Wort zum Sonntag 13.03.10 „Wie Honig schmecken deine Lippen.“
„Die Liebe ist ein seltsames Spiel, sie kommt und geht von einem zum andern“, Wer sich daran erinnert muss schon ganz schön alt sein. Conny Froboes hat das gesungen. Das war ein Ohrwurm, der eingeht und hängen bleibt. Von der Liebe kann man nicht oft genug singen, oder Gedichte machen oder malen. Die Liebe ist das Schönste, was das Leben zu bieten hat. Sie ist aufregend und spannend und setzt ungeahnte Kräfte und Kreativität frei. Verliebt kann man die höchsten Mauern überwinden und nahezu alle Grenzen überschreiten. Blumen, Geschenke oder Liebesbriefe, deutliche Botschaften werden ausgetauscht. Solche Zeichen stärken die Liebe, denn Liebe ist so lebendig, dass sie wachsen und gedeihen, aber auch abnehmen und sogar sterben kann. Darum muss Liebe gepflegt, gedüngt und gehegt werden, wie ein zartes Pflänzchen – immer wieder. Auch in der Bibel wird diese Liebe beschrieben. „Deine Schönheit ist vollkommen, meine Freundin, kein Makel ist an dir. Du hast mich verzaubert mein Mädchen. Mit einem einzigen Blick hast Du mein Herz geraubt. Wie glücklich macht mich deine Liebe, mein Mädchen. Ich genieße deine Liebe mehrt als den besten Wein, dein Duft ist bezaubernder als jedes Parfüm. Wie Honig schmecken deine Lippen. Ja, süße Honigmilch ist unter deiner Zunge. Und wie der Wald auf dem Libanon so duften deine Kleider. Wie schön du bist, meine Freundin, wie wunderschön.“ Und weiter gehen diese leidenschaftlichen Beschreibungen im Hohenlied Salomos im Alten Testament. Fachleute sind heute sicher, dass es sich bei diesen Beschreibungen auch um die Liebe zwischen Gott und seinem Volk handeln muss, oder übertragen, um die Liebe zwischen Christus und seiner Kirche. Mir leuchtet das ein, denn die Liebe ist von Gott. Überall, wo die Liebe ist, ist immer auch Gott. Egal ob es sich um die Liebe von zwei Menschen handelt, kameradschaftlich, freundschaftlich oder erotisch, oder um die Liebe zwischen Gott und den Menschen. Die Liebe ist das Entscheidende. Liebe macht das Leben erst wirklich schön. Wir bleiben ein Liebespaar, auch nach der Silberhochzeit, auch wenn wir längst Großeltern sind. Die Liebe hat uns einst zusammengeführt und wir hüten und pflegen sie und kämpfen auch darum, dass sie uns nicht zu gewöhnlich wird oder verloren geht. Überraschendes noch voneinander erwarten und füreinander bereithalten ist eines der tiefen Geheimnisse starker Partnerschaften. Diesem Gemälde der Liebe immer wieder frische Farben hinzufügen, damit sie leuchten und strahlen und dem Gedicht weitere leidenschaftliche Strophen, das ist der Auftrag. Und Gott sagt: „Du sollst dir kein Bild machen von mir!“, das könnte auch der Liebe zwischen zwei Menschen helfen. Ein Bild ist starr, legt mich fest ist endgültig. Liebe zwischen Menschen und zu Gott ist dynamisch, ist offen und neugierig, verbindlich und frei. Wenn wir aufmerksam aufeinander achten, die Liebe immer im Blick behalten und zärtlich einander begegnen, dann können wir auch Raum finden um Gott in unserer Beziehung einen Platz zu geben. Wir könnten vielleicht gemeinsam beten: „Großer Gott, so viele Jahre sind wir zusammen! Wie alter Wein können wir füreinander sein: köstlich, feurig, kräftig. Wie ein altes Haus können wir füreinander sein: sicher, fest , wohnlich. Wie ein altes Buch könnten wir füreinander sein: kostbar, schön und wertvoll. Lass es uns sein und bleiben!“ (nach Rotzetter) Ihnen ein liebevolles Wochenende. Ihr Arthur Springfeld (z.Zt. im Liebesurlaub)