Maria, du Schöne doch gehalten Frauengemeinschaft verl 5.2014
Begrüßung
LIED: Sagt an, wer ist doch diese (GL Nr. 588, Str. 1 + 2)
Eröffnung
Wir sind als Getaufte versammelt im Zeichen unseres Heiles, im Zeichen des Sieges über den Tod: im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes! Im Mai – so sagt man oft – trägt die Natur ihr Festgewand. Viele Pflanzen blühen. Alles sprießt und wächst. Das empfinden wir als schön, einfach schön. Der Mai ist in der christlichen Tradition auch eine Zeit der besonderen Marienverehrung. Das Eingangslied nennt Maria „die Schönste aller Frauen“. Es ist überraschend: Obwohl wir kein Portrait – und schon gar kein Foto – von Maria besitzen, wird sie „schön“ genannt. Der Schönheit Marias wollen wir in dieser Andacht ein bißchen nachspüren.
Fraglos ist die Schönheit der Gottesmutter nicht mit vergänglicher Attraktivität zu verwechseln. Maria ist schön, weil sie den Glanz Gottes in sich trägt und aus sich heraus strahlen lässt. Diese Geisteskraft Gottes will auch uns erfüllen – trotz unserer Zweifel, trotz unserer Mängel, trotz unseres Gefühls von Minderwertigkeit, trotz unserer Angst. So können wir gemeinsam rufen:
Liedruf: Dich als Mutter zeige, o Maria hilf ….. 879.7
Wo menschliches Leben kalt und starr wird – genau dort will Gott sein. Wo der Glaube schwach wird oder verdunstet – dort wirkt die göttliche Geistesgegenwart. So können wir rufen:
Liedruf: Dich als Mutter zeige, o Maria hilf …..
Wenn uns ein versöhnendes oder verzeihendes Wort nicht über die Lippen kommen will, dann spricht Gott in uns. Wenn ich zerschlagen, antriebslos oder ohne Perspektive bin, dann richtet die göttliche Weisheit mich auf. So können wir rufen:
Liedruf: Dich als Mutter zeige, o Maria hilf …..
Wenn Menschen in der Isolation versinken und kein gutes Wort mehr hören können, dann weckt Gott die Liebe neu. Wenn ich friedlos umherirre und niemand ist da, der mir Anerkennung schenkt, dann rührt die Zärtlichkeit Gottes mich an und macht mich frei von mir selbst. So können wir rufen:
Liedruf: Dich als Mutter zeige, o Maria hilf …..
Gebet
Lasst uns beten:
Unfasslicher Gott,
du bist die Quelle aller Schönheit.
In deine Geschöpfe hast du einen Widerschein deiner Erhabenheit gelegt.
In Maria, der Mutter Jesu, erkennen und spüren wir deine Anmut,
deine Gunst und deine Gnade.
So ist sie uns Zeichen und Hinweis auf den Weg des Glaubens.
Dafür danken wir dir durch Jesus Christus,
der in der Einheit deiner Geisteskraft lebt und Leben schafft in Zeit und Ewigkeit.
Amen.
Schrifttexte
Immer wieder wird in unserer Heiligen Schrift von Frauen gesagt, dass sie schön sind. Als Isaak, der Sohn Sarahs und Abrahams, eine Frau sucht, trifft er auf die junge Rebekka. Von ihr heißt es: „Das Mädchen war sehr schön.“
Auch die Frau, die Jakob, den Sohn Rebekkas und Isaaks, für sich einnimmt, gilt als schön:
„Rahel war schön von Gestalt und hatte ein schönes Gesicht.“
In einem kleinen Buch des Ersten Testaments, dem so genannten „Hohenlied“, sind Liebesgedichte gesammelt, die zu den schönsten der Weltliteratur gehören. Ein junger Mann preist seine Geliebte:
„Schön bist du, meine Freundin. Ja, du bist schön!“
„Alles an dir ist schön, meine Freundin. Kein Makel haftet an dir.“
„Schön bist du meine Freundin. Lieblich wie Jerusalem, prächtig wie Himmelsbilder.“
„Wer ist, die da erscheint wie das Morgenrot, wie der Mond so schön?“
„Wie schön sind deine Schritte in den Sandalen, du Edelgeborene!“
„Wie schön bist du und wie reizend, du liebevoller Wonnen!“
Die Rede von der Schönheit ist unserer Glaubenstradition also nicht fremd. Es geht dabei um die Erfahrung, dass ein Mensch in seiner inneren und äußeren Erscheinung „stimmig“ ist. Schönheit wächst dort, wo ich z. B. in einem Gesicht mehr als nur das Ebenmaß – oder auch Verzerrungen – entdecke. Schön ist der Mensch, der über sich hinausweist.
