1. Frühschicht Fastenzeit 2014 – 12.03.2014
BEGRÜSSUNG
LIED: 994 Herr Deine Liebe
Ich weiß, dass die Zeit unaufhaltsam läuft.
Vielen Menschen scheint es jedoch nicht schnell genug zu gehen, also legen sie noch einen „Zahn“ zu.
Erinnern Sie sich an die Zeitenwende von 1999 zu 2000? Da wurde jeder Tag gezählt, bis zum großen „Knall“, so wie die Sekunden vor dem Start einer Rakete. Mit der „Zeit“ ging mir das voll auf die Nerven. Fast panisch dachte ich: „Mensch wie die Zeit vergeht“!
Aber damit nicht genug, denn plötzlich war in den Geschäften schon Ostern, obwohl der Kalender eine ganz andere Meinung hatte. Kurze Verschnaufpause, Ostern abgehakt, dann schnell auf die neusten Urlaubsmoden gestürzt und ab zu den Sommerreisezielen. Da hat man echt zu tun, oder?
Im Urlaub angekommen holt uns der Sommerschlussverkauf ein. Blödes Wort „Sommerschlussverkauf“, denn der Sommer hatte ja erst mal angefangen.
Aus dem Urlaub zurück, müssen wir uns schnell Gedanken machen, wo wir wohl den Winter verbringen, denn die Winterreisekataloge sind da. Wer keinen Winterurlaub plant, der wird durch die Schaufenster eindeutig darauf hingewiesen, dass die kalte Jahreszeit schon begonnen hat, obwohl das Wetter echte Zweifel aufkommen lässt. Ende August kann man bei 30°C schon den ersten Weihnachtsstollen auf dem Balkon oder am Badestrand genießen.
Bei dem Tempo können wir gleich mal die Stiefel für den Nikolaus vor die Tür stellen. Und passen wir nicht auf, wird Weihnachten einfach zwei Monate vorgezogen. Sind wir dabei die Zeit zu überholen?
Es nervt ständig zu hören, nur noch ein paar Tage und dann…! Was dann…? Unsinn!
Wir haben Zeit, die wir nutzen können. Zeit zu leben ohne Hast und Eile.
Es ist an der Zeit anzuhalten, dass unsere Seele wieder ihren Platz in uns einnehmen kann. Bei all der Eile haben wir unsere Seele ständig im Schlepptau.
Außerdem bin ich mir sicher, dass Gott uns nicht nach-läuft, nein er wartet auf uns. Das jedoch nicht im „Übermorgen“, sondern im „Jetzt“ und „Heute“. Gestern ist vorbei, Morgen ist noch nicht und Heute ist jetzt.
Kostet diesen einen Tag voll aus.
Wenn Ihr Euch aber schon „Heute“ im „Morgen“
oder „Übermorgen“ befindet, werdet Ihr das „Heute“ nicht erleben, denn Ihr seid ja nicht da, sondern Eurer Zeit voraus.
Ich wünsche Euch einen schönen Tag mit ganz viel innerer Ruhe für tolle Momente der Gelassenheit.
Kurze Stille
LIED 521 Herr gib mir Mut zum Hören
Der entspannt Bogen
Es heißt, dass der alte Apostel Johannes gern mit seinem zahmen Rebhuhn spielte.
Nun kam eines Tages ein Jäger zu ihm. Verwundert sah er, dass ein so angesehener Mann wie Johannes einfach spielte. Konnte der Apostel seine Zeit nicht mit viel Wichtigerem als mit einem Rebhuhn verbringen?
So frage er Johannes: „Warum vertust du deine Zeit mit Spielen? Warum wendest du deine Aufmerksamkeit einem nutzlosen Tier zu?“
Verwundert blickte Johannes auf. Er konnte gar nicht verstehen, warum er nicht mit dem Rebhuhn spielen sollte.
Und so sprach er: „Weshalb ist der Bogen in deiner Hand nicht gespannt?“
Der Jäger antwortete: „Das darf nicht sein. Ein Bogen verliert seine Spannkraft, wenn er immer gespannt wäre. Er hätte dann, wenn ich einen Pfeil abschießen wollte, keine
Kraft mehr. Und so würde ich natürlich das anvisierte Ziel nicht treffen können.“
Johannes sagte daraufhin: „Siehst du, so wie du deinen Bogen immer wieder entspannst, so müssen wir alle uns immer wieder entspannen und erholen. Wenn ich mich nicht entspannen
würde, indem ich z.B. einfach ein wenig mit diesem – scheinbar so nutzlosen – Tier spiele,
dann hätte ich bald keine Kraft mehr, all das zu tun, was notwendig ist. Nur so kann ich meine Ziele erreichen und das tun, was wirklich wichtig ist.“
Kurze Stille
LIED: Der mich atmen lässt 1 – 4
Wir alle wissen, dass die Zeit unaufhaltsam läuft. Trotz allem ist es wichtig, auch immer mal wieder die Notbremse zu ziehen.
Kurz inne halten, obwohl vielleicht noch vieles zu erledigen ist. Ein jeder von uns muss
seinen Bogen mal entspannen, abschalten und neu auftanken, um später neu durchzustarten. Ruhe und Entspannung sind wichtig, gerade wenn alles hektisch wird. Zeit füreinander ist wichtig, um nicht im Alltagsstress zu versinken. Wir wünschen allen heute einen entspannten Tag mit vielen frohen und hellen Stunden.
Kurze Stille
(Impuls:)
Halte einen Moment inne und kümmere dich um dich selbst, wenn es dir seelisch nicht gut geht.
Wenn du merkst, dass du wütend, ängstlich, einsam, gestresst oder unglücklich bist, dann nimm dir etwas Zeit für dich, für die Pflege deiner Gefühle und deines Wohlbefindens.
Halte einen Moment inne in dem, was du gerade tust, und frage dich:
Was brauche ich?
Was fehlt mir?
Was würde/könnte mir jetzt guttun?
Was könnte mir helfen, mich besser zu fühlen?
Deine Antworten auf diese Fragen werden dir den Weg zeigen, wie du dein seelisches und körperliches Gleichgewicht wieder zurückerobern kannst.
LIED: Der mich atmen lässt 5-8
Gemeinsames Vater Unser
Ergreife Du die Macht über mich
Du – von Dir kommt alles, was gut ist, guter Gott!
Ergreife Du die Macht über mich:
über meine Gedanken, dass ich Gutes denke –
über meine Augen, dass ich Gutes sehe –
über meine Ohren, dass ich Gutes höre –
über meinen Mund, dass ich Gutes rede –
über meine Gefühle, dass ich Gutes erspüre –
über mein Herz, dass ich Gutes liebe –
über meine Hände, dass ich Gutes tue –
über meine Füße, dass ich gute Wege gehe –
Ergreife Du die Macht über mich – damit ich gut bin.
Ergreife Du die Macht über die ganze Welt – damit das Gute siegt.
Gott gebe uns, was uns guttut.
Gott mache uns stark, dass wir seinen Willen erfüllen können.
Gott führe uns, wohin er uns haben will.
So segne und begleite uns der uns liebende Gott,
+ der Vater, der Sohn und der Hl. Geist. Amen.
LIED 987 1+4 Christen singt ein Lied der Freude
GUTEN APPETIT!