Friedensgebet St. Marien Kaunitz, 21.12.2011
A: Begrüßung
Herzlich Willkommen zum Friedensgebet. Es ist das letzte Friedensgebet vor der Geburt des Christkindes und das letzte Friedensgebet in diesem Jahr. Karolin und ich kommen gerne zum Friedensgebet, wenn wir Zeit haben und in der Schule nicht ganz was Wichtiges ist. Auch wir Kinder wissen, dass durch Krieg und Unfriede es vielen Menschen, auch Kindern schlecht geht.
Beim Christkind haben die Engel gesungen: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede den Menschen auf Erden. Darum fangen wir auch im Namen des Christkindes an:
Im Namen des Vaters und des Sohnes …………………………………
Lied: 989.8 Wir wollen Frieden für alle 3x
K: Der Frieden
Die Angst vor Streit und Hass und Krieg
lässt viele oft nicht ruhn.
Doch wenn man Frieden haben will,
muss man ihn selber tun.
Der Frieden wächst, wie Rosen blühn,
so bunt, so schön und still.
Er fängt bei uns zu Hause an,
bei jedem, der ihn will.
Vom Frieden reden, hilft nicht viel,
auch nicht, dass man marschiert.
Er kommt wie Lachen, Dank und Traum,
schon wenn man ihn probiert.
Man braucht zum Frieden Liebe,
natürlich auch Verstand,
und wo es was zu heilen gibt:
jede Hand.
A: Frieden halten, ist manchmal ganz schön schwer für Kinder und auch für Eltern. Wir Christen haben aber jemanden, der uns dabei helfen kann, wenn wir es wollen. Dazu haben wir eine Geschichte ausgesucht:
Ein kleiner Junge ist stolz darauf, einen Großvater zu haben, der Figuren schnitzen kann.
Es ist schon faszinierend zuzusehen, wie langsam aus einem Stück Holz „lebendige“ Gestalten entstehen.
Der Junge vertieft sich so in die geschnitzten Krippenfiguren, dass sich seine Gedanken mit der Welt der Figuren vermischen:
Er geht mit den Hirten und Königen in den Stall und steht plötzlich vor dem Kind in der Krippe.
Da bemerkt er: Seine Hände sind leer! Alle haben etwas mitgebracht, nur er nicht.
Aufgeregt sagt er schnell: „Ich verspreche dir das Schönste, was ich habe! Ich schenke dir mein neues Fahrrad nein, meine elektrische Eisenbahn.“
Das Kind in der Krippe schüttelt lächelnd den Kopf und sagt: „Ich möchte aber nicht deine elektrische Eisenbahn. Schenke mir deinen letzten Aufsatz!“
„Meinen letzten Aufsatz?“, stammelte der Junge ganz erschrocken, „aber da steht doch …, da steht >ungenügend< drunter!“
„Genau deshalb will ich ihn haben“, antwortet das Jesuskind. „Du sollst mir immer das geben, was >nicht genügend< ist. Dafür bin ich auf die Welt gekommen!“
„Und dann möchte ich noch etwas von dir“, fährt das Kind in der Krippe fort, „ich möchte deinen Milchbecher!“
Jetzt wird der kleine Junge traurig: „Meinen Milchbecher? Aber der ist mir doch zerbrochen!“
„Eben deshalb möchte ich ihn haben“, sagt das Jesuskind liebevoll, „du kannst mir alles bringen, was in deinem Leben zerbricht. Ich will es heil machen!“
„Und noch ein Drittes möchte ich von dir“, hört der kleine Junge wieder die Stimme des Kindes in der Krippe, „ich möchte von dir noch die Antwort haben, die du deiner Mutter gegeben hast, als sie dich fragte, wieso denn der Milchbecher zerbrechen konnte.“
Da weint der Junge. Schluchzend gesteht er: „Aber da habe ich doch gelogen. Ich habe der Mutter gesagt: >Der Milchbecher ist mir ohne Absicht hingefallen!< Aber in Wirklichkeit habe ich ihn ja vor Wut auf die Erde geworfen!“
„Deshalb möchte ich die Antwort haben“, sagt das Jesuskind bestimmt, „bring mir immer alles, was in deinem Leben böse ist, verlogen, trotzig und gemein. Dafür bin ich in die Welt gekommen, um dir zu verzeihen, um dich an die Hand zu nehmen und dir den Weg zu zeigen…“
Und das Jesuskind lächelt den Jungen wieder an. Und der schaut und hört und staunt…
Lied: 918.7 1-3 Gottes Liebe
K:
Frieden ist ein wertvolles Gut;
doch manche zerstören es mit Hass und Wut.
Frieden sollte es überall geben,
jeder Mensch soll es erleben.
Frieden ist für alle gut,
die Hoffnung auf Frieden macht allen Mut.
Frieden ist, was wir alle brauchen,
Frieden kann man sich nicht kaufen.
Frieden bedeutet Freiheit nur,
Spielen, Lachen Freuen pur.
Mit Gewalt schafft man keinen Frieden;
nur Schmerz für die, die überblieben.
A: Ich wünsche mir
für mich und alle Menschen
auf dieser Welt
eine Friedenstaube,
die über uns wacht.
So gäbe es keinen Streit oder Krieg mehr.
Alle Menschen würden sich freuen
und des Feindes Freund sein.
Ich wünsche mir
für mich und alle Menschen
auf dieser Welt,
eine Friedenstaube,
die über uns wacht.
Noch ein schöner Traum,
aber wer weiß,
vielleicht wird er eines Tages wahr,
wenn viele Menschen
mit mir
diesen Traum
träumen.
A schwarz – K rot
Ein bisschen mehr Friede
und weniger Streit
Ein bisschen mehr Güte
Und weniger Neid
Ein bisschen mehr Wahrheit immerdar
Und viel mehr Hilfe bei Gefahr.
Ein bisschen mehr „wir“
Und weniger „ich“
Ein bisschen mehr Kraft
Nicht so zimperlich
Und viel mehr Blumen während des Lebens
Denn auf den Gräbern sind sie vergebens.
Lied: 961 1+3 Ins Wasser fällt ein Stein
A:
Viele Menschen sagen: Was kann ich denn für den Frieden tun?
Ich bin doch machtlos!
Hat denn meine Stimme überhaupt Gewicht?
K: In einer Fabel wird erzählt:
„Sag mir, was wiegt eine Schneeflocke“ fragte die Tannenmeise die Wildtaube. „Nicht mehr als ein Nichts“, gab sie zur Antwort.
„Dann muß ich Dir eine wunderbare Geschichte erzählen“, sagte die Meise.
„Ich saß auf dem Ast einer Fichte, dicht am Stamm, als es zu schneien anfing; nicht etwa heftig im Sturmgebraus, nein, wie im Traum, lautlos und ohne Schwere.
Da nichts Besseres zu tun war, zählte ich die Schneeflocken, die auf die Zweige und auf die Nadeln des Astes fielen und darauf hängenblieben.
Genau dreimillionensiebenhunderteinundvierzigtausendneunhundertzweiundfünfzig waren es.
Und als diedreimillionensiebenhunderteinundvierzigtausendneunhundertdreiundfünfzigste Flocke niederfiel, nicht mehr als ein Nichts, brach der Ast ab.“
Damit flog die Meise davon.
Die Taube, seit Noahs Zeiten eine Spezialistin in dieser Frage, sagte zu sich nach kurzem Nachdenken:
„Vielleicht fehlt nur eines einzelnen Menschen Stimme zum Frieden der Welt.“
A: Vielleicht kommt es immer auf den Einzelnen an: Es gibt Momente, wo der Friede wie mit Händen zu greifen ist, wo wir nur die Hand öffnen und dem anderen entgegenstrecken müssen,
- Um die Menschen, um uns herum freundlich begrüßen und berühren zu können
- Um Hand in Hand zu gehen mit jemanden, den ich mag
- Um gut zu hand-eln und andere gut zu behand-eln
- Um annehmen zu können, was andere mir schenken
- Um verschenken zu können, was andere freut
- Um sich nach einem Streit wieder zu versöhnen
Unsere Hände können wie Friedensboten sein, deine und meine.
Wir haben mit und aus unseren Händen zarte Friedenstauben gebastelt. Zart und zerbrechlich, wie der Friede auch. Wenn ihr mit den Tauben gut umgeht, dann bleiben sie heile, wie der Friede auch. Vielleicht kennt ihr jemanden, dem ihr endlich die Taube schenken wollt um euch zu versöhnen, oder ihr behaltet sie selbst, um euch zu erinnern, wofür ihr eure Hände gebrauchen könnt.
(Taubenhände an alle verteilen)
K: Jetzt stellen wir uns alle vor die leere Krippe, nehmen uns an die Hände und beten das Vater Unser.
Vater Unser im Himmel ……………………….
K: Jetzt segne uns alle, der Gott der für jeden Menschen auf der Welt geboren wird und der jeden Menschen liebt. + der Vater +und der Sohn + und der Heilige Geist. Amen
K + A: Jetzt wünschen wir Euch und Euren Familien ein schönes Weihnachtsfest und ein gutes Neues Jahr und dass endlich Frieden kommt auf der Erde.
LIED: 921.5 1-5 Er hält die ganze Welt