Wortgottesfeier 17.5.2016 – Mutter Teresa

Wortgottesfeier 17.5.2016 – Mutter Teresa

Glaubenszeugen sind brennender als Feuer

LIED: 347 1+4 Der Geist des Herrn

 

Begrüßung:

 

Einführung

Wir alle kennen solche Menschen, die ganz Feuer und Flamme sind. Die durch ihr Leben Großes in Gang gesetzt haben. Die uns zum Vorbild wurden. Die zu Glaubenszeugen wurden.

„Brennender als Feuer wirst du in seiner Nähe“, so schreibt Andreas Knapp, in einem seiner geistlichen Gedichte.

Brennender als Feuer wird, wer sich von Jesus Christus berühren und mitreißen lässt.

Brennender als Feuer wird, wer sich von Gott begeistern lässt.

Und wer brennender ist als Feuer, der wird andere wärmen und entflammen.

An eine solche Frau wollen wir uns heute im Gottesdienst erinnern: an Mutter Teresa.

Sie lebte ganz aus der Beziehung zu Jesus Christus und wurde durch diese Nähe brennender als Feuer, sie wärmte und entflammte ihre Mitmenschen.

 

Wir alle kennen aber auch die Erfahrung, dass es
an Feuer fehlt, dass wir manchmal um innere Lebendigkeit ringen. Und so bringen wir uns
nun im Kyrie vor den Herrn, so wie wir heute da sind: Unser Feuer, aber auch unser Erloschensein und unsere mangelnde Entschlossenheit und wir bitten Ihn, dass Er gnädig auf uns schauen und uns entgegenkommen möge.

 

Kyrie

  • „Herr Jesus Christus, du bist in die Welt gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Herr, erbarme dich.
  • Herr Jesus Christus, du hast uns die Liebe und Leidenschaft Gottes für uns Menschen offenbart. Christus erbarme dich.
  • Herr Jesus Christus, du schenkst uns deinen Geist und machst uns fähig, deine frohe Botschaft zu bezeugen. Herr, erbarme dich.“

     

Gebet

Gott, unser Licht, du machst unsere Finsternis hell.

Entzünde in uns das Feuer deines Geistes, damit wir deine Botschaft weitersagen und Christus verkündigen.

Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus, deinen Sohn, der mit dir und dem Heiligen Geist

lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit.

 

Lesung Berufung des Mose (Ex 3,1-14)

1Mose weidete die Schafe und Ziegen seines Schwiegervaters Jitro, des Priesters von Midian. Eines Tages trieb er das Vieh über die Steppe hinaus und kam zum Gottesberg Horeb. 2Dort erschien ihm der Engel des Herrn in einer Flamme, die aus einem Dornbusch emporschlug. Er schaute hin: Da brannte der Dornbusch und verbrannte doch nicht. 3Mose sagte: Ich will dorthin gehen und mir die außergewöhnliche Erscheinung ansehen. Warum verbrennt denn der Dornbusch nicht?

4Als der Herr sah, dass Mose näher kam, um sich das anzusehen, rief Gott ihm aus dem Dornbusch zu: Mose, Mose! Er antwortete: Hier bin ich. 5Der Herr sagte: Komm nicht näher heran! Leg deine Schuhe ab; denn der Ort, wo du stehst, ist heiliger Boden. 6Dann fuhr er fort: Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs. Da verhüllte Mose sein Gesicht; denn er fürchtete sich, Gott anzuschauen. 7Der Herr sprach: Ich habe das Elend meines Volkes in Ägypten gesehen und ihre laute Klage über ihre Antreiber habe ich gehört. Ich kenne ihr Leid.

8Ich bin herabgestiegen, um sie der Hand der Ägypter zu entreißen und aus jenem Land hinaufzuführen in ein schönes, weites Land, in ein Land, in dem Milch und Honig fließen, in das Gebiet der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter. 9Jetzt ist die laute Klage der Israeliten zu mir gedrungen und ich habe auch gesehen, wie die Ägypter sie unterdrücken. 10Und jetzt geh! Ich sende dich zum Pharao. Führe mein Volk, die Israeliten, aus Ägypten heraus!

