Wortgottesfeier 18.02.2014

 

Wortgottesfeier 18.02.2014

Lied:

 

Begrüßung

Im Evangelium werden wir heute lesen:
Wer die Gebote hält und halten lehrt, der wird groß sein im Himmelreich.
Groß sind bei uns Menschen,
die etwas Besonderes leisten,
die hohe Ziele erreicht haben,
die erfolgreich sind.
Gott aber sieht anders auf uns Menschen.
Groß in seinen Augen ist, wer sich an sein Wort hält und sich ihm anvertraut.
Wir bitten ihn um sein Erbarmen:

 

Bußakt:

Herr,
manchmal sind wir in dem, was wir sagen, ganz groß.
Aber wir verstecken Unsicherheit und Angst.
Herr, erbarme dich.

Herr,
mit unseren Blicken schätzen wir Leute ab.
Viele von ihnen machen wir klein, ziehen sie nackt aus.
Christus, erbarme dich.

Herr,
du hast dich für uns klein gemacht.
Gib uns Worte, die von Herzen kommen
und Blicke, die den Himmel öffnen.
Herr, erbarme dich.

 

Tagesgebet:

 

Treuer Gott,
wir danken dir für den Wortschatz,
uns auszudrücken und miteinander zu reden.
Wir danken dir auch für die vielen Blicke,
uns zu Recht zu finden und in Gesichtern zu lesen.
Wir danken dir, dass du freundlich mit uns redest
und gnädig auf uns siehst.
Hilf uns, gute Worte für einander zu finden
und schenke uns Augen, in jedem Menschen
dein Kind zu sehen.
In Christus, unserem Herrn.


Evangelium

 

 

Ansprache:

Meine lieben Freunde!

Offensichtlich ist es Jesus ein ganz wichtiges Anliegen, dass wir gut und friedlich miteinander umgehen. Aber – übertreibt er da nicht?

Im Alltag rutscht uns doch bei Ärger, schlechter Laune oder Stress schon einmal eine handfeste Beschimpfung eines Anderen heraus.

 

Vielleicht sollen wir aber erkennen, dass das Unrecht oft schon lange vorher in unseren Herzen beginnt. Zeigt sich unsere Wut dann in Gewalt, also mit hässlichen Worten oder Taten, geht womöglich ein tiefer Groll voraus.

Gewalt gibt es zu Hause, im Kindergarten, in der Schule, im Verein, in der Firma … und geht weiter in Fernsehfilmen, Fußballspielen und in den Nachrichten über Kriege und Vertreibungen.

Gewalt beginnt schon mit lieblosen Ausrutschern. In unseren Augen sind sie oft nicht so gemeint. Aber wissen wir, wie sie bei einem Anderen ankommen und was sie auslösen? Manch tiefsitzender Groll hat seinen Anlass in Kleinigkeiten, die aber in den Herzen weiterwirken.

 

Jesu Mahnung „Wenn du deine Opfergabe zum Altar bringst und dir dabei einfällt, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, so lass deine Gabe dort vor dem Altar liegen;

geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder, dann komm und opfere deine Gabe“

zeigt uns eindringlich, was wir tun sollen.

Meinen wir also nicht, bei unseren kleinen Ausrutschern käme es nicht so darauf an. Auch sie können verletzen, nahe gehen und nachwirken.

Wichtig ist deshalb, dass wir uns immer wieder auf den Weg zum Anderen machen, um etwas in Ordnung zu bringen. Zugegeben, das ist oft nicht leicht, aber es trägt wesentlich zu einem besseren Miteinander bei.

Für Jesus ist es genauso wichtig wie das Friedenschließen, auf das wir uns sogar noch auf dem Weg zum Gericht, also in letzter Minute, einlassen sollen. Amen.

 

Lied:

 

Fürbitten:

Im Evangelium wird uns gesagt, Worte, Blicke und Beziehungen liebevoll zu pflegen. Uns wird auch der Geist geschenkt, Gottes Gebot zu hören und auf seinem Weg zu gehen. Lasst uns beten:

Für die Menschen, die unter Worten leiden,
sich nicht verstanden fühlen,
verunsichert sind.
Schenke ihnen Mut, mit anderen zu reden.
Wir rufen zu dir:

Für die Menschen, die viel reden müssen,
ständig gefragt werden,
auf alles eine Antwort haben müssen.
Schenke ihnen eine Verschnaufpause, zu sich selbst zu finden.

Für die Menschen, die die Blicke der anderen fürchten,
sich ausgezogen fühlen,
sich ihrer Würde beraubt sehen.
Schenke ihnen ein neues Gewand für die Seele, sich zu schützen.

Für die Menschen, die mit Blicken ihre Ansprüche untermauern,
Angst machen,
Gehorsam heischen.
Schenke ihnen Augenklappen, Menschen in Ruhe zu lassen.

Für die Menschen, die ein „Ja“-Wort gegeben haben,
Glück in einer Ehe suchen,
Kindern das Leben schenken.
Schenke ihnen Freude aneinander.

Für die Menschen, die mit ihrer Liebe an ein Ende gekommen sind,
nur noch böse Worte für einander haben,
auch für gute Tage nicht mehr dankbar sind.
Schenke ihnen die Kraft, liebevoll miteinander umzugehen.

Du, Gott, hast „Ja“ zu uns gesagt.
Dein erstes Wort für uns war: es werde Licht.
Lass uns behutsam und sorgfältig
Worte, Blicke und Beziehungen pflegen,
bis du vollendest, was wir nicht vollenden können.
In Christus, deinem Wort für uns.

 

Lobpreis:

 

„Alles, was atmet, lobe den Herrn“ (GL 678)

Guter Gott und Vater,
wir sind zusammengekommen, um dir zu danken
und unseren Lobpreis darzubringen.
In deiner Weisheit hast du die Welt geschaffen und geordnet.
Den Menschen gabst du Gebote und Vorschriften,
damit es ihnen wohl ergehe auf Erden.

Deinen Sohn Jesus Christus hast du in die Welt gesandt,
damit er erfülle, was das Gesetz und die Propheten
angekündigt und verheißen haben.
Er hat uns den Sinn deiner Gebote erschlossen
und uns den Weg gewiesen, wie wir vor dir gerecht werden können.

Dein Geist führt uns auch heute.
Er leitet uns an, Hass und Zorn zu überwinden,
Frieden zu suchen und uns miteinander zu versöhnen.
Er mahnt uns zur Gerechtigkeit.
Er bestärkt uns, Verantwortung zu tragen in allem, was wir tun.
Er lehrt uns, die Würde jedes Menschen zu achten.

Wir preisen deine Weisheit und deine Treue
und stimmen ein in das Lob der ganzen Schöpfung.

Lied:

 

Mahlspruch:

Gott hat die Welt so geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab,
damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht,
sondern das ewige Leben hat.

Schlussgebet:

Geh du mit, treuer Gott,
wenn wir uns auf den Weg machen.
Ohne deinen Beistand,
ohne dein Geleit können wir nicht leben.
Was wir nicht wissen, ist bei dir gut aufgehoben:
Die Tage, die vor uns liegen,
die Menschen, denen wir begegnen werden,
die Worte, die wir noch finden müssen.
Lass dein Angesicht über uns leuchten
und schenke uns deinen Frieden.
In Christus, unserem Herrn.

 

Lied:

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