Friedensgebet 14.01.2014
Begrüßung:
Liebe Brüder und Schwestern, guten Tag! (1.09.13)
Heute, liebe Brüder und Schwestern, möchte ich mir den Schrei zu eigen machen, der von jedem Winkel der Erde, von jedem Volk, aus dem Herzen eines jeden und von der einen großen Menschheitsfamilie mit immer größerer Ängstlichkeit aufsteigt. Es ist der Schrei nach Frieden. Es ist der Schrei, der laut ruft: Wir wollen eine friedliche Welt; wir wollen Männer und Frauen des Friedens sein; wir wollen, dass in dieser unserer Weltgemeinschaft, die durch Spaltungen und Konflikte zerrissen ist, der Friede aufbreche und nie wieder Krieg sei! Nie wieder Krieg! Der Friede ist ein zu kostbares Gut, als dass er nicht gefördert und geschützt werden müsste.
Mit leidvoller Sorge verfolge ich die vielen Konfliktsituationen auf dieser unserer Erde. Doch in diesen Tagen geht mir besonders schmerzlich ans Herz, was in Syrien passiert. Ich ängstige mich angesichts der dramatischen Entwicklungen, die bevorstehen.
Ich erhebe einen nachdrücklichen Friedensappell, einen Appell, der aus meiner tiefsten Seele kommt! Wie viel Leid, wie viel Zerstörung, wie viel Kummer hat der Gebrauch der Waffen in diesem gepeinigten Land und insbesondere unter der wehrlosen Zivilbevölkerung verursacht. Wie viel Qualen ruft er weiter hervor! Machen wir uns bewusst: Wie viele Kinder können nicht mehr das Licht der Zukunft erblicken! Mit besonderer Schärfe verurteile ich den Gebrauch chemischer Waffen: Ich sage euch, ich habe noch ständig jene schrecklichen Bilder der vergangenen Tage in meiner Erinnerung und in meinem Herzen! Es gibt ein Urteil Gottes und auch ein Urteil der Geschichte über unsere Taten, dem man nicht entrinnen kann! Niemals wird der Gebrauch der Gewalt zum Frieden führen. Krieg weckt Krieg, Gewalt weckt Gewalt!
Mit all meiner Kraft rufe ich die Konfliktparteien auf, der Stimme des eigenen Gewissens zu folgen, sich nicht in egoistische Interessen zu verschließen, sondern den Anderen als Bruder zu betrachten und mit Mut und Entschiedenheit den Weg der Kontakte und der Verhandlungen zu beschreiten, um die blinde Konfrontation zu überwinden. Ebenso nachdrücklich rufe ich auch die Internationale Gemeinschaft auf, jede Anstrengung zu unternehmen, um ohne weiteren Aufschub eindeutige Initiativen für den Frieden in jenem Land voranzubringen; Initiativen, die sich auf den Dialog und die Verhandlung zum Wohl der gesamten syrischen Bevölkerung stützen.
Keine Anstrengung werde unterlassen, um humanitäre Hilfe für die Opfer dieses furchtbaren Konfliktes zu gewährleisten, besonders für die Evakuierten im Land und die Flüchtlinge in den Nachbarstaaten. Es werde sichergestellt, dass die Helfer, die sich um die Linderung der Leiden der Bevölkerung bemühen, die nötige Unterstützung leisten können.
Was können wir für den Frieden in der Welt tun? Wie Papst Johannes XXIII. einmal sagte, ist allen die Aufgabe gestellt, in Gerechtigkeit und Liebe neue Wege des menschlichen Miteinanders zu finden (vgl. Pacem in terris [11. April 1963]: AAS 55[1963], 301-302).
Eine Kette des Einsatzes für den Frieden möge alle Männer und Frauen guten Willens verbinden! Diese ernste und eindringliche Einladung richte ich an die katholische Kirche in der ganzen Welt, und ich weite sie auch auf alle Christen anderer Konfessionen, auf die Männer und Frauen der verschiedenen Religionen und auf jene Brüder und Schwestern, die nicht glauben, aus: Der Frieden ist ein Gut, das alle Grenzen überwindet, weil es eben ein Gut der ganzen Menschheit ist.
Nochmals rufe ich mit lauter Stimme: Es ist nicht die Kultur der Auseinandersetzung, nicht die Kultur des Konfliktes, die das Zusammenleben in den Völkern und unter den Völkern aufbaut, sondern diese: die Kultur der Begegnung, die Kultur des Dialogs: Das ist der einzige Weg zum Frieden.
Der Schrei nach Frieden erhebe sich laut, auf dass er die Herzen aller erreiche; auf dass alle die Waffen niederlegen und sich leiten lassen von der Sehnsucht nach Frieden.
Lied: 300 1+2+5 Solang es Menschen gibt auf Erden
Jesus Christus, Du gibst uns Dein Gebot
geschwisterlicher Liebe. Du öffnest uns darin
den Weg des Glücks und des Friedens.
Du selber warst solidarisch mit Deinen Jüngern
in Bedrängnis (Mt 10,42). Du warst solidarisch
mit einem schwachen Kind (Mt 18,5). Du stellst
dich auch heute ganz auf die Seite all derer,
die gedemütigt und in ihrer Menschenwürde
bedroht werden.
Stärke uns, Herr, damit durch unseren Dienst
Dein heilendes und rettendes Wort alle erreicht,
die von Dir besonders geliebt sind: die Armen
dieser Welt. Sie haben keine andere Heimat als
Dein liebendes Herz, in dem sie sich bergen
möchten, um dort für immer etwas von der
Fülle des Lebens zu erfahren.
Jeden Tag hören wir von Menschen, die die
Opfer der Kriege beweinen: Frauen und Männer,
Mütter und Väter, Töchter und Söhne. Sie leiden
unter dem Tod ihrer Lieben, der Zerstörung
ihrer Häuser und dem Verlust ihrer Heimat.
Gott unser Vater, schenke ihnen etwas
von jener Hoffnung, die Maria erfüllt hat:
Um der Gewalt zu entfliehen, wurde sie in
Ägypten zur Asylantin. Sie beweinte Deinen
Sohn, als er am Kreuz ein Opfer menschlicher
Gewalt wurde.
In unserem Dienst an Flüchtlingen, Asylsuchenden
und Migranten, an denen, die Opfer von
Gewalt und Vertreibung wurden und an denen,
die die Opfer betrauern, gib uns, Herr,
die Kraft, nichts anderes zu suchen als
Deinen Willen zu tun und am Kommen
Deines Reiches mitzuwirken.
Denn viele Menschen unserer einen Welt
sind verwundet. Mache uns zu guten
Samaritern (Lk 10, 25-37), zu Botinnen
und Boten Deiner heilenden Liebe.
Amen.
Lied: 295 1+3 Wer nur den lieben Gott lässt walten
Lasst uns beten zu unserem Herrn Jesus Christus, der allein die Welt zum Frieden führen kann: Ruf: Du König des Friedens, erhöre uns
Für alle, die Einfluss haben und Macht ausüben:
um den Geist der Friedfertigkeit und Versöhnung und um Ehrfurcht vor dem Leben und dem Gewissen jedes Menschen. – Ruf: Du König des Friedens, erhöre uns
Für die Menschen in Syrien, Süd Sudan und vielen anderen Krisengebieten: um ein Ende des Blutvergießens. – Ruf
Für die Glaubenden aller Religionen:
um Gnade und Kraft für den gemeinsamen Dienst am Frieden. – Ruf
Für alle, die Jesus Christus als ihren Herrn erkennen: um die Gnade, das Geschenk seines Friedens anzunehmen und es weiter zu schenken. – Ruf
Für alle, die hilflos sind gegenüber den Bedrohungen in unserer Welt:
um den Beistand des Geistes Gottes, um Hellhörigkeit für seinen Anruf und um die Kraft zum Frieden mit allen Menschen. – Ruf
Für alle, die durch menschliche Gewalt aus dem Leben gerissen wurden – speziell für die jüngsten Opfer in Syrien: um den ewigen Frieden, den du verheißen hast. – Ruf
Herr Jesus Christus auf dich und die Kraft deines Geistes setzen wir unser ganzes Vertrauen. Dir sei Lob und Dank jetzt und in Ewigkeit. – A Amen.
Lied: 291 1+3 Wer unterm Schutz des Höchsten steht
Ökumenisches Friedensgebet 2014 (zusammen)
Gott, Barmherziger Vater, Zeige den Unterdrückten Segne Pakistan ebenso Gott des Friedens, Jesus, Erlöser der Menschheit, |
Führe uns bei unserem Einsatz Heiliger Geist, Lass Eintracht herrschen Heiliger, dreieiniger Gott, Der Name Gottes sei allezeit gepriesen Amen |
Vater Unser
Quantitativer Irrtum Ursel + Arthur zusammen
So reich waren wir nie wie heute –
so habgierig aber waren wir auch nie wie heute
so viele Kleider hatten wir nie wie heute –
so ausgezogen, so nackt aber, waren wir auch nie wie heute
so satt waren wir nie wie heute –
so unersättlich aber waren wir auch noch nie wie heute
so schöne Häuser hatten wir nie wie heute –
so unbehaust, so heimatlos aber waren wir nie wie heute
so versichert waren wir nie wie heute – so unsicher aber waren wir nie wie heute
so weit gereist waren wir nie wie heute –
so eng aber war für uns das Land nie wie heute
so viel Zeit hatten wir nie wie heute –
so gelangweilt aber waren wir auch nie wie heute
so vielwissend waren wir nie wie heute –
so sehr die Übersicht verloren haben wir nie wie heute
so viel gesehen haben wir nie wie heute –
so blind aber waren wir nie wie heute
so viel Licht hatten wir nie wie heute – so dunkel aber war es nie wie heute
so risikolos haben wir nie gelebt wie heute –
so isoliert aber waren die Menschen nie wie heute
So eng aufeinander haben die Menschen nie gelebt wie heute –
so weit voneinander entfernt aber waren die Menschen nie wie heute
so hoch entwickelt waren wir nie wie heute –
so sehr am Ende aber waren wir nie wie heute.
Neujahrssegen
Herr, großer Gott,
der unendlich du bist,
lehrst mich täglich,
was endlich ist,
mein Leben, die Freiheit,
Besitz und Stand.
Nur du hältst
über allem die Hand.
Dein Wort gilt
über die Zeiten hinaus:
Uns allen steht offen
dein Vaterhaus.
Und Menschen, die dieses
Ziel vor sich sehn,
dürfen dich bitten,
mit ihnen zu gehen.
Leben als Christ heißt,
dir zu vertrauen,
und durch dich und mit dir,
dein Reich aufzubauen.
Ganz wichtig scheint mir,
ein Mitmensch zu sein,
der nicht nur sich lebt,
verkapselt, allein.
„Sieh mich im Nächsten!“,
so wünscht du es, Herr,
und wer das befolgt,
dem wird es nicht schwer,
auf Wegen zu bleiben,
die zu dir führen.
Er wird deine Arme
und Nähe spüren.
Dazu segne uns der treue und liebende Gott,
-
der Vater der uns auch Mutter ist
-
der Sohn, der uns auch Bruder ist
-
und der Heilige Geist, der uns die Kraft zu Frieden schenkt.
Lied: 995 Selig seid Ihr