Friedensgebet für Ukraine 28.02.22

Friedensgebet für Ukraine am Kriegerdenkmal 28.02.22 – 17.00 Uhr

Musik abspielen:
– Komm wir ziehen in den Frieden.
– Wozu sind Kriege da?

Begrüßung:
DANKE, Danke, dass Sie heute gekommen sind. Danke, dass wir uns treffen, hier an diesem Denkmal gegen den Krieg. Hier wo für viele Verler schmerzhafte Erinnerungen wach werden an Zeiten von Bomben, Trauer, Hunger und Tod und Verlust. Hier wollen wir beten zu unserm Gott. Zu unserm Gott, egal wie er heißt, ob Jesus Christus, Allah oder Jahwe, oder wie auch immer. Und wenn der heutige Grund die Bomben und Raketen in der Ukraine sind, wollen wir auch an die vielen Menschen denken, die in Afghanistan, Mali und vielen Ländern dieser Welt unter der Last von Krieg und Unterdrückung leiden. Unser Gott ist es, der uns die Kraft gibt Frieden zu halten und uns für den Frieden einzusetzen und mit unserm Reichtum die Not der Betroffenen zu lindern.

Zu ihm lasst uns beten:
Ewiger Gott,
mit Erschütterung und voller Sorge
schauen wir in den Osten unseres Kontinents Europa.
Wir bringen vor dich die Opfer der Gewalt
und die Not des ukrainischen Volkes
und bitten dich:
Stärke alle, die mutlos sind und sich fürchten.
Gib Mäßigung den Entscheidungsträgern.
Wende dich den Opfern des Krieges zu, beschütze alle, die auf der Flucht sind
und tröste die Trauernden.
Dein Sohn hat alle seliggepriesen und deine Kinder genannt, die den Frieden stiften.
Sei allen nahe, die in diesen Tagen für Gerechtigkeit, Freiheit und Sicherheit eintreten.
Darum bitten, dich Gott aus der ganzen Tiefe unseres Herzens.

Es ist Krieg.
Aufgeschreckt bin ich, du mein Gott, ich reibe mir zitternd die Augen,
ein Traum muss es sein, ein schrecklicher, ein Alptraum.

Entsetzt höre ich die Nachrichten, kann es nicht fassen,
Soldaten marschieren, kämpfen und sterben. Es ist Krieg.

Der Wahn eines Mächtigen treibt sie zu schändlichem Tun,
mit Lügen hat er sie aufgehetzt, mit dem Gift seiner Hassreden.

In den Kampf wirft er sie, missbraucht ihre Jugend, missbraucht ihre Kraft,
erobern sollen sie, töten sollen sie, sein Befehl ist eiskalt.

Seine Nachbarn hat er zu Feinden erklärt, ein Zerrbild gemalt,
in den dunkelsten Farben seiner wirren Machtphantasien.

Niemand wagt ihm zu widersprechen, seine Berater halten still,
ein Marionettentheater umgibt ihn, das er höhnisch bespielt.

Seine Bosheit hat Raffinesse, listig und schamlos geht er voran,
die Versuche ihn umzustimmen ließ er ins Leere laufen,

umsonst sind sie angereist aus besorgten Ländern,
Friedensappelle und Warnungen ließen ihn kalt.

Angst und Schrecken verbreiten sich, blankes Entsetzen,
wie viele Verletzte wird es geben, wieviel Tote?

Wann wird die gefräßige Gier des Tyrannen gesättigt sein,
wann der Blutstrom versiegen, wann die Waffen schweigen?

Hilflos starre ich auf die Bilder und Meldungen,
meine Fäuste voll Wut, in meinen Augen regnet es.

Fahr den Kriegstreibern in die Parade, Ewiger Gott. Allen!
Lege ihnen das Handwerk, lass sie straucheln und fallen.

Wecke den Mut und den Widerstand der Rückgrat-Starken,
lass das Volk sich erheben und die Verbrecher entlarven.

