Friedensgebet St. Marien Kaunitz – Weihnachten 2019

Friedensgebet St. Marien Kaunitz – Weihnachten 2019

Begrüßung: Lasst uns in Gottes Namen beginnen. + Eine Woche noch, dann wird der Grundstein zu unserer Erlösung gelegt. Weihnachten – Christus wird geboren. Die Engel kündeten der Welt: Friede den Menschen auf Erden. Darum möchte ich dieses Friedensgebet in besonderer Weise gestalten – einfach weihnachtlich.

LIED: 241 Nun freut euch, ihr Christen

Evangelium nach Lukas

Es geschah aber in jenen Tagen, dass Kaiser Augustus den Befehl erließ, den ganzen Erdkreis in Steuerlisten einzutragen. Diese Aufzeichnung war die erste; damals war Quirinius Statthalter von Syrien. Da ging jeder in seine Stadt, um sich eintragen zu lassen. So zog auch Josef von der Stadt Nazareth in Galiläa hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Betlehem heißt; denn er war aus dem Haus und Geschlecht Davids. Er wollte sich eintragen lassen mit Maria, seiner Verlobten, die ein Kind erwartete. Es geschah, als sie dort waren, da erfüllten sich die Tage, dass sie gebären sollte, und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Stille

Kein Friede in Sicht
… und auf Erden ist Frieden.

Die Engel haben sich geirrt.
Es ist kein Frieden auf Erden.

Heute jedenfalls nicht:
Wir denken an die schrecklichen Terroranschläge überall in der Welt
Und all die schrecklichen und heimtückischen Anschläge auch schon bei uns in Deutschland.

Von Syrien war im Evangelium die Rede:
Quirinius war Statthalter von Syrien.
Heute ist es Assad.

Wenn wir von Syrien hören, dann denken wir an Aleppo.
Eine zerstörte Stadt. Geschunden vom Krieg.

Wir könnten viele andere Länder nennen, die mit Krieg überzogen werden: Afghanistan Jemen Irak und viele mehr.

Wenn wir genau hinschauen, dann erkennen wir, wer in unserer Zeit Gewalt und Hass sät:
Oft sind es Diktatoren.
Und es sind weltweit islamistische Terroristen.

… und auf Erden ist Frieden.
Nein, so fühlt sich unsere Welt im Moment wirklich nicht an.
Es gibt viel Krieg und Gewalt.

Und:    –   Unsere Welt ist im Wandel – auch das spüren wir:
Der Brexit in England    –    Trump in Amerika

„… uns ist ein Kind geboren.“
Und genau in diese Welt kommt Gott.
Damals nach Bethlehem. Heute zu uns.

Interessant ist, wie Gott kommt:
Nicht mit einer Streitmacht.
Nicht mit einem robusten UNO-Mandat.
Gott kommt – als Kind.

In einem Viehstall. Am Rand der Gesellschaft und am Rand der Welt.
„Das ist ergreifend“, sagen die Sentimentalen.
„Das soll wohl ein Witz sein“, sagen die Gewalttätigen und die Diktatoren. „Das ist Gottes Sohn“, verkünden die Engel.

Die Macht dieses Kindes ist nicht zu begreifen.
Dieses Kind in der Krippe hat keine Panzer, keine Kriegsschiffe und keine Armee.
Und trotzdem treffen sich in dieser Heiligen Nacht Millionen, ja Milliarden von Menschen an der Krippe.
Sie hören auf Gottes Wort
Sie singen Weihnachtslieder
Sie beten

Was wir in diesen Tagen feiern, das haben die alten Propheten schon 700 Jahre vor der Geburt Jesu vorausgesagt.
Wir haben die Verkündigung an der Krippe gehört:
Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns geschenkt. Die Herrschaft liegt auf seiner Schulter. Man nennt ihn: Wunderbarer Ratgeber, Starker Gott, Vater in Ewigkeit, Fürst des Friedens. Seine Herrschaft ist groß, und der Friede hat kein Ende.

Die Welt verändert sich:
Durch die Geburt eines Kindes.

Gott kommt als Kind
Das merke ich bei jedem Taufgespräch:
Die Freude der Eltern, wenn sie ihr Kind in den Armen halten
Das Leuchten in den Augen der Eltern 
Und das Strahlen der kleinen Babys

Ein kleines Kind – das ist Menschlichkeit pur.
Gott kommt zu uns – als Kind.
Und das mit voller Absicht:

In jedem Menschen ist Menschlichkeit.
Auch wenn das Herz noch so hart, noch so grausam und noch so böse ist.

In jedem Menschen ist Menschlichkeit.
Gott kommt als Kind, um die Menschlichkeit in uns anzuticken.
Um die Menschlichkeit in uns zum Klingen zu bringen.

Diese Menschlichkeit ist mir in den letzten Wochen und Monaten oft begegnet:
Ich denke an junge Familien in unseren Gemeinden, die Patenschaften für Flüchtlingsfamilien übernommen haben und diese auch zu Weihnachten einladen …..
Menschlichkeit

Ich denke an das Engagement in unseren Gemeinden für Malawi, für Uganda, für Rumänien. Wo Menschen sich auch über die Weihnachtstage auf den Weg machen.
Menschlichkeit

Ich denke an so viele kleine Gesten des Alltags, Handreichungen, Anrufe, Besuche, kleine Geschenke, die von Menschen einfach getan werden.
Menschlichkeit

Liebe Freunde,
das steckt in jedem Menschen:
Menschlichkeit

Und das steckt auch in Gott.
Sein Passwort ist: „Liebe“
„… und auf Erden ist Frieden“

… und auf Erden ist Frieden.
da steht in der Bibel noch ein Satz davor. Den darf man nicht unterschlagen.

Und dieser 1. Satz ist die Voraussetzung für alles, was danach gesagt wird. Als erstes sagen die Engel:
Verherrlicht ist Gott in der Höhe.
Und erst dann kommt der Satz:
… und auf Erden ist Frieden.

Nur wer Gott die Ehre gibt, wird auf Dauer auch dem Menschen die Ehre geben.

Es ist im Leben eben nicht alles gleich gut und alles in Ordnung:
Wer auf die Stimme des Hasses hört, der landet bei den Nazis oder beim IS. Wer auf die Stimme Gottes hört, der landet bei der Krippe und beim Kind.

Geht doch in diesem Jahr ganz bewusst zur Krippe nicht nur hier in Kaunitz,
geht vielleicht auch alleine.
Schaut Euch das Kind an. Mit Zeit und in Ruhe.

Ich glaube, dass das Kind von Bethlehem leise zu uns spricht:
Es begrüßt uns mit dem Gruß, mit dem die Menschen einander in Israel begrüßen:
Shalom. Salam. Friede.

Und dann sagt das Kind in der Krippe zu uns:
Mach es wie ich.
Werde Mensch! – Stille

LIED: 238 O du fröhliche

Fürbitten
„Ich liege und schlafe ganz mit Frieden, denn du allein, Gott, hilfst mir, dass ich sicher wohne.“
Wenn alle Menschen mit diesem Satz aus dem 4. Psalm im Herzen schlafen gehen könnten, dann wäre Frieden auf der Erde.
Davon träumen wir und darum bitten wir dich, Gott für alle Kinder auf der Welt, die vor Hunger nicht einschlafen können. Hilf, dass sie satt werden, damit sie nicht lernen, ihren leeren Bauch mit Wut und Hass zu füllen. Mach uns wach für die Zusammenhänge, die Hungersnot bewirken, lass uns aufstehen und kreativ werden, dass wir sinnvoller umgehen mit Geldern und Gütern.
Wir bitten gemeinsam:
Alle: Gott, dein Friede erfülle die ganze Welt.

Wir beten für die Jugendlichen, die sich fürchten vor der Nacht, weil Alpträume von erlittener Gewalt sie überfallen, als wären sie real, für die jungen Frauen, die durch sexuelle Gewalt, und die jungen Männer, die durch Kriegserlebnisse traumatisiert sind. Lass sie Menschen finden, denen sie sich anvertrauen und das Unaussprechliche aussprechen mögen, Menschen, die das auch aushalten können. Schenke ihnen die Ahnung von einem sicheren Ort im Innern, zu dem sie zu jeder Zeit Zuflucht nehmen können.
Wir bitten gemeinsam:
Alle: Gott, dein Friede erfülle die ganze Welt.

Wir denken an die Menschen, die in Arbeit und Sorgen versinken, die in schlaflosen Nächten wühlen, weil unerledigte Dinge über ihnen zusammenschlagen wie meterhohe Wellen und alles noch viel schlimmer erscheint als am Tag. Hilf ihnen zu ordnen, was wichtig ist und was nicht, und loszulassen. Sende in ihre Träume das Wissen um Selbstbestimmung, dass sie Macht gewinnen über ihre Zeit und ihre Aufgaben. Lass sie spüren, dass sie von unschätzbarem Wert sind jenseits dessen, was sie leisten, und darin Ruhe finden.
Wir bitten gemeinsam:
Alle: Gott, dein Friede erfülle die ganze Welt.


Wir vertrauen dir die Menschen an, die in der Nacht weinen vor Sehnsucht nach vermissten Menschen oder verlorener Heimat, über eine zerbrochene Liebe, vor Schmerzen oder weil sie sterben müssen. Lass sie spüren, dass du ihnen so nah bist wie das Kissen, das ihre Tränen aufnimmt. Tröste sie mit der Vision, dass aus ihren Tränen in der Seele ein Regenbogen aufgehen kann.  
Wir bitten gemeinsam:
Alle: Gott, dein Friede erfülle die ganze Welt.

Wir bitten für die Menschen, die sich der Unsicherheit des Meeres anvertrauen, Seeleute in Seenot, Menschen, auf Flüchtlingsschiffen zusammengepfercht. Behüte ihre Wege. Lass sie spüren, dass du mitgehst in jede Fremde, und lass sie Momente von Vertrautem finden.
Wir bitten gemeinsam:
Alle: Gott, dein Friede erfülle die ganze Welt.

Gott, wir sehen die Not und legen dir heute auch unsere ganz persönlichen Bitten ans Herz ….
Wir bitten gemeinsam:
Alle: Gott, dein Friede erfülle die ganze Welt.

Guter Gott, manchmal ist es so, als wäre der Traum schon wahr: Ich liege und schlafe ganz mit Frieden, denn du allein Gott, hilfst mir, dass ich sicher wohne. Für solche Nächte danken wir dir und bitten darum, dass dieser Traum für alle Menschen auf dieser Erde wahr wird. Amen

Jetzt wollen wir gemeinsam das Gebet des Herrn sprechen. Jeder für sich, ganz langsam und in Stille und dabei unserm Gott all das sagen, was wir ihm immer schon sagen wollten       Vater Unser

Irischer Weihnachtssegen

Gott lasse dich ein gesegnetes Weihnachtsfest erleben.

Gott schenke dir die nötige Ruhe, damit du dich auf
Weihnachten und die frohe Botschaft einlassen kannst.

Gott nehme dir Sorgen und Angst
und schenke dir neue Hoffnung.

Gott bereite dir den Raum, den du brauchst
und an dem du so sein kannst, wie du bist.

Gott schenke dir die Fähigkeit zum Staunen
über das Wunder der Geburt im Stall von Bethlehem.

Gott mache heil, was du zerbrochen hast
und führe dich zur Versöhnung.

Gott gebe dir Entschlossenheit, Phantasie und Mut,
damit du auch anderen Weihnachten bereiten kannst.

Gott bleibe bei dir mit dem Licht der Heiligen Nacht,
wenn dunkle Tage kommen.

Gott segne dich und schenke dir seinen Frieden.
Im Namen des Vaters ……..

LIED: 233 O, Herr, wenn du kommst

Friedensgebet St. Marien 09.10.2019 – Regenbogen

Friedensgebet St. Marien 09.10.2019 – Regenbogen

Begrüßung: Schön, dass Ihr da seid. Ich weiß zwar nicht immer wie alle heißen, die hier zum Friedensgebet kommen, aber ich vermisse immer alle die nicht da sind. Ob das Änne ist oder Ursula Kerkhoff, aber auch die, die schon verstorben sind und aus dem Himmel mitbeten. Lasst uns alle mit in unser Gebet nehmen.
Wir beginnen in Gottes Namen: Im Namen …

Es gibt Sätze im Leben, die vergisst man nicht. Mein Papa sagte immer wieder zu uns 5 Kindern: Egal welchen Scheiß Du machst, komm nach Hause ich helfe Dir.Und damit wir uns das selbst auch immer wieder zu eigen machen, habe ich eine Geschichte, die Ihr schon ein paar Mal gehört hat, aber die mich immer wieder beeindruckt.

