Allerseelen – mit Gräbersegnung 2005
Benediktionale S. 73 1
Dem Tod entkommen!?
Ein reicher Kaufmann in Bagdad schickte eines Tages seinen Diener mit einem Auftrag zum Basar.
Als dieser zurück kam, zitterte er vor Angst am ganzen Leibe. „Herr“, rief er, „auf dem Markt sah ich einen Fremden. Ich blickte ihm ins Gesicht und erkannte, dass es der Tod war! Er hob die Hand drohend gegen mich und ging davon. Nun habe ich große Angst. Bitte, Herr, gebt mir ein Pferd, damit ich sofort nach Samarra reiten kann, um möglichst weit fort vor dem Tod zu fliehen.“
Der Kaufmann war sehr besorgt um seinen treuen Diener und gab ihm sein schnellstes Pferd. Der Diener schwang sich auf den Rücken des Tieres und raste im wilden Galopp davon.
Später am Tag ging der Kaufmann selbst zum Basar, um noch etwas zu erledigen. Dort sah er den Tod in der Menge der Menschen. Er ging auf ihn zu und fragte: „Du hast heute morgen meinem Diener gedroht. Was hatte das zu bedeuten?“
„Ich habe dem Mann keineswegs gedroht. Meine Geste drückte viel mehr mein Erstaunen aus, ihn hier anzutreffen. Mir hatte man nämlich gesagt, dass ich ihn heute Abend im Samarra treffen würde.“
Niemand kann dem Tod entkommen, niemand weiß die Zeit oder die Stunde. Viele hier auf dem Friedhof hat der Tod überrascht. Die Verstorbenen aber auch die Angehörigen. Es starben sehr alte Menschen aber auch viele wurden mitten aus dem Leben gerissen, manche starben in jungen , sehr jungen Jahren, andere starben bevor sie geboren wurden. Warum, diese Frage werde ich meinem Herrn stellen, wenn ich ihm begegne. Und ich werde dabei nicht freundlich schauen, denn ich verstehe nicht den Tod unschuldiger Kinder, ich verstehe nicht die Notwendigkeit des Todes von Mttern und Vätern um die die Kinder trauern und schreien. Manchmal möchte ich mich selbst anbieten für all dieses Elend und die Not die der Tod manchmal hinterlässt. Aber auch auf diesen Handel lässt Gott sich nicht ein. Seinen Fingerzeig verstehe ich wohl, wenn er sagt: Gehe hin, liebe Deinen Nächsten. Sei für den anderen da, kümmere Dich, pflege ihn, besuche ihn, habe ein bisschen Zeit für Sie. Da wird bei vielen Menschen der Zusammenhang zwischen Allerheiligen und Allerseelen ganz deutlich.
Von Verstorbenen wird oft gesagt, sie haben das Zeitliche gesegnet. Haben sie!! Danke sage ich meinen Eltern, meinen Schwiegereltern, Freunden und Nachbarn – weil Sie lebten, weil sie liebten, dürfen wir heute hier stehen. Sie haben wahrhaft das Zeitliche gesegnet. Danke
Benediktionale S. 73 3+4
Zwischen der Auferstehung Jesu und seiner Wiederkunft läuft die Zeit der Kirche, auch die Zeit unseres eigenen Lebens. An jenem Tag werden alle, die durch ihren Glauben und die Taufe zu Christus gehören, ihm entgegengehen, um für immer bei ihm zu sein. Das ist die Hoffnung, die es den Christen unmöglich macht, traurig zu sein wie die anderen, die keine Hoffnung haben.
Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Thessalonicher
13Brüder und Schwestern, wir wollen euch über die Verstorbenen nicht in Unkenntnis lassen, damit ihr nicht trauert wie die anderen, die keine Hoffnung haben.
14Wenn Jesus – und das ist unser Glaube – gestorben und auferstanden ist, dann wird Gott durch Jesus auch die Verstorbenen zusammen mit ihm zur Herrlichkeit führen.
15Denn dies sagen wir euch nach einem Wort des Herrn: Wir, die Lebenden, die noch übrig sind, wenn der Herr kommt, werden den Verstorbenen nichts voraushaben.
16Denn der Herr selbst wird vom Himmel herabkommen, wenn der Befehl ergeht, der Erzengel ruft und die Posaune Gottes erschallt. Zuerst werden die in Christus Verstorbenen auferstehen;
17dann werden wir, die Lebenden, die noch übrig sind, zugleich mit ihnen auf den Wolken in die Luft entrückt, dem Herrn entgegen. Dann werden wir immer beim Herrn sein.
18Tröstet also einander mit diesen Worten!
Benediktionale Gebet S. 76 kombiniert mit Gebet S. 77)
Vater Unser
Gegrüßet seist du Maria
Die Gnade seines Segens schenke euch der Gott allen Trostes, der uns aus Liebe erschaffen und uns in Christus die Hoffnung auf die selige Auferstehung geschenkt hat. (A.: Amen.)
Den Lebenden gewähre er die Verzeihung der Sünden, die Verstorbenen führe er in sein Licht und seinen Frieden. (A.: Amen.)
Der Lebenden und der Toten erbarme sich Christus, der wahrhaft aus dem Grabe erstanden ist. (A.: Amen.)
Das gewähre euch der dreieinige Gott, der Vater und der Sohn + und der Heilige Geist. A.: Amen.
V.: Geht jetzt zu euren Gräbern, denkt an eure Toten, seit dankbar, denn sie haben auch euch gesegnet. Denkt gut über sie und geht in Frieden.
A.: Dank sei Gott, dem Herrn
Großer Gott wir loben Dich