Nicht entmutigen lassen sollen sich alle, die an den Frieden glauben,
die unverdrossen ihre Stimme erheben, gegen Verführer immun sind.

Sei unter denen, die nicht schweigen, die nicht wegschauen,
die nicht achselzuckend sagen, was kann ich schon bewirken.

Höre unser Beten, unser Schreien, es töne in Deinen Ohren,
unsere Angst um die Welt unser Kinder und Kindeskinder.

Sie hast Du uns in die Hände gegeben, Deine Welt ist die unsrige.
Die Welt soll nicht in die Hände der Machthungrigen ohne Gewissen fallen.

Du hast uns die Erde gegeben, einen unfassbaren Reichtum,
gib uns nun die Kraft sie mit allen Völkern in Frieden zu teilen.

Es liegt an uns dich zu bitten, auf dich zu hoffen und deine Hand zu sein.

Oh Herr – gib uns die Macht des Glaubens, des Vertauens und der Versöhnung.
die Völker wollen Frieden, Freiheit und Glück!

Song: Ein bißchen Frieden

„Frieden ist nicht selbstverständlich“.
Das sehen wir in diesen Tagen, nicht nur an den aktuellen Konflikten, sondern auch an den vielen vergessenen Dramen und Spannungen in der Welt; und auch hier unter uns im Kleinen.

Wir wünschen uns den Frieden sehr herbei. Und viele, so wie wir, beten deshalb auch für den Frieden. – Leben wir danach? – Lassen wir dem Wunsch Taten und Zeichen folgen?

Ja, wir tun es jeden Tag: Wie der Friedensgruß, ein freundliches Winken, ein Augenblick, ein Nicken – und ein nettes „Hi“. Diese kleinen Zeichen setzen den Frieden in Gang; zeigen sie doch das wir freundlich sind.

„Friede auf Erden!“ Das haben die Engel bei Betlehem vor über 2000 Jahren gesungen. Und dennoch sind so viele unvorstellbare Taten in der Geschichte gefolgt. Frieden zu Leben und Frieden zu geben, heißt also noch viel mehr!

Immer noch und immer wieder sterben heute Menschen in Kämpfen und durch Bomben, sogar jetzt bei uns in Europa, in der Ukraine und vielen weiteren von der Weltgeschichte vergessenen Konflikten, wie zum Beispiel im Jemen und in Syrien, in Kolumbien oder auf den Straßen in Mexiko-Stadt.

Was nur können wir tun, damit mehr Friede wird auf dieser Erde?
Was kann ich persönlich tun?

Ich bin überzeugt: mehr, als ich manchmal denke. Natürlich, die hohe Politik und die niederen Beweggründe vieler Mächtiger, die kann ich kaum beeinflussen.

Aber: In Maßen kann ich doch etwas tun für den Frieden auf dieser Erde, auch im Großen, das glaube ich ganz fest.

Der Friede hat ja vor allem auch mit Verstehen und Gerechtigkeit zu tun. Mit gerechten und fairen Verhältnissen und mit einem respektvollen Umgang – auch mit scheinbar schwierigen Standpunkten. Wo weder Gerechtigkeit noch Verständnis herrschen, brechen schnell Streit und Krieg aus. Das wusste schon die Bibel.

Der Prophet Jesaja zum Beispiel nennt Frieden und Gerechtigkeit immer wieder in einem Atemzug. Und auch heute könnte man so rufen: Wehe ihnen! Es gibt sie ja noch immer, diese Unterdrückung der Armen.

Es tut mir in der Seele weh, mir vorzustellen, wie viele Millionen Kinder auf dieser Erde in Unfrieden und auf der Flucht leben müssen.

Song: Wes shall overcome

Frieden schaffen – beginnt bei jedem und mit jedem.

