Wort zum Sonntag, 6./7.08.2010 „Segen bringt Leben“
Kinder sind anstrengend und stören! So dachten die Freunde von Jesus. Jesus hatte viel zu tun, war müde, sollte sich ausruhen. Und dann kamen Mütter und brachten auch noch ihre kleinen Kinder zu Jesus, er sollte sie segnen. Die Mitarbeiter von Jesus waren sehr ungehalten zu den Müttern. Sie wollten Jesus vor den Kindern und ihren Müttern schützen. Sie hatten es eigentlich nur gut gemeint mit Jesus.
Ich glaube, das kennen viele Mütter und Väter, die ihre Kraft im Beruf gelassen haben und Entlastung brauchen. Die würden manchmal auch gern ihre Ruhe haben und die Kinder für eine Weile abgeben. Wie gut, wenn es dann Großeltern in der Nähe gibt, die nicht immer, aber sie doch ab und zu von ihren Kinder entlasten. Manchmal sind es sogar gute Nachbarn und Freunde die sich anbieten. Bei uns damals waren es auch Freunde, die sagten: „Lasst uns mal die Kinder. Geht, macht euch einen schönen Abend, fahrt mal ein paar Tage weg!“ Das hat gut getan.
Die Jünger wollten Jesus nur schonen. Deshalb hielten sie die Kinder von ihm fern. Jesus aber ärgerte sich über seine Freunde. Er war mit ihrem Verhalten überhaupt nicht einverstanden. Er wurde richtig böse. Er wies sie zurecht. „Lasst die Kinder zu mir kommen und verwehrt ihnen das nicht.“ So sagte er zu ihnen in sehr scharfem Ton. Vermutlich waren seine Jünger erschrocken. Sie hatten es doch nur gut gemeint. Warum hat Jesus das nicht gemerkt?
Merkwürdig ist, was Jesus dann sagt: „Denn den Kindern gehört das Reich Gottes.“ Man könnte fast sagen: Gott gehört den Kindern. Kinder sind Gottes Lieblinge. An ihnen ist er besonders interessiert. Sie sind ihm ein Herzensanliegen. Wer keine Zeit für Kinder hat, beleidigt Gott persönlich und Jesus. Der war sich mit Gott eins. Er nannte ihn seinen Vater, Abba, ganz wie ein kleines Kind. Jesus sagte: Für Kinder müssen wir immer Zeit haben. Kinder sollen wir schützen und ins Leben begleiten.
Und noch etwas: Kinder sind Vorbilder für euch Erwachsene, sagte Jesus. Kinder sind offen für Gott. Nur wenn ihr so offen für Gott seid wie Kinder, bekommt ihr ein Gespür dafür, wie Gott ist.
Und dann wird erzählt, wie Jesus den Kindern die Hand auf den Kopf legte, sie umarmte, ganz lieb und behutsam und sie segnete. Segnen, das ist etwas besonders Schönes. Regelmäßig haben wir es bei unseren Kindern auch gemacht. Ihnen beim Verlassen des Hauses oder in wichtigen Situationen kurz die Hand auf den Kopf gelegt, ein Kreuz gezeichnet und gesagt: „Gott segne dich. Er möge dich begleiten und behüten. Er hat dich lieb und wir dich auch.“ Bei wichtigen Anlässen warten selbst die Großen heute noch darauf. Und – segnen tut mir mindestens ebenso gut wie den Kindern. Versuchen Sie es doch mal!
Ihnen, hoffentlich mit Kindern und Enkeln, wünsche ich einen gesegneten Sonntag.
Ihr Arthur Springfeld (Diakon und glücklicher Opa)