte er unter seinem Bett einen flachen Karton mit einigen Münzen darin. Als der Mann sah, dass sein Sohn bereits einiges an Geld hatte, wurde er wieder ärgerlich, während sein Sohn langsam das Geld zählte. „Warum hast Du mich nach Geld gefragt, wenn Du doch schon welches hattest?“

Weil ich nicht genug hatte. Aber jetzt reicht es! sagte der Junge.

Papa, ich habe jetzt 20 Euro. Kann ich eine Stunde Zeit bei Dir kaufen?

 

Kurze Stille

 

„Kann ich eine Stunde Zeit bei dir kaufen?“ Diese Frage des kleinen Jungen berührt uns tief. Ebenso aber auch das vorschnelle Urteilen des Vaters. Sich Zeit nehmen, inne halten, seine eigenen Gedanken sortieren im jetzt und hier – nicht schon beim nächsten Schritt – schaffen wir das? Die heutige Frühschicht soll uns den Mut und die Kraft verleihen um wieder selbst

Wächter unserer Zeit zu sein. Denn dann geraten wir nicht in so heikle Situationen wie in der Geschichte und können den Spruch verstehen, der schon in der Einleitung genannt wurde: Das Verrinnen der Zeit ließe sich ertragen, wenn man sich darum kümmerte zu ändern was geändert werden könnte.

In diesem Sinne wünschen wir allen eine schöne Zeit.

 

Lasst uns gemeinsam ein Vater Unser
beten:

 

Herr, du hast keine Augen, nimm meine Augen, Not und Unrecht heute zu sehen.

 

Du hast keine Hände, nimm meine Hände, das Gute heute zu tun.

 

Du hast keine Füße, nimm meine Füße, in die Not der Armen heute zu gehen.

 

Du hast keinen Mund, nimm meinen Mund, heute von der Freiheit zu sprechen,

die durch dich geschieht.

 

Dazu segne uns der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

LIED: Jetzt ist die Zeit, jetzt ist die Stunde 5 – 7