Der Flötenspieler
Ganz leise nur, es scheint, er kommt aus weiter Ferne,
ich hoffe, er kommt von weiter noch,
als alle Sonne, Mond und Sterne.
Ich seh ihn nicht, ich kenn nicht sein Gesicht,
ich ahne, wenn er näher kommt,
mein Leben schnell, erhält ein anderes Gewicht.
Sein Lied ist schön, ich mag die Melodie,
doch lieber noch, wenn er für andere spielt,
es klingt, wenn Engel spielen ihre Sinfonie.
Doch manch Akkord ist schon für mich bestimmt,
erreicht mein Ohr und auch mein Herz,
wer weiß, wann mein Song schon beginnt.
Schon lange her, die Eltern die Musik gehört,
zu früh die Töne haben sie erreicht,
die Pläne der Familie haben sie zerstört.
Mein bester Freund hört früh schon diesen Mann,
beim letzten Weg war ich nicht gern dabei,
man muss es tun, auch wenn man es nicht kann.
Fast täglich schon, erklingt ein neuer Ton,
als Hinweis nur für mich,
der Zeitpunkt naht, bald gibt es ewigen Lohn.
Sanft sind die Töne, eigentlich höre ich sie gerne,
so klingt der Frieden, seine Liebe pur,
noch hab ich Zeit, die Chance, auf das ich lerne.
Und immer wieder neue Töne, die ich noch nicht kenne,
doch scheint die Melodie noch nicht komplett,
ich bete, dass ich mich so schnell nicht trenne.
Die Sinfonie wird sein Geschenk an mich,
die Töne bringen Ruhe in mein Denken,
wenn sie komplett, dann überwinde ich den Strich.
Dann bin ich dort, wo Glaube wird zur Wahrheit,
wo Freude alle Schmerzen weggeweht,
das öffnet Augen, bringt die langgesuchte Klarheit.
Ich warte, denn noch brauche ich die Zeit,
um das zu tun, was alles muss geschehen,
doch er kommt näher, fast bin ich bereit.
Schön wäre es, die wunderbare Symphonie
zu hören Hand in Hand mit meiner Frau,
doch er ist es, der führt allein Regie.
Ich nehm es an und schaue dankbar auf mein Leben,
es macht mich froh zu sehen,
welch groß Geschenk, mir täglich ward gegeben.
AS 8.16