21.05.14 -Shalom-

FRIEDENSGEBET St. Marien Kaunitz 21.05.2014 – Shalom –

 

Begrüßung – Kreuzzeichen

Shalom und Mazel tov! So grüßen sich Jüdinnen und Juden auf der ganzen Welt.
Shalom und Mazel tov, – diese beiden Wünsche passen für mich auch sehr gut zu unseren Friedensgebeten. Wenn wir beten für Frieden in Deutschland, in Israel, in Syrien und Afghanistan, und eigentlich überall auf der Welt.
Schalom, der Friede. Und „ha tov“ das Gute, das Glück – ich glaube, diese beiden Worte gehören zu den wichtigsten gemeinsamen Worten von Juden und Christen.
Glück, das kann in der hebräischen Bibel etwas sehr Sinnliches sein: eine schöne Frau, ein gut aussehender Mann; eine wohlriechende Salbe, die dem Körper gut tut.

Glück, das ist alles, was dem Leben nützt und es fördert; alles, was reichlich da ist: gesunde Kinder, ein Dach über dem Kopf, genug zu essen, sich nicht sorgen müssen.

Glück, das ist zu wissen, was man tun und was man lassen soll.

Und Glück ist auch, Gott in seiner Nähe zu wissen.
Und Mazel- das ist ein „Tropfen von oben“.

Ein Tropfen vom Segen Gottes. Der lässt es einem Menschen gut gehen an Körper und Seele. Ihm und seiner ganzen Familie. Ich denke, es wäre kurzsichtig, das zu vergessen.

Das Gute in meinem Leben verdanke ich Gott.
Mit Shalom grüßen sich Jüdinnen und Juden jeden Tag.

Dort, wo wir uns in Deutschland nur einen „Guten Tag“ wünschen, wünschen sie sich den Frieden.

Gemeint ist der eigene, innere Friede, genauso wie der Friede in der Partnerschaft und zwischen Eltern und Kindern.

Shalom, das ist das friedliche Zusammenleben in der Nachbarschaft, im ganzen Land.

Und Shalom ist auch das friedliche Zusammenleben mit anderen Völkern.
Die Israelis heute wissen, was für ein kostbares und hohes Gut der Friede ist. Und wie schwer es ist, diesen Frieden politisch zu erlangen.

Und trotzdem ist Shalom das, was wir uns ersehnen – für jedes Land der Welt, in dem Krieg herrscht.
Shalom und Mazel tov – für mich sind das Wünsche voller Sehnsucht und voller Hoffnung. Es sind   Segenswünsche genauso wie Bittgebete – dass unsere Zeit gut und friedlich sein möge. Ohne Kriege und Terroranschläge.

Und dass auch unser persönliches kleines Glück bewahrt sein möge und keinen Schaden nehmen soll.
Sie/Ihr und ich: Wir können einiges für den Frieden und für unser Glück tun. Ich bin dankbar, dass wir seit vielen Jahren darum beten. Dieses Friedensgebet ist für viele von uns fester Bestandteil unseres Alltags geworden.

Aber nicht alles liegt in unserer Hand. Wir brauchen dafür den mazel, „den kleinen Tropfen“ vom Segen Gottes. Und deshalb wünsche ich uns allen für heute, für Morgen, für das ganze Leben das noch vor uns liegt, Glück und Segen: Shalom und Mazel tov.

 

Reichen wir uns die Hand, wünschen wir uns Shalom und Mazel tov!

 

LIED: Hevenu shalom alechem 3x

 

Friede beginnt da, wo wir leben

Wir vertrauen fest darauf, dass Frieden möglich ist.

Vor fünfzig Jahren gab es kein Schützenfest ohne Schlägerei – heute gibt es das wohl.

Für unsere Großväter waren die Franzosen Erbfeinde – heute

ist kein Krieg zwischen Frankreich und Deutschland mehr denkbar.

Die Abrüstung beginnt in unserem Herzen.

Gütige und versöhnende Gedanken in sich hegen!

Wir leben unter lauter Menschen, für die Jesus am Kreuz starb.

