Friedensgebet St. Marien Kaunitz 11.01.2012
Ursel Begrüßung:
Lasst uns dieses Friedensgebet beginnen:
Im Namen Gottes – der uns zu Anstrengungen für mehr Gerechtigkeit aufruft,
im Namen Jesu – der an der Seite der Armen gelebt hat,
im Namen der Geistkraft – die uns den Weg zum Leben in Fülle für alle zeigt.
Wer Frieden sucht,
wird den anderen suchen,
wird Zuhören lernen,
wird das Vergeben üben,
wird das Verdammen aufgeben,
wird vorgefasste Meinungen zurücklassen,
wird das Wagnis eingehen,
wird an die Änderung des Menschen glauben,
wird Hoffnung wecken,
wird dem andern entgegengehen,
wird zu seiner eigenen Schuld stehen,
wird geduldig dranbleiben,
wird selber vom Frieden Gottes leben –
Suchen wir den Frieden?
Guter Gott, unser Schöpfer,
du hast uns geschaffen als dein Ebenbild,
in Würde und Lebenskraft.
Hilfe uns, deine Schöpfung und Geschöpfe zu achten.
(gesungen)Herr erbarme dich.
Jesus Christus, unser Bruder,
du hast uns gezeigt, wie wir leben können: achtsam und zugewandt in der Liebe; aufrecht
und glaubwürdig, unbeugsam in der Wahrheit und im Einsatz für das Leben.
Hilf uns, deinem Friedensauftrag zu folgen.-
Herr erbarme dich.
Gott, heilige Kraft und Heiliger Geist,
du willst uns stärken in Glaube, Hoffnung und Liebe, damit wir dem Frieden in uns, unter uns
und für die Welt diesen, die ihn so sehr vermisst und braucht.
Hilf uns, menschenwürdig zu leben und friedensfähig zu werden.
Herr erbarme dich.
Lasst uns beten.
Guter Gott, im Namen deines Sohnes, der uns Deinen Frieden verheißen hat, sind wir hier
versammelt. Er ist unsere Mitte. Nach ihm richten wir uns aus, in unserem Einsatz für ein
menschenwürdiges und friedliches Miteinander.
Lasst uns in seinem Geist leben und handeln. Darum bitten wir, durch Christus unseren
Herrn, Amen
(ALLE) Bitte um inneren Frieden
Es gibt so viel Unfrieden in der Welt.
Auch in mir selbst spüre ich eine große Unruhe. Häufig weiß ich einfach nicht, was ich tun soll. Dann habe ich den Eindruck, von den anstehenden Entscheidungen und Schwierigkeiten erdrückt zu werden.
Ich weiß, dass auch du die dunkle Seite dieser Welt erfahren hast, als du am Kreuz gelitten hast. Ich weiß, dass du mich darum in meinen Schwierigkeiten nicht allein lässt. Aber oft vertraue ich zu wenig auf dein Versprechen, bei mir zu sein.
Bitte gib mir in schwierigen Situationen die Kraft, mich gegen Ungerechtigkeiten zur Wehr zu setzen, und die Demut, die Schwäche anderer zu akzeptieren. Schenke mir die Weisheit, den Kern der Schwierigkeiten zu erfassen und mutig anzugehen, aber auch die Offenheit, nötigen Kompromissen nicht im Weg zu stehen. Hilf mir in meinen Schwierigkeiten, aber lass mich auch jene Schwierigkeiten sehen, die meine Mitmenschen zu bewältigen haben.
Bitte erhöre mich, wenn ich für andere Menschen bete. Wenn aber andere Menschen umgekehrt für mich beten, dann erhöre auch diese Gebete. Bitte hilf mir ebenso wie meinen Mitmenschen, inneren Frieden zu finden. Gib mir die Kraft für mehr Gerechtigkeit und Frieden in der Welt, im Alltag, mit dir Gott und mit mir selbst. Amen.
Lied: 143 1+2 Nun freut Euch ihr Christen
Arthur: Im Jakobusbrief lesen wir (2,14-18)
Meine Schwestern und Brüder, was nützt es, wenn einer sagt, er habe Glauben, aber es
fehlen die Werke? Kann etwa der Glaube ihn retten? Wenn ein Bruder oder eine Schwester
ohne Kleidung ist und ohne das tägliche Brot und einer von euch zu ihnen sagt: Geht in
Frieden, wärmt und sättigt euch!, ihr gebt ihnen aber nicht, was sie zum Leben brauchen –
was nützt das?
So ist auch der Glaube für sich allein tot, wenn er nicht Werke vorzuweisen hat. Nun könnte
einer sagen: Du hast Glauben, und ich kann Werke vorweisen; zeig mir deinen Glauben
ohne die Werke, und ich zeige dir meinen Glauben aufgrund der Werke.
Wir wollen kurz innehalten und uns fragen, wo wir die Armut erkennen
Nach jedem Impuls antworten wir mit den Lied: Herr, gib uns deinen Frieden
Berührbar für Gott und die Welt
wollen wir unseren Zorn nicht verschweigen
über Ungerechtigkeit, Unterdrückung, Ausbeutung
von Menschen nah und fern.
Herr, gib uns deinen Frieden
Berührbar für Gott und die Welt
wollen wir unsere Anteilnahme nicht verweigern
an Armut, Krankheit, Tod
von Menschen nah und fern.
Herr, gib uns deinen Frieden
Berührbar für Gott und die Welt
wollen wir unsere Zärtlichkeit ausweiten
durch Achtsamkeit, Konsequenz, Verlässlichkeit
für Menschen nah und fern.
Herr, gib uns deinen Frieden
O Gott, öffne meine Augen,
dass ich die Not der anderen sehe,
öffne meine Ohren,
dass ich ihr Schreien höre,
öffne mein Herz,
dass sie nicht ohne Beistand sind.
Hilf mir, ohne Angst vor dem Zorn der Starken
die Schwachen zu verteidigen.
Hilf mir, ohne Angst vor dem Zorn der Reichen
die Armen zu verteidigen.
Zeige mir, wo Liebe, Hoffnung und Glaube gebraucht werden,
und sende mich, sie dorthin zu bringen,
öffne meine Augen und Ohren,
dass ich mich heute und alle Tage
für deinen Frieden einsetze.
(ALLE) GOTT der du der Ursprung bist
von allem Guten, das getan wird,
der uns aufhetzt und anfeuert
gegen den Tod in all seinen Formen
und uns eingibt, uns nicht zu fügen
in die Macht des Unrechts,
in Feigheit und Grausamkeit.
Sei in uns Herz und Verstand,
dass wir fähig werden,
das schlimmste Leid zu mildern;
dass wir den Ungeist aufwiegen,
der diese Erde verwildert.
Wir beten zu dir
für die, die mutlos geworden sind
wegen alles Bösen in dieser Welt.
Aber auch für die, die voller Hoffnung sind,
die hell bleiben:
Verstärke ihr Herz,
dass nie fehlen in unserer Mitte
Standhaftigkeit und Sanftheit,
Liebe, stärker als der Tod.
Vor deinem Angesicht gedenken wir der Toten,
aller, die unabkömmlich waren,
der zu früh Gestorbenen,
aller, die unserer Obhut und Liebe
anvertraut sind,
aller, die uns umringen
mit Fragen, Sorgen und Glück.
Gott der Lebendigen, erfülle deinen Namen
an uns, an deiner Gemeinde, wo auch in der Welt.
Strecke deine Hand aus bis dahin,
wo wir noch tot sind.
Mache, heute noch, mit uns
einen neuen Anfang. (Huub Oosterhuis)
Vater Unser ………………
Ursel: Gott, Quelle des Friedens,
sei mit denjenigen,
die die Geschicke der Welt lenken,
damit Stolz und Prahlerei ein Ende nehmen
und die Herrschaft der Arroganz
aus unserer Welt verschwindet.
Gib ihnen den Mut, die Wahrheit zu sagen,
und die Demut, anderen zuhören zu können.
Hilf uns allen,
dass uns das Wohl unserer Mitmenschen wichtiger ist
als unsere eigenen ehrgeizigen Ziele.
Hilf uns,
dass uns mehr an der Wahrheit liegt,
auch wenn sie uns schadet,
als an der Lüge, die uns nützt.
Dadurch können wir aufrecht stehen,
frei und unbelastet von Furcht und Verdächtigungen
und bereit, einander zu vertrauen.
Hilf jedem von uns,
den eigenen Beitrag zur Verständigung
und das eigene Opfer für den Frieden zu geben,
damit wir in Frieden mit uns selbst
und in Frieden mit unseren Mitmenschen leben.
Dann können wir in Gelassenheit beginnen,
dein Reich in dieser Welt zu bauen,
bis die Erde erfüllt ist von der Erkenntnis Gottes,
wie das Meer mit Wasser gefüllt ist.
SEGEN:
Möge Gott uns segnen mit Unbehagen gegenüber allzu einfachen Antworten,
Halbwahrheiten und oberflächlichen Beziehungen, damit Leben in der Tiefe unserer Herzen
wohnt.
Möge Gott uns mit Zorn segnen gegenüber Ungerechtigkeit, Unterdrückung und Ausbeutung
von Menschen, damit wir nach Gerechtigkeit und Frieden streben.
Möge Gott uns mit Tränen segnen, zu vergießen für die, die unter Schmerzen, Ablehnung,
Hunger und Krieg leiden, damit wir unsere Hand ausstrecken, um sie zu trösten und ihren
Schmerz in Freude zu verwandeln.
Und möge Gott uns mit der Torheit segnen, daran zu glauben, dass wir die Welt verändern
können, indem wir Dinge tun, von denen andere meinen, es sei unmöglich, sie zu tun.
So segne uns alle: der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
Lied: 158 1-3 Lobpreiset all zu dieser Zeit