Hundert weiße Bänder
Bei einer der Stationen stieg ein junger Mann in den Zug, mit kurz geschnittenen Haaren und einer einfachen Sporttasche. Einer Mitfahrerin fiel auf wie eine eigenartige Spannung von diesem an sich sympathisch wirkenden jungen Mann ausging. Kurz entschlossen setzte sie sich bei der nächstbesten Gelegenheit zu ihm. Sie kamen nach und nach ins Gespräch – und so hörte sie seine Geschichte. „Wissen Sie.“ sagte der junge Mann „ich bin heute aus dem Gefängnis entlassen worden. Jetzt hin ich auf dem Weg zu meinen Eltern und meinen Geschwistern. Vor ein paar Jahren habe ich durch eine Dummheit Schande über meine Familie gebracht und musste deswegen ins Gefängnis. Anfänglich schrieb ich jeden Tag einen Brief an meine Eltern und entschuldigte mich bei ihnen. Weil ich aber keine Antwort erhielt, habe ich langsam aufgehört, Briefe zu schreiben.“ Er war unsicher, oh seine Eltern nicht antworten wollten, weil sie ihn als Sohn verstoßen hatten oder ob vielleicht die ärmlichen Verhältnisse der Grund waren: Die Kosten für einen Brief Schreiber und die Postgebühren könnten für sie einfach zu hoch gewesen sein. „Jetzt habe ich vor einer Woche den letzten Brief geschrieben“ fährt er dann fort „Ich sagte ihnen, dass ich heute aus dem Gefängnis entlassen werde. Ich schrieb ihnen, mit welchem Zug ich ankommen würde. Aber ich weiß nicht, ob ich wirklich willkommen bin. Unser Haus liegt an dieser Bahnlinie. Im Garten steht ein großer Apfelbaum. Wenn ich nach Hause kommen darf, sollen meine Eltern in den Baum ein weißes Band aufhängen. Wissen Sie, ein Band, das man von der Bahnstrecke aus sieht. Hängt aber heute dort kein weißes Band, dann würde ich im Zug sitzen bleiben und fahre irgendwohin.“  Nun war es nicht mehr weit bis zum Häuschen seiner Eltern. Da wagt der junge Mann eine letzte Bitte auszusprechen: „Nach der nächsten Kurve kann man den Baum sehen. Könnten Sie nicht für mich hinschauen, ob Sie ein weißes Band im Baum hängen sehen?“ Natürlich hält sie für ihn Ausschau. „Ich seh’ den Apfelbaum! Aber – es hängt nicht nur ein Band in diesem Baum. Er ist über und über mit weißen Bändern geschmückt. Sie dürfen heimkommen!“ Dem jungen Mann laufen die Tränen über das Gesicht. „Ein Glück, sie vergeben mir.“
Frieden beginnt dort, wo einem Menschen vergeben wird.

Wir wollen in Stille darüber nachdenken, wo und mit wem wir Frieden in unserem Leben noch gut gebrauchen könnten und wo wir den ersten Schritt machen könnten um endlich wieder auch Frieden im Herzen zu finden.

LIED: 474 1-4 Wenn wir das Leben teilen

Friede beginnt da, wo wir leben
Wir vertrauen fest darauf, dass Frieden möglich ist.
Vor fünfzig Jahren gab es kein Schützenfest ohne Schlägerei – heute gibt es das wohl.
Für unsere Großväter waren die Franzosen Erbfeinde – heute ist kein Krieg zwischen Frankreich und Deutschland mehr denkbar.
Die Abrüstung beginnt in unserem Herzen. Wir müssen gütige und versöhnende Gedanken in uns pflegen! Wir müssen daran denken, wir leben unter lauter Menschen, für die Jesus am Kreuz starb.
Friede ist keine Windstille zwischen zwei Kriegen. Friede ist eine Bewegung von Herz zu Herz, von Volk zu Volk. Geht diese Bewegung auch durch unser Herz hindurch? Sind wir auch Friedensstifter?
Es gibt keine Neutralität zwischen Frieden und Krieg. So wenig wie zwischen Gut und Böse.
Gott ist Frieden, Freude, Liebe. Das Böse ist Feindschaft, Streit, Neid, Eifersucht, Zank.
Auf welche Seite schlagen wir uns? Friede beginnt im Kleinen, da wo wir leben.
Wenn du Argwohn und Misstrauen in dir nährst und in deiner Umgebung ausbreitest, bereitest du Kriege vor. Vertraust du, weckst du Vertrauen.
Wer wie in einem Staffellauf von Vertrauen zu Vertrauen eilt, erobert die Welt für den Frieden.
Menschliche Gemeinschaft, Friede unter Menschen, entsteht durch Gespräch.
Echtes Gespräch gibt es nur da, wo jeder redlich dafür offen ist, dass der andere auch ihm etwas zu sagen hat.
Auch, wenn wir hier in OWL weitab von Krieg und Verfolgung leben, unser Tun, jeder einzelne von uns, kann dazu beitragen, dass diese Welt schöner und friedvoller wird.
LIED: 472 1-4 Manchmal feiern wir mitten im Tag

Vor langer Zeit begannen die Farben dieser Welt zu streiten.
GRÜN
sagte:
„Klar bin ich die Wichtigste! Ich bin das Symbol für Leben und Hoffnung.
Ich wurde gewählt für das Gras, für die Bäume und die Blätter. Ohne mich würden alle Tiere sterben. Schaut euch doch in der Landschaft um und ihr werdet sehen, das ich in der Mehrheit bin!“

BLAU unterbrach:
„Du denkst nur an die Erde! Aber betrachte doch den Himmel und das Meer!
Es ist das Wasser, das die Basis für alles Leben ist und von den Tiefen des Meeres in die Wolken hinaufgezogen wird. Der Himmel gibt Raum, Frieden und Unendlichkeit. Ohne meinen Frieden wärt ihr alle nichts!“

GELB lachte in sich hinein:
 „Ihr seid alle so ernst. Ich bringe Lachen, Fröhlichkeit und die Wärme in die Welt. Die Sonne ist gelb, der Mond ist gelb, die Sterne sind gelb… Eine Sonnenblume bringt die Welt zum Lächeln. Ohne mich gäbe es keinen Spaß.“

Als nächstes begann ORANGE ihr Lob zu singen
„Ich bin die Farbe der Gesundheit und der Erneuerung. Ich mag rar sein, aber kostbar, denn ich diene den Bedürfnissen menschlichen Lebens. Ich überbringe die wichtigsten Vitamine. Denkt an Karotten, Kürbis, Mango und Papayas. Ich hänge nicht ständig herum, aber wenn ich den Himmel zum Sonnenaufgang- oder Untergang färbe, ist meine Schönheit so eindrucksvoll, dass niemand Gedanken an einen von euch verschwendet.“

 ROT konnte es nicht länger aushalten und rief: 
 „
Ich bin der Herrscher von allen! Ich bin das Blut – Lebensblut! Ich bin die Farbe der Gefahr und der Tapferkeit. Ich bin bereit zu kämpfen. Ich bringe Feuer ins Blut. Ohne mich wäre die Erde so leer wie der Mond. Ich bin die Farbe der Leidenschaft und der Liebe, der roten Rosen und der Mohnblume.“

 PURPUR erhob sich zu ihrer vollen Größe: 
 “ Sie war sehr groß und sprach mit Pomp: Ich bin die Farbe der Fürsten und der Macht. Könige, Häuptlinge und Bischöfe haben immer meine Farbe gewählt, weil ich das Symbol für Autorität und Weisheit bin. Niemand zweifelt an mir, man hört und gehorcht.“

 Schließlich sprach INDIGO viel leiser als all die anderen, aber mit ebensolcher Bestimmtheit:
 “ Denkt an mich. Ich bin die Farbe der Stille. Ihr nehmt mich kaum wahr, aber ohne mich würdet ihr alle oberflächlich werden. Ich repräsentiere Gedanken und Betrachtung, Zwielicht und tiefes Wasser. Ihr raucht mich für das Gleichgewicht und für den Kontrast, für das Gebet und den inneren Frieden.“

 Und so fuhren die Farben fort zu prahlen, jede von ihrer eigenen Erhabenheit überzeugt. Ihr Streit wurde lauter und lauter. Plötzlich war da ein heller Blitz und grollender Donner. Regen prasselte schonungslos auf sie nieder. Die Farben drückten sich voll Furcht einer an den anderen, um sich zu schützen. Inmitten des Lärms begann der Regen zu sprechen:“ Ihr dummen Farben streitet untereinander und versucht den anderen zu übertrumpfen!
Wisst ihr nicht, dass jeder von euch für einen Zweck geschaffen wurde, einzigartig und besonders? Reicht euch die Hände und kommt zu mir!“ Sie taten wie ihnen geheißen wurde, sie kamen zusammen und reichten sich die Hände.
Der Regen fuhr fort.“ Von nun an, wenn es regnet, erstreckt sich jede von euch in einem großen Bogen über den Himmel, um daran zu erinnern, dass ihr alle miteinander leben könnt. Der Regenbogen ist ein Zeichen der guten Hoffnung auf ein Morgen. Daher, immer wenn ein guter Regen die Welt wäscht und ein Regenbogen am Himmel erscheint, erinnern wir uns daran, einer den anderen würdigen.“

LIED: abspielen: Regenbogen buntes Licht

Gebt einander ein Zeichen des Friedens und des guten Willens an der Verschönerung der Welt mitzuhelfen.

Guter Gott, hilf uns Menschen in aller Welt, neue Wege zu finden, um eine Welt der Gerechtigkeit aufzubauen, eine Welt ohne Rassismus, ohne Gewalt und ohne Krieg.
Hilf uns, eine Welt aufzubauen, in der Kinder Zugang zu Wasser haben und zur Schule gehen können.
Hilf uns, eine Welt aufzubauen, in der die Kinder Zugang finden zu Bildung und genug zu essen haben, ohne auf der Straße betteln zu müssen.
Guter Gott, hilf uns Menschen in aller Welt, neue Wege zu finden, um eine Welt ohne Tränen aufzubauen, eine Welt ohne Hunger, ohne Durst, eine Welt des Friedens.
Du schenkst uns überall auf der Welt die Kraft, neue Wege zu finden
Mit dir überwinden wir Unterschiede, die keine Bedrohung mehr sind.
Mit dir nehmen wir uns gegenseitig ohne Vorbehalte an.
Und Hand in Hand gehen wir voran ohne Angst.
Wir schenken ein Lächeln, ein Augenzwinkern, einen Händedruck.
Guter Gott, hilf uns Menschen in aller Welt, neue Wege zu finden, um eine Welt aufzubauen, in er alle Frieden finden. Amen.

VATER UNSER Wir wollen uns die Hände reichen und gemeinsam so beten, wie unser Bruder und Freund Jesus es uns gesagt hat.

Deine Hände sollen immer Arbeit finden,
immer einen Groschen in der Tasche,
wenn du ihn brauchst.
Das Sonnenlicht soll
auf dein Fenstersims scheinen
und dein Herz voll Gewissheit sein,
dass nach jedem Unwetter ein Regenbogen leuchtet.
Der Tag sei dir günstig
und die Nacht dir gnädig.
Die gute Hand eines Freundes
soll dich immer halten
Und möge Gott dir das Herz erfüllen
im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen

Geht hin und haltet Frieden!

Friedensgebet St. Marien Kaunitz 22-05-2019

Begrüßung und Kreuzzeichen:

Die Reise nach innen
Ich sitze hier vor Dir, Herr,
aufrecht und entspannt, mit geradem Rückgrat.
Ich lasse mein Gewicht senkrecht durch meinen Körper
hinuntersinken auf den Boden, auf dem ich sitze.

Ich halte meinen Geist fest in meinem Körper.
Ich widerstehe seinem Drang,
aus dem Fenster zu entweichen,
an jedem anderen Ort zu sein als an diesem hier,
in der Zeit nach vorn und hinten auszuweichen,
um der Gegenwart zu entkommen.
Sanft und fest halte ich meinen Geist dort,
wo mein Körper ist:
hier in diesem Raum.