Seine vergebende, verwandelnde und rettende Gnade

ist viel weiter verbreitet und steht vor viel mehr Herzen,

als unser enges Herz es gerne zugesteht.

Verbündete Gottes sein durch gütige Gedanken.

Friede ist keine Windstille zwischen zwei Kriegen.

Friede ist eine Bewegung von Herz zu Herz, von Volk zu Volk.

Geht diese Bewegung auch durch dein und mein Herz hindurch?

Bist du ein Friedensstifter?

Bist du eine Friedensstifterin?

Stifte ich Frieden?

Mache ich den ersten Schritt?

Es gibt keine Neutralität zwischen Frieden und Krieg.

So wenig wie zwischen Gut und Böse.

Gott ist Frieden, Freude, Liebe.

Satan ist Feindschaft, Streit, Neid, Eifersucht, Zank.

Auf welche Seite schlägst du dich?

Völkermord beginnt im kleinen, da wo wir leben.

Friede beginnt im kleinen, da wo wir leben.

Wenn du Argwohn und Misstrauen in dir nährst

und in deiner Umgebung ausbreitest,

bereitest du Kriege vor.

Vertraust du, weckst du Vertrauen.

Wer wie in einem Staffellauf von Vertrauen zu Vertrauen eilt,

erobert die Welt für den Frieden.

Menschliche Gemeinschaft, Friede unter Menschen, entsteht durch Gespräch.

Echtes Gespräch gibt es nur da, wo jeder redlich dafür offen ist,

dass der andere auch ihm etwas zu sagen hat.

Lerne Fremdsprachen, um andere Völker besser zu verstehen.

 

Alle: Und der Friede liegt an uns

Es gibt noch Bäume, die in Blüten lächeln,

es gibt noch Fische, die im Wasser springen,

es gibt noch Vögel, die sich Nester bauen,

es gibt noch Wälder, die das Leben wiegen.

lasst es nicht die letzten sein

lasst es nicht die letzten sein

zum Leben sind wir einander gegeben

zum Lieben, zum Leben

und der Friede liegt an uns.

Es gibt noch Wasser, das wir trinken können,

es gibt noch Felder, die uns Körner tragen,

es gibt noch Luftstrom, der uns Atem spendet,

es gibt noch Tiere, die uns nicht verklagen.

lasst es nicht die letzten sein

lasst es nicht die letzten sein

zum Leben sind wir einander gegeben

zum Lieben, zum Leben

und der Friede liegt an uns.

Es gibt noch Hände, die ihr Haben teilen,

es gibt noch Rücken, die den Schwachen tragen,

es gibt noch Stimmen, die für Stumme sprechen,

es gibt noch Menschen, die einander trauen.

lasst es nicht die letzten sein

lasst es Samen sein für viele

zum Leben sind wir einander gegeben

zum Lieben, zum Leben

und der Friede liegt an uns.

Es gibt noch Herzen, die den Himmel suchen,

es gibt noch Augen, die sich liebend grüßen,

es gibt noch Jugend, die sich Zukunft träumt,

es gibt noch Kinder, die vor Freude tanzen.

lasst es nicht die letzten sein

lasst es Samen sein für viele

zum Leben sind wir einander gegeben

zum Lieben, zum Leben

und der Friede liegt an uns.

LIED: 172 Gott in der Höh sei Preis und Ehr ….. 1

Verpflichtung zum Frieden

Der Friede beginnt mit der Vergebung, er beginnt mit dem Freispruch.

Zur Freiheit hat uns Gott befreit und zum Frieden hat er uns fähig gemacht.

Fangt bei euch selber an:

Euren Hass zu besiegen,

andere nicht mehr zu zerstören,

sie nicht mehr fertig zu machen.

Fangt bei euch selber an:

Euren Mut umzuwandeln in phantasievolle Kraft,

durchbrecht das alte Prinzip:

Auge um Auge – Zahn um Zahn.

Ihr fangt dann an, so zu leben, wie Jesus lebte.

