Wortgottesdienst (Wohnzimmer) 05.10.2020 – ERNTEDANK
Begrüßung und Einführung:
Gebet: Gott, Du
hast die Erde und den Menschen geschaffen. Uns hast Du Deine Erde und all ihre
Schätze anvertraut. Wir danken Dir, für die Ernte dieses Jahres, die uns in
Deutschland alle satt macht. Wir essen alle von diesen Gaben, aber wir bedenken
oft nicht, wo sie herkommen und vergessen zu teilen. Wir holen uns die Güter
aus allen Ecken der Erde und hören auch von Hunger und Elend in der Welt, aber
das ist so weit weg.
Lass uns die Menschen nicht vergessen, denen wir oft die Grundlagen für ihre
Nahrung wegnehmen und hilf uns durch unser Tun die Erde zu bewahren.
Vergib uns, unsere Bequemlichkeit in unserm Wohlstand und mache uns bereit zu teilen und uns dafür einzusetzen, die Not zu lindern und somit mehr Gerechtigkeit zu schaffen. Lass uns dankbar auf die Ernte unseres Lebens zurückschauen, auch wenn nicht alles immer gerade lief und unser Glaube durch schwere Schläge erschüttert wurde. Mit Deiner Hilfe werden wir auch unsere Zukunft meistern, denn Du bist uns immer nahe und gibst uns Kraft- Dafür danken wir Dir nicht nur heute, sondern an jedem Tag unseres Lebens. Amen
Evangelium bei Lukas (Lk 17, 10-19)
Und es
begab sich, als Jesus nach Jerusalem wanderte, dass er durch Samarien und
Galiläa zog. Und als er in ein Dorf kam, begegneten ihm zehn aussätzige Männer;
die standen von ferne und erhoben ihre Stimme und sprachen: Jesus, lieber
Meister, erbarme dich unser! Und als er sie sah, sprach er zu ihnen: Geht hin
und zeigt euch den Priestern! Und es geschah, als sie hingingen, da wurden sie
rein. Einer aber unter ihnen, als er sah, dass er gesundgeworden war, kehrte er
um und pries Gott mit lauter Stimme und fiel nieder auf sein Angesicht zu Jesu
Füßen und dankte ihm. Und er war aus Samarien. Jesus aber antwortete und sprach:
Sind nicht die zehn rein geworden? Wo sind aber die neun? Hat sich sonst keiner
gefunden, der wieder umkehrte, um Gott die Ehre zu geben, als nur dieser Fremde?
Und er sprach zu ihm: Steh auf, geh hin; dein Glaube hat dir geholfen.
Ergänzung:
… Jesus freute sich über den Dank. Aber trotzdem war er etwas
traurig. „Wo sind denn die anderen neun?“, fragte er seine Jünger, „Habe ich
nicht zehn Männer gesund gemacht? Dieser Mann hier ist der einzige, der Gott
die Ehre gegeben hat und zurückgekommen ist. Und er ist noch nicht einmal ein
Jude, sondern ein Samariter. Was ist mit den anderen?“ Die anderen waren
genauso gesundgeworden. Sie waren genauso froh wie der Samariter. Aber sie
dachten nur an sich und daran, was sie jetzt alles wieder machen konnten. Sie
dachten nicht daran, Jesus Danke zu sagen. Jesus wandte sich zu dem Samariter: „Steh
auf und geh weiter. Dein Glaube hat dir geholfen.“ Der Samariterstand auf. Er
war gesundgeworden. Er wollte nie vergessen, wer ihn gesundgemacht hatte. Immer
wollte er Jesus dafür dankbar bleiben. Jesus hat schon so viel für uns getan. Wir
waren krank und sind durch die Hilfe anderer gesund geworden. Kinder und Enkelkinder
helfen uns bei Dingen, die wir nicht mehr schaffen. Nachbarn besuchen uns,
damit wir reden können. Nehmen wir das alles wahr? Fällt uns das abends im Bett
wieder ein, wenn wir unserem Herrgott für den Tag danken? Es gab viele
schwierige und belastende Situationen im Leben, aber wir alle haben einen
langen, teils sehr langen Weg geschafft – und sicher das Ziel unseres Lebens
schon ziemlich nah.
Lasst uns alle doch mal eine kurze Zeit überlegen, wofür wir DANKE sagen können.
Fürbitten:
Lasst uns beten zu
Gott, dem Quell aller Freude, dem Spender aller Nahrung, dem Ursprung des
Lebens:
Für uns, die wir hier in Freude versammelt sind, für alle, die keinen Grund zur
Freude haben und für die ganze Kirche Jesu Christi. Christus
höre uns!
Für die, welche die Erde bebauen und ihre Früchte ernten, für alle, die in der Landwirtschaft
arbeiten und für alle, die keine Arbeit haben.
Für alle, die genug zum Essen haben, für alle, die Hunger leiden und für alle
Armen und Kranken.
Für alle, die ein Zuhause haben, für alle, die auf der Flucht sind und für
alle, die keine Grenzen kennen.