In diesem gegenwärtigen Augenblick
lasse ich alle meine Pläne, Sorgen und Ängste los.
Ich lege sie jetzt in Deine Hände, Herr.
Ich lockere den Griff, mit dem ich sie halte, und lasse sie Dir.
Für den Augenblick überlasse ich sie Dir.
Ich warte auf Dich – erwartungsvoll.
Du kommst auf mich zu, und ich lasse mich von Dir tragen.

Ich beginne die Reise nach innen.
Ich reise in mich hinein, zum innersten Kern meines Seins,
wo Du wohnst.
An diesem tiefsten Punkt meines Wesens
bist Du immer schon vor mir da,
schaffst, belebst, stärkst ohne Unterlass meine ganze Person.

Und nun öffne ich meine Augen,
um Dich in der Welt der Dinge
und Menschen zu schauen.
Mit neuer Kraft gehe ich ins Leben,
nicht mehr allein,
sondern mit meinem Schöpfer zusammen.
Amen. Dag Hammarskjöld

LIED: Laudate omnes gentes

In dieser Zeit     Werner Letz

 Wir leben in einer Zeit, in der fast alles möglich scheint,
sogar, zu fremden Sternen zu fliegen.
 Aber wann sind wir soweit, dass keine Mutter mehr weint,
über Tote aus sinnlosen Kriegen.
 Noch sind wir davon weit entfernt, weil wir im Leben meist gelernt,
dass es wichtig ist, um jeden Preis zu siegen.                                                  
 Wann hat das alles ein Ende – wann benutzt ihr eure Hände,
nicht um Waffen zu halten – sondern um sie zu falten.
 Wer die eig´ne Meinung sagt, was uns hier selbstverständlich scheint,
riskiert in vielen Ländern heut´ sein Leben.
 Wer die Staatsmacht hinterfragt, weil sie Menschenrecht verneint,
dem wird keine Lebenschance mehr gegeben.
 G´rad gegenüber diesen Ländern, müsste uns´re Politik sich ändern,
aber man will die Geschäfte nicht gefährden.
 Öffnet den Mund und die Augen, damit sie nicht irgendwann noch glauben,
dass wir hinter ihnen steh´n und den Widerspruch nicht seh´n.
 Viele Menschen flieh´n weltweit, um dem Tode zu entgeh´n;
sie hoffen auf ein Leben in Frieden.
 Sag, bist auch Du bereit, dies als Auftrag anzuseh´n,
sie brauchen unsere ganze Menschenliebe.
 Nichts and´res zählt in dieser Zeit, sie tragen schwer an ihrem Leid.
Es gibt nichts, was wirksamer ist als die Liebe
 Täglich gemeinsam zu lernen, sich nicht voneinander zu entfernen,
nicht so auf Distanz zu geh´n, sondern diese Chance zu seh´n.
 Das Leben verlangt so oft, von uns, das wir ganz stark sind
und was auch kommt, es klaglos übersteh´n
Ein um´s andre mal gehofft, ein Sturm oder der Wind  
möge die dunklen Wolken fortwehen,
 um den off´nen Himmel zu sichten, und den
Blick neu auszurichten.
Es tut gut, an eine höhere Macht zu glauben.  
 Nutz´ Deine kurze Zeit hier gut, mach´ Dir selbst und andren Mut,
bleib bescheiden, das was wir sind – ein kleines Menschenkind  

LIED: Laudate omnes gentes

Gemeinsam: Ökumenisches Friedensgebet 2019
Allmächtiger Gott,
Schöpfer und Erhalter allen Lebens,
wir treten vor dich,
um für Frieden und Gerechtigkeit zu beten.

Du hast uns mit einer wunderbaren Heimat gesegnet:
Die Natur ist prachtvoll und schön.
Menschen aus unterschiedlichen Kulturen kommen hier zusammen. Wir hören viele Dialekte und Sprachen.

Aber aus menschlicher Schwachheit und wegen
unseres Egoismus‘ geraten deine Schöpfung
und das Zusammenleben der Völker immer
wieder aus den Fugen. Deshalb bitten wir dich:

Wenn Unfriede herrscht und Menschen unter
Konflikten leiden:
Dann, Gott, öffne dem Frieden Tore in unsere
Herzen und in die Herzen der Völker.

Wenn Misstrauen und Gewalt unter den Menschen
wächst und Hass zwischen den Völkern entsteht:
Dann, Gott, stärke den Geist der Einheit.

Wenn uns Chaos und Durcheinander ängstigen
und Propaganda uns in die Irre führen will:
Dann, Gott, gib uns ein Herz voller Frieden,
das uns sicher durch diese Unklarheiten leitet.

Wenn es immer wieder neu gilt, die Probleme und
Sorgen der Menschen und Völker anzugehen:
Dann, Gott, lass uns Menschen unterstützen,
die sich in unserem Land und weltweit für Gerechtigkeit,
Gleichheit und Frieden einsetzen.

Gott, schenke uns deine Hilfe und lass uns das
Unsere tun gegen jede Art von Ungerechtigkeit.

Weil du uns deinen Frieden verheißen hast,
dürfen wir, dein Volk, neue Hoffnung schöpfen
und frischen Mut. Darum bitten wir dich im Namen
unseres Herrn und Erlösers Jesus Christus.  Amen.

LIED: Laudate omnes gentes

Im Islam gibt es eine Geschichte:
Ein Mörder bittet Gott um Vergebung. Aber Gott schickt ihn weg und sagt: Was bittest du mich um Vergebung, hast du schon deinen Bruder um Vergebung gebeten, dem du all das angetan hast?
Was für ein Mistkerl! Das verzeih ich ihm nie. — Das hätte ich nie von ihr gedacht – dass sie mich so hintergeht – sie war doch mal meine Freundin!
Ich bin gekränkt, verletzt und wütend. Das kann doch alles nicht wahr sein!
Und jetzt? Vergeben?
Jeden Sonntag beten Christinnen und Christen: „Vater unser im Himmel, vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.“
Wenn das so einfach wäre.
Sicher, Menschen wie der anglikanische Bischof Desmond Tutu oder Nelson Mandela im fernen Südafrika, die können das: vergeben, auch wenn man sie eingesperrt und misshandelt, verachtet und verlacht hat.
Aber ich?
Warum sollte ich vergeben? Vielleicht weil nur Vergebung einen Neuanfang ermöglicht.
Dem anderen vergeben, heißt nicht, dass man vergangenes Unrecht akzeptiert.

Vergebung beginnt, wenn man sagen kann:
„Was er getan hat, ist schlimm. Aber seine guten Seiten vergesse ich trotzdem nicht.“ oder
„Sie hat sich zwar unmöglich benommen, aber ich möchte die Freundschaft nicht ganz aufgeben.“ oder
„Ich weiß nicht, ob ich jemals verzeihen kann, was mir angetan wurde. Aber ich will mich nicht länger damit beschäftigen. Die Sache ist erledigt.“
Vergebung ist der einzige Weg, wenn man nach so einer Katastrophe ein neues Leben anfangen will. Und das geht nur, wenn man darauf verzichtet, dass einem Gerechtigkeit widerfährt. Wenn man sagt: Ich will ein neues, ein anderes Leben anfangen.

Herr,
oft wünsche ich mir
ein ZEICHEN von dir
Eine E-Mail, eine SMS
mit der FROHEN BOTSCHAFT

die mir sagt
was ich zun tun und lassen habe
Die mir verrät,
was die ZUKUNFT bringt
Die mir Mut schenkt
Im ANHANG eine große Portion
Hoffnung

Es wär leichter
mit einer E-Mail-Adresse von dir,
an die ich mich wenden kann,
nicht lange warten muss auf Antwort,
auf das Re-Mail in meinem Posteingang:
DEINE WORTE schwarz auf weiß,
eindeutig und ohne Zweifel

Herr,
lass mich erkennen,
WAS DU MIR SAGEN WILLST,
wie du die Zeichen gibst,
was die Stimme in mir spricht,
dass ich lerne,
deine Botschaften
zu deuten.

LIED: Laudate omnes gentes

VATER UNSER

Gott,
Du hast deine Wohnung unter uns genommen,
und überall, wo Menschen leben,
bist du zugegen.
An deine Gnade klammern wir uns an.
Lass uns also deine Gegenwart ehren
und dich bitten:
um Friede in uns und um uns.
um Liebe, die nicht aufgibt,
um Hoffnung, die nicht erlischt
und um Weisheit und Kraft
einander aufzubauen zu deiner Stadt auf Erden
zu einer Welt, die bewohnbar ist,
heute und immer. Amen

LIED: 796 1-5 Herr, wir bitten, komm und segne uns

Friedensgebet St. Marien Kaunitz 30.01.2019 – Frieden in mir –

Friedensgebet St. Marien Kaunitz 30.01.2019 – Frieden in mir –

Lied: Frieden finden Jahreslosung 2019
Begrüßung: Kreuzzeichen
Natürlich ist es gut, dass ihr da seid. Aber was bringt das Ganze?
Es knallt immer noch in Syrien.
Es explodieren immer noch Menschen in Afghanistan.
Es krepieren immer noch elendig viele Kinder vor Hunger nicht nur im Jemen.
Es ersaufen immer noch Hunderte jedes Jahr im Mittelmeer.
Es schlägt immer noch mancher Ehemann seine Frau und Kinder.
Es verdienen immer noch viele Frauen zwangsweise Geld mit ihrem Körper.
Und wir selbst tratschen immer noch schlecht über Nachbarn und andere.
Was bringt dann unser Beten seit 18 Jahren für den Frieden?

2 Minuten meditative Musik (Panmeditation)

Wir beten abwechselnd den Psalm:
Ein moderner (Frieden) Psalm

Völker erheben ihre Waffen, *
sie führen Krieg, um sich gegenseitig zu vernichten;

Immer größeres Vernichtungspotential legen sie sich zu, *
es reicht aus, um die Erde x-mal in die Luft zu jagen.

Ein Pulverfass ist diese Erde geworden, *
ich habe Angst, dass es einmal den großen Knall gibt.

Menschen bauen sich Feindbilder auf *
und können sich nicht mehr offen begegnen.

„Wie du mir, so ich dir“, heißt die Parole, *
den ersten Schritt zu tun, ist keiner bereit.

Jeder fürchtet den anderen und bewaffnet sich bis an die Zähne, *
Vertrauen ist zum Fremdwort unter den Völkern geworden.

Millionen werden ausgegeben für Waffen, *
und Millionen sterben jährlich an Hunger.

Warum ist das nötig, ich kann es nicht begreifen, *
dass Menschen sich mit Bomben voreinander schützen
und anderen fehlt das Brot zum Leben.

Auch deine Schöpfung, Herr, liegt im Stöhnen, *
zu einem Rohstofflager, von dem er sich nimmt, was er will.

Wie aber wird es aussehen, wenn alles verbraucht ist, *
was wird uns bleiben, wenn Wasser, Wald und Boden
kein Leben mehr haben?

Was werden unsere Nachkommen einmal sagen, *
wenn sie zu spüren bekommen, was wir ihnen hinterlassen?

Vielleicht werden sie uns verfluchen, *
in die Hölle wünschen mit all unseren Machtwerken.

So stehe ich hier und bitte um Frieden, Herr, *
unter den Menschen und mit der Natur.

Ich spüre soviel, was mich mutlos macht, *
doch auch viele Hoffnungszeichen
kann ich entdecken am Horizont.

Ich sehe Menschen, die sich zusammenschließen, *
um miteinander für den Frieden zu beten.

Ich sehe Menschen aller Völker und Nationen, Religionen und Konfessionen, *
denen der Friede zum Anliegen geworden ist.

Ich sehe Menschen in Gruppen und Initiativen, *
die ihren Lebens- und Umgangsstil ändern.

Ich sehe Menschen, die Konflikte anders zu lösen versuchen *
als mit Gewalt und Bedrohung.

Dies macht mir Mut, Herr, und gibt mir die Möglichkeit, *
mich mit diesen Menschen zusammenzuschließen
auf dem Weg zu einem friedlichen Miteinander.

Denn im Grunde meines Herzens vertraue ich darauf, *
dass diese Erde in dein Friedensreich einmündet.

Du, Herr, wirst dich letztlich durchsetzen, *
und nicht die Mächte der Zerstörung und Vernichtung.

Du wirst die Herzen der Menschen von Grund auf bekehren *
und sie mit dem Geist der Liebe und des Friedens erfüllen,

darauf hoffe ich, und das gibt mir die Kraft, *
zu arbeiten für eine bessere Welt.

Denn ich weiß, du stehst auf der Seite des Lebens *
und nicht des Todes und Verderbens.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn *
und dem Heiligen Geist.

Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit *
und in Ewigkeit. Amen.

Was bringt das ganze Beten für den Frieden? Nutzt es was? Hilft es wem? Rechnet sich die Zeit, die wir aufbringen?
Habe ich schon oft drüber nachgedacht. Natürlich tut es gut mit Euch hier zusammen zu kommen. Viele von uns kommen seit 18 Jahren.
Es fällt auf, wenn bekannte Gesichter fehlen. Einige sind schon gestorben, manche können nicht mehr kommen.
Wir beten weiter – aber was bringt es.
Ich will mal anfangen, warum ich gerne noch Jahre weiter machen möchte. Ich versuche zu sagen, welchen Frieden es mir bringt mit euch zu beten?
Und dann gebe ich das Micro einfach weiter.
Euch fällt sicher auch was ein. Macht nichts, wenn sich manches wiederholt – im Gegenteil.
meditative Musik
– – – – – – – – – – – – – – – – – – – – –

Ein Spatz sah, dass der große Prophet Abraham von Nimrod ins Feuer geworfen wurde und flog sofort zu einer Wasserstelle, nahm den Schnabel voll mit Wasser und flog zur Feuerstelle, um das Wasser dort abzulassen. Leider war sein Schnabel nur so klein, dass nur wenige Tropfen darin Platz hatten, und so flog er unermüdlich immer wieder hin und her und ließ seine wenigen Tropfen über dem großen Feuer ab, während das Feuer größer und größer wurde. Als ein anderer Vogel das sah, sprach er den Spatz an und fragte: „Weißt Du denn nicht, dass Du mit Deinen mickrigen wenigen Tropfen nichts gegen dieses riesige Feuer ausrichten kannst?“ Der Spatz antwortete: „Ich weiß, dass meine Tropfen nichts ausrichten. Aber wenn der Tag des Gerichtes kommt und ich gefragt werde, was hast Du getan, als der große Prophet ins Feuer geworfen wurde, da will ich nicht verschämt dastehen. Ich tue, was ich kann. Und wenn hunderttausende Vögel solche mickrigen Tropfen über dem Feuer abwerfen würden, dann könnten wir es löschen. Ich bin aber nur verantwortlich für mich selbst “

Gemeinsam können wir die Welt da, wo wir leben ein bisschen freundlicher und heller machen. Gemeinsam lasst uns einander an die Hand nehmen und einstimmen in das Gebet, das Jesus mit seinen Freunden auch gebetet hat:
Vater Unser ….

Verpflichtung zum Frieden

Der Friede beginnt mit der Vergebung, er beginnt mit dem Freispruch.
Zur Freiheit hat uns Gott befreit und zum Frieden hat er uns fähig gemacht.
Fangt bei euch selbst an:
Euren Hass zu besiegen,
andere nicht mehr zu zerstören,
sie nicht mehr fertig zu machen.
Fangt bei euch selbst an:
Euren Mut umzuwandeln in phantasievolle Kraft,
durchbrecht das alte Prinzip:
Auge um Auge – Zahn um Zahn.
Ihr fangt dann an, so zu leben, wie Jesus lebte.
Wenn ihr für den Frieden eintretet, – dann ohne Hass,
wenn ihr für den Frieden arbeitet, – dann ohne Streit,
wenn ihr auf den Frieden hofft, – dann ohne Angst,
denn Gott sagt:
Fürchte dich nicht, ich habe dich erlöst,
ich habe dich bei deinem Nahmen gerufen,
du bist mein.

Wir bitten um Gottes Segen:

Vor Beginn dieser Nacht bitten wir Dich Gott, Mutter und Vater, Bruder und Freund:

  • Segne alle Menschen, die von Schmerzen geplagt werden – mögen sie Linderung finden und Schlaf.
  • Segne die Sterbenden – möge Dein Engel sie an die Hand nehmen.
  • Segne die weltweit traumatisierten Kinder – mögen sie von Menschen, die sie lieben umarmt werden.
  • Segne die Einsamen und Verlassenen – mögen sie deine Nähe spüren.
  • Segne die Zerstrittenen in den Familien – mögen sie die Kraft finden die Hand zur Versöhnung zu reichen.
  • Segne die Eltern – mögen sie ihren Kindern nie die Tür schließen.
  • Segne alle Christen – mögen sie Gottes Liebe auch leben.
  • Segne die Muslime, die Juden, alle Menschen, die an einen liebenden Gott glauben – möge ihr Leben gelingen.
  • Segne jeden von uns – möge die Chance, die wir jeden Tag neu von Dir erhalten von uns mit christlichem Tun erfüllt werden.
    So segne euch der in der Liebe allmächtige Gott – Vater, Sohn und Heiliger Geist.

 LIED: Ein kleines Lied vom Frieden (Katja Epstein)

Antworten nach dem Gottesdienst eingefügt:
– die Gemeinschaft tut einfach nur gut (mehrfach)
– das eigene Verhalten im Denken und Tun ändert sich
– nach jedem „Friedensgebet“ gestärkt nach Hause gehen
– beim gemeinsamen Gebet fühlt man sich als Gemeinschaft der Glaubenden
– man ist schneller bereit sich wieder zu vertragen
– es wird kritischer betrachtet was einem erzählt wird

Friedensgebet St. Marien Kaunitz Advent 2018

Friedensgebet St. Marien Kaunitz Advent 2018

Begrüßung:

Deine Stimme hat uns gerufen, Gott, auch an diesem Tag.
Du sprichst und rufst ein Wort, das Antwort verlangt.
Wo Taubheit ist, da bist du nicht.

Deine Stimme hat uns gerufen, Gott.
Dein Wort hat uns geschaffen.
Du hast uns zusammengefügt – als Menschen. – Aber lass uns neue Menschen sein.

Wir haben ein Ziel, das vorausliegt.
Wir spielen uns ein auf deine Zukunft.
Wir bitten darum, dass wir einander nicht schaden,
sondern mit Sinn und Fruchtbarkeit erfüllen,
was heute noch sinnlos und unmenschlich ist.

Du hast deine Wohnung unter uns genommen, Gott.
Und überall, wo Menschen leben, bist du zugegen.
Lass uns deshalb deine Gegenwart ehren und gib uns Kraft,
einander aufzubauen zu deiner Stadt auf Erden,
wo du uns Licht bist und in der die Liebe wohnt.

Petrus 3,8-12:
Seid alle eines Sinnes, voll Mitgefühl und brüderlicher Liebe, seid barmherzig und demütig!
Vergeltet nicht Böses mit Bösem.
Stattdessen segnet, denn ihr seid dazu berufen, Segen zu erhalten.
Es heißt nämlich: Wer das Leben liebt und gute Tage sehen möchte, der soll nichts Böses und Falsches sagen.
Meide das Böse und tue das Gute. Suche den Frieden und jage ihm nach.
Denn die Augen des Herrn blicken auf die Gerechten, er sieht ihre Bitten; aber das Gesicht des Herrn richtet sich gegen die Bösen.

LIED: Ins Wasser fällt ein Stein

Bei Matthäus heißt es:
Weiter sage ich euch: alles, was zwei von euch auf Erden gemeinsam erbitten, werden sie von meinem himmlischen Vater erhalten. Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.

Du hast uns viel Macht gegeben

Du Schöpfer dieser Welt.
Wir leben von deiner Güte und Weisheit.
Die Welt gehört nicht uns, sie gehört dir.
Unsere Wissenschaft geht deinen Gedanken nach.
Unsere Technik verlässt sich auf deine Gesetze.
Unsere Wirtschaft lebt von deinen Gütern.
Unsere Politik ist dir verantwortlich.
Wir danken dir für Geist und Kraft der Menschen, denn Geist und Kraft sind von dir.
Du hast uns den Frieden anvertraut, die Freude und das Glück aller Menschen.
Wir bitten dich für jeden Menschen auf dieser Erde, dessen Frieden und Glück in Gefahr sind.
Wir bitten dich, bewahre uns den Frieden und bewahre uns davor,
den Frieden anderer zu gefährden; den Frieden unserer Familien, Freunde und Nachbarn und aller, denen wir begegnen.
Gott, uns Menschen ist viel Macht gegeben.
Was deine Weisheit geschaffen hat, ist uns unweisen Menschen anvertraut.

Was du gegeben hast, damit wir leben können,
ist Gefahr geworden für unser aller Leben.
Wir möchten dir danken für deine Welt.
Wir möchten einander schützen vor Gewalt und Hass.
Wir möchten deine Gaben behüten: die Menschen, ihr Glück und das Leben alles Lebendigen.
Wir bitten dich, Schöpfer dieser Welt,
hilf uns und gib Gelingen. AMEN

LIED: 221 1+2+5 Kündet allen in der Not

Gott, wir suchen Frieden: Für die Menschen in unserem Land. Für die Menschen in der ganzen Welt. Wir suchen Frieden mit deiner Schöpfung. Wir suchen Frieden zwischen den Religionen, zwischen katholischen und evangelischen Christen und in unserer Kirche. Wir suchen Frieden miteinander, mit uns selbst, und mit dir.

Gott, wir sehen Kriege. Wir sehen, dass die Erde ausgebeutet wird. Wir sehen Hass und Gewalt. Wir erleben Krisen, Krankheit, Leid und Tod. Wir sehen, dass viele Menschen dich vergessen haben. Aber wir erleben immer wieder Zeichen deiner Nähe.

Gott, wir danken dir für alle, die sich für Frieden einsetzen, für Gerechtigkeit – heute und in der Zukunft. Wir danken dir für deinen Sohn, Jesus Christus. Er ist unser Friede. Er hilft uns, Friedensstifter zu sein.

Krieg und Frieden  eine Geschichte aus der Zeitung „Die Zeit“
Der erste Weihnachtsfeiertag verlief in meiner Kindheit immer gleich.
Meine Mutter briet unter unweihnachtlichen Flüchen eine Gans, mein Vater saß in seinem Arbeitszimmer und tat so, als gehöre er nicht zur Familie, meine Brüder und ich lungerten vor der Küche herum und stritten, wer gleich beim Essen Brust oder Keule des Vogels erhalten würde.
In einem Jahr – es muss 1979 oder 80 gewesen sein – teilte unsere Mutter mit, dass wir am ersten Feiertag Gäste erwarteten: drei junge Männer aus Eritrea .
Sie seien wegen des Unabhängigkeitskrieges gegen Äthiopien aus ihrem Land geflohen und hätten Zuflucht in unserer schönen Heimatstadt Ulm gefunden. Nun gelte es, sie willkommen zu heißen und ihnen das Einleben zu erleichtern.

Mein jüngerer Bruder wandte besorgt ein, der Gänsebraten sei nicht groß genug für so viele Personen. Auch mein anderer Bruder und ich waren nicht begeistert von der Aussicht, mit fremden Männern aus einem fremden Land Weihnachten zu feiern.
„In welcher Sprache sollen wir denn mit denen reden?“, fragte ich. „Die sprechen Italienisch“, gab meine Mutter zurück, „Eritrea war italienische Kolonie.“ Na toll, dachte ich. Die Einzige in der Familie, die Italienisch konnte, war ich.

Die Gäste kamen und wurden uns vorgestellt. Einer hieß Fitui, der zweite Mussjeh, an den Namen des dritten erinnere ich mich nicht. Sie kamen uns vor wie die drei Könige aus dem Morgenland, nur dass sie nicht prächtig angezogen waren und keinen Weihrauch und keine Myrrhe mitbrachten. Sie waren schüchtern, antworteten zurückhaltend auf unsere Fragen. Irgendwann stellte sich heraus, dass sie neben Italienisch auch ein wenig Englisch sprachen, und so wurde die Kommunikation allmählich lebhafter.

Es wurde der einzige Weihnachtsfeiertag, an dem mein kleiner Bruder vergaß, sich mit uns um das Bruststück der Gans zu streiten. Gebannt lauschten wir den Erzählungen der Männer von den Kämpfen der eritreischen Rebellenbewegung EPLF, von ihrer Sehnsucht nach Unabhängigkeit und der Sorge um ihre Angehörigen, die in Eritrea zurückgeblieben waren.
Der Älteste von ihnen, Fitui, war verheiratet, seine Frau wartete in einem Flüchtlingslager auf ihre Ausreise, und er hatte keine Ahnung, ob er sie je wiedersehen würde.
An diesem Tag begriffen wir Kinder zum ersten Mal die Bedeutung des Wortes Frieden und wie es ist, wenn man nicht – wie wir – im Frieden lebt, sondern im Krieg. Es wurde uns bewusst, dass es völlig andere Realitäten gibt als die schwäbische Kleinstadtidylle, die wir bis dahin kannten.

