Friedensgebet 3. Juni 2015
Begrüßung
Es war einmal ein Asket. Der saß schon seit Wochen meditierend in einer Höhle. Eines Tages kam eine kleine Maus vorbei und begann damit, am Schuh des Asketen zu nagen.
Ärgerlich löste er sich aus der Meditation und fragte: „Warum störst du mich, Maus?“
„Ich habe Hunger“ sprach die Maus.
„Du dummes Tier! Ich suche die Einheit mit Gott und du störst mich wegen deines Hungers. Verschwinde.“
Da fragte die Maus: „Wie willst du dich wohl mit Gott vereinigen, wenn du nicht einmal mit mir einig wirst?“ – Pause –
Ich kann nicht Frieden machen auf der ganzen Welt
Ich kann nicht Frieden machen
auf der ganzen Welt
Aber ich kann dafür sorgen,
dass in mir selber Frieden ist.
Und ihn weitergeben
an meine Kinder,
an meine Eltern,
an die Menschen,
mit denen ich arbeite,
an die, welche ich treffe –
zufällig oder nicht zufällig.
Das ist meine Möglichkeit,
Frieden auf dieser Welt zu machen.
LIED: 346 Atme in uns 1-3
Was man zu schätzen weiß
Ein Mann kam völlig aufgebracht zum Meister: „Ich brauche dringend Hilfe – sonst werde ich noch verrückt! Meine Frau und ich leben mit unseren Kindern und den Schwiegereltern in einem einzigen Raum. Wir sind mit unseren Nerven am Ende, wir brüllen uns an und schreien. Es ist die Hölle.“
„Versprichst Du, alles zu tun, was ich Dir sage?“ fragte der Meister den Mann
„Ich schwöre, ich werde alles tun, was Du mir sagst.“
„Gut“, sprach der Meister „wie viele Haustiere hast Du?“
„Eine Kuh, eine Ziege und sechs Küken.“
„Nun nimm sie alle zu Dir ins Zimmer. Dann komm‘ in einer Woche wieder.“
Der Mann war entsetzt. Aber er hatte ja versprochen, zu gehorchen. Also nahm er die Tiere mit ins Haus. Eine Woche später kam er wieder, ein Bild des Jammers. „Ich ein nervöses Wrack. Der Schmutz! Der Gestank! Der Lärm! Wir sind alle am Rande des Wahnsinns!“ rief er, als er den Meister sah.
„Geh nach Hause“, sagte der Meister, „und bring‘ die Tiere wieder nach draußen.“
Der Mann rannte den ganzen Heimweg. Und er kam am nächsten Tag wieder zum Meister. „Wie schön ist das Leben! Die Tiere sind draußen. Die Wohnung ist ein Paradies – so ruhig und sauber und so viel Platz!“
Meditative Musik
Gott,
Quelle des Lebens,
ewiger Strom der Liebe.
Wir danken Dir,
für allen Frieden, den Du schon geschaffen hast,
in uns, in unserer Umgebung und auf der ganzen Welt.
Wir bitten Dich,
öffne mit Deiner Liebe die Herzen der Menschen und
erfülle uns alle mit Deinem Licht.
Leite mit Deiner Weisheit alle, die Verantwortung tragen.
Gib Kraft zum Umdenken und Mut zur Umkehr.
Segne mit Deiner heilenden Gegenwart
und verhilf zum inneren Frieden,
damit alle friedvoll handeln können.
Schenke uns allen die Einsicht, dass Frieden in uns selbst beginnt
und dass nur Gedanken der Liebe und Versöhnung den Weltfrieden
und das Überleben der Erde sichern.
Erfülle unser Denken, Fühlen und Handeln mit Deiner Liebe und
Vertrauen in Deine machtvolle Gegenwart.
Wir bitten Dich,
setze den Kraftstrom des Friedens in allen Menschen in Bewegung.
Verbinde die Herzen aller, die für eine friedliche Lösung einstehen
und führe diese weltweiten Gebete für den Frieden zum Erfolg.
Wir danken Dir, Gott. Amen.
Bekenntnis zu Frieden und Gerechtigkeit (Zettel – wir beten gemeinsam)
Ich glaube an Gott,
der die Liebe ist,
und der die Welt allen Menschen geschenkt hat.
Ich glaube nicht an das Recht des Stärkeren,
an die Stärke der Waffen,
die Macht der Unterdrückung.
Ich glaube an Jesus Christus,
der gekommen ist, uns zu heilen,
und der uns aus allen tödlichen Abhängigkeiten befreit.
Ich glaube nicht, dass Kriege unvermeidlich sind,
dass Friede unerreichbar ist.
Ich glaube an die Gemeinschaft der Heiligen,
die berufen ist, im Dienste der Menschheit zu stehen.
Ich glaube nicht, dass Leiden umsonst sein muss,
dass der Tod das Ende ist,
dass Gott die Zerstörung der Erde gewollt hat.
Ich glaube, dass Gott für die Welt eine Ordnung will,
die auf Gerechtigkeit und Liebe gründet,
und dass alle Männer und Frauen gleichberechtigte Menschen sind.
Ich glaube an Gottes Verheißung eines neuen Himmels und einer
neuen Erde,
wo Gerechtigkeit und Friede sich küssen.
