Frühschicht Fastenzeit Mittwoch vor Palmsonntag 2009
Begrüßung: Schön, dass Ihr da seid. Einige zig Mal haben wir hier schon fast noch Mitten in der Nacht zusammen gebetet. Das hat gut getan, das hat Wirkung gezeigt, zumindest bei uns und in unserem Umfeld. Wir stehen jetzt mitten in der Fastenzeit. In wenigen Tagen feiern wir das Fest des Todes und der Auferstehung Jesu mit allen Christen auf der Welt. Darauf müssen wir uns vorbereiten, darauf müssen wir eingestellt sein, damit seine Botschaft der Liebe, der Versöhnung und des Friedens bei uns und in uns auch ankommen kann.
Der eine oder die Andere waren sicher schon im Ostergarten des Pastoralverbundes in Verl. Wer nicht hingeht, verpasst eine ganz wichtige Chance in seinem Leben. Eine supertolle Leistung, die da für alle Sinne geboten wird. Mich hat es umgehauen, zu tiefst getroffen und beeindruckt, noch bis heute und sicher noch lange Zeit.
Ein Zaubersatz von Ostern her habe ich da ganz neu, wahrscheinlich erstmalig gehört, eine Zusage Gottes an uns, an Dich und auch an mich, aufgeschrieben in der Offenbarung nach Johannes:
„Ich habe vor Dir eine Tür geöffnet, die niemand mehr schließen kann“
(wiederholen)
Wie das einmal sein wird, wenn wir durch diese Tür gehen, entzieht sich unserer Vorstellungskraft.
Es gibt aber einen sehr schönen Vergleich:
Das Leben gleicht einer Melodie, die wir durch unser Leben schaffen.
Als ob Noten auf einem Blatt Papier festgehalten werden, die auf einer Geige gespielt werden.
Der Tod tritt dann ein, wenn die Geige zerbrochen, und nur noch die Noten auf unvergänglichem, ewigem Papier stehen. Die Melodie ist nicht mehr.
Wir glauben, dass nur etwas Heiliges Eingang zum Himmel erhalten wird. So brauchen wir CHRISTUS, den Heiland, der unseren armseligen Körper heil machen, – heiligen wird, in dem er ihn neu, aber in der Identität als „Geige = ich“ erneuern wird in einer voll-kommenen Version, die sich natürlich von der Irdischen in einer Weise unterscheidet, die wir uns nicht vorstellen können, aber dennoch „Geige = ich“ sein wird.
In ebenso unvorstellbarer Weise wird CHRISTUS die Melodie korrigieren, verbessern, heiligen – und dennoch wird es unverkennbar unsere einzigartige, fest geschriebene
Lebensmelodie sein, die sich nach wie vor unter allen seinen Schöpfungen in einzigartiger Weise unterscheidet.
Und wenn beides, Noten und Geige, geheiligt sind, wird neu die Melodie eines jeden Einzelnen zu einem unvorstellbaren Orchester eingebunden werden, welche zum Lobe Gottes erklingt, der das alles zu Wege gebracht hat.
Lahme gehen, Blinde sehen …., Kranke, ja sogar Tote, gibt es nicht mehr; Frieden in Palästina, Israel und Irak, Frieden mit der Familie und in uns selbst, es gibt weder Tränen noch Leid; Siehe: Ich mache alles Neu“, spricht der HERR. Die Tür ist auch für Dich geöffnet.
Das ist meine Vorstellung von der unvorstellbaren Auferstehung der Toten am Tage des HERRN. Ein Oster-Halleluja, welches alle Dimensionen unserer Vorstellung sprengt.
Lied: 637 1-3
Im Osterevangelium werden die Frauen vom Grab weg in ihr alltägliches Leben geschickt. Dort beginnt für sie ein neues Leben, mit neuer Hoffnung und neuer Lebensfreude, in dem Vertrauen, dass der auferstandene Jesus ihnen in neuer Weise nahe ist. Auch wir gehen nach den Osterfeiertagen wieder in unseren Alltag mit all seinen Kümmernissen und Träumen. Wie wäre es, wenn wir auch einen neuen Anfang wagen würden mit mehr Zuversicht, Dankbarkeit, Einfühlsamkeit, Vergebungsbereitschaft und Lebensmut, in dem Vertrauen, dass der auferstandene Christus an unserer Seite ist. An Ostern wirbt Gott neu um unser Vertrauen; Vertrauen darauf, dass jeder Karfreitagserfahrung der Ostermorgen folgt und dass wir in Gottes Liebe geborgen bleiben, komme was mag. Ostern ist die Einladung an uns, in unserem alltäglichen Leben Lichtblicke, Lebenszeichen und Hoffnungsspuren zu suchen und das alles in dem Wissen:
„Ich habe vor Dir eine Tür geöffnet, die niemand mehr schließen kann“
So wie die Kinder, einem alten Brauch entsprechend, in den Ostertagen Ostereier suchen als Symbol für farbenfrohes Leben, so könnte es an Ostern auch für uns Große darum gehen, in unserem Leben Osterspuren zu entdecken. Manchmal sind solche Hoffnungszeichen ziemlich versteckt und es bedarf einiger Anstrengung und Geduld, um Osterspuren zu entdecken. Vielleicht kann uns ein modernes Osterlied bei der Spurensuche helfen:
Wo einer dem andern neu vertraut und mit ihm eine Brücke baut,
um Hass und Feindschaft zu überwinden, da kannst du Osterspuren finden.
Wo einer am Ende nicht verzagt und einen neuen Anfang wagt,
um Leid und Trauer zu überwinden, da kannst du Osterspuren finden.
Wo einer im Dunkeln nicht verstummt, sondern das Lied der Hoffnung summt,
um Totenstille zu überwinden, da kannst du Osterspuren finden.
Wo einer das Unrecht beim Namen nennt und sich zu seiner Schuld bekennt,
um das Vergessen zu überwinden, da kannst du Osterspuren finden.
Wo einer das Unbequeme wagt und offen seine Meinung sagt,
um Schein und Lüge zu überwinden, da kannst du Osterspuren finden.
Wo einer gegen die Strömung schwimmt und fremde Lasten auf sich nimmt,
um Not und Leiden zu überwinden, da kannst du Osterspuren finden.
Wo einer dich aus Trägheit weckt und einen Weg mit dir entdeckt,
um hohe Mauern zu überwinden, da kannst du Osterspuren finden.
Vater unser …………..
Dass wir alle diese Erfahrung machen, dazu segne uns der Gott, der uns allen im Vater + mit dem Sohn und dem Heiligen Geist die Tür zu seinem Reich geöffnet hat. Amen
Geht jetzt nach Hause, nehmt die Frohe Botschaft mit, erzählt sie Allen weiter:
„Ich habe vor Dir eine Tür geöffnet, die niemand mehr schließen kann“
und haltet Frieden. AMEN