Fitui und Mussjeh leben heute noch in Ulm. Sie haben Kinder, die inzwischen erwachsen sind, und meine Mutter wird zu ihren Familienfesten eingeladen. Jedes Jahr an Weihnachten erinnere ich mich an die Begegnung mit den drei Königen aus dem Morgenland und bin dankbar, dass sie mir damals ein viel wertvolleres Geschenk gemacht haben als Weihrauch und Myrrhe: Sie haben meinen Blick auf die Welt erweitert.

LIED: 225 Wir ziehen vor die Tore der Stadt

Wunschzettel
A: Zu Weihnachten wünsche ich mir …

U: … nicht nur etwas für mich selbst.

A: Ich wünsche mir, dass Menschen, die einsam sind, Freunde finden.

U: Ich wünsche mir, dass Menschen, die keine Träume haben, das Träumen lernen.

A: Ich wünsche mir, dass Menschen, die Hunger leiden, satt werden.

U: Ich wünsche mir, dass Menschen dort, wo Krieg herrscht, den Frieden kennen lernen.

A: Ich wünsche mir, dass Kinder anderswo auf der Welt, die nicht zur Schule gehen können, etwas lernen dürfen.

U: Ich wünsche mir, dass Kinder nirgendwo und niemals misshandelt oder missbraucht werden.

A: Zu Weihnachten wünsche ich mir …

U: … dass alle Menschen auf der Welt zu einer großen Familie werden…

A: … dass sie miteinander feiern, singen und teilen.

U: Ich wünsche mir, dass sie die Welt zu einem Ort machen, an dem alle gut leben können –
so wie du es für deine Schöpfung gewollt hast.

(Wir versammeln uns vor der Krippe) VATER UNSER  (an die Hand nehmen)
(Als Zeichen des Friedens und der Versöhnung zeichnen wir unserem Nachbarn rechts und links ein
Kreuz auf die Stirn)


Viele Wege haben uns hier zusammengeführt.
Täglich gehen wir Wege, die uns mit anderen Menschen zusammenführen,
und Wege, die uns trennen.
Manchmal brauchen wir Mut und Hilfe, um Wege des Friedens zu gehen.
Wege des Friedens entstehen nur, wenn wir sie gehen,
wenn wir mutig den Weg unter die Füße nehmen und auf andere zugehen.
Jesus Christus ist für uns zum Weg geworden.
Im Vertrauen auf ihn können wir den Weg gehen, den er uns gezeigt hat.
Sein Weg war ein Weg des Friedens und der Liebe.
In Jesus ist Gott zu den Menschen gekommen und hat Schritte des Friedens gewagt.

Jesus Christus, der in unserer Mitte ist, will unsere Schritte auf den Weg des Friedens lenken.
Wir können das schaffen!
Dazu gebe uns Kraft und segne uns der treue und liebende Gott, der Vater mit dem Sohn und dem Heiligen Geist. Amen
Euch und Euren Familien wünschen wir ein gesegnetes Weihnachtsfest, Frieden in der Familie und vor allem Frieden in Euch selbst.
Danke für das Mitbeten in diesem Jahr. Mich haben diese Friedensgebete ganz schön verändert, zum Heiligenschein fehlt noch ein bisschen – aber wir machen weiter.
Kommt gut nach Hause – und jetzt singen wir noch:

LIED: 233 O Herr, wenn Du kommst

Friedensgebet 28.11.2018 „Friede auch mit dem Nächsten“

Friedensgebet 28.11.2018 „Friede auch mit dem Nächsten“

LIED: 383 Ich lobe meinen Gott

BEGRÜSSUNG:

Im Alten Testament, bei Jesaja heisst es: Denn ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der Herr: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung.“ (Jer. 29,11).
Gott hat ausschließlich positive Gedanken über uns Menschen.
Sie verfolgen nur ein Ziel – uns Frieden, Hoffnung und eine Zukunft zu geben.

Das alte Kirchenjahr ist in drei Tagen vorbei. Viel ist passiert. Gutes und weniger Erfreuliches. Wir haben viele Menschen getroffen, mit ihnen gesprochen und manches gemeinsame Erlebnis gehabt. Wir haben uns gemeinsam gefreut und vielleicht auch geweint.
Können wir somit das alte Jahr abschließen, zuklappen, das neue starten?
Ist alles im grünen Bereich, alles not-wendige erledigt?
Alles in Ordnung?

Hören wir eine kurze Geschichte:
Ein kleiner Junge kam zu seinem Vater und wollte mit ihm spielen. Der hatte aber keine Zeit für den Jungen und auch keine Lust zum Spielen. Also überlegte er, womit er den Knaben beschäftigen könnte.
Er fand in einer Zeitschrift eine komplizierte und detailreiche Abbildung der Erde.
Dieses Bild riss er aus und zerschnipselte es dann in viele kleine Teile.
Das gab er dem Jungen und dachte, dass der nun mit diesem schwierigen Puzzle wohl eine ganze Zeit beschäftigt sei.
Der Junge zog sich in eine Ecke zurück und begann das Puzzle.
Nach wenigen Minuten kam er zum Vater und zeigte ihm das fertig zusammengesetzte Bild.
Der Vater konnte es kaum glauben und fragte seinen Sohn, wie er das geschafft habe.
Das Kind sagte: „Ach, auf der Rückseite war ein Mensch abgebildet.
Den habe ich richtig zusammengesetzt.
Und als der Mensch in Ordnung war, da war es auch die Welt.“

Lasst uns das alte Jahr in Ordnung bringen. Lasst uns Frieden machen mit allem was uns belastet, mit allem Unfrieden im Kopf und im Herzen.
Auf einer bayrischen Grabtafel stand der Satz: „Hier liegen meine Gebeine, freu Dich, es sind nicht Deine!“  – Noch nicht, noch haben wir die Chance, Dinge gerade zu rücken und Gedanken, Worte und Taten der Versöhnung zu finden.
Wenn gleich jeder eine Kerze nach vorne bringt, entzündet und in das Kreuz steckt, lasst uns in Ruhe überlegen:
– Wen können wir nicht leiden – sind wir wirklich besser?
– Wer wartet vielleicht auf unseren liebevollen Anruf?
– Wer braucht endlich die Hand der Versöhnung von uns?
– Wer freut sich, wenn wir wieder Kontakt zu ihm finden?
– Gehen wir wirklich den ersten Schritt zum Frieden?

(30 dünne Kerzen vorbereitet. Ein hohles Holzkreuz mit trocknem weißem Sand gefüllt, Weihrauchfass mit Kohle und Körner vorbereitet.)

Wenn jetzt jeder einzeln nach vorne geht, eine Kerze entzündet und unsere guten Vorsätze wie Weihrauch zum Himmel steigen, haben wir alle Zeit der Welt.                        —      MUSIK


Dieser Tag wird vorbeigehen.
Dieses Jahr wird vorbeigehen.
Dieses Leben, wie es jetzt ist, wird vorbeigehen.
Dein Leben wird vorbeigehen.
Das Leben der Menschen, die du liebst, wird vorbeigehen.
Nichts ist selbstverständlich.
Es ist genau jetzt die richtige Zeit, Menschen, Dingen und Lebensumständen unsere größtmögliche Wertschätzung zu schenken.
Es ist unser eigener Blickwinkel, der darüber entscheidet, ob wir jemanden oder etwas wertschätzend oder nicht wertschätzend behandeln.

 „In einem Flüchtlingslager in Malawi begegne ich einem Mann, der gefoltert wurde. Er zeigt mir seine schwer zu ertragenden Narben.
Später kommt sein Peiniger ebenfalls in dieses Lager und wird sein Nachbar.
Es herrscht die pure Angst.
Dieser Flüchtling hat genug Geld gespart, um seinen Peiniger ermorden zu lassen. Als er mit mir darüber spricht, habe ich den Eindruck, dass dieses Projekt schon recht fortgeschritten ist.
Ich habe einen trockenen Mund.
Die Angst hat etwas Ansteckendes.
Was kann man sagen, wenn es keine Worte gibt?
Er kommt abends zu mir, um seinen Plan detailliert darzustellen. Ich habe keine Worte vor so viel Schmerz.
Etwas in mir bringt mich dazu, die Hände des jungen Mannes in meine zu nehmen.
Ich höre mich selber sagen: „Du wirst es nicht tun und ich werde dir sagen, warum.“
Wir schweigen lange und ich sehe wie sich sein Gesicht mit Schmerz überzieht, als stünde er seinem Peiniger gegenüber.
Er flüstert: „Warum denn nicht?“
Ich höre mich sagen: „Weil du ihm dann ähnlich würdest.“

Wir wollen uns an die Hand nehmen und mit innerem Frieden das Gebet sprechen, das Jesus seinen Freunden gelehrt hat:
VATER UNSER

Damit es Frieden in der Welt gibt,
müssen die Völker in Frieden leben.

Damit es Frieden zwischen den Völkern gibt,
dürfen sich die Städte nicht gegeneinander erheben.

Damit es Frieden in den Städten gibt,
müssen sich die Nachbarn verstehen.

Damit es Frieden zwischen Nachbarn gibt,
muß im eigenen Haus Frieden herrschen.

Damit im Haus Frieden herrscht,
muß man ihn im eigenen Herzen finden.   Laotse

Dass wir dazu die Kraft haben, segne uns der treue und friedliebende Gott:
Der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.

LIED: Herr, gib mir Mut zum Brücken bauen

 

 

Friedensgebet St. Marien Kaunitz 24.01.2018

 

LIED: CD Let there the peace on earth

 Begrüßung:
Weihrauch anzünden!

Gebet:   Herr, unser Gott,
vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Untergang
bist Du mit uns Menschen auf dem Weg durch die Zeit.
Zu deiner Ehre und Dir zum Dank haben wir den Weihrauch entzündet,
der zusammen mit unseren Gebeten zu dir aufsteigt.
Schau uns an, verliere uns nicht aus dem Blick,
nimm uns an die Hand und gib uns Deinen Geist.
Schenke uns und der ganzen Welt deinen Frieden
und lass uns unseren Beitrag leisten, jeden Tag wieder neu.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn.

Friede –  wie geht Frieden?
Ich liebe Dich!

Unsere Augen strahlen,
meine Hand streichelt Dein Gesicht.
Du bist voller Wunder,
ein geheimnisvolles Geschenk.
Mein Herz schlägt 1000-mal,
nur Liebe ist in mir.
Das ist unser Gott!

Friede –  wie geht Frieden?
Ich sehe Dich!

Du hast mir weh getan,
dunkel sind meine Gedanken.
Zorn und Trauer kommen auf.
Ein Schrei – Herr, hilf mir!
Ein Echo kommt zurück –
ein wunderbarer Tag!
Die Sonne geht stets wieder auf,
weil ich Dich liebe.

Friede –  wie geht Frieden?
Ich denk an Dich!

Die Zeit war wunderbar,
die Sonne schien zu jeder Stunde.
Ein Wort nur – schnell gesagt,
und alles lag in Schutt und Asche.
Als es begann – es war so schön,
Erinnerung, die gibt mir Kraft.
Komm, wir bauen wieder auf.
Wir wollen das!

Friede –  wie geht Frieden?
Ich denk an mich!