Ich glaube an die Schönheit des Einfachen,
an die Liebe mit offenen Händen,
an den Frieden auf Erden.
Amen.
LIED: 389 1+3+4 Dass Du mich einstimmen läßt
Darin zeigt sich etwas von Gott
Manchmal geschieht es,
dass Menschen gut zu anderen sind
und füreinander sorgen. –
Darin zeigt sich etwas von Gott.
Manchmal geschieht es,
dass Menschen einen Streit beenden
und sich wieder vertragen. –
Darin zeigt sich etwas von Gott.
Manchmal geschieht es,
dass Menschen sich einsetzen für Schwächere,
die am Rande unserer Gesellschaft stehen. –
Darin zeigt sich etwas von Gott.
Manchmal geschieht es,
dass Menschen teilen und verzichten,
damit es anderen besser geht. –
Darin zeigt sich etwas von Gott.
Manchmal geschieht es,
dass Menschen Worte sprechen
die andere trösten und Mut machen. –
Darin zeigt sich etwas von Gott.
Manchmal geschieht es,
dass Menschen sich zum
gemeinsamen Gebet versammeln. –
Darin zeigt sich etwas von Gott.
Manchmal geschieht es,
dass Menschen einfach da sind
und sich verbunden wissen –
Darin zeigt sich etwas von Gott.
Manchmal geschieht es,
dass Menschen gemeinsam
vom Frieden träumen.
Darin zeigt sich etwas von Gott.
Du friedvoller Gott,
zeige dich uns immer wieder
und lass uns deine Nähe spüren.
VATER UNSER
Jesus hat uns gesagt, dass wir zu Gott Vater sagen dürfen.
Sag nicht VATER, wenn du dich nicht jeden Tag wie sein Kind benimmst!
Sag nicht UNSER, wenn du nur an dich selbst denkst!
Sag nicht IM HIMMEL, wenn du nur an Erdendinge denkst!
Sag nicht GEHEILIGT WERDE DEIN NAME, wenn du ihn nicht lobpreist!
Sag nicht DEIN REICH KOMME, wenn du es mit persönlichem Erfolg verwechselst!
Sag nicht DEIN WILLE GESCHEHE, wenn du nicht auch Leiden annimmst!
Sag nicht GIB UNS UNSER TÄGLICHES BROT, wenn du nicht mit anderen teilst!
Sag nicht VERGIB UNS UNSERE SCHULD, wenn du mit anderen streitest!
Sag nicht FÜHRE UNS NICHT IN VERSUCHUNG, wenn du deine guten Vorsätze nicht ausführst!
Sag nicht ERLÖSE UNS VON DEM BÖSEN, wenn du nicht für das Gute eintrittst.
Sag nicht AMEN, wenn du die Worte dieses Gebetes nicht ernst nimmst!
Beten wir nun gemeinsam das Vater unser und halten wir uns dabei an den Händen, damit wir spüren: Im Hl. Geist Gottes gehören wir alle zusammen:
Vater unser im Himmel, …
FRIEDENSGRUSS
Wo Menschen sich als Kinder Gottes verstehen und sich als Brüder und Schwestern Jesu in seiner Nachfolge für andere einsetzen, kann Frieden werden. Mit dem Geist Gottes, den Jesus uns Menschen zu Pfingsten als Beistand gesandt hat, können wir alle Ungerechtigkeiten, alle Spaltungen und allen Unfrieden überwinden.
Reichen wir einander zum Zeichen des Friedens und der Versöhnung die Hand und sprechen wir uns den Frieden, den Jesus Christus uns zugesagt hat, jetzt gegenseitig zu:
Kraft zum Frieden (Zettel – wir beten gemeinsam)
Um deine Kraft zum Frieden bitten wir, Gott:
Wir erkennen dankbar, dass es unter uns Menschen gibt,
die Spannungen überbrücken,
die nicht aufhören zu verhandeln,
die überall Frieden suchen.
Um deine Kraft zum Frieden bitten wir, Gott:
um den Mut, allen entgegenzutreten,
die an gewaltsame Lösungen denken,
die mit Gedanken an Krieg ihr Spiel treiben,
die durch spannende Schilderungen den Krieg verharmlosen.
Um deine Kraft zum Frieden bitten wir, Gott:
Wir möchten noch mehr darauf achten,
wo wir uns zu breit machen,
wo Unsicherheit in der eigenen Überzeugung
uns dazu verleitet,
in Andersdenkenden Feinde zu sehen.
Um deine Kraft zum Frieden bitten wir, Gott:
dass wir die schrecklichen Folgen der Kriege
nicht vergessen oder verschweigen;
dass wir eintreten für Versehrte und Verstörte,
für Minderheiten und Flüchtlinge.
Um deine Kraft zum Frieden bitten wir, Gott.
Segne uns Gott, damit wir ein Segen sind
und mit zärtlichen Händen und einem hörenden Herzen
mit offenen Augen und mutigen Schritten
dem Frieden den Weg bereiten.
Segne uns, damit wir einander segnen
und stärken und hoffen lehren wider alle Hoffnung
weil Du unserem Hoffen und unserem Handeln
Flügel schenkst.
So segne uns der treue und gute Gott, der Vater ……………….
LIED: 452 1+2+3 Komm Herr, segne uns