Jede Entscheidung an jedem Tag kann helfen die Kette zu durchbrechen. Es kann das fair gehandelte Produkt sein, aber auch das versöhnliche Gespräch in der Firma, der Kontakt zu einem verschmähten Nachbarn.
Natürlich kann es auch die Schlichtung eines Streits sein; vielleicht auf dem Schulhof.
Es kann auch der freie Stuhl neben mir sein, den ich jemanden anbiete.
Sehen wir hin, wenn jemand fällt – lachen wir nicht auch, wenn es komisch aussah – sondern helfen wir Ihm auf, stützen wir ihn.

Setzen wir uns für Lösungen ein, auch wenn niemand es für möglich hält, denn für den Frieden lohnt sich jeder Schritt – auch das Wort, das zueinander führt – uns zusammenbringt.

Ich glaube: – So fängt der Friede an. So kann er wachsen. Wenn ich Menschen offen begegne, ohne Überheblichkeit und Vorurteile.


Alle gemeinsam (Zettel vorbereitet)
Barmherziger Gott,
wir haben Angst vor dem Krieg, der so viel Leid bringen wird – 
für Menschen in der Ukraine, in Russland und in ganz Europa.
Wir beten für all die Verantwortlichen in Russland, der Ukraine, 
Belarus, den USA und der EU,
dass sie Wege aus der Eskalation finden.
Lass uns alle abrüsten mit Worten und Taten.
Erweiche die Herzen derer, die hart geworden sind.
Bewahre uns vor der Willkür der Mächtigen dieser Welt
und bringe sie zur Erkenntnis ihrer Grenzen. 
Segne uns mit deinem Frieden, damit dein Friede sich auf Erden ausbreite! 

Lasst uns gemeinsam unsere Hände öffnen. Damit unser Gott sie mit all seiner Liebe und Kraft füllen kann. Und dann lasst uns zusammen das Gebet sprechen, dass Jesus schon damals mit seinen Freunden gebetet hat.

VATER UNSER

Song: Frieden von Reinhard Fendrich

Wir beten gemeinsam:

Ich glaube an Gott, der die Liebe ist und der die Erde allen Menschen geschenkt hat.

Ich glaube nicht an das Recht des Stärkeren, an die Stärke der Waffen, an die Macht der Unterdrückung.

Ich glaube an Jesus Christus, der gekommen ist, uns zu heilen und der uns aus allen tödlichen Abhängigkeiten befreit.

Ich glaube nicht, dass Kriege unvermeidbar sind, dass Friede unerreichbar ist.

Ich glaube, dass Gott für die Welt eine Ordnung will, die auf Gerechtigkeit und Liebe gründet, und dass alle Menschen gleichberechtigt sind.

Ich glaube nicht, dass Leiden umsonst sein muss, dass der Tod das Ende ist, dass Gott die Zerstörung der Erde gewollt hat.

Ich glaube an Gottes Verheißung eines neuen Himmels und einer neuen Erde, wo Gerechtigkeit und Frieden herrschen.

Ich glaube an die Schönheit des Einfachen, an die Liebe mit offenen Händen, an den Frieden auf Erden. – Amen

Wir wollen Gott um seinen Segen bitten:
Der Herr sei vor euch, um euch den rechten Weg zu zeigen.
Der Herr sei neben euch, um euch in die Arme zu schließen
und euch zu schützen.

Der Herr sei hinter euch, um euch zu bewahren vor der Heimtücke böser Menschen.

Der Herr sei unter euch, um euch aufzufangen, wenn ihr fallt.

Der Herr sei in euch, um euch zu trösten, wenn ihr traurig seid.

Der Herr sei um euch herum, um euch zu verteidigen, wenn andere über euch herfallen.

Der Herr sei über euch, um euch zu segnen,

und so segne Euch der jeden Menschen liebende Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen
und dann geht hin und haltet Frieden.

Songs einspielen: Wir wollen Frieden für alle

Tabaluga Salamander

Wes shall overcome

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