Ich erschrecke und es schaudert mich,
wenn ich mein Innerstes betrachte.
Ich will das Dunkel nicht,
die Bilder und Gedanken,
wär´ da nicht noch das kleine Licht.
Ich danke Dir, du Gott und Mensch,
Du liebst mich einfach so – machst hell!
Ein neuer Tag beginnt. – Shalom!  AS17

LIED: Der mich atmen läßt 1-4

(gemeinsam)
Gott, Freud und Leid,
die wir tragen,
sind dir nicht gleichgültig,
unser Leben und Glück
sind deine große Sorge,
unser Friede ist der deine.
Wir danken dir,
dass du in allen deinen Menschen zugegen bist.
Wir bitten dich:
Lass uns von Tag zu Tag
wachsen in deinem Bund,
der neu und ewig ist,
solange wir leben
und in Ewigkeit.
nach Huub Oosterhuis

Friedensgesten

Friedensgesten sollen erwachsen
zwischen mir und den Menschen die es mir manchmal schwer machen.
Friedensgesten sollen erwachsen
wo ich es mir zu leicht mache mit meinen Vorurteilen.
Friedensgesten sollen erwachsen
immer wieder unvermutet Hoffnung schenken.
Friedensgesten sollen erwachsen
auch wenn mein guter Wille oft enttäuscht wurde.
Friedensgesten sollen erwachsen
ohne zu wissen, ob man meine Absicht versteht.
Friedensgesten sollen erwachsen
damit aus Feinden Freunde werden.
Friedensgesten sollen erwachsen
wenn wir uns den Himmel auf Erden wünschen.
Friedensgesten sollen erwachsen
mit aller uns möglicher Fantasie.
Friedensgesten sollen erwachsen
und die Erde für unsere Kinder bewahren.
Friedensgesten sollen erwachsen
Damit ich den Menschen alle Ehre mache,
denn wir sind ein Abbild Gottes. 

Fürbitten

  1. Gott, unser Vater, Krieg, Gewalt und Terror sind Alltag für viele Menschen. Wir bitten dich
    um Frieden und Versöhnung zwischen verfeindeten Völkern und Volksgruppen, zwischen
    Religionen und Weltanschauungen, zwischen Armen und Reichen.

Herr, erhöre unser Gebet. – Und lass unser Rufen zu dir kommen.

  1. Gott, unser Vater, wir bitten dich besonders für den Frieden im Heiligen Land, in dem dein
    Sohn Jesus Christus den Frieden verkündet hat, für die Verständigung zwischen Juden,
    Moslems und Christen, zwischen Israelis und Arabern, zwischen Religiösen und Säkularen.

Herr, erhöre unser Gebet. – Und lass unser Rufen zu dir kommen.

  1. Gott, unser Vater, wir bitten dich für alle, die wegen ihrer Religion oder Weltanschauung
    benachteiligt, verfolgt oder getötet werden, um Geduld, Ausdauer und Schutz vor ihren
    Verfolgern.

Herr, erhöre unser Gebet. – Und lass unser Rufen zu dir kommen.

  1. Gott, unser Vater, wir bitten dich für die Menschen, die auf der Flucht sind oder die aus
    ihrer Heimat vertrieben werden. Lass sie wieder Heimat finden und schenke ihnen ein Herz,
    das zur Versöhnung bereit ist.

Herr, erhöre unser Gebet. – Und lass unser Rufen zu dir kommen.

  1. Gott, unser Vater, wir bitten dich für alle, die durch Krieg, Gewalt oder Terror einen lieben
    Menschen verloren haben. Tröste sie in ihrem Leid und gebiete der Vergeltung Einhalt.

Herr, erhöre unser Gebet. – Und lass unser Rufen zu dir kommen.

  1. Gott, unser Vater, wir bitten dich für alle, die Krieg, Gewalt und Terror über andere
    Menschen bringen. Schenke ihnen Einsicht und Umkehr, damit sie Wege des Friedens
    finden.

Herr, erhöre unser Gebet. – Und lass unser Rufen zu dir kommen.

  1. Gott, unser Vater, wir bitten dich für alle Menschen, reinige unsere Herzen von Hass,
    Neid, Habsucht und Vergeltung. Schenke uns Gedanken und Wege der Verständigung und
    Versöhnung.

Herr, erhöre unser Gebet. – Und lass unser Rufen zu dir kommen.

  1. Gott, unser Vater, hilf uns, nicht nachzulassen im Einsatz für Frieden und Versöhnung, um
    Mut zur Verständigung, um Kraft und Ausdauer.

Herr, erhöre unser Gebet. – Und lass unser Rufen zu dir kommen.

Allmächtiger Gott, du schenkst den Frieden, den die Welt nicht geben kann. Sende uns den
Geist des Friedens. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

LIED: CD Wann ist denn endlich Frieden

VATER UNSER

(gemeinsam) Du bist unser Schöpfer
Gott, du bist unser Schöpfer,
deinen Namen würde ich am liebsten
in den Himmel schreiben,
damit alle Menschen auf der Welt erkennen:
Du bist größer als der Himmel und die Erde.
Die Kinder und Säuglinge,
wenn sie singen und lachen,
wenn sie plappern – sie loben dich,
weil du uns beschützt vor allen Feinden
und schlimmen Leuten.
Wenn ich aber den Himmel betrachte,
den Mond und die Millionen Sterne,
die heiße Sonne spüre,
dann komme ich mir so klein,
so nichtssagend vor.
Warum nimmst du uns an die Hand, Gott?
Warum denkst und sorgst du für uns?
Für mich ist das unbegreiflich,
dass du uns zu deinem Ebenbild geschaffen hast,
gute Menschen, die deine Schöpfung beschützen sollen:
Schafe und Rinder, die wilden Tiere;
die Vögel am Himmel und die Fische im Meer,
die großen Bäume und das kleine Vergissmeinnicht.
Gott, du bist unser Schöpfer,
dein Name soll groß am Himmel stehen;
denn du sagst „Ja“ zu uns,
bevor wir überhaupt sprechen können.
So bist du unser Herr,
und sonst ist keiner mehr Herr über uns.
Mit Deiner Kraft wollen wir unseren Auftrag annehmen
und die Welt friedvoller und Dir ähnlicher werden lassen. Amen 

Dazu segne uns alle der Herr,
Er erfülle unser Herz mit
Ruhe und Wärme,
unseren Verstand mit Weisheit,
unsere Augen mit Klarheit und
Lachen, unsere Ohren mit
Musik, unseren Mund mit Jubel,
unsere Nase mit Wohlgeruch,
unsere Hände mit Zärtlichkeit,
unsere Arme mit Kraft,
unsere Beine mit Schwung,
unsere Füße mit Tanz, unseren
ganzen Leib mit Wohlbefinden.
So lasse der Herr alle Zeit
seinen Segen auf uns ruhen,
im Namen des Vaters und des
Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen

LIED: Der mich atmen läßt 5-8

FRIEDENSGEBET 20.12.2017 – „Friede den Menschen auf Erden“

FRIEDENSGEBET 20.12.2017 – „Friede den Menschen auf Erden“
( 8 Kerzen verteilen)

Wiedermal haben wir uns auf den Weg gemacht hier nach St. Marien in Kaunitz um Gottes Nähe zu suchen und für den Frieden zu beten. Nun finden wir ihn in einem Stall, in einer einfachen Tierkrippe, weil nirgends Platz für ihn war.  Es liegt an uns, unserem Gott einen Platz zu bereiten: in uns selbst, in unserem Leben, in unserer Welt.

Ich wünsche uns allen, dass wir auch in diesem Gottesdienst erfahren: Der menschenfreundliche Gott will unter uns sein – ausnahmslos – bei allen.  Die Heilige Nacht, an die wir uns in wenigen Tagen erinnern ist unser aller Nacht!
Aber es wäre nicht unsere Nacht, wenn wir die nicht mit einbezögen, die auf der Welt bekriegt oder ausgegrenzt werden.
Damals wie heute – kommt Gott in eine zerrissene Welt.
Wir wären unglaubwürdig, wenn wir hier in diesen bergenden Mauern all das vergessen würden, was sich draußen abspielt.
So tragen wir die Zerrissenheit der Welt und auch die Zerrissenheit unserer eigenen Herzen in dieser Stunde vor Gott hin.

Vor langer Zeit hat Gott eine große Freude angekündigt – sie betrifft auch uns in diesen Tagen. Aber nicht alle Menschen sind bereit und fähig, sich zu freuen. Damals in Betlehem haben die Menschen ihre Türen versperrt – vor Josef und Maria, die ein Kind erwartete.
Sie hatten kein Mitleid mit den Fremden, die um Hilfe baten.
Sie spürten nicht, dass sich in ihrer Mitte etwas ganz Besonderes ereignen sollte. So konnte das neugeborene Kind – nämlich Jesus – ihr Leben nicht verändern.

  • Und wir? Dass Jesus damals in Betlehem geboren wurde, das wissen wir. Aber tun wir genug, damit er einen Platz findet in unserer Welt? Herr, erbarme dich unser.
  • Wir sagen: In diesem Baby begegnet uns Gott. Er will unser Leben teilen. Es ist zwar fast unvorstellbar – aber wir staunen nicht einmal mehr darüber. Christus, erbarme dich unser.
  • Jedes Jahr freuen wir uns auf Weihnachten. Wir sind voller Erwartungen. Wir hoffen und glauben, dass Jesus auch zu uns kommt – trotzdem leben wir manchmal so, als wäre das eine alte, unmoderne Geschichte. Herr, erbarme dich unser.

LIED: 233 O Herr, wenn du kommst ….

Rede des Esels von Betlehem an das Jesuskind

Oh, Entschuldigung, Herr, ich wollte dich und deine Eltern nicht beleidigen. Was bin ich doch für ein Esel, Herrgottnochmal! Du heiliger Strohsack – nochmals Entschuldigung! Ich bin ganz durcheinander. Ja, ich habe es einfach nicht geblickt. Wie du siehst, schlackere ich jetzt mit der ganzen Länge meiner Ohren. Es ist ja auch nicht so leicht zu verstehen, was hier passiert ist. Und zwar nicht nur für ein Eselshirn. Hier in meinem Stall, noch dazu in meiner Futterkrippe, hätte ich dich, weiß Gott, nicht vermutet.

Wie hätte ich auch darauf kommen sollen? Zuerst habe ich ziemlich gehuft, weil ein paar Hungerleider mir und dem Ochsen den Platz im eh schon zu engen Stall streitig machen. Und dann hat man dich sogar in meine Futterkrippe gelegt. Seit Stunden komme ich nicht mehr an mein Fressen heran. Das hat mir ziemliches Bauchgrimmen bereitet. Kannst du dir vorstellen, wie das ist? Als ob man deiner Mutter eine Giftschlange vor die Vorratskammer legen würde. Und sie käme nicht mehr an Mehl und Milch. Entschuldige bitte den Vergleich mit der Schlange. Aber mir fiel nichts besseres ein. Mir fällt meistens nichts Gescheites ein. Und oft kann ich mir nicht mal meine eigenen Eselsbrücken merken. Aber gut, da du es bist, will ich meinen Hunger ertragen.

Allerdings, wenn du schon mal hier bist, kann ich es mir kaum verkneifen, die ein paar Fragen zu stellen. Verzeih, dass ich so vorlaut bin. Aber ich bin nun mal ein Esel, ohne höhere Bildung und Verstand, und muss jetzt einfach los reden. Was habt ihr euch da oben eigentlich gedacht, als ihr diese Welt geschaffen habt? Habt ihr euch einen Spaß erlaubt? Mir jedenfalls kommt es oft so vor, als ob ihr mich zum Gespött der Leute erschaffen hättet.

Schüttle jetzt nicht den Kopf! Schau mich einfach nur an. Und? Soll das eine Meisterleistung sein, ein Kunstwerk? Eine armselige Kreatur bin ich.
Zum Beispiel die Proportionen ….. dabei habt ihr auch Geschöpfe von fast vollendeter Schönheit ersonnen! Ich schiele auf jedes Pferd, dem ich begegne. Gelb vor Neid könnte ich da werden. So viel Eleganz und Anmut!
Habt ihr den Esel vielleicht geschaffen, damit das Pferd noch mehr hervorsticht und seine Schönheit umso brillanter zum Vorschein kommt?
Schau dir nur mal meine Ohren an. Wie oft werde ich gefragt, warum man mir die Ohren so langgezogen hat! Eselsohren ein spöttischer Ausdruck der Menschen, wenn die Schulkinder ihre Hefte schlampig behandeln und die Ecken der einzelnen Blätter dann hässlich abstehen ….
Und noch etwas muss ich dich fragen: Hattet ihr wirklich keine Farbe mehr in euren Töpfen? Rotkehlchen, Blaumeise, Grünfink, Goldammer, Buntspecht: alle haben Farbe bekommen. Nur ich bin grau geblieben. Und wie oft wird mir, dem Grauen der Schöpfung, übel mitgespielt! Mit grauer Farbe wurde bei mir, weiß der Himmel, nicht gespart, dafür jedoch bei den grauen Zellen!
Warum wurden wir Esel so einfältig und begriffsstutzig erschaffen? Steckt vielleicht eine gemeine List dahinter? Dass wir einfach so blöd sind, damit man uns alle möglichen Lasten aufladen kann? Wenn wir dann wenigstens ein sanftes Wesen hätten! Aber nein, wir können nur so stur sein, so sprichwörtlich störrisch – und bekommen dafür eine Tracht Prügel. Wo bleibt da die Gerechtigkeit?
Am Schlimmsten aber ist die Stimme. Wenn ich daran denke, wie wunderbar die Nachtigall singen kann! Mich aber verspottet man, wenn ich tagsüber die Stimme erhebe. Den Gesang der Mittagsnachtigall, so nennen die Menschen mein i-a-Ächzen und halten sich den Bauch vor Lachen. Mir ist nicht zum Lachen zu Mute. Nein, es ist wirklich nicht schön. Ich muss es einfach mal loswerden, Herr! Uns Esel hast du wahrhaftig nicht wunderbar erschaffen. Ehrlich, Herr!