Für die Verstorbenen und für alle Toten, denen nur Gott allein Leben in Fülle
schenken kann.
Gütiger Gott, du bist der Schöpfer alles Guten, du bist der Bewahrer und Retter
der Welt. Dafür danken wir dir, wunderbarer Gott, wir loben dich und preisen
dich im Heiligen Geist durch Jesus Christus unseren Herrn. A: Amen.
Gott, unser Vater,
du hast uns zusammengerufen.
Wir sind hier und wollen dich loben
Wir wollen dich preisen und dir sagen:
Groß bist du, und wunderbar hast du alles gemacht.
Sei gelobt für die Sonne und die Sterne, für das Licht, das die Welt erleuchtet.
Sei gelobt für die Erde und die Menschen, für alles Leben, das du schenkst.
Gott, du denkst immer an uns Menschen und willst uns nahe sein.
Darum hast du Jesus, deinen Sohn, zu uns gesandt.
Er hat die Kinder gesegnet.
Er hat die Kranken geheilt.
Er hat den Sündern ihre Schuld vergeben.
Er war ein Freund der Unglücklichen und der Armen.
Er hat sein Leben für die Menschen hingegeben.
Vater, nicht wir allein danken dir.
Überall auf der Welt preist dich dein Volk.
Mit uns betet die ganze Kirche.
Mit uns beten Papst Franziskus, unsre Bischöfe und Priester
Zusammen mit den Heiligen im Himmel,
mit Maria, mit den Aposteln und den Märtyrern sagen wir Dir auch heute Dank.
Heiliger Gott,
wir wollen dir unsere Dankbarkeit zeigen.
Wir haben Deinen Leib aus unserer Kirche hier herbeigebracht.
Denn als Jesus am Abend vor seinem Tod
mit seinen Aposteln zu Tische saß, da hat er zuerst das Brot genommen
und dir gedankt.
Er hat es gebrochen, seinen Freunden ausgeteilt und dabei zu ihnen gesagt:
NEHMET UND ESSET ALLE DAVON: DAS IST MEIN LEIB, DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.
Vater, was Jesus gesagt hat, das tun wir jetzt.
Führe Du uns immer wieder zusammen zu einer Gemeinschaft.
Vergiss die Menschen nicht, die wir lieb hatten und haben:
unsere Kinder und Enkel, unsere Freunde, unsere Nachbarn.
Hilf allen, die traurig sind und die Schmerzen haben.
Vergiss die Toten nicht, die sich auf dich verlassen haben.
Wir bitten dich auch für die Menschen auf der ganzen Welt,
dass sie dich und deinen Sohn immer besser kennen lernen
und dass wir alle zusammen dir aus ganzem Herzen mit Christus danken.
Unsern Dank und unsere Bitten wollen wir zusammenfassen in dem Gebet, das Jesus auch mit seinen Freunden gebetet hat:
Vater unser im Himmel ….
Friedensgruß:
Jesus
will der Welt den Frieden bringen, aber der Friede beginnt bei uns. In unserem
Denken, in unseren Worten und in unserem Tun. Schauen wir uns freundlich an,
als Zeichen des Friedens und der Versöhnung.
Kommunion:
Und jetzt schaut auf Christus in diesem heiligen Brot. Er ist für uns zum Lamm
Gottes geworden. Damit hat er alle Schuld auch von uns genommen, auch wenn wir
immer wieder wie der Hauptmann sprechen: Herr, ich
bin nicht würdig …….
Christus spricht: Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht. (Joh 15,5)
Großer Gott wir loben Dich (2 Strophen)
Nach der Kommunion:
An der Jakobstraße in Paris liegt ein
Bäckerladen; da kaufen viele hundert Menschen ihr Brot. Der Besitzer ist ein
guter Bäcker. Aber nicht nur deshalb kaufen die Leute des Viertels dort gern
ihr Brot. Noch mehr zieht sie der alte Bäcker an: der Vater des jungen Bäckers.
Meistens ist nämlich der alte Bäcker im Laden und verkauft. Dieser alte Bäcker
ist ein spaßiger Kerl. Manche sagen: Er hat einen Tick. Aber nur manche; die
meisten sagen: Er ist weise er ist menschenfreundlich. Einige sagen sogar: Er
ist ein Prophet. Aber als ihm das erzählt wurde knurrte er vor sich hin:
„Dummerei …“
Der alte Bäcker weiß, dass man Brot nicht zum Sattessen brauchen kann und gerade das gefällt den Leuten. Manche erfahren das erst beim Bäcker an der Jakobstraße z. B. der Autobusfahrer Gerard der einmal zufällig in den Brotladen an der Jakobstraße kam. „Sie sehen bedrückt aus“ sagte der alte Bäcker zum Omnibusfahrer. Ich habe Angst um meine kleine Tochter antwortete der Busfahrer Gerard. Sie ist gestern aus dem Fenster gefallen aus dem zweiten Stock. – „Wie alt?“ fragte der alte Bäcker. „Vier Jahre“ antwortete Gerard. Da nahm der alte Bäcker ein Stück vom Brot, das auf dem Ladentisch lag, brach zwei Bissen ab und gab das eine Stück dem Busfahrer Gerard. Essen Sie mit mir sagte der alte Bäcker zu Gerard ich will an Sie und ihre kleine Tochter denken.
Der Busfahrer Gerard hatte so etwas noch nie erlebt, aber er verstand sofort was der alte Bäcker meinte als er ihm das Brot in die Hand gab. Und sie aßen beide ihr Brotstück und schwiegen und dachten an das Kind im Krankenhaus. Zuerst war der Busfahrer Gerard mit dem alten Bäcker allein. Dann kam eine Frau herein. Sie hatte auf dem nahen Markt zwei Tüten Milch geholt und wollte nun eben noch Brot kaufen. Bevor sie ihren Wunsch sagen konnte gab ihr der alte Bäcker ein kleines Stück Weißbrot in die Hand und sagte: „Kommen Sie essen Sie mit uns: Die Tochter dieses Herrn liegt schwer verletzt im Krankenhaus sie ist aus dem Fenster gestürzt. Vier Jahre ist das Kind. Der Vater soll wissen, dass wir ihn nicht allein lassen.“ Und die Frau nahm das Stückchen Brot und aß mit den beiden.
So war das oft in dem Brotladen in dem der alte Bäcker die Kunden bediente. Aber es passierte auch anderes über das sich die Leute noch mehr wunderten. Da gab es z. B. einmal die Geschichte mit Gaston: An einem frühen Morgen wurde die Ladentüre aufgerissen und ein großer Kerl stürzte herein. Er lief vor jemandem fort; das sah man sofort. Und da kam ihm der offene Bäckerladen gerade recht. Er stürzte also herein schloß die Tür hastig hinter sich zu und schob von innen den Riegel vor. „Was tun Sie denn da?“ fragte der alte Bäcker. „Die Kunden wollen zu mir herein, um Brot zu kaufen. Machen Sie die Tür sofort wieder auf.“ Der junge Mann war ganz außer Atem Und da erschien vor dem Laden auch schon ein Mann wie ein Schwergewichtsboxer in der Hand eine Eisenstange. Als er im Laden den jungen Kerl sah wollte er auch hinein. Aber die Tür war verriegelt.
„Er will mich erschlagen“ keuchte der junge Mann. „Wer? Der?“ fragte der alte Bäcker. „Mein Vater“ schrie der Junge und er zitterte am ganzen Leibe. „Er will mich erschlagen. Er ist auf neunzig!“ – „Das laß mich nur machen“ antwortete der Bäcker ging zur Tür schob den Riegel zurück und rief dem schweren Mann zu: „Guten Morgen Gaston! Am frühen Morgen regst du dich schon so auf? Das ist ungesund. So kannst du nicht lange leben. Komm herein Gaston. Aber benimm dich. Laß den Jungen in Ruh! In meinem Laden wird kein Mensch umgebracht.“
Der Mann mit der Eisenstange trat ein. Seinen Sohn schaute er gar nicht an. Und er war viel zu erregt, um dem Bäcker antworten zu können. Er wischte sich mit der Hand über die feuchte Stirn und schloß die Augen. Da hörte er den Bäcker sagen: „Komm Gaston iß ein Stück Brot; das beruhigt. Und iß es zusammen mit deinem Sohn; das versöhnt. Ich will auch ein Stück Brot essen, um euch bei der Versöhnung zu helfen.“ Dabei gab er jedem ein Stück Weißbrot. Und Gaston nahm das Brot auch sein Sohn nahm das Brot. Und als sie davon aßen sahen sie einander an und der alte Bäcker lächelte beiden zu. Als sie das Brot gegessen hatten sagte Gaston: „Komm Junge wir müssen an die Arbeit.“
Schlussgebet:
Guter Gott, wir haben hier im Wohnzimmer, durch unser beten an der
Mahlgemeinschaft deines Sohnes teilgenommen.
Er hat uns teilhaben lassen an den Früchten, die sein Leben für uns getragen
hat.
Wir bitten dich, lass uns im Alltag glaubhafte Zeugen seiner Liebe sein.
So bitten wir mit und durch Jesus, unseren Bruder und Herrn. – Amen.
Segen:
Der Herr, der euch das Leben geschenkt hat, lasse euch wachsen im
Glauben, reif werden in der Hoffnung und mache euch reich an Taten der Liebe.
Er segne, was ihr an Gutem sät, an Liebe und
Geduld, an Freundschaft und Frieden und lasse es wachsen zum Nutzen aller.
Der Herr vollende euer Leben am Tag der Ernte. Er lasse euch heimkehren mit den
Gaben der Liebe und erfülle euch mit Jubel und Lobpreis in Ewigkeit.
Das gewähre euch der allmächtige und gütige Gott: Der
Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen
Nachher geht hin, redet gut über einander und haltet Frieden.
Gegrüßet seist Du Maria.