Gottesdienst mit Krippenspiel 24.12.2022 16.00 Uhr
LIED: Engel auf den Feldern singen
Egrüßung:
Herzlich Willkommen heute am späten Nachmittag hier in der St. Judas Thaddäuskirche. So wie der heilige Thaddäus Jesus gefolgt ist und Jesu Botschaft gelebt hat, seid ihr hier heute in Gottes Kirche gekommen, um das Fest seiner Geburt zu feiern.
Herzlich willkommen, ganz besonders den vielen Kinder hier. Schön, dass ihr mit Euren Eltern gekommen seid. Sie haben schon bei der Taufe unserm Gott versprochen, dass sie Euch zu ihm führen wollen und das ist gut so.
Lange haben wir alle auf diesen Tag heute gewartet. Jesus Christus, Gottes Sohn ist geboren.
Er hat Gottes Frohe Botschaft zu uns Menschen gebracht. Und diese Botschaft heißt:
– Liebt Euch alle untereinander
– Helft Euch gegenseitig
– Vertragt Euch immer wieder
– Sprecht mit Gott und er wird Euch helfen.
Ich bin so froh uns dankbar, dass es diesen Gott gibt. Er gibt mir jeden Tag neue Kraft, seine Liebe weiter zu erzählen. Ich spreche immer mit ihm und er spricht mit mir.
Wir Kinder zeigen jetzt mal den Eltern und Großeltern, wie wir mit dem Kreuzzeichen unsere Gottesdienste beginnen: GOTT HAT MICH LIEB!
LIED: Kling Glöckchen, klingelingeling, …..
Gebet:
Lieber Gott, Du siehst, wie viele Kinder mit ihren Eltern oder Großeltern heute hier zusammengekommen sind. Wir wollen Dir zeigen, dass wir uns freuen, dass Du zu uns Menschen auf diese Erde gekommen bist. Du hast uns gezeigt, wie Liebe und Versöhnung geht. Du hast uns so viel über Gottes Hilfe für uns erzählt. Und Du wirst uns irgendwann alle zu Dir in den Himmel holen. Danke lieber Gott, Gut, dass es Dich gibt. Amen
Das Weihnachtsevangelium werden uns die Kinder gleich vorspielen. Für die Erwachsenen habe ich eine zusätzliche Geschichte:
Mit dem Herzen sehen
Unter tausend Kleiderschichten begraben, saß er vor dem Kaufhaus. Seine schmutzige Hand umklammerte einen Pappbecher und hin und wieder klapperte eine Münze hinein, die ihm ein eiliger Passant im Vorbeihasten hinwarf.
Sein Gesicht war von Furchen durchzogen, Spuren eines Lebens in dem es tiefe Täler gegeben hatte. Dreckig waren Kleider, Haare und Haut und wer ihm zu nahe kam, wurde von seinem Geruch schnell wieder auf Abstand gehalten. Doch allzu viele waren es nicht, die nahe genug an ihn heran traten um den Gestank wahrzunehmen.
Es war ein kalter Dezemberabend und die Menschen hasteten auf der Suche nach Konsum und Geschenken – was im Grunde auch das Gleiche war – durch die Geschäfte der Einkaufspassage vor der er kauerte.
Ihm war kalt und auch seine Kleiderschichten konnte die klirrende Dezemberkälte nicht davon abhalten ihm tief in die Knochen zu dringen.
Wenn die Menschen ihn wahrnahmen sahen sie einen Bettler, einen Penner, Obdachlosen oder Verwahrlosten auf dem Boden kauern. Einen Schnorrer oder Schmarotzer wurde er gelegentlich auch genannt. Und er selbst hatte keinen besseren Namen für sich. Was er einmal gewesen war, wer er einmal gewesen war, schien unwichtig geworden zu sein.
Wann ihn zum letzten Mal jemand mit seinem Namen angesprochen hatte, konnte er nicht mehr sagen. Was waren schon Namen, dachte er, in einem Moment der Trübsal.
Das Leben hatte ihm übel mitgespielt und irgendwann hatte er die Kraft für die großen und kleinen Spielchen verloren und hatte aufgegeben. Langsam, Stück für Stück, war das Leben, das er einst besessen hatte weggebrochen und mit seiner Wohnung, seinen Freunden und seiner Familie war irgendwann auch sein Name und seine Würde verschwunden.
Nun war er der Penner, der Alte, der Zottelbart der immer an dieser Stelle saß und bettelte. Vorsichtig pustete er in seine Hände um sie ein wenig aufzuwärmen. Da bemerkte er ein kleines Kind das einige Meter von ihm entfernt stand und ihn anstarrte.
So bewusst hatte ihn schon lange niemand mehr betrachtet und plötzlich schämte er sich für den Anblick den er bieten musste. Nachdenklich legte das Kind den Kopf schief und schien intensiv nachzudenken. Dann zupfte es seine Mutter an der Hand und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Nun starrte auch sie ihn an. Ihr Blick musterte ihn abwertend. Dann ging die geflüsterte Unterhaltung unterbrochen von gelegentlichen Seitenblicken auf ihn weiter. Die Mimik der Frau veränderte sich während des Gespräches und wurde weicher.
Schließlich kamen die Beiden Hand in Hand zu ihm. „Weißt du,“ sprach das Kind ihn an. „Ich darf mir heute etwas aussuchen.“ Der Alte nickte und murmelte: „Lass mich raten: du hast bestimmt ganz viele Wünsche.“ Das Kind nickte. „Du auch?“ Nachdenklich sah der Alte das Kind an.
Ob er Wünsche hatte?