Maria von Nazareth weist über sich hinaus. Sie ist ein Mensch mit einem Geheimnis, das ich nur staunend erahnen kann. Darum ist sie schön.
Ich lade Sie ein, ihr Lob zu singen.
Maria, dich lieben (GL Nr. 594, Str. 1 und 2 und 3 und 6)
In uns – in jeder und jedem von uns – spiegelt sich die Größe, die Schönheit unseres Gottes. Der achte Psalm besingt den Schöpfungswillen Gottes und die Ehre der Menschen. Der Psalm staunt über die Zuwendung Gottes und die schöne Gestalt seiner Werke. Wir können diesen Lobpreis staunend mitbeten.
Psalm 8
(GL Nr. 710)
im Wechsel
Fürbitten:
Maria, Du Mutter Gottes, wir wenden uns mit unsern Anliegen an dich: Gott hat zur Rettung der Welt sich nicht an die Mächtigen der Welt gewandt, sondern auf dich vertraut. Wir bitten Dich:
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Maria, du stehst Menschen bei, die sich in ihrem Suchen alleine gelassen fühlen. Du hast ja gesagt zum Plan Gottes. Hilf auch uns, Gottes Plan zu erkennen.
Mutter Gottes, wir rufen zu dir
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Maria- du stehst Eltern bei die ihre Kinder oft nicht mehr verstehen können. Du warst Begleiter von Jesus und hast dabei viele Höhen und Tiefen erlebt, sei du unser Begleiter in allen Lebenslagen.
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Maria, du stehst Menschen bei, die sich in Not und Trauer alleine gelassen fühlen. Hilf allen, die durch die derzeitigen Krisen in Bedrängnis geraten sind.
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Maria, auch Du hast an der Schöpfung Gottes Gefallen gefunden. Hilf auch uns, die schöne Natur zu achten und zu bewahren.
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Das Leben vieler Menschen ist geprägt durch Krankheit und Leid. Lass sie Trost finden in Dir und auch Hilfe durch uns erfahren.
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Wir bitten für die Verstorbenen, mit denen wir verbunden sind.
So bitten wir Dich Maria, durch Jesus, unsern Herrn und Bruder. Amen
Ich lade Sie ein, sich in das große Gebet Marias einzuschwingen. Magnificat (GL Nr. 689)
Maria war auch ein hoffender, ein betender Mensch. So wollen wir gemeinsam beten, wie uns ihr Sohn Jesu zu beten gelehrt hat: Vater unser im Himmel …
Maria war immer voller Hoffnung. Voller Hoffnung können wir alle sein, ganz egal, ob Frau oder Mann, jung oder schon etwas älter, weil jede und jeder von uns von einer Frau geboren ist, die uns getragen und in die Welt gesetzt hat, die es für uns gewagt hat, so wie Maria für Jesus.
Wir sind heute berufen, Gott in die Welt zu tragen, jede und jeder in ganz eigener und besonderer Art.
Wenn wir selber in guter Hoffnung leben, trotz aller Schwierigkeiten, sind wir ein Segen für unsere Familie, für unsere Arbeit, für unsere Welt – so wie Maria und ihr Sohn Jesus.
Unsere Schönheit vor Gott, entwickelt sich durch unser Tun. Mariens und Gottes Schönheit können wir nicht erreichen, aber wir können ihnen durch unser Tun, auch im Alltag, immer ähnlicher werden.
So segne uns und alle, mit denen wir verbunden sind, der dreieinige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
LIED: Segne Du Maria 1+2