GAUDETE 3. ADVENT – The big Jesusdeal -15. 12. 2019 –
Natürlich weiß ich auch nicht wie Jesus ausgesehen hat. So auf Bildern – von Menschen, die ihn nie gesehen haben – hat er meistens dunkle Haare und einen dunklen Bart.
Dennoch glaube ich fast, dass dieser rotblond Verrückte aus Amerika – mit ihm verwandt ist.
Jeden Tag fast, hört man doch von ihm: „I did a big deal!“ „Wieder ein großer Deal für Amerika. Amerika first!“
Das meine ich mit verwandt.
Jesus hat mit uns auch einen Deal gemacht. Einen bessern als Trump.
Kennt ihr den Jesusdeal überhaupt?
„All eure Schuld, all
eure Fehler, all den von euch gemachten Mist, kann ich tragen, nehme ich auf
meine Schultern.
Und wenn ich am Kreuz sterbe, ist alles bereinigt, alles wieder gut.
Für die Menschen von früher und für die Menschen in alle Zukunft.
Und wenn ich dann beim Vater bin, warte ich auf jeden von euch – mit offenen
Armen.
Das ist mein Deal.
Dann werden Blinde sehen, Lahme gehen, Tote stehen auf und der Kleinste im
Himmelreich wird größer sein als mein treuer Bote Johannes“.
– Wow – das ist mal ein richtiger Deal!
Versteht Ihr jetzt, warum Paulus sagt: „Freut Euch! Immer wieder sage ich Euch „Freuet Euch!“
Habt Ihr nie gehört den Satz?
Ist Euch das so egal, was in der Bibel steht?
Ach so! Ihr glaubt das nicht wirklich, was Jesus sagt.
Ihr glaubt das nicht wirklich, was die Apostel sagen.
Ihr meint: Lieber nicht freuen, lieber gebückt und ein Gesicht, wie ein Sünder?
Warum seid Ihr dann hier? So als Versicherung – vorsichtshalber – man weiß ja nie?
Oder weil die Bischöfe, Rom, die Priester, weil die alle sagen, dass ihr doch immer schön kommen sollt?
Weiß Gott, wo wir später sonst noch landen – ich meine nach der Beerdigung?
Fegefeuer oder Hölle? Himmel? – werden wir da oben überhaupt reingelassen?
Nur die Guten kommen doch in den Himmel.
Das ist alles nicht der Deal, den Jesus mit uns Menschen gemacht hat.
Ok, er hat gesagt: „Strengt Euch an. Tut Gutes denen die euch hassen, liebt einander wie ich euch geliebt habe“.
Aber er hat auch gesagt: „Nun kommt doch alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid. Ich will euch Freude verschaffen!“
Gott muss schon ganz schön ver – rückt sein, zumindest was unser Denken betrifft, dass er mit uns – auch mit euch – so einen Deal macht.
Aber er ist Gott – er ist unser Gott, der Heiland, auf sie kann man sich verlassen! Immer!
„Freut Euch und abermals sage ich euch, nun freut euch doch endlich!“
Gefühlt 100x hat Jesus auch gesagt: „Fürchtet Euch nicht!“
Meint ihr nicht auch – Wenigstens uns freuen, das sollten wir doch dann schon tun?
Paulus hat es scheinbar damals schon verstanden. Paulus leitet aus seiner Freude an Gott, aus seiner Freude an eine Zukunft mit ihm, eine ganz klare Haltung für diese Welt ab. Er sagt: „Alle Menschen sollen eure Güte und Freundlichkeit erfahren, denn der Herr ist nahe“
Es geht da um eine Lebenshaltung – unsere Lebensgrundhaltung!
Weil wir glauben wollen, und sonst wäre niemand hier von euch, dass Gott uns nahe ist, dass er uns liebt, sollen wir mitten in unserer Welt Spuren von der Zukunft Gottes legen.
Und diese Spuren, Spuren der Freude, Spuren der Liebe sollen wir nicht im stillen Kämmerlein oder im Keller legen, auch nicht hier in der Kirche, nein diese Spuren sollen zu den Menschen führen, zu denen die uns brauchen, unser Wort, unsere Umarmung, unsere Hilfe – ja auch unser Geld.
Wenn wir Jesus im wirklichen Leben begegnen wollen, dann bestimmt nicht beim Singen fröhlicher Lieder mit ernstem Gesicht.
Hier in der Eucharistie, beim Beten, da sagt er uns, was wir tun sollen.
Begegnen können wir ihm aber nur auf der Straße, im Alltag, bei den Sorgen und Ängsten der Menschen – bei den Kranken, beim Nachbarn, ja auch bei den Pennern und den Flüchtlingen.
Da hatte Jesus damals seinen Platz und da ist er auch heute noch zu finden. Jesus hat so viele Menschen froh gemacht. Die Aussätzigen, die Kranken, die Einsamen, die Ehebrecher, und vor allem die Kinder.
Meine Freundin Mutter Teresa sagte: „Lass nie zu, dass du jemandem begegnest, der nicht nach der Begegnung mit dir glücklicher ist.“
Und wenn wir das alles nicht glauben wollen und danach leben wollen, können wir auch zuhause auf dem Sofa die Füße hochlegen und brauchen uns bei dem Mistwetter nicht auf den Weg hier in die Bänke zu machen.
Gottes Deal ist so ein wunderbares Geschenk für uns.
Darum sagt Paulus: „Freut Euch!“ „Noch einmal sage ich Euch, freut euch!“, liebt einander, helft einander, versöhnt euch, teilt euer Brot, besucht die Einsamen, seit mit eurer Freude Vorbild für die Kinder und alle Menschen“.
Auch wir hier haben doch gewonnen, den großen Preis, – einen Platz bei und mit Gott!
In diesen Tagen, wenn wir seine Geburt feiern, da hat er damals den Grundstein gelegt für seinen Deal.
Er ist Mensch geworden für uns, im Stall, im Elend.
Und bei den Menschen ist er auch heute noch.
Danke! – welch ein wunderbarer Gott!
Gaudete! Freut Euch!
Und abermals sage ich Euch: „Freut Euch!“