Abends eine Schlafmöglichkeit die halbwegs warm war, genug Geld um nicht zu hungern. An größere Dinge wagte er nicht zu denken. Abwartend sah das Kind ihn an. Um es nicht hinzuhalten, murmelte er: „Ein heißer Kaffee und ein warmer Ort zum Schlafen. Mehr brauche ich nicht.“
Das Kind lächelte ihn an und warf ihm eine Münze in den Becher. Dann folgte es seiner Mutter ins Kaufhaus.
Lange blickte der Alte dem Kind nach. Ohne es zu wissen, hatte es ihm ein Geschenk gemacht. Es hatte ihn wahrgenommen. Unter all dem Dreck hatte es einen Menschen erkannt.
Eine Stunde mochte vergangen sein und noch immer dachte der Alte an das Kind. Da tippte ihm plötzlich jemand auf die Schulter. Da stand es wieder, voll beladen mit Einkaufstüten. „Ich habe mir was aussuchen dürfen.“ wiederholte es glücklich lächelnd. „Dann wünsche ich dir viel Spaß mit deinen Sachen,“ erwiderte der Alte und lächelte dem Kind zu. „Nein, ich wünsche dir viel Spaß mit deinen Sachen.“ Antwortete dieses und legte einen warmen Schlafsack und eine dicke Jacke vor dem Alten ab.
„Weißt du, was meine Mama mir immer sagt bevor ich abends schlafen gehe?“ fragte das Kind den staunenden Alten. „Gute Nacht?“ vermutete dieser. „Das auch. Aber sie sagt noch etwas: Versuche jeden Tag die Welt ein Stückchen besser zu machen. Ein Stückchen nur für irgendjemand. Dann ist schon viel getan.“
Verlegen schaute der Alte die Mutter an. Doch diese nickte. „Ihnen heute ein wenig Wärme zu schenken, war alles, was sich mein Kind heute ausgesucht hat.“ Gerührt schaute der Alte zwischen den Beiden hin und her. Die Mutter beugte sich zu ihm herab und drückte ihm einen Schein in die Hand. „Machen Sie es gut. Und frohe Weihnachten.“ Dann verschwanden die beiden in der Menschenmenge.
Als der Alte abends in seinem neuen Schlafsack lag, legte sich ein Lächeln auf sein Gesicht. „Anton,“ dachte er. „Ich heiße Anton und ich bin ein Mensch.“ Eine kleine Träne rann seine Wange hinab.
Jetzt habt Ihr schon ganz schön lange gewartet – aber jetzt geht’s los!
Teresa Folkers hat mit einigen Helfern das Krippenspiel heute organisiert und mit viel Einsatz vorbereitet. Viele Kinder haben sich bereit erklärt eine Rolle zu übernehmen und haben tüchtig ihren Text gelernt. Jetzt müssen wir alle mal ganz still werden und gut zuhören:
KRIPPENSPIEL (auf dem Weg zur Krippe): Stern über Bethlehem
LIED: Alle Jahre wieder, kommt das Christuskind
VATER UNSER
Gebet + Segen:
Unser Gott, der das Leben verspricht
und der zum Leben befreit, segne uns.
Er sei mit uns auf dem Weg.
Er begleite uns und notfalls trage er uns,
wenn unsere Schritte schwerer werden.
Er lasse sein Angesicht über uns leuchten.
Er schenke uns seinen Frieden.
Er schenke uns Talente und Begabungen
er schenke uns eine Sehnsucht, unser Leben schöner zu machen
Er begeistere uns immer wieder neu für seine Botschaft,
wenn wir nur an uns selber denken und unseren Nächsten vergessen.
Er schenke den Kindern in der ganzen Welt, einen Lichtstrahl des Friedens,
vor allem den Kindern in der Ukraine, die diese furchtbaren, dunklen Tage des
Krieges erleben müssen.
Dies schenke uns unser Gott,
der Herr und Meister des Lebens,
den wir gerade heute, so gütig und menschenfreundlich erfahren,
als Vater, Sohn und Heiligen Geist. Amen.
Lied: Ihr Kinderlein kommet, …….
Und jetzt dürfen alle Kinder, auch mit ihren Eltern, nach vorne kommen und unser Jesuskind betrachten – und danach geht hin und feiert ein frohes und friedvolles Fest.
Ganz großen Dank an alle, die diesen Gottesdienst so schön mitgestaltet haben, die Kinder mit ihrem Krippenspiel, die Musik und vor allem Danke an sie alle, die sie heute hier ein Beispiel ihres Glaubens gegeben haben.
Bei uns hier ist jeden zweiten Sonntag im Monat ein schön gestalteter Familiengottesdienst und an jedem vierten Sonntag ein Gottesdienst für die ganz kleinen im Pfarrheim .- immer jeweils um 9.30 Uhr. Wäre schön, wenn wir uns dort wieder sehen!
Und nun auf nach Hause – die Bescherung wartet!
Eine Woche vor Hl. Abend, und Sie haben schon alles fertig…. ich bewundere Sie !!
Die Geschichte: gibt es diese Geschichten wirklich? Oder sind sie nur für uns Wohlhabende, um uns zu berühren? Wir hatten heute den Obdachlosen-Chor von Hannover im Gottesdienst. Sie haben „Streets of London“ gesungen und ich musste seit langem mal wieder weinen.
Ich wünsche dem Mann vor dem Kaufhaus, dass er die Geschichte wirklich erlebt hat. Und ich wünsche uns allen, dass wir diese Geschichten wahr machen. Mir fehlt bisher die Kraft oder der Mut.
Ihnen vielen Dank für den vielen Input, den ich und andere bei Ihnen finden können!
Ein toller Gottesdienst mit einer sehr ergreifenden Geschichte!