Friedensgebet St. Marien Kaunitz 12.12.2012
Begrüßung:
Es kommt ein Schiff geladen aufschlagen GL 114
Wir sind mitten in der Adventszeit.
Advent, das ist eine stille, ruhige Zeit.
– Wirklich? Und was ist mit all den Weihnachtsmärkten, Konzerten, Musicals …
Advent ist eine Zeit, in der wir uns auf das Kommen des Herrn am Ende der Zeiten und in seiner Geburt an Weihnachten vorbereiten sollen.
– Worauf bitteschön? Wen interessiert d a s denn heute noch?
Advent, das ist – kirchlich gesehen – auch der Beginn eines neuen Jahres.
– Moment mal! Immer langsam! Das Jahr beginnt immer noch am 1. Januar!
Advent ist eine Einladung, auf das zu Ende gehende Jahr zurückzuschauen.
Vielleicht können wir dieses Jahr mit einem Schiff vergleichen, das mit allem möglichen Ballast – im positiven wie im negativen Sinne – beladen ist.
– Wie bitteschön soll das denn gehen?
Bei einem Rückblick und bei einer Einstimmung auf den Advent kann uns ein altes Lied helfen:
Es kommt ein Schiff,
geladen bis an sein‘ höchsten Bord,
trägt Gottes Sohn voll Gnaden,
des Vaters ewigs Wort.
„Womit ist mein „Schiff“ beladen, bis an sein‘ höchsten Bord“? Was belastet mich? Was steht mir im Moment buchstäblich bis zum Hals?
Das Schiff geht still im Triebe,
es trägt ein teure Last;
das Segel ist die Liebe,
der Heilig Geist der Mast.
„Mit welcher „teuren Last“ ist mein „Schiff“ beladen?
Was war gut und kostbar in den zurückliegenden Monaten?
Von welcher Kraft wurde und wird mein Lebensschiff getrieben?
Wo sind meine „Tankstellen“?
Der Anker haft‘ auf Erden,
da ist das Schiff am Land.
Das Wort will Fleisch uns werden,
der Sohn ist uns gesandt.
„Wo bin ich „verankert“? Wo finde ich Sinn, Hoffnung und Halt?
Wie stark ist mein Vertrauen in Gott, in meinen Nächsten, in mich selbst?
Wo habe ich zum Frieden in der Familie, Nachbarschaft, Freundeskreis beigetragen?
Wir wollen zur Ruhe kommen und uns auf die Suche machen nach dem, der unser Licht und unsere Kraft ist. Gute Reise durch die Vergangenheit, die Gegenwart und in die Zukunft.
Musik (3 Minuten)
Die Kirche Christi
Die Kirche Christi sei eine einladende Kirche,
eine Kirche der offenen Türen,
eine wärmende, mütterliche Kirche,
eine Kirche der Generationen,
eine Kirche der Toten, der Lebenden und der Ungeborenen.
Eine Kirche derer, die vor uns waren,
die mit uns sind,
und die nach uns kommen werden.
Eine Kirche des Verstehens und Mitfühlens,
des Mitdenkens,
des Mitfreuens und Mitleidens.
Eine Kirche, die mit den Menschen lacht
und mit den Menschen weint.
Eine Kirche, der nichts fremd ist,
und die nicht fremd tut.
Eine menschliche Kirche,
eine Kirche für uns.
Eine Kirche, die wie eine Mutter auf ihre Kinder warten kann.
Eine Kirche, die ihre Kinder sucht und die ihnen nachgeht.
Eine Kirche, die Menschen dort aufsucht, wo sie sind:
bei der Arbeit, beim Vergnügen, beim Fabrikstor
und auf dem Fußballplatz,
in den vier Wänden des Hauses.
Eine Kirche der festlichen Tage
und eine Kirche des täglichen Kleinkrams.
Eine Kirche, die nicht verhandelt und feilscht,
die nicht Bedingungen stellt oder Vorleistungen verlangt.
Eine Kirche, die nicht politisiert.
Eine Kirche, die nicht moralisiert.
Eine Kirche, die nicht Wohlverhaltenszeugnisse verlangt
oder ausstellt.
Eine Kirche der Kleinen,
der Armen und Erfolglosen,
Mühseligen und Gescheiterten – im Leben, im Beruf, in der Ehe.
Eine Kirche derer, die im Schatten stehen,
der Weinenden, der Trauernden.
Eine Kirche der Würdigen,
aber auch der Unwürdigen,
der Heiligen, aber auch der Sünder. Eine Kirche –
nicht der frommen Sprüche,
sondern der stillen, helfenden Tat.
Eine Kirche des Volkes. – Wir sind die Kirche
Lied: 995 Selig seid ihr
Dich, Gott des Friedens, bitten wir:
Sei gegenwärtig an allen Orten dieser Welt,
an denen Friedlosigkeit, Gewalt und Unrecht die Menschen
quält und ihnen das Leben verweigert wird.
Ermutige und stärke alle, die diesen geschundenen
Menschen ihr Ohr und ihren Mund leihen, sich ihnen
zuwenden, mit ihnen leben und sich für sie e insetzen.
Rüttle das Gewissen der Machthaber und Diktatoren auf;
Bewege zur Umkehr die Habgierigen, die Satten, die
rücksichtslosen Macher, damit Friede und Menschlichkeit
eine Chance bekommen.
Hilf uns, den inneren Frieden zu suchen und zu finden.
Lass uns nicht flüchten vor der „Reise nach innen“,
damit wir mit und aus deinem Geist leben und handeln
können.
Jesus, du selbst bist immer wieder in die Wüste gegangen,
um im Gespräch mit dem Vater Einsicht und Kraft zu
bekommen.
Lass uns dir folgen
Im Schweigen,
im Lieben, im Einsatz für den Frieden. Amen
VATER UNSER
Herr und Gott,
gib uns ein brennendes Herz,
das fähig ist,
Licht und Wärme auszustrahlen;
mit anderen zu empfinden;
Freud und Leid zu teilen.
Herr und Gott,
gib uns ein brennendes Herz,
das fähig ist,
Hoffnung und Zuversicht zu vermitteln,
Vertrauen zu erwecken
und Vertrauen zu schenken.
Herr und Gott,
gib uns ein brennendes Herz,
das fähig ist,
sich in Liebe zu verschenken,
ohne Gegenliebe zu erwarten;
Risiken auf sich zu nehmen,
um Not zu lindern.
Herr und Gott,
gib uns ein brennendes Herz,
das fähig ist,
jedem Menschen seine Freiheit
zu gewähren und zu garantieren;
die Zeichen der Zeit zu erkennen
und klug auszulegen.
Herr und Gott,
gib uns ein brennendes Herz,
das fähig ist,
das Wagnis mit der Wahrheit einzugehen
und dadurch zu überzeugen;
sich für das Evangelium einzusetzen
und auch danach zu handeln.
Herr und Gott,
gib uns ein Herz, das offen ist
für die Not eines Mitmenschen.
Herr und Gott,
gib uns ein Herz, das fähig ist,
den Dialog zuzulassen,
um dadurch eine gute Zukunft zu eröffnen.
Herr und Gott,
gib uns ein Herz, das fähig ist,
Dich immer mehr zu verherrlichen.
SEGEN
Lied: Der mich atmen läßt ……
Wenn du dich satt gesehen hast an dem schönen Kind in der Krippe, gehe noch nicht fort!
Mache erst Seine Augen zu deinen Augen,
Seine Ohren zu deinen Ohren
und Seinen Mund zu deinem Mund.
Mache Seine Hände zu deinen Händen,
Sein Lächeln zu deinem Lächeln
und Sein Herz zu deinem Herzen.
Dann erkennst du in jedem Menschen
deinen Bruder, deine Schwester.
Wenn du ihre Tränen trocknest
und ihre Freude teilst,
dann ist Gottes Sohn in dir geboren
und du darfst dich freuen.