In der Einheitsübersetzung heißt es „Selig seid Ihr“,
unser Gott meint damit, dass wir frohe und glückliche Menschen sind,
dass unser Leben gelingt,
Freude macht und wir Anderen Freude machen können.
Ich versuche es mal.
Matthäus unser Evangelist,
der weiß, wie wichtig es wohl ist,
dass bei dem ganzen Bibel schreiben,
das Ganze muss auch spannend bleiben.
Nicht nur so trockne Textpassagen
Er will uns doch was Wichtiges sagen,
nicht nur Botschaften entfalten,
sondern uns auch unterhalten.
So dachte er sich mit Verstand:
Was finden die in Verl wohl interessant?
Ich seh‘ s doch alle Jahre wieder,
die treffen sich und singen Lieder,
sie schunkeln, tanzen überall –
trinken zu viel, auf jedem Ball,
das nennen sie dann Karneval!
Und eins gehört dann auch dazu,
dass unermüdlich, ohne Ruh`
einer sich nach Vorne stellt
und dann eine Rede hält
in Versen, die das Herz erfrischen,
und alle sitzen an den Tischen
und hören ihm so gerne zu.
„Das kann ich auch, und zwar im Nu“
so denkt Matthäus, ganz entrückt,
„den Jesus schick‘ ich in die Bütt,
den lass‘ ich auch ’ne Rede bringen,
passt auf, das wird mir leicht gelingen.“
Gesagt, getan, was kam bei rum?
Es war grad im Evangelium:
ne tolle Rede – keine Frage,
doch eigentlich nichts für Narrentage,
weil, wie das Ganze uns erscheint,
sich dabei doch so gar nichts reimt.
Und dann – beseh’n bei Tageslicht –
auch witzig ist das gerade nicht,
was wir dort von Jesus hören,
da kann man sich schon fast dran stören:
„Glücklich, sind die armen Leute“ –
was heißt das denn für uns dann heute?
Soll ich kräftig Schulden machen
und darf dann im Himmel lachen?
Möglichst schnell mein Geld ausgeben
und dann ab ins ew‘ ge Leben?
„Glücklich, wer Durst und Hunger hat „:
Hört dies der Narr, ist er nur platt.
Soll in dem ganzen Narrentreiben
er denn tatsächlich durstig bleiben?
Und wenn er dann kein Bierchen trinkt,
ihm wirklich die Erlösung winkt?
„Glücklich, wenn sie auf euch schimpfen,
und euch gerne verunglimpfen“:
Soll ich wirklich glücklich sein,
wenn sie würgen mir eins rein?
Mmh – ich denke, auf die Dauer
macht mich das doch wohl eher sauer.
Die Rede, die unser Jesus hält,
passt sie denn in die Narrenwelt?
Sie ist doch weniger zum Lachen,
hier geht’s doch um die ernsten Sachen.
Hat sie denn nun in diesen Tagen
uns Narren wirklich nichts zu sagen?
Dann schau‘ n wir mal genauer hin!
Macht das nicht grad für Narren Sinn?
In Jesu Rede wird die Welt
doch mächtig auf den Kopf gestellt
wie‘ s sonst an Karneval nur glückt.
Denn eigentlich ist‘ s doch verrückt:
Auf einmal sind die Armen Sieger,
die Sanftmut, sie bezwingt den Krieger,
wer trauert, der wird fröhlich sein,
und wer beschimpft wird, dem geht‘ s fein.
Mal ehrlich, das ist nicht normal:
verkehrte Welt – wie Karneval!
Wie kommt es nun, man glaubt‘ s fast nicht,
dass Jesus hier so närrisch spricht?
Ich kann nur sagen, ganz beglückt:
Er ist nun mal nach uns verrückt!
Und wenn den Pfarrer Sorgen drücken,
mit der Gemeinde und am Rücken,
Gott ist bei ihm, hält ihm die Hand:
Er sagt zu ihm, du bist bekannt,
ich kann dir helfen, warte bloß
8 Jahre noch – dann Rente los,
dann tut dich sicher nichts mehr quälen,
dann kannst du deine Hobbys wählen.
Gut, dass es noch Vikare gibt,
auch, wenn man sie recht selten sieht,
der Schein der trügt, sie beten viel
unser Seelenheil, das ist ihr Ziel.
Sie loben Gott den Wunderbaren,
und hoffen auf die Himmelsscharen.
Was soll mein Reden, alte Leier
Wir haben ja noch den Henkemeier,
er macht uns froh und zeigt sein Strahlen
das kann kein Mensch ihm auch bezahlen,
so schaut uns Gott an, liebevoll
das finden wir in Verl so toll.
Und ich, als schlichter Diakon,
so oft fehlt mir der rechte Ton,
ich will noch lang den Herrn lobpreisen,
meine Frau zählt mich zum alten Eisen,
mein Glaube gibt mir täglich Kraft,
noch läuft in meinem Kopf der Saft
die Frau und auch den Herrn zu loben,
ob er wohl lächelt – ganz da oben?
Wenn Gott hier auf St. Anna schaut,
ist er nicht wirklich ganz erbaut,
er sucht die vielen, die sonst kamen,
doch auch für die hat er Erbarmen,
Er findet Wege zu Jedermann
Und tut für jeden was er kann.
Er liebt uns Menschen, keine Frage,
und das in jeder Lebenslage
und gerade in den schweren Zeiten,
da möcht er uns so gern begleiten.
ER spricht uns zu und macht uns Mut:
„Ich mache für euch alles gut.
Und wenn ihr schwach seid, liebe Leute,
grad‘ dann steh‘ ich an eurer Seite,
mit Liebe und mit viel Erbarmen“
Ein Grund zum Feiern –
für heute Amen!