11Mose antwortete Gott: Wer bin ich, dass ich zum Pharao gehen und die Israeliten aus Ägypten herausführen könnte? 12Gott aber sagte: Ich bin mit dir; ich habe dich gesandt und als Zeichen dafür soll dir dienen: Wenn du das Volk aus Ägypten herausgeführt hast, werdet ihr Gott an diesem Berg verehren. 13Da sagte Mose zu Gott: Gut, ich werde also zu den Israeliten kommen und ihnen sagen: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt. Da werden sie mich fragen: Wie heißt er? Was soll ich ihnen darauf sagen? 14Da antwortete Gott dem Mose: Ich bin der «Ich-bin-da». Und er fuhr fort: So sollst du zu den Israeliten sagen: Der «Ich-bin-da» hat mich zu euch gesandt.

 

LIED: 351 1-3 Komm Schöpfer Geist

 

MUTTER TERESA

Mose wird am brennenden Dornbusch von Gott berufen – dieser Text ist uns ebenso vertraut wie das lächelnde Gesicht Mutter Teresas, die sich um einen Sterbenden in den Straßen Kalkuttas kümmert.

Beide sind für uns große Gestalten des Glaubens, und obwohl 3.500 Jahre zwischen ihnen liegen, faszinieren uns an ihnen ähnliche Aspekte:

Mose ging seiner alltäglichen Arbeit nach, als er etwas Ungewöhnliches bemerkte. Er wollte sich den brennenden Dornbusch, der doch nicht verbrannte, näher anschauen. Da hörte er Gott zu sich sprechen, er hörte, wozu er berufen war.

Auch Mutter Teresa stand mitten im alltäglichen Leben, auch ihr begegnete im Gewöhnlichen das Ungewöhnliche. Sie wollte für ihre jährlichen Exerzitien mit dem Zug von Kalkutta nach Darjeeling fahren, als ihr auf dem Bahnsteig in einem der zahllosen Armen, denen sie schon so oft begegnet war, ihre Berufung deutlich wurde: sich denen zuzuwenden, die von allen missachtet werden.

 

„Ich habe das Elend meines Volkes in Ägypten gesehen und ihre laute Klage über ihre Antreiber habe ich gehört. Ich kenne ihr Leid“, spricht Gott zu Mose und sendet ihn daraufhin zum Pharao, um das Volk Israel aus der Knechtschaft zu befreien.

Diese Sendung teilt Mutter Teresa mit Mose: Ihre neu gegründete Ordensgemeinschaft soll den Ärmsten der Armen dienen, jenen, die niemanden haben, der sich um sie kümmert, jenen, die am meisten leiden.

 

Mose wie auch Mutter Teresa waren keine Übermenschen. Nicht von Anfang an war klar, welch bedeutende Menschen sie werden würden – wenngleich Gott ihnen von Anfang an den Boden bereitete, sie gleichsam befähigte für das, wozu er sie berief. Beide standen geradezu übermenschlich großen Aufgaben gegenüber. Und beide mussten ihr persönliches „Ja“ sagen zu ihrer Berufung.

Wie konnten sie das tun angesichts ihrer augenscheinlichen Unzulänglichkeit? Schließlich trat Mose vor den mächtigsten Mann der damaligen Welt und Mutter Teresa begann ganz allein und ohne finanzielle Mittel, sich um die Ärmsten in Kalkutta zu kümmern.

„JA“ sagen zu ihrer Berufung – Mose und auch Mutter Teresa konnten es, weil sie GOTT erfahren hatten. Den unendlich großen und den unendlich nahen Gott. Und sie spürten, was Andreas Knapp in seinem Gedicht beschreibt:

„Brennender als Feuer wirst du in seiner Nähe.“

Die Begegnung mit Gott, die Erfahrung seiner Liebe und das Vertrauen auf sein Dasein
machen Menschenunmögliches möglich.

 

Gott zeigt Mose, dass der Ort, auf dem er steht, heiliger Boden ist. Auch wir dürfen darauf vertrauen, dass dort, wo wir in unserem Alltag stehen, heiliger Boden ist. Dass wir im Alltag Gott finden und ihm begegnen können, dass wir dort seine Nähe erfahren – und brennender als Feuer werden.

Zusammen mit Mose und Mutter Teresa sind wir berufen, für diese Wahrheit Glaubenszeuginnen und Glaubenszeugen zu sein.

 

LIED: 351 4-6

 

BEKENNTNIS DES GLAUBENS

 

Ich glaube nicht an einen perfekten Menschen,

an einen geklonten Menschen, an einen Übermenschen.

Ich glaube an einen menschlichen Menschen.

Ich glaube an Jesus Christus.

 

Ich glaube nicht daran, dass der Mensch alles machen darf, was er kann.

Aber ich glaube daran, dass der Christ noch viel mehr machen sollte,

dass er in seiner Liebe bis an die Grenzen gehen sollte.

Bis es wehtut, so wie Jesus es gemacht hat.

 

Ich glaube daran, dass Jesus in den Himmel gegangen ist,

damit wir einander ein Stück zum Himmel werden,

wie ein guter Vorgeschmack auf das, was uns bei Gott erwartet.

 

Ich glaube daran, dass jeder Mensch ein Stück von Jesus in sich trägt.

Ich glaube daran, dass Gott in einem jeden Menschen ist.

In dir und in mir.

Und dass ich Gott in dir erkennen möchte.

 

Ich glaube daran, dass Jesus wiederkommen wird.

Ich glaube daran, dass er schon da ist,

mitten unter uns, hier in unserer Gemeinde.

 

Ich glaube an Gott. Ich glaube an Jesus. Ich glaube an mich.

Ich glaube, dass das Leben Sinn macht.

Ich glaube nicht an alles, was man mir sagt,

aber ich glaube an das Unglaubliche, dass Gott mich liebt und dich.

 

Ich glaube an die Liebe, denn ich will leben.

Ich glaube an die Hoffnung, denn ich will vertrauen.

Ich glaube an Gottes Geist, denn er wird mir all das schenken. Amen.

 

Fürbitten

Bitten wir nun in den Fürbitten für all jene Menschen um Licht und Feuer, in deren Leben Dunkelheit und Kälte vorherrschen und für jene, die sich für diese Menschen einsetzen.

 

Wir bitten für alle, in denen der Funke der Lebensfreude zu verlöschen droht: dass sie Menschen finden, die sich ihnen zuwenden und sie wieder etwas von der Schönheit des Lebens erfahren lassen.

346 Liedruf: Atme in uns Heiliger Geist …….

Wir bitten für alle Menschen, die sich für andere einsetzen und Burn-out-gefährdet sind: dass sie Zeiten und Räume finden, in denen sie sich erholen können und neue Begeisterung für ihren Einsatz spüren.

Liedruf: Atme in uns Heiliger Geist …….

Wir bitten für alle Gefangenen und jene, die dem läuternden Feuer des eigenen Gewissens ausgesetzt sind: dass sie sich selbst verzeihen können und Schritte des Neuanfangs wagen.

Liedruf: Atme in uns Heiliger Geist …….

Wir bitten, dass der „Zündstoff“ des Evangeliums zu Reformen in Kirche und Staat führt, dass die Armen in den Blick genommen werden und größere Gerechtigkeit herrscht.

Liedruf: Atme in uns Heiliger Geist …….

Wir bitten darum, dass das Feuer des Evangeliums sich auf der ganzen Welt ausbreitet und die Menschen sich für Jesus und seine Botschaft begeistern lassen.

Liedruf: Atme in uns Heiliger Geist …….

Wir bitten für die Schwestern des von Mutter Teresa gegründeten Ordens der „Missionarinnen der Nächstenliebe“, und für alle, die ihren Glauben leben, dass sie in Freude ihre Berufung leben.

Liedruf: Atme in uns Heiliger Geist …….

 

Denn du bist gekommen, um Feuer auf die Erde werfen und um uns mit deiner Liebe zu entflammen. Durch dich preisen wir den Vater im Heiligen Geist, von nun an bis in Ewigkeit. Amen.“

 

Lobpreis

Gepriesen seist du, Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus.
Du hast uns mit allem Segen deines Geistes gesegnet
durch unsere Gemeinschaft mit Christus im Himmel.
Ihn hast du von den Toten auferweckt
und im Himmel auf den Platz zu deiner Rechten erhoben.
Alles hast du ihm zu Füßen gelegt
und ihn als Haupt über die Kirche gesetzt.

In ihm hast du uns erwählt vor der Erschaffung der Welt,
damit wir heilig und untadelig leben vor Gott.
Aus Liebe hast du uns im voraus dazu bestimmt,
deine Söhne zu werden durch Jesus Christus
und nach deinem gnädigen Willen zu dir zu gelangen,
zum Lob deiner herrlichen Gnade.

Du hat uns deine Liebe geschenkt in deinem Sohn;
durch sein Blut haben wir die Erlösung,
die Vergebung der Sünden nach dem Reichtum deiner Gnade.
Durch ihn sind wir als Erben vorherbestimmt und eingesetzt.
Sein Geist ist der erste Anteil des Erbes, das wir erhalten sollen,
der Erlösung, durch die wir dein Eigentum werden zum Lob deiner Herrlichkeit.

Du, Vater der Herrlichkeit,
gibst uns den Geist der Weisheit und Offenbarung, damit wir dich erkennen. 
Er erleuchtet die Augen unseres Herzens, damit wir verstehen,
zu welcher Hoffnung wir durch Christus berufen sind,
welchen Reichtum die Herrlichkeit deines Erbes den Heiligen schenkt
und wie überragend groß deine Macht sich an uns, den Gläubigen, erweist
durch das Wirken deiner Kraft und Stärke. Darum wollen

wir dich loben mit festlichem Gesang:

 

LIED: 768

 

VATER UNSER Alle Anliegen, die wir laut ausgesprochen haben oder die wir still in unserem Herzen tragen, fassen wir nun zusammen in jenem Gebet, das Jesus uns beigebracht hat: Vater unser im Himmel, …

 

 

Anstelle FRIEDENSGRUSS

„Friede soll mit euch sein, Friede für alle Zeit. Nicht so wie ihn die Welt euch gibt, Gott selber wird es sein“, heißt es in einem modernen Kirchenlied.

Dieser Friede, den Jesus seinen Jüngern verspricht, ist eine Gabe des Hl. Geistes. Wo dieser Geist wirkt, verwandelt sich das menschliche Herz und die Hände öffnen sich zu Versöhnung und Vergebung.

Wenn ich Kindern begegne lege ich ihnen oft meine Hand auf den Kopf, als Zeichen, dass ich sie mag, ähnlich tun das viele, wenn Kinder traurig sind. Der Bischof legt bei den Firmbewerbern auch die Hand auf den Kopf und sagt: Sei bestärkt durch den Heiligen Geist. Wir alle hier sind gefirmt, dennoch kann uns die Zusage der Kraft des Heiligen Geistes Mut und Kraft geben unser Leben mit allem was noch kommt, zu bewältigen.

Darum wollen wir dem Nächsten die Hand auf den Kopf legen und ihm sagen:

„Der Geist Gottes stärke dich!“

 

LIED: 766 1-3

 

Gebet / Segen

Mutter Teresa sagt:

Es ist wunderbar zu wissen, dass Gott uns liebt.

Ich möchte, dass möglichst viele Menschen Gott kennen, ihn lieben, ihm dienen lernen, denn das ist wahres Glück.

Mit Gott glücklich sein bedeutet lieben, wie er liebt, helfen, wie er hilft, geben wie er, dienen wie er, heilen wie er…

Gott hört nicht auf, die Welt zu lieben:

Er sendet uns in die Welt, um seine Liebe zu sein, sein Erbarmen.

 

Und so bitten wir Gott nun um seinen Segen und seine Sendung, dass Er uns mit dem Feuer seiner Liebe entzünde und wir es weitergeben können an die Menschen, denen wir in unserem Alltag begegnen.

Dazu segne uns der dreifaltige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen

 

SENDUNG

Gott traut uns vieles zu, eines jedoch nicht:

Er sendet uns niemals alleine ins Leben los.

Sein Hl. Geist ist uns ein sicherer Begleiter.

Das ist seine Zusage für unsere Wege!

 

So lasst uns nun gehen in seinem Frieden!

A: Dank sei Gott, dem Herrn!

 

LIED: 346 1-3 Atme in uns

 


 

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