Friedensgebet Kaunitz 08.08.07
Begrüßung:
Der Friede unseres Gottes sei mit uns allen.
Wir verbinden uns mit allen,
die für den Frieden in der Welt beten, mit denen die Angst und Sorge haben, mit denen die um ihre Kinder und Partner und Freunde weinen. Unser Gott ist ein Gott der auch mit uns weinen kann.
Wir beten weiter, auch jetzt nach den Ferien und immer wieder, um unseren Teil dazu beizutragen, dass der Krieg nicht stattfindet, nicht in der Welt nicht in den Familien, nicht unter Freunden, nicht in uns.
Wir verbinden uns deshalb im Namen Gottes, des Vaters und der Sohnes und der Heiligen Geistes, Amen
Wir beten zu Gott
und betend singen wir:
Lied:
PSALM 85, 8-14
Herr, erweise uns deine Gnade
und gib uns dein Heil!
Könnte ich doch hören,
was Gott der Herr redet,
dass er Frieden zusagte seinem Volk und seinen Heiligen,
damit sie nicht in Torheit geraten.
Doch ist ja seine Hilfe nahe denen, die ihn fürchten,
dass in unserem Lande Ehre wohne;
dass Güte und Treue einander begegnen,
Gerechtigkeit und Friede sich küssen;
dass Treue auf der Erde wachse
und Gerechtigkeit vom Himmel schaue;
dass uns auch der Herr Gutes tue,
und unser Land seine Frucht gebe;
dass Gerechtigkeit vor ihm her gehe
und seinen Schritten folge.
(einen Moment Musik – Betrachtet doch bitte ein wenig das Bild der Raupe)
Einige kurze Gedanken zum Raupenbild
Das ist eine kleine Raupe, ganz nah.
Die Häärchen stehen nach oben, sie sehen spitz aus in der Vergrößerung und sind doch ganz weich.
Schutzlos ist so eine Raupe, klitzeklein . Eigentümlich bewegt sie sich vorwärts, aber stetig auf ihr Ziel hin. Wir haben sie alle schon mal beobachtet.
Was soll der Gedanke an eine kleine Raupe in einem Friedensgebet helfen?
Ich möchte Ihnen eine Geschichte vorlesen über eine kurze Zeitspanne im Leben einer Raupe und ein Gleichnis für uns:
Keine Chance. Sechs Meter Asphalt.
Zwanzig Autos in einer Minute.
Fünf Laster. Ein Schlepper. Ein Pferdefuhrwerk.
Die Bärenraupe weiß nichts von Autos.
Sie weiß nicht, wie breit der Asphalt ist.
Weiß nichts von Fußgängern, Radfahrern, Mopeds.
Die Bärenraupe weiß nur,
dass jenseits Grün wächst.
Herrliches Grün, vermutlich fressbar.
Sie hat Lust auf Grün.
Man müsste hinüber.
Keine Chance. Sechs Meter Asphalt.
Zwanzig Autos in einer Minute.
Fünf Laster. Ein Schlepper. Ein Pferdefuhrwerk.
Geht los ohne Hast.
Ohne Furcht.
Ohne Taktik.
Fünf Laster. Ein Schlepper. Ein Pferdefuhrwerk.
Geht los und geht und geht
und kommt an.
Sie kommt an – entgegen aller Wahrscheinlichkeit.
Sie kennt keine Strategie, nur ihr Ziel.
Ein gutes Ziel – herrliches Grün wartet.
Und sie kommt an.
Nur eine Geschichte. Ein Gleichnis darüber, dass nichts unmöglich ist, wenn man das Ziel nicht aus den Augen verliert, dass man eine Situation meistern kann auch wenn man wehrlos ist und alles dagegen spricht.
Für mich ist das ein Gleichnis darüber, dass niemand sagen soll: „Aussichtslos, das hat ja doch keinen Zweck, nie schaffen wir den Weg zum Frieden.
Zu viele Hindernisse, man kann die Situation nicht überblicken. Wer weiß, was alles passieren kann, zwecklos, unwahrscheinlich – keine Chance.“
An diese kleine Raupe denke ich oft in letzter Zeit, wenn ich die Friedensaktivitäten sehe.
So gering scheinen die Möglichkeiten: Gebete und Straßenmärsche gegen Raketen und Flugzeugträger und weiß Gott noch was sonst alles.
Aber sie geht los und geht und geht und kommt an –
Sie läßt das Ziel nicht aus den Augen, naiv vielleicht, aber es ist nicht umsonst – sie kommt an
und später wird sie vielleicht ein Schmetterling, schön und leicht, empfindsam und schillernd, ein Anblick, der Freude auslöst und einen Moment Frieden .
MUSIK:
Biblische Lesung:
Mt 5,1-10
Aus der BERGPREDIGT
Die Seligpreisungen
Als er aber das Volk sah, ging er auf einen Berg und setzte sich; und seine Jünger traten zu ihm.
Und er tat seinen Mund auf, lehrte sie und sprach:
Selig sind, die da geistlich arm sind; denn ihrer ist das Himmelreich.
Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden.
Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen.
Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden.
Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.
Selig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen.
Selig sind die Friedfertigen; denn sie werden Gottes Kinder heißen.
Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihrer ist das Himmelreich.
Amen
– Musik –
Das folgende Gebet hat einige Teile.
Am Ende jeden Teils sage ich: Herr wir bitten Dich“.
Dann singen wir immer „Herr erbarme Dich“, nach der Melodie, die sie unter der Nummer 178.11 im Gesangbuch finden.
Herr unser Gott:
Höre, was wir beten:
Um deine Kraft zum Frieden bitten wir heute besonders, Gott:
Wir erkennen dankbar,
daß es Menschen gibt –
einflußreiche und unbekannte,
die Spannungen überbrücken,
die nicht aufhören zu verhandeln,
die überall Frieden suchen.
Herr schenke ihnen Kraft und gute Gedanken,
Herr wir bitten Dich: …….Herr erbarme Dich
Herr, unser Gott:
Höre, was wir sagen.
Noch immer geht die Furcht um,
vom Frieden sind wir weit entfernt.
Klopfenden Herzens verfolgen wir die Nachrichten und mancher fragt sich, was hinter den Kulissen heimlich ablaufen mag.
Die Welt ist angewiesen auf Deine Hilfe,
Wir bitten Dich …..Herr, erbarme dich.
Herr wir bitten Dich: …….Herr erbarme Dich
Herr unser Gott,
auch an anderen Orten als dem Irak brodelt es, auch wenn auf diesen Konflikt aller Augen gerichtet sind.
Nordkorea scheint von allen guten Geistern verlassen,
Indien und Pakistan haben ein Konfliktpotential, das ängstigt. In Afrika werden die Menschen, Männer Frauen und Kinder, einfach erschlagen, ausgerottet.
So viel steht auf dem Spiel,
Herr, schenke Vernunft und Besonnenheit.
Herr wir bitten Dich: …….Herr erbarme Dich
Herr, jede und jeder von uns hat eigene Gedanken, eigene Kriegsschauplätze, inneren Streit und Unfrieden. All dieses wollen wir jetzt im Stillen in unserer Gemeinschaft vor Dich bringen
Schweigen…………….
Herr wir bitten Dich: …….Herr erbarme Dich
Herr, wir bitten auch für uns:
Lass uns immer wieder neu für den Frieden beten.
Lass uns immer wieder den Mut finden,
uns für den Frieden einzusetzen,
lass uns nicht abstumpfen durch die täglichen Verlautbarungen und Lügengespinste,
schenke Energie, Wachheit und Durchhaltevermögen
Herr wir bitten Dich: …….Herr erbarme Dich
Lied: 436 Herr gib uns Deinen Frieden..4x
Alle unsere Gedanken für die Zukunft und was wir Gott noch sagen möchten
fassen wir zusammen in dem Gebet, das Jesus uns zu bitten gelehrt hat:
Ich bitte Sie dazu aufzustehen:
Vater Unser
Vater Unser im Himmel.
Geheiligt werde Dein Name
Dein Reich komme,Dein Wille geschehe
wie im Himmel so auf Erden
Unser tägliches Brot gib uns heute
Und vergib uns unsere Schuld
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern
Und führe uns nicht in Versuchung
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit, Amen
Der Segen Gottes begleite uns in unserem Alltag.
So lege Deine Hand in Gottes segnende Hand:
Segen:
Der Segen Gottes, der allmächtig ist und barmherzig
gehe mit Euch. Der Segen Gottes
lenke Eure Füße auf den Weg des Friedens
Der Segen Gottes kehre ein in Eure Wohnungen
und erfülle sie mit Freundlichkeit
Der Segen Gottes erwärme Eure Herzen
und mache sie mutig und stark
im Namen des Vaters ………………..
Lied: