03.12.03 – ICH BIN DER WEG-

Friedensgebet am 03. Dezember 2003 in der Marienkirche in Kaunitz

Lied: 977, 1- 3 Wo Menschen sich vergessen …..

Euer Herz lasse sich nicht verwirren. Glaubt an Gott, und glaubt an mich! Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, hätte ich euch dann gesagt: Ich gehe, um einen Platz für euch vorzubereiten? Wenn ich gegangen bin und einen Platz für euch vorbereitet habe, komme ich wieder und werde euch zu mir holen, damit auch ihr dort seid, wo ich bin. Und wohin ich gehe – den Weg dorthin kennt ihr.

Thomas sagte zu ihm: Herr, wir wissen nicht, wohin die gehst. Wie sollen wir dann den Weg kennen?

Jesus sagte zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich. Wenn ihr mich erkannt habt, werdet ihr auch meinen Vater erkennen. Schon jetzt kennt ihr ihn und habt ihn gesehen. (Joh 14, 1- 7)


Lied: 558, 1+4+6 Ich will dich lieben …..

ICH BIN DER WEG sprach einer                            Heinz
Da bogen sich die Straßen vor Lachen
schlängelten sich durch die Welt
und asphaltierten die Wahrheit

ICH BIN DER WEG sprach einer
Da gingen die Straßen an ihr Innerstes
und warfen mit Steinen auf ihn

ICH BIN DER WEG sprach einer
Da versetzten die Straßen Berge und beugten Bäume
liefen über Wasser und wühlten in Äckern
und brachen die Fundamente des Lebens

ICH BIN DER WEG sprach einer
Da kreuzten sich die Straßen
und spießten ihn auf eine Weggabel

ICH BIN DER WEG sprach einer
Und die Straßen ließen sich von der Sonne ins beste Licht rücken
bis ihre Haut rissig wurde
und sie ließen sich vom Regen rein waschen
bis ihre Konturen verwischten
und sie hielten ihre Gesichter in den Wind
bis ihre Profile fortgeweht waren

Und so gab es eines Tages keine Straßen mehr

Aber einer sprach ICH BIN DER WEG

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Einbahnstraßen, Sackgassen, Umwege, Baustellen, Schlaglöcher, Arthur Durchfahrt verboten.
Vorgegebene Richtungen, Parkverbot, Stop, aus und Ende.


Irrwege, Irrwitzwege, Irrfahrten.


Überall in Bretterbuden sitzen Fratzen und preisen Ausweg-Lose an, entblößen zwei Reihen gelber Zähne, wenn sie grinsen und das ganz große Glück versprechen, und aus ihrer Kehle schlägt Schwefelgeruch entgegen.


Eine Politesse verteilt Strafzettel, bis Laster die Wagen abschleppen.


Wohin, woher, wo, wozu?

An einem Wegekreuz hängt einer und spricht: „Ich bin die Antwort auf all Deine Fragen. Ich bin der Weg. Komm!“


-Menschen marschieren im Gleichschritt über Schwarz-Weißes und wechseln auf Lichtsignal die Seite. Und sei es nur der Kinder wegen.


Eine uralte Frau hat keine Chance, sie ist nicht schnell genug für diese Welt, und bleibt, wo sie ist.

Ein Kind weint, weil sein Ball überfahren wurde.

Am Straßenrand legen Eltern Blumen vor ein Kreuz: Ihr Sohn ist nicht gegangen, sondern gefahren.


Wohin, woher, wo, wozu? An einem Wegekreuz hängt einer und spricht: „Ich bin die Antwort auf all Deine Fragen. Ich bin die Wahrheit und das Leben. Komm!“


-Menschen auf dem Weg, denken, sie tanzen, dabei drehen sie sich oft nur im Kreise. Menschen auf dem Weg, denken, sie lassen die Welt hinter sich, vergessen, daß die Erde rund ist und sie fast immer wieder da ankommen, von wo sie aufgebrochen sind.

Menschen auf dem Weg, denken, sie brechen auf zu neuen Ufern, dabei scheint alles schon längst entdeckt.

Menschen auf dem Weg, denken, sie hätten die richtige Karte gezogen, doch schneidet hämisch ein Joker alle Straßen heraus.


Wohin, woher, wo, wozu? An einem Wegekreuz hängt einer und spricht: „Ich bin die Antwort auf all Deine Fragen. Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Komm!“

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Orientierungslosigkeiten, nicht wissen, woher und wohin, Ratlosigkeit, Heinz Erschöpfung – die ewige Wiederkehr des Gleichen.

Die Beklommenheit, die uns gerade in diesen Tagen so oft ergreift, die Beklommenheit, die Betroffenheit, die Scham, die Trauer, die hilflose Wut, das Mitfühlen und die Angst – sie entstehen an Bildern aus einer fern geglaubten Vergangenheit, die doch keine ist.

Weil wir uns immer noch im Kreise drehen.

Weil wir immer noch Bälle überfahren.

Weil wir immer noch hilflos im Schilderwald irren und in Sackgassen enden.

Weil wir immer noch unsere Seele für ein Ausweg-Los an einer Bretterbude verkaufen.

Weil wir immer noch nicht wissen, wo der Weg ist.

Weil wir immer noch nicht wissen, ob und wo wir ankommen.

Weil wir immer noch nicht glauben, daß gilt, was wir von dem, der am Wegekreuz hängt, gehört haben: Ich bin die Antwort auf all Deine Fragen. Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben.

 

 

Arthur

Wir wollen jetzt gemeinsam 2 x singen :

Schweige und höre – neige deines Herzens Ohr – suche den Frieden

Während ich dann Fürbitten spreche bitte ich sie das Lied dann nahtlos leise weiter zu summen.

Zum Schluß wollen wir dann noch zweimal das Lied wiederum mit dem Text singen und dann schließlich gemeinsam das Vaterunser beten. Es wäre dann schön, wenn wir beim Segen die einzelnen Kreuzeszeichen an den Stellen machen für die ich um den Segen bitte.

-Laß uns Deinen Weg erkennen, Vater im Himmel.
Wenn wir uns in Gassen der Engstirnigkeit verirrt haben,
die Vorfahrt anderer mißachtet haben,
rücksichtslos überholen wollten.


-Laß uns Deinen Weg erkennen, guter Gott.
Bevor wir wieder in Sackgassen ohne Wendemöglichkeit geraten.
Bevor wir wieder auf Schilderbürgerstreiche hereinfallen.
Bevor wir wieder ins Verderben rasen.


-Laß uns wachsam sein für Deinen Weg, lieber Gott.
Laß uns nicht müde werden, mit Dir zu gehen und andere auf diesem Weg mitzunehmen.
Laß uns nicht müde werden, uns von Dir leiten zu lassen,
und laß uns nicht zu stolz sein, uns auch einmal von Dir tragen zu lassen.


-Laß uns Dein Wegekreuz erkennen, Vater.
Das einzig hilft in all der Orientierungslosigkeit in und um uns.
Das einzig den Weg weist zu Frieden, Gerechtigkeit und Freiheit in und um uns.
Das einzig hilft gegen Sünde und Tod in uns und um uns.

 


Vaterunser …


Vater, Du hast uns Deinen Sohn zu unserer Erlösung geschenkt. Dafür danken wir Dir und bitten Dich mit dem Zeichen der Erlösung um Deinen Segen:

Christi Kreuz auf unsere Stirne
Christi Kreuz auf unseren Ohren
Christi Kreuz auf unseren Augen
Christi Kreuz auf unserem Mund
Christi Kreuz auf unserem Leib
Christi Kreuz auf unseren Herzen
Vom Scheitel herab bis zur Sohle vertrauen wir alles dem Schutz deines Kreuzes an
Christi Kreuz sei vor uns, uns zu führen,
Christi Kreuz sei hinter uns, uns zu behüten,
Christi Kreuz schütze Leib und Seele vor Schaden und Unheil,
Christi Kreuz sei unsere ganze Stärke. Amen!

Lied: 595, 3+4 Maria breit den Mantel …..

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