Wie du mich jetzt so anlächelst …. Mir wird ganz warm ums Herz. Kein verächtliches Lachen, wie ich es oft ertragen muss. Nein, ein Lächeln, das mich ganz leicht und gelöst werden lässt. Vielleicht mache ich mir zu viele Gedanken wegen meines Aussehens und meiner Stimme. Vielleicht genügt es ja, dass ich dir gefalle mit meinen überlangen Ohren, der entsetzlichen Stimme, und dem sturen Charakter. Oh Herr, dass wäre, ja das wäre einfach wunderbar, das wäre wie Weihnachten!

Was blinzelst du da zu? Einer von meiner Rasse wird dir als Reittier dienen? Kein stolzes Pferd, kein hoheitliches Dromedar und kein bis an die Stoßzähne bewaffneter Kriegselefant? Als der Messias willst du auf einem Esel in Jerusalem einziehen? Wo doch sonst nur die Armen, die Frauen und Kinder auf einem Esel reiten. Das kann doch nicht dein Ernst sein! Oder vielleicht doch, …. Du willst dir nicht – hoch zu Ross – die Menschen gefügig machen, sondern du suchst ihre Freundschaft. Klein willst du dich machen, damit die Kleinen zu dir kommen können. Wehrlos kommst du den Menschen entgegen, damit niemand Angst vor dir zu haben braucht.

Allmächtiger Gott! Das kann ich wirklich kaum verstehen. Aber kann man deine Liebe überhaupt begreifen? Aus Liebe verzichtest du auf Macht, damit sich die Menschen dir aus Freundschaft, aus Zuneigung, aus innerer Überzeugung anschließen können. Jetzt dämmert mir langsam, warum du hier in meiner Futterstelle liegst und nicht auf einem goldenen Kissen in der waffenstarrenden Burg des Herodes.

Ein Esel wird dich nach Jerusalem tragen …. Ach Herr, das entschädigt für alles.
Wir sind wirklich nicht schön von Gestalt und taugen auch nicht für den Kriegsdienst. Als Reittier für einen Friedensboten aber, dafür sind wir genau die Richtigen. So langsam ahne ich, dass du dir bei unserer Erschaffung doch etwas gedacht hast.

Ach, Herr, du kannst dir nicht vorstellen, wie glücklich ich jetzt bin! Du liegst in meinem Futtertrog. Und mein Hunger danach, anerkannt und geliebt zu sein, ist gestillt.
Nur noch eine letzte Frage: Was ist denn mit dem blöden Ochsen da? Verdammt noch mal, …. Wie trifft mich jetzt dein Blick! Ja, …. Ich verstehe! Auch der Ochse ist dein Geschöpf.
Das hatte ich Esel schon wieder vergessen.                    Andreas Knapp

LIED: 233 O Herr, wenn du kommst ….

Nun lade ich euch ein, dass wir heute mit unseren Fürbitten ein Wort verschenken und ein Licht entzünden. –

Guter Gott, du bist der Anfang allen Lebens, du bist unser Ursprung und unsere Quelle, du bist das Wort, das uns geschenkt ist, und das Licht unseres Lebens, das wir weiterverschenken dürfen.
So bitten wir dich voll Vertrauen:

  • Ich bitte zu Weihnachten um Liebe für alle, die sich einsam fühlen, und verschenke das Wort (Kerze an der Krippe entzünden) Jeweils singen: Herr, wir bitten komm und segne uns ……………….
  • Ich bitte zu Weihnachten um Freude für alle, die traurig sind, und verschenke das Wort Freude.
  • Ich bitte zu Weihnachten um Dankbarkeit für alle, die unentwegt helfen, und verschenke das Wort Danke.
  • Ich bitte zu Weihnachten um Frieden für alle, die in Streit und Krieg leben, und verschenke das Wort Frieden.
  • Ich bitte zu Weihnachten um Lob für alle, die keine Anerkennung bekommen, und verschenke das Wort Lob.
  • Ich bitte zu Weihnachten um Gerechtigkeit für alle, die ungerecht behandelt und eingesperrt werden, und verschenke das Wort Gerechtigkeit.
  • Ich bitte zu Weihnachten um Versöhnung für alle, die unter Neid und Hass leiden, und verschenke das Wort Versöhnung.
  • Ich bitte zu Weihnachten um Licht für alle, die in der Dunkelheit leben, und verschenke das Wort Licht.

Guter Gott, du bist uns ganz nahe. Du verstehst unsere Sorgen und Nöte. Du hörst uns. Du liebst uns und du gehst mit uns auf unserem Weg. Darauf vertrauen wir mit dem Kind im Stall und danken dir in Ewigkeit. Amen.

Jesus hat vor über 2000 Jahren seinen Freunden das Gebet beigebracht, das über seine Freunde zu allen Christen in allen Ländern und auch bis zu uns gekommen ist.
Es verbindet uns gerade in diesen Tagen, in denen wir feiern, dass Gott Mensch geworden ist, mit allen Christen auf der ganzen Erde. Da, wo Hände geöffnet sind, da hat Gewalt und Unfriede keine Chance.
So lasst uns nun zusammen singen, wie Jesus es uns gelehrt hat:   Vater unser im Himmel, …

 FRIEDENSGRUSS

Als Jesus geboren wurde, verkündeten Engel den Frieden auf Erden. Immer wieder brauchen wir diesen Frieden, den wir uns nicht selbst geben können.
Immer wieder brauchen wir auch Menschen, die uns den Frieden verkünden und ihn bringen.

Hier in unseren Gemeinden, in unseren Familien, in unserer Straße, in unserer Stadt, in Syrien, in Afghanistan, in Pakistan, im Irak, in Palästina, in Israel und all jenen Ländern, wo Krieg geführt und Terror ausgeübt wird.

Zu keiner Zeit im Jahr ist der Wunsch nach Frieden so deutlich zu spüren, wie an den Weihnachtstagen. Das Kind in der Krippe macht Hoffnung, dass Änderung immer noch möglich ist und gibt uns die Kraft, jeden Tag neu zu beginnen.  Dieser Weihnachtsfriede des Herrn sei allezeit mit jedem von uns! (rumgehen zum Friedensgruß)

Jedes Mal, wenn zwei Menschen einander verzeihen, ist Weihnachten.
Jedes Mal, wenn wir Verständnis zeigen für unsere Kinder, ist Weihnachten.
Jedes Mal, wenn wir einem Menschen helfen, ist Weihnachten.
Jedes Mal, wenn jemand beschließt, ehrlich zu leben, ist Weihnachten.
Denn geboren ist die Liebe. Denn geboren ist der Friede.
Denn geboren ist die Gerechtigkeit, die Hoffnung und die Freude.
Denn geboren ist Jesus Christus, unser Herr.

Am Ende dieses weihnachtlichen Gottesdienstes für den Frieden, wollen wir den Heiland um seinen Segen bitten – dass das Weihnachtsfest in uns wirken kann, dass wir für Gott mehr Raum schaffen in unserer Welt und nicht nachlassen, uns für Frieden und Gerechtigkeit einzusetzen.

Und so wünschen wir allen ein gesegnetes, friedvolles Weihnachtsfest –
den Kindern, die sich so lange schon darauf gefreut haben;
den Erwachsenen, die sich noch wie Kinder freuen können;
denen, die keine Hoffnung mehr haben;
denen, die mit Weihnachten nicht viel anfangen können,
dass sie alle nach Betlehem finden
und ein wenig von dem Licht des Friedens sehen,
das uns allen aufleuchtet in unserer Finsternis –
dazu segne uns der uns liebende Gott, + der Vater, der Sohn und der Hl. Geist. Amen.

LIED: 238 O du fröhliche

Friedensgebet 22.11.2017 – Gott braucht unsere Hände

Friedensgebet 22.11.2017 St. Marien Kaunitz – Gott braucht unsere Hände

Begrüßung

LIED: 5x Schweige und höre (Kanon?)

Gott, du wartest auf uns, bis wir uns öffnen für dich
und Deine Nähe und Hilfe suchen.
Vor dich tragen wir unsere Angst, unsere Ohnmacht, unsere Ratlosigkeit
und unsere Sehnsucht nach Frieden für alle Menschen
Wir wollen Deine Nähe in diesem Gottesdienst spüren.
Du bist doch immer für uns da.
Lass uns deine Gegenwart spüren in der Stille.
Stille –
Frieden ist wirklich möglich!
Auch Du kannst ihn mitgestalten;
beginne bei Dir selbst:
öffne Deine Augen, öffne Deine Ohren, öffne Dein Herz,
lass Licht und Wärme dort hinein,
öffne Deinen Mund.

Erst schaffe Frieden in Dir,
dann schaffe Frieden in Deiner Familie
und Frieden in Deinem Haus,
in Deiner Nachbarschaft
und in Deiner Umgebung.

Geh‘ auf andere zu, sprich mit ihnen
und höre ihnen zu, fühle mit ihnen,
versuche, sie zu verstehen,
nimm sie an, wie sie sind,
sei geduldig mit ihnen,
wie auch Du Geduld von ihnen erwartest,
vergebe ihnen und tröste sie,
freue Dich und leide mit ihnen.

So schaffst Du Frieden in Dir und um Dich herum.
Große Dinge werden nur durch kleine Schritte bewirkt.
Der Friede beginnt mit der Vergebung, er beginnt mit dem Freispruch.
Zur Freiheit hat uns Gott befreit und zum Frieden hat er uns fähig gemacht.
Fangt bei euch selber an:
Euren Hass zu besiegen,
andere nicht mehr zu zerstören, redet nicht schlecht über sie,
macht sie nicht fertig durch eure Worte.
Fangt endlich bei euch selber an:
Euren Mut umzuwandeln in phantasievolle Kraft,
durchbrecht das alte Prinzip:
Auge um Auge – Zahn um Zahn.
Erst dann fangt ihr an, so zu leben, wie Jesus lebte!
Wenn ihr für den Frieden eintretet, – dann ohne Hass,
wenn ihr für den Frieden arbeitet, – dann ohne Streit,
wenn ihr auf den Frieden hofft, – dann ohne Angst,
denn Gott sagt:
Fürchte dich doch nicht, ich habe dich erlöst,
ich habe dich bei deinem Nahmen gerufen, – DU bist mein.

  • Stille –

LIED: Der mich atmen läßt ….

Der Frieden
Die Angst vor Streit und Hass und Krieg lässt viele oft nicht ruhn.
Doch wenn man Frieden haben will, muss man ihn selber tun.
Der Frieden wächst, wie Rosen blühn, so bunt, so schön und still.
Er fängt bei uns zu Hause an, bei jedem, der ihn will.
Vom Frieden reden, hilft nicht viel, auch nicht, dass man marschiert.
Er kommt wie Lachen, Dank und Traum, schon wenn man ihn probiert.
Man braucht zum Frieden Liebe, natürlich auch Verstand,
und wo es was zu heilen gibt, jede Hand. (Eva Rechlin)

Gemeinsam: Gott braucht Hände

Gott braucht mutige Hände,
die Gerechtigkeit in die Tat umsetzen,
starke Hände,
die überflüssige Grenzen einreißen können,
hilfreiche Hände,
die anpacken, wo Not ist,
tröstende Hände,
die Tränen trocknen,
fleißige Hände,

die sich nicht vor wichtigen Aufgaben scheuen,
sichere Hände,
die dem Strauchelnden Halt geben,
friedliche Hände,
die sich nicht mehr zu Fäusten ballen,
ordnende Hände,
die Zweifel und Fragen in den Griff bekommen,
willige Hände,
die Gottes Plan mit uns Menschen umsetzen,
schützende Hände,
die sich der Verlassenen und Ängstlichen annehmen,
segnende Hände,
die den Menschen Glück wünschen.
Aber Gott braucht auch leere Hände,
Hände, die bereit sind, sich zum Gebet zu falten.
Hände, die auch empfangen können.
Gott braucht unsere Hände,
deine und meine Hände,
um heute in der Welt zu wirken.

LIED: Herr gib mir Mut zum Brücken bauen

Gemeinsam: Guter Gott, hilf uns
Menschen in aller Welt, neue Wege zu finden,
um eine Welt der
Gerechtigkeit aufzubauen,
eine Welt ohne Rassismus, ohne Gewalt und ohne Krieg.
Hilf uns, eine Welt aufzubauen,
in der Kinder Zugang zu Wasser haben und zur Schule gehen können.
Hilf uns, eine Welt aufzubauen,
in der die Kinder Zugang finden zu Bildung und genug zu essen haben,
ohne auf der Straße betteln zu müssen, am Busbahnhof
oder an den Schienen, vor den Moscheen, den Kirchen und Synagogen.
Guter Gott, hilf uns Menschen in aller Welt,
neue Wege zu finden, um eine Welt ohne Tränen aufzubauen,
eine Welt ohne Hunger, ohne Durst, eine Welt des Friedens.
Du schenkst uns überall auf der Welt die Kraft, neue Wege zu finden:
Mit dir überwinden wir Unterschiede, die keine Bedrohung mehr sind.
Mit dir nehmen wir uns gegenseitig ohne Vorbehalte an.
Und Hand in Hand gehen wir voran ohne Angst.
Wir schenken ein Lächeln, ein Augenzwinkern, einen Händedruck.
Guter Gott, hilf uns Menschen in aller Welt,
neue Wege zu finden, um eine Welt aufzubauen, in er alle Frieden finden.
Amen.
GEDANKEN ZUM „Vater unser“
Ich kann nicht Vater sagen, wenn ich diese Beziehung zu Gott nicht lebe.
Ich kann nicht unser sagen, wenn mir die anderen Christen gleichgültig sind.
Ich kann nicht im Himmel sagen, wenn mein Interesse nur für die Erde gilt.
Ich kann nicht geheiligt werde dein Name sagen, wenn ich im Zorn Gott fluche.
Ich kann nicht dein Reich komme sagen, wenn ich Gott nicht gehorsam bin.
Ich kann nicht dein Wille geschehe sagen, wenn ich Gottes Wille für mein Leben nicht annehme.
Ich kann nicht wie im Himmel so auf Erden sagen, wenn ich die Wahrheit über Gott nicht weitersage.
Ich kann nicht unser tägliches Brot gib uns heute sagen, wenn ich den Notleidenden nicht helfe.
Ich kann nicht und vergib uns unsere Schuld sagen, wenn ich mein Unrecht nicht zugebe.
Ich kann nicht wie auch wir vergeben unseren Schuldigern sagen, wenn ich gegen jemanden einen Groll habe.
Ich kann nicht und führe uns nicht in Versuchung sagen, wenn ich in der Versuchung bleiben will.
Ich kann nicht sondern erlöse uns von dem Bösen sagen, wenn ich die Sünde liebe.
Ich kann nicht denn dein ist das Reich sagen, wenn ich am Eigentum hänge.
Ich kann nicht und die Kraft sagen, wenn ich Angst vor den Menschen habe.
Ich kann nicht und die Herrlichkeit sagen, wenn ich meine Ehre suche.
Ich kann nicht in Ewigkeit sagen, wenn ich an ein Leben nach dem Tod nicht glaube.
Ich kann nicht Amen sagen, wenn das Gebet nicht mein Wunsch ist.
Wir beten das Vater Unser jetzt gemeinsam:
VATER UNSER ……..

Noahs Arche
Wenn Du sie damals nicht alle hineingelassen hättest in die Arche,
die bunten und verschiedenartigen Tiere, wie viel ärmer wäre Deine Menschheit, Herr.
Niemand weiß besser als Du, wie viel wir bis heute gemeinsam haben mit Deinen Tieren.
Hilf mir, mit allen zurechtzukommen:
Mit den Meckerziegen und albernen Gänsen,
mit alten Drachen und lahmen Enten.
Mit Mistkäfern, Trampeltieren und Windhunden,
mit sturen Böcken und komischen Käuzen,
mit Nachtfaltern und Eintagsfliegen,
mit Leithammeln und folgsamen Schafen,
mit verwöhnten Schoßhündchen und Pechvögeln.
Gib mir Verständnis
für Einsiedlerkrebse und gesellige Pinguine,
für wendige Wiesel und tapsige Bären,
für schlanke Giraffen und fette Masthähnchen,
für giftige Nattern und lustige Spaßvögel,
geduldige Lämmer und wilde Wölfe,
stachelige Igel und anschmiegsame Angorakatzen.
Hilf mir beim Zusammenleben
mit den fleißigen Bienen und faulen Siebenschläfern,
mit hässlichen Raupen und schönen Schmetterlingen,
mit stolzen Pfauen und unscheinbaren Kirchenmäusen,
mit starken Löwen und scheuen Rehen.
Herr, es ist nicht immer ganz einfach, es in Deiner Arche auszuhalten.
Gib mir die nötige Geduld und eine Prise Humor, sie alle zu ertragen und
Jedem Tierchen sein Pläsirchen zu lassen.
Und vor allem: Lass mich nicht vergessen,
Herr, dass ich für die anderen manchmal auch ein ziemlich seltsamer Vogel bin.
Dazu segne uns all der uns immer liebende und treue Gott: Der Vater …………..

LIED: 551 1+3 Nun singt ein neues Lied dem Herren

Friedensgebet 30.08.17 – Frieden beginnt in mir

Friedensgebet St. Marien Kaunitz 30.08.2017 – Frieden beginnt in mir!

„Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir wünschst für diese Welt!“ Ghandi

 

A: Begrüßung:

LIED: 456 1-3 Herr Du bist mein Leben

Gott in mir
Gott, du bist drinnen in mir,
bist der Held, der mich befreit
und ins Leben führt.

Du bist der Mut in mir,

der die Angst besiegt

und alle Fesseln sprengt.

 
 

Du bist die Stärke in mir,

die mir Lebenskraft schenkt

und mich immer wieder neu aufbrechen lässt.

 
 

Du bist das Licht in mir,

das mich aufblühen lässt

und mich mehr und mehr zum Strahlen bringt.

 
 

Du bist das Leben in mir,

das alle Erstarrung löst

und mich jeden Tag von neuem bewegt.

 
 

Du bist die Weite in mir,

die Raum schafft für das,

was noch wachsen will.

 
 

Du bist die Wahrheit in mir,

die niemals verstummt

und die mir Neues verkündet

noch ehe es zu sprießen beginnt.

U: Der Frieden – Gedicht von Eva Rechlin

Die Angst vor Streit und Hass und Krieg lässt viele oft nicht ruhn.

Doch wenn man Frieden haben will, muss man ihn selber tun.

Der Frieden wächst, wie Rosen blühn, so bunt, so schön und still.

Er fängt bei uns zu Hause an, bei jedem, der ihn will.

Vom Frieden reden, hilft nicht viel, auch nicht, dass man marschiert.

Er kommt wie Lachen, Dank und Traum, schon wenn man ihn probiert.

Man braucht zum Frieden Liebe, natürlich auch Verstand,

und wo es was zu heilen gibt, jede Hand.


LIED: 458 1-4 Selig seid ihr

 

A+U: Kleine Friedenslitanei

Wenn Brot aus den Kanonen schießt

und Hass in ein Museum kommt,

dann ist Frieden.

Wenn die Soldaten Blumen pflanzen

und Terroristen Wasser bringen,

dann ist Frieden.

 

Wenn die Christen Allah sagen

und Muslime der Gewalt abschwören,

dann ist Frieden.

Wenn auf Bunkern Weizen wächst,

in Schützengräben Frösche quaken,

dann ist Frieden.

Wenn der Grenzzaun Rosen trägt

und die Mauern Türen haben,

dann ist Frieden.

Lasst uns vom Frieden träumen.

Wenn viele träumen,

wenn alle träumen,

wird er wahr – der schöne Traum.

 

U: Du Gott allen Lebens,
du weckst in uns die Sehnsucht nach Erneuerung unserer Welt.
Lass uns erkennen, wo dein Reich heute schon unter uns ist.
Gib uns die Kraft und den Mut zu tun, was dem Frieden dient,
und dein Heil zu erwarten.
Gerechter Gott, du widerstehst dem Unrecht
und vertrittst die Sache der Armen und Schutzlosen:
leite uns dazu an, beharrlich zu widerstehen,
wo Gerechtigkeit mit Füßen getreten wird,
und gib uns den Mut, dafür zu streiten,
dass Frieden werde und Recht an allen Orten,
um deines Namens willen.
Amen.

 

Fürbitten

Gott, nicht erst am Ende der Tage wünschen sich Menschen, dass Schwerter

zu Pflugscharen werden und die Völker deine Pfade des Friedens gehen. Zu

dir kommen wir mit unseren Bitten:

– Für die Menschen, die unter Krieg und den Folgen der Gewalt leiden.


Du Gott des Friedens – wir bitten dich, erhöre uns.

– Für die Mächtigen, die ihre Augen vor dem Leid der Menschen verschließen.

– Für die Mutigen, die aus dem Kreislauf der Gewalt ausbrechen.

– Für die Kinder und Jugendlichen, die in einer Welt der Gewalt aufwachsen.

– Für die Unverzagten, die immer wieder Frieden und Versöhnung stiften.

Wir glauben an dich als Gott des Friedens. Erfülle unsere Sehnsucht nach Gerechtigkeit

und Frieden und höre unsere Bitten. Stärke uns, damit auch wir

unsere Wege gehen in deinem Licht, heute und alle Tage. Amen.


VATER UNSER

 

A: So oft haben wir Schwierigkeiten mit anderen Menschen, so oft tun wir uns schwer das Gute im andern zu erkennen, so oft glauben wir, dass andere mehr Leichen im Keller haben als wir, so oft fällt es uns schwer den anderen zu lieben, obwohl Gott auch uns liebt. Darum lasst uns keine Gelegenheit versäumen dem anderen ein Lächeln, ein Zeichen des Friedens und des Wohlwollens zu schenken.


LIED: 483 2+4 Halleluja

 

Aus der Tiefe des Chaos

rufen wir zu dir, du Gott des Friedens.

Aus der Tiefe des Leidens

rufen wir zu dir, du Gott der Barmherzigkeit.

Aus der Tiefe der Angst

rufen wir zu dir, du Gott der Liebe.

Guter Gott, höre unsere Stimme, die um Frieden

für unsere verwirrte Welt bittet.

Erleuchte unseren Verstand,

dass wir lernen,

auf deine Weise Frieden zu schaffen,

damit die getröstet werden,

die um der Gerechtigkeit willen leiden.

Sende deinen Heiligen Geist,

damit er uns auf den Weg des Friedens führe,

den du bereits begonnen hast.

Öffne unsere Augen für die Zeichen deiner

Gegenwart in unserer erschöpften Welt.

Lehre uns, in Harmonie mit dir,

unseren Mitmenschen und der Natur zu leben.

Wir sehnen uns so sehr

nach einer friedlichen Welt:

in der Menschen in Würde alt werden können,

in der Eltern ihre Kinder

in Liebe aufwachsen sehen,

in der die Jugend

von ihrer Zukunft träumen kann,

in der Kinder

eine glückliche Kindheit erleben können.

Guter Gott,

stärke unseren Glauben an die Möglichkeit,

Frieden zu schaffen trotz aller Gewalt,

die wir sehen.

Hilf unserem Bemühen um eine bessere Welt,

in der alle willkommen sind,

in der alle sich zum Festmahl versammeln,

in der alle in Freiheit verkünden können,

dass Jesus der Erlöser ist.

 

U: Segen

Es segne uns der Gott des Friedens,

dessen Sehnsucht in uns brennt.

Es segne uns der Gott der Versöhnung,

der uns Wege in die Zukunft öffnet.

Es segne uns der Gott der Barmherzigkeit,

dessen Liebe durch uns die Welt verändert

im Namen des Vaters ………………….

 

Gehet hin und haltet Frieden

 

LIED: 521 1+5+6 Maria zu lieben