Wenn ihr für den Frieden eintretet, – dann ohne Hass,

wenn ihr für den Frieden arbeitet, – dann ohne Streit,

wenn ihr auf den Frieden hofft, – dann ohne Angst,

denn Gott sagt:

Fürchte dich nicht, ich habe dich erlöst,

ich habe dich bei deinem Nahmen gerufen,

du bist mein. Uwe Seidel

 

Alle: Ein moderner Psalm

Völker erheben ihre Waffen, *

sie führen Krieg, um sich gegenseitig zu vernichten;

Immer größeres Vernichtungspotential legen sie sich zu, *

es reicht aus, um die Erde x-mal in die Luft zu jagen.

Ein Pulverfass ist diese Erde geworden, *

ich habe Angst, dass es einmal den großen Knall gibt.

Menschen bauen sich Feindbilder auf *

und können sich nicht mehr offen begegnen.

„Wie du mir, so ich dir“, heißt die Parole, *

den ersten Schritt zu tun, ist keiner bereit.

Jeder fürchtet den anderen und bewaffnet sich bis an die Zähne, *

Vertrauen ist zum Fremdwort unter den Völkern geworden.

Millionen werden ausgegeben für Waffen, *

und Millionen sterben jährlich an Hunger.

Warum ist das nötig, ich kann es nicht begreifen, *

dass Menschen sich mit Bomben voreinander schützen

und anderen fehlt das Brot zum Leben.

Auch deine Schöpfung, Herr, liegt im Stöhnen, *

zu einem Rohstofflager, von dem er sich nimmt, was er will.

Wie aber wird es aussehen, wenn alles verbraucht ist, *

was wird uns bleiben, wenn Wasser, Wald und Boden kein Leben mehr haben?

Was werden unsere Nachkommen einmal sagen, *

wenn sie zu spüren bekommen, was wir ihnen hinterlassen?

Vielleicht werden sie uns verfluchen, *

in die Hölle wünschen mit all unseren Machtwerken.

So stehe ich hier und bitte um Frieden, Herr, *

unter den Menschen und mit der Natur.

Ich spüre so viel, was mich mutlos macht, *

doch auch viele Hoffnungszeichen kann ich entdecken am Horizont.

 

Ich sehe Menschen aller Völker und Nationen, Religionen und Konfessionen, *

denen der Friede zum Anliegen geworden ist.

Ich sehe Menschen in Gruppen und Initiativen, *

die ihren Lebens- und Umgangsstil ändern.

Ich sehe Menschen, die Konflikte anders zu lösen versuchen *

als mit Gewalt und Bedrohung.

Dies macht mir Mut, Herr, und gibt mir die Möglichkeit, *

mich mit diesen Menschen zusammenzuschließen

auf dem Weg zu einem friedlichen Miteinander.

Denn im Grunde meines Herzens vertraue ich darauf, *

dass diese Erde in dein Friedensreich einmündet.

Du, Herr, wirst dich letztlich durchsetzen, *

und nicht die Mächte der Zerstörung und Vernichtung.

Du wirst die Herzen der Menschen von Grund auf bekehren *

und sie mit dem Geist der Liebe und des Friedens erfüllen,

darauf hoffe ich, und das gibt mir die Kraft, *

zu arbeiten für eine bessere Welt.

Denn ich weiß, du stehst auf der Seite des Lebens *

und nicht des Todes und Verderbens.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn *

und dem Heiligen Geist.

Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit *

und in Ewigkeit. Amen.

 

LIED: 386 Laudate omnes gentes 5x

 

Vater unser

 

Ein Segen wirst du sein, wenn du empfänglich bist

für die kleinen Fingerzeige Gottes an jedem Tag.

Ein Segen wirst du sein, wenn du mutig genug bist,

um deine Überzeugungen zu vertreten und für Schwächere einzustehen.

Ein Segen wirst du sein, wenn du ansprechbar bist

für das Glück und den Kummer der Menschen in deiner Nähe.

Ein Segen wirst du sein, wenn du nachsichtig bist

bei den Fehlern deiner Nächsten und großzügig verzeihst.

Ein Segen wirst du sein, wenn du dankbar

in Gottes Liebe bleibst.

Dazu segne uns der treue und liebende Gott,

der Vater ……………………..

 

LIED: Shalom